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Fanfiction

LOST AND FOUND - die Tochter des letzten Rumtreibers - Kapitel 02 - Die Weasleys

von Fred_Weasley

01.August 1990

Eine Woche, nachdem Dumbledore bei mir gewesen war, hatte eine kleine graue Eule an mein Fenster geklopft und mir eine Rolle Pergament gebracht. Darin wurde mir mitgeteilt, dass ein Junge namens Percy Weasley mich am 1.August abholen würde. Ich war so aufgeregt, als die Eule mit ihrem kleinen Schnabel gegen meine Fensterscheibe geklopft hatte. Aus Angst, ich könnte den Besuch von Professor Dumbledore nur geträumt haben, lag ich die gesamte Woche jeden Abend mit offenen Augen im Bett und wartete darauf, dass die Eule endlich kam. Nun hatte ich die Gewissheit, dass ich nicht geträumt hatte und konnte endlich ruhig schlafen. Nachts träumte ich von Drachen und Elfen. Von Hexen und Zauberern. Tagsüber spielte ich in den Wäldern und schwang meinen Ast hin und her. Ich war so aufgeregt und konnte es kaum erwarten, dass es endlich August wurde.
Die Tage wurden wärmer und endlich ging der Juli vorüber. Man hatte Maria darüber informiert, dass ich ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr im Waisenhaus sein würde sondern auf ein Internat – für Musik, so hieß es – gehen würde.
Es klopft an meine Tür und hastig tritt Maria ein. Ich bleibe stehe – war ich doch schon seit einer halben Stunde am hin und her gehen – und lächle ihr entgegen. Ihr folgt ein junger Mann. „Morgen Emilia. Mr. Weasey ist gerade eingetroffen, um dich abzuholen!“ - „Weasley!“, korrigiert sie der rothaarige hinter ihr. „Weasley…“ murmelt Maria nickend und verschwindet dann schon wieder aus der Tür hinaus. Der Rotschopf sieht Maria hinter her und wendet sich dann mir zu. „Hallo Emilia. Ich bin Percy Weasley, wie dir Professor Dumbledore wahrscheinlich schon mitgeteilt haben wird. Dumbledore ist so ein zuvorkommender Mann. Wirklich guter Mann.“ Er reicht mir seine Hand und ich schüttle sie vorsichtig. „Ich bin dieses Jahr Vertrauensschüler von Gryffindor, eine große Ehre für mich, natürlich. Vielleicht wirst du das ja auch mal eines Tages – solltest du nach Gryffindor kommen, versteht sich.“ Er lächelt freundlich und ich ziehe meine Hand zurück. Auch wenn ich nicht die geringste Ahnung davon habe, was er gerade gesagt hab, erwidere ich sein Lächeln und nicke. „Freut mich.“, sage ich und nehme meinen kleinen Rucksack von meinem Schreibtisch. „Hast du dann jetzt alles?“, fragt er und schaut sich in meinem Zimmer um. Ich kann nur vermuten, was er sich denkt – oh Gott wie klein und schäbig. Gerade fiel mir auf wie peinlich es mir eigentlich war, fremde in mein Zimmer zu lassen. Ich hatte zwar nicht viel Besuch, aber jetzt wo er in meinem Zimmer steht, will ich schleunigst hier raus. Ich beantworte seine Frage mit einem Nicken und gehe dem Jungen voran aus der Tür hinaus.

Wir fahren mit der Straßenbahn Richtung London Innenstadt. Damit scheint Percy jedoch nicht so recht glücklich zu sein. Immer wieder flucht er und schaut grimmig drein. Er muss das alles nicht gewöhnt sein. Als erstes scheitert er am Fahrkartenautomaten. Vorsichtig wiegt er die Scheine in seinen Händen – er scheint irgendwie belustigt zu sein. „Diese Muggel“, sagt er immer wieder. Ich muss grinsen und als er sich dabei erschreckt, wie die Fahrkarte aus dem Automaten kommt, beginne ich zu lachen. Ich weiß nicht genau warum ich ihm nicht geholfen habe, einmal kam mir der Gedanke leider zu spät und ich fand es einfach zu komisch ihm zu zuschauen. Wir gehen durch die Absperrung und steigen in die nächste Straßenbahn ein. Percy schaut sich neugierig um und betrachtet die Leute im Waggon. Ich beobachte ihn dabei. Jetzt fällt mir erst auf, wie merkwürdig er gekleidet ist. Er trägt einen bunten Strickpulli – im Sommer – und eine Jeans. „Noch 2 Stationen.“, sagt er. Er wippt mit dem Fuß. Ob er vielleicht Straßenbahnfahr-Angst hatte? „Wir treffen uns mit meiner Familie im Tropfenden Kessel.“ Ich nicke, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was das war. Ich frage ihn nach Geschwistern und erfahre, dass er gleich fünf Brüder hatte und eine Schwester. Neidisch höre ich ihm zu, wie er davon erzählt, dass seine ganze Familie in Gryffindor gewesen war, seine Eltern und alle seine Geschwister. „Meine Brüderr Bill und Charlie waren auch schon Vertrauensschüler und Bill sogar Schulsprecher. Bill ist schon längst nicht mehr auf der Schule, er..“ bevor er ununterbrochen weiter reden kann, unterbeche ich ihn. „Ehm Percy… Was ist überhaupt dieses Gryffindor?“ Er scheint erst verärgert zu sein, dass ich ihn unterbrochen habe, ändert seine Miene dann jedoch schnell in Verwunderung und schließlich in ein freundliches Lächeln. „Oh, tut mir leid. Ich habe ganz vergessen, dass du von all dem ja keine Ahnung hast.“ Ich zucke mit den Schultern. „Also; Wie bei deiner Schule vielleicht auch, gibt es in Hogwarts verschiedene Häuser – vier um genau zu sein.“ Ich nicke. Zwar gibt es das an meiner Schule nicht, aber ich habe andere – reiche – Kinder einst davon erzählen hören. „Allerdings ist es in Hogwarts nicht so, dass die Schüler zufällig eingeteilt werden oder so, sondern dass sie je nach Stärken und Charakter in die einzelnen Häuser aufgeteilt werden. Sie wohnen die gesamte Schulzeit im jeweiligen Gemeinschaftsraum ihres Hauses, essen mit den Schülern ihres Hauses an einem Tisch und so weiter. Die Häuser sind auf Hogwarts so zu sagen unsere Familien. Aber natürlich ist es nicht verboten mit den Schülern aus anderen Häusern befreundet zu sein oder so! Ganz im Gegenteil – zwar herrscht zwischen dem ein oder anderen Haus eine Rivalität, dennoch sollte es eigentlich so sein, dass die gesamte Schülerschaft zusammenhält – so die Idee.“ Gespannt folge ich seinen Worten. Das ist alles so interessand und aufregend. In Hogwarts wartete also meine eigene neue Familie auf mich. „Am Ende jedes Schuljahres werden die Punkte, die man für gute Hausaufgaben und gutes Verhalten und ähnlichem bekommt und die man für schlechtes Verhalten abgezogen bekommt, zusammengerechnet und zwischen den Häusern wird das Beste auserkoren. Die Häuser treten aber nicht nur beim Hauspokal gegeneinander an sondern auch bei Quidditchspielen. Jedes Haus hat seine eigene Mannschaft und diese spielen regelmäßig gegeneinander, sodass am Ende der Sieger ernannt wird. Letztes Jahr haben wir nur knapp gegen Slytherin verloren!“ - „Gryffindor und Slytherin sind also Häuser in Hogwarts?“, frage ich schnell, um mir Klarheit zu verschaffen. „Richtig! Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw.“ Er zählt die Häuser an seinen Fingern ab. „Ich bin in Gryffindor! Dafür verlangt es Mut.“ Stolz streckt er leicht seine Brust raus. „Und für die anderen Häuser?“, frage ich instinktiv. Ich will mir ausmalen können, welches Haus wohl für mich in Frage kommt. „Nach Ravenclaw kommen nur die Schlausten.“ Okay, Ravenclaw ist ausgeschlossen für mich. „Slytherin steht für List, Ehrgeiz und Stolz.“ Ich besitze einen starken Ehrgeiz. „Und Hufflepuffs sind sehr loyal.“ Das bin ich ebenfalls. „Wie wird entschieden in welches Haus man kommt?“, frage ich leicht ängstlich. Muss man vielleicht ein paar Tests machen? Dabei könnte dann herauskommen dass man schlau sei. Oder eine Aufgabe meistern. Wenn es Mut verlangt, um nach Gryffindor zu kommen.. Was könnte man da wohl machen müssen?! Ich malt mir die schlimmsten Dinge aus, doch Percy kann mich beruhigen. Er scheint an meinem Gesichtsausdruck ablesen zu können, woran ich gerade denke. „Du brauchst davor wirklich keine Angst zu haben! Lass dir auch von keinem erzählen, du müsstest gegen einen Drachen kämpfen oder so! Du bekommst einen alten Hut aufgesetzt, der sozusagen in deinen Kopf – in dein tiefstes Inneres – guckt und dann entscheidet, welches Haus am besten zu dir passt.“ Mir fällt ein Stein vom Herzen. „Puh, ich hab schon mit dem Schlimmsten gerechnet!“ Ich grinse und frage weiter. „Du hast eben von Quidditchspielen geredet. Was ist das?“ Percy zählt mir von dem Zauberer Sport, auch wenn er nicht sehr überzeugt davon zu sein scheint und ich bin ganz hin und weg. Das muss ich unbedingt mal ausprobieren!
Gedankenverloren schaue ich aus dem Fenster, während Percy mir von den Gespenstern erzählt, die durch das Schloss spuken. „Pass bloß auf, dass du durch keinen durchläufst. Das ist echt kein angenehmes Gefühl, sag ich dir.“ Wir sind fast da und schon hält die Bahn. „Wir müssen raus!“, sage ich zu Percy plötzlich und wir eilen aus der Bahn. „Hätten wir wohl fast die Haltestelle verpasst!“, meint Percy und wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Komm, folg mir.“ Wir verlassen den Bahnhof in Richtung Charing Cross Road. „Wir müssen zum Tropfenden Kessel, weißt du. Für Muggel ist er unattraktiv und sie meiden ihn – natürlich ist er verzaubert.“ Verzaubert! Was für ein tolles Wort. „Und da sind wir auch schon.“ Als wir um die Ecke gehen, springt mir als erstes mein Lieblingsbuchladen ins Auge. Doch Percy zeigt auf die andere Straßenseite und ich sehe einen Laden, den ich zuvor nie bemerkt hatte. War ich wirklich schon so oft hier gewesen aber immer blindlinks daran vorbei gelaufen? Der Laden sieht von außen wirklich nicht sonderlich ansprechend aus und die Passanten, die an ihm vorbei gehen, scheinen alle unwillkürlich einen Bogen darum zu machen. Percy geht mir voran und wir betreten das Ladenlokal. Es ist sehr voll und an den Tischen sitzen die komischsten Gestalten – nicht alle unbedingt menschlich. Einige Blicke ruhen auf uns, als wir durch den Pub auf eine Hintertür zugehen und ich halte mich so nah es geht an Percy um bloß nicht verloren zu gehen. „Das waren aber komische Gestalten.“ Ich blicke mich noch einmal um, bevor die Tür ins Schloss fällt. Dann wende ich mich nach vorne zu Percy um. Wir stehen in einem kleinen Hinterhof – eine Sackgasse. Vor uns ragt eine massive Backsteinmauer in die Höhe. „Ehm Percy, du siehst aber die Mauer oder?“ frage ich verwirrt und blicke zu dem Rotschopf hoch. „Natürlich sehe ich die Mauer.“, sagt er belustigt und zieht seinen Zauberstab hervor. Bedacht zählt er die Backsteine an der Mauer ab und klopft einen Stein dreimal an. Ich weiche erschrocken zurück, als die Mauer beginnt, sich in der Mitte zu teilen und die Steine sich zur Seite schieben, bis sie einen schmalen Durchgang zu einer großen, vollen Straße bilden. „WOW!“, entfährt es mir und ich weiß gar nicht, wo ich zu erst hinschauen soll. „Wie hast du das gemacht?“, frage ich ihn. Er grinst, genießt den Moment des Erfolges und antwortet mir dann „Du musst den richtigen Stein antippen. Merk dir einfach: Drei nach oben, Zwei zur Seite!“ Ich nicke und er geht mir voraus durch dem Bogen in der Backsteinmauer. Ich folge ihm begeistert und komme aus dem Staunen nicht heraus. Recht und Links sind wir umringt von Zaubereigeschäften jeglicher Art. Ich betrachte das Straßenschild, auf dem in großen Buchstaben „Winkelgasse“ geschrieben stand. Es tümmelt sich nur so von Frauen mit Hexentüren und Männern in langen Umhängen, Eulen, die herumflattern, Katzen die ihren Besitzern entfliehen. „Emilia, kommst du?“ Ich habe gar nicht bemerkt, dass Percy schon weiter gegangen ist und schaue mich hilflos nach dem Ursprung seiner Stimme um. Schnell finde ich ihn – kaum zu übersehen – in einer Menge rothaariger Personen. Das konnte nur seine Familie sein.
Ich eile zu ihnen, laufe dabei in einen großen, dicken, bärtigen Mann, der mich auffängt, als ich dabei aus dem Gleichgewicht gerate. „Hey Hagrid!“, rufen zwei der Familie im Chor. Unverkennbar Zwillinge. Der bärtige winkt der Familie zu und wendet sich dann mir zu. „Alles gut, Mädchen?“ Ich nicke verängstigt und laufe dann weiter zu Percy und den anderen. „Macht’s ma gut! Wir seh’n uns dann in Hogwarts!“ Die Familie winkt dem Mann zu und er verschwindet hinter der nächsten Ecke. Ich schaue ihm fasziniert hinterher. Wie kann man so groß sein? „Hi.“, sage ich schüchtern und lächle in die Runde. Eine kleine rundliche Frau, ein großer schlaksiger Mann zu ihrer Rechten, vor ihnen ein kleines Mädchen, ein Junge, vielleicht ein Jahr älter als das Mädchen, die Zwillinge, die den riesen Mann gegrüßt hatten und Percy, der mich ungeduldig anschaut. Alle haben wie er rote Haare und Sommersprossen. „Hallo Emilia.“, sagt die Frau und kommt näher auf mich zu. Sie sieht sehr nett aus und ihre roten Haare fallen in leichten Locken auf ihre Schultern. An ihrer linken Hand hängt ihre jüngste und einzige Tochter, die rechte legt sie zur Begrüßung auf meine Schulter. „Wie geht es dir, Schätzchen?“, sie beugt sich etwas zu mir herunter. „Gab es keine Probleme?“ – „Mir geht es gut, danke. Und Probleme gab es keine, nein.“ Ich lächle schüchtern. „Das ist schön. Und, freust du dich schon auf Hogwarts? Für dich ist das sicher alles ziemlich aufregend oder?“ Ich nicke. „Ich kann das alles noch gar nicht richtig glauben. Aber freuen tu ich mich umso mehr!“ Sie lächelt. „Das glaub ich. Ich weiß noch mein erstes Jahr damals. Meine Eltern waren zwar Zauberer aber trotzdem war das damals auch für mich alles so spannend!“ Sie nimmt die Hand von meiner Schulter und ihr Mann tritt vor. Er streckt seine Hand aus und ich nehme und schüttle sie. „Schön dich kennen zu lernen, Emilia. Sag mal stimmt es, ihr Muggle eine Möglichkeit gefunden habt, ohne Magie zu fliegen?“ Ich nicke. „Ja, also.. Mit Flugzeugen.“ Er lacht. „Faszinierend, faszinierend!“ Er lässt meine Hand los und legt sie um die Schultern seiner Frau. „Wir sollten mal los, meint ihr nicht?“, sagt er laut in die Runde und geht mit seiner Frau und seiner Tochter voran. Ich schaue zu, wie die vier Jungs ihren Eltern folgen und die Zwillinge sich kabbeln. „Emilia kommst du?“ – „Oh.“ Ich war so fasziniert, dass ich quasi vergessen habe, mit zu gehen. Ich hole auf und laufe neben einem der Zwillinge her. „Dad steht voll auf all so Muggelzeugs!“ er grinst und ich nicke. „Ich bin übrigens Fred.“, sagt er und lächelt mich an. „Ich bin Emilia.“ Er lacht. „Ich weiß.“ Ich grinse und werde rot. Ich schaue vor mich auf die Straße und warte bis die Hitze aus meinem Gesicht verflogen ist und schaue dann erst wieder auf. „Das sind George“, er deutet auf seinen Zwillingsbruder. „Ron“ auf seinen kleinen Bruder „und an Mums Hand ist Ginny.“ Ich nicke und lächle. „Nett von euch, mich mitzunehmen.“ Sage ich und lächle. „So sind wir halt.“, meint George und er und sein Zwillingsbruder lachen. Ich grinse. Verlegen schaue ich den Zwilling rechts von mir an. Fred. Er gleicht seinem Zwillingsbruder bis auf die letzte Sommersprosse. Als unsere Blicke sich treffen, schaue ich schnell weg und werde wieder rot. Seine Augen sind hell und strahlen.
Wir durchqueren die volle Straße und Fred und George erklären mir, was es mit den ganzen Läden auf sich hat. Links von mir kommt lautes Geschnatter und ich schaue bewundernd in ein kleines Ladengeschäft, in dem es nur so von Eulen wimmelte. Eine pechschwarze Eule, vielleicht gerade einmal so groß wie meine ausgestreckte Hand flattert durch das Schaufenster und ich kann sehen, wie der Ladenbesitzer versucht, sie einzufangen. Ein weißer Fleck ziert das Gefieder der Eule und zieht sich länglich von ihrem rechten Auge zu ihrer Schwanzspitze. Percy kommt an meine linke Seite und versperrt mir die Sicht auf den Laden. „Kann ich auch eine Eule haben?“, frage ich ihn. Er folgt meinem Blick auf den Laden. „Eulen, Katzen und Kröten sind in der Schule erlaubt. Sobald wir das Geld von der Bank geholt haben, können wir gerne noch einmal herkommen.“, sagt Percy bestimmt. Ich nicke und blicke nach vorne. Ich hoffe, dass die kleine Eule nicht zu teuer ist. „Da vorne ist Gringotts!“, ruft Ron begeistert. Vielleicht war er auch das erste Mal hier. Ich recke mich, um etwas sehen zu können. Gerade aus vor uns, steht ein großes, schneeweißes Haus, zu dessen bronzefarbener Tür eine breite Marmortreppe führt. In Bronzebuchstaben steht „Gringotts“ an die Hauswand geschrieben. „Wow!“, entfährt es mir. Die Größe und Pracht des Gebäudes rauben mir die Worte. Die Bank spaltet die Winkelgasse in zwei kleinere Straßen, die neben dem Gebäude weiter, bis ins unendliche wie es mir scheint, verlaufen. Während ich das Gebäude staunend betrachte, diskutiert Mrs. Weasley mit ihrem Mann leise über die diesjährigen Ausgaben. „Das ist alles wieder so viel.“ – „Immerhin müssen wir dieses Jahr keine Grundausrüstung mehr kaufen.“ Mrs. Weasley nickt und ich versuche nicht hinzuhören. Die Familie scheint nicht sonderlich wohlhabend zu sein. Wie auch, bei sieben Kindern? „Hast du deinen Schlüssel dabei, Emilia?“ Ich schaue auf und suche nach Mrs. Weasley’s Blick. Ich nicke. „Ja, moment.“ Ich öffne meine Kette und nehme den Schlüssel behutsam davon ab. Ich gebe Mrs. Weasley den Schlüssel und verschließe meine Kette dann wieder. „Sehr gut.“ Sie lächelt, sieht aber irgendwie fertig aus. Ich folge der Familie durch die große Tür und komme aus dem Staunen kaum heraus, als wir eine riesige Halle betreten. Alles ist mit Marmor und Gold verziert, links und rechts sind Tresen, an denen.. Nein das kann nicht sein.. Doch.. An ihnen sitzen Kobolde! In ihren langen kantigen Fingern halten sie große Federn und begrüßen die Kunden mürrisch. Ich halte mich an Fred und George, die ihren Eltern zu einem Schalter folgen, der gerade frei geworden ist. Mr. Weasley gibt dem Kobold zwei Schlüssel während Mrs. Weasley den Weg zu mir sucht. „Weißt du, Emilia, Ron und Ginny hier.“ Sie nickt ihrer Tochter zu, die immernoch an ihrer Hand hängt. „sind auch beide das erste mal hier.“ Ich lächle. „Es ist alles so atemberaubend!“, sage ich und Mrs. Weasley erwidert mein lächeln. „Ron kommt nächstes Jahr erst nach Hogwarts. Fred und George kommen allerdings schon in die zweite Klasse.“ Sie schaut ihre Zwillingssöhne strahlend an. „Sie sind alle so schnell groß geworden.“ Ich sehe das Glück in ihren Augen, als sie ihre Kinder ansieht. Den Stolz und die Liebe, die sie für sie empfindet. Schnell schaue ich weg. Mich hat nie jemand so angesehen. Ich schaue mich wieder in der Halle um. Alles ist vergoldet und einfach prachtvoll. Auf einem Schild vor einer silbernen Doppeltür steht in schwungvollen Buchstaben „Fremder, komm du nur herein, Hab Acht jedoch und bläu's dir ein, Wer der Sünde Gier will dienen, Und will nehmen, nicht verdienen, Der wird voller Pein verlieren. Wenn du suchst in diesen Hallen einen Schatz, dem du verfallen, Dieb, sei gewarnt und sage dir, Mehr als Gold harrt deiner hier.“ Der Spruch soll wohl Diebe abschrecken. „Emilia!“ Schonwieder bin ich von allem so fasziniert, dass ich den Anschluss verliere. Ich eine der rothaarigen Familie hinterher und folge ihnen und einem Kobold durch eine riesige Bronzetür. Statt einen weiteren Marmor und Gold verzierten Raum zu betreten, kommen wir in einen steinernen Gang, der mit hellen Fackeln beleichtet wird. „Bitte einsteigen.“, der Kobold deutet auf einen Karren. Er sieht gebrechlich aus und morsch. „Ist das denn sicher?“, frage ich Mr. Weasley, der zu meiner linken steht. „Bisher ist noch nichts passiert.“ Wir steigen ein und ich halte mich am Rand des Wagens fest. Fred und George schauen mich belustigt an und als wir losfahren schreie ich laut los. Erst aus Angst doch irgendwann, weil es mir Spaß macht. Der Karren ist sehr schnell und die Fahrt erinnert mich an die mit einer Achterbahn. Die Zwillinge heben die Arme in die Luft und genießen die Fahrt. Percy hingegen sieht sehr bleich aus und ihm scheint die Fahrt nicht sonderlich zu gefallen. Vorsichtig lasse ich den Wagenrand los und recke auch meine Hände in die Luft. Ich lache mit den Zwillingen und wir beugen uns immer auch noch extra in die Kurven hinein. Als wir jedoch ruckartig anhalten, bereue ich es, mich nicht mehr festgehalten zu haben. Mit einem kräftigen Ruck werde ich nach vorne geschleudert und gegen den Wagen gedrückt. „Oh liebes, geht es dir gut? Halt dich nächstes Mal lieber fest.“ Ich halte mir den Arm, ich werde wohl den ein oder anderen blauen Fleck davon tragen müssen. „Bestens, Mrs. Weasley! Ja, das sollte ich vielleicht.“ Ich lächle sie an und grinse dann zu Fred und George herüber, die schon ausgestiegen waren. Fred hält mir seine Hand hin und ich nehme sie dankend an, um sicher aus dem Wagen aussteigen zu können. Ich klopfe meine Klamotten ab und richte mich dann auf. „Schrecklich, diese Fahrt! Man sollte längst ein neues System hier einführen.“, beschwert sich Percy während wir dem Kobold zu einer Bronzetür folgen. Ich kichere und auch Fred und George können ein Lachen kaum verkneifen. Percys Haare stehen vom Fahrtwind zu Berge und er merkt es erst, als seine Mutter ihn darauf hinweist. „Das ist dein Verlies, Emilia.“, sagt Mrs. Weasley freundlich und legt eine Hand auf meinen Rücken. „Verlies? Was? Werde ich eingesperrt?“ Das Lachen weicht von meinem Gesicht und Angst folgt. Was machen sie mit mir? Warum den Verlies? Was habe ich gemacht? Ginny zupft an meinem Ärmel. „Da ist das Geld drin.“, flüstert sie mir ins Ohr. Sie ist sehr schüchtern und wird rot als ich sie verdutzt angucke. Schnell versteckt sie sich wieder hinter ihrer Mutter und ich verliere sie aus dem Blick. „Das Geld ist in einem Verlies?“ Ich staune nicht schlecht, als der Kobold den Schlüssel in das Schloss der Bronzetür steckt und diese mit einem lauten knarren auf geht. „Verlies 546. Ihres, Miss McClair.“ Er deutet auf die offene Tür und ich schaue mich verunsichert in der Runde um. „Und man will mich wirklich nicht einsperren?“, frage ich und Ron gluckst belustigt. Mrs. Weasley schüttelt den Kopf und zeigt ebenfalls auf die offene Tür. „Na los, geh schon. Ich warte hier auf dich, während die anderen schon einmal weiter fahren.“ Ich nicke und steige durch die massive Tür hindurch. Ich kann meinen Augen kaum glauben, als ich das Gold und Silber vor meinen Augen aufblitzen sehe. In einer Ecke war ein Häufchen großer goldener Münzen. In der gegenüber ein viel größerer Haufen mit bronzenen und silbernen Münzen. Scheine sind hier keine. Auf einem Regal kann ich Schmuck ausmachen, darunter drei Besen und eine große hölzerne Kiste. Ich streiche über einen der Besen. Er sieht abgenutzt aus und muss schon recht alt sein. Dann strecke ich mich und betrachte den Schmuck, der das Regal ziert. Ich entnehme ihm ein Armband aus leichtem Gold, dessen Anhänger eine geflügelte Perle war. Als ich die Perle berühre, öffnet sie sich und ich staune nicht schlecht, als ein kleiner Zettel zum Vorschein kommt. Ich entfalte ihn und versuche den gekritzelten Text zu entziffern. „Auf dass es dir bei deinem ersten Quidditchspiel Glück bringt. R.L.“ Ich lese die Zeilen ein paar mal stumm und merke nicht, wie mir eine Träne die Wange herunter kullert. Das muss meiner Mutter gehört haben. Und R.L. muss mein Vater gewesen sein. R… Ob ich nach ihm benannt war? Aber wer benennt seine Tochter nach einem Mann? Schnell verwerfe ich den Gedanken und starre das Armband an. Es ist sehr schön. Ich schiebe den Zettel wieder in die kleine Perle und sehe zu wie sie sich behutsam darum verschließt. Ich liebe Magie. Dann verstaue ich das Armband in meiner Hosentasche und wende mich der Truhe zu. Sie ist verschlossen. Na super. Ich rüttle daran, doch sie öffnet sich keinen Spalt. Ich seufze und lasse es sein. Enttäuscht, nicht mehr über meine Eltern erfahren zu können, greife ich nach einem Lederbeutel, der an einem stählernen Haken an der Wand hängt, und fülle ihn mit Münzen. Ich packe von jeder Münze etwas ein, da ich nicht weiß, wie viel ich brauchen werde. Etwas unbeholfen versuche ich den Beutel zuzuknoten, doch war ich nicht sonderlich gut im Schleifen binden – es hatte mir nie jemand beigebracht – weswegen ich es sofort wieder aufgebe. Ein wenig traurig schaue ich mich noch einmal im Verlies um und untersuche jede Ecke nach etwas, das ich übersehen haben könnte. Doch da ist nichts mehr, außer die verschlossene Truhe und so klettere ich wieder aus der Tür heraus und lasse sie hinter mir verschließen.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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