von MyraGrey
Der Samstagmorgen war klar, sonnig und angenehm warm. Hermine und Alex freuten sich auf Hogsmead, hatten sie im Tagespropheten gelesen, das ein neuer Bücherladen aufgemacht hatte, den sie unbedingt besuchen wollten. Hermine begleitete Alex sogar auf ihrer morgendlichen Runde und anschließend genossen beide die Dusche.
Sie unterhielten sich beim Frühstück noch über Bücher und als Ron, Harry, Neville und Ginny endlich ankamen, hatten die beiden bereits eine kleine Einkaufsliste geschrieben. Im Gegensatz zu den Mädchen wollten Ron und Neville in den Honigtopf und Harry wollte mit Ginny zu Zonkos, sie suchte ein Geschenk zum Schulabschluss für die Zwillinge.
Gemeinsam stellten sie sich in die Reihe vor das Eingangsportal und warteten darauf, dass Filch ihre Namen auf einer Liste abhakte. Luna schloss sich ihnen an und sie fragte Neville, ob er sie zu einem Spaziergang in die Felder hinter Hogsmead begleiten würde, sie wollte dort nach Feenspuren suchen. Neville nickte, er wurde rot als er in die grinsenden Gesichter seiner Freunde sah und überredete Luna zuerst noch in den Honigtopf zu gehen. Sie nickte und schließlich konnten die sieben aufbrechen.
Am Ortseingang trennten sie sich, wollten sich in zwei Stunden zu einem Butterbier in den drei Besen treffen.
Hermine und Alexandra wurden von Kasim und Snow begleitet, die beiden betraten die Seitenstraße in der Madame Puddifoots Café lag und ein paar Häuser weiter sahen sie ein größeres Haus an dem ein Transparent mit den Worten „Große Neueröffnung“ befestigt war und sie eilten darauf zu.
Einige verliebte Pärchen verschwanden im Café, sie waren die einzigen Schüler die im Moment zu „Ellas Bücherarchiv“ strebten. Vor der Tür standen zwei Tische auf denen eine Auswahl an Jugendliteratur von Muggeln aufgereiht war.
Hermine zeigte Alex begeistert „Die unendliche Geschichte“ und sofort waren die beiden mit dem Studium der Klappentexte beschäftigt. Als sie den Laden betraten kam eine junge Frau auf sie zu, die sie freundlich begrüßte.
„Guten Morgen, ihr beiden seid meine ersten Kundinnen heute. Ich bin Ella die Besitzerin und freue mich euch begrüßen zu können. Sucht ihr etwas Bestimmtes?“
Hermine und Alex zogen ihre Einkaufsliste hervor und grüßten freundlich zurück.
„Wir würden gerne etwas stöbern und wenn sie etwas von unserer Liste hätten, wäre das toll“ erwiderte Hermine.
„Natürlich, bitte stöbert so viel ihr wollt, ich sehe mal was ich für euch habe, aber bitte lasst die beiden Tiere draußen. Hier ist es einfach zu klein für die beiden. Tut mir leid.“
Alex nickte, die Frau hatte Recht, der Laden war verwinkelt und vollgestellt. Sie brachte die beiden vor die Tür und kam wieder rein.
„Wie ich hier lese sucht ihr Geschichtsbücher, die habe ich im zweiten Raum, kommt doch einfach mal mit.“
Hermine und Alexandra folgten der Frau und wirklich, ein großer Durchgang führte in den hinteren, ebenfalls vollgestellten Teil des Ladens und von dort bog ein Raum nach links ab. Ella schritt zügig hinter ein Regal, die beiden folgten ihr und als sie um die Ecke bogen sahen sie sechs Gestalten in Todesserroben mit gezogenen Zauberstäben auf sie warten.
Das letzte was beide hörten waren mehrere „Stupor“ und jedes Mädchen wurde von drei Schockzaubern getroffen und brach augenblicklich bewusstlos zusammen.
Die sechs Gestalten fesselten die beiden, hoben sie hoch und die beiden kräftigsten legten sich jeweils eine Gefangene über die Schulter bevor sie aus dem Hinterausgang in den Hof traten und apparierten.
Ella die Buchhändlerin verschwand mit ihnen, Kasim und Snow warteten derweil ahnungslos vor der Tür.
Ein paar Schüler kamen hin und wieder bei ihrem Stadtbummel an den beiden Tieren vorbei, kraulten ihnen die Ohren, sahen sich die Auslage an, jedoch hatte kein weiterer Schüler Lust auf Bücher. Als die beiden Animagi nach einer Stunde keine Anzeichen von den Mädchen im Laden feststellten, stand der Polarwolf auf, erhob sich auf die Hinterpfoten und öffnete die Ladentür.
Der Leopard folgte ihm sofort. Die beiden schlossen die Ladentür, lauschten und schnüffelten in den Laden.
Kasim verwandelte sich als erster, Regulus folgte ihm umgehend, „Alex? Wo bist du?“ rief er durch den Laden, nur Stille antwortete ihm. Zügig schritten die beiden Männer durch den vollgestellten Laden, betraten den hinteren Raum und gingen ebenfalls um das Regal. Dahinter lag ein freier Raum, hier hatten die sechs Todesser gewartet, im Gegensatz zum restlichen Laden war hier alles freigeräumt. Beunruhigt sahen sich die Magier an, sie öffneten alle Türen, riefen nach Alex und durchsuchten die Büroräume und die obenliegende Wohnung. Alles war still und leer, kein Hinweis auf den Verbleib von Hermine und Alexandra.
Kasim hatte seinen Zauberstab bereits in der Hand, beschwor einen Patronus und schickte ihn zu Remus. Dass die beiden entführt worden waren, lag klar auf der Hand. Die Nachricht lautete „Hermine und Alex in Hogsmead entführt, sofort kommen.“
Regulus trat in den Hinterhof des Gebäudes, hier konnte er mehrere Fußspuren im Sand erkennen, leider war die Mauer zu den Nachbargrundstücken zu hoch, als das es Hinweise von den Nachbarn geben könnte.
Er rief „Esra, Tin“, augenblicklich ploppten zwei Hauselfen neben ihm auf.
„Bärchen und ihre Freundin Hermine sind entführt worden, Esra, bitte informiere Mieke und Lukida, hole sie sofort hierher.“ Die Hauselfe nickte und verschwand. „Tin, Remus kommt hierher, erwarte ihn und bringe ihn hier in den Hinterhof. Ich nehme an Tyge, Theyge und Sirus sind auf Patrouille?“
Der junge Hauself nickte, „Ihr Bruder ist bei Mister Longbottom und seiner Freundin Miss Lovegood, die beiden spazieren hinter dem Dorf durch die Felder. Theyge ist bei Mister Weasley im Honigtopf und Tyge bei Mister Potter mit seiner Freundin Miss Weasley bei Zonkos.“
„Gut, wir müssen auf Remus warten, er muss sie informieren und in die Schule bringen.“
Tin nickte, ploppte weg und Kasim und Regulus blieb nichts anderes als zu warten. Sie verschlossen die Ladentür von innen und brachten ein Schild „Bin gleich wieder da“ an.
Der Hauself Tin ploppte mit Remus an der Hand als erster wieder im Hinterhof auf, Remus eilte sofort auf die beiden wartenden Männer zu und begrüßte sie mit festem Händedruck.
„Was ist passiert?“
„Diese Woche war eine Anzeige im Propheten, dass eine neue Buchhandlung in Hogsmead aufgemacht hat und unsere beiden Leseratten wollten unbedingt hier hin. Wir haben draußen vor der Tür gewartet, die Besitzerin wollte uns große Tiere nicht in ihrem Laden haben.
Jetzt sind die beiden weg, wir haben keine Hinweise gefunden, nur die Fußspuren hier im Hof, es müssen mehrere Personen gewesen sein. Harry und seine Freunde wissen noch nichts, du musst zu ihnen und sie nach Hogwarts schicken. Sirius, Tyge und Theyge überwachen sie unauffällig, sind jedoch ebenfalls ahnungslos. Mieke und Lukida müssten gleich eintreffen.“
Remus nickte erschüttert, „wo sind sie?“
„Ron ist im Honigtopf, Harry und Ginny bei Zonkos, Neville und Luna außerhalb beim Spaziergang. Wir müssen Dumbledore Bescheid geben.“
In dem Moment apparierten Mieke und Lukida mit der Hauselfe Esra. Lukida sah ihren Mann, lief zu ihm und küsste ihn stürmisch. Mieke ging etwas langsamer zu Remus und begrüßte ihn freundlich, danach umarmte sie Kasim.
Regulus wiederholte alles was er soeben Remus erzählt hatte. Die beiden Frauen nickten, „wir stellen eine Notfallausrüstung zusammen. Mieke wird als Alexandras Patentante bei Dumbledore später Stellung beziehen, sie kann von dort Neuigkeiten an uns melden.“
Kasim nickte bestätigend zu Lukidas Vorschlag, „vorausgesetzt Dumbledore informiert die Familie offiziell.“
Mieke schüttelte energisch den Kopf, „darauf sollten wir nicht hoffen, ich habe mich heute mit meinem Patenkind in Hogsmead verabredet und sie ist nicht aufgetaucht, damit treiben wir ihn eher in die Enge, mir vertuschen die Engländer zu viel. Entschuldigt Regulus, Remus das geht nicht gegen euch.“
„Ich weiß, du hast sogar Recht. Leider“ seufzte Regulus Black.
„Wie erklären wir meine Anwesenheit und das ich die Entführung bemerkt habe?“ fragte Remus in die Runde, „wir sollten eure Tarnung so lange wie möglich aufrecht erhalten, das ist jetzt noch wichtiger.“
„Du wolltest Harry überraschen und bist auf uns beide gestoßen wie wir unruhig vor dem Buchladen standen, einverstanden?“ fragte Kasim, „da du aus Harrys Briefen weißt wer wir sind, machst du dir Sorgen und suchst Harry.“
„Sehr gut, ich gehe zu den drei Besen, ihr sagtet die Truppe wollte sich da treffen? Dann bringen wir den Stein ins Rollen.“
„Mieke, du bummelst durch das Dorf und gehst heute Nachmittag zur Schule hoch, ihr wart für 14 Uhr verabredet. Wir laufen hier unruhig die Straße auf und ab“ schlug Regulus vor, alle nickten, Lukida gab ihrem Mann einen liebevollen Kuss bevor er wieder zum Wolf wurde und mit dem Leoparden aus dem Buchladen vor die Ladentür trat.
Die beiden Elfen verschwanden mit Lukida ins Waldquartier, Mieke und Remus traten aus der Hintertür des Ladens auf die Straße. Remus eilte zu den drei Besen um dort die Jugendlichen zu treffen. Er machte einen Schlenker Richtung Zonkos, vielleicht konnte er dabei „zufällig“ auf Harry und Ginny treffen. Die älteren Schüler die ihm begegneten grüßten ihren alten Professor freundlich, Remus grüßte zurück und ging weiter. In den drei Besen sah er Ron, an einem Tisch sitzend und die freien Plätze verteidigend. Remus ging zügig auf ihn zu.
„Hallo Ron, alles in Ordnung bei dir?“
Ron Weasley schaute überrascht auf und sah Remus Lupin vor sich stehen, freudig lächelte er seinen ehemaligen Lehrer an.
„Hallo Remus, willst du Harry überraschen? Er müsste gleich kommen.“
Remus nickte, „ja, aber ich glaube wir haben ein Problem, ich habe in einer Nebenstraße den Leoparden und den Wolf gesehen, die gehören doch zu Alexandra, die beiden scheinen sehr unruhig zu sein.“
Ron wurde blass, „Hermine und Alex sind in einem neuen Buchladen, wir sollten sie suchen gehen.“
„Dann komm mit.“
Ron ließ sein Butterbier auf dem Tisch stehen und eilte mit Remus hinaus. Draußen sahen sie Harry und Ginny langsam die Straße heraufschlendern, die beiden lachten und scherzten miteinander und hielten sich an den Händen. Ron und Remus eilten auf sie zu. Harry erblickte den besten Freund seines Paten, ließ die Hand von Ginny los und rannte freudig auf ihn zu. Remus öffnete seine Arme und Harry flog hinein. Er lachte glücklich über diese Überraschung.
„Ist das toll, dass du hier bist, hast du Tatze mitgebracht?“
„Er strolcht hier irgendwo rum, wir wollten dich überraschen, hallo Ginny, schön dich zu sehen. Aber wir sollten mal eben nach Hermine und Alex sehen, ich hab da hinten einen unruhigen Wolf gesehen.“
„Klar, da geht’s lang.“
Sie eilten in die Nebenstraße und sahen den Wolf und den Leoparden schnüffelnd die Straße entlanglaufen, eilten zum Buchladen, öffneten die Tür und fanden lediglich einen leeren Laden vor. Remus kehrte mit Ron, Harry und Ginny auf die Straße zurück, den Jugendlichen war klar, dass ihre Freundinnen nicht freiwillig verschwunden waren. Auf die beiden Raben die auf dem Dach des Nachbarhauses saßen, achtete niemand.
„Wir müssen Neville und Luna finden, die spazieren hier irgendwo rum.“ Harry wandte sich an Remus, der zog seinen Zauberstab, beschwor seinen Patronus und mit den Worten „Kommt sofort zum Buchladen, Hermine und Alex sind weg“ verschwand der Wolfspatronus. Die beiden Raben hatten mitgehört, krächzten und erhoben sich in die Luft.
Da sie nicht wussten wo Luna und Neville spazieren gingen, konnten sie nur abwarten. Einer der Raben kehrte nach einigen Minuten zurück, krächzte und kreiste über einem Ende der Straße. Remus dirigierte sie unauffällig in die Richtung und nach einer Viertelstunde sahen sie Luna und Neville den Feldweg heraufkommen. Die vier eilten ihnen entgegen und als sie aufeinander trafen, tauchte ein schwarzer Hund aus dem Gebüsch auf.
Atemlos schnaufte Neville „was ist passiert?“
„Die beiden waren in der Buchhandlung, die Tiere waren vor der Tür, jetzt ist der Laden leer und Hermine und Alex sind spurlos verschwunden, wir müssen zurück in die Schule und Dumbledore informieren“ sprudelte es aus Harry heraus.
Neville und Luna schauten ihre Freunde entsetzt an, alle wandten sich zum Schloss und eilten Richtung Hogwarts. In seiner Hast hatte Harry den schwarzen Hund nicht gesehen, ebenso achtete niemand auf den Leoparden, der sich mit dem Hund zum Waldrand absetzte.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
