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Fanfiction

LOST AND FOUND - die Tochter des letzten Rumtreibers - Kapitel 58 - Grimauldplatz Nummer 12

von Fred_Weasley

Juli 1994

"Dass sie immer so auf geheimnistuerisch machen müssen.", murmelt Ginny vor sich hin, als sie vor ihrem Kleiderschrank steht und ein Kleidungsstück nach dem anderen in ihren Koffer auf dem Bett wirft. "Sie wollen das alles nur dramatischer machen." Kopfschüttelnd betrachtet sie ein Kleid, wiegt es hin und her und wirft es dann ebenfalls in ihren Koffer. Ich sage nichts dazu. Sie werden ihre Gründe haben, uns nicht alles sofort zu erzählen. Dennoch denke ich über die Worte nach. Ein Orden zur Bekämpfung des Bösen. Ich muss an meine Bücher denken, in denen sich die Guten vereinen, um gemeinsam stärker im Kampf gegen das Böse zu sein. Da ist das Wort wieder. Kampf. Ob es zu einem Kampf kommen wird? Einem Krieg? Sicherlich. Doch was wird das für Folgen haben? Tod. Schießt es mir durch den Kopf. Viele Tote. Kinder, die ihre Eltern verlieren, Eltern die ihre Kinder verlieren, eine Armee voller Krieger, die allesamt fallen. So ist es zumindest immer in den Büchern. Und dennoch wird das Gute siegen, auch wenn es einen großen Preis dafür zahlen musste. Doch wird es so wie in den Büchern sein? Kann es das? Ein Happy End geben? Ich habe seit Schuljahresende nicht mehr über Cedric und Voldemort nachgedacht, bis gestern, als Percy es erwähnt hat. Doch auch dann kamen mir weniger die Gedanken an einen bevorstehenden Krieg, als mehr die Sorge um die Weasleys als Familie. Doch nun will mich dieses Szenario nicht mehr los lassen. Neville kommt mir in den Sinn, dessen Eltern im letzten Krieg zwar nicht umgebracht worden sind, aber der sich oft genug wünscht es wäre so gewesen. Harry, der ohne Eltern aufwachsen musste. Meine Mutter, die ihre Sicherheit für mein Überleben einbüßen musste. Das sind die Opfer des Krieges. Ob ich bereit bin, mein eigenes Opfer zu tragen? Ich bin bald volljährig. Hoffnung und Mut steigen in mir auf. Wenn es wieder zu einem Krieg kommt, will ich dem gewachsen sein. Für Neville, für Harry und für meine Mutter.
"Hallooo? Erde an Emilia.", Ginny wedelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum. "Was? Ehm, sorry, ich war in Gedanken." Ich schüttle meine Gedanken weg. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzugrübeln. "Hat man gar nicht gemerkt. Du hast nur mit offenem Mund an einen Fleck auf meiner Wand gestarrt und auf keine meiner Fragen reagiert.", gluckst sie und wirft einen Pullover wieder zurück in ihren Schrank.
"Ich hab dich gefragt, ob du meinst, dass Harry auch da sein wird?", fragt sie - versucht, beiläufig zu klingen. "Harry? Was? Wo? Achsooo..." Ich grinse sie breit an. "Harry. Ich weiß nicht. Kann gut sein." - "Ok." Ginny errötet und versteckt sich hinter ihrer Schranktür. Ich falte das letzte Oberteil auf den Kleiderberg in meinem Koffer, schließe die schwere Klappe und lasse die Verschlüsse zu flitschen. Auch Ginny scheint fertig mit Packen zu sein.
"Hilfst du mir mal kurz?", fragt sie, als sie versucht, den Kleiderhaufen in ihrem Koffer zu bändigen und den Deckel zu schließen. An den Seiten quillen Stoffetzen hervor, der Deckel lässt sich nur mit Mühe herunterdrücken. "Warte mal." Ich öffne die Klappe wieder, stopfe alle Kleider so gut es geht in den Koffer und befreie die Ränder von Stoff, dann schließe ich den Deckel wieder. "Setz dich mal drauf." Ginny lässt sich ohne zu zögern lachend auf ihrem Koffer nieder. Die Ränder des Koffers schließen endlich aufeinander, auch wenn ich immernoch stark an den Verschlüssen ziehen muss, um sie ineinander einrasten zu lassen. "So.", sage ich und reibe meine Hände ab, mit dem Ergebnis zufrieden. "Danke.", trellert Ginny und springt von dem Koffer herunter. "Sicher, dass du das ganze Zeug alles brauchst?" - "Ganz sicher!", meint sie und kramt neben ihrem Schreibtisch nach einem Rucksack. Sie packt ihn voll mit noch mehr Oberteilen, einem Haufen Krimskrams, ein paar Büchern, einer Feder und ihrem Zauberstab. Ich schaue ihr gespannt dabei zu, bis sie den Stoffbund des Rucksackes zuzieht und ihn entschlossen schultert. Dann greift sie nach einem Jutebeutel und lädt diesen ebenfalls voll mit Süßigkeiten, Kosmetik, Pergament und Diesem und Jenem, was sie gerade noch so findet. Mit einem letzten Blick durch ihr Zimmer wirft sie sich auch die zweite Tasche über die Schultern. "Fertig.", meint sie und greift nach der Schlaufe ihres Koffers. "Worauf wartest du noch?", fragt sie dann und ich kann nur belustigt den Kopf schütteln.
Auf dem Flur treffen wir auf die Zwillinge. Mit einem Wimpernschlag und einem lauten Plopp verschwinden sie samt Gepäck jedoch plötzlich vor unseren Augen. "Ich will auch endlich Zaubern dürfen wann ich will.", mault Ginny. Ich habe immernoch manchmal Probleme damit zu realisieren, dass ich überhaupt zaubern kann, weshalb ich darüber gar nicht erst meinen Kopf zerbreche. Vielleicht wird das anders sein, sobald ich erst einmal volljährig bin. Ginny schnauft und beginnt dann, ihren Koffer eine Treppenstufe nach der anderen herunter zu hieven. Ich will ihr folgen, als es neben mir erneut ploppt und eine Hand nach meinem Koffer greift. Fred steht strahlend neben mir und ohne Probleme hebt er meinen Koffer hoch. "Danke.", meine ich und er beugt sich zu mir herunter. Er grinst mich and und küsst mich auf die Wange. Mit einem weiteren Plopp verschwindet er im Nichts. So geht‘s natürlich auch, denke ich mir und schmunzle, als ich die Treppenstufen heruntereile. Es hätte doch etwas Gutes, schon zaubern zu dürfen.

Am Ende der Treppe wartet Fred schon auf mich. Er lehnt am Treppengeländer und schaut gespielt ungeduldig auf seine (nicht existierende) Uhr. „Da bist du ja endlich.“ Ich ziehe eine Grimasse und er grinst breit. „Treppe laufen macht schlank!“, entgegne ich ihm und mache auf der letzten Treppenstufe halt, um mit ihm nahezu auf Augenhöhe zu sein. „Das hast du ja auch bitter nötig.“, meint er in ironischem Ton und schlingt seine Arme um mich. Liebevoll zieht er mich an sich heran und ich lege meine Arme um seinen Hals. „Ich würde dich jede Treppe der Welt drei Mal rauf und runter tragen, weißt du das?“ Ich grinse und stupse mit meiner Nasenspitze gegen seine. „Ach ja?“ – „Selbstverständlich.“ – „Warum musste ich dann gerade laufen?“ Ich grinse. „Weil…“ Er sucht nach Worten und verzieht sein Gesicht spielerisch. „Dings!“ sagt er dann entschlossen und kommt meinem Gesicht mit seinem ganz nah, um komplett vom Thema abzuweichen und mit mir in einem Kuss zu versinken. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihm noch näher sein zu können und genieße die Berührung seiner Lippen. Wir hatten die vergangenen Wochen immer wieder ein wenig Zeit für uns, doch hat es nie lange gedauert, bis irgendjemand unsere Zweisamkeit störte und so ist es jetzt auch.
„Fred, Emilia!“
Fred seufzt, als die Stimme seiner Mutter durch den Hausflur schallt. „Es ist kurz vor 10! Kommt jetzt, oder ihr müsst zusehen, wie ihr klarkommt!“ – „Wir kommen ja, Mum.“, ruft Fred den Flur runter und verdreht die Augen. „Nie hat man mal Zeit für sich.“, beschwert er sich und umarmt mich feste. Ich atme seinen Duft ein, streiche durch sein strubbeliges rotes Haar und schließe einen Moment die Augen. Bevor er mich los lässt, haucht er mir noch einen Kuss auf die Haare und nimmt dann meine Hand. „Auf geht’s!“
Wir gehen durch die Küche raus in den Garten, in dem der Rest der Familie sich schon um eine alte Gießkanne versammelt hat. „Da seid ihr ja endlich!“ Molly Weasley sieht uns mit einem bemutternden Blick an und wuselt dann herum, um jedem von uns seinen Koffer zu reichen. „Haltet sie gut fest, und haltet euch vor allem auch gut am Portschlüssel fest!“, mahnt sie uns und ich nehme meinen Koffer entgegen.
„Ginny Schatz, was hast du alles eingepackt?“ Molly betrachtet Ginny’s Koffer, ihren Rucksack und den Jutebeutel und schüttelt mit dem Kopf. „Nur das nötigste.“, meint Ginny und greift nach der Schlaufe ihres Koffers. „Nur das-“ Mr. Weasley unterbricht seine Frau mitten im Satz. „Molly. Lass sie das Zeug einfach mitnehmen. Wir haben keine Zeit mehr, zu diskutieren oder umzupacken.“ Molly atmet tief aus und nickt. „Na gut.“ Sie blickt auf die Uhr. „Oh… Tatsächlich. Haltet euch bereit.“
Ich lasse Freds Hand los und greife wie alle anderen nach der Gießkanne in unserer Mitte. Kurz passiert nichts und wir sind nur ein Haufen Leute, die alle samt an eine Gießkanne fassen – es muss sehr merkwürdig aussehen, wenn man es von außen betrachtet – doch dann werden wir herumgewirbelt und ich festige meinen Griff an Koffer und Gießkanne. Ein unangenehmes Gefühl durchzieht meinen Magen und ich schließe die Augen. Portschlüssel sind wirklich nicht meine liebste Art zu Reisen.

Wir stolpern übereinander, als der Portschlüssel uns an unserem Ziel abgesetzt hat und unbeholfen wie ich manchmal bin, finde ich mich nach der Landung auf Ginny wieder. „Sorry Gin.“ Ginny lacht und lässt sich von mir hoch helfen. “Schon okay.” Sie klopft sich Staub von ihrer Hose und ich drehe mich wieder von ihr weg. Es ist dunkel und wir stehen in einem kleinen Park in einer Wohnsiedlung. Einzig Straßenlaternen erhellen die Sicht und das auch nur spärlich. Ich greife nach meinem Koffer und gehe dann zu Fred, der mir schon seine Hand entgegenstreckt. „Alles gut?“, fragt er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Könnte nicht besser sein.“ Er grinst und sieht sich dann um. „Was ist das hier?“ Ich folge seinen Blicken. „Irgendein Park.“ Er nickt und schaut zu seinen Eltern. „Worauf warten wir?“ Niemand hat zum Aufbruch angesetzt und Molly und Arthur halten nach irgendetwas Ausschau.
"Auf mich.“, sagt auf einmal jemand hinter mir und ich drehe mich der mir bekannten Stimme entgegen. „Dad!“, rufe ich erfreut auf und stürme auf ihn zu. „Hi!“ Ich schlinge ihm die Arme um den Hals und reiße ihn fast vom Boden, doch hält er stand und erwidert meine stürmische Umarmung. „Hallo Emilia. Wie geht’s dir?“ Ich lasse von ihm ab und grinse ihn fröhlich an. „Bestens!“, und ich meine es auch so. Ich habe ihn jetzt schon so lange nicht gesehen. Ich habe ihn vorher mein ganzes Leben nicht gesehen, was machen da schon ein paar Monate aus, mag jetzt vielleicht jemand denken, aber glaubt mir, nochmal würde ich ihn nicht missen müssen! Ich bin so froh, ihn zu sehen, dass ich ihn gleich noch einmal umarme. Es lacht auf und drückt mich feste an sich. Tut mir leid, es ging nicht früher.“, versucht er sich zu entschuldigen, doch winke ich ab. „Quatsch, ist alles gut. Ich bin trotzdem einfach nur froh, dich zu sehen!“
Remus begrüßt auch die anderen, schüttelt allen die Hand und umarmt Molly flüchtig. „Hallo Remus. Gut, dich zu sehen.“ – „Wie geht es euch?“ Molly nickt nur. „Gut soweit.“, antwortet ihr Mann für sie. „Waren deine Unternehmungen erfolgreich?“ Mein Vater schürzt die Lippen. „Nicht vor den Kindern.“ Arthur nickt und greift nach seinem Koffer. „Ich schlage vor, wir gehen direkt los! Wir klären alles, wenn wir da sind. Folgt mir! es ist nicht weit.“

Er nimmt sich meinen Koffer und geht dann uns allen voraus, einen schmalen Pfad entlang, der aus dem Park hinaus führt. Als wir aus dem Schutz der Bäume treten, stehen wir direkt vor einer Häuserreihe in einem Muggle-Wohngebiet. Die Häuser sehen sehr mitgenommen aus, eine der Fensterscheiben von Hausnummer 14 ist eingeschlagen und vor den Eingangstreppen prangen hohe Müllberge. „Das solls sein?“, fragt Ron. „Das Hauptquartier des DingsOrdens?“
Ich schaue mir die Häuser genauer an. Da fällt mir etwas auf. Wir stehen genau vor Haus Nummer 11, links davon ist Haus Nummer 10 und rechts davon… Haus Nummer 13. Ein Zufall?, frage ich mich und schaue dann zu meinem Vater auf, der in seiner Umhangtasche kramt. Er zieht ein Stück Pergament hervor und entfaltet es. „Ich möchte, das jeder von euch sich das was hier drauf steht gut durchliest und sich jedes Wort gut einprägt. Denkt am besten an nichts anderes.“ Ron seufzt. „Was soll denn das werden?“ – „Ronald, benimm dich bitte.“ – „Aber Mom.“ – „Schluss jetzt.“ Remus reicht das Pergament an Arthur weiter, der es nimmt und ohne einen Blick darauf direkt an George weiter gibt. „Ich war schon dort.“, sagt er nur, auch wenn das die Fragezeichen in unseren Augen nur noch mehr werden lässt. George murmelt etwas, runzelt die Stirn und gibt den Zettel dann Fred, der genauso reagiert wie sein Zwillingsbruder. Er reicht den Zettel an Ginny weiter, die ihm an nächsten steht.
Ich beobachte die Zwillinge, wie sie in Richtung der Häuserreihen starren. Erst sehen sie verwirrt aus. „Aber da ist doch…“, beginnt George und verstummt schnell. Ihnen weicht jeder Ausdruck aus dem Gesicht und ihre Münder klappen herunter. Ich folge ihrem Blick schnell, in der Annahme etwas müsse hinter mir passieren. Doch nichts. „Was ist?“, frage ich sie, doch da hält Ginny mir den Zettel hin. „Danke.“, meine ich und lese was darauf steht. „Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimauldplatz Nummer zwölf, London“, lese ich leise und ziehe dann die Stirn in Falten. Ich gehe den Satz in meinem Kopf durch, als ich den Zettel Ron weiter reiche. Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimauldplatz Nummer zwölf, London. Ich blicke von Haus Nummer 11 zu 13. Dann passiert es. Wie aus dem Nichts taucht auf einmal zwischen Nummer 11 und 13 eine Tür auf. Der Tür folgen steinerne Wände und hohe Fenster. Zwischen Haus Nummer 11 und Haus Nummer 13 erscheint ein neues Haus, das die anderen zur Seite wegzudrängen scheint. Meine Kinnlade klappt herunter. „Was zur…“, beginne ich. „Wow.“, macht Ginny neben mir. „Was ist denn?“, fragt Ron. „Ihr seht aus, als hättet ihr einen Geist-“ Er stoppt, als auch er scheinbar das Haus erscheinen sieht. „Bei Merlins geblümter Unterhose. Krass.“, meint er und lässt sich das Stück Pergament von seiner Mutter aus den Händen nehmen. Sie reicht es meinem Vater weiter. Scheinbar war auch sie schon einmal hier. „Wie.. Wie ist das möglich?“, fragt Fred den Blick auf das Haus gerichtet. „Das Haus ist durch einen Fidelius-Zauber geschützt. Nur der Geheimniswarer, in diesem Fall Dumbledore-“ Er hält das Pergament hoch. „kann den Standort des Gebäudes preisgeben. Ein sehr starker Zauber, wie ihr seht.“ Schweigen. „Na kommt schon.“, meint Molly und winkt uns Richtung Türe. „Es wird langsam kühl.“
Mein Vater geht vor, steigt die steinerne Treppe von Nummer 12 hoch und öffnet die schwarze Tür mit einem leisen quietschen. Ich laufe direkt hinter ihm die Stufen hoch und betrete nach ihm das Haus, gefolgt vom Rest der Gruppe.
Wir stehen in einem langen, von Kerzenlicht erhellten Flur, verfilzte Wandvorhänge und verstaubte Portraits zieren die Wände, in den Ecken kann ich riesige Spinnenweben erkennen und die Treppe vor mir wirkt morsch und der Lack spröde. Alles in allem wirkt es nicht sehr einladend. Verlassen und leer. „Ergh…“, macht Ginny hinter mir. „Und das soll ein Hauptquartier sein?“, fragt sie und rümpft die Nase. „Sehr einladend.“, meint George zu meiner linken. Hinter mir fällt die Tür ins Schloss und schließt die warme abendliche Sommerluft nach draußen aus. „Ehrlichgesagt… Soll es das erst werden, Ginny.“ Mein Vater macht eine kurze Pause und schaut zu Molly und Arthur. „Wir sind noch dabei, das Haus herzurichten. Ein bisschen Hilfe wäre von Vorteil.“, er zwinkert Ginny zu und Ron stöhnt. „Wir-“, setzt Ron an, wird jedoch von einem Poltern und einem Aufschrei unterbrochen. „Ach, mist. Blöder Eimer!“ Die Stimme kommt aus einem der Räume den Flur herunter und schnell findet sich zu der Stimme auch ein Besitzer. Eine junge Frau stolpert aus der ersten Tür rechts heraus, pinke Haare stehen ihr vom Kopf ab und sie klopft sich ihren staubigen Umhang ab. „Halloo!“, meint sie fröhlich und winkt uns zu. „Da seid ihr ja endlich!“ Sie lächelt Dad an und schaut dann in die Runde. „Hallo Molly, Arthur!“ – „Das ist Nympha-“, setzt mein Vater an, doch die Frau unterbricht ihn. „Ich bin Tonks. Einfach nur Tonks.“ Sie wirft ihm einen verärgerten Blick zu, ehe sie wieder bis über beide Ohren strahlt und zufrieden lächelt. „Das hier ist Emilia“, Remus deutet auf mich und Tonks Augen werden weit. „Deine Tochter?“ Er nickt. „Schön, dich kennen zu lernen!“ Sie kommt auf mich zu und reicht mir die Hand. „Gleichfalls, schätze ich.“, sage ich freundlich und grinse. „Und das sind George, Ginny, Fred und Ron.“ Mein Vater zeigt von einem Rotschopf auf den nächsten. „Unverkennlich alles Weasleys.“, meint Tonks begeistert und reicht einem nach dem anderen die Hand. „Tolle Kinder habt ihr!“, meint sie dann zu Molly und Arthur und bleibt schließlich mitten im Raum stehen. „Ja, dann kommt mal rein in die gute Stube. Sirius ist noch oben, der Rest des Ordens ist schon im Wohnzimmer.“ Sirius?, denke ich und blicke zu meinem Vater.
Er sieht irgendwie gestresst aus. „Zeig du den Kindern doch bitte ihre Zimmer und Molly und Arthur kommen mit mir.“ – „Das ist eine super Idee!“, meint Tonks fröhlich und nimmt Ginny ihren Koffer ab. „So viel Zeug hatte ich damals auch immer mit. Aber irgendwann hab ich meine Koffer dann so verzaubert dass viel mehr rein passte, als es den Anschein hatte. Meine Mutter hätte sich sonst nur beschwert!“ Sie hüpft eine Treppenstufe nach der anderen hoch. „Na kommt schon!“ Ich erwache wie aus Trance, denn war ich so verblüfft über diese Fröhlichkeit und das Erscheinen von Tonks, dass ich nur durch die Gegend gestarrt habe. Ginny ist direkt hinter ihr und Ron folgt sofort. Tonks wickelt die beiden sofort in ein Gespräch ein über ihre Schulzeit auf Hogwarts. „Wie kann man so viel reden?“, meint Fred und schüttelt lachend den Kopf. George geht uns beiden voraus und ich folge Fred die Stufen hinauf. „Bis später!“, ruft mir mein Vater noch hinterher und ich winke ihm kurz zu. „Bleibt erstmal oben, bis wir euch holen.“ Ich nicke. „Alles klar.“

„Was ist das überhaupt für ein Haus?“, fragt George, als wir die zweite Treppe hinaufgestiegen sind. „Hat euch das keiner gesagt?“, fragt Tonks und antwortet gar nicht erst auf eine Antwort. „Das ist das Haus der Blacks.“ – „Black?? So wie Sirius Black?“, fragt Ginny erschüttert. „Waren nicht fast alle Blacks Todesser?“, schaltet sich George ein. „Ja, klar. Fast alle außer Sirius soweit ich weiß. Und meine Mutter, die auch nicht.“ – „Du gehörst zu den Blacks?“ – „Ja, meine Mutter ist Sirius Cousine und – Whuaaaaa“ Tonks stolpert über einen Besen am Boden und kann sich gerade noch an einem Wandvorhang festhalten, der zur Seite schnellt, sie jedoch von einem Fall aufhält. „Glück gehabt.“, meint sie, doch als sie sieht, was hinter dem Vorhang verborgen war, weiten sich ihre Augen. Ein lautes Schreien durchdringt den Flur und schrille Rufe erklingen von dort, wo eben noch der Vorhang gehangen hat. „Mist. Oh nein. Tut mir leid. Das passiert mir so oft.“ Sie verschließt den Vorhang wieder, doch die Schreie hören nicht auf. „ABSCHAUM!“, kreischt eine hohe Stimme. „IN MEINEM HAUS! VERRÄTER! RAUS MIT EUCH!“ Ginny presst ihre Hände auf die Ohren und ich tue es ihre gleich. „Was ist das für ein Geschrei?“, fragt Fred und auch er muss seine Ohren abdecken. „Geht einfach weiter!“, ruft Tonks uns zu. „Die hört irgendwann wieder auf!“ Wir nicken und folgen ihr. „SO VIELE BLUTSVERRÄTER UNTER EINEM DACH! UND DAS IN MEINEM HAUS!“ Tonks bleibt vor einer Zimmertür stehen und deutet darauf. „Das Zimmer war für euch gedacht.“, ruft Tonks und deutet auf Fred und George. Die beiden nicken. „Das nächste ist für dich und Harry, Ron.“ – „Ist er hier?“, fragt Ginny und wird sofort puterrot. „Noch nicht.“, meint Tonks laut und deutet dann auf eine Tür gegenüber, auf der anderen Seite des Treppenhauses. „Da schlaft ihr Mädchen.“, sie lächelt uns zu und verzieht das Gesicht, als die Frau im Portrait einen lauten Schrei abgibt. „Jeweils am Ende des Ganges befinden sich die Badezimmer!“, schreit Tonks und hält sich nun auch die Ohren zu. Dann wird das Schreien leiser und verstummt plötzlich. „Endlich.“, seufzt Tonks und nimmt sich die Hände von den Ohren. „Wo war ich?“ - „Warum trifft der Orden des Phönix sich hier, wenn das Haus einer Familie von Todessern gehört?“, fragt Ron trocken. „Weil es-“
„Weil die gesamte Familie Black tot ist und ich der Erbe dieses Hauses bin.“ Ich schrecke zusammen, als plötzlich diese sanfte Männerstimme erklingt und ein Mann aus einem der anderen Türen tritt. „Hallo Sirius. Tut mir Leid wegen deiner Mutter. Ich wollte nicht schon wieder… Der Besen lag im Weg…“ – „Ist schon gut Tonks. Geh du doch einfach zu den anderen. Ich kümmere mich um unsere Gäste.“, sagt er freundlich und lehnt sich an das Treppengeländer. Fred macht einen Schritt vor mich. „Hallo Ron.“, meint er und lächelt ihn freundlich an. „Wir haben uns lange nicht gesehen.“ – „Mr. Black! Sie sehen… Gut aus!“ Tatsächlich tat er das. Bilder von Fahndungsplakaten schießen in meine Erinnerung. Verfilzt und fettig waren seine Haare gewesen, seine Haut war fahl gewesen, stumpf. Er war abgemagert und trug zerrissene, schmutzige Kleidung. Doch steht uns jetzt ein ordentlich angezogen und gewaschener Mann mittleren Alters gegenüber, dessen Haare in weichen Locken auf seine Schultern fallen und der einen dunklen Anzug trägt. „Danke. Tu mir allerdings den Gefallen und nenn‘ mich einfach Sirius.“ – „Okay.“ – „Perfekt. Das müssen deine Geschwister sein?“ Ron wirkt gelassen, ganz im Gegenteil zu seinen Geschwistern. „Du bist Ginny.“, er kommt auf sie zu und streckt ihr seine Hand entgegen. „Ja.“, meint sie, als er ihre Hand in beide Hände nimmt und freundlich lächelt. Ginny versucht sich eben falls an einem Lächeln. Schnell entzieht sie ihm die Hand wieder.
Er seufzt und tritt einen Schritt zurück. „Sirius Black, der gesuchte Verbrecher. Man hat euch gesagt, dass ich unschuldig saß, oder?“ Er blickt durch die Runde, niemand sagt etwas. Dann fallen seine Augen auf mich und ein Grinsen macht sich auf seinen Lippen breit. „Ahh… Wenn das nicht die Tochter von der schönen Rose ist.“, lacht er und macht einen Schritt auf mich zu. Ein Lächeln zieht sich über meine Lippen und ich mache einen Schritt auf ihn zu. „Du bist also Moony’s ungewollte Tochter?“, fragt er mich und strahlt. „Du bist also Dad’s psychopatischer Massenmörder-Bester-Freund?“ Er lacht auf und legt die Arme um mich. „Du gefällst mir.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen erwidere ich seine Umarmung. „Willkommen in der Familie, Patentochter!“ – „Patentochter?“, frage ich und hebe meine Augenbraue. Er legt einen Arm um meine Schulter. „Zumindest wärst du das gewesen, wenn wir alle damals von dir gewusst hätten und du mit Moony aufgewachsen wärst. Ganz sicher. Kein Zweifel!“, lacht er und schnaubt zufrieden.
Sofort weiß ich – Sirius Black ist mir sympathisch. Sehr sogar. Es gibt keine Zweifel, dass er und mein Vater beste Freunde waren, bzw. sind.


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