Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Unexpected Destiny VII - Montag, 13. Mai 2024 - Stimmungsschwankungen

von Ginny_Granger

„Hi, Mädels, entschuldigt die Verspätung.“ Ich setzte mich zu meinen drei besten Freundinnen an den Tisch in unserer Stammkneipe und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Du siehst ganz schön gestresst aus. Was ist denn passiert?“, fragte Penny sanft.
„Naja, um ehrlich zu sein, ich war heute ziemlich im Stress.“
„Ach ja? Aber ihr hattet doch heute kein Training, oder?“, erkundigte sich Lucy verwirrt.
„Nein, die sind erstens immer am Dienstag und zweitens hat die Saison erst angefangen.“ Ich griff nach Penny 's Glas, das noch halb mit Butterbier gefüllt war und nahm einen grossen Schluck.
„Jetzt erzähl schon.“, drängte Luna. „Es muss doch irgendeinen Grund dafür geben, dass du so aufgewühlt bist.“
„Naja, es fing alles damit an, dass ich die letzten Tage so schlecht geschlafen habe. Am Donnerstag ging es los und dauerte bis heute. Mir war dauernd schlecht und ich hab so komisches Zeug geträumt. Draco hat gesagt, das sei sicher nur die Grippe und hat sich das ganze Wochenende rührend um mich gekümmert. Als es heute immer noch nicht besser wurde, bin ich in die Apotheke gegangen und wollte mir irgendwas gegen Grippe besorgen. Aber auch wenn Draco mir etwa ein dutzend Mal versichert hatte, dass es nur die Grippe sei, war ich mir dennoch nicht sicher, also zählte ich der Apothekerin die Symptome auf. Daraufhin hat sie mir das gegeben.“ Ich zog einen Schwangerschaftstest aus meiner Handtasche. „Er ist positiv.“
„Oh mein Gott, Ginny! Das ist ja wunderbar! Lass dich umarmen!“ Lucy, die neben mir sass, fiel mir aufgeregt um den Hals und auch Penny und Luna strahlten übers ganze Gesicht.
„Hey, warte mal, du hast doch eben von meinem Bier getrunken! Das darfst du jetzt nicht mehr, klar!“, schärfte mir Penny ein.
„Ach, dieser eine Schluck wird wohl nicht schaden, ausserdem habe ich den einfach gebraucht. Ab jetzt ist Schluss, das schwöre ich.“, gab ich mich geschlagen. Penny hatte schon recht mit dem, was sie sagte.
„Und? Habt Draco und du schon einen Namen?“ Luna starrte mich neugierig an und schien, als wollte sie mir gleich noch 1000 andere Fragen bezüglich meines Kindes stellen.
„Natürlich nicht, immerhin ist es erst einige Tage alt.“ Ich machte eine wegwerfende Handbewegung um zu verdeutlichen, dass für diese ganze Namenssache noch genug Zeit blieb. „Und ausserdem,“, fügte ich kleinlaut hinzu, „weiss Draco noch gar nichts.“
„WAS? Spinnst du? Du musst es ihm sagen, er ist immerhin der Vater!“, rief Lucy schockiert.
„Ich weiss es ja selbst erst seit etwa 2 Stunden und hatte seither gar keine Gelegenheit, es ihm zu sagen. Oder würdet ihr eurem Mann übers Telefon erzählen, dass ihr schwanger seid? Ich würde gerne aus diesem Gespräch etwas besonderes machen. Vielleicht bei einem schönen Essen oder so, nicht einfach 'Hey, Draco, weisst du schon das Neuste? Ich bin schwanger!'“
„Da muss ich dir Recht geben, ich denke, ich würde es genauso machen.“, gestand Lucy. „Warte einfach auf den richtigen Moment, dann kann nichts schief gehen. Aber du solltest es nicht zu lange aufschieben.“
„Ihr habt recht. Es ist nur so, ich habe ein bisschen Angst vor seiner Reaktion.“
„Aber warum denn? Er liebt dich doch. Warum sollte er sich nicht darüber freuen, dass ihr ein Kind bekommt?“ Luna konnte das einfach nicht verstehen. Sie und ihr Ehemann waren früher schliesslich nicht Todfeinde gewesen.
„Keine Ahnung, vielleicht habe ich Angst, dass seine alten Gefühle wieder zum Vorschein kommen könnten.“
„Hast du diese Bedenken immer oder nur jetzt, in Anbetracht dessen, dass ihr bald Eltern werdet?“, fragte Penny.
„Naja, sie plagen mich schon länger. Als wir frisch verliebt und glücklich waren, dachte ich immer, dass sich der Hass, den wir früher für einander empfunden haben, in Liebe umgewandelt hat. Aber seit einiger Zeit frage ich mich, ob eine solche Menge negativer Empfindungen und Erfahrungen einfach so verschwinden können. Ich versuche deshalb immer, Streitereien zu vermeiden, weil ich nicht will, das alles wieder wie früher wird. Ich liebe ihn doch!“
„Das weiss ich. Und er auch. Weisst du was? Sieh es doch mal aus einer anderen Perspektive: Du hast ihn früher doch auch gehasst und heute würdest du für kein Geld der Welt wieder so fühlen wollen. Was ist, wenn er das genauso sieht?“ Penny erstaunte mich immer wieder mit ihrer ruhigen, klugen Art. Wie sie immer versuchte, den Menschen zu helfen und sie zu trösten. „Rede doch einfach mal mit ihm darüber. Ich weiss, wie schlecht Draco darin ist, solche Dinge von sich aus anzusprechen, du kennst ihm. Aber ich bin sicher, er denkt wie du.“
„Vielleicht hast du recht. Aber ich will mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn du nicht recht hast. Draco war in letzter Zeit so selten zu Hause, ich habe Angst, dass wir uns entfremden könnten, wenn das weiterhin der Fall sein wird. Oh Gott, vielleicht ist es sogar schon passiert und er ist deshalb fast nicht mehr zu Hause. Wahrscheinlich hat er sogar schon eine neue und will mit ihr nach Frankreich auswandern und sie dort heiraten. Er kann mich doch nicht allein mit dem Kind lassen, er ist doch der Vater! Was bildet er sich eigentlich –“
„Jetzt beruhige dich, Ginny! Das stimmt doch gar nicht! Draco würde so etwas niemals tun! Ich weiss gar nicht, wie du auf solche Gedanken kommst, vielleicht ist es auch dein Schwangerschaftshirn, von dem in machen Zeitschriften die Rede ist, mit dem du nicht mehr klar denken kannst, aber du musst damit aufhören, dir solches Zeug vorzustellen, klar! Ich sage es nochmal: Rede mit ihm! Nur so könnt ihr Missverständnisse und somit auch Streit verhindern.“ Luna sah mir tief in die Augen.
„Danke, Leute, ich wüsste echt nicht, was ich ohne euch machen sollte. Ich werde so schnell wie möglich mit ihm reden.“ Ich stand auf und wollte mich auf den Weg nach Hause machen, doch Lucy hielt mich am Arm fest.
„Ich glaube, ich begleite dich lieber. Du scheinst im Moment ein wenig verwirrt zu sein.“
„Danke.“ Ich lächelte froh und winkte den anderen Beiden zum Abschied noch einmal zu.

Zwei Tage später, am Mittwoch, hatte ich beschlossen, die Katze endlich aus dem Sack zu lassen. Ich kochte Lasagne, Draco 's Lieblingsessen und öffnete dazu einen guten Wein, der wahrscheinlich schon zwei Jahre in unserem Keller stand, so als hätte er nur darauf gewartet, am heutigen Abend getrunken werden zu können. Ich schloss die Vorhänge und sorgte ein wenig für romantische Stimmung, indem ich das Licht nur wenig aufdrehte, dafür aber einige Kerzen anzündete. So haben Draco und ich damals in unseren Flitterwochen unsere Vermählung erneut gefeiert, dieses Mal aber in trauter Zweisamkeit.

Als Draco nur einige Minuten später von der Arbeit nach Hause kam, war er erst erstaunt, grinste dann aber.
„Darf man fragen, was wir zu feiern haben?“, wollte er wissen, legte seine Hände auf meine Hüften, zog mich zu sich und küsste sanft meine Lippen. Vielleicht habe ich mir doch vergebens Sorgen gemacht. Luna, Lucy und Penny hatten vermutlich recht mit der Annahme, dass er mich immer noch so sehr liebte, wie vor einigen Jahren, als wir es uns eingestanden haben. Ich beschloss jedoch, ihn trotzdem darauf anzusprechen und ihm meine Bedenken mitzuteilen.
„Das wirst du schon noch früh genug erfahren. Aber zuerst essen wir.“
„Oh, mein Lieblingsessen? Das muss ja ein ganz besonderer Anlass sein.“ Er leckte sich über die Lippen und machte sich gleich über sein Stück Lasagne her.
„Hattest du einen schweren Tag?“, fragte ich in Anbetracht dessen, dass sein Hunger heute scheinbar unstillbar war. Momentan hatte er nämlich schon seine 3. Portion auf dem Teller.
„Ja, im Moment versuche ich mit allen Mitteln zu verhindern, dass sie mich für 2 Monate nach Südamerika schicken. Sie suchen nämlich einen Mitarbeiter, der hilft, dort die diesjährige Quidditch-Weltmeisterschaft zu organisieren. Es kackt mich ziemlich an, dahin zu gehen, aber vielleicht wäre es ganz von Vorteil, wenn ich mich freiwillig melden würde. Dann hätte ich womöglich bessere Chancen, Leiter der Abteilung zu werden, wenn mein Chef in Rente geht.“
„Oh, verstehe. Wenn du das willst...“, erwiderte ich enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass bald mal jemand anderer ins Ausland geschickt werden würde und Draco zu Hause bleiben könnte.
„Ist etwas nicht in Ordnung, Schatz?“
„Naja, du warst in den letzten Monaten so selten zu Hause, da fände ich es nicht gerade toll, wenn du jetzt auch noch für die nächsten 2 Monate durchgehend weg wärst.“
„Das habe ich mir schon gedacht. Ich habe deswegen überlegt, meinem Chef zu sagen, dass ich nicht ins Ausland gehen möchte. Er würde das sicher verstehen.“
„Wirklich?“
„Natürlich. Immerhin will ich nicht, das wir beide uns entfremden. Ich habe nämlich das Gefühl, das passiert früher oder später, wenn ich noch öfters weg gehe.“
Erlöst atmete ich aus. „Genau das befürchte ich auch. Ich dachte sogar, es wäre schon passiert und du würdest absichtlich so oft verreise, weil mit mir nicht mehr glücklich bist.“
„Das ist doch völliger Unsinn, Ginny! Ich liebe dich und das wird sich auch niemals ändern, vergiss das nie.“ Noch erleichterter als vorher fühlte ich mich nun bereit, ihm endlich zu sagen, was mir schon seit zwei Tagen auf der Zunge lag:
„Draco, da ist noch etwas. Ich bin schwanger.“ Erst starrte er mich vollkommen entgeistert an, so als hätte er gar nicht verstanden, was ich gerade gesagte hatte. Doch dann sprang er auf, vor Freude strahlend, und ging um den Tisch herum, um mich zum zweiten Mal an diesem Abend in die Arme zu nehmen und zu küssen.
„Das sagst du aber jetzt nicht einfach, um mich zu Hause zu halten, oder?“, fragte er durchdringend.
„Nein, es ist wahr. Erinnerst du dich an die „Grippe“, die ich vor ein paar Tagen hatte? Nun, das war keine einfache Grippe sondern die Symptome für Schwangerschaft. Mit dieser Befürchtung bin ich in die Apotheke gegangen und die Apothekerin hat mir einen Schwangerschaftstest gegeben. Du kannst ihn auch sehen, wenn du willst. Ich habe schon vermutet, dass du mir nicht glauben würdest. Es kommt ja auch ein wenig plötzlich.“
„Ein wenig? Ich finde es kommt komplett plötzlich!“
Ich lachte. „Da hast du recht. Aber du musst zugeben, so ist die Freude doch auch viel grösser, als wenn man es monatelang vorher versucht hat.“
„Stimmt. Wer weiss es eigentlich noch? Hast du es schon unseren Eltern erzählt?“
„Nein.“, sagte ich und nach einigem Zögern fügte ich noch hinzu: „Bisher habe ich es nur Lucy, Luna und Penny gesagt. Bist du mir jetzt böse, weil ich es ihnen vor dir gesagte habe? Es war nun mal so, dass mich in dem Moment, als ich es erfahren habe, eine Menge an Gefühlen überhäuft haben, darunter auch starke Zweifel.“
„Zweifel an uns? Also, an unserer Beziehung?“
„Nein, das ist es nicht.“ Ich erzählte Draco von meiner Befürchtung, dass die alten Hassgefühle eventuell wieder hochkommen könnten. Er jedoch winkte ab.
„Du weisst doch, dass ich dich liebe. Und, sei ehrlich, so gut schauspielern kann ich auch wieder nicht.“
Ich lachte. „Ja, das stimmt wohl.“
Nach noch einem weiteren Blick in seine stahlblauen Augen und all meine Bedenken waren endgültig weg.

Etwa einen Monat später versammelten wir uns wieder einmal in unserer Stammkneipe, diesmal mit unseren Jungs. Wir trafen uns fast wöchentlich und das immer entweder in dieser Bar oder bei jemandem zu Hause. Zweck der Sache war einfach nur, uns nicht aus den Augen zu verlieren und den Kontakt zu wahren.
So wie vor einem Monat ich, hielten heute Ron und Lucy eine freudige Botschaft bereit.
„Ich bin schwanger.“, platzte Lucy plötzlich mitten in einer Diskussion von Blaise und Draco heraus. Aus Ron 's Reaktion war zu schliessen, dass er es schon wusste, denn er grinste übers ganze Gesicht und die beiden schienen genauso glücklich zu sein, wie an jenem Tag, an dem sie sich gegenseitig das Ja-Wort gegeben hatten.
„Da gibt es noch etwas.“, kündigte Lucy an. „Wir haben überlegt, dass wir vielleicht umziehen wollen. Aber nicht nur in die nächste Stadt oder so. Wir haben schon ein Haus in einer netten Gegend Kanadas gefunden.“
„Kanada? Ihr wisst aber schon, wie weit entfernt das ist, oder?“, rief Harry aus.
„Natürlich, und deswegen ist es auch so perfekt. Sicher werden wir euch alle vermissen und das ist auch der grösste Minuspunkt unseres Plans, aber es hätte so viele Vorteile, unsere Kinder in Kanada grosszuziehen.“
„Ach ja? Nenn mir nur einen!“, forderte Harry, der überhaupt nicht erfreut von der Vorstellung war, dass sein bester Freund nach Kanada auswandern sollte.
Lucy begann sofort damit, einen ganzen Vortrag über die Vorzüge Kanadas herunter zu leiern, doch Ron war unnatürlich still. Man konnte ihm ansehen, dass es auch nicht wirklich sein grösster Wunsch war, auszuwandern und so musste es eine von Lucy 's Phasen sein. Jede Woche war sie von etwas anderem fasziniert. Vor einem Jahr wollte sie zum Beispiel Tierärztin werden und den Monat zuvor hatte sie so eine Schwäche für Opern, was nebenbei erwähnt niemand von uns verstehen konnte. Nachdem sie dann immer alleine dahin hatte gehen müssen, hatte sie es irgendwann aufgegeben.
Penny gab uns nun mit einem Blick zu verstehen, dass sie noch mit Lucy reden würde, was diese nicht mitbekam, weil sie so vertieft in ihren Vortrag war.

Einen weiteren Monat später jedoch, war ich einfach nur mies gelaunt. Einerseits hatte das sicherlich mit den Stimmungsschwankungen zu tun, die eine Schwangerschaft eben so mit sich brachte. Aber sie hatte auch noch einen anderen Grund. Heute hatte ich einen Entschluss gefasst, der mir äusserst schwer gefallen war, doch leider hatte ich einsehen müssen, dass ich einfach keine andere Wahl hatte.
Nicht einmal die Tatsache, dass Lucy sich von Penny hatte überreden lassen, doch nicht nach Kanada zu ziehen, konnte meine Laune bessern.
Ich war gerade dabei gewesen, energisch unsere schmutzigen Klamotten in die Waschmaschine zu stopfen, als ich oben eine Tür knallen hörte. Wenig später stand auch schon Draco neben mir in der Waschküche, völlig ausser Atem, weil er gerade durchs ganze Haus gerannt war.
„Warum bist du denn so aufgeregt?“, lachte ich. Ihn gut gelaunt zu sehen, half besser als alles andere dabei, meine schlechte Laune zu vergessen.
„Du wirst nicht glauben, was gerade passiert ist. Vor eineinhalb Monaten oder so hatte ich doch das Gespräch mit meinem Chef, bei dem ich ihn bat, mich nicht mehr ins Ausland zu schicken, weil ich bei meiner Frau sein möchte, die bald ein Kind bekommt, oder?“
„Ja, und? Er hat sich doch damals damit einverstanden erklärt. Oder hat sich das geändert?“
„Natürlich nicht, sonst wäre ich doch nicht so fröhlich. Jedenfalls hat er mich heute zu sich ins Büro rufen lassen. Erst dachte ich, er wolle mich feuern, aber dann hat er mir den Posten als Leiter der Abteilung angeboten!“
„Was?! Das ist ja toll! Oh, Draco, du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich für dich freue!“ Ich fiel ihm in die Arme und wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Es fühlte sich einfach zu gut an, so sicher und so weit entfernt von allen Problemen der Realität.
Er merkte jedoch sofort, dass etwas mit mir nicht stimmte. Das merkte er immer.
„Was ist los mit dir?“, fragte er einfühlsam. „Ist etwas passiert?“
„Nein. Das heisst, ja. Also, es ist so. Da ich nun schwanger bin, gibt es einige Einschränkungen. Dinge, die ich nicht mehr tun kann, weil es einfach nicht geht oder weil ich sonst das Baby gefährden könnte. Und so weh es auch tut, ich musste das einsehen. Deshalb habe ich heute mit Carrie geredet und ihr gesagt, dass ich meine Quidditchkarriere beenden muss.
„Oh.“, sagte er. „Daran habe ich bisher noch gar nie gedacht. Es tut mir so leid, meine Süsse.“ Wieder nahm er mich in den Arm und ich fing plötzlich an zu weinen. Ganz ohne Vorwarnung. Ich wollte aufhören, aber es ging nicht. Traurig sein war eine Sache, aber weinen, das ging gar nicht. Ich war einfach ein Mensch, der seine Gefühle anders zum Ausdruck brachte, als durch Tränen und so war dies erst das zweite Mal, dass ich vor Draco weinte. Aber dieser Moment, wenn man wusste, dass man das, was man am Meisten liebt, nicht mehr tun konnte, war einfach so unbeschreiblich traurig, dass ich gar nicht anders konnte, als meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Sobald das Baby da war, würde ich zwar wieder Sport treiben können, aber dann hatte ich keine Zeit mehr. Ich musste mich um das Baby kümmern, denn einen Babysitter wollte ich nicht engagieren, solange es noch so klein war. Vielleicht ein paar Jahre später. Aber dann würden die Harpies bereits eine neue Sucherin haben. Immerhin konnte ich nicht erwarten, dass sie diesen Posten für mich reservierten.
„Kopf hoch, Süsse. Du warst die beste Sucherin, die England jemals gesehen hat, wage ich jetzt einmal zu behaupten. Immerhin haben die Harpies dank dir 4 Mal in Folge die Meisterschaft gewonnen und sogar zwei mal die Weltmeisterschaft! Du kannst wirklich stolz auf dich sein. Und sie es mal so: Nun kann ein neues Talent diesen Posten übernehmen, so wie du damals. Aber an dich, meine liebe, kleine, wundervolle Ginny, wird man sich noch ewig erinnern.“
„Danke.“
„Wofür?“
„Dafür, dass du immer genau weisst, was du sagen musst, um mich zu trösten.“ Ich schmiegte mich an ihn und legte den Kopf auf seine Schulter.

Ein halbes Jahr später war meine Trauer über mein Karriere-Aus schon ein wenig verflogen. Natürlich vermisste ich das fliegen immer noch genauso wie vor einem halben Jahr, doch ich konnte jetzt irgendwie besser damit umgehen. Es hatte zu meinen Ehren eine Feier gegeben, bei der viele andere Quidditchspieler, Trainer, Ministeriumsangestellte und andere wichtige Leute Englands anwesend gewesen waren. Und alle waren betrübt darüber, dass ich mit Spielen aufhörte, sogar unsere Konkurrenten, die meinetwegen gegen uns verloren hatten. Sie alle schienen Respekt vor mir zu haben und mich zu bewundern, auch wenn sie verschiedenen Mannschaften angehörten. Am traurigsten war aber immer noch Liss. Sie sagte immer, ich hätte sogar mit 70 noch den Sieg für die Harpies geholt, worauf ich sie dann aber immer daran erinnerte, dass ich mit 70 wahrscheinlich einen bequemen Sessel dem Besen vorziehen würde.

Nun, 5 Monate später, hatte Carrie die ehemalige Aushilfssucherin soweit ausgebildet, dass sie es sogar geschafft hatte, die Harpies ins Halbfinale zu katapultieren. Wie diese Spiele gegen Puddlemere United ausgehen würden, sollten wir aber erst im nächsten Jahr erfahren. Ich war, trotz der Tatsache, dass ich nun nicht mehr spielen konnte, noch immer ein grosser Fan der Harpies. Ich fühlte mich fast wieder wie früher, als ich noch nicht Sucherin war, aber dafür jedes Spiel verfolgte und genauso mitfieberte, als wäre ich selbst hautnah dabei. So war es heute auch wieder. Ich ging zu vielen Spielen und redete danach auch gerne mal wieder mit meinen alten Teamkolleginnen und erkundigte mich nach ihrem Befinden.
Aber auch sonst hatte ich meine Freude am Leben. Ich wurde von Tag zu Tag runder, was mich aber keineswegs störte, wie man vielleicht denken würde. Die Tatsache, dass ein kleines Lebewesen in mir heranwuchs, erfüllte mich mit solch einer Freude, dass es mir völlig egal war, wie dick ich geworden war. Der Arzt sage, es sei bald soweit, wahrscheinlich in weniger als einem Monat sollte die Geburt stattfinden. Welches Geschlecht unser Baby hatte, wollten Draco und ich bis zum Zeitpunkt der Geburt nicht wissen. Wir wollten uns überraschen lassen.
„Hey, Ginny. Hier ist ein Brief für dich. War heute Morgen in der Post.“ Draco gab mir einen Umschlag und fragte interessiert, von wem er denn sei.
Erfreut antwortete ich: „Von meinem Cousin. Schön, wieder einmal etwas von ihm zu hören. Seit dem letzten Brief ist eine Menge Zeit vergangen.“
Draco 's Miene versteinerte sich. „Etwa von diesem Louis? Sag nicht, ihr hättet noch Kontakt.“
„Natürlich nicht. Der Brief ist von Bryan. Nachdem Louis mich zum 4. Mal in seine Wohnung einladen wollte, habe ich seine E-Mail-Adresse geblockt.“
„Was zum Teufel ist eine E-Mail-Adresse?“, wollte Draco wissen. Er kannte sich immer noch fast gar nicht mit Computern aus, obwohl ich schon 1000 Mal versucht habe, es ihm zu erklären.
„Das benutzen Muggel, um miteinander zu kommunizieren.“, antwortete ich schlicht und riss den Brief auf, neugierig, welche Neuigkeiten Bryan zu berichten hatte.



Liebe Ginny

Ich weiss, es ist sehr lange her, dass ich dir zum letzten Mal geschrieben habe, und dafür entschuldige ich mich. Dafür habe ich dir heute eine ganze Menge zu erzählen. Ich habe vor einigen Monaten geheiratet, musst du wissen. Erst einmal tut es mir Leid, dass wir euch nicht eingeladen haben, aber es war keine offizielle Trauung mit allen Verwandten, so wie bei euch. Das war uns einfach zu aufwendig und wir wollten es lieber im kleinen Kreis abhalten. Deswegen sind auch nur Dad, Diana, Louis, Gabe und die Eltern von Danielle (das ist ihr Name, nebenbei bemerkt) dabei gewesen.

Es würde mich aber sehr freuen, wenn wir euch einmal auf einen Kaffee treffen könnten oder etwas in der Art. Wir haben nämlich vor, nach Cardiff zu ziehen. Von dort aus ist es nur eine kurze Schifffahrt bis nach Bristol. Melde dich, falls ihr einmal Zeit habt.

Das war aber noch nicht alles. Danielle ist nämlich schwanger. Schon im Juli soll es soweit sein.

So, nun aber genug von mir, wie geht es euch? Von Diana hab ich gehört, es soll schon sehr bald soweit sein. Im Januar, richtig?
Ich freue mich schon auf Neuigkeiten von eurem Nachwuchs, vielleicht bekommen wir ihn auch bald zu sehen?

Ich würde mich freuen, euch bald wieder einmal zu treffen, dann könnte ich euch Danielle auch persönlich vorstellen.

Bis hoffentlich bald
Bryan




Nachdem ich den Brief zu Ende gelesen hatte, nahm ich mir fest vor, meinen Cousin so bald wie möglich wieder einmal zu uns einzuladen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
Mike Newell über Ralph Fiennes