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Fanfiction

Erinnerungen sind kälter - Wahre Kälte

von Savannah

Brina: Danke für deinen Kommentar! :) Ich habe deinen Vorschlag für die andere ff notiert.

Leni-04: Danke, danke für das gewaltige Lob!! :D Ich werde mich wirklich bemühen, bei der anderen ff auch gelegentlich neue Kapitel hochzuladen. Und McGonagall ist wirklich genial. Ich liebe sie auch.

Marli: Danke für das Lob!! :D Hier ist das nächste Kapitel!


~.~.~.~.~

Bitte lass es nur ein Traum sein, dachte ich. Mein Kopf dröhnte. Bitte, bitte. Lily, reiß mich aus dem Schlaf. Ich möchte meinen alten Sauberwisch wieder.
Ich wusste nicht wieso, aber ich kramte in meiner Schultasche nach den Eulenkeksen. Irgendetwas musste ich tun. Meine Hände zitterten. Pan nahm den Keks ebenso brav entgegen wie die anderen Posteulen, doch er flog im Gegensatz zu ihnen nicht davon. Stattdessen blieb er ruhig sitzen und musterte mich aufmerksam aus seinen großen gelben Augen. Ich strich ihm zärtlich über den Flügel und er wehrte sich nicht.
Als ich aufsah, waren Remus und Peter verschwunden. Ich hatte nicht mitbekommen, wie sie gegangen waren. Vermutlich liefen sie James und Sirius entgegen.
Lily standen die Tränen in den Augen. Sie starrte mit leichenblassem Gesicht in die Ferne.
„Los, komm.“, sagte ich mit brüchiger Stimme und legte ihr eine Hand auf den Arm. „Der Unterricht fängt gleich an.“
Die Welt drehte sich weiter. Die Rumtreiber erschienen nicht zu Zaubertränke und nicht zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. In der Pause sagte mir Frank Longbottom, dass sie nicht in ihrem Schlafsaal wären und ich ging davon aus, dass sie sich irgendwo im Wald herumtrieben, im Raum der Wünsche oder sonst wo.
Peter tauchte zu Arithmantik wieder auf und starrte Löcher in die Luft. Als ich ihn zaghaft nach den anderen fragte, sagte er, James und Sirius würden noch heute ihre Sachen packen und abreisen. Dumbledore hatte ihnen für den Rest der Woche freigegeben, damit James die Angelegenheiten regeln konnte. Schließlich war er der letzte Potter. Ihm fiel das gesamte Erbe zu und er hatte die Beerdigungen zu organisieren. Sirius würde ihm beistehen.
Ich fühlte mich wie ein Geist. Leer und kalt und ausgelaugt. Meine Füße trugen mich von ganz alleine durch das Schloss, nachdem ich auch endlich Verwandlung hinter mich gebracht hatte. Ich achtete nicht auf den Weg, ich hatte nicht mal ein Ziel. Mein Blick war zu Boden gerichtet, während meine Gedanken immer und immer wieder um dieselbe Frage kreisten: Wie würde ich mich fühlen, wenn ich von einer Sekunde auf die andere beide Elternteile verlieren würde? Ich hatte zumindest noch eine große Schwester, Tanten, Onkel, eine Großmutter. James hatte nicht einmal das. Er hatte nur Sirius.
An diesem Tag wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass Krieg herrschte. Die Nachrichten über rätselhafte Morde, grausame Folterungen und Wolken in Form von Totenköpfen hatten einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge hinterlassen, doch sie waren eben nur Nachrichten gewesen. Worte, gedruckt auf Papier. Worte, die von Reportern wiedergegeben wurden. Bilder, die sich bewegten. Doch all das war nicht echt gewesen, nicht real. Viel zu weit entfernt, um gefährlich zu sein. Viel zu weit entfernt, um mich betreffen zu können.
Der Tod von James‘ Eltern war echt. Und der Krieg war jetzt und hier.
Da war kein Geräusch, das mich aufhorchen ließ, ich sah auch keine Bewegung aus dem Augenwinkel oder sonst irgendetwas. Und doch wusste ich sofort, dass er da war. Mein Blick zuckte hoch. Er stand mitten auf dem Gang, ganz alleine. Ich wusste nicht, was er dort tat oder wohin er wollte oder wo er James gelassen hatte. Das alles interessierte mich nicht. Ich ließ die Schultasche von meiner Schulter auf den Boden gleiten und schlang die Arme um ihn. Er erwiderte die Umarmung sofort, fest und verzweifelt. Das Gesicht vergrub in meinem Haar und sein warmer Atem strich über meinen Hals. Mir stiegen die Tränen in die Augen, als ich spürte, wie sehr er zitterte. Doch ich blinzelte sie krampfhaft fort. Ich würde nicht weinen. Denn wenn ich einmal anfing, würde ich nicht mehr aufhören. Und das konnte ich ihm nicht antun.
Ich strich mit den Händen seinen Rücken auf und ab und schloss die Augen. Wie lange wir so mitten in einem verlassenen Korridor standen, wusste ich nicht. Vielleicht war es nur eine halbe Minute, vielleicht eine halbe Stunde. Mir kam es vor wie ein ganzer Tag. Ich wusste, dass ich ihm den Schmerz nicht abnehmen konnte. Doch einen Moment der Linderung konnte ich ihm geben.
„Ich gehe heute noch.“, sagte Sirius irgendwann.
„Ich weiß.“, flüsterte ich und atmete seinen Geruch tief ein.
Am Rande bekam ich mit, wie jemand an uns vorbeiging. Doch es war egal, selbst wenn es Lily, Remus, Peter, James oder ein Slytherin gewesen wäre. In diesem Moment hätte es nicht unwichtiger sein können. Ich öffnete nicht einmal die Augen.

~.~.~.~.~

„Das ist so furchtbar.“, sagte Lily tonlos. Es war Abend und wir saßen im Gemeinschaftsraum. Es war stiller als sonst. Die Nachricht vom Tod der Potters hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Der Tagesprophet und der Abendprophet berichteten auf der Titelseite vom Mord zwei der erfolgreichsten Auroren unserer Zeit. Es war die Rede von all ihren Heldentaten, von den schwarzen Magiern, die sie überwältigt und von den Leben, die sie gerettet hatten. Und es war natürlich auch die Rede von James, der nun alles erben und die Familienehre fortführen würde, indem er als Auror ins Ministerium einstieg.
Die Umstände des Todes waren noch nicht vollständig geklärt. Es hätte ein Routineeingriff sein sollen. Doch sie waren auf ein ganzes Nest voller Todesser gestoßen. Die schwarzen Magier waren ihnen vier zu eins überlegen gewesen und dennoch hatten die Potters tapfer gekämpft. Vier Todesser waren bewusstlos am Boden gelegen, als die Verstärkung eintraf und man hatte sie augenblicklich nach Askaban verfrachtet. Doch für die Potters kam jede Hilfe zu spät. Und ob die Gefangengenommenen die Schuld an ihrem Tod trugen, blieb offen.
„Hast du sie gekannt?“, fragte Lily.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich hab sie nur zweimal gesehen und nur wenige Worte mit ihnen gewechselt… Ich weiß, dass sie sehr freundlich und herzlich waren. Sirius hat immer nur Gutes über sie erzählt. Sie hatten die Hoffnung auf ein Kind schon fast aufgegeben, als James kam… Er war ihr ein und alles. Und sie haben auch Sirius geliebt wie einen Sohn.“
Lily kämpfte wieder mit den Tränen. „Es ist nicht fair.“

~.~.~.~.~

Die Beerdigung war am Samstag. Dumbledore richtete dutzende Portschlüssel in Hogsmeade ein, um der Menge an Personen, die die Potters gekannt hatten, eine Möglichkeit zu bieten, nach Mitcham zu reisen, wo die Beerdigung stattfand. Ich zog meinen besten schwarzen Umhang an, band mir das Haar zu einem Knoten und zog einen schwarzen Hut darüber. Lily sah in ihrem Trauerumhang aus wie ein Gespenst und mir musste es ähnlich ergehen. Ich sah nur ganz kurz in den Spiegel. Meine Augen waren gerötet. Entgegen meiner Vorsätze hatte ich gestern Abend doch noch geweint.
Wir machten uns zusammen mit Alice, Frank, Peter und Remus auf den Weg nach Hogsmeade. Der Portschlüssel, der uns zugeteilt worden war, war einer der ersten und so war die Luft draußen noch kühl und unverbraucht. Dichte Nebelfetzen trübten die Sicht und verfingen sich in den schwarzen Wipfeln des verbotenen Waldes. Wir sprachen kein Wort, sogar die Vögel schwiegen an diesem Morgen. Als wir Hogsmeade erreichten, begann es zu regnen.
Mitcham war ein idyllischer Stadtteil Londons. Ein frischer Wind fegte über uns hinweg, als wir taumelnd ankamen. Wir landeten in einem benachbarten Wald, fanden jedoch sofort den Pfad auf den man uns hingewiesen hatte und folgten ihm bis er in eine geteerte Straße mündete. Bald schon sahen wir die ersten Häuser. Sie waren klein und hübsch, Geranien hingen vor den Fenstern und die Vorgärten waren gepflegt.
Ich erinnerte mich noch an das letzte Mal, als ich hier gewesen war. Vor wenigen Wochen nur war ich genau an dieser Haltestelle mit Sirius im Schlepptau aus dem Bus gesprungen und den Weg bis zum Haus der Potters gesprintet, um rechtzeitig zum Quidditchtraining zu kommen. Es schien Jahre her.
Für den Weg bis zum Friedhof verstauten wir zumindest unsere Hüte in den Taschen, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, als wir durch unsere schwarzen Umhänge ohnehin schon auf uns zogen. Ich spürte die argwöhnischen Blicke der Muggel aus den Fenstern auf mir. Selbstverständlich waren sie misstrauisch. Hexen und Zauberer liefen heute zu hunderten durch ihre Straßen und einige der älteren hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Hüte abzuziehen. Wir folgten einem weißhaarigen Ehepaar bis zum schmiedeeisernen Tor des Friedhofs. Es schwang geräuschlos auf. Die Anzahl der Anwesenden jagte mir einen Schauer über den Rücken. Es mussten hunderte sein und sie kamen aus aller Welt. Hunderte Hexen und Zauberer in tintenschwarzen Umhängen, mit langen Spitzhüten auf den Köpfen und Taschentüchern in den Händen. Einige Frauen hatten sogar ihre Gesichter verschleiert. Ich erkannte McGonagall, die einen untersetzten Mann umarmte. Sie war groß und hager und streng und ein so willkommen vertrauter Anblick unter all den fremden Menschen.
Lily ergriff meine Hand und ich war froh darum. Sie war eiskalt.
Es herrschte eine klamme, kühle, erdrückende Stille.
Wir gingen zwischen all den Menschen hindurch, auf der Suche nach jemandem, den wir kannten.
Plötzlich stand Dumbledore vor uns. Ihn in einer schwarzen Robe zu sehen war ungewohnt, doch seine Halbmondbrille, die blauen Augen, die Hakennase und das weiße lange Haar strahlten Trost aus. Er lächelte traurig. „Es ist schön, dass Sie alle gekommen sind. Mr. Potter und Mr. Black sind dort hinten. Sie werden sich bestimmt über Ihre Unterstützung freuen.“
Wir bedankten uns und gingen in die Richtung, die er uns gewiesen hatte.
Ich weiß nicht, wie ich die Beerdigung überstanden habe. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie James sie überlebte. Er trat in der Kirche vor und sprach von seinen Eltern. Er hatte viele Worte vorbereitet und sie fein säuberlich auf ein Blatt Pergament geschrieben, das er in den zitternden Händen hielt. Doch schon nach einer Minute versagte ihm die Stimme und Sirius fuhr fort. Ohne geschriebene Worte, er sprach einfach und es war perfekt und stumme heiße Tränen rannen mir über die Wangen. Die ganze Zeit über.
Auch die Leiterin der Aurorenzentrale hielt eine Rede, der Zaubereiminister, Dumbledore und viele weitere. Die Worte flossen an mir vorüber.
Als die Potters zu Grabe getragen wurden, waren meine Tränen versiegt. Ich war ausgelaugt, zu erschöpft, um auch nur noch eine weitere zu vergießen. Die weißen Rosen, die ich auf die Särge fallen ließ, erzeugten kein Geräusch. Sie fielen leicht und stumm wie Herbstblätter. Graue Asche rieselte durch meine Finger darüber.
Und dann begann es wieder zu regnen.


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Wenn mir früher jemand erzählt hatte, was einmal alles passieren würde, hätte ich kein einziges Wort geglaubt.
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