von MyraGrey
Die nächsten Tage waren sehr kritisch für das Überleben von Alexandra, nur Hermine durfte zu ihr. Sie las der Bewusstlosen die Hausaufgaben vor und manchmal saß sie einfach nur im Zimmer oder machte ihre Aufgaben. Von Zeit zu Zeit sang Fawkes, sein Gesang drang durch Hogwarts und erinnerte jeden Bewohner an die Patientin in der Krankenstation.
Die vier Hauslehrer und der Schulleiter wechselten sich bei der Hilfestellung für Madame Pomfrey ab. Mehrfach am Tag kam einer von ihnen auf die Krankenstation, um die Patientin mit Schwebezaubern in eine Position zu bringen, damit die Schwester Heiltränke und Nahrung einflössen konnte. Es kamen versierte Heiler aus dem St. Mungo und gemeinsam mit dem Tränkelehrer entwickelten und brauten sie Heiltränke für diese besondere Art der Verletzung.
Die Heiler aus dem Mungo verzichteten auf eine Verlegung ins Krankenhaus, einen Phönix der über die Patientin wachte, konnten sie nicht bieten. Es waren sich alle einig, die Tränen und der Gesang des Vogels sicherten das Überleben der Schülerin.
In der ganzen Zeit verließen Kasim und Snow das Krankenzimmer so wenig wie möglich. Sie liefen zur Schulschwester bei der kleinsten Veränderung und so gewöhnte sich die Krankenschwester an die beiden Helfer.
Nach zehn Tagen schien die größte Gefahr gebannt, die Phosphorvergiftung war fast ausgestanden, jetzt ging es darum die schweren Verbrennungen zu heilen. Diese erfreuliche Entwicklung machte im Schloss sofort die Runde als Hermine sie beim Abendessen bekannt gab. Die gute Nachricht ging von Tisch zu Tisch und eine große Erleichterung war bei allen spürbar. Professor Dumbledore bestätigte sie noch einmal und ein allgemeiner Toast auf Miss Schliefers Genesung wurde ausgesprochen.
In seiner Rede gab der Schulleiter weiterhin bekannt, dass ab dem nächsten Montag der Unterricht im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste wieder aufgenommen werden konnte, da er zwei neue Lehrer anwerben konnte die am Sonntagabend eintreffen würden. Bei dieser Neuigkeit ging ein Raunen durch die Schüler. Sie freuten sich auf der einen Seite darüber die Sonderstunden loszuwerden, auf der anderen Seite waren sie sehr neugierig wen ihr Schulleiter diesmal angeworben hatte, war diese Stelle seit Jahrzehnten verflucht und kein Lehrer blieb länger als ein Jahr. Da es direkt zwei Lehrkräfte waren, brachte dies die Gerüchteküche ordentlich zum Kochen.
Am Sonntagabend waren alle Schüler pünktlich zum Abendessen in der großen Halle, wollten sie doch die Ankunft der neuen Lehrer nicht verpassen. Sie wurden nicht enttäuscht als kurz nach 18 Uhr ihr Schulleiter in Begleitung von zwei Personen durch die Lehrertür in die große Halle kam, er geleitete die beiden zu zwei zusätzlichen Stühlen und bat sie dort Platz zu nehmen. Die Frau kam neben Professor Snape zu sitzen, der Mann neben Professor Vektor, ihrer Lehrerin für Arithmantik.
Die beiden Professoren sahen sportlich aus, braungebrannt mit schwarzen Haaren und eindeutig aus dem Süden. Gespannt sahen sie ihrem Schulleiter zu, wie er zum Rednerpult schritt.
„Werte Schüler, geschätztes Kollegium, mit großer Freude kann ich ihnen die Geschwister O´Harat vorstellen, ihre neuen Lehrer im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste. Professor Syla O’Harat und ihr Bruder Professor Benid O’Harat kommen aus Marokko und sind dort aktive Mitglieder der Liga gegen die dunklen Künste, vergleichbar mit unserem englischen Aurorenbüro. Die Jahrgänge 1 bis 4 werden von Professor Benid O’Harat unterrichtet, die Jahrgänge 5 bis 7 von Professor Syla O’Harat. Die Unterrichtsstunden werden nicht im Schulgebäude stattfinden, sondern in den draußen errichteten Zelten. Zusätzlich wird es Jahrgangsübergreifende Lerngruppen geben und um die Lücken des letzten halben Jahres aufzufüllen, werden vier Unterrichtsstunden am Samstagvormittag verpflichtend für alle eingeführt. Professor Sprout, Professor Vektor und Professor Flitwick haben sich bereit erklärt als Aushilfslehrer in dieser Zeit die Professoren O’Harat zu unterstützen. Nun bitte ich Euch, unsere neuen Professoren mit einem herzlichen Applaus willkommen zu heißen.“
Dumbledore trat einen Schritt vom Rednerpult zurück, wandte sich dem Lehrertisch zu und applaudierte den beiden Neuankömmlingen.
Die Schüler schauten sich noch entgeistert an, die Ankündigung des Samstag Unterricht entsetzte sie, aus diesem Grund fingen sie nur sehr zögerlich an zu klatschen. Die beiden O’Harats winkten den Schülern zu und begannen nach Beendigung des Beifalls ein Gespräch mit ihrem jeweiligen Sitznachbarn.
Während des nachfolgenden Abendessens empörten sich die Schüler immer wieder über die Zusatzstunden, es gab aber auch genug Stimmen die es gut fanden, schließlich war der Pseudounterricht von Umbrigde die reinste Zeitverschwendung gewesen. Nachdem am Montagmorgen die ersten Schüler bei den neuen Professoren Unterricht hatten wandelten sich die Ansichten. Beim Mittagessen gab es begeisterte Schilderungen über den tollen Unterricht und zum Abendessen waren es bereits wahre Begeisterungsstürme. Nun waren alle auf die Stunden gespannt und freuten sich auf die neuen Professoren.
Am Dienstagvormittag vor dem Mittagessen hatten die Fünftklässler aus Gryffindor zusammen mit den Slytherins ihre erste Doppelstunde bei Professor Syla. Pünktlich warteten sie im Schneetreiben vor dem Zelt mit der Nummer fünf. Jeder Jahrgang hatte draußen auf dem Rasen ein eigenes Zelt bekommen. Es standen sieben große Zelte kreisförmig angeordnet zwischen Schloss und dem Quidditchfeld. Professor Syla (die Schüler hatten beschlossen die Lehrer durch ihre Vornamen zu unterscheiden) steckte ihre Nase aus dem Zelt, sah die fast eingeschneiten Schüler und winkte sie schnell hinein.
„Guten Morgen meine Damen und Herren, treten sie schnell näher und kommen sie aus der Kälte raus.“
Eilig betraten die Schüler das warme Zelt und stellten fest, dass es magisch vergrößert war. Sie kamen in einen gemütlichen Raum mit einer Menge Teppichen und bequemen Sitzkissen, ähnlich wie in den Räumen von Trelawney, aber nicht so stickig und verkitscht. Ein großes Regal an der linken Wand enthielt eine ganze Reihe von Lehrbüchern, Tische vor den Sitzkissen hielten Pergamente, Tinte und Federn bereit. An der Kopfseite des Raumes war eine große Tafel an der Wand befestigt, daneben führte eine Tür in weiter liegende Räume, an der rechten Wand gab es mehrere verschlossene Schränke.
„Bitte setzen sie sich, ich möchte ihnen ein paar Erklärungen zum Unterricht geben. Wie sie schon gesehen haben, hat jeder Jahrgang ein eigenes Zelt. Diese sind alle identisch eingerichtet, unterscheiden sich jedoch in den Lehrmitteln die ihnen dort zur Verfügung gestellt werden. Sie dürfen sich hier in der Lernecke jederzeit aufhalten um die Bücher zu benutzen. Die höheren Jahrgänge dürfen die Lernecken der unteren Klassen betreten, jedoch nicht umgekehrt, es sei denn eine Lehrkraft ist anwesend. Alterslinien in den Eingängen kontrollieren den Zugang. Hier in den Lernecken ist die Verwendung eines Zauberstabes ohne Anwesenheit eines Lehrers nicht möglich, der praktische Teil wird im Nebenraum stattfinden. Dort gibt es genügend Schutzzauber die Unfälle minimieren sollen, Rücksichtnahme und Vorsicht wird von ihnen dort dennoch verlangt. Aufgrund der vielen Presseberichte und einem ausführlichen Gespräch mit ihrem Schulleiter ist ihre Ausbildung in diesem Jahr sehr oberflächlich und lückenhaft gewesen. Wir werden leider noch einmal mit den Grundlagen anfangen müssen, damit ihnen aber nicht zu langweilig wird, werden die Übungen variiert. Jetzt folgen sie mir bitte in den Nebenraum, wir beginnen mit den „Expelliarmus“.
Ein Stöhnen ging durch die Schüler, sie hatten sich wesentlich spektakuläreres erhofft als ausgerechnet einen Zauberspruch aus dem ersten Jahr. Professor O’Harat schmunzelte, hatte sie diese Reaktion bereits erwartet und sie freute sich jetzt schon auf die weiteren Reaktionen.
Sie betraten den Nebenraum der die Größe einer sehr geräumigen Turnhalle hatte.
„Bitte stellen sie sich in einer Reihe auf und dann versuchen sie mich zu entwaffnen.“
Eine Reihe bildete sich und Lavender Brown stand vorne.
„Fangen Sie an Miss?“
„Brown“ Lavender stellte sich siegessicher in Positur „Expelliarmus“ lediglich ein Zucken von Professor O’Harats Zauberstab zeigte an das der Spruch nicht vollkommen misslungen war.
„Sie setzen nicht genug Willen ein, ihnen fehlt es an Überzeugung. Der nächste.“
Lavender ging zur Seite und Draco trat vor „Expelliarmus“ sein Spruch kam schnell, jedoch konnte die Lehrerin ihn abblocken, „schon besser, aber sie eiern beim Zielen. Der nächste.“
Ron war dran „Expelliarmus“ der Stab der Lehrerin rutschte nach unten durch, sie konnte ihn jedoch halten. „Nicht schlecht, etwas unsauber in der Ausführung. Der nächste.“
Harry war vorgetreten „Expelliarmus“ der Stab von Professor O’Harat sauste ihr aus der Hand und landete mehrere Meter von ihr entfernt.
„Sehr gut, ausgezeichnet Mr?“
„Potter"
„Eine erstklassige Ausführung, vorbildlich. Der nächste.“
So ging es weiter bis jeder Schüler einmal durch war.
Die Professorin sortierte die Schüler nach ihren Kenntnisstand, dann zauberte sie Strohpuppen mit Zauberstäben für jeden herbei. Hier sollten die Schüler die Puppen entwaffnen, jeder der den Spruch bereits fehlerfrei ausführen konnte kam in eine Extragruppe.
Das waren neben Harry noch Hermine und Blaise Zabini. Bei ihnen sollte einer den anderen entwaffnen während der dritte den Angreifer mit Sternenzaubern ablenken musste. Wenn das Entwaffnen trotzdem gelang, dann sollten sie aus der Bewegung heraus zaubern. Das hieß man lief aufeinander zu und der dritte zählte 3-2-1, derjenige der gewann zählte beim nächsten Durchlauf.
Professor O’Harat ging zu den Schülern die mit den Puppen übten und korrigierte ihre Ausführung. Immer mehr dreier Gruppen bildeten sich und die Sternenzauber zuckten durch die Halle. Diese Art von Unterricht machte ihnen richtig Spaß und nach der Doppelstunde war man sich einig, dass man bei dieser Methode hervorragend lernen konnte.
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