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Fanfiction

Erinnerungen sind kälter - Ich wusste nichts

von Savannah

Hey :)
ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und viel Spaß mit meinem neuen Kapitel.

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Der Rest der Woche verlief verhältnismäßig ruhig, wenn man von den gewohnten Sticheleien der Slytherins und den übermotivierten Lehrern einmal absah, die sich aufgrund der UTZ-Prüfungen mehr Stress machten als die meisten ihrer Schüler. Auf jeden Fall sorgten sie peinlich genau dafür, dass jeder, der etwas zu entspannt aussah, über das Wochenende genügend zu tun hatte. Der gewaltige Berg an Hausaufgaben lastete zwar schwer auf meinen Schultern, doch ich war nicht halb so verzweifelt wie James.
„Das soll ich alles machen?!“, keuchte er und seine Augen quollen fast hervor, als Remus ihm sein Hausaufgabenheft reichte, damit er alle Aufträge in seinen nagelneuen Lernkalender eintragen konnte.
„Das sind die üblichen Hausaufgaben, James.“, sagte Remus leichthin. „Jeder macht sie.“
„Jeder? Und wer bin dann ich?“, fragte Sirius und schob sich pikiert eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich bin viel zu attraktiv als dass man mich als Niemand bezeichnen könnte. Findest du nicht, Linda?“
Das Mädchen mit dem hübschen herzförmigen Gesicht und dem glatten schokobraunen Haar kicherte, als Sirius ihr besitzergreifend einen Arm um die Schulter legte. Sofort schenkte sie ihm einen Blick, der so überwältigend honigsüß war, dass mir übel wurde und sich mir unwillkürlich die Frage aufdrängte, wieso ihre langen Wimpern bei all dem Zucker nicht verklebten.
„Du bist einfach unglaublich, Siri.“, flötete sie. „Einmalig… und natürlich siehst du über alle Maßen gut aus.“
Merlin, wenn Remus mich nicht kurz zuvor zu dem Versprechen genötigt hätte, ihn mit James zu unterstützen, hätte ich schleunigst das Weite gesucht. Sirius und Linda begannen nämlich gerade, hunderttausend federleichte Küsse auszutauschen. Ich spürte, wie mir die Galle hoch stieg.
„Eve, du kannst Krone mit Arithmantik helfen.“, sagte Remus mit geschäftigem Unterton, die beiden Turteltauben gegenüber vollkommen ignorierend. „Ich gebe ihm Nachhilfe in Zauberkunst, Tatze übernimmt…“
„Kräuterkunde.“, sagte ich sofort.
Remus nickte und setzte einen Haken, zusammen mit einem geschwungenen S hinter seine Aufzeichnungen. „Tatze übernimmt also Kräuterkunde… in Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte James letztes Jahr ein E. Das geht in Ordnung...“
„Würdest du bitte aufhören von mir zu sprechen, als wäre ich nicht anwesend?“, knurrte James. „Und ein E ist mehr als nur in Ordnung. Es wäre immerhin beinahe ein O gewesen.“
„Nun ja, wenn du dich ab sofort anstrengst, kann es dieses Jahr ein bisschen mehr als beinahe sein, Krone.“, merkte Remus unbeeindruckt an und studierte weiter James‘ ZAGs. „Das O in Verwandlung solltest du auf jeden Fall versuchen zu halten… ein M in Astronomie… da könnte dir vielleicht auch Tatze-“
„Astronomie hab ich abgewählt, Moony. Meinst du ernsthaft, Lukian hätte mich sein heiliges Fach mit einem M weiterbelegen lassen?“
„Hmm… macht Sinn… dann bleibt nur noch Zaubertränke, wo du dich dringend steigern musst. Das könnte auch ich überneh-“
„Nein!“, rief ich so laut dazwischen, dass Sirius sich mit einem unangenehmen Geräusch von seiner neusten Errungenschaft löste. „Das musst du nicht machen, Remus! Ich weiß jemand besseren.“
Remus hob die Augenbrauen. „Ich nehm das jetzt nicht persönlich…“
„Glaub mir, ich weiß, wer das machen könnte.“, sagte ich und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Es dauerte einen Moment, bis dieser zu verstehen schien und sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn fuhr.
„Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, fragte er zweifelnd.
„Was für eine Idee?“, wollte James sofort wissen, doch Remus winkte ab.
„Versuchen können wir’s doch.“, meinte ich weit zuversichtlicher als ich mich fühlte und lehnte mich in meinem Sessel zurück.
Sirius und Linda wollten sich gerade wieder dem jeweils anderen zuwenden, da kehrte glücklicherweise endlich Peter mit den Kürbispasteten und dem heißen Kakao aus der Küche zurück. Sirius hatte ihn losgeschickt, um Nervennahrung zu besorgen. Und vielleicht auch, damit er nicht live dabei war, wie er als einziger aus der Truppe nirgendwo als James‘ Nachhilfelehrer eingetragen wurde. Peters schulische Leistungen hielten sich streng in Grenzen und er würde selbst genügend Unterstützung benötigen, damit er nicht durch sämtliche Prüfungen rasselte. Dabei büffelte er wirklich. Mindestens so viel wie Remus und bei Weitem mehr als James oder gar Sirius, dem irgendwie einfach alles in den Schoß zu fallen schien…
Buchstäblich in den Schoß, denn er hatte Linda gerade seitlich auf sich gezogen und umschlang sie nun mit seinen muskulösen Armen, während er ihren Nacken küsste. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er es mit Absicht immer dann auf die Palme trieb, wenn ich gerade hinsah. Er wusste nämlich ganz genau wie sehr er mir mit diesem Gehabe auf die Nerven ging und dass ich stets schleunigst verschwand, wenn er eines seiner Betthäschen anschleppte. Doch nicht heute. Heute würde ich ausharren, bis die Sache mit James geklärt war.
Schnell schnappte ich mir den heißen Kakao, den Peter mir auf einem Tablett anbot und spülte die bittere Galle, die in mir aufgestiegen war, so hastig hinunter, dass ich mir die Zunge verbrannte. Hustend griff ich nach einer Kürbispastete und sah durch meine dichten Haare hindurch, wie Linda mir einen angewiderten Blick zuwarf, während Sirius ihre Schultern massierte.
Eigentlich hatte ich die dumme Pute einfach ignorieren wollen und ungerührt einen großzügigen Biss von dem süßen Kuchen nehmen wollen, doch dann kam mir eine bessere Idee.
Ich schloss den Mund wieder, räusperte mich vernehmlich, strich mir der freien Hand übertrieben langsam die wilden Locken aus dem Gesicht und richtete mich kerzengerade auf wie die feinen Damen es in der Renaissance getan hatten. Die Kürbispastete hielt ich mit gespreizten Fingern wie eine filigrane Teetasse. Linda beobachtete mit entrücktem Gesichtsausdruck, wie ich lasziv abbiss und dabei genießerisch – und vor allem laut – aufseufzte. „Wow, Peter.“ Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und hätte beinahe laut aufgelacht, als ich sah wie Sirius die Kinnlade hinunterfiel. Stattdessen hielt ich eisern an meiner aufreizenden Miene fest und klimperte mit den Wimpern. „Diese Kürbispastete…“, hauchte ich atemlos. „Die ist wirklich unglaublich. Einmalig… Und natürlich sieht sie noch dazu über alle Maßen gut aus.“
Peter starrte mich irritiert an, als wäre ich verrückt geworden. Er tat mir ein wenig leid, schließlich konnte er gar keine Ahnung haben, worauf ich anspielte. James dagegen brach augenblicklich in schallendes Gelächter aus, ließ seine Feder auf den Boden fallen und kugelte sich kichernd auf dem Sofa, während Remus seinen Kakao über den ganzen Tisch prustete und beinahe auch noch die Tasse fallen ließ. Lachend klopfte ich ihm auf den Rücken, als er mit knallrotem Kopf nach Luft schnappte und sich dabei das Grinsen nicht verkneifen konnte.

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~

Es war elf Uhr am Sonntagabend und ich saß entspannt in meinem Lieblingssessel vor dem Kamin, vollkommen vertieft in eine Partie Zauberschach mit Remus, als mir plötzlich einfiel, dass ich meinen Aufsatz über das Euphorieelixier noch nicht fertiggestellt hatte. Fluchend sprang ich auf, um meine Schultasche zu holen, nur um mich gleich wieder zu setzen, weil sie zu meinen Füßen stand. Remus beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen, wie ich in meiner Tasche wühlte und ein Blatt Pergament herauszog, das etwa bis zur Hälfte vollgeschrieben war. Ich knallte es auf den Tisch, gleich neben das Schachbrett und zog meine Tasche auf den Schoß, um mein Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene herauszuholen, in das ich den zweiten Teil meines Aufsatzes geklemmt hatte.
Es war nicht da.
„Oh nein, bitte nicht…“, jammerte ich und suchte energisch weiter.
Remus räusperte sich vernehmlich. „Du weißt schon, dass du eine Hexe bist, oder?“ Ich reagierte nicht. „Eve?“
„Was?“
„Du kannst, was immer du suchst, mit einem Accio aufrufen.“
Ich hielt inne. Gute Idee. „Accio Zaubertränke für Fortge-“
„Stopp!“, unterbrach Remus mich hastig und fuchtelte abwehrend mit den Händen. „Du wirst jedes einzelne Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene auf dich zufliegen lassen wenn du den Zauber so formulierst!“
„Oh. Okay. Dann…“ Ich überlegte kurz. „Accio mein Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene.“
Ich wartete. Nichts.
„Versuch’s nochmal. Vielleicht hat’s nicht richtig funktioniert.“, ermunterte Remus mich und ich wollte seinem Rat gerade folgen, da durchfuhr mich die Erkenntnis mit einem Schlag und ich erbleichte. Kein Wunder, dass mein Aufrufezauber nicht funktionierte.
Stöhnend vergrub ich den Kopf in meinen Händen. „Das Buch liegt in der Bibliothek.“

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~

„Au! Pass doch mal auf!“, keifte ich wütend, als Sirius mir zum wiederholten Male auf die Füße trat. Wir hatten uns zusammen unter den Tarnumhang gezwängt und befanden uns auf dem Weg zur Bibliothek.
„Du vergisst, dass das nicht dein Tarnumhang ist.“, erwiderte Sirius ebenso zornig und zerrte ihn ein Stück weiter zu sich.
„Deiner ist es auch nicht.“, knurrte ich. „Und jetzt bück dich mal. Man sieht unsere Füße.“
„Filch ist im sechsten Stock.“, sagte Sirius mit der Karte des Rumtreibers vor der Nase. „Und im Moment patrouilliert auch kein Lehrer im vierten Stock. Aber wenn du nicht endlich die Klappe hältst, dann haben wir gleich eine ganze Horde im Nacken.“
„Hmpf.“, machte ich und raffte den Tarnumhang zu recht. Immerhin waren wir bald am Ziel.
Etwa eine Minute und mehrere schmerzende Zehen später erreichten wir endlich die Tür zur Bibliothek und legten den Tarnumhang ab. Sirius machte sich sofort mit seinem Zauberstab an der Türe zu schaffen, während ich mithilfe der Karte die Umgebung überprüfte.
„Beeil dich.“, drängte ich ihn flüsternd. „Slughorn kommt näher.“
„Ich tu was ich kann, Eve.“, erwiderte er und ich trat nervös von einem Fuß auf den anderen. „Aber ob du’s glaubst oder nicht, ich bin zuvor noch nie in die Bibliothek eingebrochen.“
Ich beobachtete Slughorns Fußabdrücke, die immer näher kamen und bald um die Ecke biegen würden…
„Ich hab’s.“, flüsterte Sirius triumphierend und das Schloss sprang mit einem sanften Klicken auf. Schnell schlüpfte ich durch den Spalt, Sirius folgte und schloss die Türe leise hinter uns. Gerade noch rechtzeitig, denn im selben Moment kam Slughorns Bauch um die Ecke gebogen. Mucksmäuschenstill warteten wir, bis Slughorns Fußabdrücke an der Bibliothek vorbeigewandert waren und erst als er in den dritten Stock hinabstieg, wagte ich aufzuatmen.
„Lumos.“, flüsterte Sirius und ich tat es ihm gleich. Nun wurde der Raum von zwei bläulichen Lichtkegeln erhellt.
„Du weißt hoffentlich, wo du es vergessen hast.“, murmelte Sirius und folgte mir durch die Reihen von Bücherregalen.
„Natürlich weiß ich das.“, antwortete ich leise. „Und sonst hätte ich auch einfach einen Aufrufezauber anwenden können. Ich bin schließlich eine Hexe.“
Ein Aufrufezauber war jedoch tatsächlich nicht nötig, denn ich fand mein Buch genau dort wo ich es heute Mittag vergessen hatte. In der hintersten Ecke. Ich schlug es auf und zu meiner grenzenlosen Erleichterung flatterte sogleich der zweite Teil meines Aufsatzes heraus. Sirius hob das Blatt auf und reichte es mir mit übertrieben höflicher Geste. Ich verdrehte die Augen, konnte mir ein kleines Lächeln jedoch nicht verkneifen.
Ich wollte mich gerade auf den Rückweg machen, da hielt er mich noch einmal zurück. „Eve?“
„Was?“, fragte ich leise, als er nicht gleich etwas sagte, sondern mich lediglich merkwürdig ansah. Im milchigen Schein der Zauberstäbe wirkte sein Gesicht weiß wie das eines Gespenstes und seine Augen schwarz wie Tinte.
„Wir sollten uns noch was für Lily und James ausdenken.“, sagte er schließlich mit dumpfer Stimme und mir war, als wären das nicht die Worte gewesen, die ihm auf der Zunge gelegen waren. Dennoch brachten sie mich zum Stutzen. Er hatte Lily und James gesagt. Nicht Evans und Krone. Es verlieh seiner Aussage eine gewisse Ernsthaftigkeit und keine Spur des Grinsens, das üblicherweise immer in seiner Stimme mitschwang, war zu hören.
Bisher hatte ich aufgrund dieses ständigen dämlichen Grinsens und der unsinnigen Vorschläge angenommen, diese ganze Verkupplungs-Aktion sei für ihn nichts weiter als einer dieser kindischen Streiche, die er sonst zu planen pflegte. Ich hatte angenommen, er würde nach dem ersten Misserfolg aufgeben und sich lieber wieder anderen, spaßigeren Tätigkeiten widmen. Ich hatte angenommen, er würde die ganze Sache mit ebenso wenig Ernsthaftigkeit und Anstrengung angehen wie alles andere.
„Es bedeutet dir wirklich etwas.“, sagte ich und konnte nicht umhin, einen gewissen Grad an Erstaunen in meiner Stimme mitschwingen zu lassen. „Dass James und Lily zusammenkommen, meine ich. Du wirst das wirklich mit mir durchziehen.“
Sirius neigte leicht den Kopf. Seine Stimme war kein bisschen überheblich und dennoch so fest und tief, dass sie keinen Widerspruch zuließ. „Ich halte an dem fest, was ich liebe, Eve.“
Er sprach die Worte mit einer solchen Bedächtigkeit aus, betonte sie auf diese Weise, auf die man nur einen Satz betonen konnte, den man in seiner ganzen Tragweite verstanden hatte. Wenn man jeden Fluchtweg und jede Eventualität ausgeschlossen hatte und sich ganz und gar zu seiner Aussage bekannte, nur dann konnte man Worte so betonen. Doch das wusste ich damals nicht. Ich verstand es nicht.
Ich wusste nichts mit dem beklemmenden Gefühl anzufangen, das mich eiskalt durchströmte und konnte Sirius' Blick nur erwidern, gefesselt von der Ruhe und Offenheit, die in ihm lag. Ich hatte damals nicht die geringste Ahnung, dass ich direkt in seine Seele blickte.

Es dauerte Jahre, viele Jahre voller Schmerz und bitterer Erkenntnis, bis ich die Bedeutung dieses einen Augenblicks in der Bibliothek endlich begriff. Jahre, in denen ich die Worte, die damals gesprochen wurden schon beinahe vergessen hatte und der unendliche Ausdruck in Sirius‘ Augen hinter dem Schleier der Vergangenheit verschwunden war. Es dauerte so lange bis ich endlich begriff, dass dies einer der wenigen Moment war, in denen Sirius ganz bei sich war. In diesen Momenten war er nicht der Mädchenschwarm von Hogwarts, er war kein sorgloser Rumtreiber, kein gedankenloser Redenschwinger, kein unerschrockenes Mitglied des Orden des Phönix. Er war noch nicht einmal Sirius Black, der Spross einer der schwärzesten Familien, die die Welt je gesehen hatte. Er war einfach nur ein Junge. Ein Junge, der seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden hatte. Ein Junge, der sich vorbehaltlos um seine Freunde sorgte. Ein Junge, der sich hinter einer Fassade aus blendendem Aussehen und unbekümmerter Sorglosigkeit versteckte.
Und er liebte mich.
Doch all das verstand ich nicht, wusste ich nicht. Nichts wusste ich damals. Mit meinen sechzehn Jahren und meinem lächerlichen Stolz, über den ich ständig selbst gestolpert war.
Der Stolz, der mir verbat, zu sehen was offensichtlich war.
Er liebte mich.
Doch ich vermute... ich vermute, letzteres war ihm damals selbst nicht bewusst.

Ich antwortete nichts auf seine Aussage, brachte noch nicht einmal eine sarkastische Bemerkung zu der Dramatik hervor, mit der er sie vermeintlich ausgesprochen hatte. Ich schwieg und er schwieg mit mir. Das Gefühl einer eisernen Hand, die mein Herz umklammert hielt, begleitete mich noch eine ganze Weile. Ich spürte ihren kalten Griff, als ich an den hohen Bücherregalen vorbei zurück zur Tür ging, Sirius so dicht neben mir, dass meine Hand ganz kurz federleicht über seine strich. Als ich für einen Augenblick seinen Atem in meinem Nacken spürte, während er mir die Türe öffnete. Als wir uns gemeinsam unter dem Tarnumhang auf den Rückweg machten, leise wie Gespenster, sodass ich meinte, seinen Herzschlag zu hören, obwohl es mein eigener war.
Ich verabschiedete mich mit einem knappen Dankeschön von ihm und erst als ich komplett angezogen und mit offenen Augen in meinem Bett lag, an die samtene Decke meines Himmelbetts starrend, ließ das Gefühl allmählich nach.

Ich wusste nichts, damals.
Ich denke oft darüber nach wie viel einfacher es hätte sein können, wäre ich damals auch nur eine winzige Spur einsichtiger gewesen.
Andererseits - und das weiß ich aus eigener Erfahrung - ist Unwissenheit manchmal der größte Segen, der uns gewährt werden kann.


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