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Fanfiction

A Week in Summer - Mittagshitze

von Dr. S

Die Nacht war kurz. Stundenlang lagen sie wach und redeten; besprachen ihre Ferien, Hogwarts und natürlich wie sie den Blacks eins auswischen konnten. Hypothetisches Geplänkel um den Adrenalinpegel zu senken.

Als James am späten Morgen aufwachte, war davon nicht mehr viel übrig – und von Sirius auch nicht. Sein Bett war leer und so gut gemacht, dass es aussah, als hätte niemand darin geschlafen. Auch mit Brille fand James keinen Hinweis darauf, wohin es Sirius verschlagen hatte. Nur sein zu Hause konnte es nicht sein. James wusste, wann Sirius ernst machte und wann er scherzte. Ein boxender Türknopf schien Spaß gewesen zu sein; nie wieder einen Fuß über die Türschwelle zu setzen dagegen keiner.

James zog sich an, ließ den Haarschopf vom Schlaf zerzaust, und ging nach unten. Lachen begrüßte ihn, als er die Küche betrat. Er runzelte darüber die Stirn.

„Morgen?“

Sirius stand an der Spüle und trocknete die letzten Teller ab. Er warf sich das Handtuch über die Schulter und grinste James so breit an, als wäre ein Aufmunterungszauber schiefgegangen.

„Morgen, Schlafmütze“, grüßte er. „Du hast das Frühstück verpasst.“

„Ich hab dir was aufgehoben“, sagte Dorea und begrüßte James mit dem täglichen Kuss, der letztes Jahr noch auf seiner Stirn gelandet war, jetzt aber seiner Wange gehörte, weil er aus ihrer Reichweite gewachsen war. Sie schob ihn an den Frühstückstisch, wo ein Teller mit Rührei und einem Speck-Smiley auf ihn wartete.

„Du hast Glück. Ich hätte es dir fast weggegessen“, sagte Sirius. „So gut hab ich seit dem letzten Fest in Hogwarts nicht gegessen.“

„Oh, Sirius, du Charmeur.“ Dorea kniff ihm in die Schultern und schnappte sich dabei ihr Geschirrtuch wieder.

„Ja, Sirius, du Charmeur“, äffte James ihren Tonfall nach, bevor er sich den Mund mit Toast vollstopfte. Er verschluckte sich beinahe daran, als Sirius ihm mit beiden Händen durch die Haare wuschelte, ihn dabei herunter und zwischen seine Schultern drückte.

„Kein Grund eifersüchtig zu werden.“ Sirius fiel auf den Sitz neben James, die Arme lässig über Lehne und Tischkante ausgebreitet. Er schnippte eine Haarsträhne aus seinen Augen. Wo gestern noch der Schnitt seine Wange entstellt hatte, fand sich heute nur makellose Haut.

„Dein Gesicht ist gerettet?“, fragte James und deutete mit der Gabel auf Sirius‘ Wange.

„Mein Spiegelbild hat’s mir jedenfalls versichert“, gab Sirius zurück.

„Dann kann ich dich ja mit raus nehmen“, sagte James und spießte das Lächeln seines Speck-Smileys auf. „Du und ich und eine Runde Quidditch auf dem Feld, was meinst du?“

„Gibt es einen Tag, an dem du nicht an Quidditch denkst?“

James schüttelte mit vollem Mund den Kopf und erntete ein Lachen von Sirius. Er beeilte sich mit dem Rest seines Frühstücks, spülte das Rührei mit Kürbissaft herunter, und lief los um seinen Besen und einen Ersatz für Sirius zu holen.

„Habt Spaß, Jungs! Und keine Zaubersprüche in den Ferien“, rief Dorea ihnen nach, als sie durch die Hintertür hinaus in den Garten gingen.

Blumen und Sträucher wucherten aus ihren Beeten heraus auf den Weg, und Gras kletterte zwischen den Latten des Zaunes durch. James öffnete das Gartentor und führte Sirius hinaus auf ein ungemähtes Feld, das von einem Waldstück eingezäunt wurde. Die Sonne lag hinter ein paar dicken weißen Wolken versteckt und Tau hing in den Grashalmen. Sie setzten auf und stießen sich in die Luft. Trotz fehlender Übung schaffte Sirius es dabei noch einen lässigen Eindruck zu machen, dabei war nicht er der Quidditch-Spieler in der Familie.

James ließ seinen Quaffel testend hüpfen und beobachtete Sirius, wie er eine Runde im Kreis flog. Er sah aus, als würde es ihm gut gehen, als wäre das Einzige, was ihn beschäftigen würde, der Abgrund unter seinen Füßen. Die letzte Nacht schien genauso verschwunden zu sein wie der Schnitt vom Ring seines Vaters. Als wäre sie nie da gewesen. Als hätte er sich das Zittern in Sirius‘ Schultern nur eingebildet.

„Und?“, begann James locker. „Wie hast du geschlafen?“

Sirius nickte nur und streckte die Hände aus, um den Quaffel aufzufangen, den James ihm ohne viel Schwung zu warf. Er erinnerte sich an das erste Mal, als sie zusammen in der Luft gewesen waren. In ihrem ersten Schuljahr hatte James sich unentwegt darüber aufgeregt, dass Erstklässler keine Besen haben durften. Sirius hatte ihn an einem windigen Oktobermorgen früh aus dem Bett geholt und sie waren zusammen zum Stadion, wo Sirius den Besenschrank mit seinem Zauberstab geöffnet hatte. Auf James‘ erstaunten Blick hatte er grinsend geantwortet, dass er den Zauber nicht das erste Mal benutzte. James hatte das Grinsen erwidert. Es hatte ihn nicht verfrüht ins Team gebracht, aber davor bewahrt länger als zwei Monate ohne Quidditch auskommen zu müssen.

James fing den Quaffel auf und warf ihn gleich zurück zu Sirius. „Kein extra Kissen vermisst?“

Sirius runzelte die Stirn. „Nicht wirklich.“

„Du bist Besseres gewöhnt. Ich hab dein Bett gesehen.“

„Krone.“ Sirius behielt den Quaffel fest im Griff. „Es ist wirklich rührend von dir, dass du dich darum sorgst, wie gut ich schlafe, aber vollkommen unnötig.“

„Ich mach mir keine Sorgen.“ James streckte die Hände aus, bedeutete Sirius ihm den Quaffel wieder zuzuwerfen. Er bekam aber nur eine hochgezogene Augenbraue zu sehen. „Du würdest mir aber sagen, wenn du… schlecht geschlafen hättest, oder? Es ist nur… Du bist von zu Hause abgehauen.“ Er wollte nicht sagen, dass Sirius verstört gewesen war, auch wenn es die Wahrheit wäre. „Und heute Morgen stehst du von einem Ohr zum anderen grinsend in der Küche. Ich würde wirklich gerne wissen, was du geträumt hast, dass du so super drauf bist.“

„Nenn mir einen besseren Grund gut drauf zu sein. Ich sitze nicht mehr in dem Gefängnis von zu Hause fest.“

„Weil deine Eltern dich rausgeworfen haben.“ James konnte das Mitleid genauso wenig aus seiner Stimme, wie den Zorn aus seiner Stirn halten. Auch nach einer Nacht war es ihm ein Rätsel, wie man Sirius rauswerfen konnte, wie man ihn aus seiner Familie halten wollte. Als würde man einen Welpen raus in den Regen treten. „Willst du das einfach verdrängen?“

„Ich glaub, das interessiert mich nicht. Aus dieser Tür zu gehen, war das Beste, was mir passieren konnte. Ich bin heute aufgewacht und hab mich… gefühlt, als wär ich aus Askaban ausgebrochen. Ich fühl mich gut.“ Sirius lächelte ihn an. Es war ein ehrliches, kleines Lächeln, und in der morgendlichen Sommersonne schien es zu strahlen. „Ich bin bei dir, auch wenn ich Quidditch spielen muss. Falls wir damit nochmal anfangen.“

James fing den Quaffel ab, den Sirius ihm mit Schwung entgegenfeuerte. Er grinste eine Spur verlegen. „Du musst das mit dem charmant sein nochmal üben, wenn’s um mich geht. Also… Ich wollte den Falkenkopf-Angriff ausprobieren. Vielleicht kann ich ihn ins Training für die nächste Saison einbauen.“

Er stieg ein paar Meter höher und wies Sirius an zwischen zwei hohe Baumkronen zu fliegen, ihre improvisierten Torstangen. Vielleicht war es besser, dass er nicht nachhakte, zumindest im Moment nicht. Vielleicht ging es Sirius tatsächlich gut. James hatte mehr als einmal einsehen müssen, dass er das Verhältnis zu seinen Eltern nicht mit dem von Sirius zu seinen vergleichen konnte. Seine Eltern gingen ihm auch oft auf die Nerven, aber er würde sich nicht vorstellen können sie zu verlassen.

Die Sonne erreichte ihren Zenit, als James sich von den neuen Taktiken löste. Sie amüsierten sich mit Torschüssen, wechselten sich mit Werfen und Halten nach jeweils drei Schüssen ab. Die Ergebnisse standen so weit im Hintergrund, dass James sie schon bald aus den Augen verlor. Sirius surfte einmal so ohne Eleganz auf seinem Besen, dass er fast herunterfiel und James sich vor Lachen beinahe anschloss. Er versuchte das Gleiche, stand mit beiden Füßen auf seinem Besenstiel und versuchte sich durch die Luft zu navigieren, nur um mit Volldampf gegen Sirius zu fliegen. Wie sie es ineinander verknotet schafften sich in der Luft zu halten, war ihnen beiden ein Rätsel.

„Das zählt als Training gegen Klatscher“, rief Sirius ihm zu, als sie sich wieder trennten.

James schnappte ihm den Quaffel aus den Armen und preschte bis auf fünf Meter Entfernung davon. Mit einer scharfen Bremsung drehte er sich wieder herum und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, vom Wind zerzaust und von seinen Fingern in Form gebracht. „Seh ich aus, als würde ich Training gegen Klatscher brauchen?“

Auch auf die Entfernung sah er Sirius die Augen verdrehen. „Oh, entschuldige bitte. Wie konnte ich vergessen, dass du ein ganzes Quidditch-Team in einer Person bist?“

„Wahrscheinlich hat mein brillanter Verstand dich abgelenkt.“ James genoss Sirius‘
Lachen einen Moment. „Du erinnerst dich an die letzte Saison? Wir haben nur ein einziges Mal verloren, und das war die Schuld deines elenden Bruders“, sagte James und warf den Quaffel, der durch Sirius‘ starre Arme hindurch schoss. In einem Bogen sauste er gen Boden und verschwand raschelnd zwischen den dichten Baumkronen. Sirius fuhr herum, geschockt aber merkwürdig verkrampft in seinen sonst so lockeren Schultern. James runzelte die Stirn und tastete verwirrt über seinen Bizeps. Besonders kräftig hatte er nicht geworfen.

„Sorry“, murmelte Sirius. „Ich hab nicht… hab nicht… ich geh den Quaffel suchen.“ Er setzte zum Landeanflug an, und James folgte ihm. Gemeinsam stellten sie die Füße auf den Boden. James schwang sich von seinem Besen und schulterte ihn, während Sirius sich über einige Büsche hinweg in den Wald hineinbeugte. Er stocherte mit der Besenspitze in dem dichten Gestrüpp herum.

„Lass gut sein, Tatze“, sagte James.

„Nein. Nein, ich find den schon. Ich hab ihn schließlich fallengelassen.“

Fallengelassen stimmte nicht einmal entfernt. Er hatte den Quaffel durch seine Hände fliegen lassen, wie Hufflepuffs Hüter durch die unfairerweise magisch vergrößerten Ringe beim letzten Spiegel gegen Slytherin. Eigentlich nicht merkwürdig, wenn er seine überdurchschnittlichen Qualitäten als Jäger betrachtete. Aber er hatte sich nicht besonders angestrengt. Er hatte sich auch nicht zurückgenommen. Sirius hatte einen lockeren Wurf verpasst, und das sicher nicht grundlos.

James beobachtete seine wenig eleganten Versuche den Quaffel zu bergen. Sirius‘ jüngerer Bruder war ein arroganter aber unauffälliger Slytherin, trotzdem hatte er es geschafft Sirius aus der Fassung zu bringen. James fühlte sich schlecht dafür ihn erwähnt zu haben. Er hatte einen Moment lang, in der Luft und lachend, vergessen oder verdrängt, wie schlimm es um Sirius und das Verhältnis zu seiner Familie stand, und das war scheiße. Er war ein beschissener Freund.

„Hey, lass gut sein“, wiederholte James. „Mum holt ihn mit einem Aufrufzauber. Lass uns wieder reingehen.“

Sirius seufzte und richtete sich auf, drehte sich aber nicht zu James um. „Bei dem Wetter drinnen versauern? Und was wird aus deinem Training?“

„Wir hatten das schon. Training hat ein Talent wie ich nicht nötig“, sagte James und grinste, als Sirius sich kopfschüttelnd zu ihm umdrehte.

„Ein Talent auf jeder Position?“

James nickte.

„Dein kleines Intermezzo als Sucher letztes Jahr hat also nicht darin geendet, dass mein kleines Brüderchen dir den Schnatz vor der Nase weggeschnappt hat?“

James hob den Besen von seiner Schulter. Kurz überlegte er, ob Sirius das nur sagte, weil er eben seinen Bruder angesprochen hatte, aber lange konnte er sich daran nicht aufhalten. Nicht, wenn seine Ehre als Quidditch-Spieler in Frage gestellt wurde. Wenn auch vollkommen ungezwungen. „Er hat geschummelt. Das weißt du. Slytherins schummeln immer.“

Sirius grinste; eine Mischung aus Arroganz und ehrlicher Belustigung, die seine Mundwinkel nach oben zog. Dahinter konnte er keine Unsicherheit oder Kummer verstecken. „Red dir das ruhig ein.“

James lachte empört auf. Er warf seinen Besen zur Seite und stürzte sich auf Sirius. In einem Wirrwarr aus „Nimm das zurück“ und Lachen prallte er gegen Sirius‘ harten Oberkörper und riss ihn von den Füßen. Sie landeten weich im hohem Gras. Die Halme schwankten sanft im leichten Wind, umschlossen sie wie ein Meer aus Grün. Sie drückten die Grashalme nieder, als sie sich hin- und herwälzten, jeder gleichermaßen um die Übermacht bemüht. James‘ Brille rutschte ihm schief von der Nase, als Sirius ihn mit einem kräftigen Ruck, der ihm die Luft aus den Lungen schlug, auf den Rücken beförderte. Als er nach den Gläsern griff, um sie zu richten, kam Sirius‘ Hand ihm dazwischen, wickelte sich um seine Finger und drückte sie neben seinem Kopf ins Gras.

„Scheint, als hättest du dein Augenlicht verloren. Für jemanden mit deinem Talent ist das natürlich kein Problem“, sagte Sirius.

„Das ist nicht lustig“, sagte James dem verschwommenen Umriss über sich.

Sirius hatte keine Hand frei, also stupste er mit der Nase gegen den Bügel von James‘ Brille, richtete sie wieder. Seine Unterlippe streifte James‘ Wange hauchzart. Die unscharfen Züge wurden klarer. Sirius‘ Gesicht war kaum eine handbreit entfernt von ihm. Schwarze Haarsträhnen hingen ihm mit einer lässigen Eleganz vor die Augen. Beneidenswert und unerreichbar.

Sie lagen im Schatten der hohen Eiche, die eine ihrer Torstangen gewesen war. Der Schatten schützte sie vor der Sonne auf ihrem Zenit und James spürte kühle Erde unter dem Gras an seinem Rücken. Die Hitze blieb. James konnte sich nicht von ihr wegbewegen. Sirius war genau über ihm, seine Brust presste sich hart gegen James‘, schob sich mit jedem Atemzug eng gegen ihn. Sein Körper schien heißer als jeder Sonnenstrahl. James spürte Sirius‘ Atem mehr als seinen eigenen, er spürte sein Grinsen.

„Nimmst du das jetzt zurück? Niemand mag einen Überfluss an Arroganz“, sagte Sirius stichelnd.

„Ich bin nicht arrogant“, antwortete James mit ruhiger Stimme. „Ich weiß einfach, was ich kann.“

Sirius‘ graue Augen lagen scharf auf ihm, wie ein Messer an der Kehle, das die Wahrheit aus einem presste.

„Was würdest du sonst an mir mögen?“, fragte James. Er hatte sehr gut im Gedächtnis, dass anscheinend die Riesenkrake im Schwarzen See eine angenehmere Gesellschaft als er war.

„Wenn du das fragen musst, bist du nicht sehr realistisch, was dich betrifft“, gab Sirius zurück.

James gluckste, und als Sirius daraufhin Anstalten machte sich hochzustemmen, packte er ihn mit der freien Hand am Hemd. Er hielt ihn fest, zog ihn ein gutes Stück näher an sich heran, und störte sich nicht daran. „Hey… Du bist… okay, oder?“ Er wusste nicht genau, wie er nachfragen sollte, ohne Sirius‘ rabenschwarze Familie zu erwähnen. „Du bist zufrieden?“

Sirius‘ Lächeln war unglaublich nah. „Ich bin genau, wo ich sein will.“

James durchlief ein merkwürdig warmer Schauer. Trotz seiner Position fühlte er sich, als wäre er auch genau, wo er sein wollte. Sein Mund trocknete unter Sirius‘ unruhigem Atem aus und James schluckte hart.

„Jungs?“ Die Stimme seiner Mutter drang aus dem Haus zu ihnen herüber.

Sirius schoss hoch, wie ein Wachhund, der ein fremdes Geräusch in der Stille hörte. Er war zu schnell zu weit weg.

„Mittagessen ist fertig, Jungs“, rief seine Mutter.

„Kommen schon“, antwortete James. Er setzte sich auf und griff Sirius‘ Hand, ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Sirius grinste ihn an.

Das Echo des Schauers prickelte weiter bis in James‘ Zehenspitzen. Ein aufgeregtes Kribbeln, das ihn gerne und oft die Nähe seines besten Freundes suchen ließ. Weder Remus noch Peter, so gern er sie auch hatte, lösten irgendetwas in der Art in ihm aus. James fühlte sich kälter, je weiter Sirius sich von ihm entfernte. Als hätte er etwas von ihm gestohlen.

Sirius sammelte ihre Besen ein. James schloss schnell zu ihm auf, warf einen Arm um Sirius‘ Schulter. Wieder fiel ihm auf, dass Sirius gewachsen war. Sie hatten sich so lange nicht gesehen, kein Wunder, dass er aufgeregt war.

„Hattet ihr Spaß?“, begrüßte Dorea sie in der Küche.

James tauschte einen Blick mit Sirius und sie fingen im selben Moment an loszulachen. Dorea seufzte.

„Wir haben den Quaffel verloren“, sagte James schließlich und setzte sich neben Sirius an den gedeckten Tisch. Seine Mutter hatte ihnen die Besen abgenommen und in die Ecke gestellt, als würde sie erwarten, dass sie gleich nach dem Essen wieder gebraucht wurden. „Er ist irgendwo alleine im Wald und wartet auf einen Aufrufzauber von der besten Hexe im Haus.“

Dorea antwortete mit einem Lächeln. „Ich hol ihn euch zurück.“ Sie verschwand aus der Hintertür in den Garten.

Sirius lehnte sich zu ihm, bis seine Nase James‘ Haar streifte. „Charmant, wo es so viele Hexen hier gibt.“ Er zeigte dieses strahlendweiße Grinsen, das Mädchen hinter seinem Rücken kichern ließ. Warum war kein großes Rätsel.

„Sie weiß, wie ich das meine.“ James winkte ab. „Wie sieht’s aus? Bereit für Runde zwei nach dem Essen?“

Sirius öffnete den Mund, um zu antworten, aber die Türklingel unterbrach ihn. Dorea war noch im Garten, also stand James widerwillig auf. Er drückte Sirius‘ Schulter wie zum Abschied.

„Bin gleich wieder da.“

„Ich werd nicht weglaufen“, sagte Sirius, immer noch lächelnd. „Wohin auch?“

James grinste über die Schulter, als er die Küche verließ. Er ging zur Haustür, irgendwie leicht, jeder Schritt federnd wie auf einer Matratze. Das Grinsen blieb. Sirius sagte die Wahrheit, da war er sich sicher. Es ging ihm gut. Natürlich, Sirius war hier bei ihm. Wie sollte man da nicht arrogant sein?

James öffnete die Tür und sein Grinsen sackte in sich zusammen.

Orion Black, Sirius‘ Vater, stand vor ihm. Ein Gesicht so vertraut und doch fremd. Mit einem Lächeln auf den Lippen hätte er seinem Sohn ähnlich gesehen.

„James. Wie geht es dir?“ Er streckte die Hand aus; an seinem Ringfinger glänzte der klobige Siegelring der Familie Black, schimmerte rötlich. James dachte an Sirius‘ aufgeschlitzte Wange gestern und dann an gar nichts mehr. Er holte aus und rammte seine Faust in Orions Gesicht.


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