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Fanfiction

Fire & Fury - Ich würde brennen für dich - 8. With me

von zaara

Da ich heute mal wieder wirklich unter Zeitdruck stehe (und das am Sonntag o_O...) hier jetzt noch schnell das neueste Kapitel. Wünsche viel Spaß beim lesen^^

Eure Zaara

http://www.youtube.com/watch?v=QqbF0nW6cWI

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8. With me


Seit dem letzten Zwischenfall mit Snape war jetzt fast eine Woche vergangen, in der Lily mir komplett aus dem Weg ging. Anschließend hatte ich Alice zu Lily geschickt, da ich schon vermutet hatte, dass nicht alles so okay war wie sie behauptet hatte. Auch wenn ich ihre Beziehung zu Snape nicht verstand, wusste ich dass er ihr etwas bedeutete.

Es brachte mich fast um den Verstand nicht mit Lily reden zu können. Ich wollte unbedingt wissen, was dieser Mistkerl ihr gesagt hatte. Was ich mit diesem Wissen anstellen würde, stand auf einem anderen Blatt. Fakt jedenfalls war jedoch, dass Snape dafür büßen würde.

Leider war mir auch Alice keine wirkliche Hilfe. Wir trafen uns zwar nun regelmäßig um zusammen joggen zu gehen, aber unsere Abmachung in Bezug auf Lily war ihr heilig. Ich persönlich war ja der Meinung, dass man in einer solchen Situation ruhig auch mal eine Ausnahme machen könnte. Sie sah das aber offenbar anders. Wobei ich mich zeitweise schon fragte wie viel sie eigentlich wusste.

Manchmal kam ich nicht umhin mich zu fragen, ob Lily ihr wirklich alles erzählt hatte.

So musste ich jedenfalls zusehen, wie Lily sich durch den Tag quälte und immer angespannter wurde. Dass diese Sache sie mehr belastete als sie je zugeben würde, sah man ihr aus drei Metern Entfernung an. Allem Anschein nach hatte sie sich in die einzige Sache geflüchtet die ihr bestens vertraut war: das Lernen. Sie nutzte jede freie Minute dafür. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht mal was sie eigentlich den ganzen Tag lernte. Die Lehrer schütteten uns zwar tatsächlich mit Aufgaben zu, aber selbst Lily konnte sie doch nicht so genau bearbeiten. Jeden Abend sah ich bis weit nach Mitternacht bei ihr Licht brennen und ich musste kein Genie sein um zu wissen was sie da tat. Man konnte förmlich zusehen, wie ihre Augenringe täglich größer wurden.

Ich hatte sie sogar schon ein paar Mal schlafend in unserem Gemeinschaftsraum vorgefunden. Eingeschlafen über Büchern mit komplizierten Verteidigungsformeln. Ich machte mir wirklich Sorgen um sie.

So suchte ich in der Schülermasse also täglich nach meinem Rotschopf. Vor allem in den Unterrichtsstunden, war ich vielmehr damit beschäftigt etwas Brauchbares von Lily aufzuschnappen, als aufzupassen. Das hatte mir nun schon mehrere Rüffel von verschiedenen Lehrern eingebracht und auch meine Freunde brachte ich damit so langsam aber sicher zur Weißglut.

„Prongs! Hey! Hörst du uns überhaupt zu?“, fragte Sirius gerade und wedelte dabei mit der Hand vor meinem Gesicht herum.

„Natürlich höre ich zu und jetzt nimm deine Pranken aus meinem Blickfeld, Pad.“, erwiderte ich ihm ärgerlich und nahm gleichzeitig den Blick von Lily.

„Von wegen. Du warst mal wieder damit beschäftigt deine nicht vorhandenen Legilimentik Kenntnisse bei Lily anzuwenden“, gab er zurück.

„Willst du mir damit etwas sagen, Padfoot?“

„Könnt ihr euch nicht leiser unterhalten?“, drehte sich eine wütende Lily Evans zu uns um. Wow, das war die erste Reaktion von ihr seit Tagen. „Andere würden gern etwas lernen.“

„Was denn? Es gibt etwas was du noch nicht kennst, Evans?“, verspottete Sirius Lily und ich ahnte schon dass das böse enden würde.

„Sirius! Schluss jetzt!“, versuchte ich deshalb schlimmeres zu verhindern.

„Leute-“, begann da Remus warnend.

„Stell dir vor Black. Es will nicht jeder so enden wie ihr.“, giftete Lily jedoch weiter.

„Leute, ich glaube-“

„Was willst du damit sagen, Evans?“, ließ ich mich nun doch auf dieses Gespräch ein und überging Remus einfach.

„Ganz einfach.“ – „Psst!“, zischte Remus Lily erneut dazwischen. Die ignorierte ihn jedoch genau wie ich zuvor. „Das muss ich-“

„Mister Black! Mister Potter! Miss Evans! Darf ich fragen was Gegenstand dieser äußerst anregenden Diskussion zu sein scheint?“, polterte Flitwick wütend und überraschte uns damit alle drei eiskalt. Scheinbar waren wir wohl doch etwas lauter geworden, als gedacht.

Ratlos sahen wir uns an und Flitwick deutete das natürlich als Schuldspruch.

„Nachsitzen! Sie alle Drei. Mr. Filch wird sich sicherlich freuen ein wenig Hilfe von ihnen zu bekommen. Finden sie sich dazu heute punkt 17 Uhr in der Großen Halle ein. Dort können sie auch gern ihre Diskussion weiter führen, aber nicht mehr in meinem Unterricht. Verstanden?“, streng sah er uns an und wir senkten alle betreten den Blick.

Das war ja mal wieder gut gelaufen. Um nicht zu sagen fantastisch. Allerdings würde ich so endlich mal wieder Gelegenheit bekommen Zeit mit Lily zu verbringen, auch wenn die Umstände nicht so waren wie ich es mir gewünscht hätte.

Trotz allem warf ich Pad noch einen wütenden Blick zu, den er mit einem Schulterzucken abtat. Jaja. Schon klar, was mir das sagen sollte: kann ich doch nichts dafür.
Die Stunde floss zäh dahin und als es klingelte konnte ich es kaum erwarten raus zu kommen. Doch noch bevor ich an der Tür angekommen war, stürmte Lily an mir vorbei und sah dabei ziemlich wütend aus. Das würde definitiv lustig werden.

„Also Prongs. Was ist jetzt? Mittagessen oder Lily nachstarren?“, unterbrach Remus mich in meiner Trance.

„Hey, meinst du, du könntest das nicht auch beim Mittagessen machen?“, gab auch Peter seinen Senf dazu.

„Ja, und dort könntest du vielleicht auch die Güte besitzen und zuhören. Du weißt genauso gut wie ich, dass wir für heute Abend noch einen Plan brauchen. Seitdem die Lehrer ihre Patrouillen verstärkt haben, haben sich nämlich auch die Möglichkeiten potenziert entdeckt zu werden.“

„Hört mal. Ihr müsst das nicht tun. Ich schaffe das auch alleine. Dieses eine-“

„Remus. Wie oft haben wir das jetzt schon durch gekaut?“, wandte ich mich an Moony.

„Ja, aber-“

„Nichts aber, Moony. Jeder von uns weiß, welches Risiko er eingeht. Wir sind erwachsen.“

„Pad. Sieh es doch ein. Es wird unmöglich sein, sich unentdeckt an allen vorbei zu schmuggeln.“

„Nichts ist unmöglich.“, antwortete Peter.

„Wormy hat Recht.“, stimmte ich ihm zu und auch Sirius nickte. „Besonders für Rumtreiber.“

„Jungs. Das bin ich einfach nicht wert. Glaubt mir.“

„Und du musst uns endlich glauben, dass du alles Wert bist. Du würdest das auch für jeden einzelnen von uns tun, also keine Widerrede.“, beendete ich das Thema bestimmt.

In der Großen Halle war wie jeden Mittag großes Getümmel, was gut für uns war. So könnten wir Pläne machen ohne Angst zu haben belauscht zu werden.

„Hey, was haltet ihr von einem Ablenkungsmanöver?“, fragte Sirius in die Runde.

„Wie hast du dir das vorgestellt, Pad?“, fragte Peter.

„Naja du könntest dich verwandeln, in den Nordteil des Schlosses gehen und irgendwie Krawall schlagen. James und ich können dann in dem hoffentlich auftretendem Tumult ganz leicht nach draußen verschwinden.“

„Und was machen wir auf dem Rückweg?“, warf ich ein. „Die werden doch ganz sicher dann ihre Maßnahmen verschärfen.“

„Sagt mal, was haltet ihr eigentlich davon direkt aus dem Fenster zu klettern?“, fragte Peter.

„Und wie willst du landen und wieder zurück?“

„Naja, vor deinem Fenster ist doch ein Baum, oder? Klettern wirst du ja wohl noch schaffen, oder Prongs?“, wies er meine Bedenken zurück.

Manchmal überraschte er mich ja schon mit seinen Ideen. Einfach, aber meistens doch ziemlich genial. Da fiel mir allerdings ein kleines Detail auf. „Wie wollt ihr bitte zu mir kommen?“

„Pyjama-Party.“, kam es wie aus dem Zauberstab geschossen und dazu noch fast synchron von Peter und Sirius. Erwartungsvoll sahen sie mich an. Lily wird mich töten.

„Ihr wisst schon, dass Lily mich an meinen Eiern aufhängt, wenn sie das herausfindet?“

„Ach, Prongs. Sei doch froh. Dann gibt es wenigstens irgendeine Art Intimität zwischen euch.“

„Haha, Padfoot. Wirklich witzig. Was macht denn überhaupt dein Liebesleben? Soweit ich weiß ist seit Janine Funkstille. Ungewöhnlich wenn du mich fragst.“

„Ich war ja auch zu sehr damit beschäftigt, dass eine gewisse Person nicht völlig durchdreht. Glaub mir. Das war ein echter 24 Stunden Job.“, gab er gereizt zurück.

„Hey, ich glaube wir sollten Moony jetzt langsam mal zu Madame Pomfrey bringen. Seht mal.“, unterbrach Peter uns. Tatsächlich. Moony sah schon die ganzen letzten Tage nicht gerade wie das blühende Leben aus, aber jetzt konnte er jedem Inferii Konkurrenz machen.

„Ja, ich wäre euch sehr verbunden. Ich glaub lange halte ich nicht mehr durch.“, sagte er und hatte dabei Mühe sich aufzurichten. Von seinem Mittagessen hatte er auch nichts angerührt.

„Okay. Klar. Kein Problem. Du bist heute aber ganz schön früh dran, oder?“, bemerkte Sirius, während wir los gingen.

„Mmh, irgendwie schon. Keine Ahnung. Boah ist mir schlecht. Und kalt. Hat einer von euch noch einen Pullover?“, fragte uns Remus, während er begann vor sich hin zu zittern.

An der Krankenstation angekommen kam Madame Pomfrey uns schon entgegen. „Mr. Lupin. Mal wieder den Magen verdorben? Ich seh schon. Mr. Potter, Mr. Black, Mr. Pettigrew. Wie immer mit von der Partie wie ich sehe. Allerdings braucht Mr. Lupin jetzt absolute Ruhe. Wenn ich sie also bitten dürfte wieder zu gehen. Ich denke Morgen gegen Nachmittag ist er wieder soweit erholt um Besuch zu empfangen.“, begrüßte und verabschiedete sie uns gleich wieder. Dabei würden wir es auch niemals wagen ihr zu widersprechen. Sie hatte immer diesen Blick, der uns mitzuteilen schien, dass wenn wir auch nur einen Mucks sagen würden bald selbst einen Arzt brauchen würden. So wandte sie sich wieder ihren Patienten zu und ließ die Tür krachend ins Schloss fallen.

Während wir uns wieder in die Große Halle begaben um wenigstens noch ein bisschen was zwischen die Zähne zu bekommen, tüftelten wir weiter an unserem Plan. Okay, genau genommen taten wir das sogar bis zum Nachsitzen. Das hatte einfach Priorität. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, was passieren würde wenn wir erwischt werden würden.

„Also gut. Ich denke das sollte er sein. Unser Master Plan. Dann bis heute Abend bei dir.“, verabschiedete sich Peter von uns. Der Glückliche hatte ja kein Nachsitzen aufgebrummt bekommen.

„Was soll das heißen: bis heute Abend bei dir Potter?!“
Erschrocken, dass uns jemand zugehört hatte fuhr ich herum. Da bemerkte ich Lily, die sich nicht mal einen halben Meter hinter uns befand und wütend die Arme in die Hüften gestemmt hatte. Sofort brach mir der Schweiß aus. Wie viel hatte sie mitbekommen? Wie lange bei Merlin stand sie da schon?

Ach, verdammt. Diese Frau war einfach unmöglich und so unglaublich sexy wenn sie wütend war. Am liebsten hätte ich sie mir jetzt geschnappt, gegen die nächstbeste Wand gedrückt und-

„Potter! Ich hab dich was gefragt.“, holte mich ihre Stimme in die Realität zurück.

„Ja, ähm-“, begann ich fieberhaft zu überlegen.
„James gibt Peter heute Abend Nachhilfe.“, sprang Sirius für mich ein.

„Was?“, entfuhr es mir und Lily gleichzeitig. Schnell fasste ich mich jedoch wieder. „Ah, ja. In Verwandlung, weil er sonst nicht durch die Prüfungen kommen würde.“

„Genau und weil es bei uns im Schlafsaal immer so voll ist und man nicht seine Ruhe hat, dachten wir, wir könnten das bei euch machen. Ist doch so? Oder Prongs?“, unterstützte mich Sirius.

„Ja. Genau. Du hast doch nichts dagegen, oder Evans? Ich meine natürlich wollte ich dich noch fragen, aber du bist mir jetzt einfach zuvor gekommen.“

„Weißt du Potter. So ehrenhaft ich das Ganze auch finde…ich werde das Gefühl nicht los, dass mir etwas entgeht. Die Frage ist nur was?“, misstrauisch sah sie uns an. In diesem Moment wurden wir allerdings von Filch unterbrochen. Selten war ich so dankbar über sein auftauchen.

„Ah, meine freiwilligen Helfer.“, hämisch und mit einem fast zahnlosen Grinsen sah er uns an. „Mr. Potter. Mr. Black. Die Kessel von Professor Slughorn müssen dringend mal wieder geschrubbt werden. Miss Evans ihre zarten Hände eignen sich hervorragend für das Pokalzimmer. Das Putzmotto des heutigen Tages: Keine Magie und gründlich. Noch Fragen?“

Alle drei schüttelten wir die Köpfe. Nein. Das war deutlich und eigentlich so wie immer. War ja nicht das erste Mal für uns. Während wir uns auf dem Weg in die Kerker machten, war ich schon etwas enttäuscht. Liebend gern hätte ich mit Evans die Kessel sauber gemacht. Sirius musste meine Niedergeschlagenheit bemerkt haben.
„Lass mich raten.“, unterbrach er die Stille. „Du hattest auf eine Gelegenheit gehofft um mit Evans zu sprechen?“
„Bin ich wirklich so berechenbar?“

„Um ehrlich zu sein: ja. Los. Geh schon.“ – „Was?“ – „Ich sagte: du sollst gehen.“ – „Aber Filch?“ – „Wozu haben wir denn unsere Spiegel, wenn nicht für solche Gelegenheiten?“

„Danke, Pad. Dafür schulde ich dir was.“, dankbar klopfte ich ihm auf die Schultern und ging Richtung Pokalzimmer, immer darauf bedacht, dass Filch mich nicht erwischen würde. Vor dem Pokalzimmer angekommen, konnte ich Lily hinter der nur halb geschlossenen Tür wütend murmeln hören. Ich war mir ziemlich sicher, dass Worte wie „Arschloch“, „überheblich“ und „köpfen“ fielen.

Äußerst amüsiert trat ich ein.

„Wow, die Person möchte ich nicht sein, die deinen Hass dermaßen auf sich gezogen hat.“, meinte ich deswegen grinsend.

„Was willst du hier, Potter? Solltest du nicht zusammen mit Black über stinkenden Kesseln hängen und dir hoffentlich die Pest einfangen?“, schoss sie wütend zurück.

„Das werde ich auch gleich wieder. Keine Angst. Aber zuerst will ich mit dir reden.“, sagte ich ernst.

„Ich wüsste nichts was wir zu besprechen hätten, Potter.“
„Ich aber. Was wollte Snape von dir? Was für einen letzten Gefallen sollst du ihm tun?“, verlangte ich jetzt endlich zu wissen.

„Gut. Dann will ich wissen was ihr heute Abend wirklich vorhabt.“, konterte sie und nahm mir irgendwie den Wind aus den Segeln. Diese Frau war wirklich intelligenter als ihr gut tat.

„Lily, ich will dir doch nur helfen.“

„Helfen? Du? Mir? Ich glaube nicht. Und für dich immer noch Evans.“, sagte sie kalt und wandte sich wieder dem Abstauben der Pokale zu.

Das brachte mein Fass zum überlaufen. Ich ließ mir ja einiges gefallen, aber eben doch nicht alles. Schnell ging ich auf sie zu, schnappte mir ihren Arm und zwang sie dazu mich wieder anzusehen. „Evans. was ist los mit dir? Was hat er mit dir gemacht? Warum schützt du ihn auch noch?“, verlangte ich zu wissen und sah ihr dabei in die Augen in der Hoffnung, vielleicht ja dort eine Antwort zu finden, auch wenn sie mir möglicherweise nicht gefallen würde.

„Potter! Lass mich los!“, zischte sie.

„Nein.“ – „Schön. Du willst mir helfen Potter? Dann schnapp dir einen Lappen und hilf mir. Dass ich hier bin ist nämlich nur eure Schuld!“ Damit befreite sie sich aus meinem Griff und wandte mir erneut den Rücken zu.
Kurz überlegte ich einen Moment, bevor ich beschloss dass das besser als gar nichts war.

„Aber glaub bloß nicht, dass ich dir für deine Hilfe etwas schulden würde.“ – „Keine Sorge, Evans. Dessen bin ich mir durchaus bewusst.“ Stillschweigend arbeiteten wir weiter und staubten jetzt gemeinsam die Pokale ab, während jeder von uns seinen Gedanken nach hing. Da kam mir eine Idee.

„Wusstest du, dass Sirius‘ Bruder auch in der Clique um Snape ist?“ Still betete ich, dass sie nicht gleich wieder an die Decke gehen würde.

„Warum erzählst du mir das? Ich hab nicht danach gefragt.“

„Nein hast du nicht. Würdest du auch nie. Du würdest nie um Hilfe bitten, Lily…“ Ich wusste, dass das stimmte und auch, dass das ihre größte Schwäche war.

„Potter, komm auf den Punkt.“ Okay, sie war leicht gereizt und hatte offenbar beschlossen nicht auf den letzten Teil meines Satzes einzugehen.

„Sirius hat lang versucht ihn zu überzeugen, dass er einen Fehler macht. Hat ihn in Schutz genommen und auch gedeckt. Hat ihm sogar ein paar Mal geholfen. Bis alles schief gegangen ist. Er hat ihn verraten, Lily. Eiskalt. Das hätte ihm fast das Leben gekostet. Diese Menschen ändern sich nicht. Nicht für Sirius. Nicht für dich. Für niemanden.“

Geschockt sah sie mich an. „Was ist passiert?“ – „Das musst du Sirius selbst fragen. Wenn er will soll er es dir erzählen, wenn nicht wird dir das reichen müssen. Was ich damit sagen will-“

„Ich weiß was du damit sagen willst. Ich bin nicht blöd, Potter. Bei dir ist die Welt immer nur schwarz und weiß. Hast du dir mal überlegt, dass es auch etwas dazwischen gibt, Potter?“

„Schon aber nicht-“ – „Du irrst dich, Potter.“, unterbrach sie mich abermals und ich sah wie sie versuchte Tränen zurückzuhalten. So sollte das doch eigentlich nicht laufen und ich sah es auch in ihrem Gesicht, das es das letzte war was sie jetzt wollte.

„Hey. Tut mir leid.“, sagte ich deshalb und zog sie, bevor sie wusste was ihr geschah, in meine Arme. Nach ein paar Versuchen sich dagegen zu wehren, gab sie ihren Widerstand auf und ich nahm wahr, wie sie ihr Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub. Ich strich ihr beruhigend durchs Haar und wusste, dass ich gerade einen riesen Durchbruch erzielt hatte. Okay, ich hoffte es.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da schienen bei Lily alle Lebensgeister zurückzukehren. Schnell schob sie mich eine Armlänge zurück und strich sich ihre Tränen aus dem Gesicht. Dann sah sie mich an. „Einigen wir uns einfach darauf, dass du keine Ahnung hast, okay?“

„Hör mal Evans, das ist eigentlich keine Einigung.“ – „Für mich schon. Du hast da einen vergessen.“, sagte sie und ich wusste heute würde ich kein Stück weiter kommen.

„Was?“ - „Du hast da einen Pokal vergessen abzuwischen, Potter. Wenn du mir schon hilfst, dann bitte ordentlich. Ich will keine Überstunden machen wegen dir.“

„Ich hoffe du meinst damit, dass du heute zeitig schlafen willst. So wie du in letzter Zeit aussiehst hast du das bitter nötig.“ –„Vielen Dank für die Blumen, Potter. Aber auch das ist immer noch meine Sache. Und keine Sorge. Ich werde euch heute schon nicht stören. Tu mir nur den Gefallen und lass unsere Räume ganz.“

„Was glaubst du eigentlich was wir heute Abend vorhaben?“, fragte ich empört. Das war ja wirklich die Höhe. Für wie rücksichtslos hielt sie uns eigentlich?

„So wie ich euch kenne-“ – „Prongs! Filch- Alarm!“, kam es in diesem Moment aus meiner Tasche.

Verwirrt sah Lily sich um. „Verdammt, Potter! Was hat das zu bedeuten?“

„Das ich weg muss, mein Schatz. Viel Spaß hier also noch.“, verabschiedete ich mich im Eiltempo mit einem Grinsen auf den Lippen und eilte schnellen Schrittes aus dem Raum in die Kerker.

Dort erwarteten mich schon ein äußerst missgelaunter Filch und Sirius, dem man seine Erleichterung deutlich ansah. „Mr. Potter. Ich dulde es nicht, wenn sie sich unerlaubt von ihrem Arbeitsort entfernen.“ – „Entschuldigen Sie, Mr. Filch. Ich war aber wirklich nur kurz auf der Toilette und ich versichere ihnen es war wirklich dringend.“

„Ich schwöre ihnen, Mr Potter, sollte das noch einmal vorkommen, dann hänge ich sie eigenhändig Kopfüber in den Turm.“, sagte er mürrisch und verschwand wieder aus dem Kerker.

„Danke.“, brachte ich heraus als Filch weg war.

„Ich schwöre dir das war wirklich knapp. Noch eine Minute länger und der hätte seine Drohung mit Freuden wahr gemacht.“, berichtete er mir.

„Ja, scheint heut leicht gereizt zu sein. Ich frag mich nur warum? Er liebt es doch uns Strafarbeiten aufzubrummen.“

„Ich glaube das liegt an den vielen Auroren die hier zur Zeit ein- und ausgehen, Prongs.“, sagte Sirius und ich wusste sofort auf was er anspielte. „Zu viel Schmutz?“, grinste ich deshalb und wir konnten uns beide ein Lachen nicht verkneifen.

„Wie ist es denn gelaufen?“, fragte mich Sirius in einem ernsteren Ton, als wir uns beide wieder den nächsten Kesseln zugewandt hatten.

„Also auf einer Skala von Weltuntergang bis Paradies würde ich sagen Naturkatastrophe trifft es ganz gut.“ – „Tut mir leid.“, sagte Sirius und klopfte mir kameradschaftlich auf die Schulter.

„Lass mal. War ja abzusehen, oder?“

Nach weiteren zwei Stunden voller mühsamer Arbeit waren wir endlich fertig und vor allem hatten wir unseren Plan bis zum Tod durchgekaut. Inzwischen konnte ich es wirklich nicht mehr hören.

Da wir viel zu spät dran waren um noch etwas zu essen in der Großen Halle abzustauben, beschlossen wir noch einen kurzen Abstecher in die Küche zu machen.

Völlig abgehetzt und viel zu spät kamen wir deshalb dann eine gute halbe Stunde zu spät zu unserem Treffen mit Peter. Im Schulsprecherraum erwartete uns dann ein äußerst ungewöhnliches Bild. Lily saß mit Peter auf der Couch und ging mit ihm seine Aufzeichnungen zu Verwandlung durch. Scheinbar waren wir mitten in die Nachhilfe reingeplatzt, die wir eigentlich geben wollten.

„Wenn ihr schon Nachhilfe geben wollt, dann wäre es auch hilfreich als Nachhilfelehrer anwesend zu sein.“, empfing uns Lily gleich tadelnd. „Oder ihr solltet wenigstens Bescheid geben, dass es später wird.“

„Tja, Evans. Es bekommt halt nicht jeder solch einfache Aufgaben beim Nachsitzen.“ – „Es sitz ja auch nicht jeder so viel nach wie ihr, Black.“

„Ist ja nicht so schlimm gewesen, Lily. Danke für deine Hilfe. Ich wollte dich auch gar nicht länger aufhalten. Ab hier können ja James und Sirius weiter machen.“, sagte Peter beschwichtigend.

„Ist doch kein Problem, Peter. Solltest du trotzdem noch Hilfe brauchen, kannst du dich jeder Zeit gern melden.“, bot sie ihm an und ich sah mehr oder weniger geschockt zu. Schon wieder schien es einer der Rumtreiber geschafft zu haben Lily näher zu kommen. Und wieder einmal war nicht ich derjenige.

Nachdem Lily sich auf ihr Zimmer verzogen hatte, ließ auch ich mich auf die Couch fallen und lud unser Essen auf dem Tisch vor uns ab.

„Sorry, Wormy. Filch hat uns bis zum Schluss leiden lassen“, entschuldigte ich mich schnell.

„Kein Problem. Die Idee mit der Nachhilfe war gar nicht so schlecht. Schaut mal ich kann inzwischen Farben verändern“, erzählte uns Peter und verpasste der Couch einen rot-goldenen Anstrich.

„Wow, das ist echt spitze!“, freute sich Sirius und auch ich konnte nur anerkennend nicken.

„Also eins muss man ihr lassen: als Lehrerin ist Evans echt gut.“, gab Peter zu.

„Vielleicht sollte ich sie auch mal um Nachhilfe bitten.“, überlegte ich laut, woraufhin mich sowohl Peter als auch Sirius zweifelnd ansahen. „Nimm es mir nicht übel, Prongs, aber ich glaube bei dir hört ihre soziale Ader sehr plötzlich auf.“

„Vielen Dank, Padfoot. Vielen Dank für dein Vertrauen.“, erwiderte ich leicht eingeschnappt und begann mir die Unterlagen anzusehen um heraus zu finden, wo Lily und Peter stehen geblieben waren. Die nächsten paar Stunden verbrachten wir also tatsächlich damit, Peters Verwandlungskünste auf Vordermann zu bringen. Gegen elf Uhr beschlossen wir, es für heute gut sein zu lassen und in mein Zimmer zu verschwinden.

Davor warf ich noch einen letzten prüfenden Blick zu Lilys Zimmer. Der Lichtschein der unter ihrer Türe zu sehen war, bestätigte meine Vermutung: Sie war noch wach und das würde unser Vorhaben keinesfalls vereinfachen. In meinem Zimmer erwartete mich jedoch noch eine Überraschung der anderen Art.

„Wer von euch Volltrotteln hat doch gleich behauptet, dass ein Baum direkt vorm Zimmer steht?“, fragte Sirius fassungslos. Verwirrt sah ich aus dem Fenster und musste feststellen, dass zwar durchaus ein Baum vorm Fenster stand, jedoch jegliche Verbindung, in Form eines Astes oder ähnlichem zu meinem Zimmer fehlte.

„Ich schwöre dir da war ein Ast.“, sagte ich ungläubig.
„Selbst wenn, die Betonung liegt dann wohl auf ,war‘.“, sagte Sirius trocken und sah genauso fassungslos in die Runde wie ich.

„Weißt du, wenn ich mir das so anschaue, dann hast du einfach zu lang bei Lily im Zimmer gestanden. Die hat nämlich tatsächlich einen Ast vorm Fenster.“ Während er uns dies mitteilte lehnte sich Sirius immer weiter aus dem Fenster. Entschlossen zog ich ihn zurück, bevor er womöglich noch einen Fenstersturz provozierte.

„Aber“, sagte er als sich sein Körper wieder komplett im Zimmer befand. „wir können rüber klettern. Hier ist ein kleiner Vorsprung.“ – „Pad, du hast zu viel Sauerstoff geschnüffelt.“ – „Nein. Im Ernst. Das sollte machbar sein.“ – „Können wir nicht einfach Besen nehmen?“, fragte Peter.
„Und wo willst du mit den Besen hin, wenn wir im Wald sind?“, entgegnete Sirius.

„Wozu sind wir Zauberer? Ein Accio, sollte das doch klären können.“, argumentierte Peter weiter für seine Idee.
„Und wo willst du bitte mit deinem Stab hin, Wormy? Willst du ihn um deinen Schwanz wickeln und ihn mitschleppen?“, mischte ich mich in die Diskussion ein und stellte mich auf Sirius Seite.

„Okay. Das heißt wir sind doch wieder bei Sirius Vorschlag?“, fragte Peter nun. Doch ich hatte da immer noch was dagegen. „ Mal ganz davon abgesehen, dass dein Vorschlag wirklich lebensmüde ist. Wie willst du unbemerkt an Lilys Fenster vorbei kommen?“, warf ich deshalb, wie ich fand, berechtigterweise ein.

„Glaubst du wirklich, dass Miss Neunmalklug noch etwas bemerkt, wenn sie sich erst in ihren Büchern vergraben hat?“, bemerkte Sirius. „Außerdem ist es dunkel draußen. Wenn wir also nicht gerade eine Explosion auslösen, sollte das kein Problem sein.“

„Ihr habt gut reden. Ich bin derjenige, der seinen Kopf hinhalten muss. Allerdings, und ich gebe das wirklich nur ungern zu, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, denn so langsam sollten wir wirklich los. Also egal wie, aber wir müssen uns jetzt langsam wirklich entscheiden.“

Alarmiert warf auch Sirius einen Blick auf seine Uhr. Zweifelnd sahen wir uns an. Schnell ging ich noch mal alle Möglichkeiten durch und kam zu dem Ergebnis, was mir am wenigsten gefiel. „Okay, also worauf warten wir noch?“ – „Bist du dir sicher Prongs?“ – „Nein, aber was haben wir denn sonst für eine Wahl? Remus im Stich lassen kommt gar nicht in Frage.“, sagte ich bestimmt, trat ans Fenster und öffnete es erneut. Diese ganze Aktion war alles andere als sicher, schoss es mir durch den Kopf als ich hinaus kletterte. Ein falscher Tritt und … naja. Man kann es sich vorstellen.

„Pad das ist echt die beschissenste Idee die du je hattest. Nur fürs Protokoll.“, zischte ich deswegen in seine Richtung als ich versuchte mich weiter Richtung Lilys Fenster vor zu tasten. Vorsichtig sah ich um die Ecke und betete, dass sie mich nicht entdecken würde und die Gardinen vorgezogen hatte.

Meine Gebete wurden erhört. Sie hatte sie tatsächlich zugezogen. Der schwache Lichtschein der jedoch durch die Gardine durch drang bot zur Vorsicht. Schnell wandte ich mich von ihrem Fenster ab und kletterte vorsichtig ein Stück zurück.

„Wir müssen verdammt leise sein. Sie ist noch wach, hat aber ihre Gardinen vorgezogen.“, flüsterte ich deshalb zu Pad und Wormy.

„Okay, dann würde ich sagen: auf, auf. Bevor sie noch auf den dummen Gedanken kommt sich die Sterne ansehen zu wollen.“, erwiderte Pad leise.

Also hangelte ich mich vorsichtig auf Lilys Fensterbrett und von dort auf den Ast. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die Anderen mir folgten. Schließlich überwand ich mich, griff nach Zweigen über mir und balancierte mehr oder weniger elegant in Richtung des Stammes. Von dort suchte ich mir schnell einen Weg nach unten. Als ich mit beiden Beinen fest auf dem Boden stand, hörte ich einen lauten Schlag. Ruckartig riss ich meinen Kopf nach oben und sah Peter, der noch verzweifelt um sein Gleichgewicht kämpfte. Offenbar hatte er die Zweige etwas zu sehr belastet, sodass sie nachgegeben hatten und gerissen waren. Das wiederum hatte die Zweige weiter vorn am Ast laut gegen Lilys Fensterscheibe schlagen lassen.
Bemüht leise und vollkommen erstarrt sahen wir nach oben und warteten, dass etwas passierte.

Genaugenommen darauf, dass Lily uns entdeckte und uns in alle Einzelteile hexen würde. Nachdem aber die längsten zwei Minuten meines Lebens vorüber waren und nichts geschehen war, atmeten wir alle sehr erleichtert auf. Nach weiteren fünf Minuten standen wir alle unten auf festem Boden und sahen uns an.

Wir hatten es geschafft. Wir waren aus dem Schloss gekommen. Unentdeckt. Die Show konnte also beginnen.


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