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Fanfiction

Nur beste Freunde? Eine Geschichte aus Hogwarts 3- - traumhaftschöne Winterferien

von Katie Bell ;)

Diesmal ein längeres Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch, wenn es as tut, dann lasst mir einen Kommentar da!
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Ryan saß alleine im Gemeinschaftsraum rum und spielte mit dem Stofffetzen der sich am Sessel gelöst hatte. Er hätte wissen können, dass die Ferien in Hogwarts zu verbringen ein Fehler war, aber Nathan hatte es drauf angelegt. Wenn Ryan mit Siena reden wollte, dann müsse er hier bleiben. Wenn keiner da war- auch nicht der Hufflepuff-Junge. Ryan war sich darüber nicht ganz sicher, denn egal ob sie nun allein waren oder nicht er würde Siena nicht näher kommen. Es war alles Nathans Idee gewesen und jetzt saß er hier alleine rum und Nathan schlief seinen Rausch aus. Und Siena, Siena war wo auch immer! Ryan hatte den Gedanken noch gar nicht zu Ende gedacht, als Siena plötzlich die Wendeltreppe runterkam und als sie seinen Hinterkopf sah, betete sie, dass er ihre Schritte nicht gehört hatte. Sie blieb auf der untersten Stufe stehen und hielt den Atem an. Er sank tiefer in den Sessel. Sie holte zitternd Luft und lief dann ganz vorsichtig zum Ausgang. “Hey, Siena!“ Sie war fast vor dem Loch, das zum Flur führte, als sie stehen blieb, ohne sich umzudrehen. Sie versuchte ein gelangweiltes Gesicht aufzusetzen und drehte sich ganz langsam zu ihm um. Seine Haare waren vom Schlaf verwuschelt und er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie zu kämmen. „Hallo“, sagte sie schüchtern. „Und wie geht’s denn so?“, fragte er um ins Gespräch zu kommen. Siena knurrte der Magen, sie hatte gestern abends nichts gegessen, ihre Haare standen in alle Richtungen ab und sie kam sich richtig blöd vor und hatte bestimmt keine Lust auf Smalltalk mit Ryan Davonport. „Gut- und dir?“, antwortete sie knapp. Er war aufgestanden, mit den Händen tief in den Hosentaschen und kam langsam auf sie zu. „Mir geht’s auch gut, danke. Ich wollte gerade in die große Halle gehen, kommst du mit?“, fragte er und dabei hatte er schon gegessen. Sofort kam er sich blöd vor, vielleicht hatte sie auch schon gegessen? „Natürlich nur wenn du willst“, fügte er schnell hinzu. Obwohl er den Boden anstarrte und nicht sie, verkrampfte sich alles in ihr und sie wusste das sie rot wurde. Sie schluckte und nickte langsam. Plötzlich lächelte Ryan. „Cool, dann lass uns gehen!“, sagte er und schob sich an ihr vorbei. „Kommst du?“, fragte er, als sie sich nicht bewegte. Verwirrt folgte sie ihm. „Echt kalt draußen findest du nicht?“, fragte er auf der Treppe. Es schneit draußen, wie kann es nicht kalt sein? „Hm, ja sehr kalt“, bestätigte sie. Ryan hatte dieses dauerlächeln aufgesetzt, dass Siena nervös machte. „Ja, und trotzdem fällt das Quidditch Training nicht aus, dass muss man sich mal vorstellen“, meinte Ryan. Warum erzählte er ihr das bitte? „Ja, echt schrecklich“, antwortete sie. Das Gespräch brach ab. Normaler Weise fiel es Ryan einfach ein Gespräch anzufangen und am Laufen zu halten, aber mit Siena war das anderes. Sie selbst wollte das Gespräch nicht am Laufen halt, das spürte er. Die große Halle war bis auf einen Ravenclaw Schüler völlig leer. Ryan fand es so besser, nur Siena hatte sich mehr Gesellschaft gewünscht. Er setzte sich an den Tisch und schaute sie erwartungsvoll an. Dacht er wirklich Siena wollte sich jetzt neben ihn setzten? Schüchtern lief sie um den Tisch und setzte sich ihm schräg gegenüber. Eigentlich wollte sie sich ans andere Ende des Tisches setzten, aber Ryans Blick ließ nicht locker. Sie aß mit gesenktem Blick. Siena wollte nicht in seine dunkel blauen Augen schauen, denn sie wusste, dass diese Augen sie die ganze Zeit anstarrten. Als sie fertig war nur noch vor ihrem leeren Teller rum saß, erwartete sie für einen Moment wirklich, das er aufstand und sich verabschiedete. Was sollte das? Ryan hing normalerweise nur mit den Schlampen dieser Schule rum und jetzt? Jetzt wo niemand da war saß er bei ihr? War sie eine Schlampe? Die große Halle war wie ausgestorben und mittendrinn saß Siena und ihr schräg gegenüber dieser Junge, denn sie nicht verstand. Früher hätte Ryan sie doch ausgelacht, wenn sie in seiner Nähe sitzen würde und jetzt wollte er, dass sie dort saß. War das ein Streich? Steckten Nathan und Abigail hinter der Sache? Wollten sie Siena verarschen? Machten sie sich jedes Mal über sie lustig wenn Ryan Bericht erstatte und erzählt wie doof sie sich benommen hatte. Aber warum? Siena hatte ihnen doch nie was getan, was man von ihnen ja nun wirklich nicht behaupten konnte. Still schweigend saß sie da und ihre Angst wurde langsam zu Wut. Was bildeten sie sich eigentlich ein, wer sie sind? Was bildeten sie sich ein, wer sie war? Sie ballte ihre Hände zu kleinen Fäusten und zerdrückte dabei ihre Daumen. Ganz langsam hob sie den Kopf, um ihm in die Augen zu schauen die ihr so etwas antaten. Ryans Mund zuckte kurz zu einem Lächeln, aber Siena lächelte nicht zurück. Wie konnten diese Augen so etwas tun? Sie sahen doch so ehrlich aus. Wie konnte das sein? „Was ist los?“ Seine Stimme ließ sie zusammenzucken. „Nichts, gar nichts“, antwortete sie und um ihn zu überzeugen, brachte sie ein kleines, gequältes Lächeln zustande und weil sie dieses falsche Lächeln so gut drauf hatte, sah es aus wie ein echtes. Ryan lächelte zurück. „Fertig?“, fragte er. Siena nickte. Er erhob sich und ging auf die Tür der großen Halle zu und Siena tat es ihm gleich und dachte über ihn nach und über seine Augen, seine tiefblauen Augen, die wenn sie glänzten, aussahen wie das Meer, das aufbrauste und seine weißen Schaumkronen entstehen ließ. Und diese Augen sahen so ehrlich aus, als könnten sie schreien, was er dachte. Sie liefen schweigend die Treppen zum Gryffindor Turm hoch. Warum konnte er sie jetzt nicht einfach in Ruhe lassen und gehen? Warum? Aber Siena wusste, dass sie ihn nicht hasste. Sie versuchte sich nur zu schützen. Sich mit diesem Hass zu schützen. Der sich auftürmte wie eine Wand, eine dritte Wand hinter der sie sich verstecken konnte. Eine Wand die sie schützte und genau deswegen ging sie so grob mit ihm um. Und erst jetzt merkte sie, wie sehr er sie in den letzten Schuljahren verletzt hatte. Sie wollte weinen, schreien, wie weh es tat, ihm in die Augen zu sehen. Aber sie tat nichts dergleichen. Sie lief nur weiter diese endlosen Treppen hoch und ihre kleine Wand hemmte ihre Tränen, ihr falsches Lächeln versteckte ihre Tränen und ihr Hass ließ ihre Tränen zu Wut werden. Und von alle dem wusste Ryan nichts, gar nichts. Niemand wusste es, weil Siena es niemandem erzählte, nicht einmal Austin wusste, was sie fühlte. Und doch wollte Siena es jemandem erzählen. Sie musste, oder ihre kleine Wand würde ein brechen, wie ein Staudamm, der das Wasser nicht mehr halten konnte, nur würden ihre Tränen die Wand zerbrechen. Die Tränen die so schwer waren, weil jedes ihrer Lächeln ein Gefühl zu verstecken versuchten. Sie stieg hinter ihm durch das Loch, hinter dem Portrait und sah, dass er stehen geblieben ist. „Na ausgeschlafen!“ Siena ging einen Schritt zu Seite, um nicht direkt hinter Ryan zu stehen und sah, mit wem er sich unterhielt. Nathan sah total verschlafen aus und fing plötzlich an dämlich zu grinsen und starrte sie beiden an. Plötzlich kam es ihr falsch vor, als hätte Nathan sie bei was falschem erwischt. Oder lachte er bloß Ryan aus, weil er sich mit ihr abgab. Sie streckte die Nase in die Luft und lief majestätisch an ihnen vorbei, die Wendeltreppe hoch, zu ihrem Schlafsaal und dabei behielt sie diesen herablassenden Blick, bis sie die Tür hinter sich sorgsam verschlossen hatte. Wo war sie da bloß rein geraten? Sie rutschte langsam an der Tür runter und setzte sich mit dem Rücken gegen die Tür auf den Boden und starrte ins Leer und dachte nach. Sie wusste, dass Nathan und Ryan im Gemeinschaftsraum über sie redeten und so war es auch. Nathan war ziemlich überrascht über das, was ihm Ryan erzählte. „Ich wusste es doch! Und du dachtest wir würden es nicht schaffen euch zu verkuppeln!“, sagte Nathan laut. Er sprang auf und fing an im Gemeinschaftsraum rum zu rennen und zu schreien: „Ryan Davonport liebt Siena Gordon!“ Ryan musste lachen und sprang ihn an, um ihm die Hand auf dem Mund zu drücken. „Nicht so laut!“, ermahnte Ryan ihn. „Was hast du denn?“, fragte Nathan. „Gar nichts, was soll schon sein?“ gab er zurück. Nathan schüttelte den Kopf. Manchmal verstand er Ryan wirklich nicht. Wenn er sie mochte, warum sagte er es ihr nicht? Warum hatte er Angst? Nathan fuhr sich mit der Hand durch die hellbraunen Haare und musste plötzlich grinsen. „Lass uns sehen was wir an diesem Abend machen“, meinte er zu Ryan. „Hm. Ne, lass mal“, Ryan ließ sich auf seinen der Sessel fallen und spielte wieder mit dem Stofffetzen. Nathan zog die Augenbrauen hoch. „Warum? Geht’s dir nicht gut?“ Ryan schüttelte den Kopf. „Du weißt doch wo das endet. Am Ende stellen wir irgendwas an und da gerade Ferien sind, wird es nicht so schwer sein den Täter ausfindig zu machen und-…“ Nathan schaute ihn mit ungläubigem Blick und halboffenem Mund an:„Na und? Dann sollen sie doch wissen, dass wir das waren. Nur das ich dich nicht falsch verstehe, du, Ryan Davonport, willst nichts anstellen? Du hast Angst davor, was die Lehrer von dir denken könnten? Ist das jetzt ein neuer Trend? hab ich was verpasst?“ Ryan lächelte schwach und rieb sich die Augen mit den Handballen. „Mann, ich will nicht, dass Siena nachher sauer ist und mich wieder für einen Idioten hält“, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. „Aha, es ist also wegen ihr ja? Findest du es richtig, dass du dich wegen ihr ändern musst? Mal abgesehen davon, dass sie dich eh für immer für einen Idioten halten wird!“ Ryan lachte. „Wie auf munternd! Danke Mr. Moral“ „Hey, ich sag nur die Wahrheit, du wirst dich nicht ändern können für sie. Menschen ändern sich nicht einfach so, weil sie es jetzt wollen “, gab Nathan zurück und wurde plötzlich ernst. Nathan seufzte und setzte sich Ryan gegenüber. Ryan schaute ihn nicht an. „Aber du kannst nur hoffen, dass sie und Madison sich nicht wieder vertragen“, meinte Nathan plötzlich. Ryan zog die Brauen hoch. „Ach ja? Und warum?“, wollte er wissen. „Überleg doch mal, wenn sie wieder beste Freundinnen sind und Madison dann immer noch sauer auf mich ist, von wegen ich hätte sie verletzt und sowas- das übliche halt- dann wird Siena auch auf mich sauer sein und weil ich dein Freund bin, würde Siena niemals was mit dir anfangen, weil sie glauben wird, dass du es mit ihr nicht ernst meinst“, erklärte Nathan und verkniff es sich zu sagen „so wie ich mit Madison“. Ryan dachte darüber nach und lehnte sich vor und stützte die Ellen bogen auf den Knien ab. Er hatte recht. „Wie soll ich das verhindern? Überhaupt muss ich es erst mal hinkriegen, dass sie sich in meiner Gegenwart nicht so fühlt, als würde sie gleich jemand umbringen, bis ich darüber nach denken kann, wie ich am besten mit ihr zusammen komme“, lachte Ryan bitter. „Das wird schon“, meinte Nathan grinsend und schlug ihm auf den Rücken. Ryan nickte stur.

Siena versuchte von nun an Ryan und Nathan so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Sie würde die Ferien so überstehen und dann wäre wieder Austin da! Aber im Moment war sie allein und wenn sie allein war, war sie schüchtern und wusste nicht was sie alleine machen sollte und hoffte immer nur, die Menschen, die sie sahen, würden nicht glauben, sie hätte keine Freunde oder sowas. Aber an manchen Tagen, da waren ihre Gefühle schon so abgestumpft, dass selbst das sie nicht mehr kümmerte. Dann konnten alle über sie denken, was sie wollten, dann interessierte es Siena nicht. Aber im Moment sah die Realität anderes aus. Sie saß hier fest, alleine, zwischen diesen Verrückten. Deshalb versteckte sie sich fast jeden Tag in den Gängen von Hogwarts, aber irgendwann musste sie wohl oder übel, was essen und das hieß sie musste in die große Halle und da warteten sie schon auf. Denn sie setzte sich einfach so ihr gegenüber und Siena konnte es nicht mal verhindern. Und als ob das nicht reichte, versuchte Ryan immer mit ihr zu reden. Siena versuchte trotzallem kalt zu bleiben und doch viel es ihr manchmal so schwer, denn irgendwann, während sie mit ihm so redete, merkte sie, dass sie nicht kalt war sondern gerne mit ihm redete und lachte. Aber sie würde es sich niemals selbst eingestehen. Vielleicht, weil sie zu unsicher war oder weil sie es hasste sich auf etwas einzulassen? Aber es war egal. Es war ihm doch egal! Scheiß egal. Ob sie gerne mit ihm reden wollte, weil sie sich doch so einsam fühlte oder nicht. Er hatte nichts zu tun, nutzte die Gespräche als Zeitvertreib. Sie würde mit ihrem Stolz nicht soweit runter gehen und ihm das Gefühl gegeben, gerne mit ihm zu reden. Aber dann sagte er nichts mehr und das Gespräch brach immer ab. Dann hoffte sie still, er würde wieder anfangen zu reden. Aber er tat es nicht und sie musste den nächsten Tag abwarten, bis er wieder kam und sich ihr gegenüber setzte, damit Siena wieder ihren Frust an ihm auslassen konnte. Dass er dabei dachte, dass sie ihn hasste, machte ihr nicht sonderlich viel aus, bis er aufhörte zu reden. Dann war sie nicht mehr abgelenkt, dann musste sie sich ihrem Problem stellen und genau dann schwieg sie lieber. Das machte sie immer. Auch wenn sie mit Austin zusammen war, fing sie ganz plötzlich an zu Schweigen und er fragte sie jedes Mal, was den los sei und sie antwortete jedes Mal, es wäre alles in Ordnung. Dabei war gar nichts in Ordnung. Manchmal ist Schweigen eben die beste Möglichkeit zu zeige, wie verletzt man war. Doch leider konnte Siena niemandem sagen, was los war. Denn immer wenn Austin sie fragte, wollte sie nicht. Sie wollte nur, dass er wusste, dass sie verletzt war. Sie wollte ihm nicht erzählen warum- sie konnte nicht. Sie wollte nur, dass er es wusste. Und wenn er sich dann jedes Mal mit der Antwort, es wäre nichts, zufrieden gab, und nicht mehr nach hakte, wünschte sie sich, dass er noch Mal fragte, damit sie es ihm erzählen konnte. Die Chance war dann, aber schon jedes Mal vorüber und sie musste weiter schweigen. Schweigen und sich hinter ihrem Lächeln verstecken. Tag für Tag. Stunde für Stunde. Minute für Minute. So waren sechs Tage seit Anfang der Ferien vergangen und Siena saß in der großen Halle und aß so langsam sie konnte und hoffte darauf, dass Ryan kam. Sie wartete, bis sie sich selbst dabei erwischte und sich fragte, was sie hier eigentlich tat. Sie stand auf, klopfte sich imaginären Staub vom Rock und rannte die Treppen hoch. Sie rannte durch die Gänge von Hogwarts. Niemand begegnete ihr. Ohne Zweifel Hogwarts war wie leer gefegt. Sie fühlte sich so allein, so einsam, so verlassen. Es war niemand da. Sie hätte schreien können- niemand hätte es gehört, sie hätte weinen können, niemand hätte es gesehen. Sie war sauer auf Ryan das er nicht gekommen war, aber hatte sie überhaupt das recht sauer auf ihn zu sein? Sie blieb stehen und rieb sich die Augen bis alles vor ihr verschwamm und ihre Augen wehtaten. Dann holte sie Luft und verschwand im Gemeinschaftsraum. Der große, rot-golden geschmückte Raum war warm und still. Der Teppich atmete Staub ein und aus und das Sonnenlicht versteckte sich, während es draußen schneite es. Siena hatte einen langärmligen, großen, dünnen Pulli an. Die weichen, dunklen Locken fielen ihr hinten auf den blass pinken Stoff. Sie stand am Fenster des unbeseelten Raums und schaute in die weiße Wüste. Es war niemand zu sehen. Langsam wand sie den Blick vom Fenster und setzte sich in den Sessel vor dem Kamin und starrte in das Feuer. Es spiegelte sich in ihren Augen und man konnte in ihnen genau erkennen, wie das Feuer im Kamin tanzte. Plötzlich verzogen ihre Lippen sich zu einem unverwechselbaren Lächeln. Sie schlief vielleicht weinend ein, aber sie war stark genug am Morgen auf zu stehen und sich die Tränen aus den Augen zu wischen und weiter zu machen. Sie war eine Kämpferin. Eine Kriegerin die niemand unterkriegen konnte. Niemand! Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und zog die Beine hoch. Ihr Kinn stützte auf ihren Knien und schaute sich die Tanzvorstellungen des Feuers an. Es bewegte sich ununterbrochen, als würde es immer weiter tanzen und niemals aufhören. Aber dem war nicht so, wenn das Holz ausging, so ging auch das Feuer aus. Wenn das Lebenspendende weg war, dann ging man aus. Langsam legte sie den Kopf zur Seite und stützte ihn an der linke Armlehne. Siena rollte sich auf dem Sessel zusammen und schaute dem Feuer weiter beim Tanzen zu, bis ihre Lider schwer wurden und sie ihre Augen schlossen. Sie spürte die Wärmewelle die vom Kamin kam auf ihrer Haut, während sich ihre Hände langsam in ihre Ärmel zurückzogen, um sich in ihnen zu versteckten. Ihre Halbstiefel standen beide neben einander vor dem Sessel. Draußen schneite ununterbrochen weiter. In dem Moment betrat ein Junge mit dunkelblauen Augen den Gemeinschaftsraum. Einige würden es Schicksal nennen, andere vielleicht Zufall, aber für den blauäugigen war es Glück. In den schwarzen Haaren hingen weiße Schneeflocken, die immer weiter schmälzten, um so näher er dem Kamin kam. Er wollte sich eigentlich nur die Hände wärmen, doch dann entdeckte er sie. Es kam so unerwartet, dass er nur dort stand und sie anstarrte. Er schaute sie verblüfft an, bis eine Bewegung von ihr, ihn aus seinen Gedanken riss. Sie schlief. Ryan schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen und schaute sich orientierungslos im Gemeinschaftsraum um, auf der Suche nach einer Decke. Sorgsam deckte er sie mit einer weichen Decke zu und blieb einen Moment über ihr stehen. Sie war so traumhaft hübsch. Er seufzte und ließ sich auf den Sessel daneben fallen. Ihre braunen Locken fielen ihr um das kleine Gesicht. In dem diese kleine, blasse Nase saß. Ihre Augen waren geschlossen, obwohl sie doch so süß waren. Die schwarzen, langen Wimpern hatten sich ebenfalls schlafen gelegt. Wieder bewegte sie sich leicht und dabei sah sie so zart aus, so zerbrechlich, aber das war sie nicht. Ryan musste schmunzeln. Sie hatte den Kopf auf die linke Armlehne gelehnt und ihre Unterschenkel waren auf der rechten gestützt, sodass ihre Füße frei in der Luft hingen. Der Sessel war einfach zu klein, dass sich jemand dort hätte hin legen können. Dass jemand dort gut lag, konnte er sich nicht vorstellen, aber er wollte sie nicht aufwecken oder sie jetzt allein lassen. Er streckte die Beine aus. Ryan war müde, aber er würde nicht gehen, nicht jetzt. Und wieder riss eine kleine Bewegung von ihr, ihn aus den Gedanken. Wie konnte das nur so einen Einfluss auf ihn haben? Er ließ sich tiefer in den Sessel sinken und schaute ihr beim schlafen zu, bis seine Augen brannten und er sie ebenfalls schloss und so dann selbst einschlief.

Ryan wachte schlagartig auf und fand sich auf dem Boden wieder. Er war vom Sessel gefallen und jetzt tat ihm alles weh. Gequält hievte er sich hoch und sah Siena auf dem Sessel daneben schlafen. Er erinnerte sich wieder und musste schmunzeln. Im Gemeinschaftsraum war es dunkel. Das Feuer war aus. Ryan wartete einen Moment, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und beugte sich dann über das schlafende Mädchen. „Siena. Hey, Siena, wach auf“, flüsterte er. Sie wachte nicht auf. Ryan hielt einen Moment inne. Er legte seine Hand vorsichtig auf ihre Taille und schüttelte sie ganz vorsichtig wach. „Hey Siena. Wach auf. Du bist im Gemeinschaftsraum eingeschlafen“, flüsterte er wieder. „Was?“, fragte sie verschlafen. Sie öffnete die schweren Lider. Ryan ging einen Schritt zurück, damit sie aufstehen konnte. „Auh.“ „Was ist?“, fragte Ryan. Sie ließ ihn mit ihrer Antwort warten. „Mein Nacken tut weh. Ich hab irgendwie falsch geschlafen“, meinte sie, streckte sich und stand auf. „Vergiss deine Schuhe nicht“, erinnerte sie Ryan. „Was? Ach ja, stimmt.“ Sie schnappte sich die Schuhe und ging dann mit ihm in Richtung Wendeltreppen. „Warum warst du eigentlich noch wach?“, fragte sie plötzlich. Ryan blieb stehen. „Ich hatte schon am Abend gesehen, dass du hier lagst. Ich wollte dich aber nicht wecken“, antwortete er und beschloss ihr nicht zu sagen, dass er die ganze Zeit mit ihr im selben Zimmer geschlafen hatte, in dem Sessel, gleich neben ihrem. „Ach so.“ Ihre Haare waren verwuschelt vom schlafen, aber Ryan fand, dass sie so total süß aus sah. „Dann gute Nacht“, sagte er schließlich und lächelte matt. „Ja, dir auch.“ Damit stieg er die rechte Wendeltreppe hoch und sie die linke. Er marschierte zu dem Jungenschlafsaal und sie schleifte sich zu dem Mädchenschlafsaal. Ryan stand vor der Tür seines Schlafsaals und musste in sich hinein lächeln. Sie hatte ihn nicht angeschrien. Sie war ganz ruhig gewesen und war mit ihm umgegangen, wie sie mit jedem umging. Für andere war das vielleicht kein Grund zur Freude, aber für Ryan war das eindeutig einer.


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