von MyraGrey
Der Morgen des ersten Dezember war ein ganz gewöhnlicher Dienstag, die große Halle war wie immer zum Frühstück voll besetzt, Gelächter und Gespräche der Schüler sorgten für eine ständige Geräuschkulisse. Am Lehrertisch war es ruhiger, dort konzentrierte man sich eher auf die Nahrungsaufnahme. Seit Umbrigde die Lehrer inspiziert hatte, war es dort oben sehr ruhig geworden wenn die Dame am Tisch saß.
Als die Posteulen in die Halle flogen und ihre Last zu dem Empfängern brachten, kamen auch die diversen Tagespropheten zu den Schülern und Lehrern. Jeder, der eine Zeitung bekam und entfaltete wurde von der Schlagzeile `Schulleiterwechsel in Hogwarts´ fast erschlagen. Ein Bild des Ministers wie er selbstgefällig in die Kamera winkte und grinste tat sein Übriges um den meisten Lesern den Appetit zu vertreiben.
Hermine starrte entsetzt auf das Bild, ihre Teetasse noch in der Luft haltend. „Verdammte Scheiße!“ fluchte sie vollkommen untypisch, ihre Freunde schwiegen sofort, schauten sie ungläubig an. „Hermine, was ist los? Was ist passiert?“ Ron spuckte ein paar Krümel aus dem Mund als er sie fragte.
„Dumbledore ist kein Schulleiter mehr, der Minister hat die Kröte befördert, hier steht es schwarz auf weiß!“ ihre Stimme zitterte leicht vor unterdrückter Wut. Inzwischen wurde die Nachricht an allen Tischen vorgelesen, entsetztes Schweigen machte sich in der großen Halle breit, alle Blicke wanderten zu Dumbledore. Der saß noch ruhig auf seinem Platz und las den Brief einer Eule.
Die rosa Kröte saß mit stolzgeschwellter Brust an ihrem Platz und sah siegesgewiss in die Runde.
Die Hallentür öffnete sich und der Minister erschien mit zwei Auroren und einem jungem Mann mit Klemmbrett und gezückter Feder. Die vier gingen direkt auf den Lehrertisch zu. Während der Minister den Gang zwischen den Tischen entlanglief tönte seine Stimme durch die Halle.
„Ah, guten Morgen Dumbledore, wie ich sehe sind sie schon informiert, schön, schön, dann können sie bitte direkt die Amtsgeschäfte an Schulleiterin Umbrigde übergeben. Wir danken ihnen für die langjährigen treuen Dienste und wünschen einen angenehmen Ruhestand.“
Mit diesen Worten war er am Lehrertisch angekommen, stand vor dem Tisch, direkt Dumbledore gegenüber, seine beiden Auroren traten rechts und links an den Stuhl von Dumbledore heran. Percy Weasley stand abseits und schrieb eifrig mit.
Der Minister blickte zu Dolores Umbrigde „Miss Umbrigde, ich beglückwünsche sie hiermit öffentlich zur Beförderung, wünsche viel Erfolg und nun nehmen sie bitte Dumbledores Platz ein, sie können gehen Albus.“
Albus Dumbledore saß noch ruhig auf seinem Platz, sein Blick wanderte in aller Ruhe durch die Halle, er nickte McGonagall zu und erhob sich langsam von seinem Stuhl.
„Nun Fudge, ich meine HERR Minister, wenn sie denken das Hogwarts so einfach einen Schulleiter vergisst, dann irren sie sich gewaltig. Wenn es der Wunsch des Ministeriums und der Schulräte ist, dass ich meinen Posten verlasse, dann werde ich das tun, aber ich werde Hogwarts nicht verlassen, wann immer jemand in Hogwarts Hilfe benötigt wird er sie bekommen.“
Seine Worte konnte man in der gesamten Halle gut verstehen, die Schüler betrachteten atemlos das Schauspiel. Dumbledore reckte sich, er hob beide Hände über den Kopf und klatschte laut in die Hände. Der laute Schrei eines Phönix schallte durch die Halle, mit einer Stichflamme verschwand Dumbledore. Die beiden Auroren waren überrumpelt worden, sie hatten den Befehl gehabt Dumbledore vom Gelände zu begleiten. Sie schauten sich gegenseitig an, zuckten mit den Schultern und traten abwartend in den Hintergrund zu Percy Weasley.
Minister Fudge ging um den Tisch zu Professor Umbrigde, reichte ihr die Hand und geleitete sie zum Rednerpult. Dort stellte er sich in Positur und begann mit seiner Rede.
„Liebe Schülerinnen und Schüler von Hogwarts, ich darf ihnen verkünden das Professor Dolores Jane Umbrigde mit sofortiger Wirkung Schulleiterin von Hogwarts ist. Sie genießt unser vollstes Vertrauen und unsere Unterstützung. Ich fordere sie hiermit auf sie in ihrer Arbeit zu unterstützen und mit vorbildlichem Verhalten ihr und uns, dem Ministerium, Respekt zu zollen. Ich darf ihnen hiermit die neue Schulordnung aushändigen, die mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt. Der Strafkatalog bei Zuwiderhandlung ist angehängt.“
Mit einem Wusch seines Zauberstabes erschien vor jedem Schüler ein dünnes Pamphlet. „Die ersten beiden Schulstunden entfallen, lesen sie die Schulordnung, Ihre Professoren und ich ziehen sich zu einer Konferenz zurück. Sie verhalten sich ruhig und in 2 Stunden wird der Schultag fortgeführt.“
Er nickte den Schülern zu, drehte sich zu den Lehrern und winkte sie aus dem Raum.
Die Schüler waren wie vom Donner gerührt, lediglich der Slytherintisch grinste befriedigt. Jeder nahm die Blätter in die Hand und fing an zu lesen.
Schulordnung von Hogwarts, gültig ab dem 1. Dezember 1996, verfasst und genehmigt vom Zaubereiministerium.
1. Jeder Schüler auf Hogwarts hat den Weisungen des Lehrpersonal uneingeschränkt zu gehorchen
2. Bei den Mahlzeiten sind Gespräche nur mit dem direktem Sitznachbarn erlaubt
3. Das Verlassen des Schulgeländes wird mit Schulverweis geahndet
4. Jegliche Post wird kontrolliert, Negative Äußerungen haben zu unterbleiben
5. Disziplinlosigkeit wird mit Kerkerhaft, Strafarbeiten und dem Entzug des Zauberstabes bestraft, je nach Schwere des Deliktes
6. Alle Schülervereinigungen müssen von der Schulleitung genehmigt werden und werden stichprobenartig von Ihr oder ihren Vertretern überprüft
7. Es wird eine Schülergruppe eingesetzt, die die Schulleitung bei der Durchsetzung unterstützt, Freiwillige haben sich einer Prüfung durch das Ministerium zu unterziehen
8. Hogsmeadwochenenden sind ersatzlos gestrichen
9. Vertrauensschüler werden verpflichtet die Schulregeln umzusetzen und Verstöße umgehend zu melden
In dieser Art ging es noch ein paar Seiten weiter, den Schülern entgleisten immer mehr die Gesichtszüge, einige der jüngeren fingen an zu weinen. Sie merkten alle, das von nun an ein Drill des Ministeriums angesagt war. Bei den Slytherins war man sich schnell einig, dass sich ab dem Viertem Jahrgang alle zu besagter Schülergruppe melden würden.
Der Strafkatalog reichte von Aufsätzen, Blutfederschreibarbeiten bis hin zum Anketten über Nacht in Dunkelhaft und Entzug des Zauberstabes außerhalb des Unterrichts. Von lebenslangen Flugverboten, bis hin zu späteren Arbeitsverboten in bestimmten Berufen, dem Ministeriums oder dem St. Mungos. Die härteste Strafe war lebenslanges Zauberstabverbot mit sofortigen Schulverweis ohne Rehabilitationsmöglichkeit.
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