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Fanfiction

Hogwarts In Love - Das Gegenmittel

von alexmason

Gähnend schlug Hermine das schwere Buch auf, das den Titel Das kleine Handbuch der Liebestränke trug.
Von wegen 'klein', dachte sie und überflog das Inhaltsverzeichnis.
Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden der Bibliothek, da kein Sessel mehr frei gewesen war, neben sich einen Stapel Bücher, die sie bereits durchgegangen war und dahinter einen weitaus höheren mit denen, die sie noch lesen musste.
Obwohl es ein verregneter Sonntagnachmittag war, saßen kaum andere Schüler in der Bibliothek, da gerade das Spiel von Gryffindor gegen Hufflepuff stattfand. Sie hatte die Gelegenheit, ungestört zu sein, prompt beim Schopf ergriffen, denn es war nicht gerade einfach, Buch um Buch zum Thema Liebestränke zu wälzen, wenn ständig jemand in der Nähe war, der sie damit entdecken könnte.
Daher hatte sie sich nun kurzerhand mit einer Auswahl an Büchern, die in Frage kamen, in eine stille Ecke zurückgezogen - die Sektion Wahrsagen und Traumdeutung - wo sie nun vollkommen allein war.
Routiniert ging sie das verblichene Inhaltsverzeichnis des Buches durch, die meisten der Tränke kannte sie schon in- und auswendig aus anderen Büchern.
Amortentia, Ardortum, einfache Gegenmittel ... nichts, was ihr in irgendeiner Form helfen konnte.
Konnte es sein, dass sie sich täuschte und es einen Abneigungstrank einfach nicht gab?
Es muss ihn doch geben, dachte sie frustriert. So schwer kann es doch nicht sein, einfach die gegenteilige Wirkung zu erzielen ...
Ein Geistesblitz schoss ihr durch den Kopf.
Sie wusste auf einmal, was sie brauchte. Sie musste es nur noch finden.
Wenige Augenblicke später sprang es ihr ins Auge: Starke Gegenmittel - Seite 269.
Freudig erregt schlug sie die Seite auf.
Die stärksten Gegenmittel (Vorsicht: nur in Notsituationen und von erfahrenen Trankmeistern anzuwenden), las sie.
Darunter stand eine Auflistung einer Hand voll Tränke, von denen sie sich bald für den stärksten entschied:
 
Liebestrank-Umkehrer: nur in Notsituationen gegen die stärksten Liebestränke anwenden!
Der Umkehrer blockiert die Wirkung jedes beliebigen Liebestrankes umgehend und wandelt dessen Effekte so lange er wirkt ins Gegenteilige um. Bei Einnahme, ohne unter Einfluss eines solchen Trankes zu stehen, kann Gefühlskälte oder sogar Abneigung gegen die betreffende Person entstehen.
Achtung: nicht zur dauerhaften Anwendung gedacht! Andernfalls kann die Wirkung nach dem Absetzen kippen!
 
Unter diesen Zeilen war das Rezept abgedruckt.
Sie überflog die Anweisungen kurz; wie alle Gegenmittel war es anscheinend relativ simpel zu brauen und vermutlich innerhalb weniger Minuten fertig zu stellen.
Die Wirkung kann kippen ... Was soll das denn heißen?, überlegte sie.
Ihr Plan war es tatsächlich gewesen, den Trank dauerhaft anzuwenden. Ihre Gefühle für Harry würden "blockiert" werden und übrig bliebe ihre Freundschaft, als wäre nie etwas gewesen. Der Warnhinweis ließ sie allerdings zögern.
Was, wenn ich anfange, ihn zu hassen?, dachte sie erschrocken.
Das hatte sie nicht bedacht, doch nun war sie zu weit gekommen, um aufzugeben. Außerdem konnte sie den Trank jederzeit wieder absetzen.
Sie markierte die Seite mit einem Eselsohr, dann rappelte sie sich auf und machte sich daran, die übrigen Bücher wieder einzuräumen.
Sie beschloss, das Buch heimlich mitzunehmen, da es Madam Pince vermutlich ohnehin nicht gestatten würde, zudem hatte sie keine Lust, sich für die Ausleihe eines solchen Buches rechtfertigen zu müssen.
Glücklicherweise schaffte sie es, ohne erwischt zu werden, und so machte sie sich schnurstracks in Richtung der Kerker davon. Professor Slughorn bot seinen Schülern der oberen Jahrgangsstufen an, jederzeit ein kleines Tranklabor neben dem Klassenzimmer zu benutzen, um in ihrer Freizeit für den UTZ zu üben.
Als sie am Fuß der Treppe in der Eingangshalle angelangt war, hörte sie plötzlich den Lärm einer großen Menschenmenge von draußen näher kommen.
Singt da jemand?, fragte sie sich verwundert, als sie genauer hinhörte.
Wenige Augenblicke später wurde das Portal aufgestoßen und Massen an rot-gold-gekleideten Schülern strömten unter ohrenbetäubendem Gesang herein.
"Weasley ist unser King!", grölte es aus hundert Kehlen, während der nicht abreißende Zug aus Gryffindors sich nach und nach in der Eingangshalle versammelte. Plötzlich entdeckte sie Ron, der von mehreren Leuten auf den Schultern herein getragen wurde, gefolgt von Harry, dem dieselbe Ehre zuteil wurde. Rasch huschte sie durch die schwere Holztür neben ihr, die zu den Kerkertreppen führte, bevor sie jemand entdecken konnte.
 
Hoffentlich hat niemand bemerkt, dass ich gar nicht da war, dachte sie und stieg zügig die groben Steintreppen hinunter. Mit jeder Stufe wurde es kühler, die Wände wiesen hier und da ein wenig Moos oder feuchte Flecken auf und da es zusehends dunkler wurde, waren in regelmäßigen Abständen orange flackernde Fackeln an der Mauer angebracht.
Ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Buch in ihrer Hand. Voller Ungeduld nahm sie die letzten Stufen und fand sich in einem langen, steinernen Gang wieder, in dem sie sich nach rechts wandte und in Richtung Klassenzimmer entlang eilte.
Als sie die morsche Holztür erreicht hatte, die im schummrigen Licht einer einzigen Fackel am Ende des Ganges lag, betete sie inständig, dass Snape nicht gerade eine Stunde vorbereitete, dann drückte sie die eiserne Klinke nach unten und betrat den Kerker. Ein paar wenige Fackeln und Kerzen verbreiteten ihren flackernden Schein durch das Steingewölbe, in dem rund zehn Tische in gleichmäßigen Reihen den Großteil des Raumes einnahmen. An der hinteren Wand befand sich ein gewaltiges Regal, dessen unzählige Fächer und Schubladen fein säuberlich beschriftet waren und alle nur erdenklichen Zutaten enthielten. Rechts und links an den Wänden waren, ähnlich wie in ihrem Klassenzimmer, allerlei Gefäße mit schleimigem, undefinierbarem Inhalt befestigt, hie und da erkannte man ein totes Tier oder seltsame Pflanzen, die in dicker, glänzender Flüssigkeit schwebten. Die Kopfseite des Raumes wurde zur Gänze von einer riesigen, dunkelgrünen Kreidetafel eingenommen, die voll mit Notizen von Schülern oder Lehrern war, davor waren auf einem breiten Pult mehrere Dutzend verschiedene Kessel aufgereiht.
Hermine setzte sich an einen der Tische in der ersten Reihe und schlug das Buch auf, um herauszufinden, was sie alles zur Zubereitung des Tranks brauchen würde.
Wie sich herausstellte, war das Gegenmittel trotz seiner simplen Anleitung um Einiges komplizierter, als sie es sich vorgestellt hatte. Zwar benötigte man nur wenige Zutaten, doch diese mussten in exakten Verhältnissen und Zeitabständen hinzugefügt werden, zudem waren mehrere recht komplizierte Zauber notwendig.
Hoffentlich bekomme ich das hin, dachte sie ein wenig bang. Sie wusste nicht, was geschehen würde, wenn das Brauen fehlschlug, es gab Tränke, bei denen das verheerende Folgen haben konnte, von Explosionen bis hin zu Verätzungen war alles möglich.
Sie atmete tief durch, band ihr Haar rasch zu einem Zopf zusammen und straffte sich.
Ruhig Blut, sagte sie sich selbst. Du schaffst das.
Es dauerte eine Weile, bis sie den richtigen Kessel und alles Notwendige herausgesucht und vorbereitet hatte, nicht zuletzt, da sie jede Zutat exakt abwiegen musste. Dann gab sie das Wasser hinzu, entzündete ein schwaches Feuer darunter und begann schließlich mit der Zubereitung.
 
Nach einiger Zeit brodelte bereits eine leicht violette Flüssigkeit im Kessel, die zu ihrer Freude genau der Beschreibung des Rezepts entsprach. Es folgte ein umständlicher Zauber, den sie jedoch auf Anhieb so schaffte, dass ihr Gebräu den dunklen Blauton annahm, der gefordert war.
Erleichtert wischte sie sich das feuchte Gesicht ab und strich sich die Haare aus der Stirn. Der dünne Rauch, der beständig von ihrem Kessel aufstieg, hatte unter der Decke bereits kleine Schwaden gebildet und machte die Luft im Kerker noch stickiger, als sie es ohnehin schon war.
Davon ließ sie sich jedoch nicht stören, entschlossen wie selten zuvor arbeitete sie sich Stück für Stück durch die Anweisungen des Rezepts.
Bis zum letzten Absatz stellte die Zubereitung auch kein Problem mehr da, innerhalb weniger Minuten gab sie die letzten Zutaten hinzu und erhitzte schließlich den Kessel mit einem energischen Wink ihres Zauberstabs so stark, dass der inzwischen dickflüssige, schwarze Inhalt zu blubbern begann.
Argwöhnisch betrachtete sie das teerähnliche Gebräu und verzog den Mund.
Na, wenn ich das trinken soll, danke nein, dachte sie angeekelt. Rasch überflog sie noch einmal die Rezeptur, doch soweit sie es beurteilen konnte, hatte sie alles richtig gemacht.
Sie las den letzten, kurzen Absatz:
 
Um die volle Wirkung zu entfalten, ist eine magische Purifikation mittels Aphroditum Finalum notwendig (s. dazu S. 879 ff, verwendete Zauber).
 
Sie schlug die Seite auf, und fand die Anweisungen für den benötigten Zauber.
Okay, jetzt geht's ums Ganze, schoss es ihr durch den Kopf. Sie holte tief Luft, nahm ihren Zauberstab locker in die Hand und richtete ihn auf das brodelnde Gemisch.
Wie beschrieben vollführte sie eine komplexe Schlenkbewegung, dann einen kurzen, präzisen Stich und sagte laut: "Aphroditum!"
Ein glühend roter Blitz sprang von der Spitze ihres Zauberstabs in den Kessel über und ließ die zähflüssige Masse grell aufleuchten, dann zischte es bedrohlich und weißer Dampf stieg in großen Wolken daraus auf.
Erschrocken trat Hermine einen Schritt zurück und betete, dass alles seine Richtigkeit hatte und sie soeben nicht ihre Arbeit der letzten Stunden zunichte gemacht hatte. Die Schwaden verzogen sich und sie blickte zweifelnd in den Kessel;
glatt und dünnflüssig lag eine moosgrüne Oberfläche vor ihr, in der sich ihr glänzendes, rotwangiges Gesicht spiegelte.
Sie atmete erleichtert aus und musste plötzlich grinsen.
"Geschafft", sagte sie triumphierend zu sich selbst und nahm den Kessel vom Feuer.
Solange der Trank abkühlte, räumte sie ihren Arbeitsplatz auf und bereitete eine Palette unzerbrechlicher Glasfläschchen vor, ein jedes so groß wie ein Lippenstift.
Laut Anweisungen reichte ein einziger, kleiner Schluck, um die Wirkung zwei Tage lang anhalten zu lassen, das bedeutete, dass ihr eines der Fläschchen für mindestens eine Woche reichen würde.
Als der Kessel so weit erkaltet war, dass sie ihn problemlos anfassen konnte, befüllte sie die Ampullen eine nach der anderen, sorgfältig darauf bedacht, nichts zu verschütten, und schob sie dann in einen kleinen Beutel, den sie in ihrem Koffer verstauen würde.
Das letzte der kleinen Glasfläschchen hielt sie prüfend gegen das gedimmte Licht der Kerkerfackeln. Es schimmerte dunkelgrün und war leicht durchsichtig; es wirkte ein wenig wie flüssiges Moos.
Also dann, dachte sie nervös. Sie hatte alles richtig gemacht; es konnte nichts schiefgehen, wenn sie den Zaubertrank jetzt zu sich nahm. Trotzdem schlug ihr das Herz bis zum Hals, als sie das Fläschchen mit zitternder Hand an den Mund setzte und den ersten Schluck nahm. Die warme Flüssigkeit rann ihre Kehle hinunter und jagte ihr vor Anspannung eine Gänsehaut über den Rücken.
Bitte lass es funktionieren, dachte sie bang. Sie zählte ihre Atemzüge und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
Bei dreißig angelangt atmete sie tief durch und richtete sämtliche Gedanken auf eine Person: Harry.
Sie sah ihn direkt vor sich, wie er sie verschmitzt angrinste und sich durch die verstrubbelten schwarzen Haare fuhr.
Ein warmes Gefühl machte sich in ihr breit. Ihr wurde schlagartig klar, wie sehr sie Harrys Gegenwart vermisste, wie sehr es ihr fehlte, mit ihm über alles zu reden, die Abende mit ihm und Ron gemeinsam zu verbringen ...
Plötzlich traf sie die Erkenntnis, dass dies alles war, was sie wollte.
Kein aufgeregtes Kribbeln jagte durch ihre Magengegend, wenn sie an ihn dachte, kein wohliger Schauer erfasste sie und weckte das Bedürfnis, in seinen Armen zu liegen. Das Einzige, was sie fühlte, war Bedauern. Sie sehnte sich nach der alten Zeit zurück, als sie beste Freunde gewesen waren und ihre Welt noch in Ordnung war.
Mehr will ich nicht, schoss es ihr durch den Kopf. Oh mein Gott, dachte sie aufgeregt, es funktioniert!
Ihre Gefühle für Harry waren tatsächlich innerhalb der letzten Minute verschwunden, als hätten sie nie existiert. Unwillkürlich musste sie vor Glück und Erleichterung grinsen.
Ich hab es geschafft!, jubelte sie innerlich.
Von nun an würde sich alles zum Besten wenden.
Sie war wieder sie selbst, frei, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich neu zu verlieben.
Sie stopfte den Kessel unter den Tisch, packte rasch ihre Sachen zusammen und eilte so schnell sie konnte zum Gemeinschaftsraum zurück. Ron musste das sofort erfahren.
 
Doch auf dem Weg kamen ihr erste Zweifel; ihr wurde klar, dass sie nicht wusste, wie er reagieren würde. Zwar hatte er gesagt, dann gehöre ich ganz dir, doch was bedeutete das?
Ãœberrascht bemerkte sie, dass ihr Herz ein wenig schneller klopfte, je näher sie dem Gemeinschaftsraum kam; als sie schließlich durch das Porträtloch kroch, war sie noch nervöser als zuvor.
Dahinter war es ungewöhnlich laut, das gesamte Quidditchteam sowie zahlreiche andere Schüler standen im Raum verteilt, redeten und lachten, die meisten hielten ein Butterbier in den Händen, was gewiss zur ausgelassenen Stimmung beitrug.
Hermine ließ den Blick über die Menge schweifen, doch weit und breit war keine Spur von Rons rotem Haarschopf.
"Hermine", rief Ginny von der anderen Seite des Raumes her und schob sich durch die Menge.
"Was für ein Spiel, hm?", fragte sie freudestrahlend, als sie zu ihr durchgedrungen war.
"Ich hab's mir um ehrlich zu sein nicht angesehen", gab Hermine zu. "Ich war -" Sie hielt kurz inne und suchte fieberhaft nach einer Erklärung.
"... in der Bibliothek?", beendete Ginny den Satz und zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
"Ja, genau", log Hermine erleichtert. Vielleicht würde sie Ginny irgendwann einweihen, doch zuerst wollte sie es Ron erzählen. Plötzlich fiel ihr wieder ein, wie sie Ginny bei ihrer letzten Begegnung angeschnauzt hatte.
"Übrigens, tut mir leid, dass ich neulich so ... zickig war", sagte sie schnell. Das tat es tatsächlich, und alles nur, weil Ginny sich mit Harry getroffen hatte.
Wieso hat mich das überhaupt jemals gekümmert?, dachte sie.
"Ach, schon vergessen", sagte Ginny fröhlich. "Wir haben dich ja auch ein wenig aufgezogen." Sie leerte ihr Butterbier und stellte es auf den Tisch neben sie.
"Das Spiel war der Wahnsinn", sagte sie dann und ihre Augen leuchteten.
"Ähm, tut mir leid Ginny, ich muss noch dringend einen Brief verschicken", schwindelte Hermine schnell, ehe sie zu einer ausschweifenden Erzählung ansetzen konnte. "Erzähl es mir bei Gelegenheit, ja?"
"Oh, okay", sagte Ginny und das Leuchten verschwand aus ihrem Blick. "Ach, apropos, heute Abend findet hier eine kleine Party statt, kommst du?"
"Mal sehen", entgegnete Hermine ausweichend; sie hatte eigentlich keine große Lust auf eine Menge betrunkener Quidditch-Fans. "Also, bis dann."
"Ja, bis heute Abend", gab Ginny zurück.
 
Hermine eilte die Turmstufen hinauf und der Lärm von unten verklang nach und nach.
Im Schlafsaal selbst war es angenehm ruhig, da sich vermutlich alle außer ihr schon in Partystimmung brachten.
Erleichtert legte sie sich auf ihr Himmelbett, und schloss die Augen. Endlich war es soweit.
Ein wenig bedauerlich war es, dass sie Ron noch nicht gefunden hatte, doch eigentlich war es vermutlich besser.
So konnte sie in aller Ruhe darüber nachdenken, wie ihr Treffen mit ihm verlaufen würde und sich zurechtlegen, wie sie es ihm am besten erzählte.
Vielleicht sollte ich wirklich zu dieser Party gehen, überlegte sie. Ein paar Butterbier, ausgelassene Siegerstimmung und die Nachricht, dass sie nichts mehr für Harry empfand - Rons Reaktion war dann eigentlich klar.
Sie malte sich aus, wie sie ihn ein wenig abseits zog, ihm die Arme um den Hals legte und ihr Gesicht dem seinen näherte, bis sich ihre Lippen sanft berührten. Und dann ...
Lust wallte in ihr auf und trieb ihr ein Kitzeln in den Schritt; sie lächelte in sich hinein. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass sie sich schon lange Zeit nicht mehr befriedigt hatte, ohne an Harry zu denken.
 
Rasch warf sie ihren Umhang auf den Nachttisch und zog die Bettvorhänge zu; dann legte sich wieder auf den Rücken und spreizte die Beine unter ihrem Rock, so als kniete Ron direkt vor ihr.
Sachte, mit leichtem Druck, strich sie mit drei Fingern über ihre Schamlippen, die unter dem dünnen Stoff ihres Höschens lagen. Genießerisch seufzte sie und schloss die Augen, es war wie immer ein angenehm erotisch kribbelndes Gefühl, das sofort alle Last von ihr zu nehmen schien.
Langsam fuhr sie so ein paar Mal hoch und runter, dann verstärkte sie denn Druck, woraufhin das Kribbeln sich bis in ihre Fingerspitzen ausbreitete.
So lag sie eine Weile da und genoss das erregende Gefühl, dann zog sie sich vollends aus und begann, ihre Scheide zu massieren, während sie sich vorstellte, wie Ron sie nahm.
Sie brauchte nicht lange, da spürte sie bereits das erste, sanfte Wogen ihres Orgasmus'. Sie fingerte sich schneller, stöhnte leise auf und knetete eine ihrer festen, großen Brüste mit der freien Hand.
 
Plötzlich hörte sie ein lautes Geräusch, gefolgt von einem Aufschrei.
Sie schlug die Augen auf und Entsetzen traf sie mitten in den Magen: neben ihr stand Parvati, ihren Bettvorhang noch in der Hand und knallrot im Gesicht.
Sofort warf sie ihre Decke über sich; Parvati stammelte eine Entschuldigung.
"Oh mein Gott, Hermine, das tut mir so leid, ich -"
"Schon gut", fiel Hermine ihr ins Wort; das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, doch sie wollte Parvati keine Sekunde länger in die Augen schauen.
Doch anstatt den Vorhang zu schließen und die peinliche Situation zu beenden, blieb Parvati neben ihrem Bett stehen.
"Darf ich - ähm ... darf ich mich dir anschließen?", fragte sie unvermittelt und schielte verlegen zu Boden.
"Was?" Hermine war vollkommen perplex.
Das meint sie doch nicht im Ernst, dachte sie schockiert.
Parvati lächelte schief. "Tut mir leid, dass ich so direkt bin." Sie wickelte eine Strähne schwarzen Haars um den Zeigefinger und sah Hermine unsicher an. "Also, möchtest du, naja ... das zusammen durchziehen?"
Hermine lag mit offenem Mund da und suchte nach Worten.
Mit Parvati gemeinsam ...?
"Also, ähm ..." Noch nie war ihr etwas so unangenehm gewesen. "Ich ... wieso -"
"Weißt du was?", unterbrach Parvati sie plötzlich, ging um ihr Bett herum und legte sich neben sie. "Ich hoffe, es stört dich nicht?"
Von ihrer Dreistigkeit überrumpelt brachte Hermine nach wie vor kein Wort heraus, sondern zog rasch die Bettvorhänge zu, ehe sie noch jemand sah.
"Du kannst doch nicht - wenn das jemand merkt ...", stotterte sie und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und gleichzeitig mit dem zurechtzukommen, was gerade geschah.
"Keine Sorge", sagte Parvati und blickte sie mit geröteten Wangen von der Seite an. "Die anderen kommen erst nach dem Essen wieder."
"Aber - aber ..." Es war, als hätte ihr jemand den Zugang zu klarem Denken versperrt. Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Schock von Parvatis Auftauchen, der abklingenden Lust und einem nervösen Kribbeln im Nacken, das sie schon das letzte Mal bei Parvati verspürt hatte.
"Hör zu", sagte sie schließlich und zwang sich zur Ruhe zu kommen. "Ich ... das kam gerade alles so plötzlich, ich weiß ehrlich nicht, wie ich damit umgehen soll." Sie holte Luft; irgendwie wollte sie das Brodeln an Emotionen beschreiben, dass in ihrem Bauch tobte, doch dann schloss sie den Mund wieder.
Enttäuschung huschte über Parvatis Gesicht, dann rappelte sie sich zu einem Lächeln auf.
"Das verstehe ich", sagte sie mitfühlend. "Das ist auch für mich alles neu, ich dachte nur, wir ... wir könnten es mal versuchen." Dann setzte sie sich auf. "Es tut mir leid, das war total schräg von mir", sagte sie und errötete noch ein wenig mehr.
"Naja, schon ein bisschen", gab Hermine zu und schenkte ihr ein ermutigendes Lächeln. Langsam kehrten ihre Gedanken zurück. "Aber du liegst richtig, da ist etwas zwischen uns ..." Sie blickte Parvati direkt in die nussbraunen Augen. "Lass uns das langsam angehen, okay? Es ... es macht mich neugierig und kribbelig, aber wir sollten nichts überstürzen, sonst wird es am Ende nur komisch."
"In Ordnung", nickte Parvati, sie wirkte wieder ein wenig munterer. "Dann, ähm ... sorry wegen der Störung." Sie hob den Vorhang an und verschwand aus Hermines Blickfeld.
 
Oh mein Gott, schoss es Hermine durch den Kopf, als sie wieder allein im Bett lag.
Eine Mischung aus Erregung und Unbehagen erfüllte sie noch immer. Was sie jedoch am meisten beschäftigte, war die Tatsache, dass sie es bereute, nicht Ja gesagt zu haben.


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