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Fanfiction

Das verflixte 5. Schuljahr - Kapitel 68: Naginis Opfer

von MyraGrey

Severus Snape hatte in seinem verzweifelten Kampf gegen Voldemorts Schlange Nagini mehrere Feuerflüche angewandt. Einer davon war in den Dachboden eingeschlagen und bei den dort eingelagerten Möbeln fand das Feuer genügend Nahrung. Es verbreitete sich innerhalb des Dachbodens, die Holztreppe war der schnellste Weg der Flammen nach unten und so nach und nach fraß es sich weiter durch das Gebäude. Erst als der Dachboden und die erste Etage voll entflammt waren, brach das Dach ein und die Dorfbewohner wurden aufmerksam.

Die Feuerwehr des kleinen Dorfes war aus Kostengründen bereits vor Jahren aufgelöst worden, es musste die Regionalfeuerwehr angerufen werden, die eine Anfahrt von rund 30 km hatte. Der stellvertretende Bürgermeister von Little Hangleton betonte am Telefon, dass es sich um eine leerstehende Villa ohne Erben handelte und man sich Zeit lassen könnte.

So kam es, dass der Verletzte, am linken Arm und rechten Unterschenkel blutende Mann, einsam sterbend auf der vernachlässigten Kiesauffahrt lag.
Seine Lebenserwartung sank rapide, während die Nacht um ihn immer heller wurde, da das Elternhaus von Tom Riddle, besser bekannt als Lord Voldemort, bis auf die Grundmauern nieder brannte.

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Harry Potter und Alexandra Schliefer sausten ein paar Stunden vor dem Brand auf ihren Rennbesen durch den spanischen Himmel, zurück zu der versteckten Bucht in der sie ihren Urlaub verbrachten. Die Beiden lagen gleich auf, sie erkannten die Felsformation welche die Bucht umschloss und in einem Sturzflug brausten die Flieger Richtung Strand und kamen außer Atem ohne ersichtlichen Sieger neben dem bunten Strandhaus zum Stehen.
Lachend stiegen sie von ihren Besen und klatschten sich ab.

Die übrigen Anwesenden atmeten erleichtert auf, sie hatten alle auf einen guten Ausgang des Gespräches zwischen Harry und Alexandra gehofft. Da die beiden in einem fröhlichen Wettstreit zurückkamen, schien einer weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege zu stehen.

Harry und Alex stellten die Besen neben ihre Zelte, zogen ihre Shirts und Hosen aus, sie trugen ihre Badekleidung immer unter der normalen Kleidung seit sie hier waren und rannten in die Wellen, um sich zu erfrischen.

Nachdem sie den Schweiß und Dreck abgewaschen hatten, traten sie frisch umgezogen zu den anderen, die bereits zum Abendessen zusammensaßen und setzten sich hungrig an den Tisch.
Sirius brach das Schweigen. „Und, wie habt ihr euch geeinigt? Wie wollt ihr weitermachen? Spannt uns doch nicht so auf die Folter.“

Harry und Alex sahen sich an, sie grinsten spitzbübisch. Harry stand wieder auf und verkündete: „Ich habe jetzt eine ältere Schwester die auf mich aufpasst. Das erscheint uns beiden als beste Lösung und ich finde es toll, wie sich meine Familie vergrößert.“

Verblüffte Blicke auf die beiden Hauptpersonen, dann löste sich die Anspannung und alle freuten sich. Sie gratulierten Harry und Alex zu dieser Entscheidung.

„Ich habe euch alle in den letzten Tagen etwas besser kennen gelernt und finde es toll, was ihr alles geplant und gemacht habt um mir zu helfen. Ich bin froh, dass ihr alle da seid und verstehe, warum ihr es so lange vor mir verheimlicht habt. Ich habe Alexandra vertraut und werde es weiterhin tun, auch wenn sie nicht 16 sondern 28 ist.“ Harry hatte bei dieser Ansprache rote Wangen bekommen und setzte sich auf seinen Platz.

Sirius und Remus klopften Harry auf die Schultern. Sie fanden den Weg, den die beiden gefunden hatten, um weiterhin ungezwungen miteinander umgehen zu können und keinen Verdacht zu erregen, sehr gut. So konnten sie nächstes Jahr mit der Tarnung als Gleichaltrige weiter machen. Regulus Black nickte Alexandra anerkennend zu, er war als Chef der Gruppe mit dieser Lösung voll und ganz einverstanden.

Lukida und Alina hatten sich um das Essen gekümmert, sie gingen in die Küche und kamen mit einigen Pizzablechen und Salaten wieder. Remus und Sirius verteilten die Getränke und eine sehr fröhliche Gruppe saß an diesem Abend noch lange zusammen.

Gegen 22 Uhr kamen die beiden Dänen bei einer Wette mit Sirius auf die Idee, Quidditch mit Leuchtbällen zu spielen. Lachend verzauberten sie den Quaffel. Sirius spielte wieder den Hüter, seine improvisierten Torringe leuchteten in einem klaren Blau. Der Quaffel in einem intensiven Rot.

Diesmal waren es drei Jäger die gegen Sirius antraten, zu den beiden Dänen gesellte sich Alex. Alle anderen rückten ihre Stühle zurecht, um dem ausgelassenem Spektakel in Ruhe zusehen zu können. Die drei Jäger waren durch ihre Ausbildung ein eingespieltes Team was Flugmanöver anging und hetzten Sirius mit festen Würfen von Ring zu Ring. Alle hatten ihren Spaß und schließlich tauschten sie die Rollen, Regulus und Kasim bestiegen die Besen, während Alex und Tyge eine Pause einlegten, dann sprang Alina als Hüter ein. Sie hatten ihren Spaß und nachdem Harry als Jäger dran war, meinte er begeistert, dass man diese Variante in Hogwarts einführen sollte.

Alexandra versuchte sich ebenfalls als Hüter, während Harry, Theyge und Tyge die Jäger waren. Mitten in den spannendsten Spielzügen kam ein schwaches, kaum erkennbares, silbernes Wesen auf Alexandra zugeflogen, eine Form war nicht mehr gegeben. Tyge hatte den Quaffel und brach sofort ab, als er einen sehr geschwächten und fast im Auflösen begriffenen Patronus erkannte.

Die gekeuchten Worte „Hilfe, Schlangengift, Little Hangleton“ waren schwach in der stillen Nacht zu verstehen. Alexandra erkannte die Stimme sofort. Sie schrie entsetzt auf, raste zu ihrem Zelt, sprang vom Besen und warf sich drinnen eine Gürteltasche über die Schulter. Sie rannte aus dem Zelt, sprang wieder auf den Besen und startete sofort mit Höchstgeschwindigkeit durch, nach oben in den freien Himmel.

Sie wusste, es war lebensgefährlich einen so weiten Sprung in einem Rutsch zu machen, aber Severus brauchte sie. Sie wusste nicht was sie vorfinden würde und rund 400 Meter über dem Boden apparierte sie aus vollem Flug, soweit wie nur möglich Richtung England. Sie kam irgendwo über Frankreich raus und setzte zum nächsten Sprung an, jetzt war sie in Südengland angekommen und ihr dritter Sprung brachte sie zu ihrem Ziel.

Sie hatte keine Ahnung wo diese Stadt lag, folgte nur ihrem festen Willen, so schnell wie möglich zu Severus zu kommen. Mit einem lauten Knall kam sie über dem Dorf aus. Sie flog die Strecke quer durch das Tal auf das brennende Haus zu und sah im Feuerschein auf der vernachlässigten Kiesauffahrt eine dunkle Gestalt liegen. Die aufgeschreckten Muggel waren ihr komplett egal, sie hatte nur Augen für den unter ihr liegenden Mann. Todesser waren anscheinend keine in der Nähe, das Feuer erleuchtete die Umgebung dafür genug. Sie landete direkt neben ihm.

„Severus, bitte wach auf, sei nicht tot. Komm schon, du schaffst das.“ Sie fühlte seinen Puls an beiden Seiten seines Halses, sah die blutende Bein- und Armwunde und kippte ihre Tasche direkt neben seinem Kopf aus. Die Flasche mit der Diptamessenz hatte sie als erstes in der Hand, sie entfernte die kaputte Hose mit einem Schnipp ihres Zauberstabes und tröpfelte die Hälfte der Essenz auf die Wunde. Diese schloss sich augenblicklich und war demnach nicht mit Schlangengift verunreinigt. Sie wandte sich der Armwunde zu und entfernte hier ebenfalls das Hemd komplett. Sein Arm musste von sehr großen Zähnen zerfetzt worden sein, er sah furchtbar aus.

Sie sah es grünlich schimmern und zauberte einen kräftigen Wasserstrahl aus ihrem Zauberstab um die Wunde zu reinigen, anschließend kam eine Reinigungslösung auf den Arm.
Sie hoffte, dass es gegen das Gift ausreichen würde und sich die Wunde nun schließen würde, sie träufelte den Rest der Diptamessenz auf den Arm, die Wunde fing stellenweise an sich zu schließen. Sie suchte den Blutbildungstrank und ein allgemeines Gegengift und flößte ihm beides ein. Severus hatte die Augen ein wenig geöffnet, ob er sie wirklich wahr nahm konnte sie nicht feststellen. „Bitte trink das. Komm schon. Lebe, ich will dich nicht verlieren.“

Sie überlegte was sie noch für ihn tun konnte, nachdem sie ihm einen Heiltrank und einen Stärkungstrank gegeben hatte. Dann nahm sie die Wasserflasche und gab ihm einfach nur zu trinken, da die Nieren viel Flüssigkeit brauchten, um das Gift aus dem Körper zu schleusen.
„Severus, komm zu mir, wo immer du bist. Komm zu mir zurück, komm schon. Werde bitte wach, mach die Augen ganz auf oder bewege irgendwie deinen Kopf, damit ich weiß das du mich hören kannst.“

Sie kontrollierte seinen Puls und es kam ihr so vor, als wenn er jetzt kräftiger schlagen würde. Nachdem sie ihm den ersten halben Liter Wasser gegeben hatte, legte sie ihre Hand auf seine Brust und versuchte seinen Herzschlag zu fühlen, dann richtete sie ihren Zauberstab auf ihn und sprach einem „Enervate“. Nach ein paar Atemzügen von ihm kontrollierte sie wieder den Puls und er war jetzt eindeutig stärker geworden.

Sie atmete erleichtert auf. Jetzt musste sie ihn nur schnell und sicher zu Lukida bringen. Apparieren fiel aus. Für 3 – 5 Sprünge war er eindeutig zu schwach. Ihr Blick fiel auf eine leere Phiole, das war genauso gut wie alles andere. Sie konzentrierte sich und richtete ihren Zauberstab auf das kleine Glasgefäß und mit einem „Portus“ erschuf sie einen Portschlüssel für die spanische Bucht.

Sie räumte die übrigen Sachen wieder in ihre Gürteltasche, legte sich diese um und vernichtete mit einem „Ratzeputz“ alle Blutspuren auf der Auffahrt. Sie wollte keine Spuren von ihm oder sich selber hinterlassen. Ihren Besen verkleinerte sie und schob ihn unter ihr Shirt, dann richtete sie sich auf und sah sich zum ersten Mal bewusst um.

Das Feuer leistete ganze Arbeit, der Dachstuhl brannte lichterloh, in der ersten Etage waren alle Scheiben geplatzt und die Räume dahinter brannten ebenfalls. Im Erdgeschoss flackerten bislang nur ein paar kleinere Feuer, aber es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis die Decke zur ersten Etage einstürzte.

Die Schlangenaugen die sie aus einiger Entfernung taxierten sah Alexandra nicht. Nagini lag rund zwanzig Meter weiter, hinter einem Stapel mit Bruchholz in Deckung und betrachtete die beiden Menschen ausführlich. Ihr Meister würde zufrieden sein, wenn sie ihm von den beiden Menschen berichtete. Sie wusste, die Menschen würden gleich verschwinden, dann konnte sie die Witterung von dem Weibchen aufnehmen. Ja, ihr Meister würde zufrieden sein.

Alexandra sah noch einmal in Severus Gesicht. Sie strich über seine blassen Wangen, die er trotz der Sonnenbräune wieder hatte.
„Wach bitte auf, ich möchte wissen ob du dich stark genug fühlst um mit einem Portschlüssel zu reisen, bitte Severus, wach auf.“

Sie beugte sich dicht über sein Gesicht, sah ihm genau in die Augen um zu sehen ob er sie hörte.
„Bitte, komm schon, wach auf.“
Sie küsste ihn und streichelte weiter seine Wangen, ihre Tränen benetzten sein Gesicht. Sie fühlte wieder seinen Puls, er war kräftiger geworden, der Blutbildungstrank wirkte. Sie sah auf sein Bein. Die Wunde war oberflächlich geschlossen, da war kein Ärger zu befürchten. Die Armwunde war ein anderes Kaliber, aber sie blutete anscheinend nicht mehr.

Um ihn sicher transportieren zu können hatte sie nicht die Kraft ihn in eine Transportkiste zu packen, sie musste improvisieren. Sie legte sich neben ihn auf die Auffahrt, rückte ganz dicht an ihn heran und umschloss mit ihren Beinen seine Beine. Ihr linker Arm wanderte unter seinen Rücken, ihr rechter Arm legte sich über seinen Oberkörper. In dieser seitlichen Umarmung musste sie ihn festhalten. Alex hoffte, dass ihre Kraft dafür ausreichte, ihn die Reise über zu halten und aktivierte den Portschlüssel.

Nach einer gefühlten Ewigkeit krachte sie mit ihm seitlich in den Sand, sie spürte wie ihr linker Arm brach und schrie vor Schmerz auf. Ihren linken Fuß hatte sie bei der Landung ebenfalls verdreht. Kasim war als nächster zu ihr, die Bucht war komplett mit schwebenden Lichtern erleuchtet. Sirius, Harry und Regulus patrouillierten auf Besen über dem Wasser, Lukida schwebte auf einem Besen am Haus. Sie hatten damit gerechnet, dass Alex einen Portschlüssel erschaffen würde und vorsichtshalber verteilt Posten bezogen, da sie nicht wissen konnten, ob die Landung mit einem Verletzten nicht auch im Wasser stattfinden würde.

Alex war mit ihrem Passagier am Rand der Bucht gelandet. Kasim war schnell mit dem Besen bei ihnen, er löste Severus aus ihren Armen und legte ihn auf eine beschworene Trage, die er eilig zu Lukida schweben ließ. Theyge, Remus und Lukida nahmen die schwebende Trage in Empfang. Sie hatten einen sehr hell ausgeleuchteten Behandlungsplatz vor den Zelten eingerichtet und Lukida untersuchte Severus augenblicklich auf einem Tisch gründlich.
Kasim zog Alex hoch und sie setzte sich zu ihm auf den Besen, er flog sie langsamer zu den anderen.

Alle waren inzwischen am Tisch versammelt und als Alex ankam, wurde sie auf einen Stuhl gesetzt und Harry drückte ihr ein großes Glas Fruchtsaft in die Hand. Sie nahm es gerne an und leerte es in wenigen Zügen. Danach berichtete sie allen, wie sie ihn vorgefunden hatte. Lukida hörte zu, nickte zustimmend und versorgte seine Wunden weiter.
Als Alexandra aufstehen wollte, um ihr zu helfen, sackte sie vor dem Stuhl zusammen, sie konnte nicht auftreten. Regulus half ihr wieder auf den Stuhl und stellte eine Zerrung am Knöchel fest. Er bandagierte ihr den Fuß, nachdem er ihn mit einer heilenden Salbe eingerieben hatte.

Jetzt erst bemerkte Alex die Schmerzen in ihrem linken Arm wieder, sie zeigte auf die Skelewachsflasche und bat um einen Becher. Regulus stutzte, sie deutete auf ihren linken Arm und er nickte verstehend. Theyge stellte sich hinter Alex, packte ihre Schulter, während Regulus vorsichtig, aber stetig an ihrer Hand zog. Mit einem hässlichen Knacken sprangen die Knochen wieder in ihre ursprüngliche Position. Alexandra war kurz davor ohnmächtig zu werden und schnappte hektisch nach Luft.

Theyge hielt sie aufrecht und Alina gab ihr einen Becher mit Skelewachs zu trinken. Harry wusste, wie widerlich das Zeug schmeckte und reichte ihr einen weiteren Becher Fruchtsaft. Sie nahm ihn geistesabwesend entgegen und trank ihn diesmal langsamer. Regulus legte unterdessen einen dicken Verband an ihrem Arm an.
Lukida hatte ihre Bestandsaufnahme bei Severus inzwischen beendet. Ein dicker Verband war an seinem Bein befestigt und sie versorgte seine klaffende Armwunde mit einer Reinigungslösung aus Phönixtränen. Die hässliche Wunde schloss sich augenblicklich, Severus schlug jetzt endlich die Augen auf und sah sich panisch um.
Als er Lukida, Harry, Sirius und Remus erkannte, beruhigte er sich sofort. Alexandra bat Regulus sie zu stützen und sie humpelte in sein Blickfeld.
Severus Blicke saugten sich an ihr fest.

„Du bist tatsächlich gekommen.“
Er hob seine rechte Hand in ihre Richtung, Alexandra nahm sie und hielt sie fest.

„Natürlich bin ich sofort gekommen, was dachtest du denn?“ Ein leicht entrüsteter Ton schwang in ihrer Stimme mit.

„Ich habe dem Patronus befohlen, zu der Person zu gehen, der ich von Herzen vertraue, zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. In früheren Notfällen ist er mit Madame Pomfrey zu mir gekommen, einmal auch mit Dumbledore.“

Er grinste schief.
„Ich bin verdammt froh, dass du es bist Alexandra.“
Diese Worte setzte er sehr leise hinterher, Alex verstand sie dennoch.

Sie beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss.
Sirius ächzte erschrocken.
Regulus gab ihm einen ermahnenden Rippenstoß.
Remus musste schmunzeln, hatte sein Freund ihm vor ein paar Tagen gestanden, dass er Alexandra als eventuelle Partnerin gerne in Betracht ziehen würde und sie näher kennen lernen wollte.
Remus murmelte ihm zu, „da bist du etwas zu spät mein Freund und wehe du versaust den beiden das.“
Sirius nickte zähneknirschend.

Regulus trat näher an das Paar heran, er hüstelte und die beiden unterbrachen ihren Kuss.

„Hallo Severus, lange nicht gesehen.“

Der weißhaarige Mann schob Alex vorsichtig etwas zur Seite und sie wich ein Stück zurück. Er ergriff mit beiden Händen Severus Hand, dabei drehte er abschließend seinen eigenen linken Unterarm so, dass man sein dunkles Mal deutlich im Licht der ganzen Lampen sehen konnte.

Severus blinzelte verwirrt, er sah von Regulus zu Alex und wieder zurück. Sirius bemerkte es und stellte sich neben seinen Bruder. Schlagartig wusste Severus wer vor ihm stand, die Familienähnlichkeit der Blacks war nicht zu übersehen, aber er kannte Regulus nur narbenfrei, dunkelhaarig und viele Jahre jünger.

„Reg?“

„Ja, du bist hier in Sicherheit. Wir können alles in den nächsten Tagen besprechen, ruh dich aus. Ich denke Alex hat genügend Platz für dich in ihrem Zelt.“

Die Angesprochene wurde leicht rot und nickte.
„Natürlich habe ich Platz. Nur keine Kleidung und was ein Mann sonst noch braucht. Könntet ihr ihm bitte aushelfen, bis wir zum Einkaufen kommen?“

Die anwesenden Männer nickten. Regulus verschwand im Haus und kam mit einem Beutel wieder.
„Hier bitte, ein kompletter Kulturbeutel.“

Sirius und Remus waren in ihrem Zelt verschwunden und kamen mit einer größeren Tasche wieder.
„Bitte Severus, wir haben neu gekaufte Sachen, die dir passen müssten. Damit solltest du hier die nächsten Tage überbrücken können, wenn etwas fehlt, dann sag es uns.“
Sirius sah seinem Erzfeind aus Schulzeiten in die Augen.
„Es tut mir Leid, bitte lass uns in nächster Zeit reden.“

Remus stand daneben und nickte.
„Ja Severus, auch ich muss mich entschuldigen und dir für vieles danken.“

Severus Snape sah auf die beiden Rumtreiber, die ihm seine Jugend zur Hölle gemacht hatten. Jetzt trat Alexandra wieder in sein Blickfeld, ihr Blick bat ihn, sich nicht sofort abzuwenden und mit den beiden zu sprechen. Somit nickte er Sirius und Remus zu.
„Danke, und ja, wir sollten uns in den nächsten Tagen unterhalten.“

„Gut, genug geredet, hier sind zwei Verletzte, die dringend ins Bett müssen. Reg und Kasim, helft ihr bitte Severus hoch und bringt ihn ins Zelt? Theyge, kannst du Alex bitte stützen, sie sollte nicht auftreten.“

Lukida gab ihre Anweisungen, schnappte sich die beiden Taschen für Severus und ging in Alexandras Zelt vor.
In dem kleinen Zelt gab es nur ein Schlafzimmer, eine Wohnküche und ein Bad, sie steuerte das Schlafzimmer an, ordnete mit einem Schnippen ihres Zauberstabes das Bettzeug und legte die Taschen an einer Seite ab.
Theyge stützte Alex und setzte sie an der Bettkante ab, er wünschte ihr grinsend eine gute Nacht und sie warf ihm als Antwort ihr Kissen an den Kopf.

„Witzbold, unsere erste gemeinsame Nacht habe ich mir bestimmt nicht so vorgestellt.“ Sie zeigte auf ihre Verbände.

Lachend verließ der große Mann das Zelt. Reg und Kasim brachten Severus ins Zimmer und legten ihn auf die freie Bettseite. Regulus trat zu Alexandra.
„Gute Wahl Bärchen, meinen Segen hast du, als Freund und Chef. Schlaft euch aus, wenn etwas ist, dann ruft mich oder Lukida, ok?“

Sie nickte. Regulus gab ihr einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn und wurde anschließend von seiner Frau in sein eigenes Zelt gescheucht. Kasim hatte ihr lediglich beim Verlassen des Zimmers zugenickt und ihr mit einem Daumen hoch seinen Segen gegeben.

Severus hatte der Verabschiedung nur sprachlos zugeschaut. Er versuchte sich wieder aufzurichten um sich seiner restlichen Kleidung zu entledigen.
Alex wandte sich ihm zu. „Was versuchst du da?“

Er grummelte. „Ich möchte gerne die Sachen loswerden und einen Schlafanzug anziehen, zudem müsste ich mal ins Bad.“

„Na komm, ich helfe dir alter Mann.“

Zusammen humpelten sie ins Bad, Alex ließ ihn alleine nachdem sie ihm die Taschen per Accio gegeben hatte und hopste langsam in die Küche. Sie durchsuchte ihre Getränkevorräte und per Schwebezauber transportierte sie für jeden eine Flasche Wasser an die jeweilige Bettseite.
Dann holte sie ihre Schlafsachen und wartete vor der Badezimmertür.

Severus kam heraus, er trug eine dunkelblaue Short und ein weißes Shirt. Seine Haare waren feucht, er hatte sich kurz geduscht und trug sie nun zurückgekämmt. Alex half ihm ins Bett und ging dann selber kurz unter die Dusche, auf die Verbände kamen vorher wasserabweisende Zauber.
Ebenfalls in blauen Shorts und mit weißem T-Shirt humpelte sie zu Severus.

„Ihr seid eine eingeschworene Truppe oder? So wie die Männer dich behandeln, scheint ihr sehr aneinander zu hängen. Bei den beiden Brüdern konnte ich das schon beobachten, jetzt noch Reg und der andere, sehr ungewöhnlich.“

„Sein Name ist Kasim, er ist mein Leopard. Reg mein Wolf Snow. Ich bin die Jüngste der Gruppe und sie waren vorher bereits von Reg ausgewählt worden. Irgendwie haben alle vier entschieden, dass sie meine Brüder sind und auf mich aufpassen. Sie haben so gut wie nie einen Mann an mich herangelassen, wenn ich mal mit jemanden flirten wollte, haben die vier ihn vergrault. Theyge und Tyge sind darin absolute Spezialisten. Die beiden sind aber auch gut aussehende Teufel in Menschengestalt. Theoretisch könnten die alles flach legen, was nicht bei drei auf dem Besen ist, sie suchen jedoch die Richtige.“

„Und mit mir sind alle einverstanden?“

„Regulus kennt dich von früher und alle haben Respekt vor deinen Fähigkeiten. So wie du dich um mich gekümmert hast, damit hast du ihnen gezeigt, dass dir etwas an mir liegt. Du hast mir nach dem Unfall und jetzt nach dem Ministerium das Leben gerettet, ohne dich wären wir bereits vor Monaten gescheitert.“

Sie sah ihm offen ins Gesicht. Severus hatte sich hingelegt, während Alex auf ihrer Seite noch auf der Bettkante saß und sich für die Unterhaltung ihm zugewandt hatte.

„Das du heute Abend vor Allen erklärt hast, warum dein Patronus zu mir gekommen ist, war für sie klar, dass du es ehrlich meinst. Meine Reaktion hier, als deine Nachricht kam, war für sie ebenso eindeutig. Übrigens, wie hast du es geschafft einen nicht gestaltlichen Patronus über das Wasser und dann noch die weite Strecke zu bringen? Das widerspricht jeglicher Lehrmeinung. Durch den Tunnel der Muggel schaffen es unsere Patronus-Botschaften gerade mal zum Hauptquartier auf die andere Kanalseite.“

„Ich habe den Zauber mit dem letzten Wunsch eines Sterbenden verknüpft, die Botschaft der Person zu überbringen, die ich liebe.“

Diese schlichte Feststellung des Mannes vor ihr, brachte Alexandra gewaltig aus dem Gleichgewicht. Sie hob eine Hand und bat ihn einen Moment zu schweigen, damit sie sich wieder fangen konnte. Nervös rang sie ihre Hände, ihre Gefühle flogen gerade komplett durcheinander. Er liebte sie! Er hatte diese Worte so leicht ausgesprochen, dass sie es kaum glauben konnte.

Severus bemerkte ihren inneren Aufruhr sehr deutlich, er war etwas irritiert, dass sie so seltsam reagierte. Schließlich rückte er vorsichtig näher, nahm ihre Hand in seine und streichelte sie sanft.
„Ich habe dich überrumpelt wie es scheint, aber ich habe heute Abend erkannt, dass ich dich an meiner Seite haben möchte. Meine letzten Gedanken galten dir.“

Sie rutschte langsam näher und erwiderte die Streicheleinheiten seiner Hand mit ihrer.
„Du sprichst es so einfach aus, das habe ich nicht erwartet.“

Sie räusperte sich. „Severus, ich….“ Ihre Stimme versagte. Sie sah ihn hilflos an, aber er sah die Hoffnung in ihren Augen.

„Bin ich zu alt für dich? Ich bin die Fledermaus aus den Kerkern und der meist gehasste Lehrer in Hogwarts. Ich habe viele Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin. Genau wie du, habe ich getötet, jedoch waren es in meinem Fall zu viele Unschuldige. Wegen mir sind nicht nur Harrys Eltern gestorben und er musste bei seinen Verwandten aufwachsen. Ich bin schuld an Lillys Tod. Sie war die erste Frau in meinem Leben die ich geliebt habe und nur wegen mir ist sie gestorben.

In dem Dumbledore mich als Spion für seine Zwecke aufgenommen hat, konnte ich Askaban entgehen. Er hat sich für mich verbürgt und in den letzten Monaten musste ich immer wieder zu den Todesser-Treffen gehen. Er erinnert mich täglich daran, welche Schuldgefühle ich trage, nur weil ich ihn sehe.

Ich bin ein Mörder, früher ein Vergewaltiger und ein Folterknecht. Wie kannst du jemanden wie mich mögen oder vielleicht eines Tages lieben?“

Alex hatte sich bei seinen Worten wieder etwas gefangen, sie hielt inzwischen seine Hand fest und antwortete: „Ich sagte dir vor ein paar Tagen, der Böser-Bube-Schriftzug würde sich auf deinem Arm gut machen, nur das du mein böser Bube wärst.

Ja, ich erfülle das Klischee, dass Frauen die Bösen lieber haben als die Guten. Aber vielleicht solltest du dir meine Geschichte anhören.

Ich habe nicht erst im Ministerium getötet. Diese drei Lestranges, zwei davon habe ich durch den Torbogen geschleudert, die sieben Leichen im Atrium waren ebenfalls mein Werk. Ich habe Voldemort bewusst gefoltert und ihm alle Knochen gebrochen. Das ich Malfoy verprügelt habe war nur Zufall, dadurch das er mir und Hermine in seinem Haus mit körperlichen Konsequenzen gedroht hat, habe ich es genossen ihm zu zeigen, wie es ist hilflos jemanden ausgeliefert zu sein.

Ich kann das Misstrauen von Moody und Dumbledore verstehen, ich beherrsche Magie, die absolut tödlich ist. Man sollte Angst vor mir haben, aber dadurch, dass ich in einem tollen Umfeld groß geworden bin, habe ich meine Wut und meinen Jähzorn halbwegs unter Kontrolle. Ich kann es nach Jahren endlich kanalisieren.

Ich war vor Jahren auf der Akademie in Amsterdam, habe dort die Klassen fünf bis sieben besucht, die Schule in Deutschland gefiel mir nicht. So lautet die offizielle Angabe in meiner Schulakte. Ich war aber in Deutschland zu Beginn des vierten Schuljahres eingeschult worden, leider gab es da ein paar Mädchen, die es absolut nicht witzig fanden, dass ich mit ihren Jungs so ungezwungen umgegangen bin und die waren sehr eifersüchtig auf mich.

Sie lockten mich eines Nachts in ein leeres Hippogreifgehege und fingen an, mich mit Flüchen zu traktieren. Ich wehrte mich. Zwei haben die Nacht nicht überlebt. Ich habe sie in die Luft geschleudert und sie sind eine Klippe runter gestürzt. Eine hat bis heute Spätfolgen von meinem Crucio und ist in einem Sanatorium, die vierte ist blind, taub und querschnittsgelähmt. Da sage ich lieber nicht wie ich das geschafft habe. Ich bin damals vollkommen ausgerastet, die vier hatten mich überwältigt und fingen unter anderen an mich auszupeitschen.

Ich bekam wegen der ausgezeichneten Anwälte meiner Familie, der Übermacht von vier gegen einen, ihrem Vorsatz und der Notwehr mildernde Umstände und musste nur für ein Jahr ins Gefängnis, mit Dementoren vor der Tür und Einzelzelle. Meine Magie war bei dem Überfall zum Teil unkontrolliert ausgebrochen, dadurch kam ich aus dem Imperius frei und habe mich gnadenlos an ihnen gerächt.

Ich habe bis heute in Deutschland Bewährung und sehr strikte Auflagen. Wenn ich die Grenze überquere, bekommt die Auroren Zentrale eine Meldung und ich zwei Aufpasser. Bei dem kleinsten Vergehen bekomme ich den Kuss der Dementoren.

Jetzt sage mir bitte, wer von uns beiden das Monster ist. Ich war damals gerade vierzehn, meine Gegnerinnen siebzehn und in der Abschlussklasse. Für alle Einzelheiten musst du Regulus fragen, er hat meine Akte unter Verschluss.“

Severus sah die junge Frau vor sich an, Alexandra liefen die Tränen runter als sie weitersprach.

„Du fragst, wie man dich lieben kann? Ich frage mich, wie man mich lieben kann. Ich mochte mich lange Zeit nicht einmal selber und du hast mich kalt erwischt. Ich hatte es erhofft, aber nicht so schnell erwartet und ich musste dir erst alles beichten.“

Alexandra sah wieder hoch und in sein Gesicht. „Regulus suchte damals Leute, die ein gewisses Maß an Skrupellosigkeit und Härte hatten. Er hatte selber genug Straftaten für eine erfolgreiche Gefängniskarriere begangen wie du weißt.

Einen normalen Auror, der sich brav an alle Gesetze hält und der Obrigkeit blind gehorcht konnte er nicht gebrauchen. Wir sind allesamt nicht unschuldig und deswegen vertrauen wir uns. Da du nun die Wahrheit kennst, schlafe ich auf der Couch, du brauchst mich nicht weiter zu ertragen. Oder ich überlasse dir das Zelt komplett und gehe zu Tyge, er hat mich in den vergangenen Jahren schon öfters getröstet.“

Sie wollte sich erheben, aber seine Hand war schneller. Severus hielt sie fest und mit einer unerbittlichen Stärke zog er sie zu sich an seine Seite.

„Komm bitte zu mir. Du hast mir gerade gezeigt, dass nicht nur ich eine gewalttätige Vergangenheit mit allem was dazugehört habe. Wenn du willst sprechen wir nach dieser Nacht nicht wieder drüber. Aber wir haben beide in unserer Jugend Fehler gemacht und sind jetzt andere Menschen. Wir haben uns gegenseitig das Leben gerettet und ich weiß seit heute, dass ich ohne dich nicht mehr leben möchte.“

Alexandra sah den Mann an, der in ihrem Bett lag und in seinen Augen konnte sie sehen, dass er es ehrlich meinte. Sie drehte sich auf die Seite, so lagen sie dicht mit den Gesichtern zusammen. Alex sah in seine Augen. „Warum Severus? Wie kannst du mir jetzt noch vertrauen?“

„Weil ich kein unschuldiges Püppchen gebrauchen kann. Ich brauche eine Partnerin an meiner Seite, die alle Höhen und Tiefen des Lebens kennt. Ich will dich Alexandra. Du bist intelligent, treu zu Deinen Freunden und deiner Familie, sowie unerbittlich zu deinen Feinden. Du hast Humor, dein Lachen in der großen Halle habe ich immer aus allen anderen herausgehört und dich beobachtet, wenn ihr geblödelt habt.

Ich musste immer lächeln wenn ich dich gehört habe. Unsere Privatstunden habe ich genossen, es macht mir Spaß mit euch Vieren und selbst Hermines Besserwisserei ist mit dir im Raum zu ertragen. Ich habe es lange nicht gemerkt, aber du hast ein Stück Leben zu mir gebracht. Meine letzten Gedanken, als ich sterbend in der Auffahrt lag galten dir. Ich wollte dich noch einmal sehen und deine Vergangenheit ändert an meinen Gefühlen nichts.“

Alex zog ihren Zauberstab, ließ mit zwei stummen Zaubern ihre jeweiligen Schlafsachen verschwinden und löschte mit einem dritten das Licht. Severus verstand diese Einladung und sie bekamen beide keinen Schlaf in dieser Nacht.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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