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Fanfiction

Spuk in meinem Kopf - Geliehene Zeit

von wonzie

11. Geliehene Zeit

Ich apparierte direkt vor unserem Trainingsgelände. Es war besser seine Zeit mit irgendetwas hier zu verbringen, als über die Peinlichkeiten nachzudenken. Ein gutes hartes Training war genau das, was ich jetzt gebrauchen konnte, um meine Frustration loszuwerden. Ich ging in unsere leere Umkleidekabine und wollte mich umziehen, doch als ich meinen Spint öffnete, prankte dort das Bild aus dem Tagespropheten. Ich fühlte wie meinen Wangen glühten, da war eine Notiz angeheftet. Ich riss sie runter und begann zu lesen.

Ginny,
du bist ja wohl das verdammt glücklichste Mädel auf diesem Planeten. Du weisst hoffentlich, dass wir alle total neidisch auf dich sind und dich heimlich dafür hassen, dass der heisseste und berühmteste Zauberer Englands nur darauf wartet, dass du in seine Arme fliegst. Dein Leben ist zu perfekt! Sag uns deine Geheimnisse und wir werden dir alles vergeben.
Die Holyhead Harpies
P.s. Zeig dies hier bitte nicht Gwenogg, oder wir müssen ein paar Extraeinheiten absolvieren!

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte über die Nachricht meiner Kolleginnen. Wenn sie wüssten, was für ein riesiges Chaos dieses Bild bedeutete. Mit einem Seufzer riss ich das Bild von meinem Spint und knüllte es in meiner Faust zusammen, ehe ich es in den Mülleimer warf.
Während ich mich umzog, versuchte ich alles abzuschütteln. Ich ging hinaus aufs Feld. Es war an der Zeit der Realität ins Auge zu schauen.

…

Wenn ich bloss geahnt hätte, was da auf mich zukommen würde. Die nächsten beiden Wochen versuchte ich allen aus dem Weg zu gehen. Ich hielt meinen Kopf gesenkt und versuchte nahezu unsichtbar zu sein. Ich schlug alle Einladungen meiner Familie aus mit der Ausrede, dass ich viel trainieren müsste. Das Team wurde schnell müde mich auf das Bild anzusprechen, was wohl auch an einer ernsten Ansprache von Gwenogg und Della gelegen haben mag.
Ich ging lediglich zum Training und wenn ich mal rausging, dann nur irgendwohin, wo ich sicher war, dass mich niemand kannte. Meistens in gewöhnliche Kaffeebars von Muggel London. (Manchmal liebe ich die Muggel wirklich!) Ich blieb dort, bis sie zumachten und verkroch mich dann in mein Bett. Diesen Zyklus wiederholte ich immer und immer wieder.

Ich wusste, dass Harry gegangen war. Er war irgendwohin gegangen und führte sein Leben fort, wie er es immer gemacht hatte. Vergessen war der Kuss, vergessen waren die Gefühle, vergessen war das Mädchen! Das konnte ich auch! Ich hatte es schon zweimal geschafft! Nach einem Monat Trübsal blasen, musste man sich wieder zusammenreissen. Doch genau da wurde ich schmerzhaft wieder an alles erinnert.
Ich stand in einem Lebensmittelladen in der Schlange an der Kasse, als eine Frau mich um ein Autogramm bat. Ich war freudig überrascht und gerne bereit, als sie den Artikel aus dem Tagespropheten hervorzog. Erzähl mir was von Scham!

Nachdem ich meinem kompletten sozialen Umfeld für mehr als 13 Tage ausgewichen war, drang Hermine doch zu mir vor. In einer Donnerstag Nacht fand ich einen Brief auf meinem Küchentisch.

Ginny,
Geht es dir gut? Ich mache mir wirklich Sorgen um dich, genauso dein Bruder Ron. Wir, genauso wie jeder andere Zauberer und jede andere Hexe in London, haben das Bild im Tagespropheten gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass du die ganze Sache abkühlen lassen willst, was völlig verständlich ist. Ich würde mir nur wünschen, dass du nicht alle anderen meiden würdest. Du kannst mit mir darüber reden. Lass uns morgen zusammen zu Mittag essen. Ich verspreche dir, dass du dich besser fühlen wirst und ich kann deiner Familie endlich sagen, dass ich dich getroffen habe und es dir gut geht. Vielleicht hören sie dann auf zu fragen. Was sagst du? Triff mich doch in der Lobby des Ministeriums so zur Mittagszeit und wir können irgendwo in London einen Happen essen gehen. Es ist deine Wahl!
Hermine

Es nochmal durchlesend wurde mir klar, dass sie recht hatte. Ich konnte mich nicht für immer verstecken. Ich musste zu meiner normalen Routine zurückkehren. Vielleicht gab mir ein Gespräch mit Hermine eine andere Sichtweise auf die Dinge und liessen sie mich verarbeiten. Ich schrieb ihr eine kurze Antwort, in der ich zusagte.

…

Ich kam gegen Mittag am Ministerium an. Ich hatte ein schwarzes kurzes Kleid an und einen passenden schwarzen Blazer. Meine Haare hatte ich zu einem Zopf zusammengebunden und meine Lippen trugen blutroten Lippenstift. Wenn ich schon der Realität ins Auge blicken musste, wollte ich es mit einer gewissen Grazie tun.

In die große Halle kommend wurde mir klar, dass es irgendetwas zu feiern gab. Es war eine Bühne aufgebaut und ein Rednerpult, als wenn jemand eine Ansprache halten wollte. Die Lobby war voller Menschen und ich konnte einige Reporter entdecken. Schnell überlegend, hechtete ich in die entgegengesetzte Richtung. An den Wänden standen eine Reihe von Tischen, die mit verschiedenen Süssigkeiten bestückt waren. Ausserdem stand dort ein ziemlich großer Kuchen auf dem HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH stand.

„Ginny Weasley, was machst du denn hier?“

Ich schaute in Richtung der Stimme und erkannte Patma Patil. Sie stand dort mit einem Glas Punsch in der Hand. Ich hatte vergessen, dass sie einen Job beim Ministerium bekommen hatte.
„Hi Patma!“ antwortete ich und ging durch die Menge zu ihr hinüber. „Was ist denn hier los?“ fragte ich und zeigte auf den Auflauf an Menschen.
Sie lachte und sagte: „Ich habe ehrlich keine Ahnung. Ich bin nur hier, weil es Kuchen gibt. Ich denke irgendein Großkopfeter bekommt eine Beförderung.“ Ich lachte über ihre Erklärung. Wir standen dort und unterhielten uns für einen Moment. Ich war so froh ein bekanntes Gesicht zu sehen. Ich schnappte mir ein Glas Punsch und bemerkte wie immermehr Massen an Leuten in die Halle drängten.

„Da bist du ja!“ hörte ich Hermine hinter mir. Ich drehte mich um und sah wie sie sich durch die Menge drängelte. Mein Vater war direkt hinter ihr. Ich umarmten beide. Für eine Unterhaltung war es mittlerweile fast schon zu laut.

„Was geht hier vor?“ fragte ich meinen Vater während wir uns umarmten.
„Du weisst es nicht?“ musste er schreien, damit ich ihn hören konnte.
„Ich kam hierher, um mich mit Hermine zum Mittagessen zu treffen. Wieso ist Ron auf der Bühne?“ fragte ich, als ich bemerkte, wie dieser mit Scrimgeour und Shaklebolt die Bühne betrat. Ich hatte das dumpfe Gefühle, dass es da etwas gab, was ich in den letzten beiden Wochen verpasst hatte.

„Hallo... Hallo!“ sagte Srimgeour ins Mikrophon und die Menge wurde leiser. „Willkommen geschätzte Gäste, Mitarbeiter des Ministeriums, Familie, Freunde und Mitarbeiter der Presse. Wir sind hier heute zusammengekommen um einen Mann zu Ehren, der schon unzählige Male sein Leben für andere riskiert hat. Und für jeden Einzelnen von uns. Er ist ein wahrer Held, ein wahrer Anführer und der einizige Mann für diesen Job. Nachdem er im Alter von siebzehn Jahren die gesamte Zaubererwelt gerettet hat, kam er zu uns, um eine Ausbildung zum Auror zu machen und brillierte in allen Fächern. Er war viel im Ausland unterwegs und hat als Korrespondent der Londoner Zentrale gearbeitet. Heute bin ich froh, dass ich verkünden darf, dass er zugestimmt hat die Leitung der Aurorenzentrale hier in London zu übernehmen. Wir sind alle sehr dankbar und erhoffen uns eine große Zukunft unter seiner Leitung. Bitte begrüßen sie mit mir Auror Harry Potter!“

Ich glaubte umzukippen. Harry betrat die Bühne und der gesamte Raum brach in Jubel und Applaus aus. Er schüttelte Rons Hand und das Punschglas in meiner Hand fiel klirrend zu Boden. Ich nutzte den Moment um mich zu ducken und zu verstecken. Niemand schien notiz zu nehmen.
Harry war immernoch da? Ich war mir sicher gewesen, dass er zu diesem Zeitpunkt schon irgendwo auf der anderen Seite des Erdballs sein würde. Darum ging es also in dem Stapel an Briefen, den ich ignoriert hatte. Hatte Srimgeour gesagt, dass Harry der Kopf der Aurorenzentrale sein würde? Hiess das, dass er in England bleiben würde?

Ich realisierte, dass ich schon eine ganze Weile auf dem Boden verbracht hatte. Ich atmete tief ein, stand auf und hörte das Ende von Harrys Rede.

„...Und ich möchte schliesslich hier jedem versichern, dass ich die Postion nicht auf die leichte Schulter nehmen werde. Ich weiss, ich bin jung, und ich weiss, dass ich noch viel lernen muss, und ich verspreche, dass ich...“ Er stockte, als seine Augen plötzlich meine trafen. Ich sah den Schock in seinem Gesicht bei meiner Präsenz. Einige Leute drehten sich um und schauten in die Richtung seines Blicks. Ich nahm sie so gut wie gar nicht wahr, weil ich mich nicht von Harrys Blick trennen konnte. „Ich werde jeden Tag dafür arbeiten, die Welt zu einem sicheren Platz für sie und ihre Familien zu machen. Ich danke Ihnen!“ nahm er seine Rede wieder auf und beendete sie mit Leichtigkeit. Der Raum wurde wieder mit Applaus gefüllt. Er war anscheinend richtig gut in sowas.

Ich fühlte Hermines Hand auf meinem Unterarm, aber ich konnte meine Augen nicht von dem dunkelhaarigen Mann auf der Bühne lassen. Ich sah ihn Händeschütteln mit dem Minister und anderen Offiziellen, aber schwor, dass seine Augen immerwieder zu mir rüberschauten.
„Komm schon, Ginny, lass uns was Essen gehen. Wo willst du hingehen?“ fragte sie und ich hörte die Unsicherheit in ihrer Stimme. Sie zog mich aus der Menge, als sie realisierte, dass ich soeben das erste Mal etwas davon gehört hatte.
Ich wandt schliesslich meine Augen ab und sagte,“ Irgendwohin, wo ich einen Drink bekomme!“

…

(Harry)

„Krone!“ murmelte ich und Grimmault Platz tauchte vor mir auf. Es war schön einen vertrauten Ort zu haben, an den man zurückkehren konnte.

„Willkommen daheim!“

Ich stoppte auf meinem Weg. Ginny sass auf den Stufen meiner Fronttreppe, eine Zigarette in der Hand. Ihre Nervosität war offensichtlich. Sie trug immernoch das schwarze Kleid und den Blazer, den sie im Ministerium getragen hatte, allerdings trug sie ihre Haare jetzt offen. Es fiel ihr in lockeren Wellen über die Arme.
Sie konnte nicht stillhalten. Ihre Knie hüpften hoch und runter. Ihre roten Lippen hielten eine weisse Zigarette und alles was ich denken konnte, war diese durch meine Lippen zu ersetzen.

„Du solltest dich langsam dran gewöhnt haben, sowas zu mir zu sagen.“ antwortete ich nicht im Stande meinen Mund zu halten. Ich wusste nicht wo ich das Zutrauen hernahm, was sie anbetraf.
Sie rollte mit den Augen und nahm einen tiefen Zug an ihrer Zigarette.
„Wo hast du denn diese reizende kleine Angewohnheit her?`“ fragte ich und ging die Stufen empor. Ich nahm ihr die Zigarette aus der Hand und zog selber daran. Sie schien überrascht darüber, dass ich nicht hustete nach der Inhalation.

Sie bliess eine Qualmwolke aus und antwortete, „ Oh, weisst du, ich war auf vielen Parties und irgendwie raucht jeder nachdem er ein paar Drinks intus hat. Wenngleich dies wohl meine fünfte Zigarette in meinem Leben sein dürfte. Und du?“ fragte sie und starrte die Strasse hinunter.

„Nun, man nimmt ein paar schlechte Angewohnheriten an, wenn man so lange auf Reisen ist.“ erklärte ich und sah zu ihr hinunter, wie sie auf meinen Stufen sass.

„Klar!“

„Ron hat dir das Passwort gegeben? Fragte ich sie, weil sie nicht so aussah, als würde sie in nächster Zeit irgendetwas sagen.

„Vielleicht!“ antwortete sie während sie aufstand. „Aber ich wäre beim zweiten Versuch von selbst darauf gekommen.“ kam sie auf mich zu und griff nach der Zigarette.

Ich nahm noch einen Zug und warf sie dann auf die Erde, was mir ein weiteres Augenrollen einbrachte.

Ich wusste, dass ich sie nervte. Wenn sie nur richtig mit mir reden würde, ohne so cool sein zu wollen. Ohne alles unter Kontrolle haben zu wollen. Die einzigen Male, die ich Ginny wirklich gesehen hatte, war nach der Explosion und dann in ihrem Appartement. Da hatte aber wahrlich kein Gespräch stattgefunden.

„So, ich denke es sind Glückwünsche angebracht.“ sagte sie lässig und schwang um den Pfeiler am Fronteingang. Ich hatte meine Zweifel, dass sie nüchtern war.

„Danke, ich wollte es dir erzählen, wenn ich dich das nächste Mal treffe.“ gab ich zurück und liess meine Frustration durchklingen.
Sie schaute mich über ihre Schulter hinweg an. Ich fragte mich wie lange wir diesen emotionalen Krieg aufrechterhalten könnten, bis der Erste aufgab.

„Und hier bin ich.“ rief sie und machte eine ausladende Handbewegung, als wollte sie sich verbeugen.
„Gut!“ atmete ich aus und trat zu ihr auf die oberste Stufe.

Sie lehnte sich erwartungsvoll gegen den Pfeiler. Ich konnte nicht anders, als ein paar Schritte zu nah an sie heranzutreten, als ich eigentlich sollte. „Ginny, ich habe die Beförderung zur Leitung der Aurorenzentrale angenommen.“ ratterte ich runter. Sie stand da und nickte im Anbetracht meiner Worte.

„Und hier bist du jetzt zuhause?“ fragte sie, duckte sich neben mir her zur Eingangstür. Von meinem ersten Eindruck her, konnte ich sagen, dass sie mindestens einen Drink gehabt hatte, bevor sie hierher gekommen war.

Ich schüttelte meinen Kopf, drehte mich um und folgte ihr.
„Hast du etwas anderes erwartet?“ antworte ich und gab die Tür mit einem schnellen alohomora frei. Sie zuckte bloss mit den Schultern.

„Alles was ich noch von diesem Ort in Erinnerung habe, sind Spinnweben und Ordens -Treffen.“ sagte sie und blickte auf die klapprige Eingangstür.

„Lass dich nicht vom ersten Eindruck täuschen. Ich habe einiges an Arbeit hier investiert. Möchtest du es dir anschauen?“ fragte ich. Ich suchte wohl nach Ärger.

„Du und dekorieren? Das muss ich sehen.“ lachte Ginny und wir betraten das Haus. Wir gingen durch die Eingangshalle.

Ich ging sofort Richtung Küche, während sie mir langsam folgte. Einmal angekommen, machte ich mich sofort an die Arbeit.
„Was machst du?“ fragte sie mich verwirrt und schwang sich auf den Küchentresen.
„Ich mache dir einen Kaffee.“ gab ich zur Antwort, als ich die Zutaten in die Maschine füllte. Sie musste ein wenig ausnüchtern und ich von der Versuchung abgelenkt werden.

Während der Kaffee aufgebrüht wurde, nahm ich eine Dose mit Keksen aus dem Schrank und reichte sie ihr. „Hier, die helfen auch!“ Ja, ein voller Bauch würde den Alkohol ein wenig kompensieren.

„Danke, Dad!“ murmelte sie, während sie in die Keksdose griff.
„Die Küche sieht gut aus.“ sagte sie mit vollem Mund.

Ich konnte nicht anders als lächeln. So erwachsen, wie sie in ihrem Kleid und dem Blazer auch war, sah sie doch aus, wie das sechszehnjährige Ebenbild von ihr, das auf dem Küchentresen im Fuchsbau sass und mit ihren Brüdern über Quidditch diskutierte.
„Ich mag die Erneuerungen und wie sauber es jetzt hier ist. Sie hat aber trotzdem nichts von ihrem alten Scharm verloren.“
„Genau, ich konnte nicht wirklich viel ändern in diesem Raum. Es steckt zuviel Geschichte in ihm.“ antwortete ich, während ich mich fragte, ob sie aus einem bestimmten Grund hierher gekommen war.

Ihre Augen wanderten durch den Raum und ich konnte nicht anders, als mir vorzustellen, dass sie hier blieb, für immer.
„So.“ begann sie, sprang vom Tresen und strich die Krümmel vom Kleid. „Wie weit ist der Kaffee?“ klang sie mehr nach sich selbst.
„Er ist fertig. Immernoch zwei Klümpchen Zucker und etwas Milch?“ fragte ich. Das bescherte mir einen ähnlichen Blick wie in der Nacht auf der Gala.
„Richtig!“ lächelte sie mich an, aber ich konnte etwas Verdruss in ihrer Stimme hören.
Ich reichte ihr ihren milchigbraunen Kaffee und nahm einen Schluck von meinem Schwarzen.

„Jetzt wo wir unseren Kaffee haben, möchtest du weiterschauen?“ fragte ich in der Hoffnung, dass es sie dazubringen würde zu reden. Sie nickte und ich führte sich aus der Küche.
…

(Harry)

Sie war noch nicht bereit über die Gründe ihres Daseins zu reden. Wenngleich ich zugab, dass ihre Gesellschaft wunderbar war. Der Kaffee schien zu wirken und sie war in selten guter Form. Sie machte kleine Bemerkungen über Räume und erinnererte an die Zeit als hier die Ordens-Treffen stattgefunden hatten. Ich hatte schon lange nicht mehr soviel gelächelt. Sie sprach ihre Anerkennung aus, was ich aus diesem Haus gemacht hatte, und gab noch einige Anregungen. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte man denken können, wir wären nicht mehr auf so steinigem Untergrund.

„Komm mit, da ist noch ein Raum, den du sehen musst. Es ist mein Lieblingsraum!“ erklärte ich und führte sie den Flur hinunter.

Als wir die Tür erreichten, drehte ich mich, bevor ich die Klinke hinunterdrückte, zu ihr um. Sie war mir dichter gefolgt, als ich gedacht hatte und wir waren nur Zentimeter voneinander entfernt. „Versprich mir, dass du total ehrlich bist und du mir sagst, ob du ihn magst.“ sagte ich zu ihr und sie nickte.

Ich öffnete die Tür und trat in den Raum meines Patensohns. Ich hatte ihn dunkelblau gestrichen und mit Sachen gefüllt, die mir ein Gefühl von Zuhause gaben. Ein alter Feuerblitz hang an der Wand und das Bett hatte ich so verzaubert, dass es den Betten im Griffindorturm glich. Sein Segelboot segelte durch die Luft und überall gab es Bilder seiner Familie zu sehen. Ich fühlte eine gewisse Zufriedenheit beim Durchschreiten des Raums.

„Denkst du er wird es mögen? Ich möchte, dass er immer ein Zimmer bei mir hat, in dem er sich Zuhause fühlt.“ erklärte ich und sah sie an.
Sie lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und liess ihre Augen durch das Zimmer schweifen. Ich sah, wie sie schnell eine Träne von ihrer Wange wischte. Ohne nochmal zu überlegen, ging ich auf sie zu.

„Oh, Harry, das ist absolut perfekt!“ wisperte sie und sah sich weiterhin um.
„Meinst du?“ fragte ich und lehnte mich an die andere Seite des Türrahmens.
„Teddy wird es lieben. Der Junge liebt dich so sehr, Harry. Jedesmal wenn ich ihn sehe, ist alles was er will, dass ich ihm Geschichten über dich erzähle. Du kannst dir mein Elend vielleicht vorstellen, aber er mit seinem niedlichen Gesicht, ist der Einzige, der mich dazu bringt über dich zu erzählen.“ fügte sie hinzu, wischte sich eine weitere Träne weg und hörte sich an wie meine Gin.

„...Was machst du hier, Gin?“ fragte ich sie so entwaffnend wie ich nur konnte.
Sie starrte in ihre leere Kaffeetasse. Innerlich flehte ich um eine Antwort, eine wirklich geradeheraus Anwort, so dass ich reagieren konnte.

„Was machst du hier?“ schaute sie mich hart an und ich wusste genau, was sie meinte. Nun, wenn ich beginnen sollte, so musste es so sein.

„Ich glaube, ich bin bereit nach Hause zu kommen. Ich habe meine Dämonen bekämpft und nun muss ich mein Leben wieder in Ordnung bringen.“ antwortete ich so ehrlich wie ich konnte. Ich nickte ihr zu, nach dem Motto jetzt du.

„Ich bin hierher gekommen... Ich bin mir nicht ganz sicher warum ich hierher kam. Nach allem, was vor zwei Wochen geschehen ist...habe ich nicht erwartet dich in nächster Zeit wiederzusehen. Erst recht nicht, dass du heute geehrt wirst vom Ministerium und eine Beförderung erhälst.“ sagte sie und riss mir fast das Herz raus. Ich stand da wie an den Türrahmen genagelt. Ich war so verzweifelt, weil ich ihr helfen wollte, hatte aber keine Idee wie.

„Ich habe wirklich versucht es dir mitzuteilen.“

„Ich weiss. Ich habe in den letzten zwei Wochen fast jeden gemieden. Ich wollte die Geschichte um das Bild erst ein bisschen runterkühlen lassen.“ erklärte sie. Wenn Ginny eines war, dann vernünftig.
Sie atmete tief ein und die Worte schienen ihr aus dem Mund zu purzeln, „Wieso hast du mir nie geschrieben?“

Meine Augen schossen zu ihren hoch und mein Blut rauschte durch meine Venen. „Ist es, weil du mich nicht mehr wolltest?“

„Oh Gott, nein, Gin!“ stiess ich hervor und ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. Was hatte ich diesem Mädchen angetan? „Denk das niemals!“ sie liess mich sie halten, doch vermied sie es mir in die Augen zu schauen. Ich wusste, wie hart es für sie war.

„Ich wusste, dass du Zeit und etwas Raum für dich brauchtest, wirklich. Dann vergingen die Monaten und ich musste lernen, dass du Ron und Hermine schreibst, was eine Sache ist, aber sogar meine Eltern haben Briefe von dir erhalten...“ brach sie ab und bemühte sich ihre Augen geschlossen zu halten.

„Ginny, ich dachte, wenn ich schreiben würde, würde es es nur noch schlimmer für uns beide machen.“ versuchte ich es ihr zu erklären. „Ich wusste, ein einziges Wort von dir und ich würde zurückkehren. Und ich konnte dich nicht mit dem Schatten meinerselbst belasten. Es wäre nicht fair dir gegenüber gewesen. Es tut mir so leid.“ Ich schob eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr und sah sie an. „Ginny, bitte sieh mich an.“ bettelte ich.

Sie öffnete ihre Augen und ich konnte all den Schmerz sehen, den ich ihr zugefügt hatte. „Harry, was soll ich tun?“ fragte sie mich und ich zog sie enger an mich aus Angst sie könnte wegrennen.

„Vergib mir!“ wisperte ich in ihr Haar. Ich fühlte sie weich werden in meinen Armen, als sie ihre Stirn an meine Schulter legte. Ich würde sie für immer halten, wenn es ihr klar machen würde, wieviel mir an ihr lag. Wie sollte sie mir jemals nichts mehr bedeuten können? Nach einer Weile schob Ginny sich von mir weg und ich liess sie los. Sie schob mich auf eine Armlänge zurück.

„Bleib da.“ befahl sie. „Es ist für mich schwer nachzudenken, wenn du so nah bei mir bist.“ Mein Herz machte einen Hüpfer bei diesem Eingeständnis. Ich nickte zum Einverständnis.
„Ich kann dir vergeben, doch ich brauche Zeit. Kann ich die bekommen?“ fragte sie.
„Du kannst alles haben, was du willst.“ erwiderte ich mit einem Blick, der keine Fragen offenliess.
„Nein, tu das bitte nicht.“ schnappte sie regelrecht zurück.
„Was?“
„Schau mich nicht so an, Das macht die Dinge nur kompliziert.“
„Okay, ich höre auf. Diese Zeit also, die du brauchst... willst du, dass ich mich von dir fernhalte?“ fuhr ich mit meiner Hand nervös durch die Haare. Es dauerte eine Augenblick.

„Nein.“ antwortete sie schliesslich und ich atmete erleichtert aus. „Ich denke nicht, dass es sehr hilfreich wäre. Ich meine, wir werden immer ein Teil im Leben des Anderen sein, ob wir es mögen oder nicht. Wir können versuchen Freunde zu werden. Einander wieder kennenlernen. Was sagst du?“ endete sie in der Tür stehend und unglaublich schön aussehend.
„Ja, ich denke, wir können es hinkriegen.“ antwortete ich ihr und kämpfte gegen das Verlangen an, sie wieder in meine Arme zu ziehen.
„Großartig, das ist gut.“ sagte sie, als würde sie wieder zu sich selbst kommen. „Wir können die Sache erstmal ein bisschen beruhigen. Es war so, als würde wir in letzter Zeit entweder streiten oder knutschen.“ nickte sie, drehte sich um und ging Richtung Haustür. Ich musste über ihre Beobachtung lachen.

„Du hörst mich nicht klagen!“ murmelte ich leise hinter ihr.

„Wiebitte?“ fragte sie über ihre Schulter hinweg, als wir die Treppe hinuntergingen. Ich versicherte ihr, dass es nichts war.
An der Haustür zögerte sie einen Moment und ich konnte nicht anders als zu sagen,: „Ich bin froh, dass du hergekommen bist.“
„Ja, ich auch.“ stimmte sie mir zu und ging raschen Schrittes die Strasse hinunter. Ich hatte das Gefühl, dass wir den ersten Schritt getan hatten.


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