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Fanfiction

The Fall into the Shadows - When the betrayal begins - Vollmond

von GinnyWeasley

Als Remus aus seinem tiefen und traumlosen Schlaf aufwachte, spürte er bereits, dass sich das Wetter wieder vollkommen gewandelt hatte. Der ziemlich warme, wenn auch regnerische Tag hatte sich in einen milden und sonnigen, wolkenlosen Abend verwandelt.
Remus seufzte leicht und öffnete schließlich vorsichtig seine Augen.
Als er Madam Pomfrey nicht sehen konnte, da sie einen undurchsichtigen Vorhang um sein Bett gezogen hatte, damit er von merkwürdigen Fragen anderer Patienten verschont bliebt, setzte er sich langsam auf.
Durch das kleine Fenster, das auf seiner Seite des Vorhangs war, konnte er die Hogwartsgründe überblicken, die noch immer nass schimmerten und ihnen einen in einer merkwürdigen Weise bedrückenden Ausdruck gaben. Irgendwie fand Remus es noch immer seltsam, im Moment noch so friedlich sein zu können und gleichzeitig zu wissen, dass er sich in nur wenigen Stunden in eine reißende Bestie verwandeln würde, die eine Gefahr für alle sein würde.
So dankbar er Dumbledore war, dass er ihn hatte nach Hogwarts kommen lassen, so mies fühlte Remus sich bei dem Gedanken, wie er diesen treuen und vertrauensvollen Mann heute Nacht wieder hintergehen würde und durch sein eigenes Verlangen, nicht alleine zu sein, andere Menschen womöglich in Gefahr brachte. Er war in gewisser Weise sogar froh, dass er sich nur sehr schwer an das erinnern konnte, was in den Vollmondnächten geschah, denn er wusste, dass es bereits einige Male sehr knapp geworden war.

Nur wenige Minuten später kam Madam Pomfrey um den Vorhang zu Remus und half ihm dabei, sich für den Weg zur Peitschenden Weide fertig zu machen. Ihm schien es, als würde die Zeit, die er noch hatte, wie im Fluge vergehen und er nahm kaum wahr, was Madam Pomfrey ihm erzählte.

Als sie ihn schließlich an der Peitschenden Weide alleine ließ und er in den dunklen Tunnel hineinrutschte, fragte er sich zum ersten Mal, warum Sirius und James nicht gekommen waren. Hatte Snape doch die Wahrheit gesagt, dass er heute Nacht alleine sein würde?
Bei den Gedanken daran zog sich Remus´ Magen schmerzhaft zusammen und er fühlte einen Stich in seinem Herzen.
,Ich muss mich beeilen`, ging es ihm durch den Kopf, denn er wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, zur Heulenden Hütte zu gelangen. Der Gang vor ihm lag dunkel da und es roch nach vermodertem Holz. Aus seinem leichten Gang ging Remus allmählig in einen Trott über, doch er merkte, wie die Aufregung der bevorstehenden Verwandlung ihn verfolgte. Schließlich begann er zu rennen, was für ihn durch seine bereits einsetzende Umformung auch in dem flachen Gang kein Problem war.
Nach ewiger Zeit erreichte Remus endlich keuchend den Eingang zur Hütte.
Remus spürte, wie seine Hände langsam begannen, sich in die Länge zu strecken und seine Fingernägel gewaltige Ausmaße annahmen.
Mit letzter Kraft bewältigte Remus die Stufen ins Innere der Hütte und schaffte es, die Tür zu schließen. Sauer auf sich selber, weil er zu schwach war, sich dagegen zu wehren, riss er sich mit einer gewaltigen Wucht die ersten langen, braunen Haare aus, die auf seiner linken Hand zu wuchern begannen.
Noch verzweifelt versuchte er seinen Verstand zu behalten, versuchte das Tier in sich zu verdrängen, die Kontrolle zu behalten, doch es war vergebens. Mit jeder Sekunde nahm das Monster in ihm mehr von seinem Geist ein und auch sein Körper ließ alle Barrieren fallen.
Vor Schmerzen schrie Remus, doch es half nichts, die Schmerzen wurden nicht weniger. Stattdessen wurde Remus´ Körper völlig steif und begann schließlich zu zittern. Mit einem lauten Knall fiel Remus zu Boden. Er hatte die Kontrolle vollständig verloren. Er konnte nichts dagegen machen und nur seine Schreie, die laut immer und immer wieder in der Heulenden Hütte wider hallten, zeugten von dem Kampf, der sich in Remus abspielte.
Allmählig zog sich der Kopf des Monsters in die Länge und seine Lippen und Zähne traten immer weiter hervor. Wie in einem Wahn biss Remus um sich, während seine Zähne immer länger wurden. Schließlich zogen sich seine Schultern zurück und verformten Remus´ Rücken vollständig. Der Stoff von seiner Kleidung riss auf und gab den Blick auf einen Körper frei, der völlig mit dicken, langen, schwarzen Haaren überzogen war und in keiner Weise noch daran erinnerte, dass es sich hier einst um einen Menschen gehandelt hatte.
Ein letzter Schrei entwich Remus´ Mund, der jedoch zu einem Heulen wurde, als Remus sich die letzten Stofffetzen vom Leib riss.

Und dann war es vorbei.
Das Jaulen fand ein jähes Ende und Remus, der inzwischen ein ausgewachsener Werwolf war, erhob sich vom Boden und baute sich zu einem riesigen Monster auf.


„Verdammter Mist“, meinte Sirius laut, als James, Peter und er den verlassenen Krankenflügen erreichten. „Wieso ausgerechnet heute!“
„Vielleicht sollten wir Madam Smoth fragen, ob wir unsere Strafarbeit nicht an einem anderen Tag ableisten können... oder ihr vielleicht anbieten, eine Woche lang jeden Abend die Bibliothek zu säubern“, schlug James vor. Auch wenn er sich ärgerte, dass sie Remus nicht mehr erwischt hatten, so hatte der Versuch wenigstens den Effekt gehabt, den Sirius sich erhofft hatte - er dachte nicht länger über den Streit mit Lily nach.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie einen solchen Deal mit sich machen lässt, oder?“, fragte Sirius und blickte aus dem Fenster des Krankenflügels hinab auf die Hogwartsgründe. Madam Pomfrey war gerade dabei mit einem langen Stock, der am Rand des Waldes gelegen hatte, den Knoten am Fuß der Peitschenden Weide zu berühren, der den Baum erstarren ließ.
„Ich werd dann wohl mal runtergehen“, quiekte Peter, der ebenfalls wie Sirius beobachtete, wie Remus unter der Peitschenden Weide verschwand.
„Wir kommen so schnell es geht nach, Wurmschwanz“, meinte James. „Versuch Remus irgendwie abzulenken... du weißt, was passiert, wenn er alleine ist...“
Peter nickte nur und eilte aus dem Krankenflügel.
Als er verschwunden war, schlug Sirius sauer mit der Hand gegen eines der Betten, bereute es jedoch gleich wieder, da dadurch seine Hand schmerzhaft weh zu tun anfing.
„Wir können nichts ändern, Tatze. Lass uns lieber in die Bibliothek gehen, vielleicht können wir dann früher gehen...“

Obwohl James und Sirius bereits zwanzig Minuten zu früh in der Bibliothek ankamen, wartete Madam Smoth bereits auf sie.
„Aah, da seid ihr ja“, begrüßte sie die beiden, als sie sie entdeckte. Ihr Tonfall war freundlich und ließ nicht ahnen, dass Sirius und James aufgrund einer Strafarbeit da waren. „Wollt ihr schon anfangen oder noch auf Mr Snape warten?“, fragte sie die beiden.
„Ähm... Madam Smoth“, begann James, „... äh... wir wollten Sie, bevor wir anfangen, eigentlich noch um einen… um einen Gefallen bitten.”
Madam Smoth hob die Augenbrauen leicht, wirkte dadurch jedoch nicht abweisend. Nachdem sie nichts sagte, fuhr James fort.
„Also es geht um die Strafarbeit... ähm... wäre es vielleicht möglich, dass wir sie... etwas später... ableisten könnten?“ Als er den Blick der Bibliothekarin sah, fügte James noch schnell hinzu: „Also wir wollen uns nicht drücken... aber heute Abend ist ziemlich... äh... ungünstig für uns...“
„Mr Potter“, antwortete die Bibliothekarin schließlich, und ihr Ton war streng geworden. „Sie wissen, warum Sie hier sind, nicht wahr? Und Sie wissen genauso gut wie ich, dass eine Strafarbeit Strafe sein soll. Sie selbst haben den Zeitpunkt gewählt, an dem Sie auffällig wurden und nun habe ich das Recht den Zeitpunkt zu wählen, an dem Sie dafür bestraft werden.“
„Es geht uns doch nicht darum, Ihnen dieses Recht zu nehmen“, mischte sich Sirius bemüht ruhig ein. „Es ist nur so, dass wir morgen drei lange Aufsätze abgeben müssen und heute noch nicht fertig geworden sind...“
„Sie zwei werden mit ihren Hausarbeiten nicht rechtzeitig fertig?“, fragte Madam Smoth skeptisch und schaute Sirius direkt in die Augen.
„Na ja, wir hatten eher eine Art... Streit“, versuchte James sich. „Und dabei... sind unsere Aufsätze... verloren gegangen.“
„Ins Feuer gefallen“, stimmte Sirius zu und musste ein Lachen unterdrücken.
„Ins Feuer gefallen?“, fragte die Bibliothekarin nach und zog dabei ihre Augenbrauen so hoch, dass sie Gefahr liefen, in ihren buschigen Haaren zu verschwinden.
„Ja“, bestätigte James Sirius´ Worte. „Es geht uns wirklich nicht darum, uns zu drücken“, wiederholte er, „aber wir haben noch eine Menge zu schreiben...“
„Wir würden auch an mehreren Abenden Strafarbeiten machen“, fügte Sirius noch hinzu. „Solange es nicht heute ist...“
Madam Smoth blickte die beiden einen Moment lang forschend an, ehe sie schließlich nickte.
„Also schön... Ich erwarte euch dann morgen Abend um 19 Uhr. Und dann keine Ausreden, verstanden?“ Sie blickte James und Sirius streng an, doch ihr Ton war inzwischen wieder freundlich.
„Ja, wir werden dann sicher tun, was immer Sie von uns wollen“, versicherte James ihr noch einmal.
„Los, dann raus hier, ihr habt noch einiges zu tun“, jagte die Bibliothekarin die beiden Rumtreiber nach draußen.
Kaum waren die beiden außer Hörweite von Madam Smoth, prusteten beide laut los.
„Ins Feuer gefallen, ja?“, lachte James, als er sich wieder einigermaßen einbekommen hatte.
„Ich kann unser Glück nicht fassen!“, grinste Sirius breit.
„Ich hätte auch nie gedacht, dass es klappen würde!“, freute sich James.


Als Peter an der Peitschenden Weide ankam, hatte er keine Probleme, den Knoten am Fuß des Baumes zu berühren und in den Geheimgang zu huschen. Als Ratte war er so klein, dass der Baum ihn noch nicht mal als Gefahr wahrnahm. Dennoch musste Peter den Knoten berühren, da dieser gleichzeitig den Gemeingang öffnete. So konnte keiner sehen, dass ein Tunnel von der Weide wegführte, solange niemand den Knoten berührte und den Baum somit erstarren ließ. Remus hatte erzählt, dass Professor Dumbledore das für den sichersten Weg hielt, um die Schüler vor Remus, und Remus´ Geheimnis vor den Schülern zu schützen.

So schnell Peter konnte, tippelte er den engen Gang entlang. Er hatte den Weg schon etliche Male zurückgelegt, jedoch waren zumindest Sirius und James immer dabei gewesen. Peter hatte alleine keine Angst, dennoch hatte er ein flaues Gefühl im Magen. Das Szenario erinnerte ihn an irgendwas, jedoch konnte er sich nicht entsinnen, woran. Er war diesen Gang noch nie alleine gelaufen, und doch schien es ihm, als wäre er mal einen Gang alleine entlang gelaufen, der diesem sehr ähnlich war... Und auch da musste er alles als Ratte getan haben, die Perspektive war unverwechselbar.
Je mehr sich Peter jedoch versuchte daran zu erinnern, desto mehr schien die Erinnerung wieder zu verblassen, bis er sich schließlich gar nicht mehr sicher war, überhaupt jemals als Ratte einen dunklen Tunnel entlang gekrabbelt zu sein. Wahrscheinlich war es nur ein Traum gewesen, redete er sich ein, und verwarf jeden weiteren Gedanken.

Bereits als Peter in die Nähe des Einganges zur Heulenden Hütte kam, konnte er den Kampf hören, den Remus dort mit sich selbst führte. Remus´ Heulen hallte laut in dem Gang wider und das Echo machte es noch viel schlimmer. Peter beeilte sich, denn er hatte nicht vergessen, wie Remus vor Jahren ausgesehen hatte, als noch keiner der Rumtreiber ein Animagus gewesen war. Damals war Remus jeden Monat zu Vollmond alleine in die Heulende Hütte gegangen, und da er keinen gehabt hatte, den er kratzen und beißen konnte, hatte er sich in seinem Blutrausch immer selbst verletzt. Manchmal lag er dann am nächsten Tag mit so schlimmen Verletzungen im Krankenflügel, dass er von der Krankenschwester regelrecht wieder zusammen geflickt werden musste. In Peters Augen war es ein Wunder, dass Remus manche dieser Verletzungen überlebt hatte und nicht mehr als ein paar blasse Narben geblieben waren. Und Peter wollte nicht daran schuld sein, würde man Remus morgen halb tot aus der Heulenden Hütte heraustragen müssen.

Peter hastete den Gang immer weiter entlang, bis er schließlich die Stufen zum Eingang der Hütte erreicht hatte. Geschickt kletterte er sie hoch, bis er vor der Tür stand, hinter der Remus wütete.
Remus´ Heulen war inzwischen so laut zu hören, dass Peter sich fragte, wie die Einwohner von Hogsmeade annehmen konnten, Geister würden diesen Lärm verursachen.
Rasch berührte Peter den Auslöser zu einem Mechanismus, der die Tür aufschwingen ließ, und huschte in die Heulende Hütte hinein.

Augenblicklich hörte das laute Heulen auf, denn der Werwolf hatte trotz seines Rausches das Aufschwingen der Tür bemerkt und beobachtete die Tür nun aufmerksam.
Auch in der Hütte gab es einen kleinen Schalter, der die Tür auf oder zu schwingen ließ, da die Tür keine Klinke hatte. Peter wetzte durch den Raum und drückte den Schalter, und die Tür begann sich zu schließen.
Wie in einem Wahn hetzte Remus nun auf die Tür zu, und versuchte sie am Schließen zu hindern. Doch als er sie erreichte, war sie bereits ins Schloss gefallen, und der Werwolf konnte nichts anderes mehr tun, als wütend seine Krallen in das Holz der Tür zu versenken und sie zu zerkratzen.
Peters Atem ging schnell und er fragte sich, wie er gegen eine solche Bestie etwas ausrichten sollte. Peter hatte Remus noch nie so gesehen, denn wenn Sirius, James und er normalerweise den Raum betraten, war Remus noch nicht einmal vollständig verwandelt und blieb auch nach der Verwandlung immer ruhig.
Doch nun tobte Remus und schien Peter noch nicht einmal bemerkt zu haben. Zum ersten Mal sah Peter Remus so unkontrolliert und verstand, warum alle Angst vor diesen Bestien hatten. Es jagte Peter einen kalten Schauer über den Rücken, dass er mit einem Werwolf befreundet war. Was würde passieren, würde as Monster in Remus irgendwann erwachen, wenn kein Vollmond war? Wie konnte man nur das Risiko eingehen, so eine Bestie frei rumlaufen zu lassen?
In seiner Angst und Hilflosigkeit entwich Peter ein leises Fiepen - keiner hätte es bei dem Lärm, den Remus machte, während er noch immer wütend an der Tür kratzte, gehört. Doch der Werwolf selbst wurde mit einem Mal völlig ruhig, so wie ein Löwe, der gerade Beute gewittert hatte.
Langsam drehte er sich um, und Peter konnte sehen, wie die gelben Augen des Monsters die Hütte absuchten. Peter versuchte ruhig zu bleiben, doch Panik begann ihn zu übermannen. Was würde diese Bestie mit ihm machen, wenn sie ihn in ihre Klauen bekam? Würde sie ihn einfach zerfetzen, so wie sie sie bis jetzt selbst zerkratzt hatte? Peter konnte selbst in der Dunkelheit die tiefen Wunden sehen, die überall an Remus´ Körper klafften. Überall sickerte verseuchtes Blut in das dicke braune Fell des Monsters und verklebte dort.

Peters Herzschlag ging inzwischen so schnell, dass er sich sicher war, Remus würde ihn hören. Für einen Moment dachte er daran, die Tür wieder zu öffnen und den Tunnel zum Schloss zurück zu rennen, doch schon Sekunden später war ihm klar, dass es keinen Sinn hatte. Sobald Remus entdecken würde, dass die Tür erneut aufging und Peter hinausschlüpfte, würde er ihm folgen und jagen. Und im ganzen Tunnel gab es keine Versteckmöglichkeit, also hätte das Monster ihn eingeholt und zerfetzt, noch bevor er das schützende Gras der Hogwartsgründe erreichen konnte.
Völlig gelähmt hockte Peter da. Er wusste, dass es kein Entkommen gab. Seine einzige Überlebenschance war, Remus solange von sich fern zu halten, bis James und Sirius eintrafen, und das konnte noch Stunden dauern, immerhin hatte ihre Strafarbeit gerade erst angefangen.
Die gelb-leuchtenden Augen des Monsters kamen immer näher und Peter spürte förmlich den Atem des Werwolfes. Jeden Moment würde er ihn nun entdecken und dann... Peter wollte gar nicht daran denken, was dann passieren würde. Blinde Panik packte ihn und gerade noch rechtzeitig huschte Peter von seiner Ecke weg unter einen Tisch.
Remus hatte Peter schließlich entdeckt und war auf ihn losgegangen. Seine Krallen versenkten sich genau dort, wo Peter nur eine Sekunde zuvor noch gekauert hatte.
In seinem Zorn, dass seine Beute ihm entwischt war, heulte Remus laut auf und setzte erneut zum Sprung an. Wieder konnte Peter nur knapp den scharfen Klauen des Monsters entkommen. Völlig in Panik und Angst flitzte Peter quer durch den Raum, der Werwolf direkt hinter ihm. Tische und Stühle gingen zu Bruch, Remus´ Krallen versenkten sich in Möbel, den Boden und die Wände, doch er schaffte es nicht, die kleine und schnelle Ratte zu erwischen, was seine Wut nur noch steigerte. Peter war für den Werwolf wie eine lästige kleine Fliege, und er wollte sie einfach nur zermatschen.

Peter fragte sich, wie lange er Remus noch entkommen konnte, denn er spürte, wie die Hetzjagd ihn müde machte. Die Nacht hatte gerade erst angefangen und Peter war sich sicher, dass er sie nicht überleben würde.
Wie hatte er sich nur darauf einlassen können, mit einem Werwolf befreundet zu sein? Wie hatte er sich nur darauf einlassen können, jeden Vollmond mit dieser Bestie zu verbringen? Nein, Remus war nicht sein Freund, er war ein Monster und würde es immer sein...

Wie schon seit zehn Minuten huschte Peter quer durch die Hütte, doch mit einem Mal spürte er, wie sich die Krallen des Werwolfs in sein dünnes Fell eingruben. Peter konnte gerade noch entwischen, doch die tiefen Kratzer bluteten und brannten stark. Remus heulte vor Ärger und setzte Peter nach, doch dieser wechselte genau im richtigen Moment die Richtung.
Gerade als Remus zu einem weiteren Sprung ansetzen wollte, um Peter endgültig zu vernichten, öffnete sich die Tür zur Hütte und Remus erstarrte in seiner Bewegung. Schnell nutzte Peter die Gelegenheit und schlüpfte in eine der hintersten Ecken der Hütte, die außerhalb von Remus´ Reichweite war. Sein Atem ging schnell und unregelmäßig. Das warme Blut lief an seinen Seiten hinunter und Peter wurde ganz heiß und schwindelig.
Mit einem Mal hörte Remus´ Heulen vollständig auf und er gab keinen Laut mehr von sich. Nicht mehr in Remus´ Nähe und für die nächsten Sekunden auf alle Fälle außer Gefahr, blickte Peter endlich zur Tür: Dort standen ein großer schwarzer Hund und neben ihm ein mächtiger Hirsch. Für einen Fremden hätte dieser Anblick wohl komisch gewirkt, doch für Peter bedeutete er alles. Peter wusste nicht, wie die beides es geschafft hatten, so schnell ihre Strafarbeit zu erledigen, doch es kümmerte ihn auch nicht. So schnell er konnte tippelte Peter an Remus vorbei, der ihm gerade mal einen mittelmäßig interessierten Blick hinterher warf und sich nicht einmal rührte, als die Ratte, die eben noch seine Beute gewesen war, zwischen den Pfoten der Neuankömmlinge hindurch in den Tunnel flitzte und in der Dunkelheit verschwand.

James warf Sirius einen Blick zu, der sofort verstand. Ohne zu zögern trottete der mächtige Hund auf Remus zu und drängte ihn ohne Mühe wieder in den Raum zurück. James machte dagegen einen Schritt zurück und drehte sich dann um. Hinter ihm konnte er hören, wie Sirius die Tür ins Schloss warf und Remus erneut zornig zu knurren anfing.
Mit eleganten Schritten ging der Hirsch den dunklen Gang entlang, während seine Augen den Boden absuchten. Peter konnte noch nicht allzu weit weg sein, und es war wichtiger als alles andere, dass James ihn fand, denn er war sicher, dass Peter ansonsten irgendetwas Dummes anstellen würde.
Schon nach nicht mal einer Minute hatte James Peter gefunden und verwandelte sich zurück in einen Mann.
„Peter!“, rief er, doch die kleine Ratte lief unbeirrt weiter. „Peter! Verdammt, bleib stehen!“
Als Peter keine Reaktion zeigte, richtete James seinen Zauberstab auf den Animagus und murmelte einen Zauberspruch. Augenblicklich schoss ein blauweißer Lichtstrahl auf Peter, der sich in dem Moment, in dem ihn der Fluch traf, ebenfalls zurück in einen Mann verwandelte und am Boden liegen blieb. Erst jetzt wurde das ganze Ausmaß seiner Verletzungen deutlich. Seine Robe war völlig zerrissen und in Blut getränkt und sein Rücken war von gewaltigen Fleischwunden überzogen, die bestimmt ein oder zwei Zentimeter tief waren. Die Haut dort war völlig zerrissen und hing in Fetzen neben den Wunden.
Vor Schmerzen zitterte Peter und konnte sich kaum bewegen. Die Verwandlung hatte ihn zusätzlich geschwächt und die Wunden praktisch auch noch vergrößert.
Geschockt über Peters Zustand wich James unbewusst einen Schritt zurück, doch Peter nahm all seine Kraft zusammen und schaffte es schließlich, sich an der Wand hochzuziehen. Als er James´ Gesichtsausdruck sah, begann er trotz seiner Schmerzen kalt zu lachen.
„Vor mir hast du jetzt Angst, nicht wahr? Aber mit dem Werwolf dahinten“, er hob einen Arm und zeigte mit ihm zitternd in Richtung Hütte, „läufst du jeden Tag herum! Du hast nicht mal Angst vor ihm, wenn er dieses Monster ist und Leute beißt und zerstückelt, oder?“ Peters Stimme war nicht schwach oder zitternd, sondern fester und entschlossener, als James sie jemals zuvor gehört hatte. Es waren nicht Peters Worte, und es war auch nicht seine Stimme.
„Wurmschwanz -“, begann James, doch Peter fiel ihm wütend ins Wort.
„Was ,Wurmschwanz´? Willst du mich aufhalten, dafür sorgen, dass ich ja niemanden erzähle, welche Bestie Remus ist? Möchtest du verhindern, dass ich zu Dumbledore gehe und ihm berichte, was ihr macht? Willst du, dass ich weiterhin so verstümmelt rumlaufe und mich nicht behandeln lasse?“
Völlig von der Wucht der Worte und dem Hass in Peters Stimme gelähmt, betrachtete James seinen Freund nur. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, so hatte Peter doch Recht. Er konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen. Peter war ziemlich stark verletzt und brauchte medizinische Versorgung... und das würde bedeuten, dass jemand ihr Geheimnis, die Wahrheit, erfahren musste...
„Hör zu, Wurmschwanz“, setzte James erneut an, obwohl er nicht wirklich wusste, was er sagen sollte. „Remus kann nichts dafür... er kann nichts dafür, dass er ein Werwolf ist, und er kann auch nichts dafür, dass er dich verletzt hat. Meinst du wirklich, er hätte dir das angetan, wenn er sich unter Kontrolle gehabt hätte?“
James merkte, wie Peter etwas dagegen sagen wollte, und schnitt ihm die Worte ab.
„Willst du es sein, Wurmschwanz, der Remus´ Leben zerstört?“, fragte er wütend. Peter war zwar sein Freund, doch Remus war es genauso, und für James war klar, wer im Moment mehr seine Unterstützung brauchte. „Du weißt, was sie mit Remus machen, wenn jemand von seinem Werwolfdasein erfährt, Peter! Deine Verletzungen können geheilt werden, aber Remus wird immer ein Werwolf bleiben müssen, egal was du tust! Möchtest du wirklich unsere Freundschaft zerstören, Wurmschwanz, nur um dich an Remus für etwas zu rächen, für das er nicht mal etwas kann?“
Peter blickte James einen Moment direkt in die Augen, bevor er etwas nuschelte, das James jedoch nicht verstand. James war Peter nicht böse, denn er wusste selber nicht, wie er an Peters Stelle reagiert hätte.
„Komm, wir sollten zu Madam Pomfrey“, meinte James schließlich, denn Peter wurde mit jedem Moment blasser und sah nicht so aus, als würde er noch lange durchhalten.
Peter nickte nur und gemeinsam gingen die beiden Rumtreiber den dunklen Gang zum Schloss zurück.


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