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Fanfiction

You're my shooting star... - I'm going to make this place your home.

von else1993

47. I'm going to make this place your home.

Hold on, to me – as we go…
As we roll down this unfamiliar road!
And although this wave is stringing us along…
Just know you're not alone.
'Cause I'm going to make this place your home!

Settle down, it'll all be clear.
Don't pay no mind to the demons –
They fill you with fear.
The trouble it might drag you down…
If you get lost, you can always be found!

Just know you're not alone.
'Cause I'm going to make this place your home!



Das Gleis 9 ¾ war voller wartender Eltern, die nun, dass die automatischen Türen des Hogwarts-Express geöffnet wurden und die Schüler herausströmten, glücklich ihre Kinder in die Arme schlossen.

Trotzdem merkte man allen die Anspannung an.
Niemand wollte sich länger als nötig an diesen Ort, der prädestiniert für einen erneuten Todesserangriff war, aufhalten. Auch die postierten Wachen, Auroren des Zaubereiministeriums, schafften es nicht, die nötige Sicherheit zu vermitteln, sodass sich das Gleis auch schnell wieder leerte. Die Ersten apparierten oder verschwanden über das Flohnetzwerk, noch bevor die letzten Schüler den Zug verlassen hatten.

In diesem Fall waren wir das.
Wir waren mit die Letzten, die ihr Abteil verlieĂźen.
Einerseits wollten wir uns nicht mit der Menge herausquetschen und uns vielleicht in der Masse verlieren, andererseits war wohl aber auch noch niemand bereit den starken Zusammenhalt, der sich in den letzten Wochen zusehends in dieser Gruppe gebildet hatte, zu verlassen.

Als sich der Gang vor unserem Abteil leerte, seufzte ich. „Es sind nur vier Tage...“, sagte ich leise in die Stille hinein – auch, wenn ich mir nicht sicher war, wen ich eigentlich mit meinen Worten überzeugen wollte. „In vier Tagen kommt ihr zu uns und schon ist alles wieder so-“
„Wie es immer war?“, unterbrach Alice mich und erschrak selbst vor der eindringlichen Wirkung ihrer Stimme.

„So schlimm war es noch nie...“, flüsterte Mary und klammerte sich mit Tränen in den Augen an Remus. „Sssh...“, murmelte der Werwolf und rieb ihr zärtlich den Arm hinauf und wieder herunter.
Auch ich drückte Sirius’ Hand, die ich mit meinen umschlungen hielt, um nicht in Tränen auszubrechen. Ich war heute wirklich sehr nah am Wasser gebaut.

Lily, die bis jetzt an meinen Bruder gekuschelt nur geschwiegen hat, räusperte sich.
„Hört zu“, sie löste sich von ihm, um sich aufzurichten. „Wir müssen uns jetzt alle zusammenreißen!“, ihr eindringlicher Blick wanderte über jeden Einzelnen von uns. Zum Schluss landete er auf James, auf dessen Lippen sich ein stolzes Lächeln schlich. Lily ignorierte es gekonnt.

„Ja, wir sind in den letzten Wochen stärker zusammengewachsen, als wir es uns je hätten vorstellen können. Und ja, natürlich kommt es uns nun so vor, als wären wir plötzlich hilflos und auf uns allein gestellt all dem Grauen ausgeliefert, das dort draußen auf uns wartet. Aber denkt immer daran...“, Lily legte eine kunstvolle Pause ein, doch die war gar nicht nötig. Wir hingen sowieso alle wie gebannt an ihren Lippen.

„Wir sind nur“, sie schnipste zur Verdeutlichung mit den Fingern, „einen Zauberstabschlenker voneinander entfernt.“
Die Rothaarige lächelte uns zuversichtlich an.
„Wir haben Kamine, Besen und Apparieren dürfen wir auch! Immerhin sind wir jetzt alle...“, sie ließ mit einem Schlenker ihres Zauberstabes Konfetti auf uns herunterregnen, „volljährig!“

Das Grinsen war nicht mehr von Lilys Gesicht zu wischen, solange bis wir nicht alle zurĂĽckgrinsten.
„Na dann los jetzt!“, triezte sie uns. „Meine Eltern warten bestimmt schon vor der Absperrung und eure sehen sich auch schon suchend um.“

Ein Blick aus dem Fenster bestätigte Lilys Einwand. Mum und Dad sahen sich tatsächlich schon suchend um und Remus’ sowie Franks’ Eltern neben ihnen ebenso.
„Flower hat Recht“, rappelte sich James seufzend auf. „Auf geht's! Nicht das der Zug uns wieder mit zurück nimmt.“

Während wir Anderen uns ebenso von unseren Plätzen erhoben, begannen die Jungs bereits nach und nach unsere schweren Schrankkoffer von den Ablagen zu holen.
Gerade als ich Mary aus dem Abteil folgen wollte, hielt Sirius mich noch einmal zurĂĽck.
Ich drehte mich zu ihm um, wir waren die Letzten.
Seine Stirn hatte sich in tiefe Sorgenfalten gelegt.

Ich lächelte leicht, als ich die Hand liebevoll an sein Gesicht legte.
„Was ist los?“, fragte ich, auch wenn ich eigentlich schon wusste, worüber mein Freund sich den Kopf zerbrach.
„Es ist nur...“, Sirius seufzte schwer. Er konnte mir kaum in die Augen sehen.
„Deine Eltern“, brachte er schließlich hervor. „Was werden sie davon halten, dass ich und du... dass wir...“, er brach ab.

Zärtlich strich ich ihm mit dem Daumen über die Wange und den angespannten Kiefer.
„Sie werden begeistert sein, Sirius“, erklärte ich sanft. „Ich meine“, zur Unterstreichung zuckte ich lächelnd mit den Schultern, „du hast James von dir überzeugt! Was soll dir denn noch passieren?“
Es hatte sich tatsächlich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht geschlichen.

Um zu verhindern, dass seine Gedanken doch wieder in unsichere Gefilde abdrifteten, drĂĽckte ich einen kurzen Kuss auf seine Lippen, bevor ich dann nach seiner Hand griff und ihn endlich mit nach drauĂźen zu den Anderen zog.

Remus half Mary gerade noch mit ihrem Koffer, bevor er freundlicherweise auch meinen entgegennahm und mir eine Hand reichte, um mir beim Aussteigen zu helfen.
SchlieĂźlich machte sich unsere Gruppe gesammelt auf, um unseren glĂĽcklich strahlenden Eltern entgegenzugehen.


Es war der 1. Juli und auch der Sommerurlaub unserer Autoren-Eltern hatte begonnen.
So kam es, dass man Charlus und Dorea Potter sogar ausnahmsweise im Freizeit-Klamotten antraf, doch das bemerkte ich nicht einmal.
Mein Herz klopfte laut in meiner Brust und meine Hand in Sirius’ wurde immer schwitziger, je näher wir ihnen kamen.

James erreichte die Beiden mit Lily zuerst.
„Mum! Dad! Hallo!“, er umarmte beide, bevor er sich stolz Lily zuwandte.
„Das ist Lily!“, stellte er sie glücklich vor. „Sie ist meine Freundin.“

„Aber James, mein Junge“, Dad lachte. „Wir kennen Lily doch!“, er grinste, bevor er sich an meine beste Freundin wandte. „Hat er es jetzt also endlich geschafft, dich von ihm zu überzeugen, Lily?“
Ihr stieg eine zarte Röte ins Gesicht, doch trotzdem nickte sie glücklich. Mein Vater gab ihr strahlend die Hand, er hatte sein Maraudergrinsen aufgelegt.

„Aber natürlich, Charlus!“, rügte meine Mum ihn liebevoll. „Die Potter-Männer sind halt etwas eigen! Da muss frau eben erst auf den Geschmack kommen“, sie zwinkerte Lily schelmisch zu, bevor sie meine Freundin glücklich umarmte. „Lily-Schätzchen, wie geht es dir?“
Angesprochene lächelte glücklich: „Mir geht es super, danke Dora.“

SchlieĂźlich war ich an der Reihe.
Auch wenn es gar nicht meine Art war, mich zurückhalten, war ich solange es ging im Hintergrund geblieben – Sirius als starker Fels in der Brandung an meiner Seite.
Während unsere Freunde ihren Eltern und Schwiegereltern in spe in den Armen lagen, standen wir daneben und warteten ab.
Ich hatte einfach das Gefühl, mich erst einmal akklimatisieren zu müssen, während Sirius wohl schon wieder darüber nachgrübelte, wie meine Eltern unsere Beziehung aufnehmen würden.

Natürlich hatte meine Mutter längst unsere miteinander verschränkten Hände bemerkt, doch als sie nun ihre Arme für mich öffnete, musste ich nicht lange überlegen.
Ich fiel ihr in die Arme und noch bevor ich sie überhaupt vollends erreicht hatte, öffneten sich meine Schleusen und ich konnte endlich die ganze Anspannung des nur langsam zu Ende gehenden Tages aus mir herausspülen.

Während ich so in ihren Armen lag und meine Mum mir beruhigend über den Rücken fuhr, war es, als wäre ich nie weg gewesen... als wäre sie nie weg gewesen.
Meine Mutter hatte immer noch die gleichen weichen Hände mit denen sie mich zart, aber liebevoll, umarmte als könnte sie mich zerbrechen.
Sie musste keine Fragen stellen, sondern hielt mich einfach nur bis die Tränen versiegten.

SchlieĂźlich umarmte ich auch meinen Dad.
Er roch immer noch nach Bienenwachs und frisch geschlagenem Holz und zog mich fest an sich. Ich hatte mich in dieser Welt noch an keinem Ort sicherer gefĂĽhlt, als in seinen Armen.
Auch die Grübchen, die sich in seinen Mund und Augenwinkeln bildeten, wenn er lächelte, waren immer noch dieselben.

„Wie geht es dir, mein Engel?“, fragte er, als er mir lächelnd mit dem Daumen eine letzte verirrte Träne von der Wange strich.
Ich lächelte und umarmte ihn gleich noch einmal.
„Jetzt gut“, murmelte ich, den Kopf an seiner Brust vergraben. 22 Jahre waren eine lange Zeit jemanden zu vermissen, das stellte ich immer wieder fest.

Als ich mich ein zweites Mal vom ihm löste, wandte ich mich einem Sirius zu, der sich deutlich unwohl in seiner Haut fühlte.
„Und ja...“, ich nickte glücklich. „Ich bin jetzt mit Sirius zusammen.“
Noch bevor er es sich anders ĂĽberlegen konnte, drĂĽckte meine Mutter Sirius so fest an sich, wie sie es sich sonst nur bei James traute.
Ich war mir ziemlich sicher, sie in sein Ohr flüstern zu hören: „Willkommen in der Familie, mein Großer“, als hätte ich gerade unsere Hochzeit verkündet.
Auch mein Dad zog ihn in eine grobe BegrĂĽĂźungsumarmung.

„James hat dir ja bestimmt erzählt, dass ich auch über ein Gewehr verfüge, oder mein Sohn?“, ärgerte er Sirius, doch dieser strahlte nur glücklich und aus tiefster Seele – wie immer, wenn mein Dad ihn so nannte.
„Klar doch, Charlus!“
Es war einer dieser seltenen Moment, in dem die Sorglosigkeit, die ein 17-jähriger wie er haben sollte, vollkommen unverschleiert und ungehemmt zu Tage treten konnte.

Das war der Moment in dem mein Blick auf Regulus fiel.
Er stand in der Apparierzone neben Kreacher, dem Hauself der Blacks, und sah mit einer Mischung aus Sehnsucht und Trauer dabei zu, wie sein Bruder wie selbstverständlich Teil unserer Familie war.
Unserer. Nicht seiner.

Kurz entschlossen zog ich erneut die Aufmerksamkeit meiner Eltern auf mich.
„Mum, Dad – ich möchte euch noch jemanden vorstellen.“
Schnurstracks nahm ich Kurs auf das ungleiche Pärchen, dessen Augen immer größer wurden (wenn auch aus verschiedenen Gründen), je näher ich kam.

Kreacher ignorierend stellte ich mich zwischen ihn und Regulus, um den Hauselfen am Disapparieren mit ihm zu hindern.
„Magst du noch mit zu uns kommen?“, fragte ich den jüngsten Black Spross, doch er zögerte. „Meine Eltern würden dich wirklich sehr gern kennenlernen und Sirius würde sich bestimmt auch freuen“, erklärte ich sanft.
„Oder erwarten dich deine Eltern zu Hause?“, fragte ich, das würde es natürlich erklären.
Langsam aber sicher schlich sich ein Lächeln auf Regs Gesicht.
„Nein“, er schüttelte erleichtert lächelnd den Kopf. „Die beiden sind bei Verwandten in Irland. Ich würde gerne mitkommen.“

Reg schickte Kreacher mit seinem Koffer nach Hause, bevor er mit mir zurĂĽck zu den anderen ging.
Auch wenn man ihm die Nervosität deutlich anmerkte, war sie natürlich unbegründet.
Reg wurde genauso herzlich in unserer Familie aufgenommen wie Sirius zu seiner Zeit.
Stolz stellte dieser seinen Bruder vor und wie meine Eltern eben so waren, stellten sie keine komischen Fragen oder machten Anmerkungen, sondern hieĂźen in einfach nur freundlich willkommen.

Während Reg sich noch völlig ungezwungen und gelöst mit meinen Eltern unterhielt, begrüßten wir die Familien der anderen und verabschiedeten uns sogleich – vorerst – voneinander.

Es war bereits 20 Minuten her, das der Zug eingetroffen war, als wir uns – als die Letzten auf dem Bahnsteig – endlich auf den Weg nach Hause machten.
Es waren schlieĂźlich nur noch Reg, Sirius, James und ich ĂĽbrig, die sich mit unseren Eltern aufmachten, um auch Lily noch zu ihren Eltern zu begleiten.

Mein Dad hatte gerade noch einem Auroren-Kollegen zur BegrĂĽĂźung zugenickt, als er sich noch einmal gespielt vertraulich an Lily wandte, die mit James vor uns ging.
„Wie hältst du das nur auf Dauer aus mit den Dreien?“, er nickte verschwörerisch in die Richtung seiner Kinder, bevor er ihr grinsend zuzwinkerte.
Mein Dad hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, so zu tun, als wollte er nicht, dass wir seine Worte hörten.

Lily zuckte grinsend mit den Schultern.
„Man muss nehmen was kommt!“, erklärte sie. „Vor allem aber braucht man seeehr starke Nerven.“
James war leicht angesäuert: „Haha“, tat er seine Meinung kund, doch wir anderen lachten nur.

Agnes und Matthew warteten schon, besorgt immer wieder auf die groĂźe Uhr am Bahnsteig schauend, auf ihre Tochter.
Als wir nach und nach durch die Absperrung zu ihnen stieĂźen, strahlten sie glĂĽcklich. Erleichtert schlossen sie ihre Tochter in die Arme und auch der Rest von uns wurde herzlich begrĂĽĂźt.
Regulus tat es sichtlich gut, einfach nur wie jemand behandelt zu werden, der wie selbstverständlich zu uns gehörte – ohne ständig in Frage gestellt und an den längst veralteten Werten seiner Vorfahren gemessen zu werden.

Petunia war – glücklicherweise – nicht bei Lilys Familie.
„Wo ist Tunia?“, fragte meine beste Freundin und trotz der Enttäuschung in ihren großen, grünen Augen, war ich froh, Besagte hier nicht anzutreffen.
Ich hätte bei unserer Vergangenheit nämlich nicht garantieren können, ihr den unnatürlich langen Hals mit dem Pferdegesicht, nicht hier und jetzt persönlich umzudrehen.

Agnes und Matt wechselten einen besorgten Blick, als wĂĽssten sie nicht, wie sie es Lily schonend beibringen sollten, doch die Rothaarige wusste natĂĽrlich ebenso sofort Bescheid.
„Sie ist nicht mitgekommen...“, flüsterte sie enttäuscht.
„Nein, Spätzchen...“, Agnes seufzte schwer.
„Sie verbringt den Sommer über bei ihrem Freund, im Ferienhaus seiner Eltern, Lily...“, erklärte ihr Vater, Matts Kiefer malmte vor Wut.

Womit Lilys Eltern wohl nicht gerechnet hatten war, dass Lily keinen Trost bei ihnen, sondern bei meinem Bruder suchte.
Dem war das auch sichtlich unangenehm, denn offiziell vorgestellt war er definitiv noch nicht. Doch trotzdem zögerte er nicht, seine schutzsuchende Flower fest in seine Arme zu schließen.

Glücklich von meinen aufkeimenden Gedanken über Vernon Dursley abgelenkt worden zu sein, lehnte ich mich lächelnd an Sirius.
Hach, war das schön, wenn alles wie am Schnürchen lief. Alles verlief einfach mal genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Ich schob den Gedanken darĂĽber, was das letzte Mal passiert war, als ich dachte, alles liefe nach Plan, weit von mir.
Stattdessen genoss ich einfach nur Sirius’ starken Arm um mich, während auch James in den Genuss kam, Lilys Eltern offiziell vorgestellt zu werden und Matts ein wenig zu festen Händedruck entgegen nehmen zu müssen.
Sirius hatte es doch da bei Weitem leichter gehabt.

Wir verlieĂźen gemeinsam den Bahnhof und begleiteten die Familie Evans noch bis zu ihrem Auto, wo wir auch die letzte Verabschiedung fĂĽr heute hinter uns brachten.

„Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Lily sich ihre Gefühle für deinen Bruder eingestand, Lara-Schätzchen...“, Agnes umarmte mich fest, während sie mir ins Ohr flüsterte. „Aber da hat sie doch einen guten Fang gemacht, oder?“
Sie löste sich immer noch lächelnd von mir, doch ich sah genau, dass dies keine rhetorische Frage gewesen war. Meine Meinung war ihr wichtig.
„Ja, Agnes...“, ich nickte und strahlte dabei die Zuversicht aus, die ich in meinem Inneren auch empfunden hätte, wäre ich nicht aus der Zukunft angereist.

Lilys Mum wirkte gelöst und erleichtert, als sie mir etwas sagte, was mir wirklich viel bedeutete.
„Ich bin wirklich froh, dass Lily dich hat, Lara...“, sie warf einen Blick zu ihrer Tochter, die sich kaum aus der innigen Umarmung meines Bruders lösen wollte, und ich bekam einen unerwarteten Einblick in ihr eigenes Innenleben.
Ein tief besorgter Ausdruck flackerte über Agnes’ Gesicht, bevor sie sich wieder mir zuwandte und es war, als wäre nichts gewesen.
„Ich glaube, es ist ihr selbst gar nicht so klar...“, lächelte Agnes. „Aber du bist ihr schon immer mehr eine Schwester gewesen, als Petunia es je sein könnte.“

Ich umarmte die Frau, die immer wie eine zweite Mutter fĂĽr mich gewesen war, noch einmal, bevor ich mich Lily zuwandte.
„Soo!“, ich löste meinen Bruder und seine Freundin mit sanfter Gewalt voneinander. „Bevor das hier noch tränenreich endet – jetzt bin ich dran.“
Mein Bruder warf mir einen seiner Basiliskenblicke zu, der so viel hieĂź wie, dass ich heute noch besonders auf der Hut vor ihm sein mĂĽsste, als ich meine beste Freundin an mich zog.

Lily versuchte zu schmollen, doch es gelang ihr nicht.
Stattdessen umarmte sie mich ebenso fest, wie eben ihre Mum.
„Mach dir nichts aus deiner blöden Muggle-Schwester, Lils...“, flüsterte ich in ihr Ohr, woraufhin sie sich doch noch einmal fester an mich klammerte.
„Genieß’ einfach die Zeit, die du nun ohne ihre doch nur belastende Anwesenheit mit deinen Eltern verbringen kannst. Du wirst sie noch früh genug in eurem Urlaub zu sehen bekommen“, flüsterte ich in ihr Ohr.

Lily nickte tapfer, als wir uns voneinander lösten.
„Und außerdem“, grinste ich, als ich sie aufmunternd in den Bauch pikste. Lily sprang ein Stück zurück und gab diesen Quiek-Laut von sich (wegen dem ich überhaupt erst immer wieder auf die Idee kam, sie zu piksen), bevor sie mir gespielt beleidigt selbst gegen den Oberarm haute. „Au-u!!“, rief sie aus.
Ich zuckte nur grinsend mit den Schultern.
„Und außerdem“, wiederholte ich mich grinsend. „Hast du ja mich!“

Auch, wenn diese Aussage vielleicht ĂĽbertrieben oder ĂĽberheblich rĂĽberkam, Lily, ich und auch Agnes, wussten, dass sie mehr der Wahrheit entsprach, als es den Anschein erweckte.
Lily lächelte, bevor sie mich noch einmal umarmte.
„Ich weiß, Süße...“, flüsterte sie in mein Ohr. „Und du hast mich.“

Wir sahen der Familie Evans noch dabei zu wie sie in ihr Muggle-Auto stiegen, bevor wir mitsamt unserer drei Schrankkoffer in der nächsten Seitengasse verschwanden und nacheinander disapparierten.

In letzter Sekunde bekam ich noch mit, dass sich niemand Regulus angenommen hatte und griff nach seinem Arm.
Mit dem charakteristischen ‚Plop’-Geräusch, verschwanden wir aus der miefigen Gasse in London. Ich hatte die Augen geschlossen und spürte den immensen Druck auf meinem Körper. Es war, als würden wir durch einen engen Schlauch gepresst werden, bevor wir schließlich im Kreis der anderen – wieder mit einem ‚Plop’ – direkt im Eingangsbereich unseres Hauses auftauchten.

Zu unserer Ankündigung – in diesem Fall für Regulus, als apparierten Gast – ertönte ein sanftes Glockenspiel.
Es fungierte wie eine Klingel, da das restliche Anwesen mit einem Apparier-Schutz belegt war und hallte im ganzen Haus wieder.
Ich war jedes Mal wieder froh darüber, dass nicht – etwa wie bei Mad-Eye Moody oder anderen Auroren üblich – eine schrille Sirene über die Eindringlinge informierte.

„Huch- Regulus!“, rief meine Mutter aus. „Gut, dass Lara an dich gedacht hat! Ich habe schon gar nicht mehr mitgekriegt, dass wir einen Gast dabei hatten“, sie war leicht rot angelaufen, doch dies verschwand genauso schnell wie es gekommen war. „Fühl dich einfach wie zu Hause!“, lächelte sie, bevor sie auch schon geschäftig durchs Haus wuselte, um Getränke und das Abendessen vorzubereiten.

„Ich schmeiß schon mal den Grill an, Liebling!“, rief mein Dad noch, bevor er auf die Terrasse verschwand, um alle Vorkehrungen für unser alljährliches Back-home-Grillen zu treffen.

James wandte sich Regulus zu. „Das ist nur der alltägliche Potter-Wahnsinn, Reg!“, grinste er. „Gewöhn’ dich am besten schon mal dran!“ Auch Sirius lachte, bevor er mit einem Schlenker seines Zauberstabes seine Schuhe im Regal verstaute und stattdessen in seine Grindeloh-Hausschuhe schlüpfte.

„Willkommen zu Hause, Bruder“, sagte er und nichts mehr war von dem scherzenden Ober-Marauder zu sehen, der sonst seine Fassade aufrecht erhielt. Sirius meinte jedes dieser Worte ernst.
Reg lächelte zaghaft und auch Sirius musste schlucken, bevor er sich schließlich mir zuwandte.

Er drückte mir einen kurzen, sanften Kuss auf die Lippen. „Ich nehme deinen Koffer, zeig ihm ruhig alles“, sagte er leise, bevor er sich mit meinem Koffer wieder James zuwandte und nichts mehr von dem kleinen Jungen zusehen war, den er eben noch nach außen gekehrt hatte.
Er und mein Bruder verschwanden, die Koffer vor sich her schweben lassend, ins Obergeschoss des Potter Anwesens.

„Na komm!“, ich stieß Reg freundlich gegen die Schulter, um sowohl ihn, als auch mich wieder von dieser betrüblichen Stimmung zu befreien. „Ich führe dich herum“, sagte ich, als ich mich bei ihm unterhakte. „Du bist herzlich eingeladen und kannst gern so lange bleiben wie du möchtest.“


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Hallo ihr Lieben,

diese Woche melde ich mich nicht nur mit einem neuen Kapitel, sondern auch mit einem Hilfeschrei an euch! Ich habe nämlich seit drei Wochen kein Wort mehr auf Papier gebracht und meine "Vorräte" neigen sich mit dem nächsten Kapitel auch dem Ende zu. -.-
Also bitte!! Motiviert mich.

Ich hoffe auf jeden Fall, das Kapitel hat euch gefallen!

Ab dem nächsten Kapitel beginnt dann auch endlich das heiß ersehnte Potter-Bootcamp!
Seid gespannt!

Vielen Dank wie immer an meine beiden tollen Kommi-Schreiber! Es fehlen nur noch 6 Kommentare zur 150-Komi-Marke! - Dank euch:

Lily Potter:
Schön, dass es dir gefallen hat!
Ich bin nicht böse, dass dir der Wochenrückblick nicht gefallen hat ;)
Klar, Lara hätte an 1000 andere Dinge denken können, aber das - der Gedanke an die so toll gelaufenen letzten Tage - war das einzig Positive, dass ihr eingefallen war. Alles andere, wie z.B. Lilys Auszug aus dem Schlafsaal oder Sirius Entscheidungen bezüglich des Urlaubs und seiner eigenen Wohnung, hätte unweigerlich zu weiteren negativen Gedanken geführt und genau das wollte Lara ja vermeiden.

Bubbly Cauldron: Danke für deine immer so schön detaillierten Reviews :*
James ist tatsächlich keine schlecht Partie, da hast du Recht^^ Allerdings wird er noch relativ schnell merken, dass das Schulsprecherdasein doch kein Zuckerschlecken ist.
Über eine Erklärung für Hagrid muss ich mir auch noch Gedanken machen - aber das hat ja noch Zeit ;-)
Das Bootcamp geht wie gesagt beim nächsten Kapitel los. Ab dem übernächsten wird es allerdings erst richtig interessant^^
Tja... warum durfte Lara Harry nicht helfen?
Also explizit erklärt habe ich das glaube ich noch nicht. Das wäre auf jeden Fall ne Überlegung wert für diese FF oder auch für One last time. Ich verrate am besten noch nichts, muss da noch genauer drüber nachdenken... ;-)


Habt ein schönes Wochenende.

Bis nächste Woche!


Liebe GrĂĽĂźe

Lara




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