Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Fire & Fury - Ich würde brennen für dich - 21. My demons

von zaara

So viel also zum Thema: "Ich müsste eigentlich etwas für die Uni machen... Kennt ihr das auch? Wenn ihr viel zu tun habt und euch mit allem anderen lieber beschäftigt, nur nicht das was ihr machen müsst? Grauenhaft...
Schaun wir doch mal ob was ordentliches bei rausgekommen ist^^
Ich finde das Kapitel eigentlih gut, aber ich bin mir nicht sicher, ob Lilys Handeln nachvollziehbar ist. Oder ihre Haltung.
Schaun wir also mal, was ihr dazu meint.
Bevor es los geht, danke
@ElsbethHP: Vielen dank, für all das Lob^^. Es ist zwar noch nicht die ersehnte Vollmondnacht, aber ich hoffe dir gefällt es trotzdem. Liloys dankbarkeit wird sich vorläufig auch noch nicht einstellen, aber sie wird daran arbeiten. Momentan, weiß sie einfach nicht, wo ihr der Kopf steht^^
@ginny007: Ich muss sagen, "gut" ist besser als ich für das letzte Kapitel erwartet hatte^^. Aber ich denke, das hier ist mir wieder besser gelungen. Aber mal abwarten, wie dein Urteil ausfällt ;-).

So, dann jetzt viel Spaß.

lg eure zaara



21. My demons


Wieder einmal hatte ich eine fast schlaflose Nacht hinter mich gebracht und immer noch war ich unendlich wütend, verletzt und vor allen Dingen aber verwirrt.
Wie konnte er es nur wagen, so von mir zu sprechen und dann noch behaupten, er würde mich lieben? Das passte doch einfach nicht zusammen.
Er war höchstens sauer, dass ich ihm noch nicht verfallen war. Verwechselte Liebe mit Besessenheit. Nicht ich hatte ein Problem, sondern er.
Mich als Schlampe hinzustellen und ausgerechnet mir vorzuwerfen, ich sei leicht zu haben. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Und ich hatte angefangen zu glauben, er könnte sich tatsächlich geändert haben.

„Was ist los, Lily? Woran denkst du?“, fragte Alice, die mir schon den ganzen Morgen vorgeworfen hatte, dass etwas nicht mit mir stimmte und mich beharrlich aller zwei Sekunden genervt hatte. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich fast behaupten, dass sie etwas wusste. Aber das war nicht möglich. Ich hatte über den Vorfall mit Potter kein einziges Wort verloren, da ich fand, dass er es nicht wert war auch nur einen Atemzug dafür zu tun.
„Kommst du dir nicht auch so beobachtet vor?“, fragte ich sie stattdessen und sah mich mit einem mulmigen Gefühl um, das mich immer noch dann und wann überkam. Wenigstens schaffte ich es inzwischen wieder halbwegs gefasst allein leere Gänge zu durchqueren ohne mir vor Angst fast in die Hosen zu machen.

Gerade waren wir auf dem Weg nach Hogsmeade um unsere Kleider für das Halloweenfest zu kaufen. Da wir später losgelaufen waren als die anderen, war der Weg wie leer gefegt und man hörte nur das leise Zwitschern der Vögel, die sich in den Bäumen munter vergnügten. Eigentlich hatte ich angenommen, dass man es doch verbieten würde, aber weil niemand etwas von der Leiche wusste fehlte ihnen eine passende Begründung und so hatte man nachgeben müssen. Allerdings hatte man den ganzen Weg nach Hogsmeade förmlich mit Auroren zugepflastert. Zumindest hatten mir Potters Eltern das so gesagt, denn sehen konnte ich keinen.

Ja, ich war noch an diesem Morgen zu Stephen und Keira gegangen um mich zu bedanken, auch wenn ich mir wie ein verlogenes kleines Miststück vorkam, da ich es immer noch nicht geschafft hatte sie zu überzeugen, dass ich mit Potter nicht zusammen war.

„Lily, seit wann bist du bitte so paranoid? Hier ist keiner.“, sagte sie und drehte sich fröhlich im Kreis. „Ach, es schön mal wieder aus dem alten Gemäuer raus zu kommen. Findest du nicht auch?“
„Mmh.“, gab ich eher grimmig zurück. Das einzig Gute an diesem Ausflug war, dass ich Potter hier hoffentlich besser aus dem Weg gehen konnte. Ich wollte ihn nicht mehr sehen.
„Lily. Jetzt komm schon. Die Sonne scheint, es ist für Oktober noch verdammt warm und du verbreitest hier ungemütlichstes Novemberwetter. Gestern hast du dich doch noch darauf gefreut, aus dem Schloss zu kommen.“, zweifelnd blieb sie stehen und sah sie mich an.

Plötzlich hörten wir es nur noch laut knacken und wurden unter irgendetwas begraben. Danach brach das Chaos los. Von überall her kamen Stimmen.
„Alles okay bei euch?“ – „Könnt ihr uns hören?“ – „Seid ihr verletzt?“
Ich registrierte schnell, dass ich wieder einmal im Dreck lag. Vorsichtig begann ich zu testen, ob ich mich bewegen konnte. Erst die Arme, dann die Bein. Schien alles okay zu sein.
Da spürte ich, wie ich von jemandem gepackt und hochgezogen wurde. Im ersten Moment überfiel mich das inzwischen vertraute Gefühl der Panik. Aber dann starrte ich, immer noch ein bisschen konfus, in das attraktive Gesicht eines jungen Mannes und die Panik war wie weggeflogen.

Eine kleine Weile später wurde mir klar, was ich da überhaupt tat. Ich starrte diesen jungen gut trainierten Mann mit den kurzen Strohblonden Haaren unverhohlen an. Verlegen sah ich zu Boden und begann mir den Dreck von den Sachen zu klopfen. „Ähm… ja. Danke.“, begann ich zu stammeln, bevor ich wieder aufsah in die schönsten Meerblauen Augen, die ich jemals gesehen hatte. Fasziniert starrte ich ihn dann doch weiter an. Könnte mein neustes Hobby werden.
„Hey, Fin. Du sollst arbeiten und nicht flirten! Die Mädchen sind okay und der Ast versperrt den ganzen Weg. Sieh dir das mal an!“, brach eine zweite unbekannte männliche Stimme den Bann. Die Realität war nicht mal ansatzweise so schön wie diese Augen.

Mit einem verlegenen Grinsen wandte ich mich ab und sah zu Alice, deren Blick wie magisch von dem Ast angezogen schien. Ohne Zweifel, wäre er auch nur zwei Sekunden später gebrochen, hätten wir keine Chance gehabt.
„Warum ist er überhaupt gebrochen? Es ist absolut windstill.“, verwundert starrte eine Frau mit blauen Haaren und einer Unmenge Tatoos im Gesicht zu dem Baum hinauf, von dem der Ast abgebrochen war.
Gute Frage. „Und hier war keiner, außer den Mädchen.“, warf der Mann mittleren Alters ein. Trotzdem sahen sie sich alarmiert um. Sofort kam das vertraute Gefühl beobachtet zu werden zurück. Auch Alice wurde offenbar von dieser Stimmung angesteckt. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Immer ein Zeichen dafür, dass sie beunruhigt war.

„Zufall?“, schlug die Blauhaarige vor, klang dabei aber so als könnte sie selbst nicht richtig daran glauben. Würden diese Katastrophen denn niemals enden?
Stumm und vor allen Dingen ratlos machten sich die drei Fremden daran, den Ast mit vereinten magischen Kräften an den Rand des Weges schweben zu lassen.
„Danke.“, stammelte ich immer noch nicht ganz wieder da und wusste selbst nicht so genau was ich eigentlich meinte.
„Dafür nicht. Ihr hattet Glück. Wir hätten nichts tun können.“, erwiderte Fin ernst und sah mich nachdenklich an.
„Wer seid ihr überhaupt?“, meldete sich Alice unwirsch das erste Mal zu Wort und störte dabei ganz bewusst meinen Blickkontakt mit dem heißesten Typen, den diese Welt wohl jemals gesehen hatte.
„Und wer will das wissen?“, fragte Fin und wandte seinen Blick von mir ab. Ich hatte den Eindruck, dass er sich von Alice irgendwie gestört fühlte.

Fragend sah ich sie an, da ich ihre untypische Reaktion nicht verstand und erntete einen wütenden Blick.
„Alice Prewett.“, spie sie ihm vor die Füße und nahm jetzt auch die anderen Beiden in ihr Blickfeld, während sie mich näher zu sich zog. „Ihr taucht hier auf, wie aus dem nichts. Woher sollen wir wissen, dass ihr keine Todesser seid?“
Nein, schoss es mir durch den Kopf. Bitte nicht! Das durfte einfach nicht sein!
„Ich bin Fin, wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt. Und der brummige alte Sack dort hinten ist Lex. Und unsere Rockerbraut da drüben heißt Penelope.“, stellte Fin uns die anderen vor.
Entschlossen ihnen eine Chance zu geben wandte ich mich zu Penelope.
Penelope sah zwar zart und zerbrechlich aus, ihr Händedruck aber verriet, dass sie nur so vor Kraft strotze. Auch ihre Haare, die sie auf der linken Seite komplett abrasiert trug, verrieten, dass sie definitiv wusste, wie man sich wehrte. Sie erinnerte mich ein bisschen an einen Rebellen. Absolut unbeugsam. So gefährlich, wild und verwegen wie sie wirkte.
Nachdenklich sah sie mich an. „Rote Haare, grüne Augen. Ich glaube wir haben soeben Lily Evans kennengelernt, Leute.“, teilte sie den anderen mit.

Überrascht sah ich sie an. Woher kannten sie meinen Namen? Ich stammte von Muggeln ab. Völlig unmöglich, dass sie mich zuordnen konnten. „Woher?“, fragte ich deshalb überrumpelt, während ich den Mann begrüßte, den Fin mir als Lex vorgestellt hatte.
Auch er hatte einen kräftigen Händedruck und seine rauen vernarbten Hände verrieten mir, dass er schon einiges mitgemacht haben musste. Seine schon leicht ergrauten Haare glänzten in der Sonne. „Da Keira und Stephen jedem, egal ob man es hören will, oder nicht, von der Freundin ihres Sohnes vorschwärmen, war das nicht so schwer zu verraten.“, gab er brummig von sich und ich spürte wie mein Gesicht rot vor Verlegenheit wurde.
Als letztes wandte ich mich Fin zu und es war mir überhaupt nicht recht, dass er jetzt denken musste ich wäre Potters Freundin. Trotzdem sah er mich hoch erfreut an, bevor er mich mit einer Verbeugung und einem Handkuss begrüßte. „Mademoiselle, es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen.“ Dabei ließ er mich nicht aus den Augen. Es war wirklich schwer diesem Charme zu widerstehen und vor allen diesen Augen, die mich an einem tobenden Ozean erinnerten.
„Gleichfalls.“, erwiderte ich geistreich und konnte meinen Blick einfach nicht abwenden.
Ausgerechnet an dem Tag, an dem ich meine ältesten Klamotten anhatte und noch nicht einmal dazu gekommen war, mir morgens die Haare zu machen, traf ich einen Typen wie ihn.

Da drängte sich Alice zwischen uns und hielt nun auch Fin ihre Hand vor das Gesicht, nicht bevor sie mir einen wütenden Blick zugeworfen hatte. „Ah, Aline.“, sagte er und nahm ihre Hand. Allerdings hatte er für sie keinen Handkuss.
„ALICE!“, knurrte meine Freundin und die Abneigung zwischen den Beiden war plötzlich mehr als deutlich spürbar.
„Ich kann es mir nicht erklären, aber es deutet auch nichts auf einen Anschlag hin…“, murmelte Lex vor sich hin und sah ratlos auf die Stelle an der der Ast abgebrochen war. Er hatte sich längst wieder anderen Dingen gewidmet. Die kleine Auseinandersetzung schien ihn ziemlich kalt zu lassen. Ratlos fuhr er sich durch sein ergrautes Haar, welches ihm diesen verwegenen Touch gab, der auf gar keinen Fall unattraktiv wirkte.

„Wer sollte es denn schon ausgerechnet auf uns abgesehen haben?“, warf Alice ungläubig und auch belustigt ein. Inzwischen schien sie sich etwas entspannt zu haben. Trotzdem sah ich wie es in ihr arbeitete. „Sie machen sich einfach zu viele Gedanken. und wo wir gerade dabei sind…sie haben uns immer noch nicht gesagt, was genau sie hier machen.“, drängte Alice neugierig.
„Wir sind Auroren, Schätzchen.“, klärte Penelope uns auf, die sich über den Ast gebeugt hatte und nun ihren Zauberstab murmelnd über die Stelle hielt, wo er abgebrochen war.
„Vom Ministerium?! Und was machen sie dann hier?“, fragte Alice weiter, während ich weiter Fin im Auge behielt.
„Deine Freundin ist aber ziemlich neugierig, Flower.“, flüsterte er mir zu und aus irgendeinem unerklärlichen Grund fing ich an zu kichern.
„Flower?“, fragte ich belustigt nach.
„Du bist doch nach einer Blume benannt, oder nicht?“, erwiderte er und ich konnte dem nicht widersprechen. Da fiel mein Blick auf Lex, der uns nicht aus den Augen gelassen hatte. Ihm entging glaube ich, generell eher wenig. Und gerade schien er sich sehr für uns zu interessieren. Besser gesagt für Fin.

„Fin! Du sollst arbeiten!“, wies er den Blondhaarigen zurecht und sah auf einmal noch missgelaunter aus.
„Was? Hier gibt es nichts mehr zu tun. Hast du selbst gesagt.“, rechtfertigte er sich.
„Dann kannst du mir ja erklären, was ihr hier tut. Warum hat das Ministerium euch geschickt?“, bohrte Alice weiter und ich gewann mein Eindruck bestätigte sich, dass sie, im Gegensatz zu mir, nicht allzu angetan von Fin war.
„Nur um sicher zu gehen. Auch wenn man keinen Eindringling gefunden hat, heißt das noch lange nicht, dass da auch wirklich keiner war. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Meinst du nicht auch?“, provokant sah er sie an.
Still sah sie ihn an und in ihrem Blick sah ich pure Abneigung. Was ich überhaupt nicht verstand. Er war nett, charmant, zuvorkommend und all das was man sich als Frau nur wünschen konnte.
„Und wo wir gerade von Arbeit sprechen. Wir sollten uns wieder auf unsere Posten begeben. Wir wollen doch nicht unsere Tarnung auffliegen lassen.“, unterbrach Lex uns und sah Penelope und Fin mahnend an.

„Hat mich gefreut euch kennenzulernen.“, verabschiedete sich Penelope und war nach einem Schwenker mit ihrem Zauberstab plötzlich verschwunden. Verwirrt sah ich mich um, aber es gab keinen Anhaltspunkt, der mir verraten hätte wohin sie überhaupt verschwunden war.
„Man sieht sich immer zweimal im Leben, Flower.“, versprach Fin, was bei Alice einen Hustenanfall auslöste. Fragend sah ich zu ihr, doch sie schüttelte nur stumm den Kopf.
„Gute Besserung, Lisa.“, wandte sich Fin an Alice und verschwand, noch bevor Alice fertig war mit ihren wilden Beschimpfungen. „Ich heiße Alice! Wie oft denn noch!?“, schrie sie ihm hinter her.
„Nimm es ihm nicht übel. Er ist eben noch ein unreifer Kindskopf.“, beschwichtigte Lex Alice, die Wut schnaufend vor mir stand.
„Gebt auf euch acht.“, eindringlich sah er mich an und dann verschwand auch er ins Nichts und ließ uns irgendwie ziemlich überrumpelt zurück.

„Was war das denn eben?“, wandte sich Alice fassungslos zu mir um.
„Schicksal.“, antwortete ich mit einem verschmitzten Grinsen. Ich hatte das Gefühl, so glücklich wie schon lange nicht mehr zu sein. Freudestrahlend henkelte ich mich bei Alice ein und wir setzten unseren Weg fort. Vergessen war die Nahtoderfahrung von eben.
„Lily, sag mir bitte nicht das-“

Ich stolperte und riss uns beide zu Boden. Suchend sah ich mich nach der Ursache um und da lag es. Ein kleines, aber feines Ästchen in dem ich mich verheddert hatte. Wütend rieb ich mir über mein Knie. Ich war doch gerade erst alle blauen Flecken von der Explosion los geworden! Und was wenn Fin noch hier war und diesen peinlichen Fauxpas gesehen hatte.
„Au! Lily, kann es sein, dass dieser aufgeblasene Fatzke dir den Kopf verdreht hat? Du solltest dringend anfangen, di Realität um dich herum wieder wahrzunehmen, statt oben in den Wolken zu schweben.“, vorsichtig musterte sie mich und ich war einfach nicht in der Lage dieses Grinsen aus meinem Gesicht zu bekommen.
Ich lag hier im Dreck, meine Knie taten höllisch weh, aber trotzdem fühlte ich mich überglücklich.
„Nein. Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich sie und bemühte ich um Ernsthaftigkeit, was mir nicht im Ansatz gelang. Stöhnend richtete ich mich auf.

Da fiel mein Blick an den Rand des Weges. Dort wo die drei Musketiere (ich hatte beschlossen sie so zu taufen, weil ich den Vergleich irgendwie passend fand) den Ast abgeladen hatten. Dort ganz am Ende steckte etwas, das mir sprichwörtlich den Atem raubte: Eine Lilie.
„Lily? Hey! Hast du mir- Alles okay? Nicht umkippen! Bitte!“, drang Alice Stimme zu mir hervor und ich spürte wie zwei Hände mich versuchten auf den Boden zurück zudrücken versuchten.
Das durfte einfach nicht wahr sein. Warum? Was hatte ich getan? Das ergab doch keinen Sinn. Aber vielleicht war das alles nur ein unglaublicher Zufall. Lilien waren immerhin Blumen und die gab es bekannter Weise auch in freier Wildbahn. Vielleicht gab es da ja irgendeine Unterart, die auf Bäumen wuchs. Genau. So musste es sein.

„Äh, ja. Entschuldige. Was wolltest du sagen?“, bemühte ich mich um Normalität.
„Das du bitte so viel Verstand haben solltest und dich nicht von diesem Idioten und seinem, zugegebenermaßen, gutem Aussehen beeindrucken lässt.“ Kaum hatte dieser Satz ihren Mund verlassen, schlug sie sich die Hand vor den Mund und sah sich erschrocken um. „Bei Merlin, wenn er das gehört hat bring ich mich um.“, entschlossen begann sie mich von dem Unglücksort weg zu ziehen.
Auf dem Weg zum Dorf ließ sich Alice weiter sehr ausführlich über Fin aus. Ich war währenddessen ganz in meinen eigenen Gedanken versunken. Sie kreisten immer noch um diese dämliche Lilie. Auch wenn ich wirklich eine Meisterung des Verdrängens war, verlangte mir diese dämliche Pflanze doch all mein können ab. Zum Glück gab es ein wirksames Mittel, denn immer wieder schweiften meine Gedanken auch zu Fin. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass ich keine Ahnung hatte, wie er mit Nachnamen hieß. Oder wie alt er war. Ob er eine Freundin hatte, die abzusäbeln galt.
„Aber irgendwie waren die drei ja schon komisch. Ich meine Frank schreibt sehr oft von seinen Kollegen, aber die hat er noch nie erwähnt.“, drang Alice Stimme wieder zu mir vor.
„Er kann ja auch nicht jeden kennen.“, bemerkte ich, während wir schon an den ersten Häusern in Hogsmeade vorbei kamen. Mal abgesehen von dem Kleid würde ich mich heut in der Buchhandlung vergraben. Dort würde ich Potter mit ziemlicher Sicherheit nicht begegnen. „Treffen wir uns dann später bei Madam Malkins?“, fragte ich sie und warf schon einen sehnsüchtigen Blick auf die Buchhandlung. Sie war klein, irgendwie finster und staubig, aber dennoch total gemütlich.

„Klar. Sagen wir in einer Stunde?“, schlug Alice vor.
„Bis später.“, verabschiedete ich mich von ihr und ging zielstrebig auf die Buchhandlung zu, aus der zu meiner Überraschung zwei Mädchen heraustraten, die irgendwie aufgeregt wirkten. Also mal abgesehen davon, dass sonst nie jemand aus der Buchhandlung kam, war es absolut merkwürdig dass dort drinnen irgendetwas derart spannendes sein sollte.
„Er ist wieder da.“, hörte ich die Kleinere von beiden aufgeregt flüstern. Sie drehte sich sogar noch einmal um, obwohl die Tür schon längst zugefallen war.
„Ja und er sah hinreißend wie immer aus. Kann also nicht so schlimm gewesen sein.“, stellte die andere fest.
Wer sie wohl in einen solchen Zustand versetzt hatte? Neugierig trat ich ein und atmete den angenehmen Duft frisch beschriebener Bücher ein. Allerdings blieb die von mir erwartete Sensation aus. Hier schien niemand außer mir zu sein.
Sofort wandte ich mich nach links und ging in meine Lieblingsabteilung. Zu den Zaubertrankbüchern. Schon auf den ersten Blick sah ich, dass es in letzter Zeit viele Neuerscheinungen gegeben haben musste, da ich etliche noch nicht kannte. Besonders versetzte mich ein Buch in Verzückung, dessen Umschlag den gleichen faszinierenden blaut Ton hatte wie Fins Augen.
Fünf Minuten später ließ ich mich völlig fertig und mit gefühlten hundert Büchern im Arm in meinen Lieblingssessel nieder, der fabelhafterweise auch noch neben einem kleinen Kamin stand. Hier fühlte ich mich gleich wie zu hause. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich hier eingezogen.
Entspannt begann ich durch die ersten Bücher zu blättern, bemerkte aber schon nach fünf Minuten, dass meine Gedanken ständig abschweiften und ich eigentlich gar nicht richtig wahrnahm, was ich da las. Die Buchstaben verschwammen einfach vor meinen Augen.

„Mutig. Mutig.“, holte mich jemand aus meinem persönlichen Traumland, ohne Potter dafür mit Fin, zurück.
Erschrocken sah ich mich um und riss überrascht die Augen auf, als ich sah, wer da um die Ecke des Regals geschlendert kam.
„Ian! Was machst du denn hier?“, rief ich aus und sprang aus dem Sessel.
„Dasselbe könnte ich dich auch fragen, aber ich denke die Antwort wird wohl dieselbe sein. Gibt ja nicht viel anderes, das man in einer Buchhandlung machen könnte. Wobei wenn ich mir dich so ansehe würden mir da schon ein oder zwei Dinge einfallen.“, höhnte er arrogant und lehnte sich bemüht lässig gegen das Regal.
Verwirrt sah ich an mir runter und erkannte, dass mein Rock ziemlich weit nach oben gerutscht war. Verärgert rückte ich ihn zurecht.

„Vergiss es! Du machst mir keine Angst. Ich kenne dein Geheimnis, Ian. Ich weiß dass du schwul bist.“, stellte ich mich ihm entgegen. Ich würde mir keine Angst machen lassen. Nicht von ihm.
„Ah, weißt du das?“, abwartend sah er mich an, als würde er nur darauf warten von mir verhöhnt zu werden.
„Weiß Hook, dass du wieder da bist?“, fragte ich und begann ihn zu mustern. Von der Prügelattacke war nichts mehr zu sehen. Zumindest äußerlich schien er wieder vollständig hergerichtet.
Ich registrierte, dass er lange brauchte um eine Antwort zu finden. Auch seine arrogante Art schien wie weggeblasen.
„Nein.“, presste er hervor und richtete seinen Blick angestrengt auf das Regal gegenüber.
„Was genau ist da passiert, Ian? Was hast du getan, dass sie so gegen dich aufgebracht hat? Wie hängt Hook da mit drinnen? Was haben die überhaupt vor?“, bombardierte ich ihn mit Fragen, die nur er mir beantworten konnte.

Mit hoffnungslosem Ausdruck in den Augen sah er mich an, bevor er sich einfach umdrehte und ging.
Etwas perplex stand ich da, bevor ich ihm hinterher lief. Er war gerade aus der Tür getreten, als ich ihn einholte. „Ian! Du kannst mich doch nicht einfach so stehen-“
Ich rannte direkt in ihn rein, weil ich zu spät bemerkte, dass er plötzlich angehalten hatte. Wie versteinert stand er da. Direkt vor Hook, der offenbar beschlossen hatte, sich ebenfalls in die Bibliothek zu verkriechen.

Dieser Moment war wie magisch aufgeladen. Die Spannungen steigerten sich ins unermessliche und ich beobachtete, dass die beiden sich nicht aus den Augen ließen. Als würde sie stumm kommunizieren, was es nur noch unheimlicher wirken ließ.
Doch dann löste sich Hook aus seiner Starre. „Ich dachte du leistest deiner Mum längst Gesellschaft?“, abfällig sah er Ian an und ich riss geschockt den Mund auf.
„Dan-“, begann er und wollte nach Hook greifen, der augenblicklich zurück schreckte.
„Fass mich nicht an, du kleine Missgeburt! Oder hast du noch nicht genug Prügel kassiert?“, verhöhnte er ihn weiter.
Verärgert und fassungslos drängte ich mich zwischen die Beiden und sah Hook wütend an. „Was ist denn los mit dir?“, fuhr ich ihn an.
„Ich sage es dir nur noch einmal: Solltest du es auch nur noch einmal wagen, so mit mir zu sprechen, werde ich deinen kleinen wertlosen Schlammblutarsch persönlich ins Jenseits befördern. Und jetzt zu dir:“, wandte er sich von mir ab und Ian zu und ich bemerkte dieses wahnsinnigen Ausdruck in seinen Augen. „Hast du wirklich geglaubt, das mit uns war ernst gemeint? Ich habe nur Zeit mit dir verbracht um an Informationen zu bekommen und dafür war mir jedes Mittel Recht. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich jede Minute genieße, die du gelitten hast und noch leiden wirst.“

Erschüttert drehte ich mich zu Ian um, der ganz blass geworden war. Tränen glitzerten in seinen Augen und doch hielt er Hooks Blick stand. In diesem Moment, empfand ich nichts anderes als Bewunderung für ihn und seine Stärke. Und Mitleid. Herzzerreisendes Mitleid.
„Ach, ja? Und wieso hast du dann nicht auch zugeschlagen? Wolltest du den anderen auch eine Gelegenheit geben mich fertig zu machen? Schön. Dann holen wir das jetzt nach! Wenn es dich so glücklich macht! Los! Schlag zu!“, entschlossen schob er mich aus der Bahn und ging auf Hook zu, der einen Schritt zurückwich. „Was ist jetzt? Huh? Na los! Trau dich! Wenn du dich dann besser fühlst. Los! Gib es schon zu! Du liebst mich!“, schrie er wie ein Wahnsinniger und zeigte dabei immer wieder auf sein Kinn. Als Ian ihn in die Ecke gedrängt hatte und so nah bei ihm stand, dass sie sich berührten, holte Hook aus und verpasste ihm eine blutige Nase.

„Nein!“, schrie ich und lief zu Ian. „Hör auf damit!“
„Was denn? Das war alles?“, schrie Ian weiter und ließ Hook nicht aus den Augen. Inzwischen bemerkte ich, dass unser kleiner Tumult nicht unbemerkt geblieben war und drei Schüler auf uns zugerannt kamen.
„Los! Geh! Hook, jetzt mach schon!“, drängte ich und zerrte ihn instinktiv, wider besseren Wissens, in das angrenzende Waldstück. Scheinbar immer noch fassungslos darüber, was er gerade getan hatte lief oder vielmehr stolperte er los und weg.

„Kaum aus dem Krankenhaus entlassen ist er auch schon wieder verletzt, der gute Thenior. Hast du etwa Sehnsucht nach deiner Familie?“ Regulus Black. Natürlich. Unter den drei Neugierigen Schülern, die her gelaufen waren, musste ausgerechnet ein Slytherin darunter sein.
„Halt deine Klappe, Black!“, warnte ich ihn. Doch wie sich herausstellte, war das völlig unnötig. Ian hatte sich wieder aufgerappelt, drängelte sich an Black und den zwei Mädchen vorbei und lief erhobenen Hauptes zum Schloss.
Ich fragte mich, ob er seine Antwort bekommen hatte. Wahrscheinlich schon.

„Na, wen haben wir denn da? Mein geliebtes Bruderherz.“, rief Black der Ältere von weitem und ich fragte mich, wie viel Pech man eigentlich haben konnte.
Grimmig drehte sich Regulus um. „Ich soll dir von Kreacher viele Grüße ausrichten. Er hat dir extra alle Maden aufgehoben, die er in deinen Sachen gefunden hat.“, antwortete dieser höhnisch und warf sich seine Haare zurück, die er ironischer Weise genau wie sein Bruder trug.
Ohne sich von ihm provozieren zu lassen, kam Sirius direkt auf mich zu. „Alles okay bei dir, Evans?“
„Wie süß. Weiß Potter, dass du auf seine Freundin stehst?“, provozierte Regulus weiter.
Wütend wandte sich Sirius wieder seinem Bruder zu. „Weißt du dass du ewig nur die Nummer zwei bleiben wirst?“
Störrig sahen die beiden sich an und zum ersten Mal registrierte ich die Ähnlichkeiten zwischen den Beiden. Sie hatten exakt dieselbe Haarfarbe, ähnliche Gesichtszüge, wobei die von Sirius noch etwas markanter wirkten, und vor allen Dingen die gleichen Augen. Allerdings schienen die von Regulus von Hass erfüllt zu sein, während Sirius einfach nur unendlich enttäuscht aussah.

Da kamen mir Potters Worte in den Sinn. Regulus hatte seinen eigenen Bruder verraten. Auch wenn ich die genauen Umstände nicht kannte, erkannte ich doch, dass es ihm immer noch weh tat. Irgendwie rüttelte diese Erkenntnis an meinem Weltbild. Ich hasste es, wenn Tatsachen meinen Vorurteilen in den Weg kamen.
„Los, gehen wir.“, forderte ich Sirius auf und zerrte ihn weg von seinem Bruder.
„Ja, hör auf deine Loserfreundin. Und ich sage es dir nochmal: das ist die falsche Seite. Nur damit du es mir nachher nicht vorwirfst, wenn du bei den Verlierern stehst.“, schrie er uns nach.
„Einfach weiter gehen. Tief durchatmen.“, flüsterte ich Sirius zu. Ich hatte heute wirklich nicht die Kraft für noch mehr Katastrophen. Der Ast hatte mir eigentlich schon mehr als gereicht, wobei… sonst hätte ich Fin nicht kennengelernt… Beinahe erschlagen werden, gegen Fin… Definitiv Fin.
„Ich weiß. Tut mir leid. Er weiß es einfach nicht besser.“, entschuldigte er sich. Überrascht sah ich auf.
„Du brauchst dich nicht für ihn zu entschuldigen. Du kannst ja nichts dafür.“, sagte ich.
„Ja, aber ich kann auch nichts dagegen tun.“, erwiderte er und verfiel in Schweigen.

Gemeinsam gingen wir schweigend ein Stück die Straße entlang. Erst nach einiger Zeit merkte ich, dass ich immer noch bei Sirius untergeharkt war. Verlegen machte ich mich los.
Irgendwie hilflos sahen wir uns an. Diese Situation war für uns beide neu. Normalerweise schrie der eine immer den anderen an. Oder zumindest fielen abfällige Bemerkungen. Wir befanden uns auf absolutem Neuland.
„War das da eben Ian Thenior, der da gegangen ist?“, fragte er um die langsam unangenehmer werdende Stille zu überbrücken.
„Ja. Er ist wieder da.“, antwortete ich geistreich. Danach breitete sich wieder Stille aus.
„Was war eigentlich los? Ian sah so aus, als wäre er ziemlich durch den Wind…“, nachdenklich starrte er in die Ferne.
„Lange Geschichte.“, wickelte ich ab, da ich Ian und Hook nicht verraten wollte. Er würde genug Schwierigkeiten bekommen, wenn das rauskommen würde. Und das wollte ich irgendwie nicht. ich war davon überzeugt, dass man ihn retten konnte. Für Ian. Für sich selbst.
Nickend nahm er meine Antwort zur Kenntnis. „Sag mal, was läuft da eigentlich zwischen Janine und Remus?“, wollte er plötzlich wissen und sah mich an.
„Warum willst du das wissen?“, misstrauisch sah ich ihn an.
„Ich will nicht, dass sie nur mit Remus spielt und ich hätte gedacht, dass du genauso denkst.“, sagte er irgendwie aggressiv.
„Und das kommt ausgerechnet von dir? Findest du nicht auch, dass du kein Recht hast solche Fragen zu stellen? Und dann ausgerechnet zu Janine? Nur zu deiner Erinnerung: du warst derjenige der sie abgeschossen hat.“, giftete ich wütend und blieb stehen.
Da hielt auch Sirius an.. „Evans, du weißt, ich bin wirklich kein Fan von dir. Und was auch immer Prongs an dir findet, ich seh es einfach nicht.“, begann er und ich war völlig überrumpelt vom plötzlichen Themenwechsel.
„Na vielen Dank.“, gab ich beleidigt zurück und wollte mich abwenden. Das musste ich mir jetzt echt nicht geben.
„Aber was ich ganz sicher weiß ist, dass er es nicht verdient hat, so von dir behandelt zu werden. Er versucht wirklich dir zu helfen, Evans.“, erklärte er mir und ich fühlte mich angegriffen.

„Ach? Aber ich verdiene es, dass er mich als Schlampe beschimpft, ja?“, warf ich ihm vor.
„Nein! Natürlich nicht! Das- … Was ich damit eigentlich sagen wollte: Gib ihm eine Chance. Er ist wirklich kein schlechter Kerl.“, beendete er seine kleine Ansprache.
Prüfend betrachtete ich ihn. Er schien das wirklich ernst zu meinen. Was sollte ich dazu bitte sagen? Waren wir nicht gerade noch bei Janine? Außerdem: Potter und ich…das war einfach nicht drin. Das würde niemals funktionieren. Warum erkannte das nur keiner außer mir?
„Ich… ich muss los. Entschuldige mich, ja? Und so ähm… gern ich dieses… Gespräch noch weiter vertiefen würde, aber Alice wartet auf mich und … man sieht sich.“, blieb ich ihm eine Antwort schuldig und rannte zu Madame Malkins Geschäft einfach um den Kopf frei zu bekommen. Wie zu erwarten war von den Mädels noch keiner da.
Was war nur heute los? Ich hatte das Gefühl von einer Katastrophe in die nächste zu tappen und dabei auch schön brav Anlauf zu nehmen, damit ich mich auch möglichst tief rein ritt.

Nachdenklich setzte ich mich auf die Wiese direkt gegenüber des Geschäfts. Heute war wirklich ein schöner Herbsttag. Genussvoll wandte ich mein Gesicht der Sonne zu und schloss die Augen.
Ich wollte Ian helfen und Hook. Sah er nicht, dass Ian seine beste Chance war, diesem Irrsinn zu entkommen? Sich loszumachen?
Und was immer Ian getan hatte, ich war mi sicher, dass es nichts Unverzeihliches gewesen sein konnte. Sie wussten gar nicht, wie kostbar, das war, was sie zusammen hatten. Wie selten.
Unwillkürlich musste ich an Fin denken. Fin mit den Meeraugen und dem blonden Wuschelkopf.
„Da ist aber jemand gut gelaunt. Woran denkst du, Flower?“
Erschrocken öffnete ich die Augen. Fin hatte sich neben mir niedergelassen ohne, dass ich es bemerkt hatte. Ich war mir nicht sicher, ob das jetzt eher für oder gegen mich sprach.
„Was machst du denn hier?“
„Ich wollte dich wiedersehen. Zumindest würde ich das jetzt gern sagen und es stimmt auch, aber ich fürchte deswegen bin ich nicht hier.“, seufzte er und griff nach einer meiner Haarsträhnen und begann damit zu spielen.
„Ihr habt die Lilie gefunden?“, vermutete ich und schmachtete ihn trotzdem weiter verträumt an.
„Haben wir.“, bestätigte er. „Warum hast du nichts gesagt? Hast du einen heimlichen Todeswunsch und willst nur nicht selber tätig werden?“, prüfend betrachtete er mich.
„Nein, aber ich will auch keinem zur Last fallen und vor allen Dingen niemanden in Gefahr bringen.“, antwortete ich ihm ehrlich.
„Flower, falls du es noch nicht mitbekommen hast: Gefahr ist mein Job. Dafür bin ich da.“, erinnerte er mich und brachte mich zum schmunzeln.
„Gefahr ist dein Job, ja? Woher wisst ihr- Nein, vergiss es. Ich kenne die Antwort schon. Potter. Er hat es seinen Eltern gesteckt, hab ich Recht?“, sauer zerrieb ich einen Grashalm zwischen meinen Fingern und stellte mir vor, es wäre Potter. Er brachte alle in Gefahr indem er sich ständig einmischte. Wenn ich schon untergehen sollte, dann wollte ich nicht noch jemanden mit in den Abgrund ziehen. Niemand sollte meinetwegen in Gefahr geraten. Wenn Alice oder Janine davon erfahren würden… sie würden mir helfen wollen… dabei wusste doch keiner so genau auf was er sich da einlassen würde. Es raubte mir die Luft zu atmen. Ich fühlte alles an mir vorbei ziehen. Es versetzte mich in Panik. Es machte mich angreifbarer.

„Man kann es ihm nicht übel nehmen. Ich würde auch wollen, dass du allen Schutz dieser Welt bekommst, wenn du in Gefahr wärst. Nur würde ich dich vielleicht lieber selber beschützen wollen.“, grinste er, nahm meine Hand, befreite das hilflose Stückchen Gras und begann mit seinen Fingern meinen Handrücken zu streicheln. Auf der Stelle begannen sich meine Härchen aufzustellen. Er verursachte mir eine Gänsehaut der besonderen Sorte und brachte mich auf andere Gedanken.

„Wie geht es jetzt weiter?“, wollte ich wissen und betete, dass er meinen deutlich beschleunigten Herzschlag und meinen Zustand der Euphorie nicht allzu deutlich bemerken würde.
„Das ist das Problem. Gut, wir haben zwar Verdächtige, können ihnen aber nichts nachweisen. Vielleicht werden wir dich ja rund um die Uhr beschützen müssen.“, ratlos warf er seinen Blick auf den Eingang von Madame Malkins Geschäft als er plötzlich anfing zu grinsen. „April, wie schön dich wieder zusehen.“

Verwirrt sah ich mich um und entdeckte Alice, die von hinten auf uns zukam. Wie hatte er sie bloß bemerkt?
„Zum letzten Mal: Alice! Ich schreib es dir auch gern auf.“, kam sie wütend auf uns zu gestapft, dicht gefolgt von Janine.
„Ah, ein neues Gesicht. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Fin.“, sprang er sofort auf und verbeugte sich, während er sich vorstellte.
„Janine.“, erwiderte meine Freundin verlegen und reichte ihm schüchtern die Hand. Offenbar war er ähnlich beliebt bei den Mädchen wie Potter. War aber auch keine große Überraschung bei dem Aussehen.

„Ich will euch auch nicht weiter stören, Flower. Wir sehen uns bald wieder. Ich versprechs dir.“, rief er mir zu, bevor er um die nächste Ecke verschwand.
„Was wollte der denn schon wieder hier?“, fragte Alice sofort und ihr Ton offenbarte mir ihre dunkelsten Fantasien, in denen garantiert Fin die Hauptrolle spielte. Und ich spreche hier nicht von den dunklen sexy Fantasien, sondern eher von denen mit Schmerzen durch Folter.
„Nichts Bestimmtes. Also, wir brauchen Kleider hab ich gerüchteweise gehört?“, wiegelte ich schnell ab und sprang voller Elan auf.

„Vergiss es! So leicht kommst du mir nicht davon! Hast du mal an James gedacht?“, zischte sie mir zu und packte mich am Arm.
„Wieso sollte ich bitte an Potter denken?“, gab ich verständnislos zurück.
„Lily, ich bitte dich! Er bemüht sich seit Jahren. Er ist nett zu dir und versucht dir wo es nur geht zu helfen. Bei Merlin, er hat sogar seine Eltern gebeten, deine zu schützen. Wie viele Beweise willst du noch?“, regte sie sich auf.
Ich merkte, wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich. „Du hast es gewusst?! Seit wann? Seit wann machst du mit Potter gemeinsame Sache?“, schrie ich ihr entgegen.
„Was? Nein…ich…“, ertappt sah sie mich an.
Sie hatte sich verplappert, denn von mir hatte sie das definitiv nicht. Ich hatte noch mit niemandem darüber gesprochen, dass ich jetzt wusste wer meine Eltern schützte.
„Hast du auch davon gewusst?“, wandte ich mich wütend an Janine.
Unsicher sah sie mich an und für mich war die Sache klar.
„Ihr seid mir ja ganz tolle Freunde.“, höhnte ich.
„Ach, und was ist mit dir? Meinst du nicht, dass du James gegenüber etwas mehr Dankbarkeit zeigen solltest?“, zischte sie zurück.
„Wofür? Etwa dafür, dass er mich quasi als Schlampe beschimpft hat? Mmh… stimmt du hast Recht. Vielen Dank, Potter!“, schrie ich einen imaginierten Potter wie eine Wahnsinnige an.

„Das hast du sicher nur falsch verstanden.“, wandte Janine vorsichtig ein und brachte mich damit endgültig zur Weißglut.
„Warum glaubt eigentlich jeder von euch, dass Potter ach so toll ist?“, ungläubig sah ich die beiden an.
„Weil wir Augen im Kopf haben, Lily. Er ist nicht mehr der unreife Junge von früher. Im Gegensatz zu Fin, liegt ihm wirklich was an dir! Er versucht nur dich zu beschützen!“, versuchte sie mir zu erklären, doch ich wollte das einfach nicht glauben.
„Du konntest ihn doch von der ersten Sekunde an nicht leiden! Du hast ihm nicht mal eine winzige Chance gegeben, Alice!“, wies ich sie zurecht und fühlte mich komplett im Recht.
„Ach, ja? Dann geht es mir ja wie dir.“, erwiderte sie sauer und sah mich mit verschränkten Armen an.
Fieberhaft dachte ich nach. Irgendwie hatte sie mich gerade Schachmatt geschlagen und mir fiel kein Argument ein, dass mich retten könnte. Andererseits war ich auch einfach nicht bereit dazu, mein Bild zu ändern. Das ging einfach nicht.
„Weißt du was? Mit dir kann man gerade einfach nicht reden.“, warf ich ihr an den Kopf, bevor ich wütend davon stapfte.




Und? Lilys Handlungen nachvollziehbar? Was sagt ihr zu Fin? Steht ihr auf Lilys, oder eher auf Alice Seite was ihn anbelangt? Freut ihr euch schon auf die nächste Vollmondnacht?
Freue mich über eure Rückmeldungen.
lg


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling