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Fanfiction

Fire & Fury - Ich würde brennen für dich - 7. The promise

von zaara

Dieses Mal hab ich es mal wieder eher geschafft, das Kapitel Korrektur zu lesen^^ Ich hoffe ihr hattet alle eine schöne Woche und habt jetzt viel Spaß mit dem nächsten Kapitel zu Fire & Fury. Wie immer freue ich mich über eure Meinungen und nun genug Geplänkel :-).

http://www.youtube.com/watch?v=JwgibIOoF-k

Das war meine Inspiriration und jetzt bleibt mir nur noch euch viel Vergnügen zu wünschen.

LG Zaara




The Promise



Nach dem Frühstück flüchtete ich mich in die Bibliothek. Ungläubig dachte ich darüber nach, dass ich noch nicht mal zwei Stunden wach war und trotzdem schon wieder eine Wut im Bauch hatte… Das war doch nicht normal. Wie Dumbledore es überhaupt fertig brachte mich so zu quälen, war mir nicht ganz klar. Und dann auch noch einen gemeinsamen Schulsprecherraum.

Hatte der eigentlich keine Manieren beigebracht bekommen, fragte ich mich und versuchte mich mühsam von der Erinnerung an seinen nackten Oberkörper loszureißen… Ah! Verdammt! Zusammenriss, Lily. Okay, er sieht ganz passabel aus mit seinem Sixpack und den muskulösen Oberarmen, aber das war noch lange kein Grund ihm sabbernd hinter her zu laufen. So weit kam es noch. Trotzdem, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, kam ich nicht umhin zuzugeben, dass mir gefallen hatte was ich da gesehen hatte. Sehr gefallen.

Hoffentlich hatte er das nicht bemerkt. Das würde mir gerade noch fehlen, aber so rot wie ich geworden war… ich hätte genauso gut Plakate schwenken können. Naja, wenigstens konnte ich mein Gehirn gerade noch so zur Ordnung rufen im Gegensatz zur restlichen weiblichen Bevölkerung von Hogwarts. Ich brauchte nur an die Situation mit Janine heut Vormittag zurück denken und schon befiel mich eine Art Abscheu. Wie konnte man sich nur so demütigen, ohne es zu merken? Wie konnte man nur so ein Verhalten an den Tag legen und das nur um einen hirnlosen Typen zu beeindrucken, der außer gutem Aussehen nichts zu bieten hatte. Ich meine wie konnte man sich freiwillig nur so erniedrigen? Da fehlte mir einfach das Verständnis für.

Räuspernd fasste ich mir an meinen Hals. Diese Überbeanspruchung meiner Stimmbänder würde böse enden, wenn das weiter so ging. Sicher würden sie bald in Generalstreik treten. Langsam kam ich mir vor wie eine wild gewordene Furie. Dabei besaß ich sonst, entgegen meiner Haarfarbe, ein sehr ruhiges Naturell. Aber bei aller Fairness: Als Black keine zehn Minuten später auch noch mit seinem Traumkörper rein spaziert kam, brachte dass das Fass echt zum überlaufen und es war mir völlig egal, dass er mir gestern Nacht geholfen hatte. Für mich ging es dabei einfach ums Prinzip. Das bedeutete schließlich nicht gleich einen Freifahrtsschein.

Okay, Konzentration jetzt. Stirnrunzelnd lief ich die Regalreihen ab. Ich suchte Verteidigung gegen die dunklen Künste für Fortgeschrittene. Ich hatte mir vorgenommen, so viel wie möglich über Abwehr- und Schutzzauber zu lernen wie nur irgend möglich war. Denn nach diesem Jahr würde ich nicht mehr die Gelegenheit bekommen mich in den schützenden Mauern von Hogwarts zu verkriechen. Wobei auch das inzwischen nicht mehr stimmte, wie ich gestern Abend schmerzlich erfahren musste.

Außerdem musste ich an meine Familie denken. Durch mich waren sie in ständiger Gefahr und sie hatten niemanden der sie beschützen konnte. Da war es doch das Mindeste was ich für sie tun konnte, so gut wie nur möglich zu werden. Schnell fand ich, was ich suchte und ging zu Madame Pince um mir die Bücher auszuleihen, die ich mir herausgesucht hatte. Wenn ich das alles durcharbeiten wollte würde ich mein Pensum erhöhen müssen. Es gab hier doch mehr zum Thema Verteidigung als ich dachte und je mehr ich wusste, desto besser.

„Da ist aber mal wieder jemand besonders motiviert.“, begrüßte mich Madame Pince und begann die Bücher kommentarlos in meine Karte zu übertragen. Das war es weshalb ich sie so schätze: sie war absolut diskret und das in jeder Situation.

„Sie wissen doch: ich kann es einfach nicht lassen.“, erwiderte ich freundlich und packte die Bücher in meine Tasche. Das Gewicht überzeugte mich. Die würde ich vor dem Unterricht definitiv auf mein Zimmer bringen müssen.
Gedankenverloren schritt ich durch die Flure von Hogwarts und erstellte schon mal einen Zeitplan , als ich jemanden weinen hörte. Obwohl die Person darum bemüht war nicht so laut zu sein, hörte man sie durch den gesamten Gang. Dieses herzzerreisende Schluchzen bereitete mir eine Gänsehaut.

Als ich um die Ecke bog, fand ich Janine auf dem Boden in einer Ecke vor. Sie hatte sich wohl vor den neugierigen und absolut grausamen Augen der Schüler versteckt. Da ich heute Morgen auch in der Großen Halle gewesen war, hatte ich natürlich die Geschichte mit Sirius mitbekommen. Die Unterhaltung hatte wohl kein gutes Ende genommen. Dieses unsensible Arschloch! Plötzlich sah sie hoch und als sie mich entdeckte, verengten sich ihre total verheulten Augen zu kleinen Schlitzen.

Erschrocken sprang sie auf, wischte ihre Tränen beiseite und sah mich herausfordernd an.

„Willst du dich auch über mich lustig machen? Na los! Ich hab schon so viele Nettigkeiten heute von meinen vermeintlichen Freunden gehört, da kommt es darauf auch nicht mehr an.“

Verwirrt über den Inhalt ihrer Worte überlegte ich wen ich holen könnte um ihr zu helfen. Da mir keiner einfiel beschloss ich sie zu fragen.

„Hey. Nein, das war keine Absicht. Kann ich irgendjemanden holen? Der dir hilft?“

„Wen denn? Diese Sensations lüsternden Aasgeier, die sich meine Freunde nennen?“- „Nein, aber irgendjemand anderen mit dem du reden kannst. Vielleicht Monique?“, schlug ich ihr vor.

„Monique? Nein danke. Dann könnte ich auch gleich alles auf Plakate schreiben.“, antwortete sie mir verbittert.

„Und Kevin? Ihm scheint doch viel an dir zu-“

„Ihm liegt vor allem viel an meinen Brüsten, aber netter Versuch Evans.“

„Hör mal ich will dir doch nur helfen! Und weil ich glaube dass ich nicht die richtige Person-"

“Verdammt Evans! Willst du es nicht kapieren oder geht es tatsächlich nicht in dein Hirn? Ich habe niemanden. Hast du es jetzt geschnallt?! Ich bin allein.“

Sprachlos starrte ich sie an und schlagartig wurde mir klar, dass Janine, das vermeintlich beliebteste Mädchen der Schule wohl nicht einen einzigen richtigen Freund besaß. Niemand der wirklich hinter ihr stand. Dieses ganze Auftreten, die schicken Klamotten, die Everybodies-Darling-Nummer. Sollte das alles tatsächlich nur Show sein?

„Was ist? Willst du mir jetzt vielleicht was sagen, oder gehst du lieber und lästerst mit deinen Freunden weiter?“, drohend kam sie auf mich zu. Angriff war wohl doch die beste Verteidigung.

„Nein…ich…w…wollte…“, begann ich zu stottern. Verdammt. Ich glaube es war ihr gar nicht bewusst, aber so wie sie hier vor mir stand, sah sie echt furchteinflössend aus.

„Was wolltest du nur? Wolltest du mir auch nur sagen, dass ich ja so dumm bin und mich ausgerechnet in Sirius Black verliebt habe? Und dann auch noch jemand wie ich? Blond, blaue Augen und Stroh doof? Naja, wenigstens hab ich große Titten, was?“, zählte sie auf und benahm sich dabei wie eine Wahnsinnige. Das machte mir irgendwie Angst.

„Hör auf damit! Hör auf im Selbstmitleid zu versinken und reiß dich zusammen. Hier! Du wischst dir jetzt dein Gesicht ab, danach schmuggel ich dich auf die Toilette.

Dort richten wir dein Make-Up und dann gehen wir zusammen zu Verwandlung, wo du allen zeigen wirst, wie egal es dir ist was diese elenden Lästermäuler über dich sagen.“, befahl ich ihr und duldete keine Widerworte.

„Warum willst ausgerechnet du mir helfen? Wieso sollte ich dir das glauben?“, misstrauisch sah sie mich an. Gut an dieser Vertrauenssache würden wir auch noch arbeiten müssen.

„Tu es oder lass es. Mir egal.“, antwortete ich knapp und zuckte mit den Schultern. „Hab mir nur gedacht du könntest jemanden zum Reden gebrauchen der nicht gleich alles weiter tratscht.“

Schweigend starrten wir uns einen Moment an. Dann nickte sie und wir begaben uns leise auf die Toilette. Zum Glück befand sich die der Maulenden Myrthe am anderen Ende von Hogwarts.

„Warte ich sehe mal schnell nach ob die Luft rein ist.“, gab ich Janine Bescheid und bedeutete sich kurz in einer kleinen Nische zu verstecken. Als ich mich davon überzeugt hatte, gab ich ihr ein Zeichen und nachdem ich die Tür hinter Janine geschlossen hatte hexte ich ein ,Außer Betrieb‘ Schild an die Tür. Das sollte eigentlich alle abschrecken, das letzte Mal wurde dieses Schild von ein paar Mädchen ignoriert die danach über und über bedeckt waren mit…naja. Ich bin sicher man kann es sich vorstellen. Seitdem wurde solchen Schildern jedenfalls mehr Beachtung geschenkt.

„Du hast nicht zufällig einen Kamm dabei oder?“ – „Nein, aber ich-“ – „Lass. Geht schon. Und so sieht es vielleicht danach aus, als hätte ich eine kleine Nummer zwischendurch eingeschoben“

Missbilligend sah ich sie an und sie musste meinen Blick bemerkt haben, denn sie hob spöttisch eine Augenbraue.

„Na, los. Sag schon, was du sagen willst.“

„Nein, ich-“ – „Ich sehe es dir an, Evans, dass du das was du mir mitteilen willst quasi schon auf der Zunge liegt, also: tu dir keinen Zwang an.“

„Okay.“, abwartend sah ich sie an und atmete noch einmal tief ein bevor ich loslegte: „Stört es dich denn gar nicht, dass alle Leute dich für die größte Schlampe Hogwarts‘ halten? Ich meine, du gießt ja noch richtig Öl ins Feuer.“

„Ich bin nicht mehr Schlampe als du Evans… wobei…okay. Nehmen wir Alice als Vergleichspunkt.“

„Alice ist doch keine Schlampe! Was hat sie dir denn getan? Du kennst sie doch gar nicht!“, verteidigte ich meine beste Freundin und spürte leisen Hass aufquellen.
„Nein. Du verstehst mich nicht. Dieses ganze Image…das denken sich die Leute aus. Ich bin nicht schlimmer oder besser als Alice. Verstehst du, Evans?“

Jetzt wusste ich so gar nicht mehr was ich davon halten sollte. Einerseits fühlte ich mich angegriffen, weil sie mich offenbar nicht als ebenbürtig ansah, wobei man auch das als positiv oder negativ sehen konnte. Andererseits wollte es mir einfach nicht in den Sinn, dass sie es offenbar geschafft hatte ganz Hogwarts zu täuschen.

„Ich glaub das musst du mir näher erklären. Alice hatte soweit ich weiß drei Jungs…“

„Gut und nicht dass es dich was anginge, aber ich hatte vier. Macht mich das wirklich zur Schlampe? Meiner Definition nach nicht. So. Fertig. Gut. Wollen wir dann?“

Damit warf sie einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und ging zielstrebig Richtung Tür.

„Janine?“ –„Ja?“- „Stimmt das? Was du vorhin über Black gesagt hast?“, stellte ich ihr die Frage die mir aus unerfindlichen Gründen am meisten zu schaffen machte.
Immer noch mit der Hand an der Türklinke wandte sie sich zu mir um. Ihr entfloh ein tiefes Seufzen das klang als würde die ganze Last der Welt auf ihren Schultern liegen.

„Weißt du Evans, es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass ich alle haben könnte, außer dem einen dem mein Herz wirklich gehört.“ Traurig sah sie mich an.

„Warum? Warum ausgerechnet der größte Schürzenjäger, den die Welt jemals gesehen hat?“

„Er ist nicht immer so. Er kann auch mal ernst sein. Er setzt sich für seine Freunde bedingungslos ein. Auf ihn ist zu hundert Prozent verlass. Er ist liebevoll, zärtlich und ich weiß er wird dem Mädchen dem er einmal sein Herz schenkt die Sterne vom Himmel holen. Ich weiß, du siehst das nicht, aber glaube mir wenn ich dir sage, dass es so ist.“

Wow. Ich musste mir eingestehen, dass ich Janine über die Jahre hinweg völlig falsch eingeschätzt hatte. Dieses Mädchen, das hier mit sehnsüchtigen und tieftraurigen Augen vor mir stand hatte nichts mit dem oberflächlichen Biest von noch vor ein paar Stunden zu tun.

„Was willst du jetzt machen?“ – „Weiter leben und versuchen ihn mir aus dem Kopf zu schlagen.“ – „Sicher?“ – „Ja.“

„Gut. Dann würde ich sagen fangen wir doch gleich damit an. Verwandlung beginnt in zehn Minuten.“

„Bei dir hört sich das so einfach an, Evans.“ – „Das wird es auch sein. Du wirst sehen: für jeden dummen Spruch gibt es fünf Punkte Abzug von mir.“, entgegnete ich ihr grinsend.

„Wow. Lily Evans kann ja richtig fies sein.“ – „Das nehme ich jetzt mal als Kompliment.“

Den Weg zum Verwandlungszimmer setzten wir mit leichtem Geplänkel fort. Erst vor dem Raum bemerkte ich, wie sie nochmal tief Luft holte ehe wir zusammen eintraten.

Das wir gemeinsam ins Klassenzimmer kamen schien keinen zu wundern. Das wir uns gemeinsam auf eine Bank fallen ließen hingegen schon. Schlagartig setzte erneutes Getuschel ein und ich bemerkte viele verstohlene Blicke. Meine Güte hatten die alle kein eigenes Leben? Zum Glück schien Alice da etwas toleranter zu sein. Zwar warf auch sie mir einen fragenden Blick zu, begrüßte uns aber beide als wäre es das normalste der Welt.

Glücklicherweise war das Verwandlungszimmer eines der wenigen das mit dreier Bänken ausgestattet war. „Hey, ihr Beiden. Gott, Lily. Willst du etwa alle Bücher die Bibliothek noch vor den Weihnachtsferien durch haben?“, begrüßte sie uns und warf einen abschätzigen Blick auf meine zum bersten volle Tasche.

„Wann genau wolltest du die denn lesen?“, fragte auch Janine skeptisch, der meine Tasche vorher noch nicht aufgefallen war.

„Eigentlich wollte ich sie ja noch wegschaffen, aber dann hab ich in der Bibliothek einfach die Zeit vergessen, okay? Außerdem: Ihr müsst sie nicht lesen, sondern ich.“, antwortete ich eingeschnappt. Trotzdem bemerkte ich den dankbaren Blick den Janine mir zuwarf.

„Ehrlich Lily. Ich hab es dir schon mal gesagt: Man kann es auch übertreiben. Wolltest du überhaupt noch irgendwann essen oder schlafen?“, ließ Alice mir keine Ruhe und sah mich vorwurfsvoll an.

„Das wird total überschätz. Ich brauche keinen Schlaf.“, versuchte ich zu scherzen, obwohl ich wusste, dass es nicht ziehen würde. Zumindest nicht bei Alice.

„Ich werd dich daran erinnern, wenn du mir mal wieder die Ohren voll heulst. Diesmal hab ich sogar noch einen Zeugen und du kannst dich nicht wieder rausreden mit ,das hast du jetzt völlig aus dem Zusammenhang gerissen‘. Oder Janine?“

„Stets zu Diensten. Wofür brauchst du das überhaupt alles? Ich meine was bezweckst du damit?“

Klasse. Alle Verräter. Worüber-

„Oh, nein.“, entwisch es mir. Gerade sah ich die Rumtreiber den Raum betreten und ich ahnte schlimmes. In Sekundenschnelle registrierte ich nämlich, dass die einzigen noch freien Plätze, die vor uns waren. Auch die anderen Zwei drehten sich um und folgten meinem Blick.

Man hörte bei ihnen förmlich die Galleone fallen und an ihrem Blick erkannte ich, dass sie wohl dieselbe Erkenntnis hatten wie ich. Um Janine etwas abzulenken begann ich schnell ein harmloses Gespräch über Verwandlung, außerdem betete ich dass sie uns vielleicht doch nicht bemerken würden.

„Was glaubt ihr? Mit was fängt sie dieses Jahr an?“, fragte ich und drehte damit den ankommenden Rumtreibern demonstrativ den Rücken zu.

„Wiederholung. Wiederholung. Wiederholung“, antwortete Alice wie aus der Pistole geschossen und klang dabei keineswegs glücklich.

„Nein, das glaube ich nicht. Ich denke ihr vergesst etwas existenziell Wichtiges bei McGonagall.“, gab Janine selbstsicher zum Besten. Fragend sahen wir sie an, denn wir wussten beide nicht worauf sie hinaus wollte.

„Jetzt enttäuscht ihr mich aber wirklich.“

„Los, jetzt spann uns nicht länger auf die Folter.“, drängte ich ungeduldig. Ich hasste es wenn jemand mehr wusste als ich. Am Rande nahm ich wahr, dass sich die Rumtreiber vor uns niederließen.

„Ich bin ja der Meinung sie beginnt das Jahr mit dem obligatorischem Vortrag, der uns über die Wichtigkeit dieses Jahres aufklären soll. Meint ihr nicht auch?“, grinsend sah sie uns an.

„Ja, gut. Okay. Zum Glück haben wir nicht gewettet. Die hättest du sonst gewonnen, weißt du noch letztes Jahr als…“, begann Alice mit ihren McGonagall Imitationen, die sie zugegebener Maßen ziemlich gut beherrschte.

Ich konnte mich jedoch nicht mehr wirklich auf das Gesagte konzentrieren und versuchte währenddessen möglichst unauffällig die Rumtreiber zu beobachten. Dabei stellte ich fest, dass Black definitiv so aussah, als wäre ihm etwas unangenehm. Gut so. Geschah ihm Recht. Ich konnte ja immer noch nicht so ganz nachvollziehen, was genau Janine nun an diesem Idioten so toll fand.

Skeptisch beobachtete ich die Vier, die leise tuschelnd vor uns Platz genommen hatten. Lange blieben meine Blicke jedoch nicht unbemerkt.

„Hey, Evans. So sieht man sich wieder. Hör mal wegen heut Morgen-“ – „Potter was immer es ist, spar es dir einfach.“, unterbrach ich ihn schnell und wollte das Thema einfach ad acta legen, wo ich doch gerade erst die Bilder aus meinem Kopf verdrängt hatte, die sich nun mit aller Macht wieder hervordrängten.

„Was war denn heut Morgen, Lily?“, mischte sich aber ausgerechnet da eine äußerst neugierige Alice ein, der ich noch gar nichts davon erzählt hatte. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen mich wegen gestern Nacht aufzuregen und wie gesagt, dass heut Morgen war für mich nie passiert.

„Es hat sich herausgestellt, dass unsere verehrte Frau Schulsprecherin doch nicht so unempfänglich für männliche Reize ist, wie man glaubt.“, nahm Black mir die Arbeit ab und klärte Alice auf. Und das in einer Lautstärke, dass das ganze Klassenzimmer noch etwas davon hatte. Schlagartig begann man wieder überall äußerst auffällig zu tuscheln, während Potter hingegen begann selbstgefällig vor sich hin zu Grinsen.

Man glaubt gar nicht wie schnell ein friedliebender Mensch bereit sein kann Gewalt anzuwenden. Blitzschnell war ich von meinem Stuhl aufgesprungen und griff nach Black. Den bekam ich auch glücklicherweise am Kragen zu fassen und zog ihn zu mir heran.

„Black, ich schwöre noch einen-“

„MISS EVANS! MR. BLACK! Was in Merlins Namen fällt ihnen ein?“, unterbrach mich ausgerechnet McGonagall in meinen Drohgebärden. Und das wo ich gerade so schön in Fahrt gekommen war. Wir mussten aber auch ein ziemlich seltsames Bild abgeben.

Da rettete uns ausgerechnet Janine vor dem Nachsitzen.

„Lily wollte Sirius nur darauf aufmerksam machen, dass er noch Schokolade vom Frühstück im Gesicht hatte und weil er sich wie immer recht dumm angestellt hat, wollte sie es kurzer Hand selbst entfernen, Professor.“ , log sie.

Professor McGonagall sah uns zweifelnd an, entschied sich aber dann es auf sich beruhen zu lassen und begann ihren Unterricht. Natürlich hatte Janine recht.

„Also wie sie sicher mitbekommen haben stehen dieses Jahr ihre UTZ-Prüfungen an…“

Alice, Janine und ich warfen uns gegenseitig einen Blick zu und hatten Mühe ein Grinsen zu unterdrücken. Es hatte sich also nichts geändert. Die restliche Stunde verging wie im Flug. Selbstverständlich mit Wiederholung des wichtigen Stoffes der letzten Jahre.

Als es endlich zur Pause klingelte, beschloss ich, bevor ich mit den anderen zum Mittagessen gehen würde, erst noch meine Bücher weg zu bringen.

„Okay, dann treffen wir uns gleich in der Großen Halle, aber wirklich, Lily. Nicht erst in die Bücher rein schauen. Weg schaffen und wiederkommen!“, rief sie mir hinterher.
„Ja. Natürlich hab ich doch gesagt, oder?“, sagte ich knapp und begab mich zu den Schulsprecherräumen. Im weg gehen hörte ich noch wie sie Janine erzählte, dass ich einmal den ganzen Tag verpasst hatte, weil ich die ganze Zeit gelesen hatte. „Und ich dachte schon ich bin bescheuert“, war das letzte was ich noch verstand.

Schön, dass wenigstens die beiden sich gut verstanden, dachte ich und ging zügig weiter. Diese Tasche brachte meinen Rücken gleich um, weswegen ich gleich noch einen Schritt zulegte und ziemlich schnell außer Atem geriet. Vielleicht sollte ich doch mal darüber nachdenken mich sportlich zu betätigen… Warum musste ich auch so viele Bücher auf einmal holen? Ach, ja. Richtig. Ich durfte keine Zeit verlieren. Und diese Bücher erschienen mir alle so nützlich… Schon jetzt beschäftigte mich die Frage mit welchem Buch ich anfangen sollte und war dabei so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht wirklich bemerkte, dass jemand um die Ecke vor mir bog und ich direkt in diese Person hinein rannte.

„Kannst du nicht auf- Oh. Lily.“, entgegnete mir eine bekannte Stimme. Na, klasse.

„Sev.“, gab ich knapp von mir und wollte schnell weiter um weitere Diskussionen zu vermeiden. Außerdem hatte ich mir noch keinen Plan zu Recht gelegt, wie ich mit ihm umgehen sollte. Wie ich ihn am besten überreden könnte. Das war alles Potters Schuld. Er lenkte mich viel zu sehr ab und das obwohl ich mich erst seit geschlagenen 24 Stunden mit ihm abgeben musste.

„Lily, bitte. Warte! Jetzt hör mir doch endlich einmal zu! Kann ich mich nicht wenigstens entschuldigen?“, flehend hielt er mich zurück. Ich brauchte dringend Abstand. So konnte das einfach nicht mehr weiter gehen. So konnte ich nicht weiter machen. War ihm das nicht bewusst? Das er mir weh tat?

„Nein, Sev. Ich hab dir genügend zugehört um zu wissen was hier vor geht. Für wen du dich entschieden hast.“ Aufgebracht versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. Als das nicht funktionierte sah ich ihn einfach nur an. Sah ihm in die Augen. Sah die Verwirrung.

„Was meinst du damit?“

„Ich hab euch gehört, Sev.“, entgegnete ich ihm mit fester Stimme und suchte in seinen Augen nach einem Anzeichen dafür dass ich mich irrte.

„ich weiß nicht was du gehört haben willst, Lily, aber ich will doch nur-“ – „Voldemort beitreten? Ich weiß. Wie ich schon sagte: ich hab euch gehört.“

Schlagartig wurde er kreidebleich und ich hatte meine Bestätigung. Er war also doch gestern dabei gewesen. Ich hatte mich nicht getäuscht, als ich dachte ich hätte seine Schuhe erkannt. Geschockt sah er mich an und ich verlor einfach die Fassung.

„Also erzähl mir nicht, dass es dir leid tut. Erzähl mir nicht dass wir wieder Freunde sein können. In der Welt in der du allem Anschein nach leben möchtest ist so etwas wie ich nicht mehr existent. Ich bin Abschaum. Ist doch so, oder? Verdammt! Jetzt sag endlich was dazu!“, schrie ich ihn an und schlug ihm mit meinen Fäusten verzweifelt gegen seine Brust. Fassungslos darüber wie er mir so etwas nur antun konnte. Wir waren die besten Freunde. Wir zwei gegen den Rest der Welt und jetzt, ausgerechnet jetzt stellte er sich gegen uns?

Fassungslos starrten wir uns an und in mir keimte doch wieder dieses kleine verräterische Gefühl namens Hoffnung.

„Warum hast du das getan?“, flüsterte Severus und ich sah wie sich Wut und Panik miteinander verbanden. „Weißt du eigentlich was du da getan hast? In was für Sachen du dich da einmischst? Bist du komplett irre?“, schrie er und drückte mich gegen die Wand. In seinen Augen erkannte ich rasende Verzweiflung die ihn gefangen hielt.

„Lass mich dir helfen, Sev. Kehr den anderen den Rücken zu. Wir können zu Dumbledore gehen.“, flehte ich ihn an und als ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten senkte ich den Blick.

Severus begann ob meines naiven Geredes nur zu lachen und hob mein Kinn an, sodass ich ihm wieder in die Augen sehen musste.

„Wie kommst du darauf dass ich deine Hilfe will? Was lässt dich vermuten, dass ich da überhaupt wieder raus will? Und mal ganz abgesehen davon: Wach auf, Lily. Wir stecken da alle drin. Nicht nur ich. Keiner wird dem entfliehen können. Nicht einer.“ Spöttisch sah er auf mich herab, wie zu einem kleinen naivem Mädchen.

Das war der Moment in dem in mir endgültig etwas zerbrach. Potter würde wohl Recht behalten. Ungeduldig schlug ich seine Hand weg, wischte mir die Tränen vom Gesicht und machte mich los. Mit allem Selbstbewusstsein, was ich noch aufbringen konnte sah ich ihn zornig an.

„Dann fahr doch zur Hölle! Ich hoffe du und deine Freunde ihr mögt sengende Hitze.“ Damit war für mich das Gespräch definitiv zu Ende und ich wandte mich um, um zu gehen.

„Eins noch Lily. Tu dir selbst einen Gefallen und vergiss was du gehört hast. Tu mir diesen letzten-“

„Ich hatte dir doch gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen, Schniefelus!“

Nein, bitte. Nicht der auch noch. Das würde alles nur noch schlimmer machen. Verdammt, wie lange hatten sie uns schon beobachtet? Was hatten sie gehört? Das hier ging absolut niemanden etwas an! Verstohlen begann ich damit mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.

Severus wandte jedoch wandte sich ruhig um. „Potter. Pünktlich wie immer um die Ehre der holden Jungfrau zu erretten.“

„Hab ich dir nicht gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst und dich das alles hier nichts angeht?“, fuhr ich Potter wütend an.

„Wenn du mich bittest wegen ihm McGonagall anzulügen, geht mich das sehr wohl etwas an, Evans!“, schrie er zurück.

„Was meint er damit, Lily? Was weiß er?“, mischte sich Snape erneut in unser Gespräch ein und erschien mir leicht panisch.

„Naja, sagen wir mal so: Ich weiß dass meine Grüße an Voldemort durchaus ankommen würden.“ Natürlich. Er hatte es Black erzählt. Was auch sonst.

Inzwischen war ich so verzweifelt angesichts dieser total verfahrenen Situation, dass ich meinen Kopf am liebsten gegen die Wand geschlagen hätte.

Doch dazu bekam ich keine richtige Gelegenheit. „Du hast es ihnen erzählt?“, entsetzt starrte er mich an.

Doch ich bekam keine Gelegenheit mehr zu antworten. Severus war nämlich schneller und hatte Potter am Kragen gepackt und bedrohte ihn jetzt mit seinem Zauberstab. „Du hast keine Ahnung, worauf du dich einlässt, Potter.“

„Ich an deiner Stelle würde mir meine nächsten Schritte sehr gut überlegen, Snape“, sagte Remus. Inzwischen hatten auch die anderen Rumtreiber zu ihren Stäben gegriffen und richteten sie alle gegen Snape, der immer noch Potter im Griff hatte.

„Hört auf damit! Das bringt doch nichts!“, schrie ich alle an und drängte mich entschlossen erst zwischen die Rumtreiber und Snape und dann zwischen ihn und Potter.

„Lass ihn los, Severus. Und du“, wandte ich mich an Potter. „Geh einfach.“

„Genau. Seid schön brav und hört auf euer Kindermädchen.“, stachelte der Slytherin weiter. Wütend drehte ich mich zu ihm um, um auch ihn noch weiter anzuschreien. Der hatte sich allerdings schon längst abgewandt und lief den Gang entlang in Richtung Kerker.

Kurz bevor er um die Ecke bog, drehte er sich noch ein letztes Mal um. „Vergiss es nicht Lily. Tu mir diesen letzten Gefallen. Nur noch diesen einen.“

Danach ging er weiter und wir alle standen sprachlos da und starrten uns fassungslos an.

Scheiß Bücher, war der erste klare Gedanke, der mir durch den Kopf schoss. Wenn ich nicht so viele mitgenommen hätte, wäre ich nie hier gelandet und hätte stattdessen ganz in Ruhe mit Alice und Janine Mittagessen können.

„Ich versteh das nicht. Lily, was meinte Snape damit?“, durchbrach Potter die Stille und sah mich stirnrunzelnd an.

„Nichts und selbst wenn, wüsste ich nicht was dich das anginge.“

„Hey, Lily. Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Remus und sah mich besorgt an.

„Ich weiß nicht Remus. Sieht das für dich so aus als ob alles in Ordnung wäre? Egal. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Diese Bücher hier bringen mich um.“

Auf dem Weg zu den Schulsprecherräumen ließ ich mir das Gespräch (wenn man es denn so bezeichnen wollte) noch einmal durch den Kopf gehen. Er wusste offensichtlich nicht, was wir alles gehört hatten und er befürchtete das etwas dabei war, was sowohl ihn als auch uns in Schwierigkeiten bringen könnte und ich war mir sicher, dass er sich nicht einfach nur so aufgespielt hatte. Irgendwas planten sie und das gefiel mir ganz und gar nicht.



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