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Fanfiction

Erinnerungen sind kälter - Immer

von Savannah

RavenclawLove: Gut, dass die der Einblick in die Vergangenheit gefallen hat. Ich war mir wirklich nicht sicher, wie er ankommen würde. :) Ja, das mit dem Hass und der Liebe ist schon so eine Sache, aber ich hoffe, die Beweggründe werden im Laufe der Geschichte noch besser rauskommen.
Danke für das große Lob!!!

Brina: Danke für den Kommi! Selbst wenn er kurz ist, ich hab mich trotzdem gefreut! :)


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Ich lag schon seit Stunden wach. Draußen zirpten die Grillen und der Wind flüsterte in den Gräsern. Vor meinem Fenster klimperte das Windspiel sein kristallklares Lied, das mich für gewöhnlich in einen tiefen Schlaf gleiten ließ. Nicht so heute. Heute war ich hellwach und jedes Mal wenn ich meinen Blick auf die Leuchtziffern des Weckers gleiten ließ, waren kaum fünf Minuten vergangen.
Es war grässlich, wie unruhig ich war. Mein Herzschlag wollte sich einfach nicht beruhigen und das Blut strömte so laut durch meinen Körper, dass ich mich immer wieder von einer Seite auf die andere warf.
Ich hatte mich tausend Mal herumgewälzt, hatte mich verkehrt herum ins Bett gelegt, das Kissen auf den Boden geworfen und meinen Kopf auf die blanke Matratze gebettet oder die ganze Decke von mir gestrampelt, bis sich vor Kälte eine prickelnde Gänsehaut auf meinem ganzen Körper ausgebreitet hatte.
Zwei Uhr nachts.
Ich atmete mehrere Male tief durch und starrte an die Decke. Dann schwang ich die Beine über die Bettkante, verharrte einen Moment reglos und setzte schließlich die nackten Füße auf dem Boden ab.
Wenn meine Gedanken so unaufhaltsam kreisten wie in diesem Moment, half nur eines. Frische Nachtluft, das unendliche Sternenmeer über mir und die weichen Grashalme unter meinen Zehen.
Ich schlich mich aus meinem Zimmer, übersprang die knarzenden Holzdielen im Flur und wollte schon die Treppe hinuntersteigen, da hielt ich plötzlich inne. Nicht, dass ich ein verräterisches Geräusch gehört, oder ein Prickeln in meinem Nacken gefühlt hätte, das mich stutzen ließ. Ich verspürte nur plötzlich dieses dringende Verlangen, zu wissen, ob Sirius ebenso schlaflos war wie ich.
Ich rang mit mir. Wenn er schlief, könnte ich einfach wieder verschwinden. Aber wenn nicht…
Ich stoppte den Gedankengang und drehte mich um. Ohne lang nachzudenken und die Unsicherheit ignorierend, die sich in mir regte, legte ich eine Hand auf Sirius‘ Türklinke und drückte sie langsam nach unten. Unhörbar schwang die Türe auf und ich machte einen zögerlichen Schritt, um in den Raum blicken zu können.
Es war dunkel. Nur das milchige Licht des abnehmenden Mondes vor dem Fenster beschien eine Hälfte des Raumes. Der Rest war in tiefschwarze Schatten getaucht und die Möbelstücke wirkten wie lauernde Ungeheuer.
Sirius schlief. Die Decke lag auf dem Boden. Vollkommen regungslos lag er in seinem Bett, auf dem Bauch, die dunklen Locken verdeckten sein Gesicht. Die nackte Haut seines Rückens leuchtete im Schein des Mondes hell wie weißer Marmor und die Narben stachen hervor wie mit schwarzer Tinte aufgemalt.
Ich stand sekundenlang still und rang mit mir. Rang mit der Enttäuschung, die bitter in mir aufstieg und ärgerte mich darüber, dass ich auch nur einen einzigen Wimpernschlag lang daran dachte, näher heranzugehen.
Entschlossen schüttelte ich den Kopf, fuhr mir durch die vor Schlaflosigkeit wirren Locken und drehte mich wieder um. So leise wie ich gekommen war, verschwand ich wieder und schloss sorgsam die Türe hinter mir. Dann schlich ich mich hinunter in den Garten und genoss den seidig kalten Wind auf meiner Haut.
Es war eine pechschwarze Nacht. Trübe Wolken hingen schwer vor den Sternen und verdeckten schließlich sogar den weißen Halbmond. Es war plötzlich so stockdunkel und gespenstisch still, dass ich kaum zu atmen wagte. Sogar die Grillen schwiegen und die hauchfeinen Atemzüge des Windes ebbten ganz langsam ab.
Ich kannte diese Momente. Alles stand still. Die Luft verdichtete sich. Die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf, als ich die gewaltige Spannung fühlte, die unheilvoll in den Baumkronen knisterte. Es war eine unbeschreiblich drückende Art von Energie. Und sie zog mich jedes Mal wieder in ihren Bann.
Ein Sturm zog auf. Es würde ein wundervoller Sturm sein. Und ich roch den Duft des Regens, lange bevor der erste Windstoß durch die Gräser fegte und an meinem T-Shirt zerrte, mir das Haar ins Gesicht wehte. Er peitschte über das Land und trug dürre Blätter und eine alte Zeitung mit sich, eine tief grollende Drohung und gleichzeitig das Versprechen, die Welt durcheinanderzuwirbeln, abzukühlen und zu reinigen.
Als die ersten feinen Regentropfen auf mein Gesicht niederfielen und an meinem Hals hinabperlten, trat ich schweren Herzens zurück in den Schutz des Hauses. Schon einmal war ich eine ganze Stunde lang im Auge eines Gewitters stehen geblieben und so atemberaubend das Gefühl der tosenden Mächte um mich herum auch gewesen war, es hatte nicht vermocht die Lungenentzündung auszubügeln, die ich mir dafür zugezogen hatte. Mum verbot mir seither jegliche nächtlichen Ausflüge und ich hatte gezwungenermaßen gelernt, mich vollkommen lautlos fortzubewegen. Keiner kannte die Eigenschaften der Holzdielen unseres Hauses so gut wie ich.
Ich schlich in mein Zimmer und ich legte mich in mein Bett. Ich schlief die ganze Nacht nicht.

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Heute frage ich mich oft, was wohl geschehen wäre, wenn.
Wenn ich damals gewusst hätte, dass Sirius die ganze Zeit über hellwach gewesen war. Dass auch er in dieser Nacht kein Auge zugetan hatte. Was hätte ich getan?
Die Antwort ist: Ich weiß es nicht. Denn die Eve von damals kenne ich nicht mehr. Zu viel Zeit ist vergangen. Zu viele Dinge sind geschehen, die mein Inneres zu sehr erschüttert haben, als dass es nicht hätte zusammenbrechen können. Es wiederaufzubauen hat mir mehr Kraft abverlangt als ich jemals geglaubt habe zu besitzen. Doch ich besaß die Kraft und ich habe alles wieder aufgebaut. Aber es ist nicht dasselbe.
Was wäre wohl geschehen, hätte der sprechende Hut sich damals in der großen Halle nicht durch meine Forderung erweichen lassen?
Ich wäre nach Ravenclaw gekommen. Ich hätte Lily, James, Sirius, Remus und Peter nie gut genug kennen gelernt, um mich mit ihnen anzufreunden. Ich hätte mich nie in Sirius verliebt. Ich hätte nicht dazu beigetragen, dass Lily und James zueinanderfinden und vielleicht wären sie nie ein Paar geworden. Beide hätten nach Hogwarts ihre eigenen Wege eingeschlagen. Lily wäre eine der besten Heilerinnen geworden, die die Welt je gesehen hatte und James wäre in die Fußstapfen seiner Eltern getreten und hätte als Auror der dunklen Seite das Fürchten gelehrt.
Harry wäre nie geboren worden.
Es hätte keine Prophezeiung gegeben, die ihnen das Leben nehmen konnte.
Peter wäre nie zum Verräter geworden.
Lily wäre alt geworden, ihr wundervolles rotes Haar grau und ihre grünen Augen hätten dennoch geleuchtet wie eh und je.
James wäre alt geworden. Er hätte eine neue Liebe gefunden. Er hätte Unsinn mit Sirius, Remus und Peter getrieben bis seine Knochen zu müde zum Aufstehen wären und selbst dann noch hätte er seinen Enkelkindern mit den strubbeligen Haaren von den Heldentaten erzählt, die ihr Großvater in seiner Jugend vollbracht hatte. Und er hätte maßlos übertrieben. Oh ja, das hätte er.
Sirius wäre nie für den Mord an allem, was ihm etwas bedeutete, verurteilt worden. Er hätte nicht den größten Teil seines Lebens in Askaban verbracht. Er hätte erwachsen werden können wie alle anderen auch, er hätte sein Leben genossen, er hätte geheiratet und Kinder bekommen. Er hätte Quidditch gespielt und Scherzartikel gekauft, er wäre durch die Welt gereist und er hätte gelacht. So unendlich viel gelacht.
Sirius wäre jetzt so alt wie ich und er wäre am Leben.
Peter wäre am Leben, Remus, James, Lily und mein Dad. Mein wundervoller, weiser Dad, der so selten dagewesen war und mich doch nie im Stich gelassen hatte.
Mein Herz wäre heil geblieben.
Doch Severus Snape hätte nie einen Grund gehabt, die Seiten zu wechseln und zu bereuen. Er wäre nie einer von den guten geworden. Remus hätte nie die eine Frau kennengelernt, die ihn von ganzem Herzen genau so liebte, wie er war und Voldemort wäre nie von einem Auserwählten besiegt worden.
Es hätte nie einen Jungen mit schwarzem verstrubbeltem Haar und smaragdgrünen Augen gegeben.
Ich hätte nie erlebt, was es bedeutet, einen Menschen so sehr zu lieben, wie ich Sirius geliebt hatte. So sehr, dass selbst der furchtbarste aller Verrate diese Liebe nicht bis auf den letzten Funken auszulöschen vermochte.
Ich hätte so viel weniger Schmerz erfahren. So viel weniger Tod. Ich hätte so viel weniger Tränen vergossen.
Und ich hätte noch viel weniger Glück erfahren. Viel weniger Freude.
Ist es möglich, Schmerz mit Glück auszugleichen? Löscht ein Lachen eine Träne aus? Lohnt es sich, weiterzugehen, selbst wenn man alles verloren hat?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
Ja.
Es lohnt sich.
Immer.


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