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Fanfiction

Etappen des Sterbens - Erste Etappe

von SynthiaSeverin

Januar 1967, noch zu 100% lebendig

Der Dielenboden war schmutzig, die Vorhänge des Fensters zur schmalen Gasse zerschlissen. Schwarzer Qualm einer nahen Fabrik verdunkelte den Himmel, Gestank vom Fluss durchdrang jede Ritze. Am Boden kauerte ein kleiner Junge, die schwarzen Haare wild und ungewaschen, die Kleidung drei Nummern zu groß. Hinter ihm, im kaputten Sessel, saß ein Mann und las Zeitung. Vor ihm auf den Boden lag ein Stapel altes Papier und daneben - drei neue Buntstifte.

Er hatte sie geschenkt bekommen, denn heute war sein Geburtstag. Andere Kinder bekamen mehr zu ihrem Geburtstag geschenkt. Doch seine Familie hatte kein Geld. Den Jungen kümmerte es nicht. Er hatte lange schon gelernt, dass es ihn nicht zu kümmern hatte. Dass er sich darüber freuen musste, überhaupt etwas zu seinem Geburtstag zu bekommen. Und er versuchte es, auch wenn es ein bisschen weh tat, wenn er an die anderen Kinder dachte. Doch gerade dachte er nicht an sie.

Gerade war er damit beschäftigt, sich ein Flugzeug zu bauen. Eifrig falteten die kleinen Hände das alte, schmutzige Papier. Der Gedanke, einmal fliegen zu können, wirklich zu fliegen, trieb dem Jungen das Glitzern in die Augen, auch wenn es nur ein Traum war. Aber es war ein schöner Traum. Ein Traum davon, einfach auf einer Schaukel zu sitzen, hinunter zu springen, doch nicht zu fallen, sondern zu fliegen. Weit, weit weg zu fliegen in eine Welt, in der er in einem großen Schloss statt in einer kleinen Wohnung lebte, in der er Freunde hatte statt von anderen gehänselt zu werden, in der es Geburtstagskuchen und Spielzeug im Überfluss gab.

Der Mann im Sessel beachtete ihn nicht. Auch das war der Junge gewohnt. Könnte er doch nur zaubern, wie seine Mutter, dachte der Junge wehmütig, als er mit den neuen Buntstiften den Papierflieger liebevoll verzierte. Dann, ja dann könnte er sich diese ganze Welt einfach herzaubern. Das Schloss, die Freunde, das Spielzeug und vielleicht… vielleicht auch, dass der Mann im Sessel ihn endlich beachten würde. Eigentlich wünschte er sich das sogar am meisten – einmal, nur einmal wichtiger zu sein als die Zeitung. Doch er konnte ja nicht zaubern, dachte der Junge traurig und malte das Heck des Flugzeugs blau an.

Gerade hatte er den letzten weißen Fleck ausgelöscht, geschah plötzlich etwas sehr Merkwürdiges. Der Papierflieger begann sich zu bewegen. Sofort zog der Junge seine Hand zurück. Und da sah er, wie die Flügel plötzlich zu flattern anfingen und das Flugzeug abhob. Mit offenem Mund schaute der Junge zu, wie es langsam in Richtung Decke hinauf schwebte. Er wusste nicht wie, er wusste nicht warum, doch er wusste instinktiv, dass er es war, der das Flugzeug zum Fliegen gebracht hatte. Dass es sein Wunsch, sein Wille gewesen war.

Ein strahlendes Lächeln trat auf das überraschte Gesicht, als die Erkenntnis sich festsetze. Er konnte doch zaubern! Er konnte tatsächlich zaubern! Genau wie seine Mutter! Jetzt würden all seine Träume wahr werden, all seine Wünsche! Er würde auf dem großen Schloss leben, er würde endlich Freunde finden, er würde Essen und Spielzeug im Überfluss haben. Und vor allem – vor allem würde der Mann im Sessel endlich beachten! Ihn endlich in den Arm nehmen, endlich sagen, dass er stolz wäre, ihn zu haben, endlich sagen, dass… dass er ihn liebte.

In der Erregung seiner Freude sprang der Junge auf. Das Flugzeug machte einen Schlenker und flog auf den alten Sessel zu. „Papa, Papa!“, rief der Junge euphorisch, „Papa, guck mal, ich kann zaubern!“ Hinter der Zeitung lugten für eine Sekunde zwei dunkle Augen hervor, starrten den Papierflieger an.

Und dann plötzlich - fuhr eine bleiche, haarige Männerhand durch die Luft. Mit brachialer Gewalt griff sie nach dem Flieger, packte ihn und zerknüllte ihn mitten in der Luft.

„NEEEEEEIN“, schrie der Junge entsetzt und Tränen schossen in seine Augen.

Er rannte zum Sessel, wollte die Hand noch wegschlagen, doch sie war schneller als er. Tatenlos musste er zusehen wie sein Flugzeug zerstört wurde. Dann erwischte ihn im Handgemenge ein Schlag. Der Stoß war so heftig, dass er zu Boden fiel und sich im Versuch, sich aufzufangen, auf den rauen Dielen die Hände blutig schürfte. Der Mann im Sessel sah ihn nicht. Seine Augen waren wieder hinter der Zeitung verschwunden.

Der Junge blickte zu ihm auf. Noch immer glitzerten Tränen in seinen Augen.

„Papa?“ flüsterte er leise, verzweifelt.

Die Zeitung sank und zwei schwarze Augen blickten eisig auf ihn herab.
„Papa nennst du mich?!?“, sprach der schmale Mund, „ich habe keinen Sohn, der zaubern kann!“
Und das Gesicht verschwand wieder hinter der Zeitung.

10% der Seele eines Kindes waren gestorben.


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