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Fanfiction

Erinnerungen sind kälter - Keine Garantie

von Savannah

Also eigentich war dieses Kapitel hier erst für Dienstag bestimmt, aber da ihr mir so nette Kommentare geschrieben habt, habe ich mich beeilt und stelle es schon heute on. :)
Ich hoffe, es gefällt.


Mary Parker: Du hast natürlich recht. Ich kann es nicht verantworten, dass du Entzugserscheinungen bekommst :D. Dass du dann sogar noch einen zweiten Kommentar geschrieben hast, hat mich dazu gebracht, das Kapitel heute schon hochzuladen. :)

J.K.R.'s_god: Danke! Auch dich möchte ich nicht mit Entzugserscheinungen belasten :D. Ich liebe es, über Eves Mum zu schreiben ;). Und ob die beiden einen Schritt vorwärts oder rückwärts machen, das kannst du nach diesem Kapitel selbst beurteilen.

RavenclawLove: Danke für deinen Kommi!! Ein bisschen Quidditch gibt's schon. Alles andere könnte der unglaubliche Kapitän James Potter doch niemals verantworten. :D


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Es war ein weiterer wunderschöner Tag. Die Sonne schien warm von einem Himmel, dessen tiefes Blau nur von vereinzelten Wolkenfetzen durchbrochen wurde.
Der hohe schmiedeeiserne Zaun, der das Haus der Potters einschloss, ragte vor uns auf und im hinteren Teil des Gartens hörte ich die lärmende Quidditchmannschaft.
Sirius betätigte den altertümlichen Türklopfer, der magisch verstärkt im Inneren des Hauses zu hören sein musste, denn unser Kapitän tauchte wenig später mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf. Sein Haar war heillos verstrubbelt wie immer und die runde Brille saß schief auf seiner Nase.
„Tatze, Eve!“, grüßte er uns freudig und schwang seinen Zauberstab, sodass das Tor aufsprang. „Ihr seid spät.“
„Wir haben den Bus verpasst.“, sagte ich. „Weil Sirius verschlafen hat.“
„Stimmt doch überhaupt nicht!“, empörte sich Sirius und warf zuerst mir, dann James einen vorwurfsvollen Blick zu. „Siehst du das, Krone? Siehst du, womit ich mich seit geschlagenen zwei Wochen rumschlage?“
„Solange ihr euch nicht gegenseitig am Quidditchspielen hindert, könnt ihr euch an den Kopf werfen, was ihr wollt, Leute.“, meinte James ungeduldig. „Und jetzt kommt endlich.“

Wir marschierten eine halbe Stunde durch den Wald bevor sich herausstellte, weshalb James uns gebeten hatte, Schwimmsachen mitzubringen.
Ein bewunderndes Oh und Ah ging durch die Menge. Vor uns, umringt von hohen Bäumen, lag ein ovaler See, der ziemlich genau die Größe eines Quidditchfeldes hatte. Am gegenüberliegenden Ende formte das dunkle Wasser einige kleine Ausläufe, die von Klippen und Felsen durchzogen waren, doch ansonsten hatte dieses Gewässer die perfekte Form.
„Ist das genial oder ist das genial, Leute?“, rief James und grinste breit. „Ich hab sogar schon Torringe besorgt! Tatze, hilf mir mal.“
James schwang seinen Zauberstab und aus den Büschen am Ufer des Sees schwebte ein hölzerner Torring empor. Sirius tat es ihm gleich und wenig später lag vor uns der beste Trainingsplatz, den wir je hatten, geschützt vor den Blicken der Muggel. Und sollte jemand vom Besen stürzen, so wäre ein Aufprall ins Wasser um einiges angenehmer als auf den harter Boden.
„Je besser ihr spielt, desto schneller können wir die Sonne genießen und baden gehen!“, verkündete James und klatschte auffordernd in die Hände.
Augenblicklich schwangen wir uns auf die Besen und stiegen in die Luft.

Ich übte wieder den Wronski-Bluff und versuchte meinen Besen früh genug wieder hochzuziehen, sodass meine nackten Füße nicht nass wurden. Bald schon begann ich unter meinem Quidditchumhang zu schwitzen, doch ich beklagte mich nicht, denn den anderen erging es nicht anders. Außerdem konnte ich mich auf Abkühlung im Wasser freuen und das hob meine Laune gewaltig.
Ich wich einem Klatscher von Sirius aus und blieb einige Sekunden lang in der Luft stehen, um unsere Jäger zu beobachten. Sie waren wirklich, wirklich gut. Ebenso wie Sirius und Larry, die auf die Klatscher eindroschen, dass es nur so knallte und dabei selten ihr Ziel verfehlten. Amanda Fleming, die Hüterin, hielt einige sehr spektakuläre Quaffel von James. Und so war der einzige Spieler, der mir Sorgen bereitete, ich selbst.
Slytherin hatte zwar vor den Ferien gegen Hufflepuff verloren und somit brauchten wir nur dreißig Punkte Vorsprung, ehe ich den Schnatz fing, doch da war immer noch der neue Sucher von Slytherin, der mir gewaltige Bauchschmerzen bereitete. Regulus Black. Er war schlau, flink, skrupellos und flog einen Nimbus 1500. Ich musste dreimal so flink sein, wenn ich da mit meinem Silberpfeil mithalten wollte.
„Eve!“, rief James und fuchtelte mit den Händen. „Bewegung!“
„Sorry!“, gab ich knapp zurück und warf die gelbe Schnatzimitation erneut in die Luft, um sie knapp über dem Wasser aufzufangen. Der Wronski-Bluff war meine große Chance.

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Ich nahm Anlauf und sprang mit einem großen Satz von der Klippe. Zwei Sekunden lang rauschte ich im freien Fall durch die Luft. Dann umfing mich das Wasser und die Zeit stand für einen Wimpernschlag still, eingefroren von der eisigen Kälte. Ich riss die Augen auf, konnte nichts erkennen außer dumpfen Schemen, grün und braun. Über mir die hellblau schillernde Wasseroberfläche, die tausend Bläschen, die blitzschnell nach oben tanzten und unter mir eine abgrundtiefe Dunkelheit. Es könnte noch zehntausend Meter in die Tiefe gehen oder drei. Ich wusste es nicht und diese Ungewissheit ließ mein Herz flattern. Nicht nur aus Furcht. Es war diese Unendlichkeit, die dasselbe kristallklare Gefühl in mir auslöste wie ein Sturzflug auf einem Besen oder die Eiseskälte einer Winternacht.
Ich schwebte, schlug mit den Armen, um den Moment des Auftauchens hinauszuzögern. Viel zu schnell rebellierten meine Lungen. Ich wartete noch einige Sekunden ehe ich mich geschlagen gab und mit drei kräftigen Stößen zurück an die Oberfläche schwamm. Die Luft umfing mich warm und in gewisser Hinsicht so viel dichter als Wasser es je sein könnte. Ich nahm mehrere gierige Atemzüge und blinzelte mir das Wasser aus den Augen.
Oben auf der Klippe sah ich Lakisha, die mit Sirius rang, da sie wohl nicht springen wollte. Sie kreischte, als er sie lachend näher an den Abgrund drängte und nur noch sein Arm um ihre Hüften sie von einem Sturz bewahrte. Der schlaksige Larry stand daneben und wirkte erleichtert, als er mich erblickte.
„Was?“, schrie ich nach oben und paddelte mit den Füßen.
„Ich dachte schon, du tauchst gar nicht mehr auf!“, antwortete Larry lachend und ging zwei große Schritte zurück. „Mach mal Platz!“
Ich schwamm zur Seite und hörte hinter mir ein ohrenbetäubendes Kreischen. Dann zwei dicht aufeinanderfolgende Platscher. Als ich zurücksah, erblickte ich Lakisha, die prustend wieder auftauchte mit lautem Gezeter ihr Bikini-Oberteil richtete. Als Larry ihr eine Ladung Wasser ins Gesicht spritzte, lachte sie doch.
Als die beiden zur Seite geschwommen waren, wagte Sirius einen Sprung mit gewaltigem Anlauf, schlug einen doppelten Salto und durchbrach die Wasseroberfläche in einer gewaltigen Fontäne. Ich drehte mich um, ehe er wieder auftauchte und machte mich auf den Weg zurück ans Ufer.
Sirius hatte den Applaus der ganzen Quidditch-Mannschaft sicher, da brauchte sein Ego nicht auch noch meine Anerkennung, um sich noch weiter nach oben zu katapultieren.
Das Wasser war Seide auf meiner Haut. Sanft und kühl.
Ich tauchte noch einmal unter und schwamm einige Meter in dumpfer Stille. Links neben mir konnte ich die schwarzen Umrisse der Felskämme erkennen und ich schauderte, wenn ich daran dachte, welche Kreaturen in diesen Höhlen lauern könnten. Ich erinnerte mich an die schauerhaften Vorträge von Kelpies und Grindelohs, die Professor Kesselbrand uns im dritten Jahr gehalten hatte.
Ich tauchte wieder auf und holte tief Luft, da schlangen sich plötzlich zwei Arme um meine Mitte und zogen mich zurück nach unten. Mein Schrei ging in einem Meer von Blasen unter und ich trat wild um mich, als mein Angreifer mich mit sich riss. Nicht nach unten in die Tiefe, wie mir plötzlich bewusst wurde, sondern auf die Felsen zu. Als ich panisch an den Händen zerrte, die mich gefangen hielten, ließen sie tatsächlich von mir ab. So schnell ich konnte, schwamm ich zurück an die Oberfläche und klammerte mich keuchend an einem Felsvorsprung fest. Mein Zauberstab lag sicher am Ufer.
Sirius‘ Kopf tauchte neben mir aus dem Wasser, das Haar klebte schwarz an seinem Kopf und die hellgrauen Augen unter den sternförmigen Wimpern leuchteten.
„Du…“, sagte ich mit zitternder Stimme und schnappte nach Luft. „Du hast mich… zu Tode erschreckt, Sirius! Ich dachte, du… du wärst ein Grindeloh oder sonst irgendein Vieh!“
„Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe.“, sagte Sirius und seine Augen sagten das Gegenteil. „Aber es gab keine andere Möglichkeit, dich sonst hierherzulocken.“
Ich ließ mich wieder zurück ins Wasser gleiten, während ich mich misstrauisch umsah. Wir befanden uns in einer kleinen Felsgrotte, gefüllt mit Wasser und abgeschirmt von jeglichen Blicken. Immer wenn das Wasser an die obere Kante des tief gelegten Eingangs schwappte, erstarb der Lärm von draußen, nur um gleich wieder zu erschallen, wenn das Wasser sich senkte. Das einige Licht kam von unten. Es war grün und blau und flackerte.
Ich stützte mich mit einer Hand an der rauen Felswand ab, um nicht zu sinken. „Wieso willst du mich denn hierherlocken?“
Sirius antwortete nicht.
„Und wieso hast du mich dann nicht einfach gefragt?“, setzte ich nach, nur um nicht in diesem Schweigen zu versinken, das knisterte vor unausgesprochenen Worten.
Sirius‘ Mundwinkel zuckten. „Hättest du denn zugestimmt, einem unanständigen Jungen in eine abgelegene Grotte zu folgen?“ Er kam auf mich zu. Mir fiel auf, dass er stehen konnte, ganz im Gegensatz zu mir. Lediglich seine Schultern ragten aus dem Wasser, doch es genügte völlig. „Nein, du hättest niemals zugestimmt…“, sagte er. Seine Stimme wurde leiser, je näher er kam. Ich rührte mich nicht. Keinen Zentimeter. Es war, als wäre ich mit dem Stein hinter mir verwachsen. „Eve…“, flüsterte Sirius, legte seine Hände neben mich auf den Stein und schloss mich ein. Sein Gesicht war kaum eine Hand breit von meinem entfernt. Das Herz flatterte in meiner Brust und meine Haut stand in Flammen. „Du bist so still, Eve.“
Ich schluckte, konnte einfach nicht aufhören, ihn anzusehen. Die Wassertropfen zu verfolgen, die aus seinem Haar über seine Schläfen rannen, über die Schatten unter seinen Wangenknochen, über seine gerade Nase und seine Lippen. Es war vollkommen überflüssig, jetzt noch etwas sagen zu wollen.
Sirius‘ Blick zuckte zu meinen Lippen und wieder zurück zu meinen Augen. „Du läufst nicht weg.“, stellte er mit belegter Stimme fest und seine Augen verdunkelten sich. Meine Hand rutschte an dem glitschigen Stein ab. Ich fühlte mich wie eine Gummipuppe und hätte Sirius nicht geistesgegenwärtig nach meinen Schultern gegriffen, wäre ich vollkommen schlaff untergegangen. Bis an den Grund gesunken und nie wieder aufgetaucht.
„Pass auf…“, murmelte Sirius, drückte mich gegen den Stein und hielt mich fest, sodass ich nicht davontreiben konnte. „Sonst gehst du unter…“
Ich wusste nicht, was plötzlich in mich gefahren war, aber die Art wie er mit mir sprach, wie er mich ansah, wie er mich anfasste, all das machte mich vollkommen willenlos. Ich hatte noch nie im Leben so intensiv gefühlt. Jeden einzelnen Quadratzentimeter meines Körpers fühlte ich mit einer Tiefe, die mir den Atem raubte. Willenlos? Nein, das war nicht ganz das richtige Wort.
Ohne Sirius auch nur für eine einzige Sekunde aus den Augen zu lassen, legte ich meine eisig kalten Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir hinunter.
Ich küsste ihn.
Er war überrascht, das spürte ich genau, denn sein ganzer Körper versteifte sich und seine Lippen waren hart und unnachgiebig. Doch seine Nähe fühlte sich zu gut an, um schon aufzugeben und einem plötzlichen Impuls folgend ließ ich meine Hände nach vorne auf seine Brust wandern, meine Lippen zitternd an seinen. Sekunden vergingen. Sekunden, in denen ich nur das hohle Tröpfeln von Wasser auf Wasser hörte, die gedämpften Schreie der Quidditchmannschaft in weiter Ferne und meine ohrenbetäubend lauten Herzschläge.
Sirius rührte sich noch immer nicht und ich zog mich verunsichert ein Stück zurück, schlug die Augen auf. Mir stockte der Atem. Seine Augen brannten Löcher in meine. Die Pupillen waren bis zum Anschlag geweitet, von einem dünnen Rand aus frostiger Iris umgeben und ich konnte bis auf den Grund seiner Seele blicken. Eine Seele, die finster war, schwarz wie die Nacht und zugleich gleißend weiß. Da war ein Schmerz in seinem Blick, der mich lähmte und gleichzeitig ein dunkles Begehren, das mich elektrisierte. Denn es gehörte mir. Mir ganz allein.
Ich stieß zitternd den Atem aus, den ich angehalten hatte und wollte die Augen niederschlagen, doch noch ehe ich auch nur einen Millimeter zurückweichen konnte, grub Sirius plötzlich seine Hände in mein Haar und presste seine Lippen auf meine. Er küsste mich so überstürzt, dass ich alles vergaß. Seine Finger verknoteten sich in meinen Haaren und weil er mich nicht mehr festhielt, sank ich nach unten und löste meine Hände von seiner Brust, um mich an der Felswand hinter mir abzustützen.
Seine Hände fuhren hinab zu meiner Taille, hoben mich wieder ein wenig nach oben und er drängte mich mit seinem Körper gegen den Stein, sodass ich nicht mehr abrutschen konnte. Ich keuchte auf, aber nicht vor Schreck und auch nicht, weil der Stein sich rau in meinen Rücken grub.
Da waren nur noch unsere Badeklamotten zwischen uns. Und der elastische Stoff meines Badeanzugs war viel zu dünn.
Plötzlich wurde der Kuss langsamer, sanfter. Ich spürte, dass Sirius sich beherrschte, dass er sich zurücknahm und dass ihm das nur mit größter Willenskraft gelang.
Selbstbeherrschung war noch nie eine von seinen Stärken gewesen und so wunderte es mich, dass er ausgerechnet jetzt, da ich ihm genau das gab, was er wollte, Zurückhaltung übte.
Ich wunderte mich nur so lange, bis er seine Lippen von meinen löste, um meinen Hals zu küssen. Er küsste jeden einzelnen Wassertropfen, der über meine Haut kullerte und überall dort wo er mich berührte, brannte ich.
Als er den Kopf wieder hob und mich erneut auf den Mund küsste, strichen seine Finger über die empfindliche Haut meines Halses und ich spürte, dass seine Hände ebenso sehr bebten wie meine, wenn nicht sogar noch mehr. Und das, obwohl er das hier schon so viele Male getan haben musste.
Als ich seinen Kuss nicht minder leidenschaftlich erwiderte, glitten seine Hände wieder tiefer. Über meine Schultern, die Rippen, meine Taille, meine Hüften bis er seine Hände um meine nackten Oberschenkel legte.
Er sah mich an. Eine unausgesprochene Frage stand in seinen dunklen Augen geschrieben und ich beantwortete sie ebenso schweigend, indem ich den Impuls folgte, den seine Hände mir sandten und die Beine um seine Hüften schlang, sodass er mich nicht mehr an der Wasseroberfläche halten musste.
Ein Teil von mir, den ich bisher nicht gekannt oder sehr gut verborgen hatte, drängte sich mit einer Mächtigkeit an die Oberfläche, die mein ganzes Gehirn ausbrannte. Da war nichts mehr außer unseren hastigen Atemzügen, unseren erhitzten Körpern und Sirius. Sirius überall.
Ich reckte mich wieder zu ihm empor, um ihn zu küssen und unsere Lippen berührten sich. Ganz kurz nur und er löste sich so widerwillig, dass ich zum ersten Mal wieder die Augen öffnete.
„Hab ich was falsch gemacht?“, fragte ich atemlos und wollte mich beschämt ein wenig von ihm lösen. Plötzlich, mit offenen Augen, war es mir furchtbar peinlich, dass ich mich so an ihn geschmissen hatte.
Er hielt meine Beine bestimmt fest, ehe ich mich rühren konnte. „Nein…“, sagte er leise und lächelte zitternd an meinen Lippen. „Nein, Eve. Ganz im Gegenteil.“ Er wandte den Kopf zur Seite. „Aber wenn du mich jetzt noch einmal so küsst wie gerade eben, dann… dann…“
Ich legte meine Hände in seinen Nacken und drehte seinen Kopf zurück, sodass er mich wieder ansehen musste. „Was dann, Sirius?“
„Dann kann ich für nichts mehr garantieren.“
Wieso ich keine Angst bekam, wieso ich nicht unsicher wurde, wieso meine Stimme so ruhig klang, wo in meinem Inneren doch ein gleißendes Feuer tobte? Ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich jetzt auf keinen Fall aufhören wollte.
„Ich hasse Garantien.“, sagte ich.
Sirius zögerte nur noch eine Sekunde, ehe er den Kampf verlor, sich wieder zu mir herunterbeugte und…
„TATZE!“
Der Schrei war nah. Wir fuhren auseinander. Sirius‘ Gesichtsausdruck wandelte sich in Sekundenschnelle von verlangend zu mörderisch. "Nein.", knurrte Sirius und schloss die Augen. "Nicht jetzt, Krone... Nicht jetzt..."
„Verdammt nochmal, Tatze!“, brüllte James erneut, irgendwo außerhalb der Grotte. „Wir brauchen dich, Alter! Wo steckst du?!“
Mit einem Mal war ich wieder klar. Als hätte man mich nach einem Rausch in eiskaltes Wasser getaucht, erfasste ich die Situation plötzlich genau so wie sie war und sah sie nicht mehr nur undeutlich durch den dichten Nebel, der alles verschlungen hatte, was mit rationalem Denken zu tun hatte. Alles, was mit irgendwelchen Vorsätzen zu tun hatte, Versprechen, Regeln oder Vernunft.
Ich, Evangeline Winter befand mich in einer halb mit Wasser gefüllten Höhle, die Beine um Sirius Black geschlungen und wir beide waren tropfnass und trugen lediglich unsere viel zu spärliche Badebekleidung.
Der Zauber des Moments war vorbei, die Gänsehaut abgeebbt und ich nahm beinahe irritiert die Hände von Sirius‘ nackter Brust. War das gerade wirklich geschehen? Was bei Merlins Bart war nur in mich gefahren? Hatte ich tatsächlich auch noch angefangen?
Ich wollte die Umklammerung meiner Beine lösen, doch Sirius hielt mich noch fester, den Blick auf mich gerichtet, während ich hartnäckig auf seine Brust starrte und mehrmals schluckte.
„Lass... lass mich los.“, stotterte ich leise, doch er hörte nicht. „B-bitte, Sirius. Lass mich los.“
„TATZE!“, brüllte James erneut. Er war wieder weiter weg. Ich dankte allen Göttern, die ich kannte dafür, dass er uns nicht gefunden hatte. „Deine Heilkünste sind gefragt, Tatze! Jetzt komm schon!“
Ich versuchte erneut, mich von ihm zu lösen und endlich ließ er mich gewähren, jedoch nicht ohne seine Hände ein letztes Mal über die nackte Haut meiner Beine gleiten zu lassen.
Nur fühlte es sich jetzt plötzlich nicht mehr unglaublich toll an, sondern merkwürdig und falsch.
Er war Sirius. Sirius Black.
Und verdammt nochmal, ich war Eve. Und ich hatte mich immer für stark gehalten.
Sirius fuhr sich mit beiden Händen durch das nasse Haar, warf mir einen letzten undefinierbaren Blick zu, dann drehte er sich ohne ein Wort um und tauchte unter dem Höhleneingang hindurch ins Freie.


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