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Fanfiction

Hogwarts In Love - Ron und Hermine, Teil 1

von alexmason

Müde lehnte Ron seinen Kopf gegen das kühle Glas der großen Scheibe. Er saß auf dem steinernen Sims vor einem der deckenhohen Fenster im Gang ihres VgdK-Klassenzimmers, gegenüber der Tür, vor der seine Mitschüler ungeduldig auf Snape warteten.
Sein Blick wanderte nach draußen. Von seiner Position aus konnte er lediglich auf den See hinaus sehen; hinter dessen spiegelglatter Wasserfläche begannen die weitläufigen Wiesen und Felder außerhalb von Hogwarts. Der Himmel war stahlgrau und wolkenlos und der Schnee, der in den letzten Tagen gefallen war, bedeckte die gesamte Szenerie nach wie vor mit einem weißen Tuch.
Nachdenklich starrte er durch das Glas nach draußen.
Seit er erfahren hatte, dass Harry und Hermine sich wieder vertragen hatten, wucherten Gedanken und Zweifel wie Unkraut in seinem Kopf.
Obwohl er sich für die Beiden freute, und auch selbst ein wenig erleichtert war, dass die seltsamen Momente zwischen ihnen nun endlich vorüber waren, stand er dem Ganzen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Soweit er wusste, war Hermine die Zubereitung des Trankes noch nicht gelungen, was im Umkehrschluss bedeutete, dass ihre Liebe zu Harry, die sie so dringend loswerden wollte, noch immer da war.
Wieso also hatten sie sich versöhnt?
War sie all dem überdrüssig geworden und hatte trotz ihres Ärgers auf Harry den ersten Schritt getan?
Oder war es Harry gewesen, der über seinen Schatten gesprungen war und sie um Verzeihung gebeten hatte?

Doch vor allem quälte ihn die Frage, wie es nun zwischen ihm und Hermine weiter gehen sollte.
Arbeitete sie noch an dem Trank? Wollte sie Harry noch immer vergessen und stattdessen ihm eine Chance geben?
Andererseits wusste er nicht, was er tun sollte, falls Hermine tatsächlich über Harry hinwegkommen sollte. Mehr als Sex wollte er nicht von ihr, und mittlerweile war er sich nicht mehr sicher, ob das auch auf sie zutraf. Als sie von Angelina erfahren hatte, war sie merkwürdig still geworden und hatte sich den Rest des Essens hinter einem falschen Lächeln versteckt.
So ganz verstand er nicht, was genau sie eigentlich wollte, und er fragte sich unwillkürlich, ob sie es überhaupt selbst wusste.
Plötzlich kam er sich ein wenig schäbig vor, dass er sich nicht im Geringsten für seine beiden besten Freunde freuen konnte, sondern eher eifersüchtig war. Nicht, weil es seine Gefühle verletzte, sondern weil es womöglich bedeutete, dass es zwischen ihm und Hermine zu nichts mehr kommen würde.
Gleichzeitig fragte er sich, wie Harry die ganze Sache sah, denn er erwiderte Hermines Gefühle nicht.
Hatte er sie einfach angelogen, um mit ihr schlafen zu können?
Oder war er in Wirklichkeit doch in sie verliebt und hatte ihn, Ron, angelogen?
Dieser Wust an Fragen hatte ihn bereits den ganzen Morgen lang umgetrieben.
Ernüchtert wurde ihm klar, dass Hermine eigentlich keinen Grund mehr hatte, den Trank zu brauen. Die Vorstellung, mit ihr Sex zu haben, war ohnehin unwirklich gewesen, dennoch fühlte er sich frustriert.

"Hey Ronald."
Er wandte überrascht den Kopf; Luna war soeben neben ihn getreten.
"Oh, äh ... hi, Luna", erwiderte er und hoffte, dass er nicht rot geworden war. Er bemühte sich, seinen Blick von ihrem Ausschnitt fernzuhalten; stattdessen starrte er angestrengt auf die kleine blonde Locke, die ihr ins Gesicht fiel.
"Ich weiß, was du denkst", sagte sie mild lächelnd und setzte sich neben ihn.
"Ich - ähm."
Sie kicherte. "Ron, das, was am Sonntag passiert ist muss dir nicht peinlich sein, das habe ich euch doch schon gesagt."
Ron nickte. Obwohl er erleichtert war, fand er es noch immer ein wenig befremdlich, wie offen Luna mit der Situation umging.
"Ja, ich weiß", sagte er und blickte sich kurz um, doch die übrigen Schüler standen alle vor dem Klassenzimmer herum. "Danke, dass du das so locker siehst, Luna."
Sie lächelte. "Ist doch klar. Ich hab' es Harry auch schon gesagt; ich hätte kein Problem damit, dir einen runterzuholen oder so. Also, wenn du das möchtest."
Ron verschlug es bei dieser Direktheit die Sprache. Er kannte Luna, sie nahm kein Blatt vor den Mund und sprach auch oft die unangenehmsten Dinge offen aus, aber das ... Die Erinnerung an letztes Halloween schoss kurz durch seinen Hinterkopf.
"Okay, äh ... danke, ich sag' dir dann Bescheid", stotterte er. Diesmal war er unter Garantie rot geworden.
"Super", entgegnete sie fröhlich. "Harry schien sich nicht so darüber zu freuen, ich glaube er war ziemlich in Gedanken. Meinst du, er und Hermine haben sich wieder vertragen?"
"Was - woher weißt du -?" Wie hatte das Luna erfahren? Und woher hatte sie überhaupt von dem Streit mitbekommen?
"Ach ich bitte dich, das war doch offensichtlich", erklärte Luna gelassen und malte mit dem Finger Muster auf die beschlagene Scheibe. "Die zwei haben sich nicht einmal mehr in die Augen sehen können. Und als Harry am Sonntag so verwirrt aus dem Raum der Wünsche kam, habe ich mich gefragt, ob sie sich vielleicht endlich ausgesprochen haben."
"Sie waren im Raum der Wünsche?", fragte Ron überrascht. Bedeutete das etwa -? Er wagte nicht, diesen Gedanken zu vollenden.
"Naja, ich bin mir nicht sicher, aber es würde durchaus Sinn machen, findest du nicht?" Ihr Zeigefinger vollendete ein vierblättriges Kleeblatt; sie betrachtete es prüfend.
"Jaah ...", antwortete Ron langsam.

Er erinnerte sich daran, was Harry zu ihm gesagt hatte: Ich denke, diesmal bin ich an der Reihe.
Bis gerade eben war ihm die Tragweite einer weiteren Versöhnung der Beiden nicht klar gewesen, doch nun fiel ihm plötzlich ein, wie es das letzte Mal geendet hatte.
Sex, schoss es ihm wie ein scharfes Schwert durch den Kopf, sie hatten danach Sex.
Und was sprach dagegen, dass es diesmal genau so gelaufen war? Solange Hermine den Trank nicht fertig gestellt hatte, waren ihre Gefühle für Harry noch so stark wie zuvor, und er war sich ziemlich sicher, dass auch sein bester Freund, obwohl er sich nur die Freundschaft zurück wünschte, der Versuchung auch ein zweites Mal nicht hatte widerstehen können.
Wie eine kalte Hand, die sich um seine Eingeweide legte, beschlich ihn die Erkenntnis, dass er bei Hermine immer den Kürzeren ziehen würde. Gerade war er kurz davor gewesen mit ihr zu schlafen, doch nun, darauf hätte er all sein Geld gewettet, war sie wieder Harry verfallen.
"Naja, mich freut es für sie", unterbrach Luna seine Gedankengänge. Sie erhob sich. "Ich mache mich jetzt besser auf den Weg zum Unterricht. Und ich glaube, du solltest das auch."
Ron blickte zum Klassenzimmer und stellte fest, dass die Klasse durch die geöffnete Tür strömte.
"Ja, alles klar", sagte er mechanisch.
"Ciao", sagte Luna lächelnd und hüpfte davon.
"Ciao", erwiderte er leise.
Für einen kurzen Augenblick betrachtete er gedankenverloren das kleine Kleeblatt auf der Scheibe, dann trottete er langsam den anderen ins Klassenzimmer hinterher.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass Harry noch immer nicht da war.

Als er seinen Platz neben Hermine eingenommen hatte, bemerkte er, dass auch Snape noch überhaupt nicht da war. Das war bei Weitem merkwürdiger als Harrys Abwesenheit. In dem Moment, als er den Mund öffnete, um Hermine darauf aufmerksam zu machen, knallte die Tür hinter dem Lehrerpult auf.
Für einen Augenblick dachte Ron, es sei Snape, der energisch eintrat, dann erkannte er, dass es eine junge Frau war.
Pechschwarzes, glänzendes Haar rahmte ihr bleiches Gesicht ein und fiel weich über ihren nachtschwarzen Umhang, der ihre schlanke Figur umhüllte. Ohne, dass sie ein Wort gesagt hatte, war bei ihrem Eintreten die Klasse schlagartig verstummt und starrte sie an.
Ihre eisgrauen Augen huschten gleichgültig durch das Klassenzimmer, dann begann sie zu sprechen.
"Lassen Sie mich eines klarstellen", sagte sie mit leiser Stimme, bei deren Klang es Ron eiskalt den Rücken hinab lief.
"Es ist mir vollkommen egal, was Sie heute tun. Ich bin nur hier, weil Professor Snape … nicht anwesend sein kann." Ihr Blick traf Ron wie kalter Stahl; rasch senkte er den Kopf.
"An seiner Stelle würde ich Sie einfach alleine arbeiten lassen", fuhr sie gedehnt fort, "doch er scheint der Auffassung zu sein, dass Sie dazu …"
Sie machte eine kurze, bedrohliche Pause. "… nicht in der Lage sind", endete sie sanft. Obwohl sie so leise sprach, konnte man jedes Wort klar verstehen, da die gesamte Klasse nicht zu atmen wagte.
Sie legte den Kopf ein wenig schräg, sodass ihr das schwarze Haar über die Wange fiel. "Bedauerlich", sagte sie kalt flüsternd.
Einen Herzschlag lang herrschte absolute, eisige Stille; allein schon ihre Ausstrahlung schien genug, um einen kompletten Saal ruhig zu halten.
"Wie dem auch sei", sagte sie und wirkte mit einem Mal gelangweilt. "Hier sind ihre Aufgaben -", auf einen Schwenk ihres Zauberstabs erschienen diese an der Tafel, "- sie haben die gesamte Stunde Zeit. Sollten sie Unterhaltungen führen …" Eine weitere, kalte Pause. Sie betrachtete die Klasse, als würde sie die Einschüchterung genießen, die sie hervorrief. Ihre Lippen kräuselten sich. " … so ist mir das vollkommen egal."
Ohne ein weiteres Wort setzte sie sich hin, nahm eine schwarze Mappe aus ihrem Umhang, schlug sie auf und begann, mit einer ebenso schwarzen Feder darin zu schreiben.
Keiner sagte ein Wort; Ron drehte langsam den Kopf und fing Hermines Blick auf; sie hatte den Mund leicht geöffnet und wirkte verwirrt. Nach und nach begann ein leises Gemurmel, doch keiner wagte es, die Stimme zu heben. Noch immer konnte man die Anspannung spüren, die sich breit gemacht hatte.

"Was war das denn?", murmelte er Hermine zu.
Sie schüttelte nur den Kopf. "Keine Ahnung. Aber sie weiß, wie man Schüler in den Griff kriegt."
Er nickte verdrießlich. "Die ist schlimmer als Snape", stellte er leise fest. "Mal ehrlich, die könnte seine Schwester sein, findest du nicht?"
Hermine blätterte durch ihr VgdK-Buch. "Kann schon sein", sagte sie gedämpft.
"Und sie hat uns nicht mal gesagt, wie sie heißt", fügte er ungläubig hinzu. Etwas wie diese Frau hatte er noch nie erlebt.
"Selwyn", flüsterte Hermine und legte das Buch beiseite.
"Was?"
"Sie heißt Selwyn", wiederholte sie. "Steht auf ihrer Mappe."
Ron schmunzelte. "Du entdeckst aber auch alles."
Sie lächelte. "Manchmal." Ihre Augen blitzten.
"Apropos, ich hatte Recht!", flüsterte sie triumphierend.
"Womit?", fragte er leise.
"Na, dass Ginny immer noch auf Harry steht!" Hermine warf einen raschen Blick nach vorn, doch Miss Selwyn würdigte sie noch immer keines Blickes.
"Und wieso bist du dir da jetzt so sicher?", wollte Ron wissen. "Nicht, dass es nicht total offensichtlich wäre", fügte er hinzu.
"Gestern hat Ginny mich abgefangen und wollte mit mir reden ", erzählte sie. "Sie hat mir gestanden, dass sie sich nach der Sache mit Dean wieder in Harry verliebt hat."
"Oh, ach so", zuckte er die Achseln. Ihm war schon lange klar gewesen, dass seine kleine Schwester Harry nie wirklich aufgegeben hatte.
"Und wieso hat sie dir das erzählt?"
"Ich weiß nicht genau", erwiderte Hermine nachdenklich. "Ich glaube, sie wollte meinen Rat. Aber dann seid ihr aufgetaucht."
Ron musste sich beherrschen, ihr nicht einfach ins Wort zu fallen und sie nach Harry zu fragen.
"Vermutlich spricht sie das die nächsten Tage über nochmal an", fuhr Hermine fort. "Weißt du, was Harry über die Sache denkt?"
Ron sah sie an und versuchte, eine Regung in ihrer Miene zu finden, doch sie wirkte normal interessiert.
"Nein", antwortete er wahrheitsgemäß. "Wieso?"
Sie zuckte die Achseln. "Wenn ich das wüsste, könnte ich Ginny bessere Tipps geben." Noch immer verriet ihre Miene kein Zeichen der Eifersucht.
Ihre Augenbraue hob sich. "Wieso starrst du mich so an?"
Er zögerte kurz, doch ihm war bewusst, dass es keinen Sinn hatte, so zu tun, als wäre nichts.
"Ich hab mich nur gefragt, ob du … nach allem, was mit Harry passiert ist, nicht ähm … eifersüchtig bist. Oder so."

Ein schelmisches Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Das wollte ich dir eigentlich schon früher erzählen, aber …" Sie senkte die Stimme noch weiter und beugte sich ein Stück vor.
"Ich habe den Trank gefunden und gebraut." Ihre Augen leuchteten triumphierend. "Und er wirkt."
Ron sagte einen Augenblick lang nichts. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich der Tragweite dessen bewusst wurde.
"Das … das ist unglaublich", sagte er und zwang sich zu einem Grinsen. "Ich wusste, dass du es schaffst."
Er war selbst verwundert, dass er sich nicht wirklich über diese Neuigkeit freute.
Das macht alles noch komplizierter, dachte er.
Hermine bemerkte seine verhaltene Reaktion nicht.
"Ich hätte es auch nicht gedacht", sagte sie und grinste stolz. "Das war an dem Abend, als die Party war. Ich wollte es dir eigentlich gleich erzählen, aber du warst nicht da."
"Ich war zwischendurch kurz …" Ron überlegte fieberhaft, was am glaubwürdigsten klang. "… im Schlafsaal", log er hastig.
Hermines Augenbraue hob sich unmerklich.
"Ein bisschen Ruhe vor den ganzen Leuten haben, du weißt schon", setzte er rasch hinzu.
"Ach so", sagte sie, wirkte jedoch nicht überzeugt.
"Und wie funktioniert das mit dem Trank jetzt?", fragte er schnell, um den unangenehmen Moment zu überspielen.
Er war sich sicher, dass sie etwas gemerkt hatte, doch sie konnte nicht wissen, wieso er in Wirklichkeit nicht da gewesen war.

"Er lässt sämtliche Gefühle für Harry verschwinden", erklärte sie. "Ich muss ihn alle zwei Tage einnehmen, dann hält die Wirkung durchgehend an."
"Und wenn du es mal vergisst?", hakte Ron nach. "Und musst du ihn bis zum Ende deines Lebens einnehmen? Was passiert, wenn du ihn absetzt?"
"Vergessen werde ich ihn nicht", erwiderte Hermine bestimmt. "Ich weiß nicht, wie lange ich ihn nehmen muss", gab sie dann zu. "Aber meine Gefühle für Harry werden ja auch nicht ewig anhalten. Ich denke, in ein paar Jahren kann ich ihn problemlos absetzen."
"Wenn du meinst", sagte er zweifelnd. Er war sich nicht sicher, ob das so reibungslos funktionieren würde. Aber schließlich, so sagte er sich, musste Hermine es wissen. Es war niemandem wichtiger als ihr selbst, dass der Trank perfekt wirkte.
"Auf jeden Fall ist die Wirkung unglaublich", schwärmte sie. "Ich kann endlich wieder normal mit Harry befreundet sein, ohne diese komische Spannung zwischen uns."
"Und wie hast du ihm das erklärt?"
"Ich habe ihm gesagt, dass ich vermutlich nur in ihn verknallt war und durch, ähm … nachdem wir miteinander geschlafen hatten wohl ein wenig durch den Wind war."
"Was hat er dazu gesagt?" Ron fragte sich unwillkürlich, wieso ihn das so interessierte.
"Er meinte, dass es ihm ähnlich ging", sagte sie. Sie bückte sich nach unten und begann, in ihrer Tasche zu kramen.
"Wir haben uns im Raum der Wünsche getroffen", klang ihre gedämpfte Stimme von unten hervor. Schließlich förderte sie ihre Feder und ein Pergament zu Tage, die sie auf den Tisch legte, ihr Gesicht war rosa angelaufen.
"Im Raum der Wünsche?", wiederholte Ron. Also hatte Luna Recht gehabt. "Wieso das denn?"
Er meinte zu erkennen, wie Hermines Wangen noch ein wenig dunkler erröteten. "Nun, wir konnten uns in aller Ruhe aussprechen, ohne gestört zu werden und, ähm … ja, genau." Sie drehte sich von ihm weg und spähte an die Tafel.
"Wir sollten mit den Aufgaben anfangen", sagte sie unvermittelt, ehe er nachhaken konnte.
"Okay", erwiderte er achselzuckend. "Fang an."

Den Rest der Stunde verbrachten sie wie sonst auch; Hermine löste die Aufgaben, die Snape ihnen gegeben hatte und Ron schrieb von ihr ab.
Als die Pausenglocke ertönte, war Miss Selwyn bereits mit wehendem Umhang verschwunden, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Sie packten zusammen und gingen den anderen Schülern hinterher aus dem Klassenzimmer.
"Was war das denn für eine …?"
"Unglaublich, diese Frau …"
Alle unterhielten sich über Snapes merkwürdige Vertretung, doch Ron beschäftigte eine andere Sache.
Ihm war aufgefallen, dass Hermine kein Wort über ihr letztes Date verloren hatte, bei dem sie sich beinahe geküsst hatten. Wie erwartete sie, dass es nun weiter ging? Wollte sie ihn noch immer? Schließlich hatte er gesagt 'dann gehöre ich ganz dir'.
Warum auch immer ich das getan habe, dachte er. Es war diese erregte Spannung zwischen ihnen gewesen, als sie sich ihm so genähert hatte. Mit letzter Willenskraft hatte er es fertig gebracht, auf die Vernunft zu hören.
Immerhin, dachte er und wurde sich ein weiteres Mal bewusst, in welches Chaos die Sache hätte ausarten können.
"Ron?"
Hermine lief neben ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie blieben stehen.
"Hm?" Er war sich ziemlich sicher, was nun folgen würde.
"Wir müssen reden", sagte sie leise und blickte sich kurz um. "Du weißt, warum."
Er nickte. "Samstag", sagte er nur.
"Genau. Komm mit", erwiderte sie und zog ihn am Arm. Er gehorchte und folgte ihr den Korridor entlang.
"Wohin willst du?", zischte er, als sie im großen Treppenhaus angelangt waren.
"Wirst du schon sehen", entgegnete sie nur und lief weiterhin mit eiligen Schritten voraus.
Ron ertappte sich mehrmals dabei, wie er versuchte, Hermines Hintern unter ihrem Schulumhang zu erahnen, als sie vor ihm die Treppen hinauf lief.
Schließlich waren sie in dem Korridor im fünften Stock angelangt, in dem das Badezimmer der Vertrauensschüler lag, auf das Hermine nun zielstrebig zuhielt.
"Du willst doch nicht etwa -?"
Hermine drehte sich um und grinste schief. "Doch, genau das will ich. Da haben wir unsere Ruhe."
"Aber -"
"Ach, komm einfach", kicherte sie gut gelaunt und lief weiter.
Zwar hatte sie Recht - zu dieser Zeit würde keine Menschenseele in das Badezimmer kommen - doch ganz wohl war ihm bei dem Gedanken daran nicht.

Sie erreichten die matt glänzende Holztür, hinter der das Bad lag.
"Pinienfrisch", sagte Hermine.
Ron trat hinter ihr in den großen Raum. So oft er auch hier gewesen war, es beeindruckte ihn immer wieder. Ihre Schritte hallten von den marmornen Böden und Wänden wider, das klare Wasser im großen Becken an der Kopfseite des Raums glitzerte mit den goldenen Wasserhähnen ringsum um die Wette und die Nixe im funkelnden Fensterglas döste friedlich vor sich hin.
Hermine hatte sich zu ihm umgedreht. Sie sah ihn durchdringend an, dann trat sie langsam auf ihn zu und griff seine Hand. Ihre kleinen, weichen Finger umschlossen seine und zogen ihn sanft zu sich.
"Komm", flüsterte sie mit leuchtenden Augen, ihre Stimmt klang aufgeregt.
"Hermine, warte", sagte er. Keinesfalls wollte er, dass es zwischen ihnen so endete, wie mit ihr und Harry. Die Sache so zu überstürzen, ohne wenigstens darüber zu reden … Wieder war er sich nicht sicher, ob es wirklich Hermine selbst war, die er vor sich hatte.
Unbarmherzig zog sie ihn hinter sich in eine der Umkleidekabinen.
"Ich habe lange genug gewartet", erklärte sie leise und schloss die Tür hinter ihm.
"Ich will nicht mehr warten. " Ihr Gesicht näherte sich seinem; sein Protest blieb ihm im Hals stecken.


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