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Fanfiction

A Week in Summer - Freunde

von Dr. S

@mabji: Aw, wie süß von dir. Ich hoffe, es kommt nicht der Tag, an dem ich ganz unten in der Liste lande. :D Haha, aber nein, der Brief wurde nicht gewaschen, sondern nur in der Dusche angenässt als James mit Klamotten reingehüpft ist. Ach, und Sirius sieht hoffentlich schnell ein, dass James seinen Brief nicht gelesen hat. Dann kann er ihm hoffentlich nicht sauer sein. :D *Keks geb* Liebsten Dank fürs Lesen!

@Lea Black: Wir brauchen alle mal eine Pause, keine Sorge. :D Ja, ja, das Lippenlesen kann sehr amüsant sein, wenn man es kann... oder noch amüsanter, wenn man es nicht kann, aber probiert. Hoffen wir mal, dass Sirius nicht von James' Lippen lesen muss, dass er den Brief nie gelesen hat... *Keks geb* Liebsten Dank fürs Lesen!

@Legolas: Ach, wie James schon mal erwähnt hat denkt seine Mutter sich ja nicht wirklich was dabei, wenn sie Jarius in einem Bett erwischt. Aber er weiß, in was für pikante Situationen seine Eltern möglicherweise noch stolpern... und ob man die ignorieren kann. :D *Keks geb* Liebsten Dank fürs Lesen!

@juicy fruit: Heh, wenn du von Sirius und Draco lesen willst, würde ich dir raten diese Woche mal die Augen offenzuhalten. *hust* Ich hoffe mal, du suchst dich nicht wund zwischen den Zeilen. Das war wohl fies von mir... aber ich mach sowas gerne. Am Ende findest du nur raus, dass es nicht so viele Erfahrungen gab, wie James es sich einbildet. Hehe, und ich find es toll, dass du verwirrt vom Anfang warst. Wenigstens hast du deswegen nicht die ganze FF hingeworfen. :D *Keks geb* Liebsten Dank fürs Review!

@LilyFan: Vielleicht... verstreu ich diese Woche nochmal eine Prise Malfoy. *räusper* Dazu sind meine Re-Reviews ja da: um schlimme Ahnungen zu verbreiten. :D Ach, aber unser guter Jamie findet doch immer die richtigen Worte in den richtigen Situationen, der wird schon das Richtige sagen... hoffen wir mal. :D Ja, der arme Reggie weiß wohl noch nicht, dass er seinem "verlorenen Bruder" geschrieben hat. Er denkt sicher immer noch, dass Sirius an Weihnachten wieder nach Hause kommt. Und ob das etwas ist, das James unterstützen wird... stellt sich vllt, nachdem sie den Brief endlich gelesen haben... falls man das überhaupt noch kann. :D *Keks geb* Liebsten Dank fürs Review!

Nächstes Chapchen! Ein sehr schmerzhaftes... weil ich mir einen unwichtigen Knochen im Ellenbogen gebrochen hab. Ich hoff, das sieht man nicht.
Viel Spaß!
Dr. S


Freunde

„Warte, Tatze.“ James fasste Sirius am Handgelenk und hielt ihn fest, bevor er sich kopflos aus dem Fenster stürzen konnte oder noch schlimmer, zurück in die Hölle seines zu Hauses floh. Sirius kochte, das merkte er am Zittern seiner Muskeln und dem Pochen in seiner Pulsader. Nur sehr widerwillig drehte er sich um und schaute James wieder in die Augen. Sein Blick stand in Flammen.

„Ich hab deinen Brief nicht gelesen“, sagte James ganz ruhig. Sirius blinzelte, ein Zeichen dafür, dass er wirklich genau das geglaubt hatte.

„Du hast ihn nicht gelesen?“, fragte Sirius nach, und nachdem James erst heute vor Neugierde unter Dumbledores Fenster gehockt hatte, konnte er ihm deswegen nicht böse sein.

„Nein, du Idiot.“ James zog an seinem Arm und hörte nicht damit auf, bis Sirius nachgab und an die Bettkante trat. „Aber du solltest –“

„Sag mir nicht, was ich tun soll.“

„Du solltest es dir wenigstens überlegen. Vielleicht, wenn du dich wieder eingekriegt hast.“

„Du hast keine Entscheidungen für mich zu treffen“, fuhr Sirius ihn an. Er riss sich los, aber James fing seine Hand schneller ein, als einen Schnatz, der über Sieg oder Niederlage des Spiels entschied.

„Sirius, jetzt hör mir doch erstmal zu –“

„Ich will nichts von meinem Bruder hören. Ich weiß sowieso, was drin steht. Glaubst du etwa, dass du Regulus besser kennst als ich?“

„Nein, aber ich weiß, dass ich dich besser kenne“, gab James zurück. Er umfasste Sirius‘ Hand mit beiden, schloss sie in einem Käfig aus zehn Fingern ein. „Du wirst es bereuen. Wir bereuen ständig, wenn wir total impulsiv sind.“

Sirius‘ Kiefer verkrampften sich. „Du meinst, impulsiv wie in dem Moment, als du für meinen Bruder die Hand ins Feuer gelegt hast?“, gab er kühl zurück.

„Sirius“, presste er hervor und hielt sich mit aller Kraft an seiner Ruhe von eben fest. „Ich bin auf deiner Seite.“

„Hab ich gemerkt“, sagte Sirius voller Sarkasmus.

James‘ Geduldsfaden riss. Er zerrte Sirius mit einem Ruck zurück aufs Bett, hielt ihn mit einer Hand am Hemd fest und drückte ihm mit der anderen den Brief gegen die Brust. „Du liest diesen bescheuerten Brief jetzt und drückst dich nicht wieder wie ein feiger Slytherin.“

„Was?!“ Sirius stieß ihn weg. „Du nennst mich einen Slytherin?!“

Als er aufspringen wollte, warf James sich gegen ihn und rang ihn auf die Matratze. „Bleib. Hier. Verdammt.“

Sirius rammte beide Fäuste gegen James‘ Brust und schlug den Atem aus seinen Lungen. „Geh runter von mir! Du hast mich einen Slytherin genannt, du Bastard!“

„Was wolltest du denn gerade machen? Feige wie einer abhauen!“ James versuchte ihn mit aller Mühe herunter zu drücken. Er schlug seinen Ellenbogen quer über Sirius‘ Brust, um ihn endgültig unten zu halten.

Sirius konnte nur den Kopf heben. „Wer von uns hat denn wie ein Slytherin die Beine in die Hand genommen, nachdem ich dich geküsst habe?“, raunte er und wischte die Wut damit aus James, als hätte er ihm einen Eimer Wasser ins Gesicht gekippt. Er nutzte den Moment der Fassungslosigkeit aus und warf James von sich herunter auf den Rücken, rollte sich über ihn. Er hielt den Brief direkt vor James‘ Nase. „Du willst unbedingt wissen, was da drin steht? Soll ich’s dir vielleicht vorlesen?“

James lag schwer atmend unter ihm. Er beachtete den Brief nicht, hatte keinen noch so kurzen Blick für das mitgenommene Pergament übrig. Sirius thronte auf allen Vieren über ihm, wie ein hungriger Löwe, der der Schlange den Hals durchbeißen wollte. Sein Haar hing ihm elegant vor die blitzenden Augen. Es war der falsche Moment der kribbelnden Wärme in seiner Brust die Überhand zu lassen. Er fragte sich, was aus diesem dämlichen Streit werden würde, wenn er sich nach oben lehnen und Sirius küssen würde. Wenn er damit bis morgenfrüh einfach nicht aufhören würde.

James schluckte und zuckte mit den Schultern. „Wenn du den überhaupt noch lesen kannst. Er lag erst im Feuer, dann im Wasser.“

Sirius runzelte die Stirn und schaute den zerfledderten Brief an. „Wasser?“ Er setzte sich auf James‘ Schoß, hielt ihn so an Ort und Stelle fest. Es war eine machtlose Position für ihn und er sollte sich wirklich darauf konzentrieren, was Sirius sagte, aber er spürte dafür zu deutlich sein Gewicht auf seinem Schoß.

„Wieso Wasser? Wolltest du ihn löschen?“ Es war sein scharfer Ton, der James sich wieder fokussieren ließ. Sirius schaute den Brief an, bis James sich auf den Ellenbogen hochstemmte, dann konnte auch er dem verkohlten, zerknautschten Pergament keinen Blick mehr abgewinnen. „Du trägst das Ding also seit gestern mit dir rum, ohne mir was zu sagen.“

„Sirius –“

„Und du hast das hier für den perfekten Moment gehalten, um ihn mir vorzuhalten?“

„Tatze, jetzt mach’s mir nicht so schwer. Ich hab das nicht mit Absicht getan“, sagte James und konnte die Frustration nicht aus seiner Stimme halten.

„Was soll das heißen?“, gab Sirius in einem befehlshabenden Ton zurück.

„Ich hab’s vergessen.“ James sagte die Wahrheit und das war ihm so unangenehm, dass rote Flecken auf seinen Wangen brannten. „Ich war woanders mit den Gedanken. Eigentlich wollte ich dir das blöde Ding gleich geben, aber…“ Er zuckte mit den Schultern und der Rotschimmer wurde tiefer und gleichmäßiger. „Ich will doch nur dein Bestes. Und es kann nicht gut sein, wenn du das alles in dich reinfrisst. Sonst… frisst es irgendwann dich auf.“

Sirius schaute ihn ungerührt an. Er schwang sich von James herunter und stand auf.

„Wo willst du hin?“, fragte James und setzte sich auf. Wieder zuckten seine Hände, wie sie es ganz automatisch taten, wenn der dämliche Schnatz an ihm vorbeiflatterte.

„Ich geh den bescheuerten Brief lesen“, sagte Sirius mürrisch. „Vielleicht gibst du dann endlich Ruhe.“

Er ging, ohne die Tür vollständig hinter sich zu schließen, und ließ James alleine in dem Lichtstrahl sitzen, der vom Flurlicht hineingeworfen wurde. James rieb sich unter der Brille über die Augen, als würde das Klarheit in seine Gedanken bringen.

Er hätte das hier wirklich besser planen müssen. Sowas erkannte man irgendwie immer erst hinterher. Aber Sirius‘ Reaktion verwirrte ihn doch. Wie konnte er glauben, dass James seine Post lesen würde? Sie vertrauten einander doch. Freundschaft war ein Felsen, auf den man sich verlassen konnte, fest und unzerstörbar, und ihre war ein ganz besonders schön geschliffener. Oder hatten ein paar Küsse das geändert? Vertrauten sie einander nicht mehr blind?

James warf sich nach hinten auf sein Bett und starrte an die Decke. Sie waren Freunde, nicht mehr. Oder? Sie konnten einander noch alles sagen. Wenn sie… mehr wären, würde sich das auch nicht ändern. Oder? Sie waren nicht mehr. Sie waren nicht ineinander verliebt.

Sirius war schon viel zu lange weg. Er hätte den verdammten Brief auch hier lesen können. James musste sich eingestehen, dass ihn interessierte, was darin geschrieben stand. Sehr sogar. Für ein paar sehr kurze Momente hatte er bereut, dass er ihn nicht gelesen hatte. Aber wie sauer wäre Sirius auf ihn gewesen, wenn er es getan hätte?

James schaute zu der offenstehenden Tür und überlegte, ob er ins Bett gehen und darauf warten sollte, dass diesmal Sirius unter seine Decke kroch. Der Türspalt war groß genug, dass er den Kopf hindurchstecken könnte. James setzte sich wie von einer Acromantula angefallen auf. Sirius hatte die Tür offengelassen. Er hatte ihn nicht ausgesperrt.

James stand auf und lief hinaus in den Flur, die Treppe herunter in den unteren Teil des Hauses. Hier lag alles in gräulicher Dunkelheit, bis auf einen warmen Schimmer aus dem Wohnzimmer. Das Feuer brannte noch im Kamin. Sirius‘ Hinterkopf schaute über der Sofalehne hervor.

James schlich sich auf den Zehenspitzen an, bis er über Sirius‘ Schulter in dessen Schoß blicken konnte. Seine Vermutung, er hätte den Brief ein zweites Mal den Flammen vorgeworfen, löste sich in Rauch auf. Er lag aufgefaltet auf Sirius‘ Oberschenkel.

„Willst du ein Fernglas?“, fragte Sirius. Natürlich hatte er ihn bemerkt.

James hüpfte über die Sofalehne auf den Platz neben Sirius. „Ich les den Brief nicht, wenn du es nicht willst, Sirius. Zur Not geb ich dir das schriftlich.“

Sirius zuckte nicht einmal mit der Wimper, schaute James auch nicht an. Sein Gesicht lag halb im Dunkeln, halb in dem rotorangenen Lichtspiel des Feuers. Es spiegelte sich auf der grauen Oberfläche seiner Augen, als wäre der Anblick von Zorn in ihnen nicht feurig genug gewesen.

Das Haus lag in einer unheimlichen Stille. Bis auf das Knistern im Kamin und ein Rascheln von Blättern im Wind hörte man nichts. Ein Wunder, dass seine Eltern sich von ihrem Geplänkel nicht hatten wecken lassen. James hatte nicht viel für Stille übrig. Er genoss es, wenn er freiwillig sein Schweigen mit Sirius teilte, aber in diesem hier lag eine Uneinigkeit, die ihm zutiefst zuwider war.

„Tatze.“ James rutschte an seine Seite und legte seine Hände auf den Oberschenkel, der nicht von dem Brief belagert wurde. Er rüttelte leicht an ihm, als müsste er sich seine Aufmerksamkeit erkämpfen. „Ich mag’s nicht, wenn du nicht mit mir redest.“

„Ich dachte, du würdest nach deinem geliebten Brief fragen“, antwortete Sirius. „Vielleicht solltest du Regulus einfach selbst schreiben, wenn du so heiß auf Post von ihm bist.“

„Wenn ich mir einen neuen Black als Freund suchen muss, okay. Dein Bruder scheint ein passabler Ersatz zu sein. Mach’s gut.“ Er klopfte Sirius wie zum Abschied auf das Bein und stand auf der Couch auf. Bevor er sich über die Lehne schwingen konnte, hielt Sirius ihn am Knöchel fest. James gab dem sanften Druck nach und plumpste zurück auf die Couch.

Endlich schaute Sirius ihn an. Das Feuer verschwand aus seinen Augen, trotzdem wurde James warm von seinem Blick. „Ich kann dir sagen, was drin steht. Wenn du willst.“

„Ich will, dass du das willst“, sagte James mit gesenkter Stimme.

Sirius strich ihm sanft über den Knöchel und warf sich im Kontrast dazu ganz lässig und gelangweilt gegen die Lehne. „Den Anfang kann ich nicht lesen, weil es ein verschmiertes Tintenfleckenchaos ist. Sicher eine Einleitung mit den üblichen Höflichkeitsfloskeln und eine Erinnerung daran, dass wir verwandt sind. Dann sind da tatsächlich ein paar Zeilen, die man entziffern kann.“

„Lies vor.“

„Blah, blah, blah, unsinniges Geschwafel, blah blah. Blah, blabidiblah. Blah, blah“, las Sirius in seinem hochnäsigsten Tonfall vor. James wollte gerade einlenken, als seine Stimme ernster wurde: „Es tut mir leid, dass ich ihr davon erzählt habe.“

James horchte auf. Er vermutete, dass die Anrede auf Sirius‘ Mutter abzielte.

„Sie kam in die Küche und hat sich über deine Zimmerdekorierung aufgeregt. Du weißt, wie sie ist. Sie hat geschrien und geschimpft und dich einen herumhurenden Bastard genannt. Also ist mir rausgerutscht, dass so viele halbnackte Mädchen eine sehr offensichtliche Ablenkung sind. Das sind sie. Du solltest dein Zimmer nicht so tapezieren, wenn du keine Fragen hören willst.“

„Wie sieht dein Zimmer denn aus?“, fragte James nach. Er wusste, was neben Sirius‘ Bett im Gryffindor-Turm hing. Ein Poster von einem Motorrad.

Sirius ignorierte ihn. Mit jedem Wort übte irgendetwas mehr und mehr Druck auf seine Stimme aus. „Es tut mir leid. Sie hat mich ausgequetscht, und ich war noch sauer wegen dem Nonsens, den du mir an den Kopf geworfen hast. Ich wusste nicht, dass sie sich so – kann ich nicht lesen – blah, blah. Das Haus ist leer und still ohne dich. Blah. Komm wieder nach Hause.“

Sirius faltete den Brief und zog die Finger scharf über die Kante, als wollte er, dass das Pergament sich nie wieder entfalten konnte.

„Er hat nicht wirklich so oft ‚blah‘ geschrieben, oder?“, fragte James und büßte sein Grinsen schnell ein. „Sirius, ich versteh nicht –“

„Reg hat meiner Mutter eingetrichtert, ich hätte… eine Schwäche für Jungs. Sie hat wie ein ausgehungerter Fisch angebissen und sich reingesteigert. Lautstark. Mein Vater hat alles mit angehört und ist mich oben in meinem Zimmer besuchen gekommen.“ Sirius fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als würde jedes Wort ihn austrocken. „Er hat mir gesagt, dass die Leute anfangen zu reden. Über mich und meine… bevorzugte Gesellschaft.“

James runzelte die Stirn. Nicht einmal er konnte sich an irgendeinen Jungen erinnern mit dem Sirius zu viel Zeit verbrachte.

„Er hat gesagt, damit das aufhört…“ Sirius atmete scharf ein. „…soll ich mich von dir fernhalten.“

James stand der Mund offen. Er musste sich verhört haben. Er musste sich verhört haben. Er hatte mit Voldemort gerechnet, mit Todessern und Anti-Muggel-Hetztiraden, die Sirius aus seinem zu Hause getrieben hatten. Aber nicht, dass es seine Schuld war. Etwas in ihm wollte sich gegen Sirius werfen und ihn küssen, tief und fest, bis er nichts mehr spüren würde als seine Zunge und seinen Körper. Ein anderer Teil flüsterte ihm zu abzuhauen.

„Du kennst den Rest“, murmelte Sirius, als wäre er weit von so einem Zwiespalt entfernt. „Wir haben uns angeschrien, Fäuste und Flüche sind geflogen, und ich bin davongelaufen wie ein feiger Slytherin.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme ließ James schlucken.

„Du bist meinetwegen weggelaufen?“, platzte es aus ihm heraus. „Das ist absurd.“

Sirius faltete den Brief immer kleiner. „Findest du?“, fragte er unterkühlt.

James schüttelte den Kopf. „Ich meine… Wir sind Freunde. Wie kann irgendwer was anderes denken?“

Sirius zog skeptisch eine Augenbraue hoch und warf James einen eindeutigen Seitenblick zu. Eine dämliche Ausrede, vor allem nach den letzten Tagen. In der letzten Woche hatten sie gerade einmal zwei Nächte getrennt voneinander geschlafen.

„Aber das war bevor – ich meine… Sirius.“ James verkrallte beide Hände in seinen Haaren und wühlte nervös in dem wirren Chaos herum, bis jede noch so kurze Strähne nach oben stand. „Ich versteh das nicht. Wie kann dein Vater sowas von uns denken?“

Sirius schaute ihn nicht an. Er hatte das Kinn gesenkt, sodass sein Blick von einigen losen Haarsträhnen verschleiert wurde. „Mir ist egal, was irgendwer über mich denkt. Dein Ego in allen Ehren, James, aber es ging dabei nicht nur um dich. Mein Vater und meine Mutter versuchen jede Kleinigkeit in meinem Leben zu kontrollieren, seit ich ein kleines Baby war. Sie versuchen mir in alles reinzureden. Und jetzt auch in jeden. Du bist mein Freund, James, und um ehrlich zu sein bist du das Einzige, was sich in diesem Leben wirklich richtig anfühlt. Was mir wichtig ist.“

James schluckte erneut.

„Ich lass nicht einmal die Möglichkeit zu, dass irgendjemand das kaputt macht“, sagte Sirius und mit Schwung warf er den zerknüllten Brief ins Kaminfeuer. Das Pergament ging langsam in den Flammen auf, wurde kleiner und schwärzer und fiel dann auseinander.

„Tatze…“ James schlug sanft gegen Sirius‘ Oberschenkel und ließ seine Hand liegen. Er massierte den verkrampften Muskel, bis die Wärme auf seine Finger überging. „Niemand könnte uns kaputt machen. Wir sind der Hammer.“

Sirius schenkte ihm ein halbes Lächeln, schüttelte aber leicht den Kopf. „Manchmal ist es süß, wie naiv du bist, wenn es um die dunklen, intriganten Abgründe perfider Slytherins geht.“

„Tut mir leid, dass ich dich einen genannt habe“, sagte James. „Ich hab’s nicht so gemeint.“

Sirius winkte ab. Er rutschte an James heran, beugte sich zu ihm vor – und ignorierte James‘ halb geöffnete Lippen. Stattdessen lehnte Sirius sich an seine Schulter. James legte die Arme um ihn. Sein Herz schlug schnell und hart, als hätte es Mühe ihn am Leben zu halten.

„Bist du enttäuscht, dass es nicht etwas Aufregendes mit Voldemort gewesen ist?“, fragte Sirius. Sein Atem und seine Stimme kitzelten James‘ Hals.

„Nah…“ James streichelte über Sirius‘ Haar, erst vorsichtig, dann vergrub er die ganze Hand in den Strähnen. „Wenn… Aber wenn dir wirklich egal ist, was irgendwer über dich denkt… warum hast du mir das alles nicht gleich gesagt?“

„Du bist nicht irgendwer“, gab Sirius zurück.

James schmunzelte. Er hielt Sirius fester, schlang die Arme eng um seinen breiten Rücken und strich mit der Hand, die sich nicht in seinen Haaren verlaufen hatte, seine Wirbelsäule auf und wieder ab. Er war warm und weich, und immer, wenn James‘ Finger sein Hemd ein Stückchen nach oben schoben, schien er brennende Haut zu streifen.

„Weißt du, mir ist es so ziemlich egal, in wen du dich verknallst“, sagte James. „Ich lass dich auch nicht weglaufen, wenn’s Snape wär.“

Sirius zuckte leicht. „Merlins Bart, ich hoffe, dass du mir dann eine runterhaust. Das könnte nur ein ziemlich starker Liebestrank hinkriegen.“

James gluckste und tätschelte Sirius den Kopf. „Das ist so absurd. Ich meine… du bist nicht in mich verliebt… richtig?“

Sirius hob den Kopf, schaute James einen kurzen Moment an. Der Blick aus dem faszinierenden Grau seiner Augen war dunkel, und etwas braute dahinter, wie ein Gewitter hinter der Wolkendecke. Dann lehnte er sich zurück an James‘ Schulter.

„Nein, bin ich nicht“, sagte er, lässig und ruhig, fast ein bisschen gelangweilt.

James streichelte ihm weiter übers Haar, auch wenn er gegen einen Knoten in der Kehle anschlucken musste. Er glaubte endlich zu verstehen, worum es in den letzten Tagen gegangen war. Zwischen ihnen. Ein letzter, kleiner Stich von Sirius gegen seine Eltern. Mehr nicht.

*

Auch spät in der Nacht konnte Sirius nicht einschlafen, und er war nicht alleine. In der Dunkelheit sah er James neben sich an die Decke starren. Ohne seine Brille und viel Licht sah er sicher nicht viel von der weißen Wandfarbe. Aber Sirius konnte seinen starren Gesichtsausdruck auch schwach umrissen erkennen. Es gefiel ihm nicht, dass irgendetwas James zu bedrücken schien. Seit sie den Brief diskutiert hatten schien er woanders mit den Gedanken zu sein. Sirius hatte gewusst, dass das Ding nur Unheil anrichten würde. Auch wenn seine Erwartungen glücklicherweise enttäuscht worden waren.

Er rutschte an James heran, bis er seine fest aufeinander gepressten Lippen genau erkennen konnte. Sirius legte eine Hand auf James‘ Brust und holte sich so seine Aufmerksamkeit.

„Wieso bist du noch wach?“, fragte er leise.

James kniff die Augen immer ein wenig zusammen, wenn er seine Brille nicht auf hatte. „Wieso bist du noch wach?“

Sirius grinste und fuhr mit der Hand gedankenverloren über James‘ Brust. Sein Pyjamahemd knitterte bereits. Er spürte die angespannten Muskeln unter dem Hemd und sehnte sich nach einer Gelegenheit sie nachzuzeichen. Nicht nur mit Blicken.

„Ich weiß nicht…“ Das stimmte nicht ganz. Mit den Gedanken war er noch unten im Wohnzimmer, mit dem Kopf auf James‘ Schulter liegend und dem Brief im Kaminfeuer brennend. Er konnte nicht aufhören daran zu denken. Er konnte kaum aufhören James anzustarren, seit Regulus ihm all ihre Streitigkeiten zurück in den Kopf gerufen hatte. Sie hatten James viel zu oft diskutiert.

„Wie kannst du nicht wissen, woran du denkst?“, fragte James.

Sirius schmunzelte. Er wünschte, er wüsste eine Möglichkeit James abzulenken. Die letzten Tage hatte er ihn mit seinen Problemen belästigt, solange anscheinend, bis sie ihn auch herunterzogen. „Erinnerst du dich an unsere erste Fahrt nach Hogwarts?“

James nickte, und Sirius schmiegte sich eng an seine Seite, platzierte einen Kuss direkt unter seinem Kiefer.

„Du warst so ein kleiner Bastard“, murmelte Sirius und küsste James‘ Kiefer, dann seine Wange. „Ich hab dich sofort gemocht. Voller Vorurteile gegenüber Slytherins. Du wolltest mich rauswerfen, weil ich aus einer Familie von ihnen komme.“

„Das stimmt nicht“, sagte James. „Ich –“

Sirius verschloss seine Lippen mit einem festen Kuss. „Du hast mich zum Lachen gebracht. Ich hab fast vergessen, dass ich befürchtet hab auch in Slytherin zu landen. Wie der Rest meiner Familie.“

Jams grinste gegen Sirius‘ Lippen. „Der Sprechende Hut würde dich nicht einmal betrunken nach Slytherin stecken. Du bist –“

„Pscht…“ Sirius küsste ihn noch einmal, tiefer diesmal, bis die letzten Silben von was auch immer er war gegen seine Zungenspitze vibrierten. Er rutschte höher, bis er halb auf James lag und seine schwere Atmung in der Bewegung seiner Brust spüren konnte. James‘ Grinsen war noch nicht ganz verschwunden, als er den Kuss erwiderte. Seine Hände fuhren über Sirius‘ Nacken, bis in sein Haar und vergruben sich dort, zogen ihn noch tiefer in den Kuss hinein.

Er erinnerte sich sehr genau an ihre erste Hogwarts-Fahrt. James hatte gegrinst, als wäre das der beste Tag seines Lebens, und es war ansteckend gewesen. Daran hatte auch das mürrische Gesicht von Schniefelus nichts geändert. James‘ Grinsen steckte auch auf hunderte Kilometer Entfernung an, wenn er es sich ins Gedächtnis rief. In den dunkelsten Momenten musste Sirius nur daran denken, dass er ihn bald wiedersehen würde, und es ging ihm besser.

Er spürte das Lächeln jetzt auf James‘ Lippen, und als er ihn zwischen zwei Küssen anschaute, strahlte es bis zu seinen Augen. Einer seiner Blicke alleine war als würde jemand pure Wärme in Sirius füllen.

Er öffnete James‘ Pyjamahemd, einen Knopf nach dem anderen, bis er es ihm von den Schultern streifen konnte, ohne sich von seinen Lippen trennen zu müssen. Seine Hände ertasteten jeden Zentimeter Haut, fuhren über James‘ Seiten und seine Brust. Er konnte den schnellen Herzschlag unter den Rippenbögen ertasten, wie er unruhig bis in seine Handfläche drang. Ein fast nervöser Rhythmus.

In James‘ Händen spürte er davon gar nichts. Als hätte er ihm ein Zeichen gegeben schossen sie unter sein Hemd und zogen es ihm eifrig über den Kopf. James warf das Hemd irgendwo hinter Sirius und lachte darüber; ein Geräusch das auf Sirius‘ Lippen weiter vibrierte. Sirius drängte ihn mit seinem ganzen Gewicht tief in Kissen und Matratze. Er schob die Hüften gegen James‘ und machte aus dem Lachen ein Seufzen, das ihn den Kuss lösen ließ. Dafür drückte er die Lippen gegen James‘ Hals, der sich unter jedem Kuss streckte, untermalt von leisen Seufzern, die er mit dem Bewegungen seiner Hüften herauslockte.

Eine feine Stoffbarriere trennte sie voneinander, genau wie neulich Nacht. Vielleicht brauchte James genau diese Distanz noch. Sirius schob seine Hand testend in seine Hose und entlockte ihm ein Seufzen, das er zurückbeißen wollte, aber nicht sehr erfolgreich. Seine Hände fuhren ziellos über Sirius‘ Rücken, als würden sie nach einem Platz suchen, an dem sie sich festhalten konnten. Sirius wünschte sie sich auf seinen Schultern, aber einmal dort angekommen fuhren sie mit einem selbstbewussten Schwung nach unten zu seiner Hose und zogen sie ohne Vorwarnung herunter. Seine Hände tasteten sich über das entblößte Fleisch.

James’ Beine regten sich unter seinen, die Knie richteten sich auf und strichen mit der Baumwolle seiner Hose über Sirius‘ Oberschenkel. Sirius drückte sie wieder herunter, hakte die Finger unter James‘ Hose und zog sie ihm langsam nach unten, stemmte sich dabei weit genug hoch, dass er ihren Weg verfolgen konnte. Er schob seine Hand unter James, ließ langsam einen Finger vordringen, folgte mit einem zweiten und dritten.

Dann winkelte er James‘ Beine wieder an, sank perfekt zwischen sie und stieß vor. Hitze hieß ihn willkommen. Prickelnde, verschlingende Hitze, die ein Stöhnen aus ihm presste. Der leise Schmerzenslaut aus James‘ Mund entging ihm nicht. James‘ Hände flogen an seine Schultern, krallten sich dort fest. Er zog ihn so weit zu sich runter, dass er auch das Gesicht an seiner Schulter vergraben konnte. Mit gepresster Stimme flüsterte er Sirius‘ Namen, fast flehend.

Sirius bewegte sich, erst langsam, dann schneller. Mit jedem Stoß spürte er mehr von James um sich, auf sich. Seine Arme und Beine wickelten sich um ihn, drängten ihn weiter vorwärts. Köstliche kleine Seufzer kamen über seine Lippen und Sirius fing sie gierig mit einem Kuss auf, fiel dabei halb auf James. Sie bewegten sich gegeneinander, wühlten sich in ihrem prickelt vertrauten Rhythmus durch die Laken.

Als James sich aus ihrem Kuss fallenließ und den Hinterkopf in die Kissen warf, beschleunigte Sirius noch einmal. Er stützte sich auf den Ellenbogen auf und stieß kraftvoll mit den Hüften vor. Die Art, wie James sich auf die Lippen biss, bemüht keine lauten Geräusche zu machen, trieb ihn nur weiter an. Ein Stöhnen entfuhr James, als er seinen Höhepunkt erreichte, und sein Körper entspannte sich unter Sirius‘ Bewegungen. Ein paar Sekunden später folgte Sirius und brach gedankenlos auf James zusammen. James‘ Arme fingen ihn auf und schlossen sich besitzergreifend um ihn.

Sirius merkte, wie ein Grinsen sich auf seinem Gesicht ausbreitete. Er atmete schwer, spürte die Hitze auf seinem und auf James‘ Gesicht. Der rapide Schlag von James‘ Herzen ging auf seines über, als würden sie sich an den Rhythmus von eben klammern.

Zärtlich, fast ein wenig dösig verteilte Sirius‘ Küsse auf James‘ Schulter und Brust. Er arbeitete sich nach oben und drückte seine Lippen gegen James‘. Mit einem einzigen Kuss ließ James ihn nicht davonkommen. Er hielt ihn fest, drückte ihm noch einen auf und vertiefte ihn genießerisch.

Als sie sich lösten, blieb auf ihren beiden Gesichtern ein Lächeln zurück. Auch wenn James ohne Brille davon sicherlich weniger hatte. Sirius strich ihm das zerwühlte Haar aus der Stirn. Er hätte das stundenlang tun können, während James‘ Blick versuchte seine verschwommenen Umrisse zu umzeichnen. Im Moment konnte er nicht einmal sagen wo sein Körper anfing und James‘ aufhörte.

„Und wie soll ich jetzt besser einschlafen?“, fragte James provozierend.

Sirius gluckste leise. Er küsste James‘ Stirn, schmeckte einen salzigen Schweißfilm dort. „Was hat dich wachgehalten?“

„Neben dir?“ James zuckte mit den Schultern. „Ich hab… an vorhin gedacht. Den dämlichen Brief, der behauptet, du wärst in mich verliebt –“

Sirius spürte nichts als pures Glück durch seine Adern pulsieren, also ignorierte er die Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm sagte die Klappe zu halten. „Und wenn ich das wär?“

James schaute ihn an, die Augen ungewöhnlich weit aufgerissen. „Was?“

„Was, wenn ich in dich verliebt bin?“


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