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Fanfiction

The Fall into the Shadows - When the betrayal begins - Schmerzhafte Begegnungen

von GinnyWeasley

„Wo warst du?“, fragte sie leicht besorgt, stand von ihrem Tisch auf und ging zu ihm, als er gerade zur Bibliothek hereinkam.
Sie hatte es in ihrem Schafsaal alleine nicht mehr ausgehalten und dachte, sie könnte sich am besten von ihren trüben Gedanken ablenken, indem sie versuchte, ein paar ihrer Hausaufgaben zu erledigen.
„Schlafsaal“, murmelte Severus etwas missgelaunt, war jedoch froh, dass er sie traf, und umarmte sie liebevoll.
„Ich hab mir Sorgen gemacht“, flüsterte sie in sein Ohr.
„Tut mir Leid“, gab Severus aufrichtig zurück. „Ich wollte in Ruhe nachdenken und ein wenig studieren, um mich abzulenken…“
„Ich weiß“, antwortete sie und machte sich von ihm los. Sie schaute ihm direkt in die Augen, bevor sie sagte: „Du machst es mir nicht gerade leicht…“
„Tut mir Leid“, wiederholte Severus. „Aber du musst verstehen, Tru, es ist im Moment nicht gerade einfach für mich.“
Severus erwiderte ihren Blick. Tru sah, wie aus seinen Augen Traurigkeit und beinahe Angst sprachen, was sie beinahe verzweifeln lieĂź.
Tru wusste, dass sie ihn nicht drängen durfte, da er dann wahrscheinlich noch weniger reden würde, doch es tat ihr weh, einfach nur dazustehen und ihm nicht helfen zu können.
„Severus -“, begann sie, doch er unterbrach sie.
„Ich bin dir wirklich dankbar, dass du noch immer zu mir stehst und mir die Zeit lässt, die ich brauche“, er versuchte er zu lächeln, was ihm jedoch grauenvoll misslang. „Wenn du wüsstest, was ich getan habe, dann würdest du mich dafür hassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich zu so etwas in der Lage sein könnte, und ich hasse mich selbst dafür, dass ich es soweit habe kommen lassen… bitte versteh Tru, ich kann nicht darüber reden…“, sagte er matt.
In seinen Augen lag ein Bedauern, dass Tru niemals zuvor bei ihm gesehen hatte. Vorsichtig drückte sie Severus an sich, so dass sie hören konnte, wie sein Herz leise unter seiner Brust pochte.

„Schau mal, wer da ist, Tatze“, sagte James leise, als er und Sirius die Bibliothek betraten.
„Hallo Snivelly“, meinte Sirius laut und grinste.
Sofort spann Severus herum, löste sich dabei von Tru und griff in seine Tasche nach seinem Zauberstab.
„Oh, haben wir dich gerade beim Kuscheln gestört?“, fragte Sirius provozierend.
„Besser als keine Freundin zu haben, Black“, gab Severus kalt zurück und zog gleichzeitig seinen Zauberstab aus seiner Tasche, zum Angriff bereit. Im gleichen Moment holten auch Sirius und James ihre raus und hielten sie auf Severus gerichtet.
„Severus, nicht!“, flüsterte Tru ihm ins Ohr, so dass nur er es hören konnte. Doch James konnte es von ihren Lippen ablesen und grinste.
„Muss sie dir immer sagen, dass du artig sein sollst?“, machte er sich über sie lustig.
„Halt die Klappe, Potter, oder du wirst es büßen“, zischelte Snape giftig wie eine Schlange.
„Was willst du tun?“, lachte Sirius. „Uns beide umbringen und dann weiterkuscheln?“
Ohne, dass es ihm bewusst war, hatte Sirius einen wunden Punkt bei Severus getroffen.
‚Er kann es nicht wissen’, schoss es Severus durch den Kopf, doch sein Herz pochte unweigerlich schneller. Was, wenn er es doch wusste? Severus’ Gesichtszüge strafften sich ein wenig, doch ansonsten ließ er sich nicht anmerken, dass Sirius’ Äußerung ihn irgendwie getroffen hatte.
Aus dem Augenwinkel sah Severus, dass sich einige der SchĂĽler, die in der Bibliothek saĂźen, von ihren BĂĽchern abgewandt hatten, um das Geschehen neugierig zu verfolgen.
‚Wahrscheinlich sind sie scharf darauf zu sehen, wie Black und Potter mich fertig machen’, dachte er bitter. ‚Doch diese Genugtuung werde ich ihnen nicht geben’, schoss es ihm wütend durch den Kopf.
„Vielleicht sollten wir nicht mehr ganz so unvorsichtig sein, Tatze“, grinste James, als hätte er Severus’ letzten Gedanken gelesen. „Immerhin hat unser Snivelly ja jetzt Verstärkung von seiner kleinen Freundin.“
„Ihr beide führt euch echt auf wie kleine Kinder. Ihr gehört zurück geschickt in die Krabbelgruppe!“, rief Tru zu James und Sirius.
„Hast du das gehört, Krone?“, fragte Sirius belustigt. „Wir benehmen uns wie kleine Kinder!“ Er grinste übers ganze Gesicht.
„Buhuu“, lachte James. „Jetzt fängt schon Snivellys Freundin an, uns zu beleidigen.“ Er setzte eine Grimasse auf, als würde er gleich anfangen zu weinen. Viele der zuschauenden Schüler lachten bei dem Anblick.
„Lass Tru aus dem Spiel!“, keifte Severus und umklammerte seinen Zauberstab noch fester als er es eh schon tat, so dass seine Knochen sichtbar aus seiner dünnen, blassen Haut hervortraten.
„Oh, haben wir da einen wunden Punkt getroffen?“, fragte Sirius lachend.
„Halt endlich die Klappe, Black!“
„Was sonst?“, wollte Sirius erneut wissen.
„Komm Tatze, wir lassen Snivelly und seine Freundin besser alleine, ansonsten wird’s bestimmt übel mit uns enden“, lachte James, und eine Reihe der Zuschauer lachte ebenfalls.
„Zudem wär’s schade, würde – wie hieß sie noch? Tru? – einen schlechten Eindruck von uns bekommen“, stimmte Sirius zu und setzte ein verführerisches Lächeln auf. „Immerhin ist sie ziemlich hübsch, findest du nicht, Krone? Wäre doch schade…“
„Ihr seid echt widerlich!“, schrie Tru und spuckte Sirius vor die Füße.
„Ich glaube, du hast es ihr bereits mit ihr verscherzt, Tatze“, meinte James lachend.
Sirius setzte einen beleidigten Gesichtsausdruck auf.
„Was findest du an Snivelly eigentlich so toll?“, fragte er provozierend. „Ich hoffe, du gehst nicht mit ihm ins Bett… es muss schrecklich nach dreckigen Unterhosen stinken…“
„Ich hab euch gesagt, ihr sollt uns in Ruhe lassen!“, rief Severus wütend. „Impedimenta!“

Völlig überrascht von Severus’ Angriff wurde James von dem Fluch nach hinten geworfen und sein Kopf schlug hart gegen die Wand neben der Tür.
Viele der SchĂĽler schrieen, und die, die bis dahin noch ĂĽber ihren BĂĽchern gehangen hatte, waren durch den Knall aufgeschreckt und verfolgten nun auch die Auseinandersetzung.
Sirius, der noch beobachtet hatte, wie James gegen die Wand geschlagen war, schrie augenblicklich: „Stupefy!“
„Protego!“, rief Snape wütend und Sirius konnte sich gerade noch vor dem durch den Schild-Zauber zurückgeprallten Fluch wegducken.
Stattdessen traf der Fluch Madam Smoth, die Bibliothekarin, die gerade in dem Moment zur TĂĽr reingekommen war.
Völlig ungeschützt wurde sie von dem Fluch mitten auf der Brust getroffen, erstarrte mitten im Gehen und fiel schließlich einfach nach hinten um. Ihr Gesicht war zu einer Grimasse aus Wut und Schock verzerrt und einige der Schüler, die das Geschehen gebannt verfolgt hatten, eilten zu ihr.

Sirius, der sicher war, dass weder Snape noch Tru jetzt noch einen Fluch auf ihn jagen würden, setzte schnell zu James rüber und half ihm auf die Beine. An James’ Hinterkopf war eine kleine Platzwunde auszumachen, von der ein wenig Blut tropfte.
Da jemand in der Zwischenzeit den Gegenfluch zu „Stupefy“ gesprochen hatte, kam auch die Bibliothekarin langsam wieder zu Bewusstsein. Einige der jüngeren Schüler, vor allem Erstklässler, halfen ihr wieder auf.
Kaum hatte sie Severus, Sirius und James erblickt, die noch immer ihre Zauberstäbe fest umklammert hielten, fing sie an zu toben.
„Was fällt euch eigentlich ein?“, rief sie in voller Lautstärke, die einige der Schüler um sie herum springen ließ. James hatte das Gefühl, sein Trommelfell würde jeden Moment platzen.
„Als wenn es nicht schon genug Probleme gäbe! Habt ihr euch eigentlich mal überlegt, was alles passieren kann, wenn ihr so unkontrolliert Flüche durch die Luft jagt? Zurück in euer erstes Schuljahr sollte man euch dafür stecken, denn ihr habt offenbar noch nichts begriffen! Und einmal abgesehen davon, dass in der Bibliothek und in den Korridoren das Duellieren und das Zaubern sowieso verboten ist, solltet ihr wenigstens ein wenig Hirn haben, um zu verstehen, dass es genau solche Leute, wie ihr es seid, es sind, die die Gesellschaft kaputt machen! …“
So ging es noch eine Viertelstunde weiter, obwohl es James viel länger vorkam.
Sein Kopf hämmerte und er dachte, er würde jede Sekunde zerplatzen. Aus der Wunde an seinem Hinterkopf sickerte noch immer Blut in seine Haare und verklebte dort.
Als die Bibliothekarin endlich geendet hatte, hatte James nur den Wunsch, sich hinlegen zu können, damit sein Kopf aufhörte zu pochen.

Gerade als er dachte, Madam Smoth wĂĽrde sie gehen lassen und er und Sirius schon halb zur TĂĽr raus waren, rief sie sie noch mal zurĂĽck.
„Falls ihr dachtet, ihr kommt damit so davon, habt ihr euch getäuscht“, keifte sie wütend und stand dabei Snape in nichts nach. „Damit ihr endlich begreift, warum ihr nach Hogwarts gehen dürft, und damit ihr auch endlich kapiert, dass in der Bibliothek nicht gezaubert wird, werdet ihr euch alle“, sie zeigte nacheinander auf Sirius, James und Severus, „morgen Abend um 18:00 Uhr hier einfinden! Vielleicht lernt ihr es ja so!“, spuckte sie.

Missgelaunt stampften Sirius und James aus der Bibliothek und machten sich auf in Richtung Gemeinschaftsraum.
„Weißt du, was das Gemeinste ist?“, fragte Sirius grummelnd, wartete jedoch keine Antwort von James ab. „Dass sie uns die Schuld dafür gibt, dass Snape mit seinem dummen Schild-Zauber den Fluch auf sie jagt! Ihn hätte sie alleine Strafarbeit leisten lassen sollen, aber nicht uns! Und schon gar nicht mit der Stinkbombe zusammen!“, redete sich Sirius in Rage.
„Als wenn das das Schlimmste wär“, schoss James scharf auf Sirius, um seine Wut über die Strafarbeit raus zu lassen. „Weißt du, was morgen ist?“
Sirius schaute fragend.
„Morgen ist Vollmond!“, meinte James sauer. „Hoffentlich lässt uns die dumme Kuh nicht zu lange bleiben!“
Er war weder wütend auf Sirius, noch auf die der Bibliothekarin. Vielmehr ärgerte er sich über sich selbst, weil er, als sie Snivellus provoziert hatten, nicht daran gedacht hatte, dass es vermutlich in einer Strafarbeit enden würde, die dann natürlich am nächsten Abend abzuleisten war.

Als Sirius und James die Fette Dame erreichten, murmelte Sirius das Passwort und die beiden schlĂĽpften durch das Portraitloch in den Gemeinschaftsraum.
Kaum waren sie drinnen, sahen sie auch schon Lily und Peter, die beide in den Sesseln vor dem Kamin saßen. Während Lily las, versuchte Peter noch immer den Berg an Hausaufgaben, den sie bereits in ihrer ersten Schulwoche aufbekommen hatten, abzuarbeiten.
Schon bevor Sirius und James die beiden erreicht hatten, sah Lily von ihrem Buch auf und fragte verwundert:
„Wo wart ihr denn so lange? Ich dachte, ihr wolltet nur schnell in die Bibliothek was nachschauen?“ Erst jetzt bemerkte sie, dass James ganz blass war. „Was ist passiert?“, wollte sie wissen und musterte James besorgt.
„Snape“, murmelte James leise, sah sie jedoch nicht an. Stattdessen betrachtete er eingehend den Teppich vor dem Kamin, auf dem offenbar jemand Tinte verspritzt hatte.
Lily beäugte ihren Freund misstrauisch.
„Einfach so?“
Sirius, der offenbar bemerkt hatte, dass James Lily nicht anlĂĽgen wĂĽrde ĂĽber das Geschehene, sagte schnell:
„Wir kamen in die Bibliothek rein und da stand er. Wir haben gar nichts gemacht, aber er hat Krone einfach mit „Impedimenta“ geschockt!“ Sirius versuchte möglichst empört zu klingen, was ihm jedoch nicht allzu gut gelang.
„Ach, hört auf mir einen Bären aufzubinden“, sagte Lily verärgert. „Natürlich habt ihr angefangen!“
Erst jetzt schaute auch Peter von seinen Hausaufgaben auf:
„Ihr habt echt Snape mal wieder fertig gemacht?“, strahlte er. „Wieso habt ihr vorher nichts gesagt? Dann wäre ich doch mitgekommen.“
Sirius warf Peter einen bösen Blick zu, doch James sagte leise:
„Ja, wir haben angefangen…“
„Ihr seid echt spitze!“, funkelte Lily James und Sirius böse an. „Kaum bin ich mal nicht dabei, fangt ihr wieder damit an!“
„Snape hat es doch so gewollt“, verteidigte James sind matt.
„Ach, er hat es gewollt, ja? Ist er zu euch hingekommen und hat euch gefragt, ob ihr ihn fertig machen wollt?“
„Du verstehst es einfach nicht, Lily“, mischte sich Sirius wieder ein. „Snape ist ein Mistkerl und auch wenn wir diesmal angefangen haben, so nutzt er doch ebenfalls jede Gelegenheit, um uns von hinten mit Flüchen anzugreifen!“
„Und ihr meint, das rechtfertigt, dass ihr ihn so mies behandelt?“, fragte Lily zornig.
„Ja das tut es!“, rief Sirius mindestens genauso wütend zurück. Er hatte echt keine Lust, sich vor Lily rechtfertigen zu müssen, zumal er fand, dass sie das alles gar nichts anging. Sie war James’ Freundin, aber dadurch hatte nicht das Recht, ihn zu beschimpfen.
„Vergesst es!“, erwiderte Lily sauer. „Es bringt eh nichts!“ Sie stand auf und lief in Richtung der Mädchen-Schlafsääle.
„Lily“, rief James ihr nach.
„Lasst mich in Ruhe“, schrie sie zornig und rannte einfach weiter.
„Verdammt Lily!“, schrie James. „Meinst du nicht, wir sind schon genug gestraft durch die Strafarbeiten, die Madam Smoth uns gegeben hat?“
Lily blieb an der Treppe stehen und drehte sich noch mal zu James um:
„Wisst ihr, das geschieht euch ganz recht! Anders lernt ihr es ja nicht!“, rief sie und rannte die Treppe rauf.
„Na super, danke für deine Unterstützung“, brüllte James ihr wütend nach, bereute es jedoch sofort wieder, da dadurch sein Kopf wieder schmerzhaft zu hämmern angefangen hatte.
„Ach, lass sie, Krone, sie beruhigt sich schon wieder“, meinte Sirius locker und ließ sich in den Sessel plumpsen, den Lily eben frei gemacht hatte.
„Ich geh schlafen“, sagte James abrupt und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum in den Jungenschlafsaal, in dem Remus bereits in seinem Bett lag und unruhig schlief.


Als Remus am nächsten Morgen gegen halb sechs erwachte, fühlte er sich wie gerädert. Jeder Knochen tat ihm weh und er dachte, sein Schädel würde gleich zerspringen.
Vorsichtig drehte er sich auf die Seite und zog die Vorhänge seines Bettes zurück. Durch die Fenster des Schlafsaals drangen einige müde Lichtstrahlen, die sich gerade noch ihren Weg durch die dunkeln Wolken am Himmel bahnten.
Langsam rappelte Remus sich auf, zog sich seinen Bademantel über und machte sich auf den Weg in den Waschraum. Obwohl sich Remus noch völlig verschlafen und müde fühlte, war sein Körper bereits am Arbeiten, so als wäre er die ganze Nacht nicht zur Ruhe gekommen.
Auch wenn Remus genau wusste, wie er jetzt aussah, blickte er dennoch in den Spiegel. Seine Wangen- und Kieferknochen waren bereits etwas hervorgetreten und seine Augen waren eingefallen. Seine Haut war fiebrig blass und kleine Schweißperlen, die Remus vorher gar nicht gespürt hatte, hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Remus rieb sich mit beiden Händen kurz übers Gesicht, bevor er es mit eiskaltem Wasser bespritzte.
Er war froh, dass es noch so früh war und deshalb kaum einer wach war, da er dadurch ungestört in den Krankenflügel gelangen konnte.
Der Weg dorthin erschien ihm ewig lang, da jeder Schritt ihm schmerzte. Als er schließlich in den Gang zum Krankenflügel einbog, spürte er plötzlich, wie jemand ihm etwas in die Rippen rammte und er zurücktaumelte und auf den Boden fiel.
Vor Schmerzen kniff Remus die Augen zu, doch schon an der Stimme konnte erkennen, wer ihm den Weg versperrt hatte.
„Whoops“, hörte er Snapes kalte Stimme.
„Was soll das, Snape?“, fragte Remus wütend.
„Warum denn so unfreundlich?“, fragte Severus sanft.
„Was willst du?“
„Ich?“, erwiderte Snape unschuldig. „Was sollte ich von einem Werwolf wollen?“
„Verschwinde“, zischte Remus und versuchte aufzustehen.
„Soll ich dir helfen?“, sagte Snape gedämpft. „Immerhin soll so eine Verwandlung ja sehr schmerzhaft und Kräfte raubend sein...“
„Danke, ich schaff’s alleine!“, meinte Remus wütend und stand auf.
Remus versuchte an Snape vorbei in den KrankenflĂĽgel zu gehen, doch der Slytherin versperrte ihm den Weg.
„Geh mir endlich aus dem Weg“, rief Remus sauer, der spürte, wie der Vollmond ihm von Sekunde zu Sekunde mehr seine Kräfte nahm und ihm langsam den Verstand raubte. Remus wusste nicht, wie lange er noch ruhig bleiben konnte, ehe das Tier bei Aufregung die Kontrolle womöglich noch vor dem Abend übernahm. Bereits jetzt hatte er ein, auch wenn noch zu unterdrückendes Verlangen, Snape in den Hals zu beißen...
„Ich würde gern mal wissen“, meinte Severus leise, „wie lange es dauert, eh du schon jetzt versuchst mich zu beißen.“ Seine Lippen kräuselten sich, als er die Genugtuung, die es ihm verschaffte, Remus zu reizen, auskostete.
„Wenn du jetzt nicht sofort verschwindest –„, begann Remus, doch Severus unterbrach ihn.
„Was willst du dann tun? Mir eine Strafarbeit aufbrummen?“ Er lachte. „Ich frage mich, wieso man dich eigentlich nicht zum Schulsprecher gemacht hat? Dachte man, ein Werwolf würde eh zu schwach für den Job sein?“
„Ich bin noch immer Vertrauensschüler“, sagte Remus so ruhig er konnte. „Also hau ab, oder ich gebe dir wirklich eine Strafarbeit“, drohte er, mehr um Snape loszuwerden, als um ihm wirklich eine zu geben.
„Heute Abend wär’s aber schlecht“, meinte Severus und sah Remus fies grinsend an. „Da hab ich nämlich schon eine, zusammen mit deinen Süßen. Sie waren so freundlich und haben sich den gestrigen Abend ausgesucht, um mal wieder negativ aufzufallen.“ Seine Lippen kräuselten sich vor Triumph.
„Was soll das heißen?“, fragte Remus schnell, ehe er sich selbst stoppen konnte.
Severus kostete den Moment voll aus und lieĂź sich Zeit ehe er antwortete.
„Das heißt“, sagte er schließlich, „dass du heute Abend wohl alleine sein wirst, Lupin. Es sei denn, du betrachtest Pettigrew als Gesellschaft...“

Ohne noch etwas Weiteres zu sagen, drehte sich Severus um und ging in Richtung der Kerker davon. Er hatte das erreicht, was er erreichen wollte, denn Remus wĂĽrde jetzt gewiss etwas zum Nachdenken haben.


NatĂĽrlich wusste er nicht sicher, dass Sirius und James Remus immer bei Vollmond begleiteten, doch als er eine Nacht vor den Ferien bei Vollmond am Rand des Verbotenen Waldes gewesen war, um einen Trank zu brauen, der bei Vollmond zubereitet werden musste, hatte sich ihm dort ein komisches Schauspiel geboten.
Gerade als Severus seine Materialien für den Trank ausgepackt hatte, hatte er auf einmal ein lautes Heulen gehört. Augenblicklich hatte er sich umgesehen, seinen Zauberstab fest umklammert, da er sich bewusst gewesen war, dass im Wald, besonders nachts, gefährliche Kreaturen lauerten.
Gerade noch rechtzeitig hatte er seinen erleuchteten Zauberstab in Richtung Wald gerichtet, um zu sehen, wie ein Wolf, gejagt von einem anderen Tier, das sehr nach einem Hund ausgesehen hatte, auf ihn zugerannt kam. Nur wenige Meter von ihm entfernt hatte der Hund den Wolf eingeholt und hatte ihn durch Bisse und Schläge mit den Vorderpfoten wieder ins Dunkel getrieben.

Erst später hatte sich Severus daran erinnert, dass Sirius’ Lachen vielmehr wie ein Bellen klang und hatte sich gefragt, ob es möglich war, dass er in dieser Nacht Remus und Sirius zusammen gesehen hatte.
Zwar erschien der Gedanke ihm abwegig, da Sirius dann ein unregistrierter Animagus hätte sein müssen und es wesentlich wahrscheinlicher war, dass er lediglich zwei Wölfe gesehen hatte, die er im Dunkeln nicht ganz deutlich wahrgenommen hatte, doch schaden konnte es ja nicht, wenn er Andeutungen machte, dass er etwas wüsste.


Remus schaute Snape noch einen Moment nach, ehe er die EingangstĂĽren des KrankenflĂĽgels durchquerte.
‚Wusste Snape etwas?’, fragte sich Remus immer wieder, konnte sich jedoch nicht vorstellen, wann und wie er etwas herausgefunden haben sollte. James, Sirius und Peter gingen mit ihrem Geheimnis, dass sie alle Animagi waren, ja schließlich nicht gerade hausieren. Und Remus konnte sich auch keine Situation vorstellen, in denen Snape sie alle als Tiere hätte sehen können.
‚Vielleicht hat er sich irgendwann nach draußen geschlichen, als Vollmond war’, ging es Remus durch den Kopf. ‚Vielleicht weil er dachte, ich müsste da draußen sein. Vielleicht wollte er es drauf ankommen lassen, vielleicht wollte er es riskieren, dass ich ihn beißen würde, damit man mich von der Schule werfen würde?’
Remus wusste, dass Snape, seit er herausgefunden hatte, dass er ein Werwolf war, immer wieder versucht hatte, ihn loszuwerden.
‚Aber das kann nicht sein’, verwarf Remus seinen letzten Gedanken gleich wieder. ‚Snape könnte nicht vor Dumbledore so tun, als wäre es dann ein Unfall gewesen.’

Remus’ Überlegungen fanden jäh ein Ende, als Madam Pomfrey, die Krankenschwester, ihn erblickte.
„Ah, da bist du ja“, meinte sie freundlich und führte Remus sogleich zu einem Bett. „Ich hab schon auf dich gewartet“, erklärte sie ihr frühes Aufsein.
Wortlos setzte sich Remus auf das Bett und schaute, wie auch schon in seinem Schlafsaal, zum Fenster hinaus.
Der Himmel hatte sich innerhalb der letzten halben Stunde richtig zugezogen, so als würde er Remus’ Gemüt widerspiegeln. Schwere Regentropfen fielen auf den Boden und begannen bereits, ihn zu durchnässen.
Doch durch diesen Anblick hob sich Remus’ Laune ein wenig. Wenn er Glück hatte, und es weiterhin so zugezogen bleiben würde, dann konnte es sein, dass er heute Nacht den Vollmond gar nicht zu Gesicht bekommen würde, und sich der Mond folglich weniger bei ihm bemerkbar machen würde.
Seit er von einem Werwolf, der in der Siedlung gewohnt hatte, in der auch er als Kind gelebt hatte, gebissen worden war, hoffte er eigentlich jedes Mal, dass der Vollmond nachts nicht zu sehen sein wĂĽrde. Er hatte bereits in seiner Kindheit erlebt, wie er dann jedes Mal ein wenig seines Verstandes behalten konnte, auch wenn Sirius und James nicht bei ihm waren. Es war so, als wĂĽrden die Wolken die Wirkung des Mondes abblocken.

Als die Krankenschwester Remus’ sehnsüchtigen Blick aus dem Fenster bemerkt hatte, lächelte sie und meinte:
„Das Wetter sieht heute gut aus.“
Remus nickte kaum merklich und legte sich dann auf sein Bett zurĂĽck. Er wollte nur noch schlafen und war dankbar, dass Madam Pomfrey ihm, wie jedes Mal vor seinen Verwandlungen, einen Schaftrunk brachte.
Kaum hatte er einen Schluck davon genommen, merkte Remus, wie er langsam müde wurde, und sein Körper sich wie von selbst fest in die warmen Kissen seines Bettes drückte.


„Hey, wach auf, Schlafmütze!“, rief Sirius, der die Vorhänge von James’ Bett zurückgezogen hatte, durch den Schlafsaal und warf James ein mit Wasser getränktes Kissen an den Kopf.
„Aaaah“, schreckte James aus seinem Bett hoch, das Kissen noch mitten im Gesicht.
Sirius lachte. „Steht dir gut, Krone.“
„Du bist echt...“, fing James an, nahm dann jedoch das Kissen, und schleuderte es Sirius, der sich gerade umgedreht hatte, in den Nacken.
Peter, der durch den Lärm, den die beiden gemacht hatten, aufgewacht war, schob die Vorhänge seines Bettes zurück, um zu sehen, was los war, und quiekte aus seinem Bett: „Muss das so früh am Morgen sein? Es ist doch noch nicht mal 7 Uhr.“
„Von mir aus kannst du noch weiterschlafen“, meinte Sirius grinsend.
„Weckt ihr mich dann auf?“, fragte Peter unsicher. „Ich werd bestimmt nicht durch den Wecker wach...“
„Ja sicher“, gab Sirius unschuldig zurück und wartete, bis Peter sich wieder in sein Bett zurückgelegt hatte.
James und Sirius blieben beide einen Moment still, darauf wartend, dass Peter wieder einschlief. Als sie ein leises Schnarchen vernahmen, schlich Sirius leise zu seinem Koffer und holte eine alte Socke hervor, die er mit einem Schwung seines Zauberstabs in eine kleine, kupferfarbene Blindschleiche verwandelte. Auf Zehenspitzen tapste Sirius zu Peters Bett und legte die Blindschleiche vorsichtig unter Peters Bettdecke.
Dann packte Sirius schnell ein paar von James’ Anziehsachen und verschwand zusammen mit ihm aus dem Schlafsaal.
Gerade als die Tür ins Schloss geschnappt war, hörten sie, wie Peter aufschrie und wohl vor Angst den Schlafsaal demolierte. Sirius und James prusteten beide los.
„Er ist selbst schuld“, grinste James und zog sich schnell auf den Stufen runter in den Gemeinschaftsraum an.

Als er jedoch am Fuß der Treppe angekommen war, verschwand sein Lachen plötzlich von seinem Gesicht und er blieb wie erstarrt stehen, so dass Sirius voll in ihn hinein rannte.
„Hey, bist du im Laufen eingeschlafen?“, wollte Sirius wissen, der von seiner Position aus nicht sehen konnte, was los war.
„Na, habt ihr wieder euren Spaß?“, fragte Lily sauer, die Peters Schreie gehört haben musste.
„Wir haben nichts gemacht!“, rief Sirius verärgert und schob James weiter.
„Natürlich nicht“, meinte Lily sarkastisch und drehte sich zum Gehen.
„Warte Lily!“, rief James, lief ihr nach und drehte sie am Arm herum.
„Spinnst du?“, keifte Lily ihn an. „Lass mich verdammt noch mal los!“
„Nein, hör mir zu Lily...“, begann James, doch in dem Moment stürmte Peter die Treppe herunter.
Er war völlig bleich im Gesicht und Angstschweiß rannte ihm über die Stirn.
Als er die drei erblickte, blieb er abrupt stehen und deutete wild fuchtelnd zum Schlafsaal hoch:
„Da... böse... giftig... gemein... plötzlich da... geschlafen... giftige Schlange“, murmelte er völlig verstört und gestikulierte weiterhin mit den Armen.
Sirius konnte beim Anblick von Peter ein Grinsen nicht unterdrĂĽcken, Lily jedoch, die sich offenbar denken konnte, was die beiden getan hatte, schrie:
„Soviel dazu, dass es mit Snape etwas Besonderes ist!“, keifte sie, riss sich von James los und verließ wütend den Gemeinschaftsraum.


Der Schultag verging wie im Flug für James. Er musste ständig an den Streit mit Lily denken und war wütend mit sich selbst, dass er es einfach nicht lassen konnte. Mehrmals wurde er von den Lehrern ermahnt, dass er aufpassen solle, da er nur vor sich hinträumte, doch er scherte sich nicht darum. Lily hatte sich in allen Klassen so weit wie möglich von ihm weggesetzt und wann immer James in den Pausen versuchte, mit ihr zu reden, ignorierte sie ihn einfach.
Völlig überrascht stellte er am Nachmittag fest, dass der Tag bereits größtenteils vorbei war, und sie nicht einmal Remus besucht hatten.
„Meinst du, wir können noch zu ihm?“, fragte James auf einmal. Sirius, Peter und er hatten sich vor den Kamin gehockt und wollten eigentlich Hausaufgaben machen, doch James hatte seit einer halben Stunde nicht ein Wort geschrieben, während Peter eifrig abwechselnd in Büchern blätterte, schaute, was Sirius schreib und sein Pergament voll kritzelte.
„Jetzt müssten wir nur noch wissen, wovon du sprichst“, grinste Sirius.
James, der schon seit sie den Gemeinschaftsraum erreicht hatten, unentwegt zu der Mädchengruppe um Lily starrte, wandte plötzlich seinen Blick Sirius zu und schaute ihn fragend an.
„Wenn du mit uns reden magst, musst du uns schon sagen, was du möchtest“, erklärte Sirius, doch als James noch immer nicht verstehen wollte, rollte Sirius die Augen und schrieb weiter an seiner Hausaufgabe.
Als James nach etwa einer Minute zu realisieren schien, was Sirius gemeint hatte, sagte er:
„Ich wollte wissen, ob es nicht schon zu spät ist, Remus zu besuchen.“
„Weißt du, Krone, ist dir eigentlich aufgefallen, dass du dich komisch benimmst?“, Sirius lachte.
„Ach lass mich in Ruhe, Tatze, du hast keine Ahnung“, meinte James matt.
„Ich weiß schon, warum ich keine feste Freundin will“, antwortete Sirius.
„Was ist nun?“, mischte sich Peter ins Gespräch ein. „Gehen wir noch zu Remus?“
„Ja, kommt“, sagte Sirius und stand auf. „Wir sollten besser gleich unsere Schulsachen mitnehmen, damit wir dann gleich weiter in die Bibliothek zu Madam Smoth können.“
Wie automatisch stand James auf und packte seine Tasche.
„Vielleicht wirst du dann auch wieder normal“, meinte Sirius grinsend und verließ den Gemeinschaftsraum.


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