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Fanfiction

Fire & Fury - Ich würde brennen für dich - 5. Welcome to the black parade

von zaara

Diese Woche mal einen Tag später, aber ich habs leider nicht eher geschafft^^. Ich bedanke mich wie immer für die Favo-Einträge und auch für das liebe Review. Hat mich sehr gefreut. Und nun ohne lange Vorrede viel Spaß mit dem neuen Kapitel :).

http://www.youtube.com/watch?v=igrQAB5empk

Liebe Grüße, eure Zaara.

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Welcome to the black parade


Immer noch ziemlich aufgebracht stand ich in dem Zimmer, in das ich mich geflüchtet hatte und blockierte die Tür, falls Potter auf die dumme Idee kommen sollte mir hinterher zu stürmen. Wundern würde mich das nicht, bei all den Sachen die ich ihm gerade an den Kopf geknallt hatte.

Um mich abzulenken sah ich mich um. Das Zimmer war ausgestattet mit einem Himmelbett, das aussah wie die aus unserem Schlafsaal. Am Fenster, direkt gegenüber von mir, stand ein großer Schreibtisch und darüber war ein großes Regal angebracht, welches ich mit Sicherheit gut zu nutzen würde wissen. Links von mir befand sich ein Kleiderschrank, vor dem schon mein Koffer stand und nur darauf wartete von mir ausgepackt zu werden. Seufzend ließ ich mich an der Tür zu Boden gleiten. Ich konnte im Moment gar nicht ausdrücken, wie groß der Wunsch war wieder in den Gryffindorturm zurückzukehren.

Es war ja nicht einmal so, dass ich nicht wusste, dass Potter wahrscheinlich recht hatte. Im Gegenteil. Ich war mir ziemlich sicher das Severus wahrscheinlich schon zu tief in der Sache mit drin steckte und den Absprung wahrscheinlich nicht mehr schaffen würde. Zumindest nicht allzu lebendig.

Aber Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und vielleicht täuschte ich mich ja tatsächlich und ich würde es mir nie verzeihen, wenn mein fehlendes Vertrauen ihn noch weiter in die Sache rein treibt. Also blieb das wahrscheinlich vorerst bestehen. Zumindest für mich.

Angestrengt lauschte ich was sich vor der Türe tat. Soweit ich das beurteilen konnte nicht viel. Wahrscheinlich war Potter zu seinen Freunden gegangen. Hoffentlich.

Apropos, ich sollte mich vielleicht auch nochmal auf den Weg zu Alice machen. Kontrollierend warf ich einen Blick auf meine Uhr und stellte fest, dass ich noch eine gute Stunde Zeit hatte, bevor Ausgangssperre herrschte.

Also öffnete ich vorsichtig die Tür und machte mich möglichst unauffällig auf den Weg, denn wirklich sicher dass Potter weg war, war ich mir nicht.

Als ich vor dem Gemälde der fetten Dame stand, stellte ich zufrieden fest, dass ich nur 10 Minuten von den Schulsprecherräumen bis hier her gebraucht hatte.
Nachdem ich den Gemeinschaftsraum betreten hatte, stellte ich fest dass sich zum letzten Schuljahr nichts verändert hatte. Es herrschte das reinste Chaos, wie jedes Mal nach den Sommerferien. In jeder Ecke saßen Schüler und unterhielten sich. Bei genauerem betrachten jedoch sah ich, dass man nicht überall gutes zu erzählen wusste.

Ein paar Meter links von mir sah ich die kleine Amanda Phil mit ihren Freundinnen zusammensitzen, die Mühe hatte nicht in Tränen auszubrechen. Im Tagespropheten hatte gestanden, dass ihr älterer Bruder und seine Familie einen Werwolfangriff nicht überlebt hatten. Gar nicht weit entfernt von ihr, erkannte ich eine weitere Gruppe, die sich um Ram, einem kleinen kräftig wirkendem Jungen, gebildet hatte. Seine Großeltern wurden tot in ihrem völlig verwüsteten Haus aufgefunden.

Der Krieg schien vor keinem Halt zu machen.

„Lily! Wo warst du denn so lange?“ Ich drehte mich um und sah eine erleichterte Alice auf mich zukommen.

„Ich dachte schon dir sei was passiert! Potter ist schon vor einer guten halben Stunde hier aufgetaucht. Und wenn ich das richtig gesehen habe, sah er alles andere als glücklich aus.“

„Wir haben uns gestritten.“ – „Erzähl mir was neues, denn das dachte ich mir schon.“ – „Nein. Dieses Mal war es anders.“ – „Wie meinst du das?“

„Können wir das irgendwo anders klären?“, fragte ich sie, nachdem ich mich umgesehen hatte und neugierige Blicke bemerkte, die uns unverhohlen beobachteten. Alice war wohl nicht die Einzige, die eins und eins zusammenzählen konnte.

Besorgt musterte meine beste Freundin mich und zog mich entschlossen in unseren Schlafsaal, der glücklicherweise leer war. Als sie die Tür hinter uns schloss, sah ich mich mit einem sehnsüchtigen Blick um.

„Im Übrigen, die Schulsprecher haben eigene Räume.“, teilte ich ihr mit um sie noch etwas hin zuhalten und meine Gedanken zu sortieren.

„Was?!“ – „Ja, stell dir vor. Ich teile mir jetzt ein Badezimmer mit Potter und wir wohnen quasi Tür an Tür. Ich sag dir: heut ist wirklich mein schlimmster Albtraum wahr geworden.“

„Warte. Das heißt ja dann auch keine gemeinsamen Abende mehr. Kein quatschen bis zum umfallen. Wie soll denn das Jahr jetzt noch gut werden?“, empört sah sie mich an und schlagartig hellte sich meine Miene etwas auf.

„Weißt du was? Gleich morgen zeig ich dir die Schulsprecherräume. Das Passwort ist „Traubenzucker“. Du kannst jeder Zeit vorbei kommen. Ein bisschen Beistand kann ich wirklich gut gebrauchen.“

„Okay, und jetzt genug Geplänkel. Was hast du zu Potter gesagt, dass ihn dermaßen aus der Fassung bringt? Der sah nämlich vorhin so aus, als würde er am liebsten alles kurz und klein schlagen.“

Während ich mich schon etwas über seine Reaktion wunderte, erzählte ich Alice was passiert war. Am Ende meiner Ausführungen sah sie mich ernst an. Klasse. Auf einen Vortrag hatte ich jetzt wirklich keine Lust.

„Lily, sei ehrlich. James hatte recht, oder? Du hast McGonagall nur wegen Snape angelogen, stimmts? Sonst wäre es dir egal gewesen, oder?“

„Nein, ich-“ – „Lily. Ich bins. Deine beste Freundin, der du alles erzählen kannst.“

Wenn sie mich so ansah wie jetzt, war es zwecklos mich noch länger selbst zu belügen. Das funktionierte so nicht mehr.

„Ja. Gut. Ich gebe es ja zu. Aber ich werde meine Meinung nicht ändern.“, gab ich trotzig zurück.

„Du weißt, dass das böse enden wird für dich, oder?“

Getroffen sah ich an ihr vorbei aus dem Fenster, wo sich so langsam die Dunkelheit ausbreitete. „Ja, weiß ich. Aber vielleicht ja auch nicht. Wer weiß das schon? Kannst du mir eine Garantie dafür geben? Würdest du nicht auch alles versuchen, wenn es um mich gehen würde?“

„Du bist viel zu vertrauensselig, Lily. Manchmal frage ich mich woher du dieses Vertrauen in die Menschheit nimmst.“

Ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen, sah ich sie an. „Ehrlich, ich habe keine Ahnung.“

„Nimm es mir nicht übel Lily, aber jetzt kann ich schon verstehen warum du Potter so auf die Palme bringst.“

Empört richtete ich mich auf. „Ich? Ihn?“ und zeigte dabei erst auf mich und dann in die Richtung, in der ich die Jungenschlafsäle einschließlich Potter vermutete. „Du meinst wohl eher er mich. Überhaupt. Kommt mir mit sich ändern. Pah. Er hat sich seit wir in Hogwarts angefangen haben nicht geändert“, redete ich mich in Rage.

„Hör mal, ich widerspreche dir ja nur ungern, aber er hat sich schon geändert.“

„Das wüsste ich aber“, zischte ich ihr wütend entgegen.

„Dann sag mir wann er das letzte Mal jemanden zum Spaß verzaubert hat? Wann er das letzte Mal Snape einfach so-“
„Du warst doch heut-“ - „Das zählt nicht. Er hatte sehr wohl einen Grund. Er wollte dir helfen, falls du es nicht bemerkt hast.“ – „Ich habe ihn aber nicht drum gebeten!“ – „Lily, bring mich nicht zum Schreien!“

Wow, ich hatte soeben Alice Prevett zur Weißglut getrieben. Das hatte, glaube ich, noch keiner vor mir geschafft. Und das nur wegen Potter! Grrr... der machte mich noch völlig wahnsinnig.

„Okay, können wir bitte aufhören zu streiten?“, lenkte ich ein. „Lassen wir das Thema doch einfach ruhen fürs Erste. Ja? Bitte? Mein Tag war auch so schon schrecklich genug. Auch ohne, dass wir uns jetzt noch bekriegen.“

„Was denn? Das ist für dich schon Krieg?“ Schelmisch sah sie mich an und ich erkannte meine Worte von heut Vormittag wieder. „Haha, Alice. Wirklich sehr witzig.“

„Hey, sag mal: gelten für Schulsprecher eigentlich andere Ausgangszeiten?“ – „Prinzipiell nicht. Es sei denn sie haben Kontrollgang oder einen sehr sehr guten Grund. Wieso?“

„Es ist Viertel Elf.“

Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf. „Was? Oh, nein! das darf doch jetzt nicht wahr sein!“, rief ich verzweifelt.

„Würde es die Sache besser machen, wenn ich dich anlügen würde und dir sagen würde es ist erst kurz vor 10 Uhr?“

„Nein, ich glaube nicht. Zumindest nicht wenn ich erwischt werde.“

„Dann schau doch mal unten, ob du einen der Rumtreiber findest. Vielleicht kennen die ja einen Weg, der nicht über die Hauptgänge führt. Wenn du Glück hast ist Potter auch noch da.“

„Alice, du solltest dringend weniger nehmen. Egal was du schluckst, es ist eindeutig zu viel.“, lehnte ich bestimmt ab. Potter wäre jetzt der Letzte den ich um Hilfe bitten würde.

„Boah, du und dein Stolz. Ihr seid unmöglich. Los komm.“

Sie packte mich am Arm und schleifte mich hinter sich her. Unten angekommen sah ich auf den ersten Blick glücklicherweise keinen der Rumtreiber und wollte schon ein Dankgebet gen Himmel schicken, als Alice mir freudig verkündete: „Gefunden!“

Schnell sah ich in die Richtung in die sie deutete und stellte erleichtert fest, dass zumindest ein Rumtreiber mit kurzen strubbligen schwarzen Haaren und Brille fehlte.

Freundlich wurden wir trotzdem nicht empfangen.

„Was wollt ihr?“, begrüßte uns Black leicht angepisst. Da hatte wohl ebenfalls jemand Bericht erstattet. Nur dass ich in dieser Version die Böse war.

„Nichts, Bl-“ – „Lily wollte fragen, ob ihr einer von euch sagen kann, wie man möglichst unauffällig zu den Schulsprecherräumen kommt.“

„Ach, wollte Miss Evans das?“, fragte Black und sah mich spöttisch an.

Als Alice gerade zu einer Antwort ansetzen wollte, ging ich dazwischen. Ich wusste von Anfang an, dass das eine scheiß Idee gewesen war und ich ließ mich bestimmt nicht vorführen. Betteln würde ich auch nicht.

„Alice, vergiss es okay? War lieb gemeint, aber ich schaff das schon allein.“ Ich zog sie von den Rumtreibern weg zur Tür. „Wir sehen uns morgen.“, danach umarmte ich sie noch kurz und wandte mich zum Ausgang.

„Ja, aber tu mir den Gefallen und pass auf dich auf.“ – „Was soll schon passieren? Also bis Morgen.“

Damit drehte ich mich um, atmete nochmal tief durch und machte mich auf den Weg. Schon nach den ersten 5 Metern bereute ich diese Entscheidung. Überall waren unheimliche Geräusche zu hören. Dass der Gang auch nur spärlich beleuchtet wurde, machte die Sache nicht besser.

Inzwischen hatte ich wirklich das Gefühl unter Verfolgungswahn zu leiden. Bildete ich mir das wirklich nur ein? Unerwartet stoppte ich. Da. Ich hatte es ganz deutlich gehört. Schritte. Direkt hinter mir. Obwohl sie fast gleichzeitig mit meinen Schritten verstummt waren, wusste ich dass da jemand hinter mir her schlich.

Möglichst unauffällig griff ich nach meinem Zauberstab und ließ die Lanze der Ritterrüstung direkt vor mir mit einem gepflegten „Mobilcorpus“ Richtung Boden sinken.

Vorsichtig stieg ich darüber und hoffte auf akute Nachtblindheit bei meinem Verfolger. Dieses Mal wurden meine Gebete sogar erhört. Im nächsten Moment hörte ich jemanden zu Boden gehen.

„Zeig dich! Wer auch immer du bist oder ich hexe dich ins nächste Universum!“, rief ich trotzdem noch bemüht leise in die Dunkelheit, da ich lediglich ein paar Umrisse wahrnahm und nicht die ganze Aufmerksamkeit Hogwarts‘ auf mich ziehen wollte.

„Verdammt! Evans! Nie wieder werde ich dir helfen! Du machst nur Ärger!“

„Black?!“, stieß ich ungläubig aus, als ich erkannte wen ich da vor mir hatte. „Ja, wer denn sonst?!“, zischte er wütend. Etwas zögerlich ging ich auf ihn zu und reichte ihm meine Hand. „Los komm. Ich helf dir auf. Was machst du überhaupt hier?“, fragte ich ihn mit einem leicht tadelndem Tonfall.

„Was wohl? Sicherstellen das du heil ankommst.“
„Wieso? Eben wolltest du mir doch auch nicht helfen, Black. Und erzähle mir jetzt nicht, dass ich deine soziale Ader geweckt habe.“, fuhr ich ihn, ja ich gebe es zu, undankbar an.

„Weißt du jetzt wo du mich fragst weiß ich auch nicht mehr was bei Merlin ich hier mache. Komisch, wo mich deine Dankbarkeit doch glatt von den Füßen gerissen hat.“

„Dann schleiche mir beim nächsten Mal nicht einfach nur hinterher! Es tut mir leid, okay? Es hätte sonst wer sein können. Wenn ich gewusst hätte, dass du das bist, dann…“, zögernd hielt ich inne. Wem wollte ich etwas vormachen. Natürlich hätte ich genauso reagiert. Bei den Rumtreibern konnte man schließlich nie wissen.

„Spar es dir einfach, okay? Gehen wir einfach stillschweigend weiter und bringen das hier so schnell wie möglich hinter uns.“, erwiderte er genervt und lief schnellen Schrittes voran.

„Hey, jetzt geh nicht so schnell! Hast du dir mal überlegt was wäre wenn Filch im nächsten Gang auftauchen würde?“, fuhr ich ihn an und spürte wie sich leichte Panik bei mir breitmachte. So wie er durch die dunklen Gänge schlich könnte man meinen er könne durch die Wände hindurchsehen.

„Jetzt mach mal kein Drama draus. Das wird schon nicht passieren.“, wies er meine Bedenken sorglos zurück und ging zügigen Schrittes weiter.

Das war definitiv zu viel für mich und als ich zu allem Überfluss auch noch erkannte dass wir uns ganz in der Nähe des Lehrerzimmers befanden, brach die Panik endgültig aus. Ich packte Black und wollte ihn möglichst lautlos zurückziehen, um ihm zu sagen, dass wir uns einen anderen Weg suchen mussten.

Mir hätte klar sein müssen, dass dieser Plan zum Scheitern verurteilt war. Black hatte nämlich nichts Besseres zu tun als sich gegen meinen Griff zu wehren.

„Was genau glaubst du was du da tust, Evans?“, fuhr er mich wütend an während unseres kleinen Gerangels, denn natürlich ließ ich mich von meinem Vorhaben nicht so schnell abbringen.

„Die werden uns noch erwischen Black! Lass uns einen anderen Weg suchen.“ – „Vergiss es. das hier ist der einfachste und sicherste Weg“, sagte er und noch während er das sagte, passierte das unvermeidbare: er schnappte ab und stieß mit seiner Hand gegen eine Vase, die gefährlich ins Wanken geriet. Beide erschrocken, hielten wir den Atem an und standen wie erstarrt nebeneinander.

Ich hatte das Gefühl, dass dieser Moment ewig dauerte.

Die Vase, von unseren erschrockenen Gesichtern unbeeindruckt, fiel mit einem lauten klirren zu Boden und ich war mir ziemlich sicher, dass auch der letzte Depp nun bemerkt hatte, dass hier wer unerlaubt herum schlich.

Gerade als ich Black anschreien wollte, kam er auf mich zu, presste mir seine Hand auf den Mund und zog mich ein Stück nach links. Ich glaube, ich hatte gerade ein Déjà-Vu. In irgendeiner dunklen Ecke angelangt, zischte er mir ein nettes „Halt die Klappe oder du bist tot“ zu, als auch schon die Tür zum Lehrerzimmer aufgerissen wurde. Sofort drangen aufgeregte Stimmen zu uns herüber.

Eins musste man Black ja lassen: ein schnelles Reaktionsvermögen hat der Mann ja. Im letzten Moment zog er mich hinter einen Vorhang und hüllte uns beide so ein, dass wir hoffentlich von niemandem gesehen werden konnte.

Fast schon starr vor Schreck, sah ich auf seinen Rücken der sich nur 2 Zentimeter vor meinem Gesicht befand.

Gespannt lauschten wir auf die Stimmen, die nun immer näher kamen, während mir alle möglichen Horrorszenarien einfielen: angefangen von einem Schuljahr nachsitzen mit Black bis hin zum Rausschmiss.

„Glauben sie man hat uns belauscht?“ – „Was Spione hier in unseren eigenen Reihen?!“

Das waren eindeutig die Professoren Sinestra und Flitwick, die aufgeregt den Gang entlang liefen.

„Jetzt reicht es aber.“, mischte sich eine dritte Stimme ein. Professor McGonagall. „Wahrscheinlich sind das nur Schüler, die hier herumstreunen. Wäre es ein Angriff, hätten wir es schon gemerkt. Das versichere ich ihnen.“

„Sie haben Recht. Entschuldigen Sie, nur in Zeiten wie diesen bin ich auf alles gefasst.“, lenkte Professor Flitwick ein. Inzwischen konnte aber nicht nur Professor Flitwick aufatmen, sondern auch ich. Längst waren die Professoren an unserem Versteck vorbei und wir waren zum Glück unentdeckt geblieben. Trotzdem warteten wir noch bis die Stimmen endgültig verklungen waren.

„Woher… wissen…Phönix…“, verhallte da die Stimme von Professor Sinestra. Irgendwie stimmte mich dieses Gespräch nachdenklich.

„Ich glaube die Luft ist rein.“

„Du glaubst?!“

„Ja, ich glaube, Evans. Für eine sichere Prognose fehlt mir leider grad meine Wahrsagekugel. Die hab ich Professor Trelawney geliehen.“, sagte er spöttisch.

„Ach, aber vorher am Lehrerzimmer vorbei spazieren wollen? Nur damit du es weißt Black: es ist allein deine Schuld wenn man uns erwischt und das werd ich auch jedem sagen der es hören will.“, fuhr ich ihn an.

„Meine Schuld?“, empört zeigte er dabei auf sich.

„Wer musste denn unbedingt beweisen wie toll er ist und direkt am Lehrerzimmer vorbei?“

„Dir helfe ich garantiert nie wieder! Mir egal was er sagt.“, sagte er und wandte sich ab um weiter zu gehen.

„Warum tust du es dann? Und überhaupt was meinst du mit: ´mir egal was er sagt´?“, wollte ich wissen während ich ihm mehr laut als leise folgte. Verdammt, er hatte aber auch einen Laufschritt drauf. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich um. Leider waren meine Reflexe lang nicht so gut und ich lief direkt in ihn hinein. Gerade als ich mich beschweren wollte, fiel mir sein inzwischen sehr wütend genervt wirkendes Mienenspiel auf.

„Weil er es mir nie verzeihen würde wenn dir etwas passiert, nur weil ich nicht mitgegangen bin!“, schrie er mich halb verzweifelt an. Daraufhin blieben mir die Worte buchstäblich im Hals stecken.

„Scheiße!“, durchbrach Black da die plötzlich eingetretene Stille in der ich ihn einfach nur fassungslos angestarrt hatte.

Doch er meinte nicht das was ich dachte. Sein Blick war auf etwas hinter mir gerichtet. Panisch drehte ich mich um und überlegte fieberhaft, welche Ausrede wohl die passendste wäre. Am besten ich würde Black die Schuld geben. Ja, das war ein guter Plan.

Doch da stand kein Professor, wie vermutet. Es war Mrs. Norris, die Katze vom Hausmeister, die da gerade aus der Dunkelheit trat. Mit dem immer zerrupft wirkendem Fell und den ständig wachsamen Augen war sie wirklich nicht die Sorte Katze die man am liebsten hochnehmen und streicheln würde. Im Gegenteil. Hier auf Hogwarts war sie eine beliebte Zielscheibe für Streiche. Deshalb war es in meinen Augen auch kein Wunder, dass sie Filch, der genauso beliebt war wie sie, so gute Dienste leistete.

Vielleicht war das auch einer der Gründe warum sie, immer wenn ich ihr begegnete, mein Mitleid erregte. Nach all diesen am Anfang von Misstrauen geprägten Begegnungen, hatte ich sie schließlich soweit, dass sie ab und zu etwas Futter von mir nahm oder sie sich in seltenen Fällen von mir streicheln ließ.

Als sie sich jetzt näherte fing sie jedoch an zu fauchen und zu knurren, dabei wandte sie sich erstaunlicher Weise nur Black zu. Wenn das mal keine Aussage war. Diese Katze besaß eindeutig Geschmack.

„Black, was hast du der armen Katze getan, dass sie dich so hasst?“

„Was ich ihr getan habe? Frag sie lieber was sie mir angetan hat.“, gab er zurück und ließ dabei Mrs. Norris nicht aus den Augen.

„Naja, ganz ehrlich: außer dass sie dich ein paar Mal bei Filch verpfiffen hat, kann es ja nicht viel gewesen sein.“, sagte ich während ich versuchte mich der Katze zu nähern.

Ich weiß. Es war mit Sicherheit nicht die beste Idee diese Katze jetzt zähmen zu wollen mit ein paar Streicheleinheiten, während ich mich leicht panisch fragte ob nicht in der nächsten Ecke schon Filch lauerte. Tiere können so was ja angeblich spüren.

„Was machst du da?“, fragte Black misstrauisch.
„Wonach sieht es denn aus?“ dabei streckte ich meinen Arm aus und beugte mich nach unten. Abschätzig und zutiefst misstrauisch sah sie mich aus ihren grünen Augen an. Meine Finger befanden sich jetzt nur noch wenige Zentimeter von ihrem Kopf entfernt. Inzwischen hatte ich mich auch hingehockt in der Hoffnung so nicht mehr allzu bedrohlich auf sie zu wirken. Nachdem ich eine kleine Weile so dagestanden hatte und sie neugierig mit ihrer Nase an meiner Hand geschnüffelt hatte, beschloss ich es einfach zu wagen. Wow, das hörte sich nach etwas großem an. So als würde ich gerade auf einer Brücke stehen und herunter springen wollen. Gesichert nur mit einem Seil. Mit einem kleinen Ruck überwand ich den Abstand zwischen mir und der Katze. Als ich sie jedoch berührte zuckte sie zurück. Das war auch der Moment indem Black einen Schritt hervor trat und alles zu Nichte machte.

„Evans, ich weiß deine Mühe wirklich zu schätzen“, sagte er wobei mir sein Tonfall eindeutig das Gegenteil zu verstehen gab. „Aber wir sollten jetzt wirklich hier weg. Filch ist schneller da als du ,ich war es nicht` sagen kannst.“

„Schön.“, wütend sprang ich auf und ging zielstrebig die Gänge entlang. Black folgte mir ausnahmsweise einmal schweigend. Der Weg bis zum Schulsprecherraum kam mir inzwischen ewig lang vor und als wir endlich ankamen konnte ich es gar nicht erwarten dem Ritter das Passwort entgegen zu schleudern. Zügig durchquerte ich den Gemeinschaftsraum und wollte gerade durch meine Tür verschwinden, als Sirius mich abermals zurück hielt.

„Danke lieber Sirius, dass du mir geholfen hast, obwohl ich immer so fies bin.“, sagte er mit der lieblichsten Stimme die er aufbringen konnte.

Das stieß mir doch ziemlich sauer auf. Außerdem klang ich so mit Sicherheit nicht. Wütend fuhr ich herum.

„Danken? Ausgerechnet dir soll ich Dankbar sein? Wüsste nicht wofür.“

„Mmh… lass mich überlegen Evans… vielleicht dafür, dass du dank mir hier heil angekommen bist? Dass du nicht allein gehen musstest? Oder warte, der Grund ist noch besser: dass dich kein Lehrer erwischt hat?“

„Bitte? Willst du mich verarschen? Denn das alles habe ich mit Sicherheit nicht dir zu verdanken!“, schrie ich und bezog mich vor allem auf seinen letzten Punkt.

„Dann sei wenigstens dankbar dafür, dass du nicht allein gehen musstest und ich dich, großzügig wie ich nun mal bin, begleitet habe.“

„Nachdem du ein schlechtes Gewissen bekommen hattest, weil du abgelehnt hast und ich dich entlarvt hatte. Sonst wäre ich mit Sicherheit doch allein gewesen.“

„Weißt du Evans, es ist schon erstaunlich wie du dir die Welt so drehst.“, sagte er verächtlich. „Ich habe nie ,nein‘ gesagt. Du warst diejenige die einfach gegangen ist.“

„Das-“ Scheiße, wenn ich es mir recht überlegte hatte er tatsächlich recht. Im Moment meiner Erkenntnis, die mich tatsächlich traf, durchbrach eine aufgehende Tür die Stille. Potter.

Verschlafen stand er da und murmelte ein „Wasn los?“, schien aber auf der Stelle hellwach zu werden, als er erkannte wen er da vor sich hatte. „Sirius, was machst du hier mit Evans?“, fragte er leicht gereizt und mir viel auf, das wir wirklich nah beieinander standen.

Allerdings war mir das gerade völlig egal. Ich war nämlich immer noch dabei meine Erkenntnis zu verdauen. Bei genauerer Betrachtung kam auch immer mehr dazu.

Black war ja nicht nur mit mir gegangen, obwohl er wusste was ich von ihm hielt und er, wenn sein Plan aufgegangen wäre, niemals ein ‚Danke` von mir gehört hätte. Nein, er war sich auch der Tatsache bewusst, dass er alleine wieder zurück gemusst hätte.

Scheiße. Jetzt bekam ich erst recht ein schlechtes Gewissen. und meiner persönlichen Meinung nach wurde es bedenklich, wenn man ein schlechtes Gewissen wegen Sirius Black bekam.

„Reg dich ab, Prongs. Ich hab sie nur begleitet damit sie nicht allein zur Sperrstunde quer durchs Schloss muss nur weil sie die Zeit verpasst hat.“

„Okay…“, sagte Potter langsam und man sah ihm an wie er mühsam versuchte sein Gehirn in Gang zu bringen. „Und ihr streitet euch jetzt weil…?“, fragte er und sah uns abwechselnd an.

Das ließ mich aus meiner Trance erwachen und ich beging den größten Fehler meines Lebens. Ich sah zu Potter.

Einem halbnacktem James Potter. Verdammt, ich war noch nie so froh, dass mein Unterkiefer mit meinem Gesicht verankert war. Ich meine ich wusste ja schon immer, wenn man Potters Charakter mal außen vor ließ, der Rest sich durchaus sehen lassen konnte. Denn das was ich hier sah war heiß. Auch wenn ich eher sterben würde als das zuzugeben. Aber ein durchtrainierter Körper, wie dieser, der mir nur mit Boxershorts bekleidet präsentiert wurde, ließ selbst mich an unanständige Sachen denken und vor allem ließ er die Raumtemperatur merklich ansteigen. Von Sibirischem Winter auf Vorhölle in zehn Sekunden, um es mal so zu formulieren.

Scheiße, jetzt bloß nicht rot werden, dachte ich verzweifelt. Nicht rot werden. Doch gleichzeitig wusste ich dass ich schon längst leuchtete wie ein verdammter Feuerball. Ich musste hier jetzt ganz dringend weg. Also löste ich meinen Blick schwerfällig von diesem sehr lecker aussehendem durchtrainiertem Sixpack, welches Potter sein eigen nannte und wandte mich einem wahnsinnig amüsiertem Black zu.

„Es tut mir leid. Du hattest Recht. Danke.“, brachte ich leise heraus und jedes einzelne Wort fügte mir dabei seelische Schmerzen zu.

„Wie war das Evans? Ich hab dich nicht richtig verstanden.“, sagte er und ich sah wie er diese Situation genoss.

„Treib es nicht auf die Spitze Black. Ich warne dich.“

„Würde mir bitte mal jemand erklären, was genau ich heute Abend verpasst habe?“, mischte sich Potter erneut ein.

„Wisst ihr was? Auf diesen Kindergarten hier habe ich wirklich keine Lust.“ Damit versuchte ich mich an den Beiden vorbei in mein Zimmer zu schummeln. Als ich an Black vorbei ging, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und wollte ihm auf den Fuß treten. Diesen zog er jedoch unerhörter Weise weg. Nicht mal den Gefallen konnte er mir tun. Diese Genugtuung hätte ich heute Abend wirklich gebrauchen können.

„Na, na, na Evans. Wer wird denn hier gleich gewalttätig werden wollen?“, sagte er und an seinem Tonfall erkannte ich mehr als deutlich, dass er Mühe hatte sich ein Lachen zu verkneifen.

Wütend öffnete ich meine Zimmertür, trat ein und knallte sie hinter mir gleich wieder zu. Damit war mein Zimmer heute schon zum zweiten Mal mein sicherer Hafen.

Hoffentlich ging das nicht so weiter. Sonst würde ich nicht mal bis Weihnachten durchhalten ohne einen Nervenzusammenbruch. Und den konnte ich mir beim besten Willen einfach nicht leisten. Nicht jetzt.



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Das war es dann auch schon wieder von mir^^. Ich hoffe es hat euch gefallen.


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