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Fanfiction

Etappen des Sterbens - Zweite Etappe

von SynthiaSeverin

Juni 1976, noch zu 90% lebendig

Der Flur lag in Dunkelheit. Mit pochendem Herz nahm der Junge die letzten Stufen der Treppe. Sein Puls raste. Er hatte viel riskiert. Er hatte sich raus geschlichen. Wenn Filch ihn erwischen würde! Wenn irgendwer unten im Gemeinschaftsraum davon erfahren würde! Er würde nachsitzen müssen. Er wäre das Gespött des ganzen Hauses Slytherin. Und wenn nicht sie, sondern Potter oder Black hinauskommen würden? Er mochte nicht gar nicht daran denken, was ihm dann blühen würde. Doch er konnte sich nicht davon aufhalten lassen. Er musste zu ihr. Alles in ihm drängt danach. Und wenn er vor dem Aufgang würde schlafen müssen, völlig egal!

Wie konnte es überhaupt nur so weit kommen? Was war nur in ihn gefahren! Dachte er an den frühen Nachmittag zurück, er hatte das Gefühl, eine Sekunde lang nicht mehr er selbst gewesen zu sein. Das war die einzige Erklärung. Ein fremdes Wesen musste von ihm Besitz ergriffen haben. Nie, nie hätte er sie so genannt. Das konnte nicht wahr sein! Gewiss, er nannte viele so. Das Wort lag ihm locker auf den Lippen, seitdem er in der Clique um Lucius Malfoy nach Anerkennung suchte. Menschen, die es nicht anders verdient hatten, bekamen es häufiger zu hören. Menschen, die Abschaum waren wie sein Vater. Sein Vater, der sich nie um ihn geschert hatte und damit bewies, was von seinesgleichen zu halten war.
Aber doch nicht sie! Sie, der wundervollste Mensch der Welt! Das Mädchen, das ihm nachts in seinen Träumen begegnete, das mit nur einem Lächeln einen ganzen Schwarm Schmetterlinge in seiner Magengrube flattern lassen konnten. Sie, die mit der kleinsten Berührung einen Strom siedend heißes Wasser durch seine Adern goss, deren Haare im Sonnenlicht rot glühten, wie das Feuer, das in ihm aufloderte, wenn er nur einen flüchtigen Blick in ihre grünen Augen warf. Sie, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte, seitdem er sie zum ersten Mal vor sechs Jahren auf dem Spielplatz gesehen hatte. Sie, bei der er zum ersten Mal für einen Moment die Schimpftiraden in Spinner’s und alles andere vergessen konnte. Sie, deren Freundschaft ihm die Welt bedeutete.
Langsam näherte sich der Junge dem Bild mit der schlafenden Dame im altrosa Kleid. Ein mulmiges Gefühl ergriff ihn. Sie hatte den ganzen Tag lang kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Beim Abendessen in der großen Halle war sie an ihm vorbeigelaufen, ohne ihn zu beachten. Und sie hatten sich immer gegrüßt, immer! Seitdem sie sich kannten. Klamme Angst schnürte ihm plötzlich die Kehle zu. Was wenn sie… nein, das durfte er gar nicht denken. Er konnte es nicht ertragen. Er würde sterben ohne sie. Doch so weit würde er es nicht kommen lassen. Er würde sich tausend Mal entschuldigen. Er würde ihr erklären, dass er den Kopf verloren hatte. Das hatte er auch wirklich, so wütend, so gedemütigt, wie er war als er halbnackt in der Luft hing. Plötzlich kam aus dem Schatten ein Mädchen um die Ecke. Für einen Moment wunderte der Junge sich, dass jemand aus Gryffindor so spät noch auf den Gängen war und auch sie schaute ihn skeptisch an.
„Was willst du denn hier? Gehörst du nicht nach Slytherin?“
Der Junge dachte nicht weiter nach, als er plötzlich seine Chance gekommen sah.
„Lil Lily Evans ich ich will sie sprechen. Severus will sie sprechen. Kannst du ihr das ausrichten?“, stotterte er während das Mädchen dem Porträt das Passwort zuraunte und mit einem finsteren Blick an im vorbeitrat. „Und und sag ihr, ich schlafe hier, wenn sie nicht kommt. Ich meine es ernst, ich tu das wirklich!“, rief er ihr hinterher. Stille. Minutenlange Stille. Kaum auszuhalten. Seine Nerven waren gespannt wie Drahtseile, sein Herz schlug wie wild gegen seine Rippen.
Doch dann öffnete sich das Poträtloch von Neuem. Und da stand sie. Wunderschön wie immer - doch das Gesicht wütend und kalt. Dem Jungen sank das Herz.

„Es tut mir leid“, polterte er ungeschickt los.
Ein Zittern in der Stimme.
„Das interessiert mich nicht.“, ihr Ton war eiskalt.
Schweiß trat auf seine Stirne…
Es tut mir leid!“
Seine Hände klitschnass!
„Spar dir deine Worte. Ich bin nur rausgekommen, weil Mary gesagt hat, du hättest gedroht, hier zu schlafen.“
Sein Gesicht glühte. Etwas schien seine Kehle zuschnüren zu wollen. Doch bloß nicht die Nerven verlieren!
„Das stimmt, das hätte ich getan. Ich wollte dich nie Schlammblut nennen, es ist einfach-“
„Rausgerutscht? Es ist zu spät. Seit Jahren entschuldige ich mich für dich. Keiner von meinen Freunden kann verstehen, warum ich überhaupt mit dir rede. Du und deine netten kleinen Todesserfreunde – siehst du, du streitest es nicht einmal ab! Du streitest nicht einmal ab, dass ihr das alle gerne wärt! Du kannst es kaum erwarten, bei Du-weißt-schon-wem mitzumachen, oder?“
Stocksteif! Ein Stich wie von unzähligen Nadeln und Daumenschrauben, die ihm angelegt wurden. Er öffnete den Mund. Er wollte etwas sagen. Doch er wusste nicht was. Ein Geschoss aus purer Wahrheit, die er selbst noch nicht erkannt hatte, hatte seine Zunge gelähmt.
„Ich kann mich nicht mehr verstellen. Du hast deinen Weg gewählt, ich den meinen-“
„Nein, hör zu, ich wollte dich nicht-“
Ein letzter verzweifelter Versuch, er durfte nicht zulassen, dass…
„- Schlammblut nennen? Aber du nennst jeden, der meine Herkunft hat, Schlammblut, Severus. Warum sollte er bei mir anders sein?“
Er öffnete den Mund. Er wusste, dass er es sagen musste. Jetzt oder nie. Alles, alles stand auf dem Spiel. Er würde sie verlieren! Das durfte nicht sein! Doch die Worte, die er sechs Jahre lange verschlossen hielt, weigerten sich, seinen zugeschnürten Mund zu verlassen.

Das Mädchen blickte ihn an. Nur einmal noch. Angewidert, geringschätzig. Dann wandte sie sich um und verschwand in die Dunkelheit hinter dem Porträtloch. Eine Dunkelheit so tief wie die Ewigkeit, aus der niemand mehr zurückkam. Der Junge starrte ihr fassungslos nach. „Weil ich dich liebe“ flüsterte er lautlos ins Nichts.

15% der Seele eines Jugendlichen waren gestorben.


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