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Fanfiction

Erinnerungen sind kälter - Regungslos

von Savannah

Ich weiß, es hat länger gedauert, als üblich. Aber ich war im Urlaub und mein xperts hat irgendwie gesponnen. Schon beim letzten Kapitel hatte ich Probleme mit dem Hochladen, aber jetzt funktionierts zum Glück wieder. Geht's noch jemandem so?
Danke jedenfalls an Leni-04 für den Kommentar und natürlich auch an RavenclawLove für die liebe PN! Hab mich echt riesig gefreut!! :D


~.~.~.~.~

Der Regen prasselte unaufhörlich auf unsere schwarzen Regenschirme herab, während wir zusahen, wie die Menschenmenge sich nach der Zeremonie allmählich wieder auflöste. Einige apparierten an den dafür vorgesehenen, von Muggelblicken verborgenen Orten, andere waren auf dem Weg zu ihren Besen, zu Kaminen oder zu Portschlüsseln.
„Wir sollten uns wieder auf den Weg machen.“, sagte ich in die Stille hinein. Es war eine Stille, die mich frösteln ließ. Kein Windhauch, kein Regentropfen, keine Schritte und keine Worte konnten sie vertreiben. Sie blieb hartnäckig an uns haften wie eisiges Wasser und ließ unsere Glieder schwer werden.
„Ja, es wird Zeit.“, stimmte Lily zu, deren rotes Haar der einzige Farbtupfer zwischen all dem grau und schwarz und weiß war. Der Wind zerrte an einer Haarsträhne, die sich aus dem Haarknoten gelöst hatte.
„Ihr könnt bei mir zu Hause übernachten, wenn ihr möchtet.“, sagte James und sah zuerst mich, dann Lily an. Er wirkte so unendlich erschöpft.
„Das… ist wirklich nicht nötig.“, meinte Lily und vergrub die Hände in den Taschen ihres Umhangs. „Ich will nicht…“
„Ihr fallt nicht zur Last.“, sagte James sofort. „Ich würde mich freuen. Es ist so still geworden zu Hause.“
„Oh… o-okay.“ Lily lächelte schwach. „Dann bleibe ich gerne. Danke… James.“
Der Hauch eines Lächelns zeichnete sich nun auch auf James‘ Gesicht ab. Es war das erste Mal, dass sie ihn beim Vornamen nannte. Sein Blick ruhte noch eine Weile auf Lily, ehe er mich ansah.
„Ich bleibe auch.“, sagte ich und blickte zuerst ihn an, dann Sirius.

Sobald ich die Zimmertüre hinter mir geschlossen hatte, zog ich mir den Hut vom Kopf und streifte die regennasse Kleidung ab. Unter der heißen Dusche wusch ich die Kälte ab und schlüpfte anschließend in den Schlafanzug, der in der Kommode des Gästezimmers bereitlag. Ich stellte mir vor, wie Dorea Potter ihn sorgsam gewaschen, geglättet und zusammengelegt hatte. Ich fragte mich, ob sie die letzte gewesen war, die diese Schublade geöffnet hatte. Mit einem energischen Kopfschütteln versuchte ich diese trübsinnigen Gedanken zu vertreiben. Es war nicht meine Art, mich derart mitreißen zu lassen.
Mit einem leisen Seufzer setzte ich mich auf die Bettkante. Die Kälte kroch zurück in meine Füße, während ich dabei zusah, wie mein Haar sich wild lockte, während es trocknete. Über eine Stunde musste ich dort gesessen haben, denn irgendwo im Haus schlug eine Uhr elf Uhr abends. Die anderen lagen schon längst in ihren Betten.
Ich warf einen Blick auf das weiße Kissen mit dem Rankenmuster, das so sorgsam aufgeschlagen worden war. Die Decke war so dick, dass man darin versinken konnte, das wusste ich von meinem letzten Besuch hier. Es roch nach Lavendel, denn auf dem Nachttisch lag ein Duftsäckchen, neben einer Kerze, einem Glas mit Pfefferminzbonbons und einem altmodischen Wecker.
Ich stand auf und schlich leise auf den Flur. Meine nackten Füße verursachten kein Geräusch, meine Atemzüge und die Herzschläge kamen mir dagegen unnatürlich laut vor.
Die Türe gegenüber war nur angelehnt. Ich zögerte einen Moment, dann biss ich mir auf die Lippe und klopfte zaghaft an. Zuerst hörte ich gar nichts und wollte schon wieder umkehren, da sagte Sirius: „Komm rein.“
Bevor ich es mir anders überlegen konnte, schlüpfte ich durch den Türspalt. Er saß in vollkommener Dunkelheit auf der Bettkante, genau wie ich noch vor wenigen Sekunden. Sein Schlafanzug war schwarz wie sein Name, er hatte die Schultern nach vorn gebeugt und sein Haar sah aus als wäre er unentwegt mit den Fingern hindurch gefahren. Unsicher blieb ich einige Schritte von ihm entfernt stehen. Er sagte nichts, sah mich nur an und sein Blick war unergründlich.
Ich räusperte mich. „Macht… macht es dir was aus, wenn… ich… also…“ Meine Stimme bebte und ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen. Es half nichts. Ich klang, als würde ich flehen. „Kann ich bei dir schlafen, Sirius?“
Keine Regung war seinen Gesichtszügen anzumerken. Er verschränkte seine Hände über den Knien und ließ sich Zeit, ehe er ruhig fragte: „Warum?“
Weil ich Mitleid habe. Weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie weh es tut. Weil ich weiß, dass du schlafen könntest. Die ganze Nacht. Weil es mir leid tut, was ich zu dir gesagt habe. Weil ich meine Schuldgefühle beruhigen könnte. All das fuhr mir augenblicklich durch den Kopf.
„Ich will nicht alleine sein.“, sagte ich lediglich und es war die Wahrheit.
Sirius schwieg wieder und ich wurde schrecklich unsicher. Nervös strich ich mir die Haare aus dem Gesicht. „Ver-vergiss einfach alles, was ich im Gemeinschaftsraum gesagt habe, Sirius. Vergiss alles, o-okay?“
„Wieso hast du es gesagt?“, fragte er und seine Stimme klang noch immer so… neutral. Beinahe sanft, aber auf eine sachliche Art und Weise.
Ich schob einen nackten Fuß über den anderen und kaute erneut auf meiner Unterlippe. „Weil ich dachte, dass es alles einfacher machen würde, wenn… wenn ich das sage... Aber ich war dumm. Es… hat alles kompliziert gemacht…“ Ich sah ihn flehentlich an. „Sirius, bitte lass uns das nicht jetzt diskutieren.“
Ich spürte seinen Blick über mich wandern. „Du frierst.“, stellte er schließlich fest, noch immer regungslos.
„Ein bisschen.“, gab ich zu, obwohl die Gänsehaut nicht nur mit dem kalten Luftzug zusammenhing, der vom geöffneten Fenster hineinwehte. Wenn er mich so ansah, fühlte ich mich wie eine Fremde. Und die zwei Meter, die uns trennten, hätten nicht länger sein können.
Der Funken fehlte. Da war immer ein Funken in Sirius gewesen. Manchmal ein gutmütiges Feuer, manchmal verbrannte er geradezu vor Übermut, manchmal war es nur eine schwache, sanfte Flamme oder eben nur dieser Funken. Er fehlte nun und ich konnte mir plötzlich nichts schlimmeres mehr vorstellen, als ihn nie wiederzusehen. Mich befiel plötzlich regelrechte Panik.
„Bitte, Sirius.“, flüsterte ich.
Er schloss für einige Sekunden die Augen, fast, als könnte er meinen Anblick nicht ertragen. Doch als er sie wieder öffnete, war der Funken zurück. Kein Lächeln, ich kann nicht erklären, was diesen Funken ausmachte. Bis heute weiß ich es nicht. Aber wenn er nicht da war, fehlte etwas.
Sirius wies auf die andere Seite des Doppelbettes und grenzenlose Erleichterung durchströmte mich. Ohne zu zögern überbrückte ich die Entfernung und schlüpfte unter die weiche Bettdecke. Auch hier duftete es nach Lavendel. Nach Lavendel und nach Sirius. Nach Regen und Seife und Harz.
Sirius blieb einen Moment sitzen und sah mich an, dann legte er sich neben mich, ohne sich zuzudecken, die Hände unter dem Kopf verschränkt. Wir starrten beide die Decke an. Minutenlang. Als ich schließlich nicht mehr anders konnte, als den Kopf zu drehen, um ihn anzusehen, stellte ich erschrocken fest, dass stumme Tränen seine Wangen hinunterrannen. Sirius, der den ganzen Tag über so tapfer gewesen war. Der die ergreifendste Trauerrede gehalten hatte, die ich je gehört hatte ohne ein einziges Mal ins Stocken zu geraten. Sirius, dem man vorhin noch keinen Hauch von Gefühlen angesehen hatte. Sirius, der niemals weinte, niemals. Schließlich war er doch Sirius.
Ich war tatsächlich zutiefst schockiert und es dauerte eine Weile bis ich zu einer Regung fähig war. Meine Hand lag plötzlich auf seiner Wange und wischte die warmen Tränen davon. Sirius presste die Lippen aufeinander und starrte noch immer hartnäckig nach oben.
Ich rutschte ich zu ihm hinüber. Und das nicht nur, um ihm Trost zu spenden, nein. Und auch nicht aus Mitleid. Ich spürte plötzlich das unbändige Bedürfnis, seine Wärme zu spüren, ich suchte selbst Trost. Ich wollte seinen Herzschlag hören und seinen Duft einatmen. Ich schlang die Arme um ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Als hätte er nur darauf gewartet, schlang auch er die Arme um mich, so fest wie auf dem Korridor, nachdem er die Nachricht vom Tod der Potters erhalten hatte. Fest und verzweifelt. Er war so warm und ich war so kalt. Es war ein Wunder, dass er nicht zurückzuckte.
Ich wusste nicht, wie ich in dieser Umklammerung einschlafen konnte.
Als ich erwachte, fiel schon schwaches Sonnenlicht durch das geöffnete Fenster und der Wind blies den Duft nach Morgentau herein. Die durchscheinenden Vorhänge bauschten sich sachte auf. Ich war weder überrascht, noch fragte ich mich im ersten Moment, wo ich war und am allerwenigsten bereute ich, wohin mich meine Füße gestern Abend getragen hatten.
Mein Kopf war auf Sirius‘ Brust gebettet, durch den Stoff des Pyjamas konnte ich seinen ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag hören. Er hielt mich mit beiden Armen fest, als hätte er Angst, ich könnte sofort wieder davonlaufen, doch daran dachte ich überhaupt nicht. Stattdessen schloss ich die Augen wieder und genoss den Augenblick.
Sirius schlief, ruhig und tief. In diesem Moment trauerte er nicht, er dachte nicht nach, er machte sich keine Sorgen und er kämpfte nicht.
Ich spürte ein Lächeln auf meinem Gesicht. Ich war zufrieden, ich war glücklich. Ich war so entspannt wie seit Tagen oder gar Wochen nicht mehr. Vielleicht war ich sogar so entspannt wie noch nie zuvor in meinem Leben. War das möglich? War es unrecht, im Anbetracht der Geschehnisse der letzten Tage? Hatte ich ein Recht dazu, so glücklich zu sein? Es wollten sich einfach keine Schuldgefühle einstellen.
Irgendwo zwitscherte eine Amsel. Sie wiederholte ihren Ruf immer und immer wieder, bis schließlich ein Rotkehlchen einstimmte und weitere Vögel, deren Gesang ich nicht zuordnen konnte. Vor dem Fenster tropfte es aus einer maroden Wasserrinne. Das Geräusch war gleichmäßig wie unsere Herzschläge.
Sirius begann sich plötzlich zu rühren, er schlang die Arme ein wenig fester um mich und drehte den Kopf zur Seite. Sein Herz schlug ein wenig schneller und ich wusste, gleich würde er aufwachen.
„Eve?“, flüsterte er wenig später, mit vom Schlaf noch müder Stimme.
„Ich bin wach.“, antwortete ich, ohne mich zu rühren, schlug aber die Augen auf.
„Wie spät ist es?“, fragte er.
„Es muss noch ziemlich früh sein. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen und im Haus ist noch alles ruhig.“
Eine Weile herrschte wieder Stille. Sirius spielte gedankenverloren mit einer meiner Haarsträhnen, ehe er sagte: „Ich will nicht, dass du zu mir kommst, weil du Mitleid hast.“
„Das würde ich niemals tun.“, sagte ich und fragte mich, ob es die reine Wahrheit war. Es war das Mitleid gewesen, das mich zu ihm getrieben hatte, doch geblieben war ich aus einem anderen Grund. „Du weißt, dass ich das nie tun würde."
Sirius strich mit den Händen über meinen Rücken und ich glaubte, so etwas wie ein leises Lachen zu hören. „Ja… Ja, natürlich weiß ich das.“


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
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