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Fanfiction

Unsere Heldenleben - Jubel, Trubel und Heiterkeit

von Viola Lily

Desi hat einen Kater und Annettchen einen Schimpansenarsch



Lorenz riss die Tür zum Aufenthaltsraum auf und brüllte: „Sie sind wieder da.“
Drei Sekunden später flog ihm ein Exemplar Meierbrocks - Die große Fabelwesenezyklopädie, Band 2 um die Ohren.
„Wohw.“
Der dicke Wälzer klatschte hinter ihm mit einem lauten Knall auf den Flur, blieb dort aufgeschlagen liegen und wartete auf eine mitfühlende Seele, die es wieder zurück ins Bücherregal stellte.
Lorenz war es allerdings nicht. Er drehte sich nur einmal kurz um, warf einen bedauernswerten Blick auf das Lexikon und sah dann in die Richtung, aus der er attackiert worden war. Den Urheber auszumachen war nicht schwer, denn von dort begann eine tiefe Mädchenstimme ihn voll zu maulen.
„Noch mal in dieser Lautstärke, Freundchen, und ich werfe das gleich hinterher, du ungesitteter Unruhestifter.“
Drohend hob das Mädchen ihre Federmappe und guckte Lorenz wütend an. Ihrem diffusen Aussehen nach zu urteilen hatte sie mit dem Kopf auf dem Tisch gelegen und ein Nickerchen über ihren Hausaufgaben gemacht, als er in den Raum geplatzt kam. Der Pony ihres dunkelbraunen Haares lag irgendwie aber nicht ordentlich auf ihrer Stirn und aus ihrem Pferdeschwanz hatten sich Strähnen gelöst. Auf ihrer linken Wange waren deutlich Spuren von Tinte und ein großer Abdruck ihres Füllfederhalters zu erkennen. Silva wäre bei diesem Anblick wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen, doch diese befand sich, so viel wusste er, bereits unten im Foyer. Und er selbst war, was das betraf, abgehärtet.
Es lag ihm schon ein Konter-Spruch auf den Lippen, doch aus allen Richtungen wollten die anderen Schüler jetzt wissen Wer wieder da sei.
„Bloß nicht der alte Hausmeister“, vermutete ein Junge am Fenster murrend, „Sonst seh' ich meinen QSV-Quaffel wohl nie wieder.“
„Muss ja unheimlich wichtiger Besuch sein, wenn du deswegen hier so rum brüllst“, fügte das Mädchen mit dem unordentlichen Pony missmutig hinzu und unterdrückte ein Gähnen.
„Wenns unwichtig ist, bleib ich lieber hier“, meinte ein anderes Mädchen, das im Raum auf und ab ging, mit gelangweilter Stimme, „Ich muss bis Morgen noch diesen Scheiß-Text auswendig lernen und der ist verdammt schwer.“
Eine lautere Mädchenstimme von der gegenüber liegenden Wand herrschte die drei an: „Haltet mal die Schnauze, sonst sagt Lorenz gar nichts mehr.“
Die Brünette mit dem Pony drehte sich halb zu der Stimme um und meinte genervt: „Gute Idee, Annettchen, halt die Klappe.“
Annettchen hieß eigentlich Annette und war Klassensprecherin des 11. Jahrgangs, ein Mädchen mit strengen Gesichtszügen und kurzem, blonden Haar. Sie trat ein paar Schritte vor, blieb nicht weit vom brünetten Mädchen am Tisch stehen und guckte dieses mit ihren scharfen, blauen Augen an.
„Und du gehst jetzt das Buch aufheben, Hardemarsch.“
„Seh ich aus wie ein Dienstmädchen? Dafür sind Hauselfen da.“
„Du bist ein faules Stück!“
„Ich würde das anders bezeichnen: ich hebe mir meine Kräfte für wirklich wichtige Sachen auf. Zum Beispiel für den Augenblick, wenn du mal wieder 'ne Tracht Prügel brauchst.“
„Wenn einer so etwas verdient hat, dann du.“
Verwirrt blieb Lorenz zwischen den sperrangelweit offenen Türen stehen und hatte über das Spektakel der beiden Mädchen glatt vergessen, warum er eigentlich hier war. Er blickte in ein paar Gesichter seiner Mitschüler, die wenigstens ein bisschen Interesse zeigten und sich keinesfalls daran störten, dass in der Mitte des Raumes ein Zickenkrieg auszubrechen drohte.
Ein Junge mit Undercut-Frisur und Brille kam zu ihm und fragte: „Meinst du Pac, Desi und so?“
Lorenz klopfte ihm dankend auf die Schulter: „Richtig. Danke Tilman.“
Jeder, der das mitbekommen hatte, wurde aufmerksam. Auch das Mädchen, dass den Text auswendig lernen musste, klappte jetzt ihr Buch zu und hörte auf, im Kreis zu gehen. Nur Annettchen und Frau Hardermarsch stritten unbeirrt weiter.
„Aber die sollten doch gestern schon kommen“, meinte Tilman und runzelte die Stirn.
Lorenz zuckte mit den Schultern: „Der Beneberg meinte, dass die in Hogwarts erst gestern Ferien bekommen hätten. Ich persönlich glaube aber, dass sie noch 'ne fette Party gefeiert haben.“
„Und sie sind jetzt unten im Foyer?“
„Naja, nicht alle. Irgendjemand hat angeblich was aus Hogwarts mitgehen lassen und bevor sie überhaupt richtig angekommen sind, mussten sie erst mal zur Vogt. Kofferkontrolle“, erklärte Lorenz schlicht, „Pfff, Kofferkontrolle. Wir sind doch kein Flughafen. Ich bin gespannt, was sich die Lehrer in Zukunft noch einfallen lassen... .“
Irgendwo schrie eine tiefe, raue Männerstimme über den Flur: „MUMMS-KONTROLLE.“
Alle, die sich bei Lorenz an der Tür befanden, tauschten einen panischen Blick.
„Oh Nein. Der Beneberg.“
Lorenz wusste, dass ihr Klassenlehrer, Herr Beneberg, im Grunde ein witziger und gutgelaunter Mensch war, aber auch schnell zum wütenden Stier werden konnte, wenn er rot sah. Das geschah meistens, wenn man sich zum wiederholten male gegen seine Bitten und Regeln stellte. Gerade seine so genannten Mumms-Kontrollen, die nichts anderes war als Ordnungs-und Sauberkeitskontrollen, waren ihm wichtig. Und heute war nicht das erste mal, dass sich die zwei bestimmten Mädchen wieder in den Haaren lagen.
Lorenz wollte schon die Tür schließen, damit ihr Lehrer die beiden Streithennen nicht hörte, aber dann sah er die Enzyklopädie auf dem Boden liegen.
„Scheiße“, fluchte er und hechtete nach vorn. Wenn Herr Beneberg sähe, wie seine Schüler mit Schuleigentum umgingen, könnten sie gleich alle runter in die Küche um den Abwasch zu machen.
„Beeil dich, Lorenz!“, zischte ein Mädchen mit Namen Rhonda und starrte in die Richtung, aus der Herr Benebergs Schritte kamen.
Lorenz umklammerte das Buch und krabbelte unter Zurufen von Tilman in Windeseile zurück in den Aufenthaltsraum. Hinter ihm wurden die Türen von Tilman und Rhonda zugeknallt. Inzwischen waren andere Mitschüler damit beschäftigt, Annettchen und Frau Hardemarsch zum Schweigen zu bringen (was jedoch nicht gerade wirkungsvoll war).
„Eines Tages wirst du mit deinem asozialen Verhalten auf die Schnauze fliegen!“, zeterte Annette.
„Hast du das in den Teeblättern gelesen, oder hat dir das dein Großmütterchen geflüstert?“, spottete die Brünette und lachte.
„Mach dich nicht über meine Oma lustig, du hohle Nuss?“
„Hohle Nuss? Wer ist denn hier die Verkörperung von Blond, Blauäugig, Blöd?“
„Ach ja? Weißt du was du bist? Flach wie 'n Brett.“
„Und du hast 'nen Schimpansenarsch!“
„LEUTE!“, brüllte ein weiterer Junge, hob seinen Zauberstab und brachte mit einem Knall die beiden Mädchen endlich zum Schweigen. Leider brannte sich dadurch über diesem Jungen ein dunkler Fleck in die Decke.
Böse funkelten die beiden ihn an, erwiderten zum Glück aber nichts. Lorenz hob begeistert die Augenbrauen und sah bewundernd den Jungen an.
Dieses Talent musste man Kilian Mersmann lassen: trotz seiner eher bescheidenen Größe war der Zwölftklässler der wohl am meisten respektierte Zauberer an dieser Schule. Was nicht zuletzt an seinem Verdienst als Vorsitzender der Schüler-Vertretung lag. Wo er auftauchte, herrschte Ruhe und Ordnung und sogar diese beiden weiblichen Exemplare der wahr gewordenen Zicken hielten den Mund, wenn Kilian es verlangte.
Keine Sekunde zu früh, denn kurz darauf wurden die Türen wieder geöffnet und Herr Beneberg betrat den Raum.
„Hier ist anscheinend alles paletti?“
Argwöhnisch blickte er von einem Schüler zum nächsten, beäugte kritisch das mitgenommene Buch unter Lorenz' Arm und bat dann die beiden Mädchen nach vorn.
„Netter Versuch, Ladies, aber euer Geschrei war sogar im 5. Stock zu hören. Das gibt Drei Tage Küchendienst. Was ich mich jedoch am meisten frage: warum sind sie alle noch hier oben, obwohl ihre heißgeliebten und lang ersehnten Mitschüler heute aus England eingetroffen sind?“
„Wir waren grade auf dem Weg, Herr Beneberg“, erklärte Kilian und hörte sich an, als wolle er gleich salutieren.
„Dann sehen Sie zu, dass sie ihren Sauhaufen nach unten befördern, Mister Mersmann.“
Herr Beneberg schaute flüchtig zum dunklen Fleck in der Decke. Dann machte er den Weg durch die Flügeltüren frei und ließ jeden Schüler reumütig an sich vorbei ziehen. So mancher musste hier und du da noch einen Kommentar von ihm einstecken, so auch das brünette Mädchen.
„Ist ein Hurrikan durch deine Haare gefahren?“
Sie drehte sich um und erlaubte sich die Bemerkung: „Es gab in Amerika bestimmt mal einen Hurrikan, der Annette hieß, Herr Beneberg. Ich werde mich um die Aufräumarbeiten kümmern.“
Ohne ein weiteres Wort von ihrem Klassenlehrer entgegen zu nehmen trotte das Mädchen zu Lorenz.
„Jördis, Jördis, Jördis“, tadelte der junge Zauberer und grinste scheel, „Du musst es auch immer drauf ankommen lassen, oder?“
„Hör auf mit dem Getue, du bist nicht meine Mutter. Das Mädel nervt mich halt“, kam die patzige Antwort zurück, „Jeden Tag muss sie mir ihr perfektes Gehabe unter die Nase reiben. Sie ist ja so vorbildlich. Zum Glück ist Desi jetzt wieder da, zu zweit leidet es sich leichter.“
Beim letzten Satz begannen Jördis' Augen zu leuchten. Lorenz wagte ein hoffnungsvolles Lächeln. Das letzte halbe Jahr war mit Jördis echt nicht einfach gewesen. Desirée war die einzige in ihrer Klasse, die wusste, wo bei Jördis der Knopf zum Ausschalten war. Während ihrer Abwesenheit war die Brünette ein tickende Zeitbombe, die gelegentlich hoch ging. So wie vorhin. Hinterher tat sie dann immer so, als sei nichts gewesen. Jetzt gerade machte sie sich einen neuen Pferdeschwanz und ihre Haare sahen zum Glück wieder ordentlicher aus.
„Was lachst du so?“, fragte sie, als sie sein Grinsen sah.
Er schürzte die Lippen und meinte gut gelaunt: „Ja, ich bin auch froh, dass Desi wieder da ist, denn damit ist mein Babysitterjob endlich vorbei.“
Jördis ließ sich nicht von ihm ärgern. Fast nicht. Sie trat ihm nur auf den rechten Fuß. Aus Versehen natürlich.
„Beeil dich, Hopster.“
„Wenn du mich noch einmal mit etwas beschreibst, das auch nur im entferntesten mit Hipstern zu tun hat, mische ich dir ohne Vorwarnung Stecknadeln in dein Müsli“, warnte Lorenz und hielt sich kurz den rechten Fuß.
Doch sie schenkte dem hopsenden Jungen keine Beachtung und fügte hinzu: „Vielleicht haben sie ja was geiles mitgebracht.“
Und plötzlich hatten es die beiden sehr eilig, hinunter ins Foyer zu kommen. Jördis konnte es kaum abwarten, ihre beste Freundin und Zimmergenossin wieder zu sehen und auch für Lorenz hatte das Warten auf seinen besten Freund Patrick ein Ende. Aufgeregt rannten sie die Treppen runter, den großen Gang im 1. Stock entlang und lehnten sich an dessen Ende über das Geländer, um einen Blick hinunter ins Foyer zu werfen.
„Siehst du sie irgendwo?“, fragte Lorenz.
Jördis schüttelte den Kopf: „Vielleicht sind sie hinten.“
Das Foyer teilte sich eigentlich in zwei Bereiche auf: in den vorderen Eingangsbereich mit der großen, Halbmondförmigen Treppe, die auf beiden Seiten zum 1. Stock führten, und in das richtige Foyer, das dahinter lag und welches man nur durch den Torbogen betreten konnte, der unter dem Balkon lag, auf dem Jördis und Lorenz standen.
„Komm, lass uns nachsehen.“
Jördis wollte schon die linke Treppe runter sausen, als von unten jemand zu den beiden hoch sah.
„Yoooooooooooooooooh.“
Jördis und Lorenz hielten inne und entdeckten Patrick, der mitten in der Menge stand und mit erhobenen Armen auf die beiden zeigte.
„Yoooh, Paaac.“
„Was geeeeeeht?“
Jubelnd rannten Jördis und Lorenz die Treppe hinunter. Sie nahmen immer 2 Stufen auf einmal und kamen schlitternd vor Patrick stehen, der sich bis zur Treppe durch die Masse gezwängt hatte. Ein paar der Jüngeren schauten verwirrt in die Richtung, aus der das Willkommens-Gebrüll kam, andere wiederum schüttelten nur die Köpfe und ein paar, Annette mit eingeschlossen, machten ihrem Ärger mit Hilfe von dummen Kommentaren Luft.
„Voll unterbelichtet.“
„Wie im Kindergarten... .“
Jördis nahm davon zum Glück keine Notiz. Und Lorenz störte das nicht weiter. Er kam gut damit klar, dass die ganze Schule diese Gruppe Elftklässler um Ihn, Pac, Jördis, und Desi für Verrückte mit ihren eigenen Ideen von Schule und Internat hielten. Zu den Vieren konnte man je nach Laune und Tageszeit noch andere aus ihrer Klasse zählen. Auch den Chris, der jetzt mit Desi im Eingangsbereich erschien.
„DESI!“
„JÖRDI!“
Die beiden Mädchen liefen aufeinander zu und boxten sich gegenseitig in den Oberarm, ehe sie in eine taumelnde Umarmung fielen. Drei aus der 10. Klasse mussten den beiden notgedrungen ausweichen und beinahe hätte auch eine Vase dran geglaubt, doch die Umarmung hielt nicht lange an.
„Aaaaaah“, jammerte Desi und entwand sich Jördis' Klammergriff.
„Was ist los?“, fragte diese freudestrahlend, „Haste 'nen Kater oder was?“
„Nicht so laut!“, zischte Desi, fasste sich an die Schläfen und fügte grummelnd hinzu, „Und Reisekrankheit. Diese Auffahrt bringt mich noch um.“
Jördis brach in Gelächter aus. Die Auffahrt zur Vahrensburg mit den Schulbussen war für Desi schon immer ein Kampf mit dem Würgereiz gewesen. Diese Straße erinnerte mit seinen Huckeln, Serpentinen, steilen Strecken und scharfen Kurven eher an eine Achterbahn als an eine Straße, und so fuhren die drei Busfahrer der Schule auch. Wer einen sensiblen Magen wie Desi hatte, hasste diese Strecke, doch Schüler wie Jördis waren davon begeistert.
„Du bist echt nicht mehr ganz dicht“, meinte sie und klopfte ihrer besten Freundin auf den Rücken, „Fliegen tust du wie 'ne Bescheuerte aber bei so einem Berg machst du dir in die Hosen.“
Desi schubste sie leicht, doch Jördis quittierte das grinsend. Sie war viel zu glücklich, ihre beste Freundin wieder hier zu haben, da hätte nicht einmal Annette ihre gute Laune verderben können. Die beiden gesellten sich wieder zu den Jungen, die inzwischen auch von anderen Mitschülern begrüßt wurden.
Gerade wurde Chris in eine Umarmung von dem Mädchen gezogen, das vorhin noch den Text auswendig lernen musste und bekam von ihr obendrein noch einen Kuss auf den Mund gedrückt.
„Schön, dass du wieder da bist“, säuselte sie und küsste ihn gleich noch mal.
Chris schien sich auch zu freuen, doch man sah ihm noch die Strapazen der letzten Fahrt (und Nacht) an und es wäre ihm bestimmt lieber gewesen, wenn seine Freundin diese Herzlichkeiten auf später verschoben hätte.
„Ich freue mich auch, Süße, aber... .“
„...aber Chris wäre glücklich, wenn du ihn erst mal richtig ankommen lässt, Mürvet“, schloss Desi ab.
Mürvet drehte sich um und bemerkte Desi jetzt ebenfalls.
„DESI!“
Jördis lachte sich wieder kaputt, als die Türkin mit einem ohrenbetäubenden Schrei Desi in die Arme schloss und ihre Kopfschmerzen an die Grenzen ihrer Wahrnehmung schickte.
„Oh mein Gooott“, stöhnte Desi, als Mürvet sie kichernd in Ruhe lies.
„Meine Güte, was habt ihr denn gestern alles in euch rein gekippt?“, wollte Lorenz wissen und schaute in die Gesichter der drei Neuankömmlinge, „Ihr seht aus wie Jördis.“
Leider hatte Lorenz recht und Jördis gab ihm dafür einen leichten Tritt in den Hintern. Die drei waren sehr übermüdet, entweder sie hatten gerötete Augen oder Schatten darunter (in Pac's Fall beides). Chris' Haare standen in alle Richtungen ab, Pac hatte sich gar nicht die Mühe gemacht, überhaupt was damit zu machen und auch Desi hatte ausnahmsweise mal keine Flechtfrisur in ihre blonde Pracht gezaubert. Alle drei trugen zerknitterte Reiseumhänge und darunter wahrscheinlich die Klamotten, die sie auf der Party getragen haben.
Pac rieb sich die Augen und seufzte: „Boah, das weiß ich gar nicht mehr. Die Engländer haben so ein Zeug, das es ziemlich in sich hat. Feuerwhiskey oder so, und wenn man das mit Bier mischt: Haleluja... .“
Chris stimmte dem zu und meinte: „Wir erzähl'n gern mehr, aber nicht hier. Ich würde vorschlagen, dass wir erst mal rauf gehen.“
„Au jaaah, ins Bett“, sagte Desi verträumt und schloss kurz die Augen.
„Träum weiter“, protestierte Jördis und guckte jeden Einzeln an, „Nix da, ins Bett. Zeug rauf bringen und dann sehen wir uns alle gleich bei Pac auf dem Zimmer.“
„Wieso immer bei uns?“, warf Lorenz erbost ein und verschränkte die Arme, doch Jördis überhörte ihn einfach.
„Mürvet, kannst du irgendwo Silva und Leon auftreiben? Die gehören doch auch dazu.“
Mürvet nickte unsicher: „Silva hab ich da vorn bei ihrem Bruder gesehen.“
Damit zeigte sie ein paar Meter weiter Richtung Foyer. Silvas Bruder war heute ebenfalls wieder gekommen und sie war gerade dabei, ihn in Grund und Boden zu stampfen, weil er sich nie gemeldet hatte.
„Ich glaube an dich! Also, worauf warten wir dann noch?“, drängte Jördis, „Ich will alles hören.“
„Du warst doch eben noch so müde“, meinte Lorenz und war immer noch ein bisschen eingeschnappt, weil die Runde wieder bei ihm auf dem Zimmer stattfand.
Jördis winkte ab: „Aaaach, Pustekuchen. Geht schon mal los, ich besorg' aus der Küche auch noch 'ne Kanne Kaffee.“
Desi guckte sie zweifelnd an: „Um diese Zeit? Es ist gleich 6, Kaffeezeit ist schon lange rum.“
„Och, ich werd Katarina bestimmt überreden können.“
„Bestimmt“, mischte sich nun Annette ein, die nicht weit gestanden hatte, „Ihr seid ja schon die besten Freunde. Wann war dein letzter Küchendienst? Letzte Woche? Ach ich vergaß, du wohnst da ja schon unter der Spüle.“
„Pass auf, Fräulein, sonst vergesse ich gleich, wer ich bin und gehe beim nächsten Abwasch auf dich los. Ich kann nicht nur mit Quaffeln gut zielen. Teller und Schüsseln tun's genauso gut, wenn's um deinen Melonenschädel geht.“
„Tatsächlich? Du wirfst doch, als hättest du Kartoffeln auf den Augen.“
„Und du hast immer noch 'nen Schimpansenarsch.“
Lorenz ließ seine Hände in den Taschen verschwinden und beobachtete mit eingezogenem Kopf, wie Jördis ins Foyer und Richtung Küche verschwand, verfolgt von Annettes Gezeter.
Zu den drei Ankömmlingen sagte er dann überschwänglich und mit dementsprechend lauter Stimme: „Willkommen zurück.“
Desi hielt sich wieder die Hand an die Schläfen und tauschte einen Blick mit Chris und Pac, die beide dasselbe wie sie dachten: Schön, wieder zu Hause zu sein.


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Katie Leung