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Fanfiction

LOST AND FOUND - die Tochter des letzten Rumtreibers - Kapitel 56 - Er is'n Idiot.

von Fred_Weasley

Juli 1994

Die nächsten zwei Wochen verbringen wir im Fuchsbau mit Quidditchspielen, Weasleys-Zauberhafte-Zauberscherze-Produkte ausprobieren und einfach mit Spaß haben. Ich helfe Molly jeden Abend beim Kochen – irgendwie muss ich mich ja für die Gastfreundschaft revanchieren – was sie zwar erst ablehnte, sich dann jedoch sehr über die Hilfe gefreut hat.
„So…“, Molly stellt eine Schale Kartoffeln auf den Tisch, während der Rest der Truppe sich auf den Stühlen um den Tisch herum versammelt. „Ist alles da?“, sie lässt den Blick über den Tisch schweifen, nickt zufrieden und setzt sich dann mit einem Seufzen auf ihren Stuhl. „Sollen wir auf Dad und Percy warten?“, fragt Ginny, doch Molly schüttelt den Kopf. Ron, bereits mit Essen begonnen hatte und bei ihren Worten aufhorchte, senkt den Kopf wieder und isst genüsslich weiter. „Gibst du mir mal die Kartoffeln?“ – „Wenn du mir das Fleisch gibst“ – „Kann ich mal die Erbsen haben?“ So geht es eine Weile, bis alle Teller voll sind und ein genüssliches Schweigen herrscht.
„Wieder viel zu tun im Ministerium?“, fragt George seine Mutter vorsichtig. Diese seufzt nur und wirft einen Blick auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand. Ich folge ihrem Blick. Die Zeiger ihres Mannes und Sohnes zeigen immer noch auf ‚Auf der Arbeit‘. Sie stochert in ihrem Essen herum. „Es scheint so.“, murmelt sie und George stellt keine weiteren Fragen zu dem Thema. Es liegt eine Anspannung in der Luft, die die letzten Wochen schon immer deutlich zu spüren war, wenn Arthur und Percy länger als üblich im Ministerium verbrachten. Doch heute waren sie ungewöhnlich lange weg. Ich blicke zu Fred hoch, der nur mit den Schultern zuckt.
„Die Holyhead Harpies haben gestern das Spiel verloren.“, meint Ginny nach kurzem Schweigen. Ich horche auf und schaue zu ihr hoch. „Wirklich? Gegen wen haben sie gespielt?“ Ginny schluckt ihren Bissen herunter, bevor sie antwortet. „Gegen die Tornados.“ Ich nicke und verziehe das Gesicht. „Die waren schon die ganze Saison ziemlich gut.“ Ginny nickt zustimmend. „Jap. Die Holyheads hatten quasi keine Chance.“ Ich nicke und wieder bricht ein Schweigen in der Runde aus.
Auch, als wir alle fertig gegessen haben, ist von Percy und Arthur noch keine Spur. Wie an den meisten anderen Abenden auch, bleiben wir alle – mit Ausnahme von Ron – noch am Tisch sitzen und spielen Zaubererschnippschnapp. Fred sitzt neben mir und parkt seine freie Hand auf meinem Oberschenkel. Ich selbst sitze im Schneidersitz auf meinem Stuhl, naja also eher halb auf seinem Schoß, in der einen Hand eine Tasse warmer Kakao, in der anderen meine Spielkarten. Fred beugt sich zu mir herunter und ehe er einen Blick in meine Karten bekommen kann, ziehe ich diese schon an mich und verstecke sie vor seinem Blick. „Vergiss es.“, meine ich und grinse. Er grinst ebenfalls und gibt mir ohne einen weiteren Blick auf meine Karten einen Kuss auf die Wange. „Ich würde dir doch niemals in die Karten gucken.“ Ich lache auf. „Niemals.“, wiederhole ich und wir küssen uns flüchtig auf den Mund, ehe Fred schon wieder am Zug ist.
Jedes Mal, wenn eine Karte explodiert, zucke ich vor Schreck heftig zusammen und Fred muss jedes Mal darüber grinsen, wie schreckhaft ich bin. „Man sollte meinen mit George und mir dauerhaft in deiner Gegenwart solltest du eigentlich ziemlich abgehärtet sein.“ Ich schnaube und lege eine Karte ab. „Sollte man eigentlich, ja…“ George lacht. „Naja, Fred… Sie kennt uns mittlerweile aber auch so gut, dass sie weiß, dass man in unserer Gegenwart immer auf der Hut sein muss.“ Wir lachen auf. „Das stimmt allerdings.“, grinst Fred und zieht eine Karte vom Stapel. „Ich kann nicht.“ Er steckt die Karte in seinen Handfecher.
„Du bist dran, Mum.“ Sie blickt auf und sucht kurz nach Orientierung. „Was, ja.. Moment…“ Sie seufzt und fährt sich mit der freien Hand müde durch ihr Gesicht. „Sie kommen schon bald, Mum. Es wird nichts-“ George bricht mitten im Satz ab, als auf einmal laut hörbar zwei Zeiger der Uhr umspringen auf ‚Heimweg‘. „Siehst du.“ Nur wenige Sekunden später springen die Zeiger schon auf ‚Zu Hause‘ und mit einem Plopp erscheinen Arthur und Percy Weasley vor ihnen im Esszimmer.
„Er ist nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für die gesamte Zaubererschaft.“ – „Percy, das ist Blödsinn, das weißt du genau.“ – „Blödsinn? Wie alt ist er denn? 200? Jemand in so einem Alter sollte nicht mehr so einer großen Verantwortung unterliegen.“ – „Dumbledore ist nicht verrückt und auch keine Gefahr. Was hat Fudge dir nur erzählt? “ – „Das kann ich dir nicht sagen, Vater. Das unterliegt strengster Geheimhaltung.“ Arthur schüttelt den Kopf. „Percy, glaub mir doch, wenn ich dir sage, dass er dich nur eingestellt hat, weil du dann-“ Percy wird lauter. „Der Minister hat mich angestellt, weil ich über große Qualitäten verfüge und ihm eine große Hilfe bin!“ – „Hat er nicht, Percy.“ – „Du zweifelst an meinem Können? Und du nennst dich mein Vater!“ Der junge Zauberer schüttelt den Kopf. „Mein so genannter Vater, der einem Lügner glaubt und den Rücken stärkt.“ - „Harry hat ihn dessen Namen-“ – „Harry Potter ist genauso ein großer Lügner, wie Dumbledore. Der Junge kann froh sein, dass er nicht sofort weggesperrt wird.“, unterbricht Percy seinen Vater mitten im Satz. Fred und ich wechseln Blicke, als sein Vater und sein Bruder im Zimmer auf und ab gehen und uns alle nicht beachten zu wollen. Ginny schaut mit offenem Mund zu ihrem Bruder auf, George schaut verlegen im Raum herum und Molly versucht durch Räuspern die Aufmerksamkeit der zwei zu bekommen – ohne Erfolg.
„Rede nicht so über den Jungen, Percy!“ – „Ich kann nicht glauben, dass meine Familie, mein Fleisch und Blut, diesem Verrückten auch noch den Rücken stärkt. So einen Stumpfsinn auch noch zu glauben.. Unfassbar! Ich schäme mich wirklich, Teil dieser Familie sein zu müssen!“ Meine Kinnlade klappt herunter. „Ab ins Bett mit euch, sofort!“, zischt Molly und wir müssen gar nicht darüber nachdenken, und stehen sofort von unseren Stühlen auf. Ginny kommt dabei gegen den Kartenstapel, der in einem lauten Getöse explodiert.
Endlich bemerken Arthur und Percy unsere Anwesenheit und der Familienvater läuft knallrot an. „Molly, Kinder... Ich… Ihr seid noch wach.“ – „Offensichtlich, Arthur. Was geht hier vor sich?“, Molly schaut besorgt von ihrem Mann zu ihrem Sohn – Ihr stehen die Tränen schon in den Augen. Ich kann ihre Sorge verstehen, das könnte sicher jeder gerade in diesem Moment. Ich bin entsetzt, wie Percy mit seinem Vater redet. Als sei er nicht sein Vater, als sei sein Vater ein schlechter Mensch und als seien Dumbledore und Harry Lügner.
Fred nimmt meine Hand und zieht mich hinter George und Ginny her, die schnell durch den Raum, in den Flur hinaus huschen um bloß dieser Unterhaltung zu entfliehen.
Wir laufen die Treppen hoch, als Ron uns im ersten Stock entgegen kommt. „Was is’n da unten los?“, fragt er und Ginny antwortet mit einem Seufzen. „Percy und Dad sind heimgekommen.“ Ron knirscht mit den Zähnen und nickt. „Oh. Was redn die denn?“ Wieder ist Ginny diejenige, die antwortet. „Irgendwas über Dumbledore und Harry und dass die beiden verrückt und Lügner sind. Und irgendwas davon, dass Fudge Percy angestellt hat. Dann hat Percy noch Dad beleidigt. Ich weiß nicht so genau wieso… Es ging gerade erst richtig los, da hat Mum uns hoch geschickt.“, sie klingt ein bisschen enttäuscht, nicht mehr von dem Streit mitbekommen zu können. „Wollt ihr noch weiter zuhören?“, fragt George in die Stille. Wir schauen ihn an. „Mum lässt uns sicher nicht an der Tür lauschen und von hier oben versteht man eh nichts.“, meint Ginny, doch George schüttelt den Kopf. „Noch nicht.“ Fred und er wechseln einen Blick und fangen an zu grinsen. Ich verstehe. „Langziehohren.“, sagen wir drei im Chor. „Langzieh-was?“ – „Langziehohren, Dummerchen.“, Fred tätschelt den Kopf seines Bruders im Vorbeigehen und huscht dann mit George die Treppen hinauf, zu ihrem Zimmer. „Wovon reden die?“ – „Wartet ab.“, versichere ich ihnen und blicke angespannt das Treppenhaus hinunter, auf den Spalt, der von der Esszimmertür noch offen steht.
Man hört dumpfe Stimmen diskutieren, ab und an einen lauteren Satz, unverständlich.
Fred und George brauchen nicht lange, bis sie mit einer Hand voll Langziehohren im Schlepptau auch schon wieder vor uns auftauchen. „Hier.“, sie händigen jedem von uns eine der Fleisch-Schnüre aus und stecken sich selbst jeweils das dünne Ende in ein Ohr und lassen das dicke Ende im Treppenhaus hinunter. Ich tue es ihnen gleich und zeige auch Ginny und Ron, was sie zu tun haben. „Einfach die Seite ins Ohr und dann die Seite hier runter lassen.“ Ginny nickt und versteht sofort, doch Ron schaut uns nur verständnislos an. „Was zum Teufel ist das?“, meint er angeekelt und hält das Fleisch-Gewulst hoch. Die Zwillinge schenken ihm keine Aufmerksamkeit, Ginny schüttelt nur den Kopf und ich Pantomime ihm stumm noch einmal, was er zu tun hat.
Er folgt meinen Anweisungen und seine Augen weiten sich, als sein Ohr den Boden berührt und er die Stimmen seiner Eltern und Percy hören muss. „Wahnsinn.“, flüstert er ungläubig und auch ich bin von Fred’s und George’s Erfindung immer noch vollends begeistert. Wir lehnen uns in einer Reihe an das Geländer und blicken in den Flur hinab.
„Percy, Liebling, beruhige dich doch bitte!“, eindeutig Molly. „Mutter. Wie soll ich mich in diesem Hause beruhigen? Das ganze Haus ist voller Verräter und Lügner. Ihr wollt euch mit Dumbledore verbünden? Gegen das Ministerium? Schön, aber glaubt nicht, dass ich euch dann noch weiterhin meine Familie nennen kann.“ Ein Schluchzen ist zu hören. „Percy, rede nicht in so einem Ton mit deiner Mutter.“ – „Ich rede mit dieser Frau, wie ich es will.“ – „Wieso sollte Harry denn lügen?“ Percy schnaubt. „Der Junge ist doch geistig völlig verstört. Der weiß doch nicht, was die Wahrheit und was nur Schau ist. Dumbledore hat ihn bearbeitet, bis er ihm geglaubt hat und dann hat Potter es für seine Geschichte verkauft.“ – „Hörst du dir eigentlich auch mal selbst zu, wenn du redest?“ Jetzt wird Arthur wütend. „Lest ihr denn nicht den Tagespropheten?“ Arthur lacht auf. „Und du willst uns jetzt sagen, dass wir eher etwas aus dem Tagespropheten glauben sollten, als aus Quellen erster Hand?“ – „Quellen erster Hand… Märchengeschichten sind das!“ – „Es ist die WAHRHEIT!“ – „Und woher wollt ihr das wissen?“ – „Weil wir Dumbledore vertrauen.“ – „Und schon wieder dieser Name. Ihr glaubt an die völlig falschen Mächte. Dumbledore ist alt und senil! Er hat doch keine Ahnung mehr von irgendetwas. Er hat letztes Jahr nicht gemerkt, dass einer seiner Professoren ein verurteilter Todesser ist!“ Arthur schnaubt. „Aber du hast gemerkt, dass dein Vorgesetzter dauerhaft unter dem Imperio Fluch stand?“ – „Das tut hier nichts zur Sache!“ – „Percy, wir wollen doch nur, dass es dir gut geht.“, Molly mischt sich wieder mit einem Schluchzer ein. „Mir geht es gut. Hervorragend. Als Juniorassistent des Ministers-“ Ich schaue zu den anderen auf und lese in ihren Gesichtern die gleiche Verwunderung über diese Worte. „Juniorassistent?“, fragt Ginny stumm und George zuckt mit den Schultern.
„Er benutzt dich doch nur! Um an uns heranzukommen. Warum siehst du das denn nicht?“ – „Das hatten wir doch jetzt schon hundert Mal. Als meine Eltern solltet ihr an meine Stärken glauben und euch nicht dem Unfug hingeben, der der alte Dumbledore euch erzählt. Ihr seid genauso verrückt und gefährlich wie dieser alte Greis. Der Minister sieht in mir höchstes Potenzial. Er schätzt meine Arbeit von höchstem Wert und nur weil ihr Wahnvorstellungen habt und einem Irren Glauben schenkt, denkt ihr jetzt, der Minister sei genauso hinterhältig wie ihr? Der Minister ist im Gegensatz zu dieser Familie hier noch Sinnen und Verstand.“ – „REDE NICHT SO.“, Arthur wird laut. „Kannst du die Wahrheit etwas nicht vertragen? Ihr wendet euch den falschen zu! Doch das kann ich nicht mehr unterstützen! Nichts als irre, schwache Versager seid ihr.“ Der letzte Satz hat sogar bei mir gesessen. Whoa. Was nimmt er sich einfach raus, so mit seinen Eltern zu reden? Ich ziehe das Langziehohr aus meinem Ohr. Ich will mir das nicht mehr mit anhören. Es reicht. Es ist mir peinlich, so in die Privatsphäre der Familie einzudringen. Ich drücke Freds Hand feste und schaue durch die Runde.
Rot ist knallrot und steckt sich das Langziehohr feste in sein linkes Ohr. Ginny stehen Tränen in den Augen, doch ihr Gesicht ist wie versteinert und eiskalt. Fred und George schauen besorgt in den Flur hinab und regen sich nicht. Ihre Mienen sind starr und ihre Augen funkeln vor Wut. Ich lehne mich mit dem Rücken an das Geländer und lasse mich daran heruntersinken, bis ich im Schneidersitz auf dem Boden sitze. Ich will die Kulisse auch nicht mehr sehen. Es ist mir sehr unangenehm, dass ich überhaupt etwas davon mitbekommen habe. Molly und Arthur tun mir leid. So von ihrem Sohn beleidigt und abgelehnt zu werden muss sehr schmerzhaft sein. Schon die Vorstellung von Percy und seinen Eltern da unten im Esszimmer zerreißt mir das Herz.
Ich konnte den drittältesten Weasley-Sohn noch nie richtig leiden. Er war am Anfang, in der Winkel-Gasse zwar ganz nett zu mir, aber dass er arrogant und besserwisserisch ist, wusste ich schon damals. Ich hatte nie etwas mit ihm zu tun, hegte auch nicht unbedingt den Drang dazu, mehr von ihm zu erfahren. Und dennoch, egal wie ich vorher schon von ihm gedacht habe, hätte ich nie erwartet, dass er einmal so mit seinen Eltern spricht. Vor allem, da Molly und Arthur für mich das Traumbild eines Eltern-Paares darstellen.

Nach ein paar Minuten höre ich sogar ohne Langziehohren ein lautes Schluchzen und als ich hochblicke, schauen die anderen sich mit bleichen Gesichtern gegenseitig an. „Krass“, schnaubt Ron. Langsam ziehen sie die Langziehohren aus ihren Ohren und ich schaue dabei zu, wie diese sich von alleine wieder aufwickeln. „Sollten wir runter gehen?“, fragt George, doch Ginny schüttelt den Kopf. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.“ Fred verzieht das Gesicht und sieht gequält drein. „Ich wusste schon immer, dass Percy ein feiges Schwein ist, aber dass er so ein blinder, dummer, kalter riesen Arsch ist, hätte ich nicht einmal von ihm gedacht.“ – „Was ist denn noch passiert?“, schalte ich mich ein. „Erzähl ich dir gleich, okay?“ Ich nicke und Fred reicht mir seine Hand, um mir vom Boden hoch zu helfen.
„Lasst uns hoch gehen, bevor Mum und Dad raus kommen.“, murmelt George und wir nicken zustimmend. Auf dem Weg ins nächste Stockwerk sagt niemand ein Wort. Fred atmet schwer, die Worte seines älteren Bruders müssen ihn schwer getroffen haben. Das ist ihm nicht zu verübeln. Schon der Teil, den ich mitbekommen habe, war krass. Wie kann er so etwas nur zu seinen Eltern sagen?
„Gin, du deckst uns?“ Ginny nickt stumm und kaut auf ihrer Unterlippe. „Danke.“, meint Fred und lässt meine Hand los. Er und George gehen auf ihre Schwester zu und nehmen sie gleichzeitig in den Arm. „Meint ihr, er kommt wirklich nicht wieder?“, nuschelt sie in die T-Shirts der Zwillinge. „Ich…“, beginnt Fred, doch bricht ab. „…Wir werden sehen.“, versucht George, sie zu beruhigen.
Ob Percy einfach abgehauen ist? Vielleicht für immer? Will mit seiner Familie nichts mehr zu tun haben? Ich verschränke die Arme vor der Brust – es wird kühl – und blicke zu Ron, der teilnahmslos und müde dreinblickend neben seinen Geschwistern steht. „Er is’n Idiot.“, murmelt er und fährt sich durch die müden Augen. „Der kann bleiben, wo der Pfeffer wächst.“, gähnt er und streckt sich. „Ich muss ins Bett.“ Er nickt uns zu und verschwindet dann stumm in seinem Zimmer.
Fred und George lassen ihre Schwester los. Sie ist den Tränen nahe. Auch wenn sie bisher den gesamten Konfrontationen Stand gehalten hat, scheint sie gleich zusammenzubrechen. „Fred, ich glaube ich sollte heute Nacht bei Ginny schlafen.“ Ab und an hatte Ginny uns beide nachts gedeckt, sodass ich bei den Zwillingen im Zimmer schlafen konnte, ohne dass Molly davon Wind bekam. Doch Ich will meine Freundin heute Nacht nicht alleine lassen. Fred nickt. „Okay.“ Er kommt auf mich zu und zieht mich an sich. „Ich liebe dich.“, flüstert er und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich auch.“, antworte ich ihm und umarme ihn. „Ist das okay?“, frage ich leise und nicke zu Ginny hinüber. „Na klar.“ Er stupst mit seiner Nasenspitze gegen meine. „Schlaf gut.“ Ich lächle zu ihm hoch und löse mich dann von ihm. „Ihr seht euch morgen wieder! Macht keine Szene draus. Wir wissen alle, wie wenig ihr beide ohne einander könnt!“, scherz George und ich strecke ihm die Zunge entgegen. „Ach, halt die Klappe.“, lache ich dann. „Ich dich auch, Em.“, meint er und winkt mir zu, als er die Tür seines Zimmers öffnet. Ich lache und winke zurück. „Schlaf gut, George.“ Ich werfe ihm einen Luftkuss zu und er fängt ihn begeistert und leidenschaftlich aus der Luft auf und drückt die mit-dem-Luftkuss-gefüllte-Hand gegen sein Herz, natürlich nicht, ohne dabei melancholisch dahin zu schmelzen. Kopfschüttelnd und grinsend gebe ich Fred einen Kuss und folge dann Ginny in ihr Zimmer hinein.

Als ich die Tür schließe und meiner Freundin ins Gesicht blicke, vergeht mir der Spaß wieder und ich werde an die Geschehnisse von vorhin erinnert. Sie sieht völlig fertig mit der Welt aus. Stumme Tränen laufen ihre Wangen herunter und sie ist ganz bleich. Zitternd setzt sie sich auf ihr Bett und starrt ins Leere. Ich setzte mich neben sie und lege den Arm um sie. „Was… was hat er noch gesagt?“ Ginny schluckt und schaut mich mit schmerz-verzerrtem Gesicht an. Dann beginnt sie mir von Percys Abgang zu erzählen, wobei „elendige, irre Versager“ noch ein netter Ausdruck war, den er verwendet hatte bevor er mit den Worten „Ich gehöre nicht mehr zu dieser Familie“ disappariert war.
Ich atme tief aus. Ich bin sprachlos. Für diese Wortwahl und diese schwere der Meinung seiner Worte sind die anderen eben noch ziemlich ruhig geblieben. Ron hat Recht. Er is’n Idiot.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis