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Fanfiction

Das verflixte 5. Schuljahr - Kapitel 72: Schottland

von MyraGrey

Nach dem Besuch der Hausbank ging Alexandra die Strecke zu Fuß zurück. Sie hatte ein Konto für Severus eröffnet und überlegte, wie sie es ihm mitteilen könnte, ohne seinen Stolz zu verletzen. Der gut halbstündige Fußmarsch tat ihr gut, sie konnte in Ruhe nachdenken und kam gegen 15 Uhr wieder am Haus der Stiftung an. Sie versuchte die ganze Zeit ihren Geliebten mit Hilfe ihrer geistigen Verbindung zu erreichen, jedoch schien er sich komplett abgeschirmt zu haben.

Antonia wartete wieder am Aufzug und teilte ihr mit, dass die Herren immer noch tagten. Sie trat mit einem mulmigen Gefühl ins Büro und fand eine entspannte Herrenrunde vor, die sich über Forschungsergebnisse im Bereich der Zaubertrankkunde austauschte.

Severus erhob sich und nahm sie beruhigend in den Arm. Sie sah fragend zu ihm auf und er nickte ihr zu. Erleichtert ließ sie sich gegen ihn sinken. Sie wandte sich an ihren Vater und Großvater.
„Konnte Severus alle eure Fragen hinreichend beantworten?“

„Ja Prinzessin. Wir werden bei deiner Mutter und meiner Frau ein gutes Wort einlegen und erwarten euch am Sonntag zum Fünf Uhr Tee. Und nun ab mit euch, genießt den Nachmittag.“
Ihr Großvater umarmte sie, küsste sie zum Abschied auf die Wange, ihr Vater folgte und Severus verabschiedete sich von den beiden Herren.

Sie traten auf die Straße und beschlossen, einen Bummel durch die alten Straßen der Stadt zu machen. Severus hatte seinen Geist immer noch komplett abgeschirmt.
„War es sehr schlimm?“

„Nun, die englischen Auroren sind nicht so hartnäckig. Wie war der Banktermin?“

„Erfolgreich, die Finanzierung unserer Arbeit ist die nächsten Jahre gesichert. Ich habe etwas für dich abgezweigt, schließlich hast du die Unterlagen gefunden und dir steht ein eigener Anteil zu.“ Sie gab ihm eine neu gekaufte Ledergeldbörse mit mehreren Kreditkarten auf seinem Namen und einem dicken Bündel Bargeld.

Er zog die Augenbrauen hoch, sein Blick hatte nun wieder starke Ähnlichkeit mit der Fledermaus.

„Naja, betraue nie einen Dieb mit dem Verkauf der Beute, aber keine Sorge, die anderen bekommen ebenfalls ihren privaten Anteil. Die Hälfte des Gewinns ist vollkommen ausreichend für unseren Abteilungsleiter.“

Severus schluckte, so eine Menge Bargeld hatte er lange nicht mehr in Händen gehalten, das war umgerechnet mehr als seine Jahresgehälter der letzten Jahre zusammen.

„Ich muss dir sagen, wenn meine Großmutter dich verhört, macht sich der Teufel Notizen. Dagegen sind mein Vater und Großvater harmlos.“

„Nun meine liebe Alexandra, du bist es mir wert und ich denke, dass ich es überstehen werde.“

Sie verbrachten den Rest des Tages im sonnigen Paris, aßen in einem kleinen Lokal ein ausgezeichnetes Dinner und Severus apparierte sie auf ihre Bitte wieder Seit-an-Seit zurück.

In der Bucht angekommen waren alle bereits schlafen gegangen, sie zogen sich ebenfalls zurück. Als sie kuschelnd zusammen lagen, erzählte Severus etwas von dem Gespräch mit ihrem Vater und Großvater.

„Sie lieben dich sehr, ich nehme an das weißt du?“

„Ja.“

„Dann hör auf dir Sorgen zu machen meine Liebe.“

„Wie könnte ich? Großmutter ist sehr streng was Tradition angeht. Sie mag es nicht, wenn etwas so wichtiges so unvorbereitet passiert. Ich bin ihre Nachfolgerin und muss ein Vorbild sein, was ich nicht erfüllen kann.
Da geht es mir ähnlich wie Neville, er steckt ebenfalls in der Zwickmühle von hohen Erwartungen und seiner eigenen Persönlichkeit.“

„Das wissen die beiden sehr genau. Als ich ihnen von dem Abend erzählt habe, an dem du mich gerettet hast, haben sie deinen Mut bewundert.“

Er küsste sie sanft und sah ihr danach in die Augen. Sie sah ihn erstaunt an.
„Mut?“

„Sie kennen die Bande die geknüpft werden, wenn man sich als Mensch schon vorher etwas bedeutet und sich gegenseitig vor dem Tod bewahrt. Sie fanden es sehr beeindruckend, dass du wegen mir deine Angst vor dem Apparieren überwunden hast und in so wenigen Sprüngen bei mir warst. Warum magst du das apparieren nicht? Du kannst es doch hervorragend.“

„Ich mag das Gefühl nicht eingesperrt zu sein, deswegen ist auch immer meine Schlafzimmertür hier angelehnt.
Lieber ein Besen, Teppich oder Portschlüssel. Wenn ich mitgenommen werde ist es etwas besser. Ich habe immer genug damit zu tun, meine Übelkeit in den Griff zu bekommen. Wenn ich fliege und dabei appariere ist es wesentlich einfacher. Da habe ich keine Zeit für Panik.“

„Verstehe, dann werde ich uns in Zukunft apparieren, wenn kein Besen oder Teppich im Spiel ist und du brauchst dich nur festzuhalten. Und jetzt träum von unserer Hochzeit meine Liebe.“

Sie seufzte, löschte das Licht und an ihn geschmiegt schlief sie etwas beruhigter ein.

Severus hatte Mühe den Gedanken von ihr fernzuhalten, dass die Zeremonie bereits am Ballabend im ganz großen Kreis stattfinden würde. Ihr Vater und ihr Großvater hatten ihn als ihren Beschützer und Ehemann akzeptiert. Er hatte Alexandra mehrfach in höchster Lebensgefahr beigestanden, so wie sie ihm beigestanden hatte. Severus hatte den beiden Männern von der vollständigen Verschmelzung von Körper, Geist und Seele, sowie ihrer magischen Kerne berichtet.

Die daraus resultierende ständige gedankliche Verbindung zwischen ihnen kam ihrem Großvater bekannt vor, er meinte sich zu erinnern, dass es bereits unter ihren Vorfahren so etwas gegeben hatte und er wollte die Einzelheiten für Severus aus den Familienchroniken heraussuchen.

Den offiziellen Heiratsantrag musste er, ganz der alten Traditionen entsprechend, beim ersten Zusammentreffen im Beisein von Mutter und Großmutter stellen.
Er wusste, dass es Alexandra in Panik versetzen würde, vor so großer Kulisse zu heiraten, sie war jetzt schon aufgeregt was den Ballabend anging.
Er spürte ihre kreisenden Gedanken um den normalerweise für sie immer peinlichen Eröffnungstanz. Sie hasste es, so im Mittelpunkt zu stehen. Wenn es um Flugakrobatik oder Vorträge in Zaubereigeschichte gehen würde, hätte sie keine Probleme.

Am nächsten Morgen erzählte Alexandra allen beim Frühstück von ihren Bankgeschäften und Regulus war mehr als erfreut über die Summe, die sie ungefähr benennen konnte.
Sie lachten alle bei der Ironie, dass das Familienerbe der Riddles nun zur Vernichtung des letzten Nachfahren beitragen sollte. Den Schmuck wollte sie erst bei den Juwelieren in Kairo schätzen lassen. Dass sie etwas von dem Geld auf das inoffizielle Gruppenkonto abgezweigt hatte, fand seine Billigung, ebenso der Anteil für Severus.

Die übrigen Anwesenden hatten sich am gestrigen Tag beraten und einstimmig beschlossen, dass Alex nicht mehr als Schülerin nach Hogwarts zurückkehren konnte.
Alex akzeptierte es einerseits traurig, dass sie und Hermine nun nicht mehr in einem Schlafsaal wohnen würden und sie den gemütlichen Gryffindorturm verlassen musste.

Andererseits jedoch würde es nun einfacher, mit ihrer Arbeit fortzufahren, da sie nun nicht mehr darauf achten musste, ihr Verhalten einer Jugendlichen anzupassen.
Zudem brachte Alexandra selber als Argument ein, dass sich der Hass der Todesser eher auf sie und den Verräter Severus konzentrieren würde und Harry mit seinen Freunden etwas aus der vordersten Front rutschen würde.
Sirius und Remus pflichteten ihr bei, Remus konnte dabei auf seine Spionagetätigkeit bei den Werwölfen hinweisen und war mit deren Ansichten von Rache und Ehre mehr als vertraut.

Die Gruppe hatte zudem beschlossen, dass nur Regulus und Sirius Alex und Severus zum Gespräch mit Dumbledore begleiten sollten. Die Hammerfellbrüder und Kasim sollten in der Bucht bleiben. Severus Einwand, doch über die Sicherheit von Alex in der Schule selber nach zu denken, wurde vorbehaltlos geteilt.
Kasim sollte das folgende Schuljahr als Leopard bei ihr bleiben und sich im Gegensatz zu Regulus dem Schulleiter nicht zu erkennen geben. Ihm war es als einzigem Animagus der Gruppe bislang erfolgreich gelungen, sich dem Zwingzauber in die wahre Gestalt erfolgreich zu widersetzen.

Nach der Besprechung blieben Sirius und Remus mit einer weiteren Tasse Kaffee am Tisch sitzen, Remus bat Severus ebenfalls zu bleiben.

„Severus, könnten wir uns bitte mit dir alleine unterhalten? Es ist uns beiden sehr wichtig, ein paar Punkte zu klären, wenn du nichts dagegen hast.“

Remus sah seinen ehemaligen Mitschüler fragend an. Severus seufzte innerlich, aber er wusste, er konnte auf Dauer diesem Gespräch nicht ausweichen, auch wenn er es in den letzten Tagen irgendwie gehofft hatte.
Er nickte knapp, hatte sich wieder in den unnahbaren, missgelaunten Professor aus den dunklen Kerkern verwandelt. Er fuhr seine geistigen Barrieren hoch und Alexandra sah beunruhigt zu ihm rüber. Sie wollte es sich soeben mit Hermine und Luna bei einem Brettspiel gemütlich machen, entschuldigte sich bei ihren Freundinnen und kam zu ihm gelaufen. Sie sah von Sirius zu Remus und schließlich blieb ihr Blick bei ihrem Geliebten hängen. Seine Miene verriet ihr alles.

„Bitte kommt ins Zelt, ihr solltet euch ins Wohnzimmer setzen, dann seid ihr ungestört.“ Sie wandte sich an Severus, „ruf mich, wenn ihr etwas braucht.“
Sie zog ihn von seinem Stuhl hoch, schmiegte sich an ihn und küsste ihn, wollte sich gerade von ihm lösen, aber er zog sie fest an sich, drückte sie energisch an sich, gab ihr einen Kuss und wandte sich zum Zelt. Sirius und Remus folgten ihm.

Die drei nahmen im kleinen Wohnzimmer Platz und Sirius sah Severus fest in die Augen.

„Harry ist gestern auf mich zugekommen. Er hat mich zur Rede gestellt und wollte wissen, wie es damals wirklich war. Deine Frau hat ihm vor ein paar Tagen einiges erzählt und er hat viel darüber nachgedacht. Er vertraut ihr, sieht sie als große Schwester und bemüht sich wirklich, eure Liebe zu akzeptieren.
Ich musste Harry leider eingestehen, dass wir vier, aber vor allem sein Vater, große Idioten waren, die dir das Leben zur Hölle gemacht haben.

Harry war entsetzt, dass wir dich genauso behandelt haben, wie er jahrelang von Dudley, seinem Cousin, misshandelt worden war. Severus, es tut mir leid.
Wir Blacks sind ein stures Volk, überheblich und arrogant. Ich sehe jetzt, dass ich in der Schule immer ein Black war, auch wenn ich bei den Gryffindors war und mein Erbe vermeintlich abgeschüttelt hatte.“

Sirius erhob sich wieder und stellte sich vor Severus, der in seinem Sessel der Rede aufmerksam zugehört hatte.

„Bitte, lass uns versuchen, einigermaßen miteinander auszukommen. Harry braucht die Hilfe von Alexandra und uns anderen. Ich weiß, ich darf nicht darum bitten, aber er braucht dich weiterhin.
Du hast schon so viel für ihn getan und nur Hass und Undank dafür bekommen. Ich stehe tief in deiner Schuld. Während ich in Askaban war, hast du dein Leben für ihn riskiert. Keine Ahnung, wie ich das jemals gutmachen kann.“

Er reichte Severus die Hand und wartete auf eine Reaktion seines alten Feindes.
Severus Snape war verblüfft. Mit einer Einsicht hatte er nicht gerechnet. Er hatte genau auf die Zwischentöne geachtet und die Worte des wandelnden Flohzirkus vor ihm genauestens analysiert. Er konnte keine Lüge oder Vorbehalte feststellen und erhob sich ebenfalls.

„Ich hätte nie gedacht, diese Worte von dir zu hören, Black. Ihr habt mir mein Leben wahrlich schwer genug gemacht. Ich wollte mit Lilly weiterhin befreundet sein, habe sie damals schon verehrt. Sie war so freundlich zu dem stillen Jungen, den sie mit sieben Jahren auf dem Spielplatz kennen gelernt hatte. Als wir beide dann nach Hogwarts kamen, hoffte ich auf eine schöne Zeit, weg von meinem Muggelvater, der die Magie verabscheute.“

Langsam hob er seine Hand in Richtung Sirius. „Ich bin bereit, wegen Harry und Alexandra, deine Entschuldigung zu akzeptieren.“

„Mehr kann ich im Moment nicht erwarten“, sagte Sirius. Die beiden reichten sich die Hände und sahen sich dabei mit festem Blick an.

„Mein Name ich Black, Sirius Black, ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen.“

Severus nickte, „Snape, Severus Snape.“

Die beiden setzten sich wieder auf ihre Plätze und Remus ergriff das Wort.

„Du weißt was ich bin, ich verfluche bis heute den Tag, an dem Greyback mich zu diesem Schicksal verdammt hat. James, Sirius und Peter waren die ersten Freunde, die ich in meinem Leben hatte. Ich war damals froh, dass sie sich nicht von mir abgewandt haben, als sie erfuhren, was ich bin. Es tut mir leid, dieses war meine Schwäche, die dazu beigetragen hat, dass du gelitten hast. Ich konnte mich nicht gegen sie durchsetzen.

Dass ich dich beinahe getötet habe, bereue ich bis heute. Vielleicht schaffen wir es ebenfalls, eine gemeinsame Basis zu finden. Ich würde es mir wünschen.

Wir haben es Harry gestern ebenfalls gestanden, dass Sirius und sein Vater dich bei Vollmond in die heulende Hütte gelockt haben und ich dich fast getötet hätte.
Er war entsetzt. Harry braucht einige Tage, um über alles nachzudenken. Nach unserem Gespräch würde er sich gerne mit dir unterhalten. Er bat mich, dir das auszurichten und zu fragen, ob du dazu bereit wärst.“

Severus dachte über diese Worte einige Zeit nach. Die Erinnerung an jene verhängnisvolle Nacht kam mit aller Macht über ihn. Er durchlebte die Schrecken der Nacht noch einmal. Remus wartete ab, er konnte es in Severus Augen ablesen.

„Du kannst Harry ausrichten, wenn er bereit ist, dann kann er zu mir kommen und ich werde ihm meine Erinnerungen zeigen, oder ihm seine Fragen beantworten.“

Remus nickte ihm dankbar zu.
„Ich werde es ihm ausrichten. Komm Tatze, ich glaube, Severus wäre jetzt ganz gerne alleine.“

Severus nickte knapp. Die zwei ehemaligen Rumtreiber erhoben sich und verließen das Zelt.
Alexandra bemerkte es, sie beendete ihre Spielrunde, erhob sich und ging ins Zelt zu Severus. Ihr zukünftiger Mann saß nachdenklich in seinem Sessel. Sie blieb in der Tür stehen und wartete ab.

Nach einiger Zeit sah er zu ihr und hob seine rechte Hand in ihre Richtung. Sie ging zu ihm und er zog sie zu sich in den Sessel, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie hielt ihn einfach nur fest, streichelte über seine Schultern, bis er sich entspannte.

„Komm mit“, sie sah ihm bei diesen Worten tief in die dunklen Augen. Alex stand auf und er folgte ihr ins Schlafzimmer.
Dort riss er sie in seine Arme und liebte sie anschließend mit einer Intensität, die man diesem normalerweise so beherrschten Mann nicht zutraute.

Nachdem sie beide erschöpft eingeschlafen waren und ein Klopfen von Lukida sie nach dem Mittagessen weckte, machten sie sich zügig fertig, um nach Hogwarts zu reisen.

Sie apparierten in mehreren Sprüngen. Vor dem letzten verwandelte Regulus sich wieder in den Polarwolf und Sirius in den schwarzen Hund, es wäre sonst zu gefährlich, falls sie erkannt würden. Sirius galt immer noch als gesuchter Askaban Häftling. Alex apparierte mit Sirius auf den Arm und Severus trug Regulus.

Hogsmead lag in friedlicher Mittagsruhe, der beständige Regen hatte alle Einwohner in die Häuser getrieben. Den beiden verwandelten Animagi war der Wetterumschwung egal. Ihr dichter Pelz war der beste Regenschutz.

Alex und Severus fluchten, waren sie doch sehr sommerlich gekleidet und hatten nicht mit einem schottischen Langzeit Sommerregen gerechnet. Severus schützte ihre Kleidung mit wasserabweisenden Zaubern, Alexandra vergrößerte in der Zeit ihren Rennteppich, sie hatte keine Lust, bei dem Mistwetter über die matschigen Wege zum Schloss zu laufen.

Sie rückten auf dem Teppich etwas zusammen und Alexandra flog sie bis zu den großen Eingangstüren des Schlosses hoch. Sirius hatte bei der letzten Station seinen Patronus zu Dumbledore geschickt, mit der Nachricht, dass er ihn und die übrigen Hauslehrer dringend sprechen müsste. Severus neuer Patronus war ja Dumbledore noch nicht bekannt.

Der Professor stieg vor den geschlossenen Portaltüren ab, als Lehrer konnte er sie jederzeit öffnen und sie schwangen zurück. Alex flog in die Eingangshalle und Severus stieg wieder auf, so kamen sie bequem zum Büro des Schulleiters und landeten direkt vor dem Wasserspeier. Alexandra verstaute den geschrumpften Teppich nach einem Trocknungszauber wieder in ihrer Tasche und sie stellten sich auf die Wendeltreppe nach oben.

Die Bürotür stand einladend offen und der Schulleiter saß an seinem Schreibtisch, Severus und der rückverwandelte Sirius betraten gemeinsam als erste das Büro. Alexandra und Regulus warteten auf der Treppe.

„Guten Tag ihr beiden, was führt euch zu mir? Severus, du siehst ausgesprochen gut aus, der Urlaub scheint dir blendend bekommen zu sein.“

„Hallo Albus, wir sind hier weil wir dir zwei Personen vorstellen wollen, die für den Kampf gegen Voldemort unverzichtbar sind. Die eine Person kennst du bereits gut, die andere dürfte eine große Überraschung für dich sein.“ Severus hatte wieder in seine kühle Rolle als Professor Snape zurückgefunden.

Albus Dumbledore sah die beiden braungebrannten Männer vor sich abwartend an.
„Wen meint ihr?“

Alexandra und ihr Wolf betraten das Büro. „Guten Tag Professor Dumbledore.“

„Miss Schliefer, was haben sie hier zu suchen? Ich verstehe nicht?“

„Nun Albus, Miss Schliefer wird im nächsten Schuljahr nicht in den Gryffindorturm zurückkehren. Sie wird in meinen Räumlichkeiten wohnen.“

„Severus, sie ist deine Schülerin, das kannst du nicht machen, was denkst du dir? Dein regelmäßiger Privatunterricht war bereits Anlass für Gerede und ich habe deinetwegen ein paar erboste Zuschriften von Eltern erhalten, die sich über die Bevorzugung empörten. Ich weiß natürlich nur zu gut, was wir ihr verdanken, jedoch kann ich dieses Verhalten nicht billigen.“

„Albus, meine Frau wird bei mir wohnen, mir ist egal was einige Eltern dazu sagen.“

Der Schulleiter stutzte. „Deine Frau?“

„Ja, wir werden noch vor Schuljahresbeginn heiraten.“

„Aber sie ist minderjährig, das geht nicht.“

Sirius hatte genug von dem Gerede. „Genug ihr beiden, Alexandra ist 28, Meisterin der Zaubereigeschichte und Agentin des Internationalen Zaubergamot in Den Haag. Sie und ihre Freunde sind hier, um uns im Kampf gegen Riddle zu unterstützen. Ihnen haben wir zu verdanken, dass der Tag im Ministerium nicht zum vollständigen Desaster wurde.“

Er wandte sich zum Polarwolf.
„Würdest du bitte, Bruder?“

Der Wolf trat vor und verwandelte sich zum Erstaunen des Schulleiters in einen weißhaarigen, sehr muskulösen Mann, der eine große Ähnlichkeit mit Sirius Black hatte.

„Meinen Bruder Regulus dürftest du noch kennen, obwohl er sich stark verändert hat.“

Sprachlos sah der altehrwürdige Schulleiter von Hogwarts von einem zum anderen.

„Würdet ihr mir jetzt bitte erklären was hier vorgeht?“

Und das taten sie in den nächsten Stunden. Sie nahmen auf bequemen Sesseln Platz und Regulus erzählte ihnen, wie er damals seinen Hauselfen Kreacher an Voldemort ausgeliehen hatte, er sich über das lange Ausbleiben seines Elfenfreundes aus Kindertagen wunderte und ihn schließlich zu sich rief. Ein halbtoter Kreacher erschien damals in seinem Zimmer.

Voldemort hatte ihn in eine versteckte Höhle gebracht, er musste eine Insel in einem See errichten, wo er sein Amulett auf den Grund eines Wasserbeckens legte, das er mit einem giftigen Trank fühlte. Kreacher sollte versuchen, das Amulett aus dem Becken zu nehmen und musste dafür von dem Trank trinken.
Als der Hauself davon so viel getrunken hatte, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war, verließ Voldemort die Höhle und Kreacher sollte darin sterben. Der Ruf von Regulus hatte seine Elfensinne angesprochen und ihn gerettet.

Durch seine Mutter waren immer genügend Heiltränke im Haus, Regulus versorgte Kreacher und pflegte ihn die nächsten Tage.
Anschließend ließ er sich von ihm alles genau erklären. Der Hauself brachte sie beide in die Höhle zum Wasserbecken. Regulus nahm den Trank auf, füllte ihn eine belebte Flasche um, die vor Schmerzen schrie und kam so an das Amulett.

Er stellte aus einem Sickel eine Kopie her, legte eine Botschaft hinein, das falsche Amulett kam auf den Grund des Beckens und er füllte das Becken anschließend wieder mit dem Gifttrank.

Kreacher brachte sie beide wieder nach Hause, wo Regulus dank der umfangreichen Bibliothek der Blacks herausfand, das es sich um einen Horkrux handelte. Er schwänzte ein paar Abende an denen Voldemort seine Untergebenen zu sich gerufen hatte und erweckte dadurch das Misstrauen des dunklen Lords. Unglücklicherweise lief er bei seinem letzten Besuch in der Winkelgasse Miss Lestrange und Miss Greengrass über den Weg und musste schnellstens flüchten.

Er kam nach Hause und übergab Kreacher das Amulett, mit der Auflage, es zu zerstören und niemals mit einem Menschen darüber zu reden. Dann flüchtete er aus England. In den Niederlanden hatte Bellatrix ihn schließlich gefunden und fast zu Tode gefoltert.

„Also sind Horkruxe das Geheimnis, warum er nicht gestorben ist.“

„Ganz genau Albus, er hat das Tagebuch im Alter von sechzehn mit dem Mord an Myrte erschaffen.
Das Amulett ist inzwischen mit Hilfe von Dämonenfeuer vernichtet.
Harry war ein dritter Horkrux, durch einen glücklichen Zufall hat Riddle diesen selber im Ministerium zerstört und Harry hat, wie du weißt, unbeschadet überlebt. Das war der Schatten der auf seiner Seele lag.“

Sirius hatte jetzt die Erklärungen übernommen. Alexandra und Severus schwiegen die ganze Zeit über, sie warteten ab, bis der Part an sie kam.

„Regulus hatte Glück, er überlebte und erholte sich, durch seine Frau kam er an den internationalen Gerichtshof und konnte die Verantwortlichen von der Gefährlichkeit Riddles überzeugen. Er wurde selber ausgebildet und gründete eine Gruppe Kampfmagier, die sich hier in der Schule niederlassen sollte, um Harry zu schützen und Riddles Aktivitäten zu überwachen. Das Alexandra die Hauptperson in diesem Schauspiel ist, dürfte dir nicht entgangen sein.“

Jetzt beteiligte sich Alexandra am Gespräch und übernahm die weiteren Ausführungen.

„Wir mussten in Harrys Nähe kommen und das ging nur mit der Tarnung als Gleichaltrige. Fragen sie den sprechenden Hut, er wollte mich nicht nach Gryffindor schicken, es sollte Ravenclaw werden. Ich habe ihn massiv bedrängt.“

Bei diesen Worten hob Dumbledore seinen Zauberstab, er zielte auf den alten Hut und ließ ihn zu ihnen schweben.

„Wenn sie erlauben, Miss Schliefer, dann würde ich ihnen den Hut gerne erneut aufsetzen und ihn anschließend befragen, er kann am besten von uns allen in die Köpfe sehen.“

Alexandra nickte, nahm den Hut von seinem Schreibtisch und setzte ihn auf.

„Hallo, wer weckt mich denn da so früh, es ist doch noch gar nicht so weit.“

„Du sollst in meinen Kopf sehen und dem Schulleiter anschließend Fragen beantworten, heute bedränge ich dich nicht, mich nach Gryffindor zu schicken und entbinde dich jeglicher Schweigepflicht, was mein Leben nach meinem zwanzigsten Geburtstag und die Arbeit angeht. Mein Privatleben und alles was vorher war, tut hier nichts zur Sache. Einverstanden?“

„Nun, du warst im letzten Jahr eine würdige Gryffindor, dein Wissen gehört, wie ich es dir vor einem Jahr gesagt habe, nach Ravenclaw, aber wenn ich so in deinen Kopf sehe, muss ich zugeben, deine wahre Berufung war immer Slytherin. Du hast dich sehr gut vor mir abschirmen können, als ich dich letztes Jahr eingeteilt habe. Ihr seid sicher, dass ich dem Schulleiter alles erzählen darf? Deine Verbindung zu Severus ist wirklich ungewöhnlich, aber sollte nicht weiter verbreitet werden.“

<In Ordnung, wir werden darüber schweigen, nicht wahr Geliebter?>

Severus hatte die Unterhaltung zwischen ihr und dem Hut in seinem Geist interessiert verfolgt, es freute ihn, dass seine zukünftige Frau eine Slytherin geworden wäre.

<Ganz wie ihr beiden meint, dann schweigen wir darüber> kam die Zustimmung von Severus.

Laut verkündete der Hut „Slytherin, oh, alte Gewohnheit! Ich meinte, Untersuchung abgeschlossen.“

Severus, Alexandra und Regulus lachten, sie nahm den Hut wieder ab und legte ihn vorsichtig auf den Schreibtisch. Albus setzte seinen eigenen Spitzhut ab und setzte sich den zerschlissenen sprechenden Hut auf. Er versank in stummer Zwiesprache. Die übrigen vier warteten. Nach fast einer Stunde war Dumbledore fertig und ließ den Hut wieder in sein angestammtes Regalfach schweben.

Die vier unterhielten sich währenddessen leise, um das Gespräch von Dumbledore mit dem Hut nicht zu stören.
Alex hatte in der Zwischenzeit seine Schale mit Zitronenbonbons geplündert und erntete nur ungläubige Blicke von Sirius und Severus, welche die sauren Bonbons wirklich nicht mochten. Regulus versuchte eines und spuckte es unauffällig in den Kamin.

„Was denn? Ich esse Zitronen in der Wüste als normales Obst, sehr erfrischend bei Hitze, kann ich euch nur empfehlen.“

„Schatz, wir sind im kalten Schottland falls es dir aufgefallen sein dürfte, hier gibt es keine Wüste.“

„Na und, ich mag halt Zitronen.“ Sie schmollte leicht und Severus zog sie in seinen Sessel hinüber. Er brachte Ihren zum Verschwinden und vergrößerte seinen etwas für sie.

„Sehr interessantes Leben was sie geführt haben, Miss Schliefer. Wie habt ihr beiden euch das Leben hier vorgestellt?“

„Nun, ich würde gerne meinen Hauslehrerposten ruhen lassen und nur die höheren Jahrgänge sechs und sieben unterrichten. Nur mit den UTZ Kursen hätten wir genügend Zeit für die Suche und wären nicht so stark durch den Lehrbetrieb eingeschränkt. Entweder lässt du Alexandra in der Bibliothek mitarbeiten, oder sie unterrichtet ebenfalls die zwei letzten Jahrgänge in Zaubereigeschichte auf UTZ Niveau.

Du musst doch zugeben, dass der Unterricht von Professor Binns nicht besonders effektiv ist.
Sirius und Remus bleiben im Waldquartier, ebenso ihre Freunde die Rabenbrüder. Reg kann bei uns wohnen und ihr Leopard Kasim muss auf jeden Fall zu uns. Dann hätten wir hier genügend Rückendeckung, die Augen und Ohren aufhalten.

Die Hauselfen und das Schloss werden wir selbstverständlich in alle Pläne mit einbeziehen. Sind die O’Harats nächstes Jahr noch hier? Oder haben wir in VgddK wieder neue Kollegen? Wir müssen uns effektive Verteidigungsstrategien ausdenken, irgendwann wird Riddle zuschlagen und er kommt mit Sicherheit früher oder später nach Hogwarts. Oder glaubst du, das er noch lange in der Ministeriumszelle bleibt?“

„Leider nein, mein Einfluss auf das Ministerium reicht nicht, um ihn anders gefangen zu setzen, ich rechne jederzeit mit einem Ausbruch. Syla und Benid sind noch hier, ich habe nur einen neuen Wildhüter eingestellt, einen ehemaligen Gryffindor. Hagrid muss bei den verschiedenen Dörfern der Riesen nach dem Rechten sehen und für uns werben. Voldemort hatte seine Unterhändler bereits ausgeschickt und die Riesen sind sehr empfänglich für seine Versprechungen.“

Regulus nickte.

„Das ist hervorragend, die O’Harats gehören seit Ostern ebenfalls zu meinem Team. Sie sind nur im Moment nicht erreichbar, weil sie für ihr Ministerium etwas erledigen müssen.“

„Falls sie sich Sorgen um das Schulbudget machen, ich bekomme immer noch mein Gehalt als Agentin und bin auf eine Bezahlung hier nicht angewiesen.“ Ihren wahren finanziellen Hintergrund verschwieg Alexandra lieber.

Dumbledore überlegte.
„Ein neuer Lehrer für Zaubereigeschichte wäre nicht schlecht, dann bekämen die Schüler zwar weniger Schlaf, aber würden sich endlich mit der Geschichte der Zauberei und ihren Ursprüngen auseinandersetzten. Zudem Professor Binns sich immer wieder lobend über ihre Arbeiten geäußert hat, Miss Schliefer.
Ich könnte ihn zum Bibliotheksgeist ernennen, keiner weiß so genau wo die Bücher hinkommen wie er. Madame Pince will seit längerem eine Hilfe haben. Bleibt die Frage, wen wir als Ergänzung für dich und Miss Schliefer nehmen, Severus.“

„Was ist zum einen mit Horace Slughorn? Meinem Vorgänger. Er ist noch gar nicht so alt und hat mir letztens geschrieben, dass er seine Einkünfte dringend aufbessern muss. Er hätte sich beim Wetten verkalkuliert und deswegen bei mir angefragt, woher ich meine Rohstoffe beziehe und ob ich nicht in Erwägung ziehen könnte, ihn als Zulieferer zu akzeptieren.“

„Nun Severus, das ist eine Möglichkeit. Zumal ein zweiter Braumeister hier vor Ort nicht schlecht wäre, das St. Mungo hat wegen des erhöhten Bedarfs an Heiltränken angefragt, ob du sie nicht unterstützen könntest. Du hast mit deinen Braukünsten nach Miss Schliefers Unfall ihre Zaubertrankmeister beeindruckt. Sie haben im Moment nicht die Kapazitäten für Neuentwicklungen oder Verbesserungen und würden das gerne dir übertragen.“

„Ich hätte aus meiner Familie einen passenden Kandidaten für die unteren Jahrgänge in Zaubereigeschichte. Oder ich frage eine sehr begabte Studienkollegin von mir. Sie müsste passend von ihrer Weltreise zurück sein. Wenn sie mir freie Hand lassen, dann bringe ich ihnen einen zweiten Lehrer.“

Regulus sah sie fragend an.

Sie sagte nur. „Giovanna.“

Er nickte. „Einverstanden.“

Beide sahen Dumbledore an. „Wir haben eine zweite Lehrerin für Zaubereigeschichte in unseren Reihen. Ich werde sie für diesen Auftrag abrufen und von unserem Budget bezahlen.“

Dumbledore nickte. „Einverstanden, dann bezahle ich Horace Slughorn.“

Der Schulleiter sah das Pärchen vor sich an. „Wobei ich in den Kerkern keinen Platz für weitere Labore und eine größere Wohnung für drei Personen sehe. Wenn Regulus und der Leopard bei euch wohnen sollen, braucht ihr eine größere Unterkunft als die normalen Lehrerwohnungen.“

Alexandra warf vorsichtig ein: „Wir können Bebels um Rat fragen, niemand kennt das Schloss so gut wie die Hauselfen.“

„Wie konnte ich es nur vergessen, sie scheinen sich nach einem Jahr hier im Schloss besser auszukennen als ich, obwohl ich mehr als zweidrittel meines Lebens hier verbracht habe.“ Dumbledore klang bei diesen Worten leicht verstimmt.

Alexandra hingegen schmunzelte. „Sie vergessen, dass ich in alten Gemäuern oder Ruinen groß geworden bin, ich gehe immer zu denen, die an einem alten Ort zuhause sind und frage um Rat. Ich unterhalte mich gerne mit Hauselfen, Porträts, Statuen oder den Geistern eines Ortes, dort erfahre ich aus erster Hand die entscheidenden Ereignisse und kann danach in den Büchern und anderen Quellen forschen.
Eine etwas unorthodoxe, aber sehr effektive Vorgehensweise, wobei ich nicht immer so freundlich aufgenommen wurde, wie hier von den Hauselfen in Hogwarts.“

Severus wandte sich nun an Dumbledore.
„Wo sind denn Minerva, Pomona und Filius? Ich hätte sie gerne ebenfalls über meine veränderte Lebenssituation informiert.“

„Sie sind in den Ferien, zurzeit ist nur noch Poppy anwesend. Pomona kommt nächste Woche, die anderen wie üblich eine Woche vor Schulbeginn.“

„Wenn du nichts dagegen hast, würden wir beide zu ihr gehen und guten Tag sagen, dann sprechen wir mit Bebels. Wir würden dann ebenfalls eine Woche vor Schulbeginn hier sein, oder Alexandra?“

„Ich hätte gerne die Lehrpläne für die sechste und siebte Klasse etwas früher, setzen sie bitte keine Geschichtsbücher auf die Bücherlisten, da werde ich eine Sammelbestellung mit geeignetem Lehrmaterial für alle Jahrgänge später nachordern.“

Der Schulleiter hob seinen Zauberstab und aus einem hinteren Regal flogen uralte Pergamentrollen auf Alexandra zu. Sie fing die bereits brüchigen Unterlagen vorsichtig auf und überflog den Inhalt.

„Das ist jetzt nicht ihr Ernst? Diese Lehrpläne sind rund 200 Jahre alt und vollkommen überholt. Teilweise haben Historiker einige Sachverhalte neu geschrieben oder neu bewertet. Kein Wunder das sich hier niemand für Geschichte interessiert. Kann ich bitte die Fragebögen für die Prüfungen der Jahrgänge sechs und sieben sehen? Wenn sie genauso alt sind, wie die aus dem fünften Jahrgang, dann sehe ich eine Menge Arbeit auf mich zukommen.“

Alex schnaubte verächtlich, als Dumbledore ihr die Fragebögen ebenfalls übergab.

„Schatz, ich muss heute noch in die Winkelgasse und dort eine Großbestellung aufgeben. Das ist eine mittlere Katastrophe. Ich kenne antike Grabungsstellen die aktueller sind als die Inhalte dieser Fragebögen hier.“

„Miss Schliefer, ich muss zugeben, wir haben nun einmal keinen geeigneteren Bewerber für dieses Fach gefunden, daher gab es nie eine Notwendigkeit neue Lehrpläne oder Prüfungsfragen zu entwickeln. Ich muss zugeben, zu meiner Schulzeit erschien mir der Lehrstoff des Faches Geschichte hinreichend aktuell zu sein.“

Severus ergriff blitzschnell Alexandras Hand und zog sie energisch aus dem gemeinsamen Sessel hoch. Er merkte genau, dass sich ein Wutanfall in ihr aufbaute, der von ihm im Moment keineswegs erwünscht war.

„Du entschuldigst uns Albus, wir haben heute noch viel vor. Sirius, Reg, wir sehen uns heute Abend oder spätestens morgen früh. Je nachdem wie spät es wird, übernachten wir bei mir. Albus, wir reisen am Sonntag nach Kairo und sind die nächste Zeit nicht erreichbar, wir kommen am 24. August wieder.“

Er nickte allen noch einmal schnell zu, Regulus musste sich ein Grinsen verkneifen und ein Blick zu Sirius verriet ihm, dass sein Bruder ebenfalls kurz vor einem Lachanfall stand. Sie würden Morgen die Gelegenheit haben, Severus nach dem genauen Grund für den hastigen Aufbruch zu fragen.

Alexandra fügte sich verdutzt dem festen Griff ihres zukünftigen Ehemannes, der sie schnell auf dem Weg Richtung Krankenstation hinter sich her zog. In einer Nische zwei Etagen vom Schulleiterbüro hielt er an und zog sie an sich.

„Sprich bitte niemals Albus auf sein Alter an, da ist er sehr empfindlich. Alex, ich weiß genau, du hattest eine bissige Bemerkung über sein Alter und die Aktualität des Lehrstoffes auf der Zunge. Glaub mir, es ist besser so. Und so alt ist er nun auch wieder nicht, dass seine Schulzeit mit der letzten Eiszeit zusammenfiel.“

Er beugte sich über sie und bevor sie antworten konnte, verschloss er ihren Mund mit einem zärtlichen Kuss, den sie spielerisch erwiderte und der schnell zu einer wilden Knutscherei wurde.

Jemand hüstelte hinter ihnen, wie zwei ertappte Teenager fuhren sie auseinander und sahen sich einer verblüfften Madame Pomfrey gegenüber. Sie hatte Severus in seinen hellen Sachen und mit Pferdeschwanz nicht erkannt, sich nur gewundert, wer hier so eng umschlungen vor ihrer Tür stand.

„Miss Schliefer? Was machen sie denn hier? Severus, du solltest es besser wissen, als mit deiner Schülerin anzubändeln.“

Alexandra brach in haltloses Gelächter aus, als sie in das ertappte Gesicht ihres Geliebten sah und er verlegen Madame Pomfrey begrüßte. Schnell hatte er sie über die Hintergründe aufgeklärt und die ältere Heilerin beglückwünschte ihn zu seiner Entscheidung und zog ihn an sich. Danach gratulierte sie Alexandra zu ihrer Wahl. Alex beobachtete Severus, Madame Pomfrey schien der einzige Mensch zu sein, der ihm hier etwas bedeutete und sie stieß ihn leicht an.

Fragend sah er sie an.

<Lade sie zum Ball ein, sie würde sich freuen, sie mag dich wirklich sehr.>

Severus wandte sich an Poppy. „Ich würde mich freuen, wenn ich dich auf unserer Hochzeit begrüßen könnte. Bitte komm doch übernächsten Samstag zum Ball und die Hochzeit findet ein paar Tage später statt. Wir feiern in Kairo bei Alexandras Familie.“

Alexandra ergänzte. „Ich würde mich ebenfalls sehr freuen, schließlich waren sie neben Fawkes und Severus meine dritte Retterin. Ich schicke ihnen vormittags einen unserer Familienelfen der sie abholt.“

Madame Pomfrey, die strenge Schulschwester von Hogwarts war gerührt. Sie wischte sich ein paar Tränen aus den Augen und zog sie beide in eine Umarmung.

„Mein Junge, dass ich das noch erleben darf, dich glücklich zu sehen. Natürlich komme ich. Machen sie ihn glücklich junge Dame. Bei Merlin, er hat es verdient!“

Alexandra sah ihr fest in die Augen und nickte zustimmend.

„Ich werde mich darum bemühen.“

„Dann viel Glück euch beiden und wir sehen uns nächste Woche.“

Sie verabschiedeten sich und machten sich auf in die Küchen, wo sie sich mit Bebels trafen. Die Hauselfen versammelten sich um das junge Paar und gratulierten herzlich. Bebels fragte, was mit den Möbeln aus der jetzigen Wohnung geschehen sollte.
Alexandra sah ihn an und sie beschlossen, zu dritt in Severus alte Wohnung zu gehen, die Alexandra noch nie betreten hatte.

Dabei befragte Bebels die beiden nach ihren Wünschen. Sie brauchten wegen Kasim und Regulus zwei weitere Zimmer mit eigenem Bad, zwei Arbeitszimmer oder ein großes, genügend Stauraum für ihre Bücher, ein Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer.
Jetzt sollten die neuen Laborräume mit Lagerraum, Vorbereitungsraum und eigenen Bad in unmittelbarer Nähe liegen. Zwei neue Klassenzimmer für die hohen Jahrgänge vorzugsweise auf den öffentlichen Bereichen der Flure nicht allzu weit weg.
Alexandra wünschte sich einen Balkon oder Terrasse.

Bebels versprach ihnen, sich um alles zu kümmern und am 24.8. bereit zu haben.

Sie kamen in Severus Wohnung an und Alexandra mochte seinen Einrichtungsstil auf Anhieb. Dunkle, polierte Holzböden, helle Teppiche um eine schwere, schwarze Ledercouch die mit Schaffellen anstatt Kissen dekoriert war. Passend zu den Holzböden dunkle Möbel vor den hellen, gemauerten Natursteinwänden, silberne Kerzenhalter als Dekoration und gleichzeitigen Beleuchtung der Räume.

Es gab bis auf ein altes Bild seiner Mutter auf dem Kaminsims und einer silbernen kleinen Standuhr direkt daneben keine unnütze Dekoration in der Wohnung.
Ein großer Kamin mit Schieferplatteneinfassung, vor dem ein weiteres großes Schaffell mit Kissen zum Lesen einlud dominierte den Raum. Daneben ein bequemer schwarzer Lehnsessel mit passendem Hocker aus dem gleichen schwarzen Leder.

Im Schlafzimmer waren die Möbel ähnlich, sehr dunkel mit weißer Bettwäsche, nur die Wände waren in grün mit silbernen Wellenlinien gehalten. Das Bad hingegen war klassisch weiß mit vereinzelten, schwarzen Elementen und schwarzen Handtüchern sowie schwarzen, flauschigen Vorlegern.

Das große Bücherregal mit den Schiebeelementen im Wohnzimmer hatte es ihr angetan, sie hätte sich am liebsten auf die Bücher gestürzt und angefangen zu lesen. Leise lachend zog er sie weg und öffnete eine weitere Tür mit einer gemütlichen Bibliothek. Ein weiterer Kamin verbreitete hier Wärme und ein Lehnsessel lud zum Verweilen ein.

„Gefällt mir wirklich gut, Severus. Bebels, wenn irgendwie möglich, dann bitte die neue Wohnung genauso einrichten.“

„Ist dir das nicht zu männlich? Ihr Frauen mögt doch Farben und Dekorationen.“

„Ich bin in Zelten groß geworden, da war es immer zweckmäßig und leicht chaotisch, diese Ordnung hier ist etwas Neues für mich. Es wird mir gut tun, mein neues Leben mit Dir an meiner Seite, gleichzeitig mit einer Veränderung der Wohnung zu verbinden. Außerdem hast du einen ausgezeichneten Geschmack. Das einzige was mir hier fehlt, sind die Fenster und der Blick nach draußen.“

Sie sah Bebels fragend an. „Weißt du schon eine Möglichkeit für uns? Habt ihr irgendwo noch Möbel eingelagert die man benutzen könnte? Bevor wir neue kaufen, könnte man an vorhandenes anknüpfen.“

„Bebels weiß jetzt eine Wohnung mit so viel Platz. Im alten Ostflügel hat früher ein Direktor mit seinen vier Kindern gewohnt. Bebels führt Master Severus und Miss Alexandra gerne hin. Wenn sie bitte meine Hand nehmen.“

Severus und Alex wurden von Bebels mit einem lauterem „Plopp“ in die Wohnung gebracht. Der erste Weg führte Alex zu den Fenstern, sie schätzte die Höhe auf zweite Etage mit Blick auf den großen See. Ein sehr geräumiges Wohnzimmer war der zentrale Punkt der Wohnung. Eine angrenzende Küche die halbrund in einen Turm eingebaut war ging direkt links ab. Breite Fensterbänke luden dort zum Sitzen sein und gaben den Blick auf See und Wald frei. Zwei große Schlafzimmer waren mit einem Bad verbunden und lagen ebenfalls auf der linken Seite.

„Der alte Direktor hatte mit seiner Frau getrennte Schlafzimmer. Sollen wir das auch einrichten?“

Severus und Alexandra schüttelten gleichzeitig den Kopf.

„Auf keinen Fall, Bebels, wir nehmen das Eckzimmer als Schlafzimmer, das hat den schöneren Kamin und die größeren Fenster mit den Sitznischen. Aus dem anderen könnte man ein Ankleidezimmer für uns beide machen. Da vielleicht deine dunklen Möbel für dich auf eine Seite und ich nehme helle Möbel für meine Sachen?“

Sie sah ihn fragend an.

„Gerne, wenn du damit auskommst? Ich habe immer nur gehört, dass ihr Frauen viel zu viele Sachen habt und am liebsten ein Zimmer nur für Schuhe hättet.“

„Ersetze Schuhe durch Besen und Teppiche, der Rest ist mir fast egal. Die große Badewanne hier ist toll, ich liebe diese Wasserhähne.“

„Woher kennst du diese Einrichtung?“ Severus sah sie stirnrunzelnd an.
„Die gibt es in den normalen Badezimmern der Schüler nicht.“

„Bad der Vertrauensschüler“ sie grinste.
„Was meinst du denn wo Hermine und ich teilweise nächtelang gelernt haben und vor deinen Rundgängen geflüchtet sind.“

Severus verdrehte die Augen und nickte Bebels zu. „Haben wir hier noch Arbeitszimmer?“

Die Hauselfe nickte eifrig. „Aber das Arbeitszimmer hat keine Fenster.“

„Wir sehen es uns trotzdem an.“

Severus zog Alex weiter durch die Wohnung. Ein kleiner Flur führte zu vier gleichgroßen Zimmern und einem weiteren Bad. Ein umlaufender Balkon verband alle Kinderzimmer von außen miteinander. Eine größere Terrasse bot Platz für Sitzgelegenheiten oder als Landeplatz für Besen wie Alex sofort anmerkte. Vom Wohnzimmer gab es einen großen Durchbruch nach rechts zu einem fast gleich großen Raum, der an allen Wänden mit decken hohen Bücherregalen ausgestattet war.

„Nun, das ist zwar ein Raum ohne Fenster, aber wenn der Bogen zum Wohnzimmer offen bleibt müsste das doch gehen oder?“

Alexandra sah sich um. „Wenn es nicht klappt, dann stelle ich den Schreibtisch in die Rundung der Küche mit den Fenstern.“

„Bebels, wir nehmen die Wohnung. Bitte richtet sie her.“

„Sehr wohl Professor Snape. Draußen auf dem Flur sind genug leere Räume für ihre Labore. Wollen sie sie als nächstes sehen?“

Sie führte die beiden nach draußen und sie stellten fest, dass sie einen eigenen langen Flur mit mehreren Räumen nach links und rechts hatten. Severus bestimmte nach kurzer Besichtigung was wie einzurichten war und sie traten aus dem Flur in die Treppenhäuser von Hogwarts. Ihre Tür war hinter einem Klappbild versteckt, welches einen Ritter in voller Rüstung zeigte, der seiner Dame eine Rose überreichte. Als sie die Tür von innen aufmachten, erwachte das Bild zum Leben.

„Oh, welch angenehme Überraschung meine Liebe, wir bekommen eine neue Aufgabe. Darf ich mich vorstellen, ich bin Sir Alric von Sussex und das ist meine Frau Lady Iselda. Wir waren vor sehr vielen Jahren Bewohner dieser Zimmerflucht. Darf ich fragen, mit wem wir die Ehre haben?“

Severus stellte sich und Alexandra vor.

„Sehr erfreut, wenn sie nun ein neues Passwort benennen würden?“ Sir Alric sah sie abwechselnd an.

„Rosenkavalier“ platzte Alexandra spontan heraus. Sir Alric verbeugte sich und seine Frau knickste.

„Ein schönes Passwort, vielen Dank Lady Alexandra.“

„Ich bin keine Lady, dieser Titel steht mir nicht zu.“ Korrigierte sie ihn freundlich.

„Meine Liebe, sie werden immer die Lady ihres Mannes sein.“


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz