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Fanfiction

Das verflixte 5. Schuljahr - Kapitel 74: Neville

von MyraGrey

Alexandra hatte Neville vorher gewarnt, dass sie nach England apparieren würden, er hatte nur nicht damit gerechnet, dass er dabei auf einem fliegenden Teppich mit Höchstgeschwindigkeit über den Himmel sausen würde.

Für Severus war diese Erfahrung ebenfalls neu und sehr ungewohnt. Die stabile Lage des Teppichs erleichterte es beiden Männern ihr Frühstück bei sich zu behalten. Sie hatten jedoch gerade einmal Zeit ein paarmal tief durchzuatmen, da hatte Alexandra die Geschwindigkeit wieder erhöht und zum nächsten Sprung angesetzt. Sie erreichten England bei Regen und unangenehm kühlen Temperaturen, als unvermittelt der letzte Sprung begann.

Nun waren die Gesichter von Neville und Severus fast im gleichem Grünton und Severus tastete schnell nach zwei Phiolen, von denen er eine direkt an den Jungen vor ihm weiterreichte. Neville hatte den Mund fest verschlossen, nahm die Phiole entgegen, schnippte den Verschluss weg und bevor es sich sein Mageninhalt überlegen konnte wieder zum Tageslicht zu streben, hatte er sie zügig geleert.

Severus schaffte es ebenfalls nur noch mit erheblicher Willenskraft sich keine Blöße zu geben. Erleichtert bemerkte er, dass sich sein Magen nach dem starken Kamille-Fenchelextrakt sofort etwas beruhigte. Alexandra setzte bereits zum Landen an und bevor sich ihre Passagiere orientieren konnten, hatte Alex den Teppich mit einer sanften Landung auf die große Einfahrt vor der Villa Longbottom aufgesetzt.

Die Haustür öffnete sich und eine alte Hauselfe in blütenweißer Handtuchtoga mit weißem Häubchen aus kunstvoll geknoteten Servietten erwartete sie. Nevilles Oma, Augusta Longbottom trat einen Moment später unter das große Vordach um ihren Enkel mit seinem Besuch zu begrüßen.
Ihr Hauself Terk hatte Neville ein paar vergessene Sachen nach Spanien gebracht und war mit einem Brief ihres Enkels wiedergekommen, in dem er dringend um eine Unterredung mit seiner Oma und den Familienanwälten bat.

Er würde seine Schulfreundin Miss Schliefer mitbringen, von der er ihr bereits häufig enthusiastisch berichtet hatte. Von einem weiteren Besucher hatte er nichts erwähnt und so musterte sie den braungebrannten Mann im hellen Leinenanzug mit weißem Hemd und grüner Krawatte unauffällig. Seine schwarzen Haare waren zu einem ordentlichen Zopf im Nacken gebunden. Die Körperhaltung und vorsichtigen Bewegungen des Mannes und ihres Enkels ließen auf Flugkrankheit schließen.

Er half Neville beim Aufstehen und beide schüttelten ihre Beine aus. Die junge Frau hingegen wirkte ganz entspannt, ihre gesunde Gesichtsfarbe und Körperhaltung deuteten keine gesundheitlichen Probleme an. Sie wirkte älter als 16 und trug eine hellgraue Stoffhose mit grüner Bluse zu ebenfalls grauer Stoffjacke.

Ihre Haare waren durch den Wind und den Regen leicht zerzaust. Sie zielte mit ihren Zauberstab auf ihre Haare und richtete ihre Frisur zu einem ordentlich gekämmten leichten Lockenkopf. Die junge Frau trocknete den Teppich, schrumpfte ihn und verpackte ihn sorgsam in ihrer Umhängetasche, bevor sie sich dem Eingang zuwandte.

Ihr amüsierter, leicht mitleidiger Blick zu dem etwas derangierten Zustand ihres Begleiters bzw. Nevilles, brachte Augusta selbst zum Lächeln. In ihrer Jugend war sie selber eine passionierte Fliegerin gewesen und konnte nachvollziehen wie die Männer sich fühlten. Sie befahl der Hauselfe neben ihr. „Tiki, bitte bereite eine Kanne Kräutertee gegen Übelkeit für meinen Enkel und den Herrn zu. Wir werden ihn in der Bibliothek zu uns nehmen.“

Tiki nickte und verschwand in die Küche. Neville hatte sich inzwischen sortiert und kam langsam die Stufen hoch, die junge Frau und ihr Begleiter folgten ihm.
„Hallo Oma, darf ich dir Miss Alexandra Schliefer vorstellen, bis vor den Ferien meine neue Mitschülerin aus Deutschland von der ich dir geschrieben habe. Professor Snape kennst du ja bereits.“

Jetzt rang Augusta Longbottom einen Moment mit der Fassung. Das sollte Professor Severus Snape sein? Der Mann der die Fledermaus der Kerker genannt wurde und immer nur mit finsterem Gesicht herumlief? Die wenigen Male die sie ihn bei gesellschaftlichen Anlässen oder bei Ordensangelegenheiten gesehen hatte, trug er immer schwarze Kleidung und war extrem bleich, wie ein Mensch der nie ins Freie kommt. Dieser sportlich gekleidete Mann hatte keinerlei Ähnlichkeit mit ihrer Erinnerung.

„Guten Tag Lady Longbottom, ich freue mich sie kennen zu lernen“ grüßte Miss Schliefer in dem Moment höflich und hielt ihr die Hand hin. Als Jüngere deutete sie einen kleinen Knicks an. Augusta nahm sie entgegen und erwiderte die Begrüßung mit einem leichten Neigen des Kopfes. Dann trat Professor Snape vor sie, nahm ihre Hand und begrüßte sie mit einem, in den alten Familien üblichen, traditionellen angedeuteten Handkuss, der ihr als Familienoberhaupt zustand.

„Guten Tag Lady Longbottom“. Er reichte ihr den Arm, damit er sie höflich ins Haus führen konnte, während Neville dem Alter entsprechend, Alexandra den Arm reichte.

Die vier gingen in die Bibliothek und Augusta Longbottom war nun doch recht gespannt, was ihr Enkel beabsichtigte. Es erfreute sie, ihn mit diesen perfekten Manieren zu erleben, obwohl er meistens so tollpatschig war. Anscheinend war ihr kleiner Neville in den letzten Wochen erwachsener geworden. Natürlich hatte sie ihn einer gehörigen Befragung zu den Ereignissen im Ministerium ausgesetzt.
Ihre Informationen durch Ministeriumsangestellte zeigten die Bilder der Halle mit dem Torbogen, bevor sie von allen Spuren gereinigt worden war. Diese Bilder erschienen selbstverständlich nicht im Tagespropheten. Sie war sehr stolz auf ihren Enkel, dass er bei der Befreiung von Hermine so tatkräftig mitgeholfen hatte und sagte es ihm auch bei Gelegenheit immer wieder. Das er mitgeholfen hatte die Peiniger seiner Eltern zu bestrafen und durch den Todesbogen zu schicken, hatte ihrem Wunsch nach Gerechtigkeit sehr entsprochen. Diesen Gedanken hatte sie ihm aber nicht detailliert mitgeteilt.

Sie bat ihre Gäste Platz zu nehmen. Dankbar nahmen die Herren den Kräutertee an, als sie hörten um was es sich handelte. Miss Schliefer bevorzugte Wasser und Augusta schloss sich ihr an. Tiki schenkte allen das Gewünschte ein und stellte kleine Schalen mit Gebäck in Reichweite, danach verschwand sie aus den Raum und schloss die Tür hinter sich.

„Nun Neville, du hattest um ein Treffen gebeten, ich habe den Zusammenhang zwischen Miss Schliefer und Professor Snape als deine Gäste noch nicht durchschaut, würdest du mich bitte aufklären? Die Anwälte kommen in zwei Stunden, wie du es gewünscht hast.“

Neville stellte seine Teetasse ab, sah noch einmal zu Alexandra, sie nickte ihm ermunternd zu und er begann zu erzählen. Erst stockte er, dann wurde es immer flüssiger und lebendiger. Er berichtete seiner Großmutter alles was im letzten Jahr in Zusammenhang mit Alex und Umbridge passiert war, sowie ihre Ideen und ihre Auszeichnung durch Dumbledore. Das Hogwarts es zum großen Teil Alex zu verdanken hatte, dass sie Umbridge losgeworden waren und dass sie indirekt den Minister abgesetzt hatte. Hier protestierte Alexandra, es war nicht alles ihr Werk, auch er und viele andere hätten mitgeholfen.

Als er zu der Entführung von Hermine und Alexandra kam, bei der Alex sich befreien konnte und mit Sirius Black und einem weiteren Magier alleine zurückkehrte, um Hermine zu befreien, dämmerte es ihr, worauf ihr Enkel ansteuerte.

„Miss Schliefer, sie sind keine echte Schülerin mehr, oder?“

„Nein, ich bin 28, Meisterin der Zaubereigeschichte und ausgebildete Kampfmagierin. Hier vergleichbar in etwa mit den englischen Auroren, nur die Ausbildung war mit etwas anderen Schwerpunkten, wie Gruppenkämpfe und Taktiken. Auch werden wir nicht in der klassischen Duelltechnik ausgebildet, da es in echten Kämpfen keine Regeln gibt. Ein schweres Defizit in der hiesigen Ausbildung, wie ich leider zu meinem und ihren Bedauern ihnen gegenüber feststellen muss.“

Ein Schatten huschte über Lady Longbottoms Gesicht, sie wusste, dass Miss Schliefer sehr höflich auf das Schicksal ihres Sohnes und ihrer Schwiegertochter hingewiesen hatte.

„Oma, worauf ich hinaus will, Alexandra wird mit anderen als Schutz für Harry in Hogwarts bleiben und wir konnten uns aussuchen, ob wir weiterhin ihre Freunde sein wollten oder sie, wie Luna und Harry, lieber als ältere Schwester sehen wollten. Ich habe mich für einen weiteren Weg mit ihr entschieden, ich hätte Alexandra gerne als Patin, weil Onkel Rudolph und Tante Agneta doch inzwischen verstorben sind, habe ich zur Zeit keinen Paten und bis zu meiner Volljährigkeit dauert es noch ein Jahr.“

„Das kommt jetzt sehr überraschend für mich Neville, da müsste ich selber einmal die Gesetzestexte lesen um darüber befinden zu können.“

„Deswegen hatte ich um die Familienanwälte gebeten Oma.“

„Verzeihen sie Miss Schliefer. Mein Enkel ist von ihnen und ihren Taten ganz begeistert, ich habe das Gefühl, sie haben es geschafft ihn gehörig zu beeindrucken. Wenn sie mich entschuldigen würden, ich möchte ein paar Worte mit meinem einzigen Enkel unter vier Augen sprechen, wenn sie wollen, wird Tiki ihnen in der Zwischenzeit die Gewächshäuser zeigen.“

„Selbstverständlich, darf ich sie vorher darüber in Kenntnis setzen, dass ich im nächsten Schuljahr als Professorin in Zaubereigeschichte ihren Enkel unterrichten werde und als Ehefrau an die Schule zurückkehre. Meine Hochzeit steht unmittelbar bevor und ihr Enkel ist herzlich dazu eingeladen. Egal wie sie sich entscheiden. Miss Granger und Miss Lovegood werden mich und meinen zukünftigen Mann als Brautjungfern ebenfalls begleiten.“

„Darf ich fragen wer der Glückliche ist?“

Alexandra nickte und erhob sich. Severus stand ebenfalls auf, er stellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter.

Neville hatte seine Oma noch nie sprachlos gesehen, jetzt konnte er mitansehen, wie sie um Fassung rang. Ihr Blick sprang von einem zum anderen.
„Sie und Professor Snape?“

Alexandra und Severus nickten gleichzeitig, er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Lady Longbottom, darf ich ihnen meine zukünftige Ehefrau vorstellen? Wir wollen demnächst in Ägypten heiraten und ihr Enkel soll uns und die Damen Granger und Lovegood morgen begleiten.“

„Neville, bitte geh und hole den Brandy aus dem Fach, sie verzeihen einer alten Frau, aber diese Nachricht ist noch viel überraschender als alles andere aus dem heutigen Gespräch.“

Neville hatte sich erhoben, ging zu einem Globus, öffnete ihn und kam mit einer gut gefüllten Kristallkaraffe und einem Glas wieder. Seine Oma deutete ihm an, ihr etwas einzuschenken und er reichte ihr einen guten Schluck. Sie nahm das Glas und trank das scharfe Getränk in einem Ruck. Anschließend deutete sie Neville an ihr noch etwas einzuschenken.

Severus schickte Alex den belustigten Gedanken
<Das alte Mädchen hat einen guten Zug drauf.>

Alexandra zuckte zusammen, sie hatte Mühe ernst zu bleiben
<Unterschätze niemals ältere Frauen und ihre Bridge-Runden mein Lieber. Eine Freundin meiner Oma kippt ohne zu zögern Gin in sich hinein, die alte Dame säuft jeden Seemann unter den Tisch.>

Jetzt hatte Severus einen Hustenanfall.

<Sag mal, mein lieber Fast-Ehemann, ob wir Provision bekommen von den Alkoholverkäufen? Wenn unsere Ehe bekannt wird, dann besäuft sich doch die halbe magische Gemeinschaft in England vor Überraschung und die andere vor Entsetzen.>

Severus packte jetzt nur noch ihre Hand und zog sie nach draußen vor die Tür, seine Worte, „wir gehen etwas spazieren, machen sie sich keine Umstände“ brachte er nur mit fast geschlossenen Zähnen heraus.

Er stürmte mit seinen deutlich größeren Schritten vor Alex her und sie stolperte fast beim Versuch ihm zu folgen. Draußen im Eingangsbereich verlangsamte er seine Schritte, nachdem die Bibliothekstür hinter ihnen wieder ins Schloss gefallen war. Er atmete tief durch und führte Alexandra nun in angemessener Geschwindigkeit vor die Haustür und die Stufen herunter. Der Regen hatte zum Glück aufgehört und die Sonne kam hinter den Wolken hervor.

„Bitte Alexandra, du bringst uns beide in die peinlichsten Situationen mit deinen Bemerkungen, irgendwann kann ich mich nicht mehr beherrschen und bekomme einen Lachanfall, wie eben fast geschehen.“

„Na und, dann denken die Leute wenigstens nicht mehr, du hättest einen Zauberstab im Hintern stecken, weil du sonst immer so distinguiert und diszipliniert bist. Außerdem hast du damit angefangen.“

Er zog sie an sich baute sich wieder drohend vor ihr auf.
<Zauberstab im Hintern? Distinguiert? Ich bin 36 und in verantwortungsvoller Position der magischen Gemeinschaft gegenüber, da muss ich ein Vorbild sein!>

<Ich überlege mal, wie kann ich meinen Mann davon überzeugen, sich nicht mehr so diszipliniert zu benehmen und lockerer zu werden? Du bist 36 und nicht 86. Außerdem mag ich dein Lachen.>

Sie trat näher zu ihm, zog seinen Kopf zu sich hinunter und fing an, ihn sehr zärtlich zu küssen, dabei schickte sie ihm die Bilder der vergangenen Nacht. Er knurrte und riss sie an sich, nun hatten seine Küsse alle Unschuld verloren und er reizte sie mit seiner Zunge bis sie leise stöhnte.

Nach einer ganzen Weile machte sich Tiki neben ihnen vorsichtig bemerkbar.
„Verzeihung, Herrin hat Tiki gebeten die Gäste wieder ins Haus zu bringen.“

„Keine Ursache Tiki, vielen Dank für deine Mühe.“ Alexandra bedankte sich bei der kleinen Elfe und diese lief eilig voraus und öffnete ihnen die Türen.
Neville saß bei seiner Oma, die Karaffe war deutlich leerer geworden und beide sahen ihnen entgegen.

<Das mit der Provision sollten wir wirklich im Gedächtnis behalten.>

Severus drückte zur Antwort ihre Hand so fest zusammen, dass sie ihn leise vor Empörung anzischte.

„Nun Lady Longbottom, konnte Neville ihre Fragen beantworten?“ Alexandra sah die ältere Dame, die eine ziemliche Ähnlichkeit mit ihrer Großmutter aufwies, an.

„Wenn wir die üblichen Bedingungen für Erbschaften auf eine Hilfestellung zur Selbstverwaltung bis zur Volljährigkeit abändern, spräche einer Patenschaft für meinen Enkel nichts entgegen. An seine Vermögenswerte und Verliese würde ich sie nicht heranlassen, jedoch in Zusammenarbeit mit den Anwälten, als beratende Institution, gerne sehen. Zumal mir der Gedanke gefällt, das er es geschafft hat, zu jemanden von außerhalb eine solide Vertrauensbasis aufzubauen.“

„Nun Lady Longbottom, da sie einer Patenschaft positiv gegenüberstehen, darf ich ihnen einen aktuellen Kontoauszug von einigen meiner Konten zeigen, um etwaige Bedenken ihrerseits aus dem Weg zu räumen.“
Alexandra holte einen Umschlag aus ihrer Tasche und zog mehrere Papierbögen von Muggelbanken hervor.
„Ich habe sie mir extra in englische Pfund umrechnen lassen und danach handschriftlich den Wert in Galeonen eingetragen. Bitte immer unten rechts die Summe beachten.“

Sie händigte der alten Dame die Unterlagen aus. Severus stand dabei neben ihr und konnte zwangsläufig einen Blick darauf werfen. Bei der vierten Summe stutzte er, hatte er bislang gedacht, dass sich die vierstelligen Summen der Galeonen addiert hätten, dem schien jedoch nicht so zu sein. Was hatte sie gerade gesagt, einige ihrer Konten? Wenn er sich die Briefköpfe so ansah, hatte sie in fast jeder Hauptstadt der umliegenden Länder ein Konto.

<Ich muss dringend mit dir über deine Konten reden wenn wir alleine sind, da besteht erheblicher Klärungsbedarf>

<Könnten wir das bitte auf nach der Hochzeit vertagen? Dann muss ich mein Testament und vieles andere ändern. Die Anwälte und Bankiers werden sich freuen und ich kann nach der Menge von Unterschriften garantiert meinen neuen Namen flüssig schreiben.>

„Wie sie sehen Lady Longbottom wäre ich ohne Zweifel in der Lage Neville eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen, ohne auch nur einen Knut von seinem Erbe anzutasten. Ich denke, dass damit ihre Hauptsorge ausgeräumt werden konnte.“

Augusta Longbottom nickte wie erschlagen, mit solchen Summen hatte sie nicht gerechnet. Jeder der in der magischen Gemeinschaft eine Patenschaft übernahm, sollte in der Lage sein, die Ausbildung des Kindes aus seinen eigenen Einkünften zu bestreiten, ohne die Erbschaft des Mündels zu belasten.

Ja, sie hatte im ersten Moment Befürchtungen aufgrund von Nevilles Stammbaum und Familienverlies gehabt. Jetzt sah sie eine weitere Aufstellung, hierbei handelte es sich um eine Abschrift eines Stammbaums. Sie sah Miss Schliefers Namen an unterster Stelle, die fünfzehn Reihen der Namen ihrer Vorfahren machten ihr deutlich, dass Alexandra auf keinen Fall die Initiative zu dieser Patenschaft angestoßen haben könnte. Ihr Stammbaum war nur minimal kürzer wie der von Neville.

„Neville, ich kann dir nur gratulieren, du hast dir die richtige Vertrauensperson ausgesucht. Miss Schliefer, ab sofort heißt es auch nicht mehr Lady Longbottom, sie dürfen mich ab sofort Augusta nennen, herzlich willkommen als Patin in der Familie Longbottom. Ich lasse die Papiere von meinen Anwälten aufsetzen und ihnen zur Unterschrift zukommen?“

„Ich unterzeichne sie gerne wenn wir Neville hier wieder abliefern. Einverstanden?“

Augusta nickte.

„Dann darf ich Neville jetzt wieder entführen? Ich würde gerne in der Winkelgasse ein paar Buchbestellungen durchführen und ihm ein angemessenes Geschenk, quasi als Taufgeschenk, geben. Nur muss er dafür dabei sein.“

„An was hast du gedacht, Alex?“
Neville war jetzt mehr als neugierig geworden.

„Ich wollte dir deinen ersten, eigenen Zauberstab schenken, so gut wie du dich im Ministerium angestellt hast, hast du dir einen verdient. Der Stab deines Vaters hat dir bislang gute Dienste geleistet, du musst ihn auf jeden Fall als Ersatz halten, aber ich denke, du kannst viel mehr mit einem eigenem Stab.“

„Dann will ich alte Frau euch nicht aufhalten, viel Spaß in der Winkelgasse und in Ägypten, vergiss nicht, du repräsentierst eine der ältesten Familien Englands mein lieber Neville.“

Neville wurde rot vor Freude und fiel seiner Großmutter dankbar um den Hals, dass er inzwischen fast zwei Köpfe größer als die alte Dame war, störte ihn überhaupt nicht. Aufgeregt strahlte er Alexandra und Severus an.
„Könnten wir bitte ganz normal apparieren?“

Severus nickte, sie verabschiedeten sich und vor der Tür hakte er Neville und Alexandra bei sich ein und zu dritt landeten sie in der Winkelgasse.
Ihr Weg führte schnurstracks zu Ollivander, der Neville erstaunt musterte und ihm dann einige Zauberstäbe vorlegte. Ein Stab aus Kirschholz mit Einhornhaaren schien der Richtige zu sein, als Neville ihn probehalber schwang regnete es Kirschblüten und der Duft eines blühenden Kirschbaumes nach einem Frühlingsregen erfüllte den Laden.

Severus suchte sich auf Drängen von Alexandra ebenfalls einen weiteren Stab aus, während sie selber ein paar probierte. Fast gleichzeitig hatten sie beide jeweils einen braunen, geraden und sehr schlichten Stab in der Hand, der Severus in ein warmes rot-gelbes Licht tauchte, während Alexandra beim Probeschwingen in ein grün-blaues Licht gehüllt wurde. Als die beiden Lichtkugeln sich berührten, lösten sie sich auf und hüllten die Träger zusammen in ein weißes, strahlendes Licht. Dieser Effekt hielt zur Verblüffung von Ollivander einige Zeit an und hörte erst auf, als beide die Stäbe weglegten.

Er sah auf die Packungen und verkündete, dass sie identische Stäbe geschwungen hätten, es handelte sich um englisches Eichenholz eines einzigen uralten Baumes und den Schwanzhaaren desselben Einhorns, nur die Länge unterschied sich. Der von Severus war 14 1/4 Zoll und der von Alexandra 12 3/4 Zoll lang. Alexandra bezahlte alle drei Stäbe und schickte zur Probe einen Patronus zu Augusta, der ihr mitteilen sollte, welchen Stab Neville bekommen hatte.
Ihr Waschbär sprang so wunderschön schillernd aus der Spitze, dass Ollivander ihn verzückt betrachtete. Severus war nun neugierig geworden und wollte wissen wie sein neuer Stab reagierte, er rief ebenfalls seinen Patronus und ein weiterer Waschbär sprang durch den Laden, bevor Severus ihn wieder entließ.

Alexandra hatte bei diesem Anblick eine spontane Idee. Sie packte Severus an der linken Hand, wechselte ihren neuen Stab von rechts nach links und zählte von drei rückwärts, dann sollten sie versuchen gleichzeitig einen Patronus zu rufen.
Zur Verblüffung aller erschufen sie nicht zwei, sondern einen einzigen Patronus, den aber fast in Menschengröße und mit einem goldenen Schimmer über dem üblichen Silber. Sie schickten ihn zu Regulus mit der Nachricht, dass Alexandra nur etwas ausprobieren wollte. Er möge ihnen später Details der Erscheinung verraten.

Ollivander hatte den veränderten Severus die ganze Zeit nicht erkannt, sie wollten es auch dabei belassen, aber nun betrachtete der alte Zauberstabmacher das Pärchen vor sich mit großem Interesse. Er nahm den eigentlichen Zauberstab von Severus, den dieser aus dem Ärmel entnommen hatte, damit er die anderen Stäbe ausprobieren konnte.
„Ebenholz und Phönixfeder“ lange her das ich den verkauft habe. Er sah dem Professor ins Gesicht und bei der krummen Nase dämmerte es ihm.
„Professor Snape? Verzeihen sie, ich habe sie nicht sofort erkannt.“

„Das macht nichts, bitte tun sie einfach so, als wären wir nicht hier gewesen.“

„Aber, ich habe noch kein Paar wie sie gesehen, das zusammen einen Patronus in der Größe und Farbe erschaffen hat. Das Ministerium hat mir den Auftrag gegeben, alle außergewöhnlichen Ereignisse täglich zu melden und das hier gehört definitiv dazu.“

„Verdammt, dann wird alles viel zu früh bekannt, wir hätten in Paris einkaufen gehen sollen.“ Severus grollte. Alexandra war auch nicht glücklich.

„Was soll es schon ausmachen, dann wird es eben etwas früher in England bekannt, das wir zusammen sind.“

„Verzeihung Miss, sie haben mir ihren Namen noch nicht genannt.“

„Oh, gut, das macht gar nichts.“

„Aber ich habe ihr Gesicht schon einmal gesehen.“

„Können sie es nicht schnell wieder vergessen?“ Alex flehte schon fast.

Ollivander sah zu Neville, dann fiel sein Blick auf einen alten Tagespropheten den er hinter der Theke liegen hatte. Dort war das zerstörte Ministerium abgebildet.
„Moment, ich weiß wieder, sie gehören zu der Schülergruppe die das Ministerium verwüstet hat und Voldemort und seine Todesser vernichtend geschlagen hat.“

Alexandra seufzte ergeben und nickte.
„Ja, ich war dabei.“

„Dann erlauben sie mir, ihnen ihre beiden Stäbe zu schenken, wenn ich etwas verschenke muss ich keinen Bericht abgeben.“

„Sehr gut, dann erlauben sie mir, die Summe Gold hier zufällig im Laden vergessen zu haben, einverstanden?“
Alex sah den alten Mann freundlich an.

„Sehr gerne. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Tag.“

„Danke gleichfalls.“

Alexander zog die beiden Männer anschließend zum Buchladen, ließ sich dort eine Liste von verfügbaren Titeln über Zaubereigeschichte zeigen und beschloss, den Schulbedarf in Paris oder Amsterdam zu decken. Severus stöberte derweil in den Werken der Trankkunde und wurde fündig, Neville blieb bei Kräutern und Pflanzen hängen und kam mit drei Büchern wieder. Alexandra zahlte und schrumpfte die Bücher von Neville auf handliche Hosentaschengröße, die er bequem wegstecken konnte.

Severus machte sie darauf aufmerksam, dass sie als Professorin neue Schulumhänge benötigte.
„Verdammt, die Dinger sind doch potthässlich. Muss ich die wirklich tragen?“

Neville kicherte, bei der großen, hageren McGonagall sah so ein Umhang noch einigermaßen aus, Professor Vektor war sehr schlank, Professor Sprout in etwa gleich groß, aber imposanter als Alex.

Sie gingen zu Madame Malkins und probierten die Umhänge für Lehrer an. Madame Malkins erkannte Severus im ersten Moment ebenfalls nicht, erst als er sich mit Neville zusammen in die Sitzgelegenheiten für Wartende fallen ließ und ihr den Auftrag gab für seine Begleitung 3 Sommer und 3 Winterumhänge für Lehrer anzufertigen erkannte sie ihn.

„Warum muss ich mir die antun? Die pinke Kröte ist doch auch ohne rumgelaufen.“
Alex jammerte ihn an.

„Weil du eine repräsentative Aufgabe hast und die Schule verkörperst.“

„Dafür bin ich etwas zu klein und etwas zu weiblich, ich sehe in den Dingern einfach nur beschi… ähm, bescheiden aus.“

„Na meine Liebe, wenn wir richtig abstecken kann das noch was werden.“
Madam Malkin wuselte um Alex auf ihrem Podest herum.

„Als Halstuch vielleicht, dann sind die Biester kurz genug. Ach, seien sie doch ehrlich, die Dinger entstammen der Mode von vor was weiß ich. Gibt es keine Alternative in der Schulordnung?“

Neville gluckste bereits, er fand ja auch, dass Alexandra in den Kleidungsstücken furchtbar aussah, sie war einfach nicht für Umhänge gebaut.
Severus amüsierte sich köstlich, eine kleine Rache für den Shoppingtrip den sie und Hermine ihm verpasst hatten.

Wenn seine Frau sich bei ihren Kleidereinkäufen so nörgelnd anstellte, dann hatte er keine weiteren ausgedehnten Ausflüge in alle Kaufhäuser der Welt zu befürchten.
„Schatz, wo holst du denn normal deine Sachen?“

Verdammt, jetzt hatte er sie wirklich so genannt und das vor der größten Klatschbase der Winkelgasse. Er ließ als Spion ziemlich zu wünschen übrig.

„Maßanfertigungen in Paris, Amsterdam, Kairo oder halt in den großen Muggelläden, je nachdem was ich brauche, und glaub mir, Umhänge habe ich schon lange aus meinem Kleiderschrank verbannt, schlimm genug das ich mich letztes Jahr damit herumärgern musste.“

„Albus hat nie etwas zu meinen Gehröcken gesagt.“

„Verdammt, die Dinger sehen an mir noch bescheidener aus. Da kann ich direkt Laborkittel tragen. Was ist mit schwarzen Hosen und einem Jackett für Frauen, darunter eine Bluse, sowie ich es jetzt anhabe, nur in schwarz, geht das nicht?“
Sie sah Madame Malkin und Severus abwechselnd an.
„Bitte, hab doch Erbarmen, ich will nicht nur nach Feierabend vernünftig aussehen, außerdem haben wir Lehrer fast nie Freizeit.“

„Lass mal überlegen, wenn wir dir die Schuluniform für die Mädchen abwandeln, könnte das gehen.“

„Merlin hilf! Weißt du wie kalt das verdammte Schloss im Winter ist und man muss Rock mit Wollstrumpfhosen tragen? Was kratzigeres gibt es nicht. Mein Unfall hatte nur ein gutes, ich habe den Winter im Bett verbracht.“

Severus und Neville fingen an zu lachen, die unkomplizierte Alexandra hatte sich in eine kapriziöse Diva verwandelt. Severus stimmte im Stillen der Theorie zu, dass man eine Frau am besten beim Einkaufen kennenlernt.

„Ich habe eine Idee, eine vernünftig geschnittene Hose, nicht zu eng oder zu weit, ein weißes Hemd mit Kragen und darüber statt der grauen Schulpullover einen schwarzen oder grünen, bei grün trage ich direkt meine Hausfarbe und kann mir die Krawatte schenken. Als Umhangersatz einen schicken kurzen Wollmantel in A-Linie in schwarz.“

„Aber du warst bei uns in Gryffindor und da tragen wir rot.“

„Bevor Dumbledore mich eingestellt hat, hat der Hut mich ins Grüne Haus gesteckt, ist das jetzt schlimm für dich?“

„Nein, nur überraschend, aber Severus ist schließlich auch im Grünen.“

Madame Malkin steckte die ganze Zeit mit ihren Nadeln den Umhang ab und versuchte aus den wirklich unmodischen Umhängen etwas Vorteilhafteres zu machen, nur war der Umhang inzwischen fast so kurz wie ein Pullover geworden.

„Wissen sie was, ich probiere das mal mit der Hose und Pullover.“
Alex zappelte sich aus dem mit vielen Nadeln abgesteckten Umhang und lief durch den Laden. Sie schritt durch die Kleiderständer, zog eine Hose aus der Herrenabteilung, ein weißes Herrenhemd und einen schwarzen Wollpullover aus den Stapeln und von Ständern, schnappte sich einen Damenwollmantel und verschwand in der Umkleidekabine. Sie hörten es ein paarmal leise fluchen und dann erschien eine neu eingekleidete Alexandra.

Sie hatte die Hose auf ihre Länge gekürzt und trug den Pullover mit tieferen V-Ausschnitt locker über dem Hemd. Die obersten zwei Hemdknöpfe ließ sie offen, die Kragenspitzen hatte sie etwas verlängert. Die Manschetten blitzten unter dem Pulli am Handgelenk heraus.

„Na bitte, geht doch, Lehrerwappen von Hogwarts drauf und fertig ist die Sache. Für den Sommer nur ohne Pullover.“
Sie drehte sich gutgelaunt vor den Spiegeln und verschwand wieder in der Kabine. Sie kam nach einer Minute wieder raus und trug nun einen knielangen, von oberhalb der Taille abwärts schwingenden Wollmantel mit doppelter Knopfreihe und tiefen Manteltaschen.

„So viel zum Thema Umhang, mit dem hier verheddere ich mich wenigstens nicht mehr auf den Treppen. Mir ist es immer ein Rätsel gewesen, wie du mit dem langen Ding so schnell laufen kannst ohne an einer Rüstung hängen zu bleiben.“

Severus trat zu ihr und betrachtete sie von allen Seiten.
„Du siehst hübsch aus, ein eigener, sportlicher Stil. Ich denke Albus hat keine Einwände wenn du so herumläufst.“

Er beugte sich zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund.

„Ich dachte du wolltest es noch nicht in England bekannt geben, Severus?“

„Du wirst meine Frau und gefällst mir gerade richtig gut, das darf jeder wissen, schon vergessen, du gehörst zu mir, Geliebte.“

Sie grinste und wandte sich an Madame Malkin, die das Paar sprachlos anstarrte.

„Fünf schwarze Hosen in dieser schweren Baumwolle, fünf in der leichteren Qualität von dort drüben, jeweils drei Pullover in den Farben Schwarz, Grün und Rot, dann noch 10 weiße Hemden wie das hier. Von den Mänteln nehme ich zwei im schwerem Wollstoff und zwei in mittlerer Stärke, jeweils einen davon mit Kapuze. Statten sie alles mit den laut Hausordnung vorgeschriebenen Wappen für Lehrer aus, nach Vorbild von seiner Garderobe. Liefern sie alles über die Hauselfen nach Hogwarts, Rechnung bitte auf den Namen Professor Snape.“

Madame Malkin notierte alles und nickte. „Sehr wohl Professor….?“

„Snape, Alexandra Snape.“


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg