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Fanfiction

You're my shooting star... - ’Cause I miss screaming and fighting and kissing in the rain.

von else1993

37. ’Cause I miss screaming and fighting and kissing in the rain.

But I miss screaming and fighting and kissing in the rain!
And it's 2am and I'm cursing your name.
You're so in love that you’re acting insane –
and that's the way I loved you…

Breakin' down and coming undone –
it's a roller coaster kinda rush.
And I never knew I could feel that much…
and that's the way I loved you.



– Lilys Sicht –



Heute stand das erste Treffen zu unserer Weltrettungsmission an, nachdem Severus mich mal wieder als ‚Schlammblut‘ betitelt hatte. Zwar hatte ich ihn bereits am Wochenende wiedergetroffen – als ich ihn dazu bringen musste James (ausgerechnet) zu retten – doch trotzdem war ich nun ungewöhnlich angespannt.

Noch gestern Abend hatte sich die gefälschte Galleone in meiner Tasche erwärmt und zeigte nun das heutige Datum mit der entsprechenden Uhrzeit.

Da wir nach dem ersten Unterrichtsblock wieder den restlichen Vormittag aufgrund der laufenden Prüfungen frei hatten, trafen wir uns, pünktlich um 10 Uhr vor dem Raum der Wünsche.
Lara hatte etwas Besonderes vor. Sie ließ den Raum eine perfekte Trainingsatmosphäre schaffen. Wir würden uns duellieren.

Zuerst einmal war alles erlaubt, was keine bleibenden Schäden verursachte.
Laras Gesicht war etwas blass geworden, als ihr Blick zu James schweifte und ich wusste sofort woran sie dachte.
Die Erinnerung an unsere Slytherin-Begegnung vom Wochenende war noch allzu frisch und auch mir wurde ganz schlecht, als mir sofort wieder das Bild meines blutüberströmten Freundes in den Kopf schoss.

Ich bemerkte erst, dass ich instinktiv nach seiner Hand gegriffen hatte, als er diese sanft an die Lippen hob, um einen beruhigenden Kuss darauf zu platzieren.
Ich atmete einmal tief durch, um den Gedanken sofort wieder zu vertreiben und so sein ermunterndes Lächeln erwidern zu können.

Lara überließ es uns, uns in Zweierteams aufzuteilen, doch Bedingung war, dass wir für die nächsten Male wechselten und sich so jeder Mal mit jedem duellierte.

Bevor wir begannen, fing James Severus ab. Er hatte ihn aufgehalten, als er gerade an der eben erschienenen Duellierbühne Position beziehen wollte, indem er ihm eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.
Als Severus sich zu James umdrehte, fiel sein eiskalter Blick zuerst auf mich, bevor er sich endgültig ihm zuwandte. Ich bekam das Gefühl, mir rutschte das Herz in die Hose.
Auch unter den anderen war es ungewöhnlich still geworden. Alle lauschten dem Gespräch der beiden Erzfeinde.

„Ich wollte mich bei dir bedanken, Severus“, sagte er und es war wohl das erste Mal, dass ich James Potter Severus Snapes Vornamen aussprechen hörte. Er klang unwirklich aus seinem Mund.
„Du hast mir das Leben gerettet, ich stehe tief in deiner Schuld“, erklärte er sich, „Dafür möchte ich dir danken.“ Keinerlei Spott lag in seiner Stimme, er klang durch und durch aufrichtig.
James streckte ihm seine Hand entgegen.

Severus hatte seinen Dank bis jetzt schweigend und mit unbewegter Miene zur Kenntnis genommen, doch nun regte sich etwas in seinem Gesicht. Es war, als würde er resignieren, seine Deckung fallen lassen.
Er zögerte einen Moment, bevor er seufzte und dann doch entschlossen nach der ausgestreckten Hand des Gryffindors griff: „Wir sind quitt“, sagte er, sein Blick war dabei fest auf James’ Augen gerichtet.
Angesprochener nickte stumm.

Auch wenn ich keinen Austausch von Höflichkeiten oder den eines Lächelns erwartet hatte, wirkte diese Unterhaltung doch so, als wäre sie mit einer stummen Übereinkunft abgeschlossen worden.
Und ich war mir nicht sicher, ob ich so genau wissen wollte, um was für eine Art von Übereinkunft es sich handelte.
Bevor ich mir aber weiter darüber Gedanken machen konnte, klatschte Lara in die Hände. Sie stand auf der Duellierbühne und zog somit die Aufmerksamkeit aller auf sich.

„Okay, alle zusammen! Ihr habt die Teams gebildet. Wir werden die einzelnen Duelle nacheinander, hier oben auf der Bühne abhalten, sodass wir den Ablauf analysieren und voneinander lernen können. Einer von euch, sollte übrig bleiben, da ich mich heute noch einmal aus den Duellen raushalte, doch am Ende wird sich bestimmt noch jemand finden, der noch einmal für mich einspringt.“
Wir nickten.

Einige Teambildungen waren überraschend, andere hatte man so erwartet. James, Severus und ich waren übrig geblieben.
Ich wandte mich an James: „Ist es okay für dich, wenn ich mich zuerst mit Severus duelliere?“, fragte ich und achtete genau auf seine Reaktion. Er zögerte, war unsicher. „Es ist nur...“, erklärte ich mich, „Ich habe noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.“

Normalerweise war ich bei so etwas sehr unabhängig und hatte nicht das Bedürfnis mich vor ihm zu rechtfertigen oder gar um Erlaubnis zu bitten, doch bei seiner und vor allem meiner Vergangenheit, hatte ich das Gefühl, James das zu schulden.
Er reagierte vorbildlich.
„Mach ihn fertig, Tiger“, spornte er mich an, bevor er mir grinsend einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte.

„Wer macht den Anfang?“, fragte Lara.
Natürlich war es Sirius, der als erster die Bühne erobert hatte – selbstverständlich ohne eine Einladung abzuwarten, da war er einfach unverbesserlich.
Zumindest mich überraschte es jedoch, dass es sein Bruder war, der ihm folgte.
Nach ihrem gestrigen Treffen schienen die Beiden sich besser zu verstehen als je zuvor.

In der Zwischenzeit hatte ich mich an Severus gewandt.
„Du und ich?“, fragte ich ohne große Worte.
Er musterte mich einige Sekunden lang, bevor er stumm nickte.
Wir wandten uns wieder der Bühne zu.

Sirius und Regulus hatten sich einander gegenüber aufgestellt.
„Also“, wiederholte Lara noch einmal die Regeln, „Das hier ist kein förmliches Duell – ihr müsst euch nicht voreinander verbeugen und es gibt kein Kommando für den Beginn. Es geht darum, dass wir lernen mit Duell-Situationen umzugehen, uns zu verteidigen – ich sage es noch einmal, OHNE den anderen mutwillig zu verletzen. Es kommt vorerst nur darauf an, Kampferfahrung zu sammeln und uns effizient zu verteidigen. Die Angriffszauber sind zweitrangig, darum kümmern wir uns später!“, sie ließ ihre Worte kurz wirken, bevor sie sich aus der Schusslinie begab.
„Bühne frei!“, rief sie grinsend und zog sich von eben dieser zurück, um sich zu uns zu stellen.

Sirus uns Regulus hatten zwar ihre Zauberstäbe erhoben, jedoch noch nicht aufeinander gerichtet. Sie starrten sich einfach nur tief in die Augen, beobachteten jede Bewegung, jedes Zucken des anderen genau.
„Ähm Lara?“, es war Reg, der den Blickkontakt abbrach, in dem er sich noch einmal an Lara wandte – ganz so, als hätte er noch eine letzte Frage.

Seine Freundin befand sich allerdings unglücklicherweise in Sirius’ Rücken, sodass dieser sich ohne darüber nachzudenken umdrehte, um sich ihr ebenfalls zuzuwenden.
Damit hatte er natürlich einen schweren Fehler begangen.
Regulus hatte einfach nur den vermutlich ältesten Trick der Welt angewandt, um seinen Bruder nun – fairerweise – mit einem einfach ‚Expelliarmus’ zu entwaffnen.
Der Zauberstab wurde in hohem Bogen zu ihm geschleudert.
Sirius verfolgte fassungslos wie seine einzige Waffe aus seiner Hand flog.

Ich hatte Sirius Black noch niemals sprachlos gesehen.
Er drehte sich wieder zu seinem Duellpartner, dann zurück zu seiner Freundin und wieder zu Regulus.
Sein Blick war so göttlich, dass sogar Severus jetzt in das allgemeine Lachen mit einfiel.
Herrlich dieser Anblick.

Lara hatte bereits Lachtränen in den Augen und musste sich an meiner Schulter festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Auch sie schien ihren späteren Ehemann selten so gesehen zu haben, sie bekam sich kaum mehr ein.
Es war aber auch wirklich ein Bild für die Götter.

Regulus schlug seinem Bruder grinsend auf die Schulter: „Sorry Kumpel, aber ich konnte nicht wiederstehen!“, lachte er, bevor die beiden die Bühne verließen.
Sirius wirkte doch recht niedergeschlagen, dass ihm der große Auftritt so mir nichts, dir nichts entgangen war.

Lara, die sie inzwischen wieder eingekriegt hatte, erhob die Stimme: „Ja Leute, so schnell kanns gehen – mag jemand zusammenfassen, was wir hier gelernt haben?“

„Ablenkung macht angreifbar!“, warf Remus ein. Ja, dem stimmte ich zu.
Lara nickte: „Richtig!“, sagte sie. „Das gilt natürlich für uns wie für den Gegner. Noch etwas?“, fragte sie in die Runde.

Es war Severus, der sich zu Wort meldete und seine Bemerkung erzielte eine erschreckende Wirkung.
„Man muss die Schwächen seines Gegners ausnutzen“, sagte er, woraufhin sich eine unheimliche Stille über die Truppe legte.
Daran hatte ich nicht gedacht.

Auch Lara musste schlucken: „Du hast Recht“, sagte sie und ihre Stimme war nicht mehr so fest wie zuvor. Sie beobachtete uns und vor allem Sirius besorgt.
„Hier und heute mag das vielleicht alles noch ganz lustig gewesen zu sein, doch in echten Kampfsituationen ist damit überhaupt nicht zu spaßen. Unsere Gegner werden nicht unbedingt uns selbst bedrohen. Die Menschen, die uns wichtig sind, sind diejenigen, die uns erst wirklich angreifbar machen.“

Ich musste schlucken, meine Kehle war staubtrocken.
Lara räusperte sich. „Das ist aber kein Grund den Kopf hängen zu lassen!“, sagte sie und ihre Stimme wurde wieder fester. „Unsere größte Schwäche ist gleichzeitig unsere größte Stärke. Wir können uns aufeinander verlassen und haben etwas wofür es sich zu kämpfen lohnt.“
Die Stimmung lockerte sich trotzdem nur schwer wieder auf.

Erst mit dem ausgeglichenen Duell zwischen Mary und Alice fanden wir langsam unseren Spaß und die Begeisterung wieder.
Die sonst so zurückhaltende Alice blühte richtig auf!
Auch Remus und Frank begegneten einander auf Augenhöhe und zum ersten Mal konnte ich die Fähigkeiten in Alice’ gruselig entspannten Freund sehen, von denen Lara berichtet hatte. Er war wirklich der geborene Auror. Und sobald unsere süße Alice endlich Vertrauen in ihre Fähigkeiten fassen konnte, würde dies auch bei ihr zum Vorschein kommen.

Nur Sirius schien sich nicht so schnell von dieser nachhaltigen Lehre erholen zu können.
Er suchte die Nähe seiner Freundin, hatte die Arme fest um sie geschlungen, während sie weiter unsere Duelle analysierte.
Lara hatte sich an seine Brust geschmiegt, ihre Hände lagen über seinen auf ihrem Bauch und streichelten beruhigend darüber.

Sie hatte uns nie verraten, was in jener Nacht geschehen war, in der Sirius aus seinem Elternhaus geflohen war, doch es musste die beiden stark zusammengeschweißt haben... ganz im Gegenteil zu den fünf vorangegangen Schuljahren, waren sie ab unserem 6. Schuljahr wie ausgewechselt gewesen. Sie arbeiteten miteinander, statt gegeneinander – waren plötzlich ein Team und machten so nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch James das Leben erheblich leichter.
Nun, da sie auch noch eine Beziehung führten, war ihre Bindung noch enger geworden.

Die Gryffindor hatte sofort gewusst, wie verstört Sirius von einer solchen Erkenntnis sein würde, das hatte ich schon an ihrer Reaktion auf Severus’ Worte gesehen.
Nun tat sie alles, um ihn zu beruhigen ohne ihn vorher noch mehr in Panik zu versetzen.
Sie zeigte ihm einfach, dass sie da war und auch nirgendwo ohne ihn hingehen würde.

Plötzlich hatte auch ich das große Bedürfnis nach dem Schutz meines Freundes.
Während ich mich Nähe suchend an James schmiegte, beäugte dieser skeptisch seinen besten Freund mit seiner Schwester, doch es gelang mir erfolgreich ihn abzulenken.
Er zog mich fest an sich und der misstrauische Blick war von einem glücklichen Lächeln abgelöst worden. Ich bettete erleichtert meinen Kopf an seiner Schulter.

Schließlich waren Severus und ich an der Reihe und so musste ich mich für meinen Geschmack viel zu früh wieder von James lösen.

Wenn Lara überrascht von meiner Partnerwahl war, verbarg sie es gut.
Sie hatte Severus nicht anders behandelt als sonst, vor allem nachdem er am Wochenende James’ Leben gerettet hatte, doch natürlich konnte ich ihr nicht verdenken, dass sie seiner Einstellung trotzdem weiterhin skeptisch gegenüber stand. Immerhin hatte er mich wiederholt abgrundtief gedemütigt und so etwas vergaßen beste Freundinnen nicht so einfach.

Ich versuchte den Gedanken dieser Beleidigung nicht zu nah an mich heranzulassen, als ich ihm nun auf der Duellierbühne gegenüberstand. Natürlich klappte dies eher schlecht als recht.
Ich hatte – wohl verständlicherweise – das starke Bedürfnis ihm zu beweisen, dass mich meine Muggelstämmigkeit keinesfalls minderwertiger gegenüber ihm oder anderen sogar reinblütigen Zauberern, wie z.B. James oder Lara, machte.
Die beiden machten immerhin keinen Unterschied anhand unserer Abstammung und genauso wenig hatte ein Severus Snape Recht dazu.

Nun, dass Lara die Bühne freigegeben hatte, erhob ich meinen Zauberstab und beobachtete meinen Duellierpartner genau. Dieser hatte es mir gleich getan.
Ich suchte in seinem Gesicht nach Anhaltspunkten wie er mich angreifen würde, doch ich fand keine. Um ehrlich zu sein, sah er nicht sonderlich glücklich aus in der Position, die er momentan inne hatte.
Trotzdem wollte ich mir nicht die Blöße geben, ihn zuerst anzugreifen.

Wie es der Zufall also wollte, griff er mich zuerst an – und zwar mit einem einfachen ‚Expelliarmus’.
Vielleicht hatte ich einen stärkeren Zauber erwartet, aber ich blockte seinen Entwaffnungszauber mit solch einer Wucht ab, dass die Druckwelle ihn zurückschleuderte. Vermutlich war es aber auch einfach meine aufgestaute Wut gegen ihn, die meinem Zauber eine solche Macht verliehen hatte. Was es auch war – es hatte geholfen. Ich fühlte mich befreit.

Severus landete unsanft auf dem Hintern, wobei sein Zauberstab ihm aus der Hand und von der Bühne rollte. Er war hilflos.
Mein Schockzauber wäre nur noch eine reine Formsache gewesen, doch ich beließ es dabei. Für mich hatte dieses Duell seinen Zweck erfüllt.
Ich bemerkte nicht einmal, dass das übliche Klatschen ausblieb, während ich mich schnellen Schrittes meinem Duellierpartner näherte.

Ich konnte nicht verhindern, dass ich mich über den überraschten, ja geschockten Ausdruck in seinem Gesicht freute, aber es war keine glückliche Freude. Ich fühlte eher eine beunruhigende Genugtuung, auf die ich allerdings liebend gern verzichtet hätte. Ich wollte mir nie wieder Gedanken über die Bedeutung meiner Abstammung machen müssen.

Fairerweise hielt ich ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen, doch natürlich verzichtete er darauf.
Er rappelte sich umständlich auf und klopfte den nicht vorhandenen Staub von seinem Umhang, bevor er missmutig von der Bühne stapfte.
Er war sauer – und ich wollte gar nicht wissen, woher er sich das Recht herausnehmen wollte, auf mich wütend zu sein.

Ich versuchte das befreite Gefühl aufrecht zu erhalten, doch es klappte nicht. Ich rauchte schon wieder vor Wut.
Und so rauschte auch ich von der Bühne, noch bevor Lara mit der Analyse beginnen konnte.

„Ja... ähm...“, sie räusperte sich. „Möchte uns jemand seine Beobachtungen kundtun?“, fragte sie in die Runde.
Einige lange Sekunden herrschte Stille, bevor es schließlich Mary war, die uns durch ihre Analyse erlöste.
„Man muss nicht nur auf die Abwehr, sondern auch auf sofortige Gegenangriffe gefasst sein“, sagte sie.
Niemand sonst mochte etwas sagen. Alle schienen genau zu wissen, dass es hierbei keinesfalls mehr um einen Lerneffekt ging.

„Okay, ja, das stimmt...“, begann sie, „ähm... ich schlage vor wir legen erst Mal eine Pause ein!“, sie fasste sich erst langsam wieder, „Wir sehen zu, dass wir noch etwas vom Mittagessen abkriegen und in einer Stunde treffen wir uns hier wieder!“

Sofort machte sich allgemeine Aufbruchsstimmung breit. Alle schienen froh zu sein dieser plötzlich umgeschwungenen, ungemütlichen Atmosphäre entfliehen zu können.
Ich hingegen hatte nicht vor irgendwo hinzugehen, bevor ich nicht endlich mal meine Meinung zu einem gewissen Slytherin loswerden konnte. Ich hatte längst begriffen, dass ich mich nur so endgültig von ihm lossagen, meine Verletzungen verarbeiten könnte.

Severus kramte noch seine Bücher zusammen, um sie in seiner Tasche zu verstauen, die anderen waren bereits unterwegs Richtung Ausgang.
James drehte sich um, als er bemerkte, dass ich ihm nicht folgte.

Er legte den Kopf leicht schief und sah mich fragend an. Als Antwort nickte ich leicht in Richtung Severus.
Sein Blick glitt zu seinem selbsternannten (ehemaligen) Erzfeind und innerhalb des Bruchteils einer Sekunde, spielte sich ein wahres Wechselbad der Gefühle in seinen Augen ab.
Es war unverkennbar Panik, die in seinen Augen flimmerte, doch als er wieder zurück in meine Augen sah, war sie verschwunden.

Er versuchte seine wahren Gefühle zu überspielen so gut es ging und er war gut.
Noch vor wenigen Wochen hätte ich seine Unsicherheit nicht einmal bemerkt und das Überspielen einfach als Arroganz abgetan, aber Lara hatte tatsächlich Recht. Er war unsicher. Er hatte Angst.

Trotzdem nickte er mir nur steif zu, bevor er sich abwandte und schnellen Schrittes Richtung Ausgang floh. Während Lara die anderen herausscheuchte, hielt ich James auf.
Ich bekam ihn im letzten Moment am Umhangärmel zu fassen.

„James, warte!“, stoppte ich ihn.
Er musste tief durchatmen, als er sich zu mir umdrehte.
„Treffen wir uns gleich unten am See?“, fragte ich und versuchte so die Situation noch zu retten. „Ich würde nur gern noch kurz was klären, aber danach können wir unten picknicken und du könntest mir verraten über was für einem wichtigen Pergament du gestern gegrübelt hast“, ich zwinkerte ihm lächelnd zu und als sich auch sein Mund langsam wieder zu einem Lächeln verzog, machte mein Herz einen Hüpfer.
Er griff nach meiner Hand und hielt sie ganz fest.

So wie er es wohl als Versicherung brauchte, dass ich ganz sicher nur ihn wollte, brauchte ich diese eigentlich so simple Geste, um Kraft zu schöpfen für dieses nervenaufreibende Gespräch, das mir augenscheinlich bevor stand.

Über seine Schulter hinweg konnte ich sehen, dass Lara noch in der offenen Tür stand, um auf ihren Bruder zu warten. Sie lächelte.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm noch einen sanften Kuss auf die Wange zu drücken, bevor er mit einem wehmütigen Lächeln meine Hand entließ, um mit seiner Schwester zu verschwinden.
Nachdem die Tür hinter den beiden zugefallen war, verblieb ich allein mit Severus im Raum der Wünsche.

Noch bevor ich mich zu ihm umdrehen konnte, wurde mir klar, dass er wohl nicht mehr mit seiner Tasche beschäftigt war.
„Bist du jetzt mit Potter zusammen?“, höhnte er und seine Stimme war dabei so kalt, wie ich sie nur selten hatte hören müssen. „So wie du mit mir zusammen warst oder ist es was Längeres?“

Es schien wohl aussichtslos zu sein, mich weiter wappnen zu wollen.
Auf diese Anschuldigungen hätte mich keine noch so große Zeitspanne vorbereiten können
Ich war nicht mehr in der Lage meine Wut im Zaum zu halten, als ich bereits wieder völlig in Rage zu ihm herum fuhr.

„Du hast kein Recht mehr, darauf eine Antwort zu erwarten, Severus!“, zischte ich. „Das hast du zum wiederholten Male verwirkt.“
Zwar sah ich sofort wie meine Worte ihn verletzten, dich ich konnte nicht anders, als sogar noch einen draufzusetzen: „Mein Leben geht dich rein gar nichts mehr an.“

Seine dunklen Augen waren groß geworden, sie wirkten glasig.
„ICH bin diejenige, die hier wütend sein darf und ich bin auch diejenige, die hier und heute ihre Meinung los wird und nicht du!“
Der ersten Fuhre Wut konnte ich damit schon einmal Abhilfe verschaffen.

„Hör zu“, ich atmete tief durch. „Ich will dich hier nicht fertig machen, denn ich weiß genau wie sich das anfühlt. Ich bin hier, weil ich will, dass diese Zusammenarbeit funktioniert.
Du hast mich zum wiederholten Male zutiefst gedemütigt und ich glaube nicht, dass sich unsere Freundschaft je davon erholen wird – ganz zu schweigen übrigens von unserer Beziehung.“
Ich atmete tief durch und eigentlich war es ein Wunder, dass kein Dampf aus meinen Nasenlöchern zischte.

„Bedeute ich dir denn gar nichts mehr, Lily?“, fragte Severus, seine Stimme zitterte. „Ich liebe dich doch...“, Tränen standen in seinen Augen.
Von seiner Liebe hatte ich allerdings nicht viel gemerkt in den letzten Monaten – wenn nicht gar Jahren.

„Ich werde ehrlich zu dir sein“, ich atmete erneut tief durch, „Ja, ich hatte mal Gefühle für dich. Vermutlich konntest du mich auch deshalb nur so stark verletzen, als du mich das erste Mal wegen meiner Abstammung beschimpft hast.
Ich hatte das Gefühl, diesen Versuch war ich unserer Freundschaft schuldig, aber man sieht ja wohin das geführt hat.“
Mein Blick war fest, ich ließ ihn nicht aus den Augen, um meine Aussage zu unterstreichen und nicht den Anflug eines Zweifels zuzulassen.

„Ich verstehe was du mir sagen willst, Lily“, echte Verzweiflung sprach aus seiner Stimme. „Aber Potter!?“, er spuckte James’ Namen förmlich aus. „Willst du das wirklich!?“
„Ja, Severus“, würgte ich ihn unwirsch ab. „Ich hatte immer das Gefühl, bei dir wäre ich sicher, von dir ginge keine Gefahr aus, doch es war trügerisch.
Ich hatte dieses Gefühl, weil mein Herz nie für dich geschlagen hat, wir waren immer nur Freunde – und trotzdem konntest du mich wiederholt zutiefst verletzten. Ich weiß nicht, ob ich dir das je verzeihen kann“, nun schwammen seine Augen in Tränen.

„Das Einzige, was ich weiß“, seufzte ich, als sich eine einzelne Träne den Weg über seine Wange bahnte, „ist, dass mein Herz für James schlägt. James bringt es zum Saltoschlagen, wegen James kann ich nachts nicht schlafen und ja, das vielleicht nicht immer auf positive Weise. Ich verzehre mich nach ihm, es ist pure Leidenschaft und ich liebe es, mich mit ihm zu streiten. Wir begegnen uns auf Augenhöhe, er respektiert mich und auch wenn ich damit mein Herz, ja mein Leben riskiere, weiß ich, dass er mich nie mutwillig verletzen wird – er ist es wert.“ Ich seufzte.

„Das sind alles Dinge, die ich von dir leider nicht behaupten kann, Severus“, er sah mich weiterhin nur aus großen Augen an.
„Du scheinst dem ständigen Bedürfnis zu unterliegen, mir zeigen zu müssen, dass ich weniger wert bin als du.
Ich weiß nicht, wo das plötzlich herkam, aber ich habe schon lange nicht mehr das Bedürfnis es herausfinden“, ich seufzte wieder.

„Ich möchte nicht, dass du auf Voldemorts Seite wechselst oder Dinge tust, die du später bereuen wirst“, sagte ich. „Ich möchte, dass unsere Zusammenarbeit funktioniert.
Dazu werde ich versuchen, so gut es geht meinen Beitrag zu leisten.“

„Ich kann es kaum ertragen, dich zu sehen, Lily – mit ihm“, ich erkannte sofort wieder die Abscheu in seinem Gesicht, die er seit jenem ersten Schultag gegen James gehegt hatte. „Aber noch weniger kann ich es ertragen, dich nicht zu sehen!“, er seufzte traurig.
„Wollen wir es nicht noch einmal versuchen?“
Mir war es egal, ob er nur von unserer Freundschaft oder sogar der gerade mal zweitägigen Beziehung sprach – meine Antwort galt für beides.

„Nein, Severus. Es tut mir wirklich leid, wie unsere Freundschaft verlaufen ist, aber was geschehen ist, ist geschehen – das können wir nicht mehr rückgängig machen.“
Und selbst wenn ich wie Lara in der Zeit zurückreisen könnte, würde ich rein gar nichts daran ändern.

Ich wandte mich zum Gehen, doch er hielt mich zurück.
„Lily, warte!“, langsam drehte ich mich wieder zu ihm herum.
„Ich-“, er näherte sich mir ein paar Schritte, bevor er abbrach, stehen blieb und kraftlos die hilflos erhobenen Hände sinken ließ.

„Es tut mir leid...“, flüsterte er und als er aufsah, konnte ich erkennen, dass er die Wahrheit sagte. Ich sah den Schmerz in seinen Augen.
Den gleichen Schmerz, den ich viel zu lange selbst in meinen eigenen Augen gesehen hatte, wenn ich morgens in den Spiegel sah und an ihn dachte.
Es änderte rein gar nichts.

„Ich weiß, Severus. Beim letzten Mal hat es dir auch leid getan, aber man sieht ja was daraus geworden ist“, ich zuckte mit den Schultern. Bedauern tat ich es bereits nicht mehr. Ich war nur froh, dass mir noch rechtzeitig die Augen geöffnet wurden.

Ich wandte mich erneut zum Gehen, aber kurz bevor ich die schwere Tür erreichte, drehte ich mich doch noch einmal zu ihm um: „Ich hoffe wirklich, diese Zusammenarbeit funktioniert. Und wenn wir es wirklich schaffen, als Team zusammenarbeiten, vielleicht werde ich dir dann auch irgendwann verzeihen können.“

Das hoffte ich wirklich.
Freunde sein, das würde nie wieder funktionieren, aber verzeihen – das würde ich ihm schon gerne.
Der erste Schritt war hiermit schon einmal getan. Ich hatte die Chance genutzt mich vor ihm zu rechtfertigen. Ob er dies verdiente oder nicht sei mal dahingestellt, aber mir selbst hatte es definitiv etwas gebracht: Ich war meine Wut losgeworden und endlich in der Lage das Hier und Jetzt mit meinen Freund zu genießen.

Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Raum der Wünsche und ließ einen verstörten Severus Snape zurück.
Nun war er es wohl, dem ich etwas zum Nachdenken geliefert hatte.


Nach der (zumindest für mich) viel zu kurzen Mittagspause, die ich mit James wie angekündigt am Seeufer verbrachte, trafen wir uns wieder.
Severus’ Miene war verschlossen, sie zeigte keine Regung, aber mir sollte dies auch Recht sein.
Ich war mein Anliegen losgeworden und ansonsten war meine Snape-Toleranzgrenze für heute mehr als überschritten.

James holte sein Duell mit Sirius nach und man musste zugeben, dass es eher eine Show, als ein fairer Kampf war – die beiden kannten die gleichen Zauber und vor allem auch sich gegenseitig einfach zu gut.

Danach berichtete Lara vom Wolfsbanntrank und ihren Vorbereitungen für das Potter Bootcamp.
Sie hätte uns gern schon ein paar Zauber gezeigt, doch ließ sich vernünftigerweise nicht zu mehr als einem einfachen 'Protego' hinreißen.
Nach ihrem Schwächeanfall holte sie ich immerhin immer noch täglich ihren Stärkungstrank bei Madame Pomfrey ab und musste sich schonen.

Als sie aber beichtete, dass sie am vorherigen Abend nicht bei McGonagall nachsitzen war, sondern sich mit Dumbledore ihre Prophezeiung angehört hatte, brach Chaos aus.



So... what is it that I want?

You want what everybody wants...
You want a love that consumes you.
You want passion and adventure, and even a little danger.


And what do you want?

I want you to get everything you’re looking for.




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Hallo ihr Lieben,

hier wie versprochen das (vorerst) letzte Lily-Kapitel!
Es hat fast die doppelte Länge eingenommen, als normal, aber ich wollte nicht noch ein viertes Kapitel draus machen, deshalb also hier eins mit Über-Über-Länge! Ich hoffe, es beschwert sich niemand!

Kennt denn jemand das Zitat vom Ende? Oder das Lied? OHNE Google natürlich!! Zauberspiegel zählt auch nicht.

Was glaubt ihr, kommt denn in Laras Prophezeiung vor? Was glaubt ihr wird im nächsten Kapitel passieren?

Vielen Dank an fffan und Lily Potter für die beiden Reviews zu diesem Kapitel!

fffan:
Upsi, Rechtschreibfehler^^Wusste auch erst gar nicht was du meinst :D
Wie fandest du dieses Schiefi-Kapitel? Es wurde ja von mehreren Personen Stellung ihm gegenüber bezogen und joa... irgendwie ist sein großer Moment, irgendwie zum größten Teil Lily-Monolog geworden xD
Jaa, Lames sind wirklich Zucker <3
Tja... weiß gar nicht mehr wie es zu dem Spitznamen Lari kam^^Ist halt einfach ne Verniedlichung, ich werde manchmal auch so genannt! Kann aber durchaus sein, dass du mich mal auf die Idee gebracht hast, es mit reinzunehmen, aber das kann ich beim besten Willen jetzt nicht mehr sagen xD
Ich finde, man sollte größtenteils bei einer Perspektive bleiben. Springen innerhalb von Kapiteln stört meiner Meinung nach unglaublich den Lesefluss und stört einfach mehr als das es hilft... deshalb werde ich wenn dann immer mind. ein ganzes Kapitel aus einer anderen Perspektive schreiben.
Ich versuche, wenn dann immer so Freitag/Samstag hochzuladen, ist aber variabel!

Lily Potter: Mochtest du Lily nicht? :O Allgemein oder in meiner Geschichte?? Aber dein Nickname ist doch ihr Name :O
Sorry, aber jetzt hast du mich echt überrascht o.O
Schön, dass dir das ganze Alltags-Geplänkel so gut gefallen hat! Und ja, sie hat mit Snape geredet, wie sie es ja vorhatte^^
Bist du kein Snape-Fan? Wie fandest du ihn in diesem Kapitel?
Peters-Sicht ist ja mal ne mega gute Idee!
Da komme ich bestimmt nochmal drauf zurück^^
Klaaaarooo, Lari ist ab dem nächsten Kapitel back in town! Oder besser gesagt: black in town ;)




Bis nächste Woche!


Liebe Grüße

Lara



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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck