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Fanfiction

Am Ende dieses Sommers - Kapitel 1 - Kopfüber Kopflos

von Herrin_des_Schweigens

„Wer will sehen, wie ich Schniefelus die Hosen ausziehe?“
James Potter schickte ein gewinnendes Lächeln in die Runde, welches seine makellos weißen Zähne entblößte. Der leichte Sommerwind richtete in seinem unordentlich frisierten, strubbligen braunen Haar ein noch größeres Chaos an und verlieh seinem Auftritt damit eine verwegene Note. Er war sich seiner Wirkung auf die anderen natürlich bewusst und seine Augen, eben noch vom dunklen Schleier der Enttäuschung überzogen, glitzerten in siegessicherer Selbstgefälligkeit. Er erlaubte seiner Aufmerksamkeit noch ein wenig länger bei seinem Publikum zu verweilen, welches die kleine Szene mit teils erwartungsvollem, teils skeptischem Blick verfolgte. In diesem Moment war er nicht mehr der Schüler Potter, Klassenclown und Quidditchstar, der soeben seine Z.A.G.-Prüfung im Fach \"Verteidigung gegen die Dunklen Künste\" mit Bravour gemeistert hatte; er war ein Showmaster, ein Mann im Zentrum des öffentlichen Interesses, bemüht, seinem Publikum das größtmögliche Maß an spannender Unterhaltung zu bieten.

Und die umstehenden Schüler, gleich, aus welchen Häusern oder Altersstufen sie stammten, verstanden ihn und spielten mit. Nachdem sie erkannt hatten, dass sich die Schlossgründe der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei in ein Theater und die Rasenfläche um James Potter in eine Bühne verwandelt hatte, begannen sie zu grölen. Einige klatschten in die Hände, andere riefen im Chor „ausziehen, ausziehen“ und wieder andere feuerten jenen Wohltäter an, der ihrer eintönigen kleinen Welt etwas Farbe zu verleihen versprach.
James verspürte ein Hochgefühl, wie er es sich an diesem Tag – dem Tag, an dem Lily Evans ihm mitgeteilt hatte, sie würde niemals mit ihm ausgehen – nicht mehr zu erhoffen gewagt hatte. Nein, das hier tat er nicht für sich selbst, er tat es für die anderen. Sie wollten ein Stück von seinem Glanz und seinem Ruhm und er würde es ihnen geben. Sein ausladendes, etwas zu kräftiges Kinn zitterte vor Aufregung, als er sich wieder seiner Aufgabe zuwandte: Dem Publikum das zu bieten, worum es ihn so überschwänglich bat.

Severus Snape baumelte noch immer kopfüber in der Luft und für einen Moment dachte James sogar daran, dem Jungen selbst das Wort zu überlassen, damit er seine Dankbarkeit gegenüber ihm – James Potter, seinem Förderer und Gönner – zum Ausdruck bringen konnte. Denn wer wäre er, hätte er ihn nicht auf diese Bühne geholt? Ein hässlicher, magerer Junge ohne Freunde, ein Streber, ein kleiner Schleimball ohne wesentliche Talente. Nun stand er im Zentrum des Interesses, wie er es doch immer gewollt hatte – ja, einfach gewollt haben musste!

Doch nun hielt er den Mund fest verschlossen, die Lippen zusammengekniffen als fürchte er, James würde ihm etwas besonders Ekelhaftes in den Rachen schieben. Seine seltsamen, riesengroßen schwarzen Augen stachen aus dem mageren, kantigen Gesicht hervor und richteten sich auf James, als wollten sie ihn erdolchen. Für den Bruchteil einer Sekunde schwankte der große Entertainer, schwankte ob dieses Blickes, der ihm in seinem Stolz und seiner Würde, aber auch seinem glühenden Hass beinahe so etwas wie Respekt abverlangte. Diese Unsicherheit war jedoch so schnell wieder verflogen, wie sie gekommen war und er erhob bereits den Zauberstab, konzentriert und ruhig, als müsste er eine äußerst schwierige Aufgabe bewältigen. Und schwierig war sie, in der Tat. Nur wer selbst einmal auf der Bühne gestanden hat, der weiß, wie schwer es ist, sich völlig an die zu spielende Rolle und damit an das Publikum hinzugeben.

Als er seinen Kopf von allen störenden Gedanken befreite, sich die Gegenwart der vorwurfsvoll über den Rand eines Buches blickenden Augen seines Freundes Remus Lupin aus dem Bewusstsein strich, schien die kleine Welt des Schlosses und seiner Bewohner den Atem anzuhalten. Selbst der leichte Sommerwind schien sich gelegt zu haben und die großen, alten Bäume lagen träge und still in der Hitze des späten Sommernachmittags. Und dann geschah es; aus dem Publikum, das inzwischen in andächtiges, erwartungsschwangeres Schweigen verfallen war, erklang plötzlich ein Geräusch, das so gar nicht in die aufkeimende Stimmung passen wollte. Zunächst klang es, als würde sich ein großes Insekt im Sturzflug nähern, dann wurde aus dem Summen und Brummen ein klares und kaum mehr zu ignorierendes, nasales Gackern, welches im Laufe der Zeit immer mehr Ähnlichkeit mit einem hohen, unangenehmen Kichern bekam. James fuhr herum, sein Blick nun nicht mehr gönnerhaft, sondern rundheraus verärgert. Selbst Snape schien seinen Versuch aufgegeben zu haben, James durch bloßen Blickkontakt aus dem Weg räumen zu wollen und schielte seitlich in Richtung der umstehenden Menge.

Die Quelle dieser unwillkommenen Störung, ein großes, recht plumpes Mädchen mit zwei dicken Zöpfen und einer Vielzahl zu groß geratener Sommersprossen auf der Knollennase brauchte eine Weile, bis sie bemerkte, dass aller Augen nun nicht mehr auf Severus Snape, sondern auf sie gerichtet waren. Im Gegensatz zu diesem schien ihr diese Aufmerksamkeit jedoch zu gefallen und sie nahm die wütenden Blicke der anderen in ihrer naiven Gutmütigkeit für das wahr, was sie eben gerade nicht waren: Eine Bekundung ehrlichen Interesses und eine Aufforderung, sich zu erklären.

„Ich finde“, kicherte sie, „du solltest Evans zurückholen, bevor du Schniefelus die Unterhosen ausziehst.“ Ihre Augen leuchteten, als sie diesen Spottnamen aussprach, gerade so, als gebe ihr seine Verwendung das Gefühl, dazuzugehören. „Stimmt doch, oder?“, wandte sie sich nun an den entsetzt dreinblickenden Severus, dem das Blut inzwischen völlig aus dem Gesicht gewichen wäre, hätte er sich nicht in dieser unvorteilhaften Position befunden. „Ich meine, deine Freundin hätte doch sicher etwas dagegen, wenn du vor versammelter Schule eine Stripeinlage hinlegst.“ Als Severus den Mund öffnete - vor Erstaunen, oder um etwas zu sagen schien ungewiss - zwinkerte sie ihm munter zu. „Nana, leugnen ist zwecklos. Ich habe doch gesehen, wie ihr letzten Donnerstag hinter den Gewächshäusern geknutscht habt.“

„Wer?“, fragte James mit blutleeren Lippen, den Zauberstab noch immer auf Snape gerichtet. Er fühlte sich nicht länger wie der Alleinunterhalter all dieser Menschen, sondern vielmehr wie ein Gartengnom kurz vor dem Entgnomen. Sirius, der die ganze Zeit über mit einem breiten Grinsen neben seinem Freund ausgeharrt und die bewundernden Blicke der umstehenden Mädchen schlichtweg nicht wahrgenommen hatte, trat unwillkürlich einen Schritt näher an James heran, als wolle er sicherstellen, ihn im Falle einer Ohnmacht rechtzeitig auffangen zu können.

„Na der da“, - sie zeigte auf Severus Snape – „und die kleine Evans aus der Fünften. Sie ist in Gryffndor“, fügte sie um des Effekts Willen noch hinzu. In diesem Moment geschahen so viele Dinge gleichzeitig, dass es den Beteiligten im Nachhinein schwer fiel, sich an ihre genaue Abfolge zu erinnern. Wahrscheinlich war es James, der zuerst Snape und anschließend seinen Zauberstab fallen ließ, den Mund leicht geöffnet und so bleich, als habe er soeben einen Dementor gesehen. Jegliche weltmännische Gelassenheit war aus seinen nun sehr einfältig und kindlich wirkenden Zügen verschwunden und der Schock hielt ihn auch dann noch fest umklammert, als Snape sich hochrappelte, nach seinem eigenen Zauberstab griff und einen Fluch brüllte, den James noch nie zuvor gehört hatte.

Das pummelige Mädchen, das übrigens Bertha Jorkins hieß und die siebte Klasse besuchte, hatte nur wenig Zeit, sich in dem Erstaunen und dem allgemeinen Getuschel zu sonnen, das ihre sensationelle Enthüllung ausgelöst hatte. Kaum hatte Snape nämlich seinen Zauberstab auf sie gerichtet, da fiel sie auch schon mit vor Schreck geweiteten Augen zu Boden. Der Sommertag duftete plötzlich nicht länger nach Heu und emsig umherwehendem Blütenstaub, sondern roch unangenehm nach Blut. Blut, das das weiche grüne Gras mit einem hässlichen, dunkelroten Schimmer überzog und Hände, Beine und Gesichter der zurückspringenden Schüler benetzte. Blut, das dem vor wenigen Sekunden noch von so positiver Neugier beseelten Publikum James Potters noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben sollte.

Es war das Blut von Bertha Jorkins, das aus ihrem Körper spritzte, als hätte ein Hippogreif sie mit seinen scharfen Krallen von oben bis unten aufgeschlitzt.

***

Unten am See wandte sich indes Lily Evans um und sah zu ihrem großen Erstaunen eine Menschentraube, schreiend und in Unordnung auseinander laufend; sie glaubte die Angst all dieser Schüler selbst aus dieser Entfernung deutlich spüren zu können. Ihre Augen wanderten über die Schlossgründe und blieben an einer unscheinbaren, schwarz gewandeten Gestalt hängen, die in Richtung der Schlosstore rannte, als sei der Teufel persönlich hinter ihr her. Im Moment des Erkennens, mit dem auch die Erkenntnis einherging, wurde ihr übel.


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Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
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