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Fanfiction

Gefühle, die nicht sein dürfen / Hogwarts Stories - Zettelwirtschaft

von HarryundGinny

So, da bin ich wieder. Ich habe lange überlegt, wie ich Willow und Primus zusammen kommen lassen und habe mich schließlich dazu entschieden, die ursprüngliche Szene aus meiner anderen FF nur etwas abzuändern. Ich hoffe, es gefällt Euch trotzdem.

@Lunaa: Huhu, da freu mich sehr!!! ;-)
ich hab mich auch extra beeilt mit einem neuen Kapitel!

@cho: Die Geschichte ist im Moment irgendwie mein Hauptprojekt geworden und ist muss erstmal ein wenig daran schreiben, damit die Figuren nicht mehr die ganze Zeit in meinem Kopf herumspuken ;-)
Schön, dass es Dir gefallen hat *ggg*
Hm, nein, mit Gewenog hat er nichts zu tun. Aber mit Morgan Jones, einer der Charaktere in James Potter und das Erbe, die dort eine enge Freundin von Lily war. Sarah wird später seine Ehefrau. Zudem ist Hestia Jones (Mitglied des Phönixorden) seine Nichte. Zumindest bei mir ;-)




6. Schuljahr

Willow kniff die Augen zusammen. Langsam wandte sie den Kopf nach hinten. Ihr dunkelrotes Haar funkelte in der Herbstsonne, die ihre Stahlen durch das Fenster des Klassenraums für Verwandlung warf. Ihre grünen Augen sprühten Funken während sie ihren Angreifer musterte. Es gab nur eine einzige Person, welche die Dreistigkeit besaß, ihr mitten im Unterricht einen Papiervogel gegen den Kopf fliegen zu lassen. Dort, zwei Reihen hinter ihr, saß er und grinste sie frech an. Primus James Potter! Quidditchkapitän, Klassenclown, Liebling aller Mädchen und hochbegabter Schüler. Wie immer standen seine schwarzen Haare in alle Richtungen und seine braunen Augen funkelten hinter seiner Brille vergnügt. Sein markantes Gesicht hatte sich zu eben jenem jungenhaften Grinsen verzogen, das die Mädchenherzen reihenweise zum Schmelzen brachte. Auch wenn Willow es ungerne zugab, war sie ebenfalls nicht immun dagegen, nicht mehr seit dem fünften Schuljahr. Ihr Herz begann heftig zu flattern, als Primus ihr nun zuzwinkerte und die Schmetterlinge in ihrem Bauch meldeten sich heftig zu Wort. Doch Willow ignorierte sie und konzentrierte sich erneut auf den Unterricht des Verwandlungslehrers. Sie liebte den Unterricht von Albus Dumbledore. Eigentlich liebte sie so ziemlich jedes Unterrichtsfach, abgesehen von Wahrsagen und Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Nicht, dass sie in den beiden Fächern schlecht wäre, oh nein – Willow Silverstein war niemals schlecht in der Schule – aber sie bereiteten ihr einfach nicht so viel Freude wie Zaubertränke und Verwandlung. In genau den guten Noten von Willow lag auch der Hauptgrund, warum sie ihrer kleinen Schwärmerei für Primus Potter auf keinen Fall nachgeben würde und warum sie sich hartnäckig weigerte den Wunsch ihrer Eltern nach einer Verlobung zu erfüllen. Willow galt als Musterschülerin. Klassenbeste in den meisten Fächern, beliebt bei Lehrern wie Schülern, ernsthaft und absolut hilfsbereit. Wie schon ihre Mutter strebte sie eine Karriere als Heilerin im St.-Mungo-Hospital an. Doch für eine Ausbildung dort brauchte sie Bestnoten. Außerdem wollte sie im nächsten Jahr unbedingt Schulsprecherin werden. Da konnte sie keine Ablenkung brauchen. Und das Grinsen von Primus Potter verhieß Ablenkung pur. Manchmal fragte sie sich, wie er es schaffte, immer erstklassige Noten zu bekommen, wo er doch scheinbar niemals dem Unterricht folgte. Doch in den ZAG im letzten Jahr war er nur um Haaresbreite schlechter gewesen wie sie selbst. Und das auch nur, weil sie einen Zusatzpunkt in Zaubertränke erhalten hatte.

Willow folgte den Ausführungen von Albus Dumbledore über Animagi, als sie plötzlich erneut etwas am Hinterkopf traf. Sie wollte schon einen wütenden Blick auf Primus werfen, als ein Pergament vor ihr auf dem Tisch landete. Einen Moment überlegte sie, es ungelesen wegzuwerfen, aber ihre Neugier siegte. Und so entfaltete sie den Zettel.

Warum schaust Du mich eigentlich ständig so an, als würdest Du mir am Liebsten einen Knallrümpfigen Kröter ins Bett werfen? Bist du immer noch sauer?

Willow erkannte sofort die schwungvolle Schrift von Primus. Nun schrieb er ihr auch noch Briefe im Unterricht. Und er spielte auf die Szene Ende des letzten Schuljahres an.
Nein, sie würde es einfach ignorieren. Wütend knüllte sie das Pergament zusammen. Ihre Freundin Sophie Kirk sah sie überrascht an. Doch Willow schüttelte nur den Kopf und widmete ihre Aufmerksamkeit erneut dem Unterricht des Professors. Doch keine Minute später landete erneut ein Pergament auf dem Tisch vor ihr. Sie versuchte, es zu ignorieren, doch je mehr sie es ignorierte, umso heftiger hüpfte es auf dem Tisch herum. Genervt entfaltete sie es.

Was ist los, Willow? Warum sprichst du nicht mit mir?

Willow war klar, dass Primus nicht aufgeben würde, bevor sie ihm zurückschrieb. Er war ein unglaublicher Sturkopf.

Ich versuche einfach dem Unterricht zu folgen, Primus. Denn falls es dir noch nicht aufgefallen ist, interessiert es mich, im Gegensatz zu dir. Und nächstes Jahr sind die Prüfungen, das ist wichtig.

Sie faltete den Zettel und schickte ihn mit einem kurzen ungesagten Zauber zu Primus.
Hoffentlich gab er nun endlich Ruhe. Doch leider wurde sie enttäuscht.

Natürlich interessiert mich der Unterricht, aber es gibt etwas, das mich noch viel mehr interessiert. Und mal ganz ehrlich, Willow Silverstein. Du wirst doch sowieso den perfektesten Abschluss hinlegen, den Hogwarts seit Langem gesehen hatte. St.-Mungo wird dich mich Kusshand nehmen.
Du bist also nicht mehr sauer?

Willow sah das Pergament irritiert an. Woher wusste er von ihrem Wunsch?

Schmeicheln hilft dir auch nicht, Primus. Warum schreibst du mir überhaupt? Ich glaube, was dich mehr interessiert als der Unterricht, will ich gar nicht wissen. Aber nein, ich bin nicht mehr sauer.

Oh, Willow, warum ich dir schreibe? Das solltest sogar Du mittlerweile bemerkt haben. Und es sollte dich sehr wohl interessieren, was mich mehr interessiert wie der Unterricht. Es beruhigt mich zu wissen, dass Du mir mein kindisches Verhalten nicht nachträgst.

Du sprichst in Rätseln, Primus.

Immer wieder gerne, schöne Hexe.

Das war kein Kompliment. Und nenn mich nicht so.

Warum nicht?

Weil ich Schleimerei nicht mag.

Das war keine Schleimerei. Es ist einfach nur die Wahrheit.

Willow starrte das Pergament in ihrer Hand an. Ohne es zu wollen, führte sie eine Zettelunterhaltung mit Primus Potter, mitten im Unterricht. Er fand sie schön? Ausgerechnet sie? Nicht, dass sie selbst sich hässlich fand. Überhaupt nicht. Willow wusste genau, dass sie ganz passabel aussah. Aber es gab eindeutig eine Menge schönere Mädchen in Hogwarts. Sophie zum Beispiel. Die Blondine neben ihr war wirklich schön. Willow vermutete immer, dass sie irgendwelche Veela-Vorfahren haben musste.
Und nun schrieb ihr Primus, dass er sie schön fand? Willow tippte das Pergament auf ihrem Tisch an und ein zweites erschien auf erschien auf Primus Platz. Es war eindeutig zu gefährlich, mitten im Unterricht, ständig die Pergamente hin und herzuschicken.

Beeindruckend, Willow. Siehst Du, Du wirst die Prüfung mit Links schaffen.

Auf dem Pergament vor ihr erschien Primus` Schrift.

Das war doch nur ein unbedeutender Zauber. Damit bestehe ich die Prüfungen sicher nicht.
Woher weißt Du, dass ich Heilerin werden will?

Ich weiß so einiges über Dich, auch wenn Du mir immer mehr ausweichst. Und mal ganz ehrlich, mit deiner Begabung für Menschen und Zaubertränke gibt es nur zwei Wege für Dich. Entweder Heilerin oder Zaubertranklehrerin. Du bist nicht der Typ, der sich einfach in einem Kerker oder Keller verkriecht und alleine vor sich hin Tränke mischt. Du brauchst Menschen um Dich und Du willst helfen, schöne Hexe.

Du glaubst, wohl du kennst mich? Und hör auf, mich so zu nennen.

Nein, ich kenne dich nicht, Willow. Aber das würde ich gerne ändern. Und warum soll ich dich nicht so nennen?

Weil ich nicht schön bin. Was meinst Du mit, das würdest du gerne ändern?

Du hast es immer noch nicht verstanden, oder Willow?

Willow musste an sich halten um sich nicht umzudrehen und Primus irgendeinen Gegenstand an den Kopf zu werfen. Warum wich er ihr ständig aus? Es machte sie nervös, nicht zu wissen, was er von ihr wollte. Das Kribbeln in ihrem Bauch kehrte zurück. Es war nicht so, dass sie und Primus früher nicht miteinander ausgekommen waren - nein, ganz und gar nicht. Sie hatten sich nur in zwei vollkommen unterschiedlichen Welten bewegt – zumindest innerhalb Hogwarts - und das obwohl sie beide in Gryffindor waren und ihre Familien sogar von den gleichen Vorfahren abstammten. Doch das war vor der absurden Idee ihrer Eltern gewesen, dass sie Primus Potter heiraten solle.
Primus war sportlich und ein sehr ambitionierter Quidditchspieler. Man munkelte, er würde nach dem Abschluss einem Team der britischen Liga beitreten. Er war immer gut gelaunt, um keinen Spruch verlegen und der Großteil der Streiche, die in Hogwarts gespielt wurden, ging wohl auf das Konto von Primus und seinen Freunden. Wobei Willow zugeben musste, dass sie die Streiche das ein oder andere Mal wirklich amüsant gefunden hatte. Primus beste Freunde, Alastor Moody und Ethan Fenwick, waren in ihn vielem ebenbürtig, wenn auch keinen falls beim Quidditch. Wo immer die drei auftauchten, folgten ihnen alle Blicke der Hogwarts-Schüler. Alastor und Primus taten sich beide besonders in Verteidigung gegen die Dunklen Künste hervor und es gab kein Jahr, wo nicht einer von ihnen der Jahrgangsbeste war. Ethan hingegen war eher ein ruhiger Typ, mit einer beeindruckenden Begabung für Kräuterkunde.
Willow und ihre beste Freundin Sophie spielten kein Quidditch und würden auch nie einen Streich spielen, auch wenn es Willow manches Mal in den Fingern juckte. Sie wusste zugut, dass sie sich keine Mittelmäßigkeit erlauben durfte. Sie war eine Silverstein, das hieß man war immer die Beste. Ihr Vater und ihre Mutter würden es ihr nicht unbedingt verzeihen, wenn sie mit etwas anderem als einem Ohnegleichen nach Hause kommen würde, allenfalls ein Erwartungen übertroffen wäre noch akzeptabel. So wie bei ihrer vier Jahre älteren Schwester Potentia, die nach ihrem Schulabschluss ein Angebot des Zaubereiministeriums angenommen hatte und nun die jüngste Abteilungsleiterin war, die das Ministerium jemals gesehen hatte. Auch wenn Willow den Aufgabenbereich ihrer Schwester todlangweilig fand – Internationales Magisches Recht, das war eindeutig zum Einschlafen – hatte sie doch höchsten Respekt vor der Leistung ihrer Schwester.

Willows Blick fiel wieder auf den Zettel, schnell kritzelte sie eine Nachricht an Primus und wartete gespannt auf die Antwort. Doch es kam keine, denn Professor Dumbledore beendete in diesem Moment den Unterricht. Mist, fuhr es ihr durch den Kopf, dies war heute ihre letzte Unterrichtsstunde gewesen. Sie würde also keine Antwort mehr bekommen, denn zu Primus zu gehen und ihn einfach zu fragen, das kam nicht in Frage.

Willow konnte nur schwer einschlafen in dieser Nacht und als es dann endlich soweit war, träumte sie davon, dass Primus sie zu einem Date einlud. Und schließlich, auf dem Weg zurück von Hogsmeade zur Schule, den Kopf senkte, um...
„Willow, wach auf“, riss ihre Sophie sie unsanft aus ihren Träumen und sie richtete sich in ihrem Himmelbett auf.
„Wenn wir noch Frühstück vor dem Unterricht wollen, solltest du dich beeilen.“
Willow warf einen kurzen Blick auf ihre Uhr und sprang dann fluchend aus dem Bett.
In gerade einmal dreißig Minuten würde die erste Stunde des Tages beginnen.

„Was ist nur los mit dir? Seit gestern bist du so abwesend?“, fragte Sophie während sie sich wenige Minuten später auf den Weg in die Große Halle machten.
„Nichts“, murmelte Willow abweisend und ließ sich an den Gryffindortisch fallen. Automatisch fiel ihr Blick auf Primus, der nur zwei Plätze entfernt von ihr, auf der gegenüberliegenden Seite des Haustisches saß. Als hätte er ihren Blick gespürt, hob er den Kopf und grinste sie an. Seine Lippen formten ein lautloses `Guten Morgen`. Willows Schmetterlinge erwachten erneut zum Leben und einen Moment wünscht sie, ihr Traum hätte nicht so abrupt geendet. Automatisch blieb ihr Blick an Primus` Lippen hängen und sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er küsste. Ihr wurde heiß und kalt und schnell widmete sie sich ihrem Frühstück. Den Blick, den Primus ihr zuwarf, bekam sie nicht mehr mit.

Kurz darauf begann die erste Stunde des Tages, Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Hektisch packte Willow das Pergament von gestern auf und ihr Blick, fielen auf die letzten Worte, die sie geschrieben hatte:

Nein, habe ich nicht. Warum hilfst Du mir nicht auf die Sprünge.

Guten Morgen, schöne Hexe, hast Du gut geschlafen?

Wie von Geisterhand tauchten Primus` Worte auf dem Pergament auf und Willows Herz klopfte wild. Wieder war er ihr ausgewichen. Doch zumindest hörte er nicht auf, ihr zu schreiben.

Guten Morgen, ja danke, ich habe sehr gut geschlafen. Und selbst?

Oh, ich auch. Hatte wundervolle Träume.

Wahrscheinlich davon, dass Du den Quidditchpokal gewinnst und ein Talentsucher dich für die Britische Liga verpflichtet. Das ist doch sicherlich den Traum.

Ich habe von der gleichen Sache geträumt, die mich auch mehr interessiert wie der Unterricht. Wie kommst du darauf, dass ich Profispieler werden will?

Nun bin ich doch neugierig. Was für eine Sache ist das?
Willst Du etwa nicht Profi werden?

Hast Du das immer noch nicht herausgefunden, Willow?
Nein, ich liebe Quidditch , aber ich möchte Auror werden.

Willow starrte das Pergament an. Hatte sie Primus Potter falsch eingeschätzt? Auror! Einer der angesehensten Berufe der Zaubererwelt. Die Jagd nach schwarzen Magiern galt als gefährlich und anspruchsvoll. Und warum wich er ihr immer wieder raus?

Du willst Auror werden?

Warum bist Du so überrascht? Schau Dir meine Familie an, die meisten sind Auroren. Es liegt mir einfach im Blut.

Ich weiß nicht, ich hätte nicht angenommen, dass Du Deinem Vater nacheiferst.

Bin mir nicht sicher, ob man von nacheifern sprechen kann. Ich kann mir nur einfach nichts anderes vorstellen. Die Männer in unsere Familie waren schon immer Auroren. Ich bin stolz auf meinen Vater. Ich will einfach irgendwann mal genauso viel erreichen wie er.

Das klingt wirklich schön. Du hast also ein gutes Verhältnis zu Deinen Eltern?

Ich liebe meine Eltern, sie sind einfach wunderbar. Großzügig, warmherzig, gütig. Aber wenn wieder ein Brief aus Hogwarts kommt, gibt es auch den nötigen Ärger.
Wie steht es mit Deinen Eltern? Haben sie sich etwas beruhigt?

Willow lächelte bei der Vorstellung, wie Primus` Mutter ihm einen Vortrag über gutes Benehmen hielt. Sie kannte seine Eltern schon seit sie ein kleines Kind war, da sie aus dem gleichen alten Zauberergeschlecht stammten, trafen sie sich zumindest hin und wieder bei Familienfeiern oder dergleichen. Außerdem war Charlus Potter Leiter der Aurorenabteilung und damit ein bekannter Mann. Dorea Potter, geborene Black, war gegen den Willen ihrer Eltern ins Zaubereiministerium eingetreten und leitete die Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen. Willows Vater war ein Mitarbeiter von Dorea Potter, daher wusste Willow über deren Ruf als strenge, aber gerechte Vorgesetzte Bescheid.

Meine Eltern? Was soll ich sagen? Ich glaube, sie werden ihren Ehrgeiz niemals ablegen. Ich weiß, dass sie mich lieben, aber manchmal glaube ich, sie hätten lieber einen Jungen gehabt. Manchmal ist es etwas schwierig, ihren Anforderungen gerecht zu werden, wie Du ja selbst gemerkt hast. Mittlerweile haben sie allerdings eingesehen, dass ich mir selbst einen Ehemann aussuchen werde, sollte ich jemals das Bedürfnis verspüren zu heiraten.

Ich bin mir sicher, du wirst das blendend meistern. Auch das Eheproblem.

Danke, Primus, Zuspruch kann ich derzeit gut gebrauchen. Du hast mir immer noch nicht verraten, warum Du mir schreibst! Und weich jetzt nicht wieder aus.

Tut mir leid, Willow, aber darauf solltest Du selbst kommen. Auf jeden Fall werde ich es Dir nicht auf einem Pergament verraten.

Ich weiß es aber nicht, wirklich. Aber Du machst mich neugierig. Sehr sogar.

Oh, Neugierde ist ja schon mal mehr, wie Du in den letzten Jahren für mich empfunden hast.

Du machst mich wahnsinnig! Immerzu sprichst Du in Rätseln. Woher willst Du wissen, was ich für Dich empfinde und was nicht?

Ich weiß es nicht. Aber du hast zumindest nie den Eindruck erweckt als wolltest Du mehr mit mir zu tun haben. Ich erinnere mich deutlich an deine Worte gegen Ende des letzten Jahres...

Willow konnte sich einen Blick auf Primus, der eine Reihe hinter ihr saß, nicht verkneifen. Er sah konzentriert auf das Pergament vor sich und kaute dabei auf seiner Feder herum. Fast so als wäre er nervös.... Sein Anblick weckte in Willow Gefühle, die sie lieber ignoriert hätte. Aber je mehr er ihr schrieb umso schwieriger war es in ihm das zu sehen, was sie immer gedacht hatte, was er sei. Primus Potter war auf keinen Fall der oberflächliche Leichtfuss für den sich ihn gehalten hatte. Willow konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken und Primus sah bei dem Geräusch auf. Sein Blick traf ihre Augen und die Schmetterlinge in ihr erwachten zu neuem Leben. Ihr Herz raste und ihre Hände begannen zu schwitzen. Lange würde sie diese Gefühle nicht mehr verdrängen können. Einen wunderschönen Moment lang gab sie sich der Vorstellung hin, Primus würde diese Gefühle erwidern. Sie schüttelte leicht den Kopf. Das würde nie passieren! Dann wandte sie sich erneut dem Pergament zu und bekam nicht mit, dass Primus fragend eine Augenbraue nach oben gezogen hatte.

Wie kommst Du darauf? Ich glaube nicht, dass Du eine Vorstellung hast, was ich von Dir denke oder was ich fühle.

Ich bin Dir also nicht egal?

Warum solltest Du das sein?

Nun weichst Du mir aus.

Rache ist süß, mein Lieber.

Ich hätte dich nicht für rachsüchtig gehalten.

„Miss Silverstein, Mr. Potter, ich frage mich, ob Sie Beide wohl heute noch die Güte haben werden, meinem Unterricht zu folgen?“ schallte die Stimme von Professor Young durch Raum und Willow zuckte zusammen. „Solche Unaufmerksamkeit in meinem Unterricht kann ich nicht dulden. Sie werden heute Abend nachsitzen, beide. Ich erwarte Sie Punkt Acht in meinem Büro.“ Willow senkte den Kopf und ignorierte fortan für den Rest des Tages das Pergament. Glücklicherweise hatte sie heute nur einen kurzen Schultag und nach dem Mittagessen frei. Eine Hand legte sich sanft um ihren Oberarm, gerade als sie die große Halle betreten wollte, um Mittag zu essen. Sie drehte sich um und blickte in die braunen Augen von Primus Potter, der sie sanft anlächelte. Er war ihr so nahe, dass Willow sein After-Shave riechen konnte. Ihre Haut begann an der Stelle zu prickeln, an der er ihren Arm hielt.
„Willow, es tut mir leid.“ Seine ruhige Stimme verursachte ihre eine Gänsehaut und sie konnte es nicht mehr länger ignorieren. „Ich wollte nicht, dass du wegen mir nachsitzen musst. Kann es irgendwie gut machen?“
Willow blinzelte. Sie war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt gewesen, um Primus` Worten zu folgen.
„Willow? Bist du böse auf mich?“ Sie schüttelte leicht den Kopf. Primus strich ihr sanft mit einer Hand über die Haare. Sein Gesicht war ihr so nahe, dass sie einen Moment annahm, er würde sie küssen.
„Sehr gut“, sagte er und verschwand grinsend. Zurück blieb eine vollkommen verwirrte Willow.

Eine Minute vor acht stand sie schließlich vor der Tür zur Professor Youngs Büro. Der junge Lehrer war erst seit Beginn des Schuljahres in Hogwarts und hatte sich innerhalb von drei Wochen den Ruf erarbeitet, streng zu sein. Primus hatte sie nach der Begegnung vor der Großen Halle nicht mehr wiedergesehen. Er war nicht zum Mittagessen aufgetaucht und auch nicht im Gemeinschaftsraum. Alastor und Ethan waren den ganzen Tag alleine gewesen, sehr ungewöhnlich. Doch Willow wagte nicht, sie nach Primus zu fragen.
Sie hörte Schritte hinter sich und da stand er nun vor ihr. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und Willow bekam schon wieder eine Gänsehaut.
„Willst du dort Wurzeln schlagen, oder gehen wir hinein?“, fragte er und klopft schon an die Tür.
Professor Young verdonnerte sie zum Sortieren von alten Schülerakten, welche er sich vom Schulleiter geholt hatte. Willow stöhnte innerlich, als sie die Berge sah. Es würde Stunden dauern. Der Professor lächelte sie an und verabschiedete sich Richtung Hogsmeade. Er würde gegen halb elf, also pünktlich zur Ausgangssperre zurück sein, um sie zu ihrem Gemeinschaftsraum zu begleiten.
Eine Weile arbeiteten sie schweigend, doch irgendwann hielt Willow es nicht mehr aus.
„Verrätst Du mir nun endlich, warum du mir geschrieben hast?“ Sie hatten Rücken an Rücken gearbeitet, doch nun stand Primus auf und kniete sich vor Willows Stuhl.
„Hast du so gar keine Idee?“ Sein Blick fixierte sie und erneut lief ihr ein Schauer über den Rücken. Die Farbe seiner Augen erinnerte sie an geschmolzene Schokolade und sie musste heftig schlucken. Schnell senkte sie den Blick, doch Primus legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn weiter anzusehen.
Langsam schüttelte sie als Antwort auf seine Frage den Blick. Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen. Willow hätte am Liebsten die Hand ausgetreckt und darüber gestrichen.
„Wie wäre es mit der Erklärung, dass ich dich gerne besser kennen lernen würde?“
Willow zog fragend die Augenbrauen nach oben.
„Warum solltest du?“
Primus` Gesichtsausdruck veränderte sich, es schien fast so, als sei er etwas genervt.
„Bei Merlin, Willow. Machst du es mir absichtlich so schwer? Du bist eine schöne, intelligente, freundliche und fröhliche Frau. Und ich frage mich seit fast zwei Jahren, ob du mich so fürchterlich findest, weil du mich Tag für Tag ignorierst.“
Willows Herz begann zu rasen, gleichzeitig würde ihr heiß und kalt. Der Mädchenschwarm Primus Potter fand sie schön? Konnte sie es wagen? Sie atmete tief ein.
„Ich finde Dich überhaupt nicht fürchterlich. Ich habe einfach nur Angst.“
Irritation lag in Primus` Augen, er nahm ihre Hände und zog sie vom Stuhl, so dass sie dicht vor ihm stand. Nur wenige Zentimeter trennten sie.
„Angst? Vor mir? Was für einen Grund gibt es, Angst vor mir zu haben?“
Willow senkte den Blick, dieses Mal ließ Primus es zu.
„Nein, nicht vor dir. Nur davor, was geschehen könnte, wenn ich dich oder einen anderen Menschen zu nah an mich heranlasse“, nuschelte sie. „Aber ganz besonders dich.“ Die letzten Worte hatte sie gar nicht sagen wollen, sie waren ihr einfach so herausgerutscht. Primus entfuhr ein unterdrückter Laut. Erneut zwang er sie, ihm in die Augen zu sehen. Sein Blick war vollkommen verändert. Sanft, warm, fast zärtlich....
Langsam senkte er den Kopf und Willow konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Willow konnte nicht mehr atmen. Primus zog sie näher an sich heran und sie spürte seinen harten männlichen Körper und das Spiel seiner Muskeln. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch schienen vollkommen durchzudrehen. Sanft strich er mit einer Hand über ihre Wange.
„Erinnerst du dich an den Abend, als du deinen Freudinnen erzählt hast, dass du Warrington heiraten sollst? Ich hab nur aus einem einzigen Grund so reagiert: Eifersucht. Eigentlich hatte ich bereits beim Ball für deine Schwester mit dir sprechen, um dich zu bitten, darüber nachzudenken, dem Wunsch deiner Eltern nachzukommen. Nicht, weil ich für eine Vernunftehe bin, sondern weil ich mich Hals über Kopf in dich verliebt habe, Willow Silverstein“, sagte er mit rauer Stimme und dann berührten seine Lippen ihre. Für Willow war es ein Gefühl, als wäre sie im Himmel. Ein wahres Feuerwerk der Gefühle war in ihr entfacht. Sie klammerte sich an Primus, der den Kuss vertiefte. Willow stöhnte sanft gegen seine Mund. Sofort löste er sich von ihr. Verwirrt öffnete Willow die Augen und sah Primus an.
„Es tut mir leid“, murmelte er und wollte einen Schritt rückwärts machen, doch Willow hielt ihn fest. Alle Zweifel hatten sich in Luft aufgelöst. Nur das hier zählte.
„Was tut Dir leid? Dass du mich geküsst hast oder dass ich mich in dich verliebt habe?“
Primus riss ruckartig den Kopf nach oben und starrte Willow an. Dann zog er sie erneut an sich.
„Ist Dir eigentlich klar, dass ich Dich von nun an, nicht mehr loslassen werde?“, brummte er.
„Ach, Potter, halt die Klappe und küss mich endlich.“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen.

Erschreckt fuhren sie auseinander als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Professor Young stand im Türrahmen und musterte seine beiden Schüler. Doch statt ihnen einen Standpauke zu halten, grinste er.
„Miss Silverstein, von Ihnen als Vertrauensschülerin hatte ich ehrlicherweise etwas anderes erwartet. Aber vielleicht hat damit das Geschreibe in meinem Unterricht ein Ende. Und nun verschwinden Sie, bevor ich es mir anders überlege und sie die nächsten Wochen jeden Abend nachsitzen.“
Sie konnten ihr Glück kaum fassen und machten sich schnellstmöglich aus dem Staub. Lachend liefen sie durch die Korridore des alten Schlosses hinauf zum Gemeinschaftsraum. Bevor Willow allerdings das Passwort nennen konnte, hatte Primus sie gegen die Mauer daneben gepresst. Seine braunen Augen strahlten die Gefühle aus, die er so lange für sich behalten hatte. Sanft strich er mit der Hand über Willows Wange.
„Dir ist klar, was das nun bedeutet?“, fragte er schließlich.
„Ich weiß nicht worauf du hinaus willst....“, kam ihre ehrliche Antwort.
„Ich möchte das hier nicht geheim halten, Willow. Was ich für dich empfinde, ist nicht erst seit gestern so.“ Erwartungsvoll sah er sie an.
„Und wer hat davon gesprochen, dass wir, was auch immer es ist, geheim halten wollen?“
„Ich glaube, das nennt man Beziehung“, lachte Primus, erleichtert über Willows Worte, dann presste er seine Lippen auf ihre.

Als Willow wenig später in ihrem kuscheligen Himmelbett im Schlafsaal lag, glühten ihre Lippen immer noch. Niemals hätte sie gedacht, dass Primus so für sie empfinden könnte. Und auch wenn er die Ablenkung in Person war, sie wollte sich nicht gegen das stellen, was sie für ihn empfand. Ihre Eltern erachteten ihn als passenden Ehemann, als würde sie sie damit endlich einmal stolz machen können. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Manchmal wendeten sich die Dinge vollkommen unvorhersehbar. Glücklich und zufrieden schlief sie ein.

Gemeinsam mit ihren Freundinnen saß Willow am nächsten Morgen am Haustisch zum Frühstück, als Primus, Ethan und Moody die Große Halle betraten. Primus warf ihr ein umwerfendes Lächeln zu, als er sie entdeckte und noch bevor er sich ebenfalls am Tisch niederließ, begrüßte er sie mit einem sanften Kuss.
„Gut geschlafen?“, fragte er lächelnd und setzte sich auf den freien Platz neben ihr.
Willow konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
„Oh ja.“
„Hrm“, räusperte sich Sophie. „Ihr zwei..., äh, Turteltäubchen. Hättet ihr wohl die Güte und zu erklären, was hier vor sich geht?“
Erst jetzt wurde ihnen bewusst, dass sie alle anstarrten und zwar wirklich alle. Ihre Freunde, die anderen Schüler und sogar die Lehrer.
„Nach was sieht es denn aus?“ Primus` Miene blieb vollkommen entspannt, während Willow bereits rot angelaufen war.
„Nun, man könnte meinen, du hast endlich mit Willow gesprochen.“ Das kam von Ethan.
„So kann man auch nennen“, feixte Moody dagegen.
„Also ich würde Ethans Darstellung vorziehen“, brummte Primus freundlich. „Aber um deine Frage zu beantworten, Sophie, so haben wir gestern Abend festgestellt, dass wir die gleichen Gefühle für einander haben.“
Sophie schien damit keineswegs zufrieden zu sein. Ihr Blick lag auf Willow, die vor Glück von innen heraus leuchtete. Primus` Hand lag auf der seiner Freundin und er wirkte entspannt, gelöst und fast selig. Dennoch hatte Willow einiges zu erzählen. Was war geschehen zwischen Potter hat niemals Augen für jemanden wie mich und dieser Überraschung hier?
Doch Sophie freute sich unbändig für ihre Freundin, die im Gegensatz zu sonst nicht mehr so schüchtern wirkte. Schon in der vierten Klasse war sie das Gefühl nicht losgeworden, dass zwischen den Beiden mehr sein könnte.


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