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Das verflixte 5. Schuljahr - Kapitel 81: Spreu vom Weizen trennen

von MyraGrey

Nach der Fragestunde löste sich die Runde in der großen Halle auf und die Schüler verteilten sich im Schloss. Viele waren sehr nachdenklich und so manche Eule wurde nach Hause geschickt. Harry, Hermine, Ron und Neville gingen zu Alexandra ins Büro, sie wollten sich in Ruhe unterhalten. Das neue Büro von Severus lag ihrem direkt gegenüber. Sie hatten beide ihre Türen offen gelassen, als Zeichen, dass sie sprechbereit wären. Alex hoffte, dass die Schüler den Mut hatten zu ihr oder Severus zu kommen.

„Hast du das mit dem dunklen Mal nur so behauptet?“ Ron setzte sich in die gemütliche Ledergarnitur, die Alex im Büro stehen hatte.

„Ron, ich habe bei mehreren Schülern gesehen, wie sie blass geworden sind. Gestern Abend haben wir die einzelnen Tische genau beobachtet, es waren einige darunter, die mir gerne einen Fluch auf den Hals gehetzt hätten. Diese Schüler waren genau dieselben, die heute öfters zusammen gezuckt sind. Ich rechne damit, dass bis zu 20 die Schule verlassen. Severus rechnet mit rund 30, er ist da wesentlich pessimistischer. Wir müssen aber JETZT die potentiellen Todesser loswerden, wir können keine Feinde in den eigenen Reihen gebrauchen. Das führt nur zu noch mehr Leid.“

„Hoffentlich melden sich welche, denen wir helfen können.“ Hermine betrachtete währenddessen die Bücher und Nachschlagewerke, die Alexandra hier im Büro hatte. „Welche Schulbücher brauchen wir eigentlich bei dir?“

„Oh, die sind gestern gekommen, ich habe sie hinten stehen, willst du Deine jetzt haben Hermine?“

Harry und Neville fingen an zu lachen.
„Als wenn Hermine jemals das Angebot für ein neues Buch ausschlagen würde.“ Neville sah seine neue Patin fröhlich an.

„Aber ihr habt ja Recht, ich kann euch eure Bücher schon mal aushändigen.“

Alexandra stand auf und öffnete einen kleinen Lagerraum, sie sammelte ein paar Bücher ein und drückte ihren Freunden jeweils zwei in die Hand.

„Den ganzen Quatsch mit den Daten von Koboldkriegen und Riesenkönigen könnt ihr bei mir vergessen. Ich will keine Schüler haben, die nur auswendig lernen. Ihr sollt bei mir denken lernen. Hier sind Abhandlungen drin, in welchen Zusammenhängen die verschiedenen Ereignisse stehen und welche politischen Konsequenzen der magischen Gemeinschaft daraus erwachsen sind. Ihr bekommt die Aufgabe, beide Bücher bis Halloween zu lesen und wir werden im Unterricht auf einzelne Kapitel eingehen. Zu Anfang beschäftigen wir uns mit den Ereignissen, durch die es notwendig wurde, die magische Gemeinschaft von den Muggeln komplett abzuschirmen.“

Es klopfte leise an der Bürotür.

„Herein.“

„Kann ich sie bitte sprechen Professor Snape?“ Ein Siebtklässler aus Ravenclaw stand in der Bürotür.

„Natürlich.“

Alexandra wandte sich an ihre Freunde, „wir sehen uns beim Abendessen. Jetzt wisst ihr, wo mein Büro ist, die Wohnung zeige ich euch die Tage.“
Sie schnappten sich ihre Bücher und verabschiedeten sich schnell.
Zögernd trat der Ravenclaw ein und schloss die Tür hinter sich.

„Bitte setzen sie sich, Mr?“

„Jeremy Melbert. Ich habe ein Problem. Mein 17. Geburtstag war in den Ferien und ich soll nach meinem Schulabschluss eine Stelle im Ministerium antreten. Mein Vater ist ein Unsäglicher. Er hat mir eine Arbeit in seiner Abteilung besorgt und ich soll genau wie er ein Todesser werden. Mein Vater trägt zwar kein Mal, ist aber ein glühender Verehrer von ihm.“
Der junge Mann sah sie verzweifelt an.
„Ich will das nicht werden, ich will meine Freunde nicht töten müssen.“

„Verstehe, das werden sie nicht. Was sagt ihre Mutter dazu?“

„Mein Vater hat sie getötet. Es war offiziell ein Unfall, aber sie hat versucht ihn von den Todessern wegzubringen, da hat er sie die Kellertreppe herunter gestoßen. Sie hat sich das Genick gebrochen. Das war nach den Osterferien.“

Nun entwickelte sich ein Gespräch zwischen den beiden, in dem Jeremy von seiner Familie erzählte. Er hatte eine Tante, die Schwester seiner Mutter, die er sehr mochte. Alex machte sich Notizen und versprach, seine Tante zu einem Gespräch einzuladen. Sie zeigte Jeremy mehrere Möglichkeiten auf, nicht mehr nach Hause zu müssen und dieser schöpfte wieder Hoffnung. Nach einer Stunde verließ er beruhigter ihr Büro. Sie verabschiedete ihn und brachte ihn zur Tür. Zwei weitere Schüler warteten bereits.
Es war ein junges Pärchen aus Hufflepuff, ihre Probleme lagen ähnlich. Das Mädchen sollte im nächsten Jahr einen älteren Todesser heiraten und ihr Freund war muggelstämmig. Alexandra machte sich hier ebenfalls Notizen, sie bot den beiden an, sich mit ihnen in den nächsten Monaten eine Lösung zu überlegen und beruhigte sie, wenn es zum Bruch mit den Familien kommen sollte, würde sie ihnen sofort helfen.

Severus führte in seinem Büro ähnliche Gespräche mit einigen Schülern aus Slytherin. Sie vertrauten ihrem ehemaligen Hauslehrer und baten inständig um Hilfe. Beide Professoren verpassten das Mittagessen in der großen Halle. Dann rief Severus seine Frau zu sich.

Pansy Parkinson, Milicent Bullstrode und die beiden Greengrass Mädchen saßen bei ihm. Sie sollten an ihren nächsten Geburtstagen jeweils einen Todesser heiraten, die Schule verlassen und ihren Ehemännern Söhne schenken, um die Blutlinien zu erhalten. Alle vier wollten nicht als Zuchtstuten für Voldemorts Ideen des reinen Blutes herhalten, wobei Pansy noch am ehesten einverstanden war, sie sollte Draco ehelichen.

Die Initiative zum Widerstand aller ging eindeutig von Astoria Greengrass aus, sie sollte einen sechzigjährigen Geschäftspartner ihres Vaters heiraten. Nach den Gesprächen mit den vier Mädchen waren Severus und Alexandra sich einig. Sie hatten ein wirklich großes Problem, die Jugendlichen in Sicherheit zu bringen. Man brauchte dringend mehrere sichere Unterkünfte für die jungen Leute. Allerdings war ihre schonungslose Aktion ein voller Erfolg gewesen, sie hatten nicht mit so vielen Hilfegesuchen gerechnet.
Wieder klopfte es an Severus Tür. Theodore Nott stand vor ihnen.

„Professor Snape, ich habe da ein Problem.“ Er zog bei diesen Worten seinen linken Ärmel hoch und entblößte den bekannten Totenschädel mit der Schlange. Severus sah seine Frau an.
„Ich denke er ist nur der Erste.“

Nott nickte. „Die anderen warten draußen.“

Alexandra ging zur Tür und sah auf den Gang. Es standen fünf weitere junge Männer aus Slytherin vor ihnen.

„Bitte kommen sie herein, wir können das zusammen besprechen.“

Sie klebte eine Notiz an ihre Tür, dass sie im Büro gegenüber zu finden sei und wandte sich an die jungen Leute, die sich inzwischen auf die verschiedenen Sitzgelegenheiten verteilt hatten. Jeder von ihnen hatte schweigend seinen Arm entblößt und zeigte sein dunkles Mal.

Bei allen waren die Male entweder in den Weihnachtsferien oder in den Osterferien von Riddle persönlich eingebrannt worden. Vorsichtiges Nachfragen von Severus brachte die sechs dazu, ihnen von den Aufnahmezeremonien zu erzählen. Vier von ihnen hatten an einem Überfall teilgenommen, der darauf ausgelegt war, drei muggelstämmige Zauberer des Ministeriums so einzuschüchtern, dass sie ihre Arbeit kündigten.

Die vier hatten mit den Carrows zusammen eine Geburtstagsfeier gesprengt, mussten die Angestellten mit dem Cruciatus foltern und die Frauen vor den Augen der Ehemänner und Väter vergewaltigen. Die anderen beiden hatten eine ähnliche Aufgabe bekommen, sie mussten Leute bei Verhören einschüchtern und foltern.

Severus nickte. Das kam ihm bekannt vor. Er hatte ebenfalls damals foltern müssen, um aufgenommen zu werden. Sein Geständnis erleichterte es den Schülern, ihm weiterhin zu vertrauen. Sie hatten ein gemeinsames Schicksal.

Alexandra erklärte ihnen als Vertreterin einer Justizbehörde, welche langjährigen Gefängnisstrafen ihnen bevorstehen würden.
Sie bot ihnen an, bei ausführlichen Geständnissen, mit ihren Vorgesetzten zu sprechen, um einen Aufschub der Verhandlungen heraus zu holen. Alle ihre Taten von diesem Zeitpunkt an, sollten einer Art Bewährung dienen, die sich später strafmildernd auswirken konnte. Sie sicherte ihnen zu, vor einem neutralen Gericht eine faire Verhandlung zu bekommen und sich nicht dem englischen Zauberergamot unterwerfen zu müssen.

Erstaunt und ungläubig sahen die Schüler sie an. Sie sah Severus fragend an und er nickte zustimmend. Da sie alle mindestens einen unverzeihlichen Fluch benutzt hatten, war es in England bei der Bemessung der Strafe egal, ob sie minderjährig waren oder nicht. Mildere Strafen waren nur mit sehr viel Glück, sehr guten Anwälten und Bestechungsgeldern zu bekommen, wie Alexandra aus eigener Erfahrung mit dem deutschen Ministerium wusste. Bei der Korruption gab es zwischen den beiden Ländern keine Unterschiede. Bei einem internationalen Prozess sähe das anders aus. Da entfielen die Bestechungsgelder und sie hatten eine faire Chance auf Strafminderung aufgrund ihres Alters und der Umstände.

„Du solltest ihnen genau erklären, für wen du arbeitest und welche Möglichkeiten du hast, ihnen zu helfen. Wir müssen ihnen vertrauen, aber sie uns ebenfalls.“

Alexandra ging in ihr Büro und kam mit einer Urkunde wieder. Sie reichte das Papier an Theodore Nott weiter, der es betrachtete und staunend anfing zu lesen. Als er den Namen des Unterzeichners las, musste er schlucken. Diesen Namen hatte er bereits gehört, zwar in einem anderen Zusammenhang, aber er wusste, welchen Klang und damit Macht Lord Battenberg in der magischen Welt hatte.

„Sie arbeiten wirklich für ihn, Professor Snape? Das englische Ministerium darf sie nicht zur Rechenschaft ziehen und sie können uns unter ihren Schutz stellen?“

„Ja, ich habe die Vollmacht bekommen, wenn es notwendig sein sollte, jemanden der internationalen Strafverfolgungsbehörde zu zuführen, das nationale Ministerium dabei zu übergehen, damit der Straftäter vor dem internationalen Gerichtshof abgeurteilt wird. Damit erhalten sie unvoreingenommene Richter und neutrale Anwälte, weiter darf ich den Straftäter auf Bewährung setzen und muss nur regelmäßige Berichte schreiben, wenn er oder sie unter meiner Beobachtung stehen.
Meine Berichte und meine Aussagen zu jedem von ihnen, können später mildernd oder verschärfend gewertet werden. Sollte mir etwas zustoßen und ich zum Zeitpunkt ihrer Verhandlung nicht mehr leben, werden alle meine Berichte, die bis dahin eingegangen sind, gewertet. Sobald ich ihre Geständnisse habe, werden sie in das Programm aufgenommen. Der Zeitpunkt ihrer Verhandlung wird automatisch auf drei Monate nach Abschluss meines Auftrages oder meines Todes festgesetzt.“

„Können sie mir bitte in den nächsten Tagen beim Aufsetzen des Geständnisses helfen? Ich möchte das nicht alleine formulieren.“

„Natürlich Mr Nott, auch dafür bin ich hier.“

Die übrigen lasen die Urkunde, sahen auf die Siegel und die Unterschrift und baten Alexandra ebenfalls um Hilfe beim Formulieren ihrer Geständnisse. Nachdem das geklärt war und Alexandra sie gebeten hatte, alles erst einmal in ihren eigenen Worten auf zu schreiben, erklärte Severus ihnen, wie man die schwarze Magie wieder entfernen könnte.

Er erwähnte auch die Schmerzen dabei, Alexandra schlug vor, das Severus ihnen einen Schlaftrank in Kombination mit einem Schmerztrank geben könnte. Jetzt mussten sie entscheiden, wann sie die Male entfernt haben wollten und welche Form die Fluchnarben später zeigen sollten. Alexandra und Severus würden am Wochenende nach London reisen und dort Musterbücher aus den Tattoo Studios der Muggel mitbringen. Die sechs wirkten sehr erleichtert und verabschiedeten sich in die Mittagspause.

Am Abend des nächsten Tages stand es fest. Elf Schüler aus allen Häusern würden Hogwarts verlassen. Bei insgesamt neun Schülern musste ein dunkles Mal entfernt werden und weitere 23 hatten um Hilfe wegen ihrer Familien gebeten. Die drei Nicht-Slytherin mit dem dunklen Mal bekamen von Alexandra das gleiche Angebot mit Geständnis und der Bewährung. Alle drei hatten dankbar die Bedingungen akzeptiert.

Die Lehrer saßen im Lehrerzimmer zusammen. Dumbledore und die Hauslehrer waren geschockt, dass bei den Jahrgängen 6 und 7 über die Hälfte der Schüler Berührung mit Riddle und seinen Todessern hatte.

Vor diesem Hintergrund hatte Alexandra überzeugende Argumente, den Unterricht in ihrem Sinne zu gestalten, sie erläuterte den verblüfften Kollegen ihren Plan, die Schüler zusammen zu unterrichten, ohne Trennung der Häuser. Der sechste und der siebte Jahrgang sollten in Zaubereigeschichte nur jeweils eine einzige Klasse haben, dafür aber mit erhöhter Stundenzahl.

Minerva ging die aktuellen Namenslisten der Schüler durch und änderte jeden einzelnen Stundenplan, den die jeweiligen Hauslehrer morgen an ihre Schüler weiter geben würden.

Severus verkündete vor dem Kollegium, nachdem er die aktualisierte Schülerliste durchgesehen hatte: „Minerva, ich nehme für den UTZ Kurs der sechsten Klasse nicht nur die 5 Schüler mit Ohnegleichen, sondern zusätzlich die 6 Schüler mit Erwartungen übertroffen. In der siebten sind jetzt 4 Schüler im UTZ Kurs. Ich weiß, es gab ein paar die vor einem Jahr Erwartungen übertroffen hatten, wenn sie bereit sind, sich den Aufgaben zu stellen, dann nehme ich sie in meinem UTZ Kurs auf.“

Alle Blicke der Kollegen waren auf Severus Snape gerichtet. Minerva McGonagall sprach als erstes aus, was alle dachten.
„Severus, woher kommt dieser Sinneswandel? Du bist von uns allen derjenige mit dem höchsten Ansprüchen, warum weichst du jetzt davon ab?“

Severus sah zu seiner Frau. „Weil mich jemand davon überzeugt hat, dass ich ein Beispiel geben soll, was die Änderung von eingefahrenen Meinungen angeht. Wir müssen den jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten, damit sie keine Opfer von Riddles Versprechen werden. Er ködert die vermeintlich zu Unrecht behandelten jungen Leute mit der Aussicht auf Rache.“

Albus und Minerva nickten, Albus holte die Noten des letzten Jahrgangs heraus und sie wollten die 3 in Frage kommenden Schüler morgen Früh zu dem Thema befragen.

Nun überlegten alle Lehrer gemeinsam, wie sie den jungen Menschen neue Perspektiven bieten konnten. Alexandra deutete an, dass sie über ihren privaten Hintergrund Ausbildungsplätze oder Studienplätze im Ausland besorgen könnte. Das konnte aber nicht das Gesamtproblem lösen, einige Schüler müssten vollständig mit ihren Familien brechen und vor ihnen beschützt werden.

Dazu musste man ihnen in den Ferien ein Heim bieten, welches gleichzeitig vor Riddle und ihren Familien sicher genug war. Die Weihnachtsferien und Osterferien waren nicht das Problem, da blieb die Schule geöffnet, aber in den zwei Monaten Sommerferien mussten sie sicher untergebracht werden. Zumal sie die Siebtklässler nicht ohne eine gesicherte Perspektive auf eine Zukunft ohne Riddle und Todesser aus Hogwarts entlassen wollten.

Es wurden Überlegungen laut, ein Haus in Hogsmead anzumieten. Severus sprach sich dagegen aus, da eine Absicherung dort nicht umfassend genug sein konnte. Professor Burbage, die Lehrerin für Muggelkunde, brachte die Idee ein, die Jugendlichen in ein Feriencamp zu schicken, wie es bei den Muggeln seit Jahren in den Ferien Brauch war.
Magische Zelte waren nicht so kostenintensiv wie feste Häuser und man konnte seinen Standort schnell verlegen, wenn es notwendig sein sollte.

Der Vorschlag wurde angenommen und man wollte sich ab Januar nach passenden Plätzen umsehen. Die Unkosten für die Zelte würde Alexandra über die Stiftung ihrer Familie abdecken, da war für soziale Projekte immer ein Budget vorhanden.

Das Ministerium wollten sie nicht in ihre Pläne einweihen, es würde genügend Aufruhr geben, wenn sich 32 Jugendliche gegen ihre Familien und die Traditionen wenden würden. Da Severus und Alexandra dem englischen Ministerium zutiefst misstrauten, wollte man keine schlafenden Beamten wecken, indem man den Schulfonds belastete oder mit Grundstückskäufen im Namen Hogwarts die Aufmerksamkeit erregte.

Im Laufe des nächsten Tages verließen elf Schüler Hogwarts, sie reisten über das Flohnetzwerk im Kamin des Schulleiters nach Hause. Anschließend wurde der Kamin für diese elf gesperrt.

Das nächste Wochenende kam und Viktor Krum sorgte für Aufregung, als er zum Frühstück in die große Halle spazierte. Er begrüßte Professor Dumbledore freundlich, wandte sich anschließend dem Ehepaar Snape zu, wo Alexandra ihn zur Begrüßung küsste und Severus ihn herzlich umarmte.

Viktor ging anschließend zum Gryffindortisch, wo Ginny ihm um den Hals fiel, Ron und Harry aufgestanden waren und ihn ebenfalls umarmten, bevor er sich Hermine widmete und sie ausgiebig küsste. Anschließend setzte er sich neben Hermine und frühstückte mit seinen Gryffindorfreunden.

Die übrigen Haustische verrenkten sich die Hälse, um genau mitzubekommen, was am Tisch der Löwen geschah. Als es Zeit wurde, für den Samstagsunterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste, schloss sich Viktor ihnen an. Die übrigen Lehrer kamen ebenfalls zu den praktischen Übungen. Aufgrund der neuen Bedrohungssituation waren alle froh, ihre Kampffertigkeiten aufzufrischen und zu schulen. Viktor wurde den O’Harats vorgestellt und sie verbanden seine Anwesenheit direkt mit einer Demonstration in Kampfmagie.

Man hatte beschlossen, den Schülern effektive Teamarbeit zu zeigen. Da in Durmstrang die Kampfmagie einen ganz anderen Stellenwert hatte, sollte Viktor zusammen mit den beiden Verteidigungslehrern und Charly Weasley eine Gruppe bilden.

Ihre Gegner waren Severus, Alexandra, Harry und Hermine. Dumbledore und McGonagall zogen im Stadion Schutzschilde hoch und alle setzten sich auf die Tribünen. Professor Flitwick würde die Flüche moderieren, es sollte zuerst eine Vorführung auf dem Boden und anschließend in der Luft stattfinden.

Die zwei Gruppen stellten sich gegenüber auf, Flitwick gab das Zeichen und schnell flogen die Flüche zwischen ihnen hin und her. Hermine und Alexandra schützten Severus und Harry mit Schild und Reflexionszaubern, während die beiden Männer versuchten, ihre Gegner zu schocken. In der zweiten Gruppe hatten Charly und Benid die Schutzzauber übernommen, während Syla und Viktor versuchten, ihre Gegner außer Gefecht zu setzen.

Es kamen Schock-, Blend- und Illusionszauber zum Einsatz. Sie jagten sich gegenseitig durch das Stadion. Als Harry leichte Schwächen zeigte, tauschten er und Hermine die Positionen, er blockte jetzt alles weg und Hermine kämpfte offensiv. Sie beschwor direkt einen ganzen Schwarm kleiner Vögel, die sie auf ihre Gegner hetzte und schaffte es, damit Benid so abzulenken, das sein Schutzzauber zusammen fiel. Seine Schwester war damit ungedeckt und Severus besiegte sie umgehend mit einem Schlafzauber, während Hermine weitere Vögel auf Benid hetzte und er einem Schockzauber von Harry unterlag.

Viktor und Charly kämpften nun weiter. Nachdem Alexandra die Defensivhaltung ebenfalls aufgegeben hatte und Severus, Alex und Hermine hinter Harrys Schildzauber in Deckung standen, ermüdeten Viktor und Charly schnell unter dem rhythmischen Dauerfeuer der Schockzauber, die die drei in einem stetigem Strom auf sie abschossen. Sie gaben auf und beendeten den Kampf. Während einer kurzen Erholungspause erläuterte Flitwick noch einmal die eingesetzten Zauber und bat die Duellanten sie langsam noch einmal vorzuführen.

Nun kamen die Fluggeräte zum Einsatz. Alexandra und Severus saßen auf dem bewährten Rennteppich, Harry hatte Hermine hinter sich auf seinem Feuerblitz. Sie fühlte sich plötzlich bei ihm genauso wohl und sicher wie bei Viktor. Warum das so war, hatte sie keine Zeit zu analysieren.

Charly flog einen Rennbesen von Alexandra und hatte Benid hinter sich sitzen, Viktor lieh sich ebenfalls einen Besen aus und Syla nahm hinter ihm Platz. So waren vier erfahrende Flieger in der Luft, die jeweils einen sehr guten Kämpfer bei sich hatten.
Der Boden des Stadions wurde mit Luftpolstern abgesichert und sie sollten dieses Mal nicht zwei gegen zwei sondern drei gegen einen kämpfen. Die drei Besen gegen den Teppich.
Die Zuschauer warteten gespannt auf das Startzeichen von Flitwick und die drei Besen versammelten sich in einer Hälfte des Stadions, während der Teppich ihnen gegenüber schwebte. Alexandra hatte besonders feste Sicherungsleinen um sie gezaubert, Severus hatte zusätzlich seinen linken Arm fest um ihren Oberkörper geschlungen.

Sie hatte ihn bereits gewarnt, was alles auf ihn zukommen würde. Alex hatte ihre zwei Zauberstäbe in den Händen, als er ihr noch einen schnellen Kuss in den Nacken gab.
Flitwick gab das Startsignal und Severus legte einen perfekten Desillusionierungszauber um sie. Der Teppich verschwand augenblicklich.

Syla schoss Kugeln mit farbigen Pulver in die Luft, beim Explodieren verstreuten sie ihr Pulver und würden beim niedersinken alles Unsichtbare sichtbar machen.

Hermine beschwor ihren Patronus und schickte ihn auf die Suche nach Alexandra. Das war ein ausgesprochen effektiver Zauber, da der Patronus sich an die Fersen von Alex heftete und so den Gegnern den Standort des unsichtbaren Teppichs verriet. Flitwick moderierte diesen kreativen Einsatz voller Freude und lobte ihn als gelungenes Beispiel für einen indirekten Aufspürzauber.

Severus drehte daraufhin den Spieß um, er warf etliche Kugeln mit Peruanischem Finsternispulver ab und legte so das halbe Stadion in Schwärze. Zusätzlich erschuf er einige Nebelfetzen, die die Gegner verwirren sollten. Nun hatten sie beide genug Zeit, um einen Vogelschwarm aus mehreren Dutzend großen Tauben zu erschaffen, die sie gezielt auf Harry und Hermine schickten. Aus der Tarnung heraus deckte Severus Charly und Benid mit Flederwichten ein, während Alexandra einen Illusionszauber von ihnen beiden erschuf, den sie auf Viktor und Syla hetzte.

Harry und Hermine flüchteten vor den wild gewordenen Tauben, Severus und Alex deckten beide mit Kitzel und Lachflüchen ein und Harry verlor die Kontrolle über den Besen. Beide landeten weich in den Luftpolstern und lachten, bis Madame Hooch bei ihnen angekommen war und die Zauber löste. Sie verließen unter großem Applaus das Stadion. Severus musste die Dunkelheit um sie herum erneuern und Alex wechselte die Position.

Syla hatte den Illusionszauber inzwischen erkannt und zerstört. Diesmal aktivierte Alex den Desillusionierungszauber des Teppichs und flog langsam in Bodennähe aus der Finsternis des Pulvers heraus. Sie heftete sich an die Fersen von Charly und Benid, flog langsam und unsichtbar von hinten an sie heran und mit zwei synchronen Schockzaubern holten Severus und Alex die beiden vom Besen. Charly und Benid hatten ihre hintere Deckung vernachlässigt.

Jetzt standen sie nur noch Viktor mit Syla gegenüber. Viktor beschleunigte, flog allerlei Manöver um ein möglichst schlechtes Ziel zu bieten, während Syla ihre Gegner mit Schockzaubern eindeckte. Alexandra reagierte ebenso und hielt dabei die Aktivierung der eingewebten Schutzschilde des Teppichs aufrecht. Wenn ein Schild brach, sprang sie sofort zum nächsten Schutzzauber und aktivierte ihn.
Die Zuschauer kamen nun in den Genuss, zwei Flugkünstlern zuzusehen. Es wurden von beiden Fliegern diverse Schrauben, Loopings, Schleifen, enge und weite Kurven, Absackmanöver, Sturzflüge und senkrechte Steilflüge nach oben durchgeführt. Ihre Partner versuchten dabei, die Gegner aus dem Konzept zu bringen und schossen Blend- oder Schockzauber ab.
Erst als Severus einen Windzauber einsetzte, der einen kleinen örtlichen Wirbelsturm erzeugte, konnte er Viktor stoppen und aus dem Gleichgewicht bringen. Er setzte sofort mit einem weiteren Windzauber nach und Viktor wurde zur Landung gezwungen.

Alexandra und Severus hatten das ungleiche Duell gewonnen und sie landeten neben ihren Gegnern. Viktor kam lachend auf Alexandra und dem etwas blassem Severus zu und beglückwünschte sie zu ihrem Sieg. Das Stadion jubelte. So etwas hatten sie noch nie gesehen und nun wollten alle ebenfalls mit praktischen Übungen anfangen.

Die Lehrer teilten die Schüler in Zehnergruppen. Eine Gruppe sollte alles an Angriffszaubern abschießen was sie konnten. Die andere Zehnergruppe musste alles abblocken. Nach einer Viertelstunde wurde gewechselt.

So prasselten die Angriffszauber auf die Schüler und ihre Schilde mussten es aushalten. Das oberste Ziel der Lehrer war, ihnen die Schutzzauber zu verinnerlichen, während sie im Stress des Kampfes standen. Alle waren konzentriert bei der Sache. Nach dem Vormittagsunterricht versammelte man sich zum Mittagessen und Viktor verbrachte danach Zeit mit Hermine.

Severus und Alexandra meldeten sich bei Dumbledore ab und reisten über seinen Kamin in den tropfenden Kessel nach London, um in Muggellondon in verschiedenen Tattoo Studios Motive zu suchen. Mit Hilfe von Duplizierungszaubern und einer großen Tasche hatten sie schnell genügend Material zusammen.

Sie bummelten anschließend eine Runde durch die Stadt und Alexandra schleppte ihren Mann in mehrere Buchhandlungen, um nach weiteren Kunstbüchern zu stöbern, während er in den naturwissenschaftlichen Büchern der Muggel las und sich einige kaufte.

Abends kehrten sie passend zum Abendessen in die große Halle zurück und die neun Schüler mit dem dunklen Mal kamen später in Severus Büro, um sich Ideen für ein Muster zu holen.

Theodore Nott hatte als erster einen Vorschlag, er wollte das Hogwartswappen auf seinem Arm haben. Alexandra erstellte auf diversen Papierbögen ein paar Muster und er entschied sich für eine Darstellung in Reihe. Am Ellbogen anfangend erst Hufflepuff, Gryffindor, Ravenclaw und zum Schluss am Handgelenk endend Slytherin, wobei das Bild etwas größer sein sollte, weil es sein Haus war.

Ein Illusionszauber zeigte Nott das mögliche Endergebnis und er war begeistert. Die übrigen acht fanden die Motive ebenfalls passend, wobei die zwei Hufflepuff und der Ravenclaw ihr jeweiliges Haus am Handgelenk haben wollten. Severus und Alexandra legten ihnen die Illusionszauber über die Arme, damit sie die Entscheidung überschlafen konnten. Wenn es ihnen morgen immer noch gefiel, dann würden sie morgen Nachmittag ihr dunkles Mal loswerden.

Alexandra hatte Viktor gebeten, ihnen zu helfen, da er mit der Zerstörung der Bindungsmagie bei ihr Erfahrung gesammelt hatte und eine künstlerische Ader zur Gestaltung hatte. Nach dem Mittagessen am Sonntag kamen die jungen Leute wieder zu ihnen ins Büro und bestätigten ihren Wunsch, die Entfernung des Mals, mit den anschließenden Narben in Form einer Tätowierung der Häuserwappen.

Sie wechselten in den Klassenraum von Alexandra. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes stapelte sie die Schultische an der Wand und Severus beschwor einen breiteren Tisch in der Mitte des Raumes. Severus hatte Schmerztränke mitgebracht und Viktor sollte die Schüler kurzfristig mit einem Schlafzauber belegen. Sie wollten die Behandlung so schmerzfrei und angenehm wie möglich gestalten.

Theodore Nott machte den Anfang. Er legte sich bequem hin, ein Kissen unter dem Kopf, nahm den Schmerztrank und Viktor Krum belegte ihn mit dem Schlafzauber. Alexandra setzte den Zauberstab an und fing an, die Magie aufzulösen. Severus baute die Muskulatur wieder auf, Viktor überprüfte die Vollständigkeit der Entfernung und zusammen mit Alexandra arbeitete er an den Mustern, um die Narben zu verändern. Sie arbeiteten sehr konzentriert und zügig, nach rund einer Viertelstunde waren sie fertig. Die anderen betrachteten das Ergebnis und es gefiel ihnen sehr. Viktor löste den Schlafzauber und Nott setzte sich auf. Er drehte und wendete den Arm in allen Richtungen, besah sich das Ergebnis und lachte erleichtert auf. Nach dem Anziehen des Hemdes krempelte er stolz die Hemdsärmel nach oben.

„So darf das jeder sehen, vielen Dank, wirklich tolle Arbeit.“

Er blieb bei seinen Freunden und der nächste kam an die Reihe. Nach drei Stunden waren sie mit den neun jungen Männern fertig, der Siebtklässler aus Ravenclaw war der Letzte. Durch das gemeinsame Schicksal hatten die Schüler sich unterhalten und sich gegenseitig ihre Geschichten erzählt. Severus und Alexandra hatten teilweise zugehört und bemerkten, dass die Feindseligkeit zwischen den Häusern bei ihnen nachgelassen hatte.

Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatten, zog Viktor zwei Flaschen Feuerwhisky hervor, die Professoren beschworen Gläser und jeder bekam einen großen Schluck eingeschenkt. Sie erhoben ihre Gläser.
Theodore Nott hatte sich als Sprecher etabliert. „Auf die Freiheit, auf Hogwarts!“
Dem Trinkspruch schlossen sie sich alle gerne an und ein zwölf stimmiges „Auf die Freiheit, auf Hogwarts!“ schallte durch den Raum.

Sie verabschiedeten sich. Alexandra räumte ihr Klassenzimmer auf und Viktor wollte sich noch mit Hermine treffen, bevor er wieder nach London reiste. Hermine erwartete ihn bereits draußen.
Alexandra zog ihren Mann in eine liebevolle Umarmung und die beiden verschwanden bis zum Abendessen in ihrer Wohnung.

Beim Abendessen waren die neun Sechst- und Siebtklässler die Helden der Schule. Viele Mitschüler gratulierten ihnen. Die umgewandelten Fluchnarben wurden von allen bewundert.


Der neue Schulalltag wurde bald Routine, Zaubereigeschichte bei Professor Torino das Lieblingsfach der meisten Schüler. Sie bekamen alle weniger Schlaf wie der Schulleiter bereits vermutet hatte, jedoch fanden es die Erstklässler wesentlich spannender, etwas über die Herkunft der Magie und alte Helden zu erfahren. Professor Torino hatte die oberste Hauselfe angesprochen und sie hatte ihr eine Führung durch Hogwarts gegeben und ihr die Gemälde mit ihren Bewohnern vorgestellt.

So gestaltete Giovanna Torino die ersten Stunden mit einer Art Schnitzeljagd, in der die Erstklässler bestimmte Bilder finden und sich Antworten zu vorgegebenen Fragen geben lassen mussten. Die höheren Klassen betrachteten ein wenig neidisch die 11jährigen, die mit glühenden Gesichtern durch das Schloss liefen und eine Menge Spaß mit den Porträts hatten.

Die Zweitklässler bekamen die Aufgabe, alles über Hausgeister und ihre Geschichte herauszubekommen. Sie mussten als erstes die Umgangsformen und Denkweise der Geister verstehen. Die Hausgeister beantworteten geduldig alle Fragen der Zweitklässler. Selbst der Poltergeist Peeves war kooperativ, da es ihm schmeichelte, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.

Der Unterricht in Zaubereigeschichte in den UTZ Kursen der sechsten und siebten Klasse war komplett neu geordnet. Alexandra konnte nun alle vier Häuser einer Jahrgangsstufe gleichzeitig unterrichten.
Nach dem Rauswurf der potentiellen Todesser hatte sie in der siebten Klasse 34 Schüler und in der Sechsten 36. Im sechsten Jahrgang hatte Draco Malfoy seine beiden Schatten Crabbe und Goyle verloren und aus Ravenclaw waren eine Schülerin und ein Schüler gegangen.

Die erste Unterrichtsstunde war für alle etwas seltsam, war Alexandra doch letztes Jahr eine von ihnen gewesen und nicht nur Harry, Ron, Neville und Hermine rutschte oft genug statt der formellen Anrede ihr Vorname heraus. Nach der dritten Stunde hatte Alexandra genug. Sie erlaubte dem sechsten Jahrgang sie zu duzen und daraufhin entspannten sich alle etwas.

Sie führte Diskussionsrunden ein, bei denen sie den Wissenstand zu geschichtlichen Ereignissen abfragte und die Folgen für die magische Gesellschaft erläuterte. Es dauerte etwas, bis alle diese Art des Unterrichts verstanden hatten, aber bei jeder der vier Unterrichtsstunden pro Woche wurden es mehr Schüler, die sich beteiligten.
Selbst Draco meldete sich schließlich zu Wort, hatte er bislang verstockt geschwiegen, beteiligte er sich nun rege am Meinungsaustausch.

Am besten gefiel ihnen allen, dass sie keine meterlangen Aufsätze mehr schreiben mussten. Alexandra meinte dazu lachend, da sie alle den Duplizierungszauber dank Umbridge hervorragend konnten, würde es ihr vollkommen reichen, wenn zwei oder drei Schüler in Gruppenarbeit regelmäßig größere Referate vortragen würden, um die Diskussionsgrundlagen für die nächsten Stunden zu haben.
Sie würde aber freiwillige Aufsätze, über frei gewählte Themen gerne zur Benotung heranziehen. Ein Seitenblick zu Hermine, mit der Bemerkung, dass zwei Aufsätze pro Monat das Maximum wären und die bitte nicht länger als drei bis fünf Seiten sein bräuchten, brachte die gesamte Klasse zum Lachen. Hermine versprach, sich zurück zu halten und lachte selber mit.

Die Siebtklässler kamen in ihre erste Stunde und sahen immer Zwei-Personen Tische vor sich, bei denen aber jeder Platz eine andere Farbe hatte. Professorin Snape hatte die Tische mit den vier Hausfarben markiert und jeder sollte sich einen Platz bei seiner Farbe suchen. So kam es, dass in der siebten Klasse alle Häuser wild durcheinander saßen und sie nun zusammen Fragenkataloge abarbeiten sollten, solange, bis es hier bei der Präsentation der Ergebnisse automatisch zu Diskussionen kam. Wobei sie den Schwerpunkt auf die magische Rechtsprechung legte und welche Ereignisse der Gesetzgebung zugrunde lagen.

Dieser neue Unterricht in Zaubereigeschichte fand großen Anklang. Die alteingesessenen Professoren wunderten sich so manches Mal über den Lerneifer ihrer Schüler, der sich nach einigen Wochen ebenfalls in den anderen Fächern bemerkbar machte.

Am Donnerstagabend, dem 19. September tauchten nach dem Abendessen unvermittelt Fred und George Weasley in der großen Halle auf. Sie wurden von den Gryffindors mit lauten Hallo empfangen und mit Fragen bestürmt, was sie denn hier wollten. Die beiden grüßten nach allen Seiten und hielten auf Hermine zu, die heute ihren siebzehnten Geburtstag hatte und somit Volljährig wurde.

Sie brachten der verblüfften Hermine ein Ständchen, wobei sie furchtbar schief sangen und alle in fröhliches Gelächter ausbrachen. Sie gratulierten ihr und Fred zauberte einen großen Thron herbei, auf dem George Hermine absetzte, die er sich kurzerhand über die Schulter geworfen hatte.
Sie ließen den goldenen Stuhl aus der Halle schweben und ignorierten eine zeternde Hermine, die unbedingt wieder runter wollte. Die Zwillinge brachten Hermine zum Quidditchstadion und setzten sie in die Sprecherloge. Die ganze Schule folgte ihnen, einschließlich des Lehrerkollegiums. Es war inzwischen schon ziemlich dämmrig draußen geworden und Fred verstärkte seine Stimme mit dem Sonorus, um alle herzlich zum Geburtstagsfeuerwerk für Hermine Granger zu begrüßen. George hatte sich unten im Stadion bereits an einigen Kisten zu schaffen gemacht und entzündete die ersten Raketen.

Der Morgen hatte für Hermine im Gemeinschaftsraum mit einem Ständchen angefangen, welches Ron und Harry angezettelt hatten. Ron hatte ihr eine große Tüte Konfekt aus dem Honigtopf geschenkt, Harry übergab ihr eine Schmuckschatulle und hatte dabei rote Ohren.

Hermine hatte sie geöffnet und fand ein silbernes Armband mit verschiedenen Anhängern vor, sowie eine Karte auf der Sirius und Remus ihr von Herzen gratulierten. Das Armband hatte größere Kettenglieder, an denen viele Symbole mit Buchstaben baumelten. Ein Schnatz mit H stand für Harry, ein Wolf mit R für Remus, eine Blume mit N für Neville, ein Hund mit S für Sirius, ein Springer vom Schach mit R für Ron. Jeder ihrer Freunde hatte einen passenden Anhänger mit seinem Anfangsbuchstaben. Selbst ein kleiner Kessel mit S für Severus und ein Buch mit A für seine Frau und ihre beste Freundin war dabei. Teilweise waren kleine Edelsteine in die Anhänger eingearbeitet. Hermine strahlte begeistert und hielt Harry ihr linkes Handgelenk hin, damit er hier beim Umlegen helfen konnte.

Alexandra hatte ihrer Freundin Hermine bereits am Morgen in der großen Halle gratuliert, aber mit ihrem Geschenk auf später verwiesen. Von Severus hatte Hermine morgens ein Buch mit seltenen Zaubertrankrezepten bekommen. Nun trat Alexandra in der Sprecherloge neben Hermine.

„Alles Gute zum Geburtstag! Ich hoffe die beiden halten was sie mir versprochen haben. Da ich dir keine Bücher schenken wollte und ich weiß, dass dir die Feuerwerke der beiden gefallen, schenke ich dir dein persönliches Feuerwerk zum Geburtstag.“

Hermine sah ihre Freundin verblüfft an und fiel ihr dann um den Hals.
„Das nenne ich eine Überraschung, vielen Dank.“

Von allen ihren Freunden hatte Hermine morgens ihre Geschenke erhalten, diese Idee mit dem abendlichen Feuerwerk fand sie einfach großartig und rutschte gemütlich in die Kissen des Thrones, um es entsprechend zu genießen.

Die Zwillinge hatten ihr ein besonderes Feuerwerk versprochen und sie hielten Wort. Sie zauberten nicht nur verschiedene Geburtstagsmotive mit ihren Raketen in den Himmel, sondern auch eine ganze Reihe von Tieren, Blumen und Sternen. Den Anfang machte eine Rakete, die sich zu einer großen Torte verwandelte mit der 17 in der Mitte. Es folgten Tiere, die über den Himmel jagten, magische Kreaturen, sowie ganz normales, aber wunderschönes Höhenfeuerwerk. Die Zuschauer jubelten und Hermine lachte glücklich.

Nach einer guten halben Stunde war alles wieder vorbei, aber das tat der guten Laune keinen Abbruch. Langsam gingen alle Schüler wieder ins Schloss und in ihre Gemeinschaftsräume, während sich Fred und George freundlich verabschiedeten, dabei aber diskret Werbezettel für ihre neuesten Produkte verteilten.
Alexandra hatte sie aus einigem Abstand beobachtet und schlich sich hinter die beiden Rotschöpfe. In ihrer besten Imitation der strengen Stimme von McGonagall trat sie hinter die beiden.

„Das gibt Nachsitzen, sie wissen genau, dass ich ihre Produkte hier in der Schule nicht im Unterricht sehen will.“

Fred und George fuhren vor Schreck hoch und knallten mit den Köpfen zusammen. Wie ertappte Sünder fuhren sie herum und sahen sich einer sehr fies grinsenden Alexandra gegenüber.

„Oh, Mann, wie kannst du nur so gemein sein und uns so erschrecken?“ George maulte sie an und rieb sich dabei die schmerzende Stirn.

„Ich bin jetzt Lehrer und darf das. Außerdem muss ich dem Namen Snape alle Ehre machen. Bislang stand Severus hier alleine für Furcht und Schrecken, ich muss ihm doch helfen.“

„Liebling, ich bin stolz auf dich. Das hast du wirklich gut gemacht, besser hätte ich die Beiden nicht erschrecken können.“ Severus trat leicht grinsend zu seiner Frau und gab ihr einen Kuss.

„Die armen Schüler, jetzt müssen sie unter dem Namen Snape doppelt leiden.“ Fred flachste sie an.

„Och, bis jetzt habe ich nicht das Gefühl, das sie bei mir leiden würden. Ich musste eure Gegenmittel noch nicht einsetzen. Hier sind alle richtig brav geworden, seitdem ihr beiden Unruhstifter weg seid. Minerva konnte die Pergamentbestellungen reduzieren und seitdem sie nicht mehr jeden zweiten Tag an eure Eltern schreiben muss, werden einige Schuleulen ganz schön dick.“

Sprachlos über diese freche Feststellung gingen die beiden Weasleys rechts und links auf Alex zu, nahmen sie in die Zange und kitzelten sie richtig durch. Sie schüttelte sich vor Lachen und versuchte zu entkommen, aber die Zwillinge hatten sie fest im Griff.
Severus stand teilnahmslos daneben und sah interessiert auf die Hausgläser.

„Wi…ll…st du…uuu mir niiii…cht helf…en?“ Abgehackt kam die Frage von Alexandra.

„Mrs Snape, du bist mit Riddle fertiggeworden, da stellen die beiden doch keine Herausforderung dar, außerdem, wer austeilt muss auch einstecken können.“

Die Zwillinge lachten und verstärkten ihre Kitzelattacken.

„Gnaaaa….de, ich… kann …nicht…. mehr.“ Alex jaulte vor Lachen und die beiden Weasleys hörten auf. Atemlos lehnte sich Alexandra an Severus, der sie in den Arm nahm und festhielt.
Severus betrachtete seine ehemaligen Schüler, die mit blitzenden Augen und belustigt grinsend vor ihm standen und sich abklatschten.

„Gred, das haben wir….“, „…wieder gut hin bekommen Forge. Ist zwar ein anderer Professor Snape…“, „….aber wir haben eine weitere Kerbe zum Zählen.“

Severus sah die beiden Weasleys verständnislos an. Mit hochgezogener Augenbraue sah er die Rotschöpfe an. Sein schnarrender Tonfall ließ die zwei wieder wie früher zusammen zucken.

„Was soll das heißen? Mr Weasley und Mr Weasley, ich verlange umgehende Aufklärung.“

George und Fred nahmen unwillkürlich Haltung an und wurden flammend rot im Gesicht. Fred fing sich als Erster.

„Nun, Professor, wir haben in unserer Schulzeit…“, „…für jeden Lehrer eine Liste angefertigt, wie oft…“, „….wir es geschafft haben, sie oder ihn zu ärgern…“, „…und ihre Liste hat die wenigsten Einträge.“

Wie zwei ertappte Erstklässler standen die beiden vor ihrem alten Lehrer. Alexandra hatte es inzwischen geschafft wieder zu Atem zu kommen und ihr Blick wanderte zwischen den dreien immer hin und her. Es kostete sie große Mühe, bei dem treuherzigen Hundeblick der zwei nicht wieder in Gelächter auszubrechen. Severus Mundwinkel zuckten inzwischen verdächtigt. Bevor er in Gelächter ausbrechen konnte, zog Alex die Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Das Feuerwerk war wirklich toll. Kommt mit zu uns in die Wohnung, dann kann ich die Rechnung bezahlen.“

Fred und George nickten und folgten ihnen in den zweiten Stock des Ostflügels.

„Hier waren wir noch nie, hier hat seit Jahren alles leer gestanden.“

„Nun, wir haben unsere Wohnung, die Klassenräume, mehrere Labore und unsere Büros hier auf der Etage. Man könnte sagen, dass wir uns hier ganz schön ausgebreitet haben.“

Sie trat zum Porträt des Ritters der seiner Dame eine Rose schenkte und murmelte das Passwort. Die beiden grüßten und das Bild gab den Zutritt zu dem weiß gestrichenem Gang frei. Links und rechts jeweils zwei Türen, mit Labor 1 und 2, sowie Vorräte 1 und 2 beschriftet, am Ende kam eine breite Holztür, die in ihr großes Wohnzimmer führte.

Fred und George pfiffen begeistert, die Einrichtung war mit den dunklen Holzböden, dunklen Sideboards, Tisch und Regalen, den fast weißen Teppichen, den beiden großen schwarzen Ledercouches und den hellen Natursteinwänden schlicht, aber schick. An der großen Wand über einer Couch hing hinter Glas eine riesige Karte von Hogwarts. Die Zwillinge erkannten sie sofort, es war eine mehrere Quadratmeter große Karte der Rumtreiber, die alle Etagen und Bewohner von Hogwarts zeigte.

„Wo habt ihr die denn her?“ Fragten beide gleichzeitig.

„Remus und Sirius haben die für uns hergestellt. Wir brauchen keine nächtlichen Kontrollgänge mehr machen. Wenn nachts Schüler durch das Schloss geistern, haben wir morgens an der Pinnwand ein Papier mit Namen und Uhrzeit hängen und wo derjenige sich rumgetrieben hat. Ich muss zugeben, dass ich lieber gemütlich neben Severus im Bett liege, als hier durch die Gänge zu schleichen.“

„Irgendwie vermisse ich es dennoch, den Schülern nachts aufzulauern, ihnen Punkte abzuziehen und sie wieder in ihre Räume zu scheuchen.“ Severus seufzte melancholisch.

Alexandra kam mit einem Tablett voller Gläser und einer Sammlung von Butterbierflaschen, Fruchtsaft und Wasser aus der Küche. Sie stellte die Getränke auf den Glastisch und wandte sich ihrem Mann zu. Ihre Stimme grollte leise.

„Du kannst gerne wieder auf Patrouille gehen. Dann solltest du dich aber nicht wundern, wenn dein Bettzeug hier im Wohnzimmer liegt, ich die Couch so verhext habe, dass du kein Bett daraus machen kannst und deine dich liebende Ehefrau dir morgens keinen Kaffee mehr ans Bett bringt.“

Fred und George sahen sich ungläubig an, Severus Snape, der Schrecken ihrer Schulzeit, die Fledermaus aus den Kerkern hatte einen entsetzten Gesichtsausdruck bekommen und sah seine Frau beunruhigt an.

„Das meinst du nicht ernst?“

„Wenn du lieber nachts durch kalte, dunkle, zugige Flure eines Schlosses läufst, um knutschende Teenager zu erschrecken, als in unserem Bett zu liegen und zu üben wie man Babys macht, dann hast du nichts anderes verdient. Überlege dir genau, ob du den Kontrollgängen wirklich hinterher trauerst.“

Severus zog seine Frau zu sich auf die Couch und raunte ihr ins Ohr, „du bist mir immer lieber als jeder Kontrollgang und das werde ich dir später beweisen.“

Alexandra drückte ihrem Mann einen Kuss auf den Mund und erwiderte grinsend in einer Lautstärke, die Fred und George mithören konnten, „gute Entscheidung mein Lieber.“

„Alex, die Karte der Rumtreiber ist unfair den Schülern gegenüber.“

Fred schüttelte bedächtig den Kopf. Sein Bruder George hatte Mühe seine Belustigung zu verbergen und ergänzte, „aber dafür Severus von den Kontrollgängen abzuhalten, ist eine gute Entschädigung. Im Namen aller Unruhestifter und nächtlichen Rumtreiber danken wir dir für dein immenses persönliches Opfer.“

„Seid lieber vorsichtig und übertreibt es nicht.“
Severus klang wieder etwas brummig, „die Karte ist unsere wichtigste Sicherheitsmaßnahme, so können wir kontrollieren, ob nachts jemand das Schloss betritt oder verlässt. Wenn nach der Sperrstunde jemand Unbefugtes hier hineinkommt, dann wird ein Alarm ausgelöst, der die Ritterrüstungen auf den Eindringling hetzt.“

Dass es eine zweite Karte gab, die sich im Wald im eigentlichen Hauptquartier der Agenten befand und auch die Umgebung von Hogwarts, bis hin nach Hogsmead umfasste, verschwieg er erst einmal.

„Nicht schlecht ...“ George war beeindruckt. „….gute Idee“, ergänzte Fred.

„Was bekommt ihr jetzt für das Feuerwerk?“

George nannte die Summe und Alexandra ging das Gold holen.

Severus wandte sich an die beiden, „habt ihr irgendwas über die Carrows rausbekommen? Ob sie gesehen wurden oder wo sie sich aufhalten könnten?“

Fred schüttelte den Kopf. Die beiden Weasleys erzählten von ihren Kunden aus dem Ministerium, die bei ihnen einkauften und die sie bei der Gelegenheit nach Neuigkeiten befragten. In der Winkelgasse war es nach dem Ausbruch der Todesser aus Askaban sehr ruhig geworden, einige Geschäfte hatten bereits nur noch stundenweise auf, andere wollten ganz schließen.

Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, auch über die Pläne der Zwillinge für weitere Entwicklungen und Neuheiten für ihren Laden. Ihr Sortiment umfasste inzwischen Schutzzauber, Notfallportschlüssel und Artefakte zur Selbstverteidigung. Severus und Fred begannen eine Diskussion über Tränke in Form von Pralinen und die dazugehörigen Wechselwirkungen mit Zucker und Schokolade, als George zum Aufbruch drängte. Severus schaltete ihnen den Kamin frei, damit sie direkt nach Hause konnten und verschloss ihn danach wieder. Diesen Zugang wollten sie weiterhin nur sehr selten nutzen.


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