Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Nur eine Illusion - Nur eine Illusion?

von Zuckerdrache

Er sitzt auf seiner Couch, den Oberkörper vornüber gebeugt, die Ellenbogen auf den Knien aufgestützt. Die Hände hängen wie nutzlose Anhängsel zwischen den Beinen. Sein Kopf hängt nach unten, das Gesicht von herunterhängendem, wirrem Haar verdeckt. Die Schultern zucken immer wieder und der Rücken bebt. Man kann Schluchzen hören. Und als er den Kopf hebt, um sich mit einer fahrigen Bewegung seines rechten Armes die Tränen aus den Augen zu wischen, fällt sein Blick gänzlich unbeteiligt auf die riesige Fensterfront, die ein wunderbares Naturszenario offenbart. Wegen diesem Ausblick liebt er das Haus seiner Eltern, das er voller Enthusiasmus restauriert und neu eingerichtet hat.

Eine Frühlingswiese voller bunter Kleckse im satten Grün des Rasens erstreckt sich vor der Terrasse, etwa zwanzig Meter bis hin zu einer Reihe kleiner Apfelbäume, die gerade in voller Blüte stehen. Der Blick auf das kleine Quidditchfeld, das sich daran anschließt, wird dadurch etwas verdeckt. Rund um das Anwesen ist die magische Hecke, die das Haus zu den Nachbarn hin abschirmt, wieder zum Leben erwacht. Nur ausgewählte Besucher sehen das Domizil überhaupt. Für den Rest befindet sich hier einfach ein unscheinbarer Privatpark, völlig uninteressant und nicht einsehbar oder betretbar für Fremde.

Der Tag ist sonnig. Frühling eben. Vogelgezwitscher dringt durch die etwas geöffnete Terrassentür in den Raum. Genauso wie die wohlige Wärme, die die Morgensonne bereits abgibt. Die Sonnenstrahlen des aufsteigenden Zentralgestirns fallen schräg in den Raum. Staubpartikel tanzen darauf, machen die Energie sichtbar, die in den Raum eindringt, auf dem Boden auftrifft und sich scheinbar im Nirgendwo verliert. Eigentlich ein Tag, zum Bäume ausreißen. Aber ihm ist nicht danach. Er sieht nicht die Schönheit seines Gartens, die bunten Schmetterlinge, den azurblauen Himmel, das gleißende Gelb der Sonne. Er hört nicht die jubilierenden Stimmen der Vögel, das Summen der Bienen, die auf der Wiese nach Nektar suchen. Er spürt nur die Kälte, die sich in ihm ausbreitet, seit ER den Raum verlassen hat. Erfasst die Trostlosigkeit seiner Situation. Imaginäre Dunkelheit umfängt ihn und blendet den hellen Frühlingstag völlig aus. Es ist eingetreten was er schon immer befürchtet hat.

Sein Liebster wird heiraten! Aber nicht ihn, sondern eine Frau.

Gedanken rasen durch seinen Kopf. Konfus und ungeordnet, nicht zu greifen. Aber ein Satz kommt ihm immer wieder in den Sinn. Der Satz, der das Ende seines Traumes eingeleitet hat, der ihre Unterhaltung zu einem Abschied werden ließ, dem Exitus seines Wunschbildes. Die Szene beginnt, wie ein Film vor seinem inneren Auge abzulaufen und erneut rollen Tränen seine Wangen hinunter.

„Du hast dich tatsächlich der Illusion hingegeben, aus uns könnte ganz offiziell ein Paar werden?“

Er sieht das mitleidig lächelnde Gesicht seines Geliebten wieder vor sich.

„Ich sehe schon die Schlagzeile. Harry Potter und Draco Malfoy ein Liebespaar. Die Zaubererwelt steht Kopf.“

Und dann folgt das zynische Lachen, das er so gut von früher kennt und das er so verabscheut.

„Was ist daran illusorisch? Ich liebe dich und es ist mir scheißegal was die Zaubererwelt sagt. Ich will ganz offiziell mit dem Menschen zusammen sein, den ich liebe. Ist das so unnatürlich?“, entgegnet er und schickt seinem Gegenüber einen entschlossenen Blick, der von Liebe und Leidenschaft erfüllt ist.

Die Miene des blonden Mannes wird schlagartig ernst und er senkt den Kopf. Er streift mit der Schuhspitze sachte über den Boden, seinen Fuß dabei angestrengt betrachtend, seine Hände tief in den Hosentaschen vergraben. So als wolle er sich davor drücken, das zu sagen, was es jetzt zu sagen gilt. Dann schaut er auf und seine Augen sind plötzlich von Trauer erfüllt. Trauer, die sich in dem was er dann sagt fortsetzt.

„Ich liebe dich auch Harry. Aber ich habe eine Pflicht zu erfüllen. Du hast gewusst, dass ich mich bereits nach unserem Abschluss mit Astoria verloben musste. Und jetzt, nach Beendigung meiner Ausbildung, steht die Hochzeit an. Ich kann mich davor nicht drücken. Mein Vater würde mich gesellschaftlich vernichten. Kein Job, kein Gold. Und dich würde er auch ruinieren. Glaub mir das.“

Harry schaut skeptisch, will etwas erwidern. Aber er wird mit einer Handbewegung rüde unterbrochen.

„Traust du das meinem Vater etwa nicht zu? Er hat den Krieg überlebt, ohne irgendwelchen Schaden zu nehmen. Er ist gesellschaftlich wieder hergestellt. Wie glaubst du hat er das geschafft? Er ist ein skrupelloser Mensch, der über Leichen geht. Ich will nicht wissen, wen er bestochen und wen er wie beeinflusst hat, um wieder ein gemachter Mann zu werden. Ich bin in diese Familie hineingeboren und muss mich der Tradition beugen … oder, wenn ich es nicht tue, mit den Konsequenzen leben.“

„Wären die so schlimm?“, wirft Harry aufgebracht ein. „Wir könnten in der Muggelwelt leben. Das würde mir nichts ausmachen, wenn ich nur mit dir zusammen sein kann. Und Gold habe ich genug für uns beide.“

Draco lacht bitter auf.

„Wir sind Zauberer Harry. Und ich bin es von Geburt an. Was wäre das für ein Leben? Als Zauberer, versteckt zwischen Muggeln, ganz ohne Magie? Fernab unserer Welt, ohne unsere Freunde und unsere Jobs, die wir lieben? Wir würden daran zerbrechen. Wir würden unserer Liebe zu viel opfern.“

„Und was opfern wir jetzt? Soll ich weiterhin dein heimlicher Liebhaber sein? Der dir in der Öffentlichkeit aus dem Weg geht und als ewiger Single in Godric‘s Hollow vor sich hinlebt? Und du? Verheiratet mit einer Frau, die du nicht liebst? Oder gefällt es dir etwa doch, sie zu heiraten?“

Harry ist jetzt wirklich wütend, aber auch traurig und vor allem maßlos enttäuscht.

Draco steht inzwischen direkt vor ihm, hat ihm die Hände auf die Schultern gelegt und schaut ihm tief in die Augen.

„Es gefällt mir keineswegs, sie zu heiraten. Genauso wenig wie ihr. Aber wie ich schon sagte. Tradition und Pflichterfüllung. Ich muss der Familie Malfoy einen Erben schenken. Mehr wird von mir nicht verlangt. Sobald ich diese Pflicht erfüllt habe, kann ich tun und lassen was ich will. Offiziell muss ich zwar verheiratet bleiben, aber ich kann in meinem Privatleben lieben wen ich möchte. Astoria steht das genauso zu. Diskret natürlich. Meine Eltern haben das ebenso gehandhabt. Und wer weiß, vielleicht ändern sich ja mal die Zeiten, so dass eine Scheidung möglich wird. Wenn ich mal das Oberhaupt der Familie Malfoy bin, wird sich das auf jeden Fall ändern. Das verspreche ich dir. Aber im Moment…. mein Vater hat zu viel Macht. Ich kann und will mich nicht mit ihm anlegen.“

„Dann liebst du mich nicht wirklich.“

Harrys Stimme zeugt von seiner Hilflosigkeit. Er sieht seine Wunschträume dahinschwinden wie Eis in der Sonne. Nur am Rande registriert er wie Draco resignierend den Kopf schüttelt.

„Versteh doch … ich liebe dich wirklich aus tiefstem Herzen. Und nichts würde ich lieber tun, als mit dir hier zusammenzuleben, ganz offiziell. Aber wir müssen einen anderen Weg gehen. Der uns beiden leider viel abverlangt. Ich werde heiraten und hoffentlich bald einen Erben haben. Aber dann bin ich frei. Zumindest hinter verschlossenen Türen. Und außerhalb der englischen Zaubererwelt. Wir können uns regelmäßig sehen, ich kann dich weiterhin hier besuchen in unserem Liebesnest. Wir können im Ausland gemeinsam Urlaub machen. …. Und wir haben immer die Gewissheit, dass das Prickeln in unserer Beziehung bestehen bleibt, … da wir uns nicht ständig auf der Pelle hocken.“

Bei diesen Worten lächelt er hoffnungsvoll und streichelt Harry sanft mit der Hand den Hals hinauf, streift seine Wange entlang, fasst sein Kinn zwischen zwei Finger und verschließt mit sanftem Druck seiner Lippen Harrys Mund, der schon geöffnet ist, um etwas zu sagen.

Harry lässt sich treiben von den Gefühlen, die ihn bei dieser zärtlichen Liebkosung sofort überschwemmen. Er fasst seinen Geliebten an den Hüften und zieht ihn näher zu sich. Aber bevor die sanfte Zärtlichkeit in heiße Leidenschaft übergehen kann löst sich Draco von ihm und schaut ihm liebevoll ins Gesicht. Seine grauen Augen schimmern verdächtig und er blinzelt öfter als es normal ist. Das Hüpfen seines Kehlkopfes zeugt davon, dass er ständig schluckt, seine aufgewühlten Emotionen hinunter zwingt in sein Innerstes und dort verschließt.

„Ich muss jetzt gehen.“

Dracos Stimme ist kratzig und zittert etwas. Aber kann sein, dass Harry sich das auch nur einbildet.

„Ich hoffe nur, dass du mich bei dem Weg, den ich jetzt gehen muss begleitest und mich nicht im Stich lässt. Ich weiß, dass ich viel von dir verlange. Du könntest mit einem anderen Mann glücklich werden und gemeinsam mit ihm hier leben. Aber ich will dich nicht verlieren. Bitte versprich mir, dass du bei mir bleibst, dass du da bist, wenn ich wiederkomme. Wir können uns jetzt einige Wochen nicht sehen. Aber dann bin ich wieder bei dir… Wirst du auf mich warten? Wirst du da sein?“

Fragend wandert Dracos intensiver Blick über Harrys trauriges Gesicht, das ebenfalls davon zeugt, dass Tränen krampfhaft zurückgehalten werden. Harry wird es ganz heiß und die Eiseskälte, die sich in ihm breitmachen will, wird für einen kurzen Moment zurückgedrängt.

Harry schnaubt.

„Wo soll ich schon hin? Ich wohne hier und werde auch weiterhin hier wohnen. Und ich werde sicher auch da sein, wenn du wiederkommst. Das Herz hat Gründe, die die Vernunft nicht kennt. Ich habe schon immer mit dem Herzen entschieden. Und deswegen werde ich hier sein…“

Ein letzter zärtlicher Kuss, eine feste, innige Umarmung, geflüsterte Liebesbezeugungen und die wehmütige Erinnerung an ihre vorangegangene Liebesnacht, die diesmal so ein trauriges Ende gefunden hat. Dann dreht sich Draco abrupt um und stürmt fluchtartig aus dem Zimmer. Die Tür knallt hinter ihm ins Schloss und Harry schleicht geistesabwesend zu seiner Couch, lässt sich wie ein nasser Sack darauf fallen und sitzt nun hier ... weinend, schluchzend, enttäuscht, hoffnungslos.

Seine Wünsche waren Illusion, haben sich in Luft aufgelöst, sind der Wirklichkeit zum Opfer gefallen. Sind der Hoffnungslosigkeit gewichen, dem Gefühl, als ewiger Geliebter nie das zu bekommen, was er wirklich will.

Trotzdem … ist es wirklich hoffnungslos? Draco liebt ihn. Und er ist derjenige, der der Vernunft Platz einräumt, ohne das Herz zu vergessen. Er darf Draco jetzt nicht allein lassen.

Mit diesem Gedanken steht er auf, verlässt den Raum durch die Terrassentür, geht hinaus in den mit Leben erfüllten Garten und schnappt sich seinen Besen, der neben ihm an der Wand lehnt. Er zieht tief die Luft ein, verscheucht die Traurigkeit des Augenblicks, lässt die Wärme der Sonne sein eisiges Inneres wieder aufwärmen.

Er weiß jetzt ganz sicher, er wird sich weiterhin damit abfinden, der heimliche Geliebte von Draco Malfoy zu sein.

Mit festen Schritten steuert er das Quidditchfeld an, schwingt sich auf seinen Besen und gibt sich der Freiheit hin, die er nur beim Fliegen so intensiv spüren kann, dass er fast alles vergisst und alle Probleme von ihm abfallen.

Nur IHN wird er nie vergessen. Draco wird immer in seinem Herzen sein, seinem Leben einen Sinn geben. Weil er Draco liebt und von Draco ebenso geliebt wird.

Harrys ganz eigene Illusion vom Glück ist zwar erst mal gestorben … aber die Hoffnung, die stirbt nie!


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Meine Nichten und Neffen wollten unbedingt die Dreharbeiten besuchen, um ihren Onkel Ralph als Voldemort zu erleben. Als sie schließlich kamen, erkannten sie mich gar nicht!
Ralph Fiennes