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The Top of Memory Lane - Schlechte Nachrichten

von Harryna

Harry war während der Fahrt ein wenig beunruhigt, immerhin stritten sich Ron und Hermine oft, aber nicht in dem Maße, dass Ron lange weg blieb. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, damit James und Albus Severus nichts mitbekamen, die sich hinten unterhielten. Es kam dem Dunkelhaarigen wie eine gefühlte Ewigkeit vor, bis sie endlich da waren. Als sie ausstiegen öffnete Hermine ihnen bereits die Tür. Sie hatte sie durch die Vorhänge herfahren sehen. Albus Severus rannte sofort auf sie zu und umarmte sie. "Tante Hermine!", strahlte er. Die Brünette lächelte mild und strich ihm über den Kopf. "Huhu, Tantchen", grinste James nur und wedelte mit dem Brief in der Luft. Albus Severus drehte sich um. "Du hast den Brief mitgenommen?" "Sind immerhin Neuigkeiten", erwiderte dieser. Sie lächelte mild, dann sah sie Harry an. Die Blicke, die die beiden tauschten, sprachen Bände. "Wieso geht ihr nicht zu Hugo und Rosi hinterm Haus? Die beiden werden sich freuen." Die Jungs nickten und rannten sofort los. "Komm rein", meinte sie tonlos zu Harry, der ihr ins Haus folgte.

"Setz dich ruhig ... Ich mache in der Zwischenzeit Tee ..." Der braune Wuschelkopf huschte in die Küche, während er auf dem Sofa Platz nahm. Ihm fiel das Bild von Ron und Hermine sofort ins Auge. Es waren nicht nur die Bilder von der Hochzeit und mit Hugo und Rosi, sondern auch Bilder von früher, auf denen auch Harry und Ginny drauf waren. Eine einzige kleine Bildersammlung auf der Kommode, zwischen Kerzenständern und einer kleinen Schneekugel. Wenn der ehemalige Gryffindor genau hinsah, dann erkannte er in ihr Godrics Hollow. Wie hypnotisiert lief er auf sie zu und schüttelte sie. Er konnte die Flocken beobachten, wie sie tanzten und sich auf die Gräber legten. Unfreiwillig wurde wieder diese Erinnerung wach, die Erinnerung, als er mit Hermine das Grab seiner Eltern besucht hatte. Aus der Küche kam ein Zischen und Scheppern. "Oh, verdammt!" Harry drehte den Kopf in die Richtung. "Alles in Ordnung, Hermine?" "Geht schon." Man hörte nur noch wie sie mit voller Wucht die Kanne auf die Theke knallte.

Als er hörte wie sich die Schritte dem Wohnzimmer näherten stellte er die Schneekugel wieder hin und setzte sich, als wäre nichts gewesen. Hermine stellte das Tablet auf den Sofatisch und setzte sich ihm gegenüber. "Also, was war los?" Er beobachtete sie genauer und sah, dass ihre Augen verheult waren. Wie lange war er schon weg? Und wieso hatten sie sich gestritten? In ihren Augen glitzerten noch Tränen. "Es ist wegen Viktor ... Ron hat meinen Brief geöffnet und war total sauer ... Er ist wahnsinnig eifersüchtig, wenn es um ihn geht ... und so war er es auch diesmal." Dass sie noch zu Viktor Kontakt hatte, wusste er nicht. Soweit er sich erinnerte hatte sie nie ein Wort darüber verloren. Ron war sowieso noch nie gut auf Viktor zu sprechen. "Und ... er hat mir tatsächlich vorgeworfen ... dass ich ihn betrügen würde ... d-dass ich ..." Weiter kam die Brünette nicht, ehe sie erneut in Tränen ausbrach. Harry setzte sich sofort zu ihr und legte die Arme tröstend um sie. "Ich bin sauer geworden und habe ihn angeschrien ... Er wollte mir den Kontakt mit ihm verbieten! Wir sind doch nur Freunde, ich kann es nicht verstehen, wieso er so einen Aufstand macht!" Sie schluchzte und weinte sich an seiner Schulter aus.

Der Dunkelhaarige hielt sie nur tröstend im Arm und sagte nichts. 'So wie die sich streiten müssten sie ja schon gegen sowas immun sein!', hatte George damals gesagt. Immerhin hatte er alles mit- und abbekommen, während die Hochzeit der beiden in Planung war. Ginny hatte Harry damals davon erzählt, dass Hermine einen Nervenzusammenbruch hatte, wenige Tage, bevor sie zum Altar schreiten sollten. Und George hatte recht: So viel wie sie sich stritten mussten sie ja schon immun dagegen sein. Doch dem war wohl nicht so. "Ich will die Scheidung", brachte Hermine heiser heraus und schluchzte. "Ich hab genug! Immer dieses Theater wegen nichts und wieder nichts und Hugo und Rosi müssen darunter leiden!" Harry drückte sie an sich. "Nein, sowas darfst du nicht sagen. Ihr habt euch doch schon so oft gestritten und nach wenigen Tagen wieder vertragen, das ist nur eine weitere Prüfung für eure Beziehung." Sie holte ein zerknülltes Taschentuch aus ihrer Jeans heraus. "Er ist jetzt schon fast eine Woche weg! Wie soll ich das den beiden beibringen?"

Es klingelte. Hermine wischte sich die Tränen weg und ging aufmachen. Ginny stand vor der Tür - und sie sah gar nicht gut aus. "Ich habe schlechte Nachrichten ..."


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