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Fanfiction

Fire & Fury - Ich würde brennen für dich - 22. Shout at the moon

von zaara

Aaaaahhhh! Mal wieder melde ich mich mit Verspätung und mal wieder hoffe ich, dass ihr mir verzeihen könnt.
ich kündige gleich an dieser Stelle an, dass das nächste Kapitel dann nächste Woche Mittwoch folgen wird (quasi mein Weihnachtsgeschenk an euch^^).
Vielen Dank an dieser Stelle für die Favo-Einträge und auch einen Dank an dich Emmita, für deine kurze Rückmeldung.
Ist vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn dir der Typ komisch vorkommt^^.
Aber Schluss mit der langen Vorrede.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel und der nächsten Vollmondnacht^^ Ich hoffe sie gefällt euch ;-)



22. Shout at the moon



Unkonzentriert starrte ich auf den Verwandlungsaufsatz vor mir, der eigentlich bis Montag, also Morgen, fertig sein sollte. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare und starrte stattdessen an die Wand hinter der wie ich vermutete, sich Lily befand.
Sie ging mir aus dem Weg. Und das noch mehr als je zuvor. Und dieses Mal hatte sie vielleicht auch einen besseren Grund als sonst. Ich fühlte mich schrecklich. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich sofort tun, aber das war nicht so einfach. Klar, ich hatte versucht mich zu entschuldigen und mal abgesehen davon, dass sie mir die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte, würde ich es nicht vergessen machen können. Worte ließen sich nicht einfach so zurücknehmen.

Dabei machte ich mir größere Sorgen als jemals zuvor. Dad hatte mir von dem Ast erzählt. Und der Lilie. Aber am meisten beunruhigte es mich, dass meine Eltern deswegen beunruhigt waren.
Warum war sie nur so stur? Aber das würde jetzt aufhören. Sie würde sich jetzt helfen lassen müssen. Grimmig starrte ich vor mich hin. Ich hatte noch keine Ahnung in welcher Form, aber sie würde persönlichen Schutz bekommen. Unauffällig natürlich. Aber diese Tatsache beruhigte mich ungemein.
Nervös sah ich auf die Uhr. 17 Uhr. Ich musste los, wenn ich nicht zu spät kommen wollte. Erlöst stand ich auf, schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg in den Gryffindorturm um Pad und Wormy abzuholen. Remus hatten wir heute Mittag schon mit einer Magenverstimmung zu Madame Pomfrey gebracht.

Nachdenklich lief ich durch die Gänge. Es gefiel mir gar nicht, dass Lily sich mit Alice verkracht hatte. Sie brauchte jemanden an ihrer Seite. Innerlich ärgerte ich mich darüber, dass ich bei Alice Hilfe gesucht hatte. Ich hätte voraussehen müssen, dass so etwas passieren könnte. Ich wusste doch genau, dass Lily es nicht gut heißen würde.

„Prongs! Da bist du ja!“, begrüßte mich Pad gleich nachdem ich durch das Porträt geschlüpft war. Sichtlich nervös standen die Beiden vor mir.
„Habt ihr alles?“, fragte ich sie ein letztes Mal, nur um sicher zu gehen.
„Ja, wie oft denn noch. Also gut. Sind die anderen auf Position?“, stellte nun Pad die Frage, die wahrscheinlich Wormy nicht mehr hören konnte.
Ungeduldig nickte er. „Ja. Sie sind im Kerker und warten darauf, dass es kurz vor 6 wird, bis sie wieder herausgekrochen kommen.“
Beruhigt nickte ich. „Dann sollten wir wohl los.“, stellte ich nervös fest und ging voran.

Sirius Plan war tatsächlich aufgegangen. Die Jungs hatten ohne weiter nachzufragen zugestimmt für einen Abend in unsere Haut zu schlüpfen und Anna überreden können uns etwas von ihrem Vorrat an Vielsafttrank abzugeben. Jetzt mussten wir nur noch unauffällig verschwinden.
Bemüht relaxt gingen wir durch das Schloss zum Ausgang und ich hatte das Gefühl, dass auch der letzte Volltrottel sehen musste, dass wir etwas Verbotenes vorhatten.

Im Foyer stoppte ich kurz, als ich Lily sah, die offenbar doch nicht in ihrem Zimmer gewesen war, sondern gerade von draußen herein kam.
„Ich bin gleich wieder da.“, sagte ich den anderen und ging entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen auf sie zu. So viel Zeit hatten wir schon noch.
„Lily.“, stellte ich mich direkt vor sie und versperrte ihr den Weg.
Zornig sah sie mich an. „Geh mir aus dem Weg, Potter!“, zischte sie und versuchte sich an mir vorbei zu drängeln. Doch ich ließ ihr keine Chance, schnappte mir mal wieder ihren Arm und zog sie ohne auf ihre Gegenwehr zu achten in eine kleine Nische.
„Bitte! Nur eine Minute!“, bat ich sie und sah sie abwartend an.

„Schön. Die Zeit läuft.“, eingeschnappt starrte sie auf ihre Uhr.
„Verzeih Alice! Sie kann wirklich nichts dafür. Ich wollte nur mit jemandem reden nach unserem Streit, der dich besser kennt. Da bin ich Alice in die Arme gelaufen. Sie würde dich nie verraten! Glaub mir!“, bat ich sie und sah ihr in die Augen, die sie inzwischen überrascht auf mich gerichtet hatte. Offenbar hatte sie etwas ganz anderes erwartet.
„Warum ist dir das so wichtig?“, misstrauisch sah sie mich an.
„Weil du jemanden brauchst, dem du vertrauen kannst, Lily.“, sagte ich ihr und ballte meine Hände zusammen um zu verhindern, dass ich sie mir nicht schnappte und einmal kräftig durchrüttelte. Wie konnte sie nur so eine Frage stellen?

„Und warum schlägst du mir nicht dich vor?“, fragte sie mich überheblich.
„So gern ich diese Person auch für dich wäre, Lily, bin ich doch nicht blind. Ich weiß, dass du mir kein Stück über den Weg traust. “, erklärte ich ihr schlicht. „Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurückdrehen. Das darfst du mir glauben. Ich hätte das nie so sagen dürfen.“, setzte ich nach und nutzte die Gelegenheit um ihr zu erklären wie leid mir das alles tat.

„Wie hättest du es denn dann sagen sollen?“, fragte sie sichtlich verunsichert.
Tief holte ich Luft bevor ich ihr antwortete: „Ich hätte dich fragen sollen, ob du dieses Funkeln, dass man in deinen Augen sehen kann, wenn du mit Menschen sprichst, die dir etwas bedeuten, jemals zu sehen sein wird, wenn du mich ansiehst. Ich hätte dir nicht die Schuld für meine Eifersucht geben sollen.“, gestand ich ihr und hoffte sie würde mir glauben.
Sprachlos und mit leicht geöffnetem Mund stand sie nun vor mir und sah dabei so unglaublich schön aus. Fasziniert ließ ich meinen Blick über ihr Gesicht streifen über das sich eine leichte Röte gezogen hatte. Ohne es wirklich zu bemerken, strich ich ihr eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte aus dem Gesicht und ich bemerkte, wie sie den Atem anhielt, als ich ihre Haut berührte.
„Prongs!“, ungeduldig vernahm ich Sirius Stimme und landete wieder unsanft in der Realität.

„Ja, doch!“, rief ich zurück und sah sie noch einmal an. „Vertrag dich wieder mit Alice!“, erinnerte ich sie an mein ursprüngliches Anliegen und ging schnell zu Sirius und Peter zurück, die mich ungeduldig ansahen.
„Du weißt schon, dass wir eine Weile brauchen werden, bis wir der Aufmerksamkeit der Obrigkeit entgehen können?“, missmutig sah Sirius nach draußen.
„Tut mir leid. Aber jetzt bin ich ja da.“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

Draußen war, im Gegensatz zu gestern, nirgends die Sonne zu sehen. Es hatte sich schon eingetrübt und es würde wohl eine eher nasse Nacht werden. Super. Sirius müffelte danach immer nach nassem Hund. Von Peter ganz zu schweigen. Wobei ich mich selbst nach Regen auch nicht besonders gut riechen konnte.
Möglichst unauffällig begannen wir die Gegend nach dem Aufpasser abzusuchen. Ich entdeckte Professor Flitwick bei den Gewächshäusern und stieß Sirius mit meinem Ellenbogen in die Seite.
„Sollte nicht allzu schwierig werden, oder?“, erleichtert schlichen wir Richtung Hagrids Hütte.
Vielleicht hatten wir ja doch einmal Glück und er würde uns gar nicht bemerken. Bis jetzt hatte es jedenfalls nicht den Anschein.
Da tauchte aus dem Gestrüpp in das wir gerade verschwinden wollten, eine schwarze Katze auf, die, als sie uns sah, anfing zu knurren.
„Was hat das Vieh?“, fragte Sirius und ging einen Schritt auf die Katze zu um sie zu verscheuchen. „Gsch! Los, hau ab!“, sagte er leise zu ihr, doch die Katze schien nicht im Mindesten beeindruckt. Stattdessen legte sie nur noch an Lautstärke zu.

Nervös sah ich mich um, doch Flitwick schien sich immer noch mit dem Grünzeug im Gewächshaus zu beschäftigen. „Los, Sirius. Jetzt verscheuch sie schon. Das ist nur eine Katze. Was kann schon großartig passieren?“, ungeduldig bedeutete ich ihm etwas zu unternehmen.
„Wenn das nur eine Katze ist, warum machst du das dann nicht selbst?“, empört sah er mich an.
„Wer von uns beiden ist hier der Hund?“, wollte ich von ihm wissen und sah ihn empört an.
„Lasst uns doch einfach noch ein Stück gehen und weiter unten verschwinden.“, bemerkte Peter und zeigte dabei auf eine lichtere Stelle weiter unten, wo allem Anschein nach auch kein Giftsumach wuchs.
„Ich lass mich doch nicht von einer Katze beeindrucken!“, widersprach Sirius und wandte sich wieder dem Tier zu. „Das ist definitiv unter meiner Würde.“ Langsam ging er weiter auf sie zu. Inzwischen hatte sie ihr Fell eindrucksvoll aufgeplustert und sah so aus als würde sie sich fertig zum Sprung machen. Als würde sie auf keinen Fall wollen, dass wir den Wald betreten.
Vorsichtig traten wir noch ein Stück näher an sie heran und da geschah es. Sie sprang und zerkratzte Sirius die Hand, mit der er sie hatte packen wollen. Mit unterdrücktem und versucht leisem Schmerzgeheul hielt er sich die Hand.

„Alles okay?“, wollte ich mich vergewissern und sah ihn mitleidig an.
„Sieht das so aus als wäre alles okay? Was wenn dieses Vieh Tollwut hat? Was wenn es mich mit irgendwas angesteckt hat? Also nein. Es ist nicht alles okay.“, zischte er mich an.
„Ganz ruhig. Sie hat nicht mal Schaum vor dem Mund.“, warf Peter ein, doch das schien Sirius keineswegs zu beruhigen.
Immer wieder warf ich Flitwick verstohlene Blicke zu. Lange durften wir uns definitiv nicht mehr Zeit lassen. Sirius Wehklagen ignorierend ging ich auf die Katze zu. Knurrend nahm sie nun mich ins Visier. Da hatte ich eine Idee. Langsam, um sie nicht unnötig zu provozieren nahm ich meinen Zauberstab aus der Tasche. „Aguamenti.“, flüsterte ich und ließ den wasserstrahl direkt über die Katze fließen. Das gefiel ihr offensichtlich überhaupt nicht und sie rannte zurück in den Wald.

Nachdem ich mich ein letztes Mal umgesehen hatte, schlüpfte auch ich zwischen den Ästen hindurch. Leise folgten mir Peter und Sirius. Jetzt hieß es nur noch unauffällig zu den Stallungen zu gelangen um dort unser Lager zu errichten. Ich hatte mich dafür extra bei Hagrid erkundigt. Er fütterte die Thestrale immer am späten Nachmittag und sperrte sie dann gegen sechs in die Halle. Wir sollten also freie Bahn haben.
„Hey, seht mal!“, rief Peter da leise und zeigte auf etwas hinter uns.
Angestrengt kniff ich meine Augen zusammen. Hier im Wald war die Dämmerung schon weit fortgeschritten und man hatte schon Probleme alles vor seinen eigenen Füßen zu sehen, geschweige denn zehn Meter hinter einem.
Aber tatsächlich. „Das gibt es doch nicht!“, rief ich überrascht aus.

Die Katze war uns gefolgt! Und besaß jetzt auch noch die Frechheit sich direkt vor uns zu platzieren und uns anklagend anzusehen. Natürlich dicht gefolgt von einem Knurren.
„Das reicht jetzt. Das ist doch nicht normal!“, stellte Sirius nicht ohne Entsetzen fest.
„Und was willst du machen?“, fragte ich ihn und ließ die Katze nicht aus den Augen.
„Am liebsten würde ich sie am Schwanz packen und…“, fing er an und tat dabei so als würde er etwas oder jemandem den Hals umdrehen.
„Vielleicht sollten wir sie einfach ignorieren.“, schlug Peter vor.

„Ich finde sie lässt sich schlecht ignorieren, wenn sie uns an den Fersen klebt. Ich sags euch, das ist keine gewöhnliche Katze.“, prophezeite er uns düster und langsam kam ich mir ziemlich lächerlich vor. Ich meine ernsthaft, wir ließen uns von einer harmlosen Katze aus dem Konzept bringen. Wie sollten wir erst den Rest der Nacht überstehen?

„Vielleicht sollten wir alle wieder runterkommen und einfach wie geplant weiter machen. Ich meine sie wird wohl nicht zu McGonagall rennen und petzen, oder?“, bemerkte ich.
„Schön, aber sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt, wenn sie uns im Schlaf die Kehlen aufschlitzt.“, schimpfte Sirius weiter während wir uns durch den Wald kämpften und uns nach Kräften bemühten die Katze zu ignorieren.

Schweigend liefen wir am Waldrand entlang, bis die Ställe in Sichtweite kamen. Kurz sahen wir uns um, ob auch wirklich niemand in der Nähe war. Außer natürlich der Katze.
Stumm gab ich den anderen beiden ein Zeichen und wir liefen so schnell und lautlos wir konnten über die Wiese über der schon die ersten Nebelschwaden hingen.
An der Stalltür stoppten wir und ich begann am Schloss herum zu fummeln. Hagrid hatte nebenbei fallen lassen, dass das Schloss verzaubert war und jeder der versuchen würde, es durch Magie aufzubekommen, Aufmerksamkeit erregen würde. So seine Formulierung. Ich wollte mir also gar nicht vorstellen, was dann passieren würde. Zum Glück verstanden wir uns nicht nur auf magische Tricks, sondern hatten uns auch einiges aus Muggelbüchern abgeschaut. Und Lily behauptete wir würden nicht lesen. Sie hatte ja keine Ahnung, wie umfangreich unsere Sammlung dieser Art von Büchern inzwischen war. Vielleicht sollte ich ihr das bei Gelegenheit einmal mitteilen. Verschlimmern konnte es die Lage auf keinen Fall.

„Los mach schon, Prongs.“, drängte Peter nervös und holte mich aus meinen Gedanken zurück. Hektisch begann ich in meiner Tasche nach der Haarnadel zu kramen, die ich extra dafür eingepackt hatte.
„Schon dabei.“, beruhigte ich ihn und hielt ihm die Nadel zum Beweis vors Gesicht. Konzentriert wandte ich mich dem Schloss zu. Kurze Zeit später hörte ich ein Klicken. Das Zeichen, das ich es geschafft hatte. Schnell löste ich das Schloss und bedeutete den anderen einzutreten.
Noch bevor sie auch nur einen Schritt getan hatten, war die Katze in den Stall gehuscht.
Ohne auch nur darauf einzugehen traten wir ein und schlossen die Tür hinter uns.
„Gemütlich.“, kommentierte Sirius und ging zielstrebig auf eine Box zu. „Leer. Ich würde sagen: Ladys first.“, spottete er mit einer Verbeugung und ließ uns tatsächlich den Vortritt. Die Box war nicht sonderlich groß, aber für eine Nacht beziehungsweise eigentlich nur für ein paar Stunden würde es schon gehen. Seufzend stellte ich meine Tasche in die Ecke und holte das tragbare Feuer heraus, das ich in die Mitte stellte.
Jetzt kam der meiner Meinung nach, schwierigste Teil. Warten. Warten darauf, dass die Nacht begann. Und darauf, was sie uns bringen würde.

***

„Prongs! Los, wach auf! Wir sollten los! Es ist schon nach Mitternacht.“, holte mich Peter aus meinen Träumen.
Verschlafen setzte ich mich auf und rieb mir über die Augen. Kurz fragte ich mich, was das dort für ein komischer schwarzer Fleck war, der gar nicht weit von uns im Stroh war, doch als ich meine Brille aufgesetzt hatte, erkannt ich die Katze, die sich in die Nähe des Feuers gelegt hatte.
Ohne sie weiter zu beachten traten wir aus dem Stall und verschlossen sorgfältig die Tür hinter uns. Die Nadel mit der wir sie wieder öffnen würde legte Sirius einfach auf ein Fensterbrett.
Uns empfing eine vom Vollmond beschienene neblig- silbrige Wiesen- und Waldlandschaft. Einfach wunderschön.

Ohne groß darüber nachzudenken rannten wir los und verwandelten uns. Wir mussten schon ein sehr seltsames Bild abgegeben wie wir da plötzlich vor der Peitschenden Weide standen. Ein Hund, eine Ratte und ein Hirsch. Da hörte ich es hinter mir miauen. Und eine Katze.

Auch Sirius hatte sie registriert und ging knurrend auf sie zu. Doch statt weg zulaufen blieb sie einfach sitzen und beobachtete ihn. Erst als er mit seiner Tatze ausholte, fauchte sie zischend und stellte ihr Fell auf. Verwundert beobachtete ich das Szenario. Sie schien nicht die geringste Furcht zu verspüren.
Da hörte ich es. Das Heulen von Remus. Er kam näher. Auch Sirius lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Peitschende Weide und Peter kroch unter den Zweigen hindurch um sie erstarren zu lassen.
Kurze Zeit später erschien Remus aus dem Eingang des Geheimtunnels. Er reckte sich dem Mond entgegen und stieß ein lautes Heulen aus.
Warnend stieß ich ihn mit meinem Geweih an und lief los Richtung Wald. Remus und die anderen folgten mir. Es war einfach nicht klug, so viel Lärm direkt vor den Augen der Schule zu veranstalten.
Es war ein tolles Gefühl förmlich durch die Finsternis zu fliegen. Im Wald wirkte alles so friedlich und ruhig. Nur ab und zu sah man einen Schatten vorbei huschen. Aber irgendwie schien hier jeder seines Weges zu gehen und den anderen in Frieden zu lassen. Zumindest solange man ein Teil der Tierwelt blieb.

Plötzlich vernahm ich ein Bellen hinter mir. Pad. Ich blieb stehen und sah mich suchend um. Offenbar hatte Remus etwas gewittert. Er war ebenfalls stehen geblieben und schnüffelte auf dem Boden. Sirius hatte es ihm inzwischen gleichgetan. Auch ich begann nun bewusst auf meinen Geruchssinn zu achten, konnte aber weder an den Bäumen noch an auf dem Boden etwas Ungewöhnliches riechen.
Abwartend sah ich zu meinen Freunden, als Remus wie ein wild gewordener Werwolf losrannte und begann zu heulen. Alarmiert rannten wir hinter her.
Kurz warf ich einen Seitenblick auf Sirius, der wie mir schien kurz mit dem Kopf nickte. Meine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich. Menschengeruch.
Irgendwo hier trieb sich ein lebensmüder Mensch herum. Sofort legte ich noch einen Zahn zu. Wir mussten Remus unbedingt einholen und ihn wegzerren. Wo auch immer der Geruch ihn hin führen würde. Er durfte sein Ziel auf gar keinen Fall erreichen.

Das war allerdings weitaus schwieriger, denn Remus war wirklich sehr sehr schnell. Auch Sirius gelang es nicht mit ihm mitzuhalten und so liefen wir hinter ihm her, die Äste schlugen uns ins Gesicht und wir hatten Mühe, Remus dabei nicht auch noch aus den Augen zu verlieren. Ich glaubte, dass wir noch nie so weit im Verbotenen Wald gewesen waren wie heute.
Mit wachsendem Unbehagen lief ich weiter, allerdings war ich mir sicher, dass ich das Tempo nicht mehr lange würde halten können. Da half auch alles morgendliche Jogging mit Alice nicht weiter.
Doch da schien Remus langsamer zu werden. Kurze Zeit später stoppte er und schnüffelte wieder auf dem Boden herum. Nervös lief er hin und her, schien aber die Spur verloren zu haben.
Doch dann begann er wie wild mit dem Schwanz zu wackeln und lief zielstrebig an der Felswand entlang. Jedoch konnte die Spur nicht mehr allzu deutlich sein, da Remus ab und an stoppte und seine Fährte neu aufnehmen musste.

Eine dieser Gelegenheiten passten wir ab und stellten uns ihm in den Weg. Allerdings schien er davon keinesfalls begeistert zu sein. Sofort begann er wieder bedrohlich zu knurren und mit den Zähnen zu fletschen. Dann holte er mit seiner Pranke aus. Sofort sprang Sirius auf ihn zu, der das offenbar schon vorher hatte kommen sehen, und riss ihn mit sich zu Boden. Dort kämpften sie weiter und wälzten sich auf dem Boden.

Ich sah aus den Augenwinkeln wie Peter versuchte ihnen irgendwie auszuweichen um nicht versehentlich zerquetscht zu werden, oder unter meine Hufe zu geraten. Mit aller Kraft versuchte ich nämlich die Beiden mit meinem Geweih zu trennen. Was einfacher gesagt als getan war. Morgen würde ich garantiert mit tierischen Kopfschmerzen rumlaufen. Als ich bemerkte, dass irgendwer sich in meinem Geweih verfangen hatte, betete ich, dass es Remus war und schmiss ihn ins Gebüsch.
Sofort begab ich mich wieder in Kampfposition und beobachtete wie Remus sich wieder aus dem Gestrüpp hervor kämpfte.
Neben mir machte sich auch Sirius wieder bereit, der wieder auf die Beine gekommen war. Lediglich Peter konnte ich nicht mehr ausmachen. Hoffentlich war ihm nichts geschehen.

Da erhob Remus sich knurrend und ich musste meine gesamte Aufmerksamkeit auf den Werwolf vor mir richten. Angriffsbereit standen wir uns gegenüber und musterten uns abwartend.
Wer würde den ersten Schritt wagen? Fest stand, wir waren dringend darauf angewiesen Moony hier weg zu schaffen. Sollte sich hier tatsächlich noch ein Mensch aufhalten wäre dies gar nicht gut und ich war nicht erpicht darauf, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Einen auf Jagd eingestellten Werwolf würden nicht einmal Sirius und ich mit vereinten Kräften aufhalten können.
In dieser zum zerreißen gespannten Stille, die nur vom Rascheln der Bäume gelegentlich unterbrochen wurde, trat Peter plötzlich zwischen uns.

Erst fragte ich mich, ob er eine Art Anfall hatte, da er wie wild mit den Armen zuckte. Erst als Mondlicht von Wolken freigegeben wurde und auf ihn fiel sah ich, dass er wie wild gestikulierte. Er zeigte ständig auf den Weg, den wir Remus versperrten und schüttelte dabei den Kopf.
Genervt gab ich ein Röhren von mir, kurzzeitig vergessend, dass ich ein Hirsch war.
Das lenkte Remus Aufmerksamkeit wieder auf mich. Um ihn zu zeigen, dass ich mich nicht unterkriegen lassen würde, senkte ich den Kopf und scharrte mit den Hufen im Dreck, als würde ich Anlauf nehmen wollen.
Dabei rasten meine Gedanken. Mir fiel zum ersten Mal auf, dass wir im Vorfeld besser mal eine Art Zeichensprache entwickelt hätten für genau solche Situationen. Früher hatten wir das nie gebraucht, aber in letzter Zeit steckte ja irgendwie der Wurm drinnen.

Was genau wollte Peter uns damit sagen? Sein rumquietschen brachte mich auch nicht im Geringsten weiter. Hieß das, dass wir Remus auf gar keinen Fall dahinter lassen durften, oder dass kein Mensch dort war und wir uns keine Gedanken machen sollten? Mimik von Ratten zu lesen gehörte wirklich nicht zu meinen Stärken. ich versuchte ihm meine Verwirrung deutlich zu machen, aber offensichtlich hatte es Peter nicht so mit Hirschmimik.
Verzweifelt sah ich zu Sirius und beging dabei den entscheidenden Fehler Remus wieder aus den Augen zu lassen, der immer noch ganz scharf darauf war seiner Fährte zu folgen. Sirius sah also mit bitterbösem Ausdruck zu Peter, als Hund ging das offensichtlich besser, denn als Hirsch, und Remus, der war plötzlich… weg.

Panisch sahen wir uns um, da hörte ich es neben mir knurren. Ich sah zu Pad und Wormy, der sich wieder aufgerichtete hatte und zuerst auf sich und dann auf ein unbestimmtes Ziel hinter uns zeigte, bevor er flink davon lief. Ich vermutete mal, dass sollte heißen, dass wir ihm folgen sollten.
Sofort hefteten wir uns an seine Fersen und wir hatten Glück, denn lange mussten wir nicht laufen.
Peter hielt vor dem Eingang einer Höhle auf die er zeigte, bevor er darin verschwand.
Fasziniert starrte ich in die Finsternis. Ich hatte gar nicht gewusst, dass es hier so etwas gab, beziehungsweise dass der Wald an eine Art Gebirge grenzte. Wobei Gebirge vielleicht auch schon zu viel des Guten war, aber ich kannte ja die Ausmaße nicht.

Die Höhle jedenfalls schien von außen doch gigantisch zu sein, obwohl der Eingang recht schmal ausfiel. Von drinnen drangen seltsame Geräusche nach draußen. Neben dem Gebell unseres Freundes klang es so als würde er da drinnen keinen Stein auf dem anderen lassen. Als metallisches Klirren nach draußen drang, hatte mich die Neugier endgültig gepackt.
Vorsichtig zwängte ich mich in den engen Felsspalt und lief langsam vorwärts. Immer darauf bedacht nicht mit dem Geweih hängen zu bleiben oder zu stolpern. Drinnen wurde der Gang langsam breiter bevor es um eine Ecke ging hinter der ich einen Lichtschein vernahm. Um die Ecke gebogen, verwandelte sich der Gang in ein kreisrundes Zimmer. Hier war Remus gerade dabei ein Federkissen auseinander zu nehmen.

Sprachlos sah ich mich um. Auch durch das Chaos hinweg wurde deutlich, dass hier jemand hauste. Allerdings war er wohl schon eine Weile nicht mehr da gewesen, denn die Wohnung versank förmlich im Dreck.
Auf der rechten Seite befanden sich noch die Überreste einer Schlafgelegenheit, die Remus völlig auseinander genommen hatte. Darüber war eine Art Felsvorsprung, der als Regal missbraucht worden war. Darauf befanden sich allerhand Bücher, Pergament und Tintenfässer.
Der enorme Verbrauch an Pergament wunderte mich kein bisschen, denn überall an den Wänden hatten sich Zeichnungen und ähnliches befunden, die nun zerfetzt auf dem Boden lagen. Lediglich eine hatte Remus verschont. Neugierig ging ich auf sie zu um sie mir näher anzusehen.

Darauf war eine Art Grundriss abgebildet und es befanden sich jede Menge rote Kreuze darauf. Außerdem zog sich eine grüne Linie durch die Gänge des Gebäudes.
Fassungslos sah ich zu Sirius, der inzwischen neben mir stand. Diese Karte sah nicht so aus, als wäre sie für ein legales Vorhaben. Allerdings hatte ich keine Ahnung, um welchen Grundriss es sich hier handelte.

GONG.GONG.GONG.

Erschrocken sah ich mich um. Über dem Tisch, der auf der gegenüberliegenden Seite stand, befand sich eine Uhr, die soeben drei geschlagen hatte und uns in helle Aufregung versetzte.
Keiner hatte bemerkt, dass es schon so spät war! Remus würde sich spätestens in einer Stunde wieder zurückverwandeln und wäre dann so ausgelaugt, dass er nicht mehr in der Lage sein würde auch nur drei Schritte zu tun. Mal ganz davon abgesehen, dass ihn Madame Pomfrey gegen halb fünf aus der heulenden Hütte holen würde! Das war eine Katastrophe!

Ohne groß nachzudenken lief ich auf Remus zu und nahm ihm die Feder mit dem Maul weg, der er die ganze Zeit hinterher gerannt war. Sofort nahm er mich ins Visier. Gut so. Hoffentlich würde meine Energie noch für einen letzten Lauf heute reichen. Und vor allen Dingen hoffte ich, dass wir den Weg ohne Probleme wieder finden würden. Ich wollte gar nicht daran denken, was es bedeuten würde, wenn wir zu spät oder gar nicht kämen.
Schnell sprintete ich los und die Bäume flogen an mir vorbei. Ab und an vergewisserte ich mich, dass Remus, Sirius und Peter immer noch hinter mir waren, doch konzentrierte ich mich hauptsächlich aufs Laufen.

Ich genoss es. Ich fühlte mich großartig. Lebendig und frei. Weit weg waren die Probleme der vergangenen Zeit und mein Kopf konnte mal abschalten und die Bilder des vorbeiziehenden Waldes genießen, der im Mondlicht wundersam und gruselig zugleich aussah.
Irgendwann drehte ich mich nicht einmal mehr um. Ich lief und lief und lief. Bis wir auf der Lichtung bei der Peitschenden Weide angekommen waren.
Nur einen Augenblick später traten auch meine Freunde ins freie und Peter lockte Remus wieder zurück in den Gang zur Heulenden Hütte. Von dort würde er seinen Weg allein finden, da die Wirkung des Mondes schon merklich nachgelassen hatte und sein animalischer Instinkt nicht mehr so dominant war.

Trotzdem verwandelten wir uns erst zurück, als Remus ganz verschwunden war und Peter den Knoten an der Peitschenden Weide gedrückt hatte, die sie wieder in eine Kampfmaschine verwandelte.
Im Mondschein standen wir auf der Wiese und sahen uns ernst an.
„Wer ist denn bitte so exzentrisch und wohnt in einer Höhle im Verbotenen Wald?“, durchbrach Sirius die Stille.
„Und hast du die Zeichnung gesehen?“, fragte ich.
„Du meinst den Grundriss von diesem wichtig aussehenden Gebäude? Klar. Dazu hätte ich schon blind sein müssen. Hast du erkannt, um welches Gebäude es sich handelt?“, rätselnd sah er mich an.
„Nein, aber es sah ziemlich offiziell aus, oder?“, bemerkte Peter und begann nervös auf seiner Lippe herumzukauen.

Uns allen war klar, dass wir etwas entdeckt hatten, was definitiv nicht von uns entdeckt werden sollte.
Stumm und geschlagen schlichen wir zurück zu den Ställen. Wir waren noch keinen Meter gegangen, als ich plötzlich etwas rascheln hörte. Erschrocken und bereit mir jede Ausrede auszudenken die es gab, drehte ich mich um, nur um festzustellen, dass die schwarze Katze wieder da war.

„Wem gehört dieses Biest, bitte?“, fragte Peter und wich ein gutes Stück vor ihr zurück.
„Das ist definitiv keine…normale Katze.“, stellte Sirius für sich, während er damit beschäftigt war sich die Katze vom Leib zu halten, die ihn offenbar jetzt doch ins Herz geschlossen hatte und nun um seine Füße schlich.
Gerade als ich Sirius antworten wollte, fiel mein Blick auf den Stall und mir blieben die Worte im Halse stecken.

„Leute….die Stalltür. Die … hatten wir doch zugemacht, oder?“, abwartend sah ich meine Freunde an.
„Klar, wieso…. Scheiße…los ins Gebüsch!“, befahl Sirius und sofort setzten wir uns in Bewegung. Alarmiert sahen wir uns an.
„Wir haben sie zugemacht, oder?“, flüsterte Peter ängstlich.
„Ja, sag ich doch!“, antwortete Sirius harsch, während er so ganz nebenbei die Katze immer wieder von sich stieß, die ihm ganz brav gefolgt war.
Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte ich mich tot gelacht.
„Was, wenn wir aufgeflogen sind?“, wollte ich nervös wissen. Lily würde mich umbringen, nein schlimmer als das. Sie würde mich mit Verachtung strafen, wenn sie erfahren würde, dass ich den Rest meines Lebens Nachsitzen muss.
„Vielleicht war Hagrid da? Überlegt doch mal! Das letzte Mal zu Vollmond haben sie auch verrückt gespielt.“, warf Sirius ein.
„Pad! Das macht es nicht besser! Daran hättest du auch mal vorher denken können!“, warf ich ihm vor.
„Ich? Der Stall war deine Idee, Prongs!“, wies er mich auf meinen Fehler hin. Beleidigt schwiegen wir, als Peter aufstand.

„Was hast du vor?“, zischte Sirius.
„Was wohl? Nachsehen. Sonst können wir noch ewig hier stehen. Und ganz ehrlich? Trotz all der Aufregung bin ich echt fertig und da drinnen befinden sich unsere Schlafsäcke!“, verkündete er und lief ohne weiter auf uns zu achten los.
Gespannt hielten wir den Atem an und folgten jedem seiner Schritte. Bis er sich vor dem Stall zurück in eine Ratte verwandelte und hinein lief.
Da stieß die Katze ein Fauchen aus und wollte loslaufen, doch Sirius war schneller. Er packte sie und hielt sie fest, trotz des Widerstandes den die Katze leistete.
„Au! Ah! Du dummes Vieh! Nicht schon wieder!“, fluchte er geraume Zeit leise vor sich hin, während ich die Tür im Auge behielt.
Da tauchte Peter wieder auf und winkte uns zu sich. Offenbar war die Luft rein.

Sofort ließ Sirius die Katze los und sah sie wütend an. „Ich glaube aus dir wird mal ein schönes paar Handschuhe.“, drohte er ihr.
„Hier ist keiner, naja zumindest keiner mehr und es sieht auch nicht so aus, als wären wir entdeckt worden.“, schilderte Peter kurz die Lage und zusammen gingen wir in den Stall, bevor uns wirklich noch jemand sehen würde.
Nachdem sich meine Augen an die, naja, dunklere Dunkelheit gewöhnt hatten, begann ich mich umzusehen. Allerdings konnte ich keine Nennenswerten Veränderungen entdecken. Bis ich zu den Boxen kam, die belegt waren.
Von drinnen war lautes Schmatzen zu hören und als ich durch einen kleinen Spalt in die Box sah, sah ich, wie ganze Fleischklumpen sich selbst zerrissen.
„Jemand hat sie gefüttert!“, rief ich den anderen zu, die sofort angerannt kamen. Ungeduldig bedeutete Sirius mir beiseitezutreten, um selbst einen Blick hinein werfen zu können.
„Die wurden nicht nur gefüttert. Der hier sieht ganz verschwitzt aus und ist an den Hufen dreckig. Der war definitiv draußen!“, verkündete er uns.
Sirius war der einzige von uns, der die Thestrale sehen konnte.
„Warum sollte Hagrid sie nachts heraus lassen?“, verwirrt sah ich in noch zwei andere Boxen. Überall dasselbe Bild.
„Vergiss es. Das war nicht Hagrid. Darauf verwette ich diese dämliche Katze.“, antwortete Sirius mir und entlockte mir ein Lachen.

„Du willst sie unbedingt loswerden, oder? Dabei mag sie dich doch so.“, ärgerte Peter ihn.
„Pass auf was du sagst, du Ratte. Sonst halte ich sie beim nächsten Mal nicht mehr auf, wenn sie den Drang verspürt auf Rattenjagd zu gehen.“, drohte er und ich sah wie Peter leicht zusammenzuckte. Daran hatte er wohl vorhin gar nicht gedacht.
„Aber was sollte man mit Thestralen anfangen können? Ich meine sie ziehen Kutschen.“, überlegte ich laut und bereute es in Pflege magischer Geschöpfe nicht besser aufgepasst zu haben.
„Naja, Thestrale haben einen wahnsinnig guten Orientierungssinn. Du brauchst ihnen nur zu sagen wo du hin willst und sie bringen dich auch hin. Wenn sie dir gut gesinnt sind.“, erklärte Sirius weiter.
Manchmal war ich schon ein bisschen überrascht, was er alles so wusste, obwohl er so gut wie nie aufpasste.
„Ja, aber meinst du wirklich, dass jemand sich die ganze Mühe macht, weil er einen schlechten Orientierungssinn hat?“, warf ich skeptisch ein.
„Und wenn Dumbledore, oder ein anderer sie benutzt hat?“, bemerkte Peter.
„Aber warum die offene Stalltür? Außerdem sollte man meinen, dass sie durchaus schneller und bequemere Wege zu reisen kennen.“, widerlegte Sirius die Idee.
„Was ist also das besondere an Thestralen?“, fragte ich nochmal gähnend. So langsam schlug die Müdigkeit zu.

„Keine Ahnung, aber meiner Meinung nach, sind das schon wieder viel zu viele Fragen auf zu wenig Antworten.“, sprach Peter uns allen aus der Seele, während er sich müde in seinen Schlafsack kuschelte.
Müde taten Sirius und ich ihm es nach.
„Vielleicht sollten wir uns lieber Morgen darum Gedanken machen. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich brauche jetzt definitiv meinen Schönheitsschlaf.“, hörte ich Sirius murmeln und nur kurze Zeit danach hörte man von ihm nur noch ein gleichmäßiges Schnarchen.
Völlig fertig starrte ich an die Decke und konnte nicht verhindern, dass meine Gedanken zu Lily wanderten. Ich hoffte, sie würde mir eines Tages verzeihen können. Ich hoffte, dass wer auch immer etwas gegen sie hatte, bald geschnappt werden würde. Und ich hoffte, dass sie nie ihr Lächeln verlieren würde, dass sie zurzeit so selten zeigte.

***

Am nächsten Morgen weckte uns viel zu zeitig das Krähen eines Hahnes und einmal mehr stellte ich fest, dass drei Stunden Schlaf einfach nicht ausreichend waren. Nur am Rande nahm ich war, dass die Katze verschwunden war.
Bei Merlin wie sollten wir diesen Tag bloß überstehen?
Stumm räumten wir unsere Sache zusammen und gingen zurück zum Schloss.
Es gelang uns genauso Problemlos hinein zu gelangen, wie wir uns weggeschlichen hatten. Professor Sinestra, die damit beschäftigt war, mit ihrem Teleskop den Mond zu betrachten, statt aufzupassen, tat ihr übriges.
Zielstrebig gingen wir in die Schulsprecherräume, wo wir den „Austausch“ geplant hatten.
In den Räumen angekommen wurde ich schlagartig wach.

„Bitte sagt mir, dass ich träume.“, flehte ich kleinlaut und sah mich geschockt um.
„Wenn ja, dann haben wir gerade, glaube ich, denselben Traum.“, antwortete Peter tonlos.
Überall lagen leere oder halbvolle Pappbecher und Flaschen. Irgendwer hatte sich die Mühe gemacht, die gesamten Möbel umzustellen oder wahlweise auch zu kippen. Um dem ganzen die Krönung aufzusetzen hatte sich irgendwer die Mühe gemacht, überall im Raum Federn zu verteilen.
Hoffentlich hatte Lily davon nichts mitbekommen. Hoffentlich hatte sie sich mit Alice wieder vertragen und war den ganzen Abend im Gryffindorturm geblieben.

„Haben die etwa eine Party gefeiert? Ohne uns? In unserem Namen?! Wehe die haben unseren guten Ruf ruiniert.“, knurrte Sirius und irgendwie hatte ich das Gefühl, das er den Ernst der Lage völlig verkannt hatte.
Trotzdem ließ er sich nicht beirren und lief zielstrebig in mein Zimmer. Fassungslos folgte ich ihm. das würde Ärger geben. Großen Ärger.
„Aufstehen, ihr drei! Los!“, kommandierte Sirius und zog ihnen kurzerhand die Decken weg.
Murrend regten sie sich und sahen uns verschlafen und völlig verkatert an.
„Wasn los?“, fragte Lip und rieb sich verschlafen über die Augen.
„Was los ist? Was habt ihr nur angestellt? Wie kommt ihr nur darauf eine Part zu feiern? Und den Gemeinschaftsraum so zu verwüsten?!“, schrie ich sie wütend an.
„Ich hoffe für euch, dass es eine verdammt gute Party war.“, mischte Sirius sich ein und erntete ein vielsagendes Grinsen von den dreien.
„Yeah, man. Du hast echt was verpasst.“, teilten sie ihm mit breitem Grinsen mit und meine Welt ging noch ein kleines Stück mehr unter.
„Sirius!“, rief ich ihn zur Ordnung. „Das steht hier nicht zur Debatte!“
„Tschuldige. Natürlich. Ganz böse.“, schwenkte er wenig überzeugend um.
„Wir dachten, wir sollen euch würdig vertreten?“, verwundert und sichtlich empört starrte Tony mich an. Ja, so ähnlich waren meine Worte wohl tatsächlich ausgefallen.

„Aber doch nicht indem ihr eine Party der Verwüstung feiert!“, verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare.
„Aber wir dachten-“, begann Steve kleinlaut und verstummte als er meinen Blick bemerkte.
„Los! Ihr müsst dieses Chaos sofort beseitigen! Noch bevor Lily aufsteht und irgendetwas von diesem Chaos sieht!“, schrie ich sie an und trieb sie aus den Betten.
„Dürfen wir uns wenigstens noch anziehen?“, fragte Lip wenig begeistert.
„Nein! Erst wird geputzt!“, sagte ich knapp und drückte jedem einen Müllbeutel aus meinem Vorrat in die Hand.
Murrend und knurrend gingen sie ins Wohnzimmer, jedoch nicht ohne sich vorher noch die Zeit zu nehmen sich etwas drüber zu ziehen und begannen mit ihrer Arbeit.
Wütend starrte ich Sirius an, der ihnen Grinsend hinterher sah.
„Was?“, fragte er als er meinen wenig begeisterten Blick sah.
„Deine Reaktion ist völlig unangemessen!“, tadelte ich ihn.
„Findest du? Ich fühle mich eher wie eine stolze Mama, die ihre Kinder richtig erzogen hat.“, grinste er mich stolz an.
Tief durchatmend ging ich zu den anderen und begann die Aufräumaktion zu bewachen. Den Mist sollten sie gefälligst selbst aufräumen. Lily hin oder her. Außerdem vermutete ich, dass es eh schon zu spät war und sie sich nicht getraut hatten, mir eben dies mitzuteilen.
Als sie schon fast fertig waren, öffnete sich die Tür und Lily kam herein.
„Potter! Ich fasse es einfach nicht! Nicht nur, dass du mich nicht einmal gefragt hast, nein jetzt lässt du auch noch andere die Arbeit machen!“, wütete sie auch direkt los und bestätigte meine Überlegung.

„Was? Aber-“, begann ich und wurde durch einen Stoß in die Rippen von Sirius unterbrochen. Wütend sah ich ihn an und bemerkte seinen vielsagenden Gesichtsausdruck und bemerkte, dass ich mich beinahe verplappert hätte.
„Sieh es doch einfach mal locker, Evans. Wenn du uns gefragt hättest, hättest du auch gern mitfeiern können.“, antwortete Sirius für mich und in Gedanken schlug ich meinen Kopf gerade sehr fest gegen eine Wand.

„Ich soll es einfach mal locker sehen? Spinnst du? Ihr könntet auch einfach mal erwachsen werden. Oder, sollte das zu viel verlangt sein, einfach woanders feiern!“, zischte sie zurück.
„Tut mir echt leid, Lily. Ich hab einfach nicht nach gedacht. Gestern Abend erschien es mir noch eine gute Idee zu sein.“, lenkte ich ein.
„Und genau da ist das Problem. Du denkst nie nach, Potter! Meine Güte. Ich kann deine Entschuldigungen echt bald nicht mehr hören! Was ist bloß los mit dir?“, kopfschüttelnd sah sie mich an, bevor sie den Blick abwandte und die anderen musterte.
„Und warum lasst ihr euch von ihnen so ausnutzen? Nur weil er euer Kapitän ist, kann er noch lange nicht alles von euch verlangen. Ihr wart doch gestern gar nicht hier.“, stutze sie die anderen zurecht, während sie ihnen die Müllbeutel entriss. „Los, verschwindet.“, befahl sie ihnen und ohne ein weiteres Wort zu verlieren waren sie durch die Tür verschwunden. Verräter.
„Wenn ich wieder komme, ist hier besser alles wieder in Ordnung. Und ich will kein Wort mehr von euch hören. Weder eine Entschuldigung noch sonst etwas. Ich lasse mir den Tag von euch nicht weiter verderben!“, verkündete sie drohend ein letztes Mal, bevor sie ihre Tasche aus dem Zimmer holte und wieder verschwand.

„Ich bringe sie um.“, knurrte ich, während ich die letzten Möbel wieder an ihren richtigen Platz fliegen ließ.
„Naja, wenigstens war es offenbar eine richtige gute Party.“, sagte Sirius versöhnlich und blies mit seinem Stab die letzten Federn aus dem Fenster.
„Und sie war gar nicht so sauer, wie ich angenommen hatte. Ich meine es hätte auch schlimmer kommen können.“, warf Peter ein, bevor er die restlichen paar Flaschen in den Beutel verfrachtete und den vollen Beutel in mein Zimmer stellte, wo ihn die Hauselfen heut Abend mitnehmen würden. In dieser eher angespannten Stimmung gingen wir zum Frühstück. Ich würde den Tag definitiv nur mit mehreren Kannen Kaffee überstehen. In der Großen Halle schwatzen alle fröhlich vor sich hin und als wir uns einen Platz suchten, bekamen wir von mehreren zu hören, wie cool die Party doch gewesen sei. So langsam begann ich mich zu fragen, wer überhaupt alles da gewesen war, wo doch die räumlichen Kapazitäten nicht so groß waren. Hatte die sich ins Zimmer gestapelt, oder was?

„Hey, sieh mal. Wer ist denn das da bei Lily?“, fragte Peter auf einmal und zeigte auf den Eingang der Halle.
„Keine Ahnung.“, antwortete ich ihm und musterte den Typen der bei ihr stand misstrauisch. Ich war mir sicher, ihn noch nie gesehen zu haben. Und dennoch trug er eine Schuluniform von Gryffindor.
„Kennt jemand die Schmalzlocke da drüben bei Lily?“, fragte ich und stellte fest, dass es wohl doch so etwas wie Hass auf den ersten Blick gab. Wie er sie ansah. Und dann lächelte sie auch noch zuckersüß zurück.
„Noch nie gesehen. Sorry, Prongs.“, stellte Sirius nach einem kurzen Blick fest.
„Aber Lily scheint ganz begeistert von ihm zu sein.“, bemerkte Peter.
„Danke, Wormy. Das war jetzt genau das, was ich hören wollte.“, sauer sah ich ihn an.

„Oh nein! Das kann nur ein böser Traum sein!“, rief jemand hinter uns aus.
Schnell drehte ich mich um und sah Alice, die gebannt zu Lily und Schmalzlocke sah und so aussah, als könne sie es einfach nicht fassen.
„Kennst du den Typen etwa?“, fragte ich, nicht sicher, ob ich die Antwort wirklich hören wollte.
„Könnte man so sagen. Macht mal Platz.“, verlangte sie und quetschte sich zwischen Sirius und mich.
„Sicher, dass du keinen Ärger bekommst?“, wollte ich wissen und sah unsicher zu Lily. Die Lachte gerade über irgendetwas was der Blonde gesagt hatte.
„Das geht schon in Ordnung. Außerdem bekommt sie jetzt gerade eh nichts anderes mit.“, wiegelte sie ab und bedachte Schmalzlocke dabei mit einem bösen Blick. „Das ist einer der Auroren, die dabei waren, als der Ast auf uns zugesegelt kam. Sein Name ist Fin. Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum er eine Schuluniform anhat.“, teilte sie uns verbissen mit.
Da fiel mir etwas ein, worüber meine Eltern gesprochen hatten. „Oh nein. Er ist ihr Bodyguard.“, rutschte es mir raus und ich ließ meinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Das durfte nicht wahr sein.

„Was?“, überrascht sah Alice mich an. „Wofür braucht Lily bitte einen Bodyguard?“

Ups. Das war offensichtlich nicht Teil ihres Gesprächs gewesen.

„Das fragst du sie besser selbst.“, antwortete ich ihr ausweichend.

Ich hatte wirklich gedacht, noch schlimmer hätte es kaum werden können.

Naja, wie man sich irren konnte.

Und ganz plötzlich fand ich die Tatsache, dass sie einen persönlichen Schutz bekommen hatte auch gar nicht mehr so beruhigend.




Uuuund? Was haltet ihr davon? Kommt ihr überhaupt noch mit? Ich nehme auch gern Vermutungen über die Höhle entgegen^^ Und natürlich auch eure Meinung, das gesamte Kapitel betreffend. Also, man liest sich.

lg und einen frohen 4. Advent.

eure zaara


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