von starry dreams
I Don´t Wanna Miss A Thing
Tränen verschleierten meinen Blick.
Nie hätte ich gedacht, dass es so enden würde, dass ich tatsächlich würde loslassen müssen. Aber genau so war es. Ich musste loslassen. Denn nur wer losließ, konnte auch weitergehen. Und das musste ich doch. Mein Leben leben, meins!
Ich stand auf der Brücke auf den Ländereien auf Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Mit meinen Unterarmen stützte ich mich auf das Gelände und sah in die Weite, wobei alles ziemlich verschwommen war. Die Tränen lösten sich aus meinen Augen, während die Welt um mich herum in meinen Erinnerungen versank …
„Claire!“ rief seine Stimme hinter mir, doch ich tat so, als würde ich ihn nicht hören. Würde ich mich umdrehen, ihm zuhören, würde ich mich nur wieder hoffnungslos verlieren. So lief es doch immer, er bannte mich. Hielt mich gefangen – und das Schlimmste: In einem Gefängnis, in dem ich am liebsten den Rest meines Lebens verbringen würde, das aber nicht für mich geschaffen war. ER war nicht für mich bestimmt. Diese Gedanken hielten mich fest, als eine Hand nach meinem Arm griff und mich zu sich umdrehte. „Claire, bleib stehen.“ hörte ich seine wunderschöne Stimme sagen, obwohl es doch schon längst nicht mehr nötig war. Ich stand ja schon. „Sieh mich an.“ Seine warme, raue Hand drückte leicht unter mein Kinn, so dass ich hochsehen musste. Sofort nahmen mich seine Augen gefangen und ich versank in einer endlosen Tiefe. Ich wollte nie wieder auftauchen!
Er beugte sich zu mir und uns beiden war klar, dass weitere Worte unnötig waren. Nicht unnötig war jedoch das, was er als nächstes tat, als er seine Lippen sanft auf meine legte. Ein Feuerwerk in mir explodierte und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Er war wie eine Droge, meine persönliche, totbringende Droge.
I could stay awake just to hear you breathing
Watch you smile while you are sleeping
While you're far away and dreaming
I could spend my life in this sweet surrender
I could stay lost in this moment forever
Well, every moment spent with you
Is a moment I treasure
Ein trauriges Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, während ich an diesen Moment dachte. Ich habe ihn wirklich geliebt, nein, falsch, ich liebe ihn. Und ich werde es für den Rest meines Lebens, aber ich darf nicht mehr träumen. Träume bringen einen nur in verzwickte Lagen und am Ende bringen sie einen um. Der Schmerz, der Schmerz bringt mich um!
„Sirius, kannst du das denn nicht verstehen? Es ist aus, aus und vorbei. Ich … ich hasse dich. Da sind keine positiven Gefühle mehr, wenn ich an dich denke. Da ist nur noch Schmerz. Du bist ein Betrüger, ein Idiot … du bist es … du sollst aus meinem Leben verschwinden.“ sagte ich mit tränenerstickter Stimme. Na super, so was von Glaubwürdigkeit! Aus großen Augen sah ich zu ihm hoch. Seine Grauen sahen mich verletzt an, so verletzt, wie ich mich fühlte. Ich hatte ihn doch mit IHR gesehen … und das würde ich nicht überwinden können. Diese Hürde war zu schwer. Ich konnte einfach nicht … und trotzdem zog er mich so plötzlich an sich heran und küsste mich stürmisch, legte alle seine Gefühle in diesen einen Kuss...
I don't wanna close my eyes
I don't wanna fall asleep
'Cause I'd miss you, baby
And I don't want to miss a thing
'Cause even when I dream of you
The sweetest dream would never do
I still miss you, baby
And I don't want to miss a thing
Aber ich konnte nicht! Es ging nicht. Meine letzte Willenskraft zusammenraufend riss ich mich von ihm los, schüttelte den Kopf und rannte – rannte, so schnell meine Beine mich tragen konnten. Ich durfte nicht mehr schwach werden …
Und jetzt, jetzt stand ich hier und war am Verzweifeln … ich liebte ihn doch so sehr, warum war diese Liebe dann bloß nur so verdammt? Ich hatte gedacht, gehofft, dass er sich für mich ändern würde. Aber er war und würde immer der Aufreißer bleiben, der untreue Frauenheld. Ich hätte es wissen müssen … ich dachte zurück an den Moment, wo ich mir das erste Mal bewusst geworden war, wie sehr ich Sirius Black mochte, nein, ihn sogar liebte …
Es war dunkel und ich lag hier. Im Bett eines Kerls. Und nicht nur irgendeinen Kerls, nein, es war Sirius. Mein bester Freund Sirius war es auch, der mich in seinen starken, warmen Armen hielt und ruhig schlief, während ich mit weit geöffneten Augen einfach nur hier lag und mir überlegte, warum ich mit dem heißesten Frauenhelden der Schule kuschelte. Und warum sich ein Lächeln auf sein Gesicht geschlichen hatte. Ich beobachtete ihn und eine Wärme erfüllte mich, vom Kopf bis in die Zehen und mir wurde bewusst, dass ich dieses Gefühl liebte, es nie mehr missen wollte. Ich wollte ihn, mein Leben lang … ich wollte ihn an meiner Seite haben – was hieß das für uns? Für unsere Freundschaft?
Lying close to you feeling your heart beating
And I'm wondering what you're dreaming
Wondering if it's me you're seeing
Then I kiss your eyes and thank God we're together
And I just wanna stay with you
In this moment forever, forever and ever
Die Tränen liefen weiter unaufhaltsam über meine Wangen und ich schluchzte auf. Seufzend strich ich mir über meine Wangen, so dass meine Hände nach kurzer Zeit tränennass waren. Jetzt musste ich weitergehen. Es hinter mir lassen. Es waren doch nur noch zwei Monate an dieser Schule, dann musste ich ihn nie wiedersehen! Meine Freund konnte ich doch trotzdem sehen … langsam löste ich mich vom Geländer und trat den Rückweg an. Und es war nicht nur der Rückweg zum Schloss, sondern auch der Rückweg zu meinen Gefühlen.
Von Weitem sah ich eine Gestalt auf mich zukommen und mein Herz, das schneller schlug, sagte mir bereits, dass es Sirius war. Mein Sirius … der mich betrogen hatte! Er blieb vor mir stehen und sah mich mit seinen wahnsinns Augen an. Ich war wie festgefroren, konnte ihm nicht ausweichen. „Claire, du musst mir zuhören! Da lief nichts. Ich kann sie nicht einmal gut leiden! Sie hat sich an mich herangeschmissen und mich überfallen. Ich wollte sie loswerden, aber sie war so... beharrlich. Ich war dumm. Ich dachte, wenn ich ihr einen Kuss verspreche, lässt sie mich in Ruhe … ich weiß, wie dumm das von mir war, und wenn du willst, dann hass mich! Aber bitte, verzeih mir. Wenn nicht jetzt, dann irgendwann. Gib uns noch eine Chance!“ Er kniete sich vor mich hin und sah zu mir hoch. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mein Herz schrie danach, ihm zu verzeihen, bevor es noch weiter zerbrech, bevor es endgültig kaputt ging, aber immer wieder drängte sich das Bild von Sirius und dieser Schlampe Kathy in meinen Geist …
I don't wanna close my eyes
I don't wanna fall asleep
'Cause I'd miss you, baby
And I don't want to miss a thing
'Cause even when I dream of you
The sweetest dream would never do
I still miss you, baby
And I don't want to miss a thing
Ich vermisste ihn doch sosehr!
Ich konnte ihn nicht loslassen. Ich konnte nicht. Also stürzte ich mich in seine Arme, die mich sofort umschlossen und nie wieder freigeben würden – ich spürte es einfach!
„Ich habe dir noch nicht verziehen, Mister Black. Lass es uns langsam angehen.“ flüsterte ich nur und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter.
---
Und, ist das ein Kommi wert? :)
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
