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Fanfiction

LOST AND FOUND - die Tochter des letzten Rumtreibers - Kapitel 04 - Gleis 9 3/4

von Fred_Weasley

1. September 1990

Genau einen Monat nachdem ich mit den Weasleys die Winkelgasse besucht hatte, sitze ich nun neben Maria im Auto, die mich zum Bahnhof King’s Cross bringt, von wo aus ich meine Reise in eine andere Welt antreten werde.
In der zu überbrückenden Zeit war meine Eule ziemlich auffällig geworden. Meine Einkäufe hatte ich schnell in meinem Schrank verstecken können, bevor jemand das Zimmer betreten konnte, doch bei meiner Eule war das etwas schwieriger. Meine Betreuerin duldete den kleinen Vogel zwar und stellte keine Fragen – vielleicht wusste sie mehr als ich dachte – doch taten dies die anderen Kinder im Waisenhaus. „Warum hast du eine Eule?“ – „Das ist ja Tierquälerei!“ und so weiter. Ich antworte schon gar nicht mehr darauf und ignoriere sie einfach. Außer Charlotte redete außer einzelner Beleidigungen nun letzendlich niemand mehr mit mir. Ich bin jetzt der Eulen-Freak. Doch mir soll es recht sein, ich bin so froh, diesen Platz endlich verlassen zu können.
„Hast du auch wirklich alles?“, fragt Maria mich und schaut mich verdächtig an. „Ja, ich denke schon!“ Sie nickt. „Meld dich, sobald du angekommen bist!“ Ich nicke. „Werde ich.“ Sie nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich. „Dann machs mal gut Kleine!“ Sie lächelt und verwuschelt meine Haare. „Ey!“, ich schiebe ihre Hand weg und grinse. „Bis Weihnachten!“, sage ich und nehme meine Eule und den Koffer und hieve sie auf den Gepäckwagen. Ich winke Maria zum Abschied und drehe mich dann um und gehe Richtung Gleise. Mit gemischten Gefühlen schreite ich die mit Passanten gefüllten Bahnsteige entlang. Auf der einen Seite bin ich froh, endlich etwas neues entdecken zu können, vielleicht richtige Freunde zu finden, meinen Eltern auf die Schliche zu kommen. Auf der anderen Seite weiß ich nicht was mich erwartet.
Als vor mir eine große „9“ an einem steinernen Pfeiler ragt, mache ich Halt. „9 ¾â€œ, sage ich leise zu mir selbst. „Wo bist du?“, frage ich mich und schaue mich um. Ich hatte Dumbledore einen Brief geschrieben und gefragt, wie ich zu dem Gleis kommen würde, aber erklärt hat er es mir nicht wirklich. Er war in seinem Brief komplett vom Thema abgeschweift und danach habe ich mich nicht mehr getraut zu fragen. Ich schaue von dem Schild mit der „9“ zu dem mit der „10“ und zurück. Dann auf die Uhr. Zwanzig vor 11. Also eigentlich noch genug Zeit. Doch musste ich das verdammte Gleis erst einmal finden. Was wenn ich es nicht finden würde? Wenn man es irgendwie aufzaubern musste? Langsam macht sich eine Panik in mir breit. Hektisch schaue ich mich um. Es musste außer mir doch noch jemand hier sein, der zu dem Gleis musste. Die Weasleys mussten doch selbst irgendwie hier her kommen. Oder gibt es vielleicht einen ganz anderen Zugang? Viertel vor 11. „Entschuldigung!“, ich laufe zu einem Schaffner. „Entschuldigen Sie bitte?“ Er ist meine letzte Rettung. Doch was wird er von mir halten, wenn ich ihn nach so etwas frage? „Ja?“ – „Ich suche …“ Doch ehe ich zu Ende reden kann, kommt mir ein Gespräch zu Ohren und ich drehe mich schlagartig um. „Ich freue mich so auf Quidditch! Dad, Onkel Ben meint, ich komme bestimmt ins Team!“ – „Psst Cedric… Nicht dass dich die Muggle hören.“ – „Oh, tschuldigung.“ Ich starre den Jungen an, der einen Gepäckwagen vor sich herschiebt, auf dem... ja.. eine Eule sitzt. „Was suchst du denn jetzt?“, fragt der Schaffner ungeduldig und zieht die Stirn in Falten. „Ehm, ich glaube das hat sich erledigt, danke!“ Ich schenke ihm ein flüchtiges Lächeln und drehe mich dann wieder schnell um und schiebe meinen Wagen in Richtung der Zauberer. Es waren ein etwas älterer Mann und ein Junge, vielleicht so alt wie Fred und George, und sie hatten unverkennbar über Quidditch und Muggle geredet. „Entschuldigung!! Halloo!“ Ich rufe ihnen entgegen, doch als sich der Mann gerade umdreht, sind sie weg. Einfach weg. Sie waren gerade noch vor dem Pfeiler zwischen Gleis 9 und 10. Verzweifelt rede ich mir ein, es muss Einbildung gewesen sein. Doch dann lehne ich mich frustriert gegen die Wand – und falle. Ich falle in die Wand hinein, mein Wagen gleich mit mir und wir tauchen an einem hellen, lauten Bahnsteig wieder auf. Ich liege auf dem Boden, meine Eule – sie hat immernoch keinen Namen – schreiend neben mir. Der Wagen war geschlittert und der Käfig davon runter gefallen. Ich reiße den Mund vor Staunen auf und erhebe mich langsam. Ich weiß gar nicht, wo ich als erstes hinsehen soll. Die ganzen Hexen und Zauberer, die Kinder mit ihren Eulen oder die wunderschöne dunkelrote Dampflock, die auf den Gleisen steht. Vor mir hängt ein Schild: „Gleis 9 ¾â€œ. Hier bin ich also richtig. Ich klopfe meine Kleidung ab und will den Käfig meiner Eule hochheben, als eine kräftige Männerhand ihn ergreift und auf meinen Gepäckwagen stellt. „Wir waren wohl eben etwas schnell, entschuldige. Aber gut, dass du das Gleis trotzdem gefunden hast. Du musst wohl neu in Hogwarts sein. Mugglestämmig? Ich bin Amos Diggory, das ist mein Sohn Cedric.“ Er deutet auf den Jungen hinter ihm. „Brauchst du noch Hilfe?“ Ich schüttle den Kopf. „Nein, danke. Ich denke jetzt sollte ich zurechtkommen.“ Es waren die beiden, die vor mir durch den Pfeiler gegangen waren. Immerhin hatte ich jetzt den Beweis, dass ich sie mir nicht eingebildet hatte. „Emilia! Gott sei Dank!“ Mr. Diggory und ich drehen uns gleichzeitig zur Seite um. Mrs. Weasley kommt schnell auf mich zugelaufen und umarmt mich. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Wir dachten, du würdest das Gleis nicht finden, wir haben ja ganz vergessen dir zu sagen, wie du hinkommst!“ Sie fährt mir durch die Haare und drückt mich dann noch einmal an sich. „Es war quasi ein Glücksfall!“ Ich grinse und sie schaut mich immernoch besorgt an. „Hallo Molly.“ – „Amos. Ihr kennt euch?“ Er schüttelt den Kopf und reicht ihr seine Hand. „Nein“, er erzählt ihr, was passiert ist und sie nickt. Dann verabschieden sie sich und der Junge winkt mir zu. Ich winke zurück und schaue dann Mrs. Weasley strahlend an. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht! Wie war dein Sommer noch?“ – „Ach, ganz gut!“, schwindle ich und schiebe meinen Wagen hinter der dicklichen Frau her, zu ihrem Mann und den zwei jüngsten Kindern. „Hallo.“, begrüße ich die Familie erfreut. Mrs. Weasley legt von hinten die Hand auf meine Schulter. Ich lächle und schaue zu ihr hoch. „Hallo Emilia.“ Mr. Weasley streckt mir seine Hand entgegen und ich schüttle sie freundlich. Ginny, die an der Hand ihres Vaters hängt, schaut mich gespannt an, doch als unsere Blicke sich treffen, versteckt sie sich hinter dem Bein ihres Vaters. „Du solltest langsam mal in den Zug. Unsere Jungs sind schon drin.“ Ich nicke. „Okay, vielen Dank für alles, Mr. Und Mrs. Weasley.“ – „Ach, du brauchst dich doch nicht zu bedanken!“ Ich lächle und lasse mich von Mrs. Weasley liebevoll umarmen. Ich schließe dabei die Augen und genieße es. Dann schüttle ich Mr. Weasley erneut die Hand und winke Ginny und Ron flüchtig zu. „Tschüss.“, sage ich und schiebe dann meinen Wagen in Richtung Locktür.
Der Waggon ist sehr lang, weswegen ich weit laufen muss, bis ich zur nächsten Tür komme. Unsicher, was ich mit meinem Gepäck machen soll, hieve ich es die Stufe hoch und schiebe erst meinen Koffer, dann meinen Gitarrenkoffer und letztlich den Eulenkäfig in den Gang hinein. Den Wagen verstaue ich in der vorgesehenen Unterbringung und folge dann meinem Gepäck in den Waggon hinein. Ich schiebe den Koffer mit meinen Füßen vor mir her, während ich Eule und Gitarre in den Händen trage. Das ist vielleicht anstrengend. Ein paar ältere Schüler versuchen, sich an mir und meinem Gepäck vorbei zu quetschen und schauen mich dabei ziemlich merkwürdig an. Die Gänge sind nicht gerade breit und die älteren Schüler sind nicht die einzigen, die mich missbilligend anschauen. Ob es irgendwo eine Gepäckabgabe gegeben hätte? Ich weiß es nicht und jetzt ist es auch zu spät. Ich schaue in die Abteile. Alle voll. Ich bin anscheinend wirklich spät dran. Ich wollte mich nicht in ein Abteil mit fremden setzen, weswegen ich in einem breiteren Stück Gang halt mache und meinen Koffer so hinstelle, dass ich mich gut darauf setzten kann. Ich will nicht noch weiter nach Plätzen suchen, und hier ist es doch auch in Ordnung. Ich schaue auf die Uhr, kurz vor 11. Ich schaue aus dem Fenster und kann sehen, wie sich die Schüler aus den Fenstern recken und ihren Eltern winken, als die Lock ein Lautes Hup Geräusch von sich gibt. Ich spüre einen leichten Ruck und die Lock setzt sich in Bewegung. Ich lausche den „Pass auf dich auf!“ – „Meld dich!“ – „Ich hab dich lieb!“ und „Mach keinen Blödsinn“-Rufen und schaue auf meine Finger. In vielen Situationen fällt es mir doch nicht so leicht, ein Waisenkind zu sein. Ich betrachte das Armband meiner Mutter an meinem Handgelenk. Ich dachte, es bringt mir vielleicht Glück an meinem ersten Tag. Der Zug wird immer schneller und als ich raus sehe, ist vom Gleis 9 ¾ nichts mehr zu erkennen. Ich betrachte eine weite Landschaft und genieße den Ausblick. Ein See folgt auf den anderen, auch wenn keiner dem anderen gleicht. Berge ziehen vorbei und Wiesen, mit strahlenden Blumen kreuzen meine Sicht. „Na, gemütlich hier draußen?“ Ich schrecke auf. „Veranstaltest du eine ein-Mann-Party?“ Es ist Fred, der Zwilling mit den hellen Augen. „Eine ein-Frau-Party, wenn ich bitten darf!“ Fred grinste und ich grinse mit. „Darf ich?“ er deutet auf den Platz auf meinem Koffer neben mir. „Klar.“ Ich rutsche noch ein Stück zur Seite und er setzt sich. „Hab kein freies Abteil gefunden.“, versuche ich ihm meine Lage zu erklären. „Nein, wirklich…“ Er lacht auf. „Und ich dachte, du sitzt hier, weil der Koffer so bequem ist!“ Ich ziehe eine Grimasse und wir lachen beide. „Natürlich!“ Wir fangen uns wieder und ich schaue ihm in die Augen. Sie sind Grün-Braun und strahlen. „Sag mal, Du bist doch Fred, oder?“, frage ich ihn hastig. „Wer sollte ich sonst sein?“ – „Ich weiß ja nicht, ob du es gemerkt hast, aber du siehst deinem Zwillingsbruder zum Verwechseln ähnlich.“ Gespielt überrascht schaut er mich mit offenem Mund an. „Gibt’s nicht! Ich soll meinem Bruder ähnlich sehen?“ Er grinst und hält mir die Hand hin. „Frederik Arthur… Thomas… Michael.. Bee….nedikt Weasley! Stehts zu Ihren Diensten!“ Ich nehme seine Hand und schüttle sie mit einem Schock im Gesicht, der ihn zum Lachen bringt. „Frederik Arthur Thomas eh.. Michael Benedikt .. Das is jetzt nicht dein Ernst oder?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Er lacht. „Okay, also das Erste, was du Dir bei meinem Bruder und mir merken musst: Nimm uns niemals zu ernst!“ Er grinst und lächelt. „Ich heiße einfach nur Fred. Fred Weasley.“ Ich erwidere sein Lächeln und nicke. „Hallo einfach nur Fread Weasley!“ Wir halten immernoch unsere Hände. „Hallo einfach nur Emilia. Wie heißt du weiter?“ – „Emilia R. McClair.“ – „R?“ Ich nicke. „Was bedeutet R?“ Ich zucke die Achseln. „Keine Ahnung.“ Er nickt. „Alles klar. Dann Hallo Emilia R. McClair!“ Wir lassen unsere Hände los und er schenkt mir ein weiteres Lächeln. „Wie kommt es, dass du deinen Zweitnamen nicht kennst?“ – „Ich wusste selbst erst durch den Hogwartsbrief, dass ich einen habe. In dem Brief, der mit mir zusammen in dem Waisenhaus abgegeben wurde, stand nur Emilia.“ Er nickt. „Weißt du gar nicht wer deine Eltern sind?“ Ich schüttle den Kopf. „Krass.“, sagt er trocken. Dann kommt mir eine Idee. Schnell vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen und beginne laut los zu schluchzen. Ich kann durch die Schlitze sein verdutztes Gesicht sehen. „Eh.. Tschuldigung. Eh..“ Seine Augen sind geweitet und er sieht verzweifelt aus. Vorsichtig berührt er meine Schulter. „Sorry.. Ich wollte nicht…“ Dann beginne ich zu lachen und Fred starrt mich immernoch verwirrt an. „Erschreck mich doch nicht so!“, meint er und atmet laut aus. Ich lache immernoch und auch Fred hat wieder ein Lachen auf den Lippen. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“ Er zieht eine Grimasse und schubst mich leicht in die Seite. „Du bist gemein!“ – „Sorry.. das musste ich einfach ausnutzen.“ Fred schaut mich grinsend an. „Ich mag dich, Emilia R. McClair! Du bist gut.“ Ich merke, wie mir das Blut ins Gesicht schießt und meine Wangen rot werden. Peinlich berührt schlage ich mir meine Hände ins Gesicht und versuche die Röte zu überdecken. Fred kann sich ein Lachen kaum verkneifen und schaut sich im Gang um. Er findet schnell ein anderes Thema und deutet auf meinen Gitarrenkoffer. „Ist da eine Gitarre drin?“ Ich nicke. „Du spielst also?“ Ich nicke wieder. „Bist du gut?“ – „Es geht.. Joa. Hab ich mir selber beigebracht.“ Er nickt. „Dann weißt du ja, was auf dich zukommen wird. Livekonzert im Gemeinschaftsraum. Wenn du es denn zu uns schaffst, versteht sich.“ Er zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich. „Du.. siehst nicht so schlau aus.“ Ich schaue ihn empört an und nehme meine Hände von meinen Wangen. „Eh.. Dankee?!“ – „Also, so sollte das jetzt nicht gemeint sein.. Du siehst halt einfach nicht wie ein Streber aus“, versucht er sich herauszureden. „Ich bin grottenschlecht.“, gebe ich zu. „Siehst du, sag ich doch!“ Wir grinsen beide. „In Musik und Sport bin ich aber Klassenbeste.“ – „Und wie schlecht ist deine Klasse dann bitte?“ – „Schlecht.“, sage ich trocken. Fred lacht auf. „Hogwarts ist eh ganz anders. Da gibt es kein Musik oder Sport.“ – „Vielleicht ist das aber ja gerade gut für mich.“ Fred nickt. „Das wird schon.“ Dann betrachtet er meine Eule. „Hat die inzwischen eigentlich einen Namen?“ Ich schüttle den Kopf. „Nö. Mir ist nichts Gutes eingefallen.“ Ich zucke mit den Schultern und er nickt. „Ich finde ja immernoch, du solltest sie Fred nennen.“ Ich gluckse. „Vielleicht tu ich das ja.“ – „Das klang irgendwie wie eine Drohung.“ – „Jahaa.. Nimm dich in Acht! Sonst benenne ich meine Eule nach dir!“ Wir lachen und meine Eule fiepst auf. Ich nehme ihren Käfig hoch und stupse mit dem Finger auf ihren Schnabel. „Magst du den Namen etwas? Fred?“ Sie fiepst auf. „Oder Frederik Arthur Michael Benedikt?“ – „Du hast Thomas vergessen!“ – „Sorry. Frederik Arthur Thomas Michael Benedikt?“ Fred und ich schauen meine Eule gespannt an doch die reißt ihre Augen auf und dreht sich schreiend im Kreis. „Ich glaube der Name gefällt ihr nicht.“ Fred lacht. „Aber Fred gefällt dir, oder?“ Er schaut die Eule gespannt an. Die Eule streckt ihren Schnabel aus dem Gitter in Freds Richtung. „Fred Junior!“ Aufgeregt springt die Eule auf und ab und ich kann nicht anders und muss lachen. Das sieht einfach urkomisch aus. „Ich glaube sie mag den Namen Fred Junior!“ Fred streckt seine Brust raus und reckt die Nase weit in die Luft. „Ist ja auch ein sehr vorzüglicher Name!“ – „Selbstverständlich.“ Wir lachen und Fred Junior lacht mit uns. Und so hat meine Eule endlich einen Namen bekommen. Fred schaut auf seine Armbanduhr. „Sollen wir mal ins Abteil gehen?“ – „Welches Abteil? Ist bei euch noch was frei?“ Er nickt. „Klar.“ – „Warum sagst du das eigentlich nicht gleich?“ Ich springe sofort auf und greife mit der freien Hand nach meinem Gitarrenkoffer. „Kannst du meinen Koffer nehmen?“ – „Doch nicht so bequem der Koffer, was?“ Ich schüttle den Kopf und Fred erhebt sich ebenfalls. Er greift nach dem Tragegriff und hebt den Koffer hoch. „Bei Merlin’s Bart!“ Er setzt ihn sofort wieder ab. „Was hast du da bitte alles drin?“ – „Eh… Klamotten?“ – „Mädchen!“, beschwert er sich und ich boxe ihn leicht auf den Oberarm. „Sei du mal lieber nicht so ein Mädchen!“ Er streckt mir die Zunge raus und hebt den Koffer beim zweiten Anlauf ohne Probleme hoch. Ich folge ihm den Gang entlang, vorbei an Hogwartsschülern verschiedenen Alters. „Nächstes Mal kannst du deine Sachen übrigens einfach beim Zugpersonal abgeben. Das wird dann im Gepäckabteil transportiert.“ Fred dreht sich zu mir und zwinkert mir zu. „Oh. Das wusste ich nicht.“ Wir gehen schweigend weiter und machen an einem Abteil zu unserer Rechten Halt, aus dem lautes Gelächter dröhnt. Fred öffnet die Schiebetür und wird sofort von George begrüßt. „Ah Fred! Da bist du ja endlich! Sag mal , wie lange brauchst du bitte fürs Klo? Hast du die Schüssel etwa doch hochgehen lassen? Mum hat doch gesagt, das sollen wir nicht!“ Er grinst. „Hab jemanden auf dem Flur aufgegabelt.“ Er hebt meinen Koffer auf eine Ablage über den Sitzplätzen und nimmt mir dann Gitarrenkoffer und Eulenkäfig ab, um diese ebenfalls zu verstauen. Dann setzt er sich neben seinen Bruder und bedeutet mir mich gegenüber von ihm zu setzen. „Hi!“, sage ich in die Runde. Außer den Zwillingen ist noch ein dunkelhäutiger Junge in ihrem Alter im Abteil. „Hey Emilia.“, George begrüßt mich freundlich. „Emilia, das ist Lee. Lee Gordan. Lee.. Emilia.“ Fred stellt mich seinem Freund vor und ich setzte mich lächelnd neben ihn.
Ich höre den Jungs zu, wie sie Pläne für das kommende Schuljahr schmieden und Geschichten von ihren schon vergangenen Streichen erzählen. Zwischendurch nicke ich mal, zucke mit den Schultern oder verneine die Frage, ob ich schon einmal einen super Streich gemacht hätte. Nach etwa einer halben Stunde, öffnet sich die Abteiltür und eine grauhaarige dickliche Frau steht davor. „Wollt ihr was vom Wagen?“, sie deutet auf den Wagen vor ihr und meine Kinnlade kippt herunter. So viele verschiedene und bunte Süßigkeiten hatte ich lange nicht gesehen. „Ja!“, sage ich schnell, während Fred und George nur bedrückt den Kopf schütteln und Lee seine Reste aus dem letzten Jahr hochhält.
Schnell springe ich auf und lasse mir von allem etwas geben. Ich gebe der Frau die entsprechende Summe und schließe die Tür hinter ihr. Mit den Armen voller Süßkram setzte ich mich wieder und lasse alles in meinen Schoß fallen. „Okay, was ist das hier alles?“ – „Kürbispasteten, Schokofrösche, Berty Botts Bohnen..“, zählt Lee auf und deutet auf die jeweiligen Sachen. Ich nicke und schaue mir alles genau an. „Hier, bedient euch ruhig.“, biete ich den Jungs an und diese greifen beherzt zu. Ich öffne die Box auf der Berty Botts Bohnen sämtlicher Geschmacksrichtungen steht und nehme mir ein braunes. „Pass‘ bloß auf! Mit sämtlich meinen sie wirklich alles!“ Ich nicke und werfe mir die Bohne in den Mund… überlege es mir dann jedoch schnell anders, als ich einen bitteren und sehr widerlichen Geschmack wahrnehme. Ich verziehe das Gesicht und spucke die Bohne in meine Hand zurück. „Igitt!!“, schnell schmeiße ich die Bohne in den Mülleimer. „Ohrenschmalz?“, fragt Fred und lacht auf. „Bei braunen würde ich aufpassen!“ Ich schaue ihn angeekelt an. „Vielen Dank für die VORwarnung.“ Wir lachen und probieren uns durch alle Süßigkeiten durch.
Als ich einen Schokofrosch öffne, schrecke ich zurück, da dieser mir entgegenhüpft. Lee kann ihn einfangen und bändigen. Begeistert betrachte ich die Karte, die in der Schachtel enthalten ist. „Godric Gryffindor.“, lese ich vor. „Der bewegt sich ja!“ Staunend bewege ich die Karte hin und her. Es ist kein Hologramm, wie man es von den Muggeln kennt. Nein. Die Person auf dem Bild scheint sich tatsächlich zu bewegen. „Das ist hier normal.“, erklärt mir George. Er erzählt mir von den Portraits in Hogwarts und von den Fotos in Zeitungen. Begeistert höre ich ihm zu und merke gar nicht wie die Zeit vergeht.
„Wir sollten uns langsam mal umziehen!“, bemerkt Lee, als er auf seine Uhr schaut. Ich trage schon eine Bluse und eine schwarze Hose und ziehe daher bloß den Umhang darüber. Die Jungs scheinen keine Hemmungen zu haben und ziehen sich vor meinen Augen um. Vielleicht haben sie vergessen, dass ich da bin, oder es ist ihnen einfach egal. Ich schaue peinlich berührt auf den Boden und warte, bis sich alle wieder gesetzt haben. „Steht der Löwe für Gryffindor?“, frage ich, als ich das Wappen auf ihren Umhängen bemerke. Sie sind zudem rot gesäumt und ihre Krawatten sind ebenfalls rot-gelb. Fred nickt. „Jap, so siehts aus.“ Ich nicke beeindruckt. Der Löwe ist ein schönes Tier. So majestätisch und prächtig. „George gibst du mir mal meine Krawatte?“, fragt Lee den Zwilling, der vor mir sitzt. „Ich bin Fred…“ – „Dann halt Fred.“ Die Zwillinge schauen sich kurz an. „Hey. Ich bin Fred!“ – „Du?? Ich bin Fred!“ Sie beginnen zu rangeln, lachen aber dabei. „Ich kann euch einfach nicht auseinander halten.“, meint Lee und lässt sich in seinen Sitz sinken. „Forge!“, ruft er in die Rangelei und beide Rotschöpfe schauen auf. „Forge?“, Fred lacht. „Gib mir doch jetzt einfach die Krawatte!“ – „Wenn er Forge ist, wer bin ich dann? Gred?“ Das Abteil wird von lautem Gelächter erfüllt und auch ich kann mich nicht halten vor Lachen. Als wir uns wieder fangen können, bittet Lee schließlich mich, ihm seine Krawatte zu geben. „Fred, steh mal auf, du sitzt drauf!“ Ich gebe sie Lee und er bedankt sich bei mir. „Wie kommt es eigentlich, dass DU uns unterscheiden kannst, Emilia?“, fragt George interessiert. „Ich bin einfach gut“, sage ich gespielt hochnäsig und grinse. „Du Augen.“ – „Augen?“ Ich nicke. „Freds sind irgendwie heller.“ – „Krass.“, sagt George. „Krass.“, sagt Fred. Sie schauen sich in die Augen und betasten ihre Gesichter gegenseitig rund um die Augenhöhlen. Ich schüttle den Kopf und lasse mich tief in meinen Sitz sinken. Belustigt schaue ich den Zwillingen dabei zu, wie sie ihre Gesichter kneten und sich dann wieder rangeln.

Einen besseren Start in das Schuljahr hätte ich mir nicht vorstellen können. Die Jungs sind wirklich lustig und nett. Und ich hoffe einfach, dass ich auch nach Gryffindor komme.


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