von Ginny_x3
Severus wachte früh auf. Die erste Nacht in seinen Privaträumen in Hogwarts hätte nicht schlimmer sein können. Er hatte nicht schlafen können, zu groß war die Angst gewesen, Ginny durch Potter zu verlieren. Der Zaubertranklehrer stand auf und ging in sein Badezimmer. Seufzend sah er in den Spiegel und erschrak. Snape war noch blasser als sonst und hatte dunkle Augenringe.
Er schloss die kurz die Augen und veruschte sich zu beruhigen, ehe er unter die Dusche ging.
Fast lautlos, schritt er, einer Fledermaus sehr ähnlich auf die Wasserspeier zu, die Dumbledores Büro bewachten. Severus sprach das Passwort und schritt dann langsam die Treppe hinauf. Ein sehr unangenehmes Gefühl, breitete sich in seiner Magengegend aus. Sev klopfte dennoch fest an.
Dumbledore öffnete seine Bürotür und sah den Tränkemeister überrascht an. "Guten Morgen Severus, was kann ich denn schon so früh für dich tun?" fragte er lächelnd. "Morgen, Professor. Kann ich eben mal mit Ihnen sprechen? Es ist wirklich sehr wichtig...für mich." entgegnete Severeus leise.
Der Schulleiter nickte und deutete einladend auf einen der beiden Stühle vor seinem Schreibtisch. Snape zögerte kurz, bevor er sich hinsetzte. "Ich höre, mein Lieber?"
Severus sah ihn nicht an. "Ich habe ein Problem... genauer gesagt, Miss Weasley und ich haben ein Problem." fing er langsam an. Dumbledore sah ihn fragend an. "Ja, fahre fort." Der Tränkemeister sah ihn sauer an. "Mein Gott, Albus! Du kennst mich von allen Menschen, am besten! Musst du mich unbedingt zwingen, es auszusprechen?!" fauchte er.
"Gut, wenn du willst. Ginny und ich sind seit sechs Monaten zusammen! Es war alles gut, bis Molly wollte, dass ich mit ihrer Tochter in die Winkelgasse gehe, um ihre Schulsachen zu besorgen. In einem Geschäft, haben wir uns dummerweise dazu hinreißen lassen, uns zu küssen. Zu unserem weiteren Bedauern hat Potter uns gesehen und gedroht, es Ihnen zu erzählen." schloss Severus seine Rede.
Der ältere Zauberer stand langsam auf und schritt auf seinen Phönix zu.
"Severus, du weißt was für Konsequenzen das hat! Als Schulleiter bin ich eigentlich dazu verpflichtet, entweder dich oder Miss Weasley, sofort der Schule zu verweisen -" klärte Albus seinen Lehrer auf.
Snape sprang auf. Er hätte sich denken, können, dass Dumbledore auch bei ihm keine Ausnahme machen konnte.
"Albus! Wer verdammt noch mal, wollte denn immer, dass ich endlich glücklich bin? Wer wollte, dass ich endlich Lily vergessen kann? Wer wollte mich denn mit allem was weiblich und nicht bei drei auf den Bäumen war, verkuppeln?! Das warst verdammt noch mal du! Und jetzt habe einen Menschen gefunden, dem ich mehr vertraue als mir selber, den ich mehr liebe, als ich jemals auch nur ansatzweise irgendwen, geliebt habe und jetzt regst du dich so auf?!" schrie Severus seinen Vorgesetzten an.
Albus drehte sich ein wenig überrascht um. Mit einem solchen Gefühlsausbruch hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Langsam sah er seinen Tränkemeister an, der ihn immer noch wütend anstarrte.
"Severus, du hast natürlich bei all deinen Argumenten recht. Ja, ich war es, der dich endlich glücklich sehen wollte -" er wurde von einem zaghaften klopfen unterbrochen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue ging er zu seiner Eichentürund öffnete diese. Vor ihm stand eine kleinere, rothaarige Hexe und sah ihn verzweifelt an.
"Ach, Miss Weasley, wie passend. Severus ist auch schon hier..." schmunzelnd ließ er seine Schülerin in sein Büro eintreten. Diese schien allerdings nicht sehr glücklich darüber, ihren Zaubertrankprofessor hier zu sehen.
"Was machst du denn hier?" fragte er leise, aber sehr viel ruhiger als vorher. "Ich schätze mal, dasselbe wie du..." antwortete Ginny leise. Snape sah sie an und deutete auf einen der beiden Stühle. Zögernd setzte sie sich.
"Also, wie ich vorhin schon sagte, du hast natürlich recht mit deinen Argumenten, aber ich bin auch dein Vorgesetzter..." er wurde wieder unterbrochen, diesmal weil Ginny etwas sagte.
"Professor Dumbledore, wenn es darum geht, wen von uns beiden Sie rausschmeißen, dann bitte, nehmen Sie mich. Ich will nicht dass Severus nur wegen mir, hier seinen Job verliert!" fuhr sie schnell dazwischen. Snape setzte sich neben seine Geliebte und nahm ihre Hand in seine.
"Nein, ganz bestimmt nicht, Ginny... Ich werde es nicht zulassen, das..." Dumbledore klatschte einmal laut in seine Hände. Als beide Köpfe sich ihm wieder zuwandten fing er an zu reden.
"Dürfte ich bitte, einmal ausreden? Natürlich wäre es eigendlich meine Pflicht, einen von euch, der Schule zu verweisen. Aber, da ich wohl nicht ganz unschuldig an eurer Lage bin, werde ich es nicht tun. Im Grunde hatte ich ja gehofft, dass ihr euch endlich besser miteinander versteht. Das ihr euch ineinander verliebt, war zwar nicht so direkt geplant, aber nun gut.
Harry hat im Übrigen, da er nicht mehr auf dieser Schule ist, keine Rechte, euch beiden etwas anzuhängen. Allerdings bin ich gezwungen, wenn mich ein anderer Schüler auf eine bestehende Beziehung zwischen euch aufmerksam macht, zu handeln. Deshalb möchte ich euch bitten, so unauffällig wie möglich zu sein. Bis zu deinem Abschluss, Ginny.
Danach ist es egal." erklärte Dumbledore." Ginny brach fast in Tränen aus, als sie seine Worte hörte, so glücklich war sie. Severus nahm sie sanft in die Arme und strich ihr über den Rücken. Sie krallte sich in Snapes Robe und vergrub ihr Gesicht, in seiner Halsbeuge.
Der Schulleiter drehte sich um, um den beiden kurz Zeit zu lassen. Er konnte aber im Fenster das Spiegelbild der beiden deutlich erkennen. Als er sah, wie zärtlich Severus seine Schülerin behandelte und schließlich auch küsste, musste er lächeln.
Dumbledore wusste, dass er mit seiner Entscheidung nichts falsche gemacht hatte.
______________________________________________________________________________________
So... sorry, das Kapitel ist etwas kürzer geraten, ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.
Und denkt schön immer daran, eure Meinungen da zu lassen :D
Ginny_x3
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
