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Fanfiction

After The Storm - After The Storm

von Jessica21

After The Storm


Eine seltsame Reglosigkeit schien von den gesenkten Häuptern der Zurückgebliebenen Besitz ergriffen zu haben, die, dicht gedrängt, in der Großen Halle saßen, im engsten, trostbringenden Kreis ihrer Liebsten; und trotzdem taten sich klaffende Löcher zwischen ihnen auf, stumm verkündend, wo all jene gesessen hätten, die die Schlacht gewaltsam aus ihrer Mitte gerissen hatte.

Ron genügte ein einzelner Blick, um sich zu überzeugen, dass er nicht der Einzige war, der noch auf einen schlechten Scherz hoffte. Und er wäre mit Freuden wieder in dem kalten, zugigen Zelt aufgewacht, in dem er die letzten, jahrtausendelangen Monate zugebracht hatte, wenn er dafür ein bisschen weniger Trauer und Angst auf den Gesichtern seiner Familie hätte sehen müssen.

Irgendwann hatte er aufgehört, dem nicht enden wollenden Stimmengewirr zu lauschen, und seine Sinne lediglich auf den Anblick der ausladenden, massiven Eingangstür gerichtet. Das tat weniger weh, als George ansehen zu müssen, der ohne seinen Zwilling klein und verloren schien und wie eine Statue zwischen ihnen saß, selbst seine Augen ohne die leiseste Bewegung starr ins Nirgendwo gerichtet.


And after the storm,
I run and run as the rains come
And I look up, I look up,
on my knees and out of luck,
I look up



So in seine eigenen, düsteren Gedanken verfangen, benötigte Rons Gehirn erstaunlich viel Zeit, die schmale Gestalt am anderen Ende der Halle zu identifizieren, geschweige denn auszumachen, wie lange sie dort wohl schon stand und ihn beobachtete. Jetzt, da ihre Blicke sich endlich trafen, hob sie langsam die Hand, als wollte sie ihn grüßen, und strich sich anschließend mit eben dieser eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, was ihm das zaghafte Lächeln offenbarte, das ihre Lippen umspielte, und gleichzeitig ein wundersames Wärmegefühl in ihm auslöste.


Night has always pushed up day
You must know life to see decay
But I won't rot, I won't rot
Not this mind and not this heart,
I won't rot



Rons schlaksige Gestalt kam durch das dichte Gedränge erstaunlich schnell auf sie zu, und Hermine nahm erleichtert zur Kenntnis, dass ein schwaches Lächeln seine Züge bewegte – klein vielleicht, von kurzer Dauer und allzu leicht zerstörbar, doch ein Lächeln, das sie mit plötzlich aufwallender Erleichterung erwiderte, als er sie in mit einer vagen Armbewegung und deutlich rot angelaufenen Ohren an sich zog und sie, da er immerhin gut einen Kopf größer war, die Nase in seiner Jacke vergraben konnte.

„Hast du – “

„ – Harry gesehen?“, beendete er ihre Frage mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue und einer ungewohnt rauen, krächzenden Stimme, die seit Stunden nicht mehr benutzt worden war. „Nein. Ich dachte, er schläft?“

„Ich hab Neville gefragt, er ist nicht mehr im Jungenschlafsaal.“

„Wirklich? Wo dann?“

„Ich weiß es nicht.“

Ron drückte ihre Hand und nickte Richtung Eingangshalle. „Gehen wir ihn suchen?“

„Okay.“


And I took you by the hand
And we stood tall,
And remembered our own land,
What we lived for



„Hey, Harry.“

Erst im Moment des Erwachens wurde Harry bewusst, dass er eingeschlafen sein musste. Die Abendsonne hatte sein Gesicht erhitzt; das rötliche Licht hüpfte in glitzernden Reflexen über den See.

Gesprochen hatte Hermine. Bevor Harry reagieren oder antworten konnte, hatten sie und Ron sich neben ihn ins trockene Gras sinken lassen, ohne Worte, ohne Fragen, und betrachteten mit ihm gemeinsam den riesigen See zu ihren Füßen.

Harry betrachtete stumm ihre vom Sonnenlicht erleuchteten Profile, und brachte dem schmerzenden Knoten in seiner Brust zum Trotz ein klägliches Lächeln zustande, das erste ehrliche Lächeln seit Stunden, seit Wochen vielleicht, und zum ersten Mal nahm er die Wärme in der Luft tatsächlich war, und das stachelige Gras unter seinen Händen, und die knorrige Struktur des Baumes, an dem er lehnte, als würde die Anwesenheit der beiden das Taubheitsgefühl, das ihn erfüllte, etwas lindern.

„Wie geht’s euch?“, murmelte er und war für einen Moment überrascht, dass sie ihn gehört hatten – seine Stimme war nach dem ersten Wort gebrochen, krächzend und tonlos im Nirgendwo verhallend.

„Gut“, erwiderten sie wie aus einem Mund. Harry nickte, bevor er darüber nachdenken konnte, dass es vermutlich nicht der Wahrheit entsprach; er hatte in den letzten Stunden schon zu viel nachgedacht.

„Und dir?“, fragte Ron irgendwann.

„Auch.“

Und auch Ron nickte nur, obwohl er dem Ausdruck in Harrys Augen vermutlich längst entnommen hatte, dass auch das schlussendlich eine Lüge war.

„Wie lange sitzt du schon hier?“, fragte Hermine leise. „Wir haben uns Sorgen gemacht.“

Harry zuckte die Achseln und mied ihren Blick. „Ich weiß es nicht mehr.“

Er konnte spüren, dass sie ihn beobachtete, und nach einer Weile setzte sie erneut an: „Bist du sicher, dass es dir gut geht, Harry?“

„Ja. Wirklich.“

Die Wahrheit war, dass er es nicht mehr ertrug, in ihre von Kummer und Müdigkeit gezeichneten Gesichter zu sehen, dass das Wissen, dass es seine Schuld war, über ihm zusammenzubrechen drohte wie Wellen, denen er nicht standhalten konnte – dass Frust und Angst und Schmerz seine Eingeweide zernagten, und dass doch die Anwesenheit seiner Freunde ihn beruhigte, dass er erst jetzt, da er nicht mehr alleine war, bemerkte, dass ihre Gesellschaft ihm gefehlt hatte.


And there will come a time, you'll see, with no more tears
And love will not break your heart, but dismiss your fears
Get over your hill and see what you find there,
With grace in your heart and flowers in your hair



Ron hatte sich auf dem gelblich verfärbten Gras ausgestreckt und räkelte sich in der Sonne, mit geschlossenen Augen, einen Arm in Hermines Richtung geschwungen. Harry betrachtete ihre ineinander verschlungenen Finger, die ihm schon aufgefallen waren, als die beiden angekommen waren, und spürte ein schiefes Grinsen seine Züge verzerren.

Hermine war sein Blick nicht entgangen, und obwohl sie lächelte, lief sie rot an. „Jetzt schau nicht so.“

„Ich glaube, ich muss mich an den Anblick noch gewöhnen“, erwiderte Harry flüsternd und lächelte beim Anblick von Rons Gesicht, der, obgleich scheinbar schlafend, wohl genau zugehört hatte, jetzt Hermines Hand los ließ und einladend auf das knisternde Gras zu seiner Linken klopfte; Harry und Hermine legten sich wortlos neben ihn, und gemeinsam starrten sie der untergehenden Sonne hinterher.


And there will come a time, you'll see, with no more tears
And love will not break your heart, but dismiss your fears
Get over your hill and see what you find there,
With grace in your heart and flowers in your hair



„Und was ist mit dir?“, fragte Ron irgendwann; Harry, obgleich etwas verdutzt, dass ausgerechnet Ron es angesprochen hatte, konnte sich an einer Hand ausrechnen, was er meinte. Er hatte sich im Stillen gefragt, wann das Thema zur Sprache kommen würde, doch er wünschte, Ron hätte nichts gesagt.

„Was meinst du?“, fragte er tonlos.

Ron rollte mit den Augen, stützte sich auf seinen Ellbogen und sah zu Harry herüber. „Ginny?“

„Keine Ahnung.“

Harry sah sich nicht nach dem Schloss um – irgendwo dort oben musste sie sein – doch seine Gedanken waren abgedriftet zu längst vergessenen Tagen, als das Sonnenlicht noch keine Lüge gewesen war, und er betrachtete eingehend den Himmel, um zu vergessen, wie sehr er sie vermisste.

„Ich rede mit ihr. Versprochen.“ Mehr sagte er nicht, und auch Ron schien das Thema damit als beendet zu erachten und legte sich, kurz nickend, wieder hin.

„Ihr kriegt das schon hin“, sagte Hermine leise.

Harry drehte sich langsam um und sah sie an. „Hoffentlich.“

Hermine gluckste, nickte zu Ron herüber und sagte: „Wenn sogar er hier zur Vernunft gekommen ist?“

„Ich hab das gehört, Hermine“, brummte Ron.

Das Lachen der drei hallte über den See; Harry fühlte sich, als hätte ihn ein Strahl klarstes Sonnenlicht getroffen, so hell, so unendlich lange Zeit verloren geglaubt, dass er es nicht greifen konnte, dass er nicht begriff, dass es Glück war, nichts als reines Glück, das ihn erfüllte; er versank mit Freuden in dem wohligen Wärmegefühl, dass den Schmerz etwas dämpfte und die Angst vor dem, was jetzt kommen mochte, und für einen Moment waren sie Kinder, nichts als Kinder, die schon so oft unter diesem Baum gelegen und über so viele Witze gelacht hatten, damals, vor Jahrtausenden, in den glücklichsten Jahren ihres Lebens, die sie hier verbracht hatten.


And now I cling to what I knew
I saw exactly what was true
But oh no more
That's why I hold,
That's why I hold with all I have
That's why I hold



Die Sonne war jetzt fast gänzlich verschwunden. Sie sahen den letzten Strahlen nach, wie sie hinter den Bergen versanken, und obwohl das Licht verschwand, blieb die Wärme zurück, die sie wiegte und einhüllte wie ein übergroßes Kissen, einer unsichtbaren Kuppel, die sich über die Ländereien ihrer alten Schule erstreckte.

Hermine hatte den Kopf gedreht und betrachtete mit einem seltsam traurigen Lächeln das Schloss, dass über die drei zu wachen schien und sie später verschlucken und in seinen niemals zerstörbaren Schutz aufnehmen würde, sobald sie den Weg zurück antraten, der gleichzeitig der Weg vorwärts war; vorwärts und in die Ewigkeit, denn dort, wo Hogwarts stand, würde es auch in tausend Jahren, in hunderttausend Jahren noch stehen, und dort, wo Harry, Ron und Hermine auf dem Gras lagen, hatten Generationen vor ihnen schon Schüler gelegen und den Sonnenuntergang genossen, und noch unendlich viel mehr Menschen würden eines Tages als Schüler dieser Schule hier liegen – all sie würden Hogwarts in ihren Herzen tragen und es somit unsterblich machen.

„Haben wir jemals darüber nachgedacht, was für ein wunderschönes Zuhause wir haben?“, murmelte Hermine, drehte sich zu Harry und Ron um und griff, unentwegt lächelnd, nach den Händen der beiden, als sie sich ebenfalls umdrehten und mit ihr gemeinsam zum Schloss aufsahen.

Harry betrachtete seine alte Schule, spürte die Sonne in seinem Nacken und das Lächeln auf seinem Gesicht, während ein einziger, goldener Gedanke Platz in seinem Herzen fand und sich dort ausbreitete, klein zunächst und im nächsten Moment überwältigend und strahlend wie ein Phoenix, der die Flügel spreizt. Trotz des langen, steinigen Weges, der hinter ihnen lag, hatte Hogwarts, das jetzt, in rötliches Licht getaucht, über ihnen ruhte, nichts an Schönheit oder Vollkommenheit eingebüßt, und trotz allem, was gewesen war, kam Harry nicht umhin zu denken, dass er der glücklichste Mensch der Welt sein musste, nur, weil er hier sitzen und es bewundern und bei den beiden Menschen sein durfte, die er am meisten liebte, die ihn diesen ganzen langen Weg begleitet und an seiner Seite gestanden hatten.

Schlussendlich war auch Hogwarts ein Soldat, trotz schwerer Wunden und unendlich schmerzvollen Verlusten siegreich aus der Schlacht hervorgegangen, bereit, ihnen weiterhin einen Zufluchtsort, ein Zuhause zu bieten; denn genau das war es immer gewesen.
Harry hatte hier mehr gelernt als nur das Zaubern – dieses Schloss, zu dessen Füßen die drei saßen, hatte ihm beigebracht, was es hieß, zu Hause zu sein. Und wenn er in fünfzig oder hundert oder noch mehr Jahren längst von hier fortgegangen sein würde, so hätte sich trotzdem nichts an all dem geändert; es würde immer Zuhause sein, für ihn, und für Ron, und für Hermine, und für jeden Menschen, der je das Glück gehabt hatte, seine Hallen zu betreten, seine beweglichen Treppen zu erklimmen und durch seine Gänge zu wandeln.


And there will come a time, you'll see, with no more tears
And love will not break your heart, but dismiss your fears
Get over your hill and see what you find there
With grace in your heart and flowers in your hair



„Du hast Recht, Hermine“, sagte Harry leise; er spürte ihre Blicke auf sich ruhen, und er lächelte, während er zum Schluss aufsah. „Es ist wunderschön.“


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