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Fanfiction

Wo die wilden Rosen blühen - Von Freiheit, Vorhersagen und dem Schicksal

von KiraJane

Kapitel 1

Von Freiheit, Vorhersagen und dem Schicksal






"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."
- Mahatma Gandhi -





Fünfundzwanzig Jahre zuvor...

Es war ein Tag wie jeder andere auch. Es war kein Sonntag und auch kein Feiertag, um genau zu sein war es ein Dienstag.

Wenn man genau hinsah, konnte man im wilden Meer aus Menschen, die schlendernd durch die breite Einkaufspassage schritten, eine Person ausmachen die so gar nicht hineinzupassen schien. Muggel allerdings sahen nie genau hin, sie übersahen Möglichkeiten und Tatsachen, selbst wenn diese direkt vor ihren Augen aufleuchteten würden. Eine Tatsache war Magie, die für die meisten Muggel selbstverständlich nur Aberglaube und Mythos war.

Diese merkwürdige Person hastete durch die Abenddämmerung. Diese Person war so völlig anders gekleidet, als alle anderen. Ihr langer, dunkelblauer Umhang wehte wild hinter ihr her, Schritt für Schritt eilte sie über den Pflasterstein und niemandem schien dies aufzufallen. Das blonde Haar hatte sie zu einem Dutt festgebunden, nur einzelne Strähnen hingen an ihren Schläfen herab. Ihre tiefbraunen Augen stierten geradezu auf eine rote Telefonzelle, wie es hier so viele gab. Kurz blickte sie hinter sich zu beiden Seiten und trat eiligst hinein. Kaum hatte sie den schwarzen Hörer am Ohr, flüsterte sie ein einfaches Wort und verschwand. Wie in einem Fahrstuhl, der in den Untergrund fuhr.

Der Tag, welcher warm und sonnig gewesen war, neigte sich dem Ende zu und ließ den Himmel über London rötlich schimmern.



Das Ministerium der Magie wirkte verlassen, nichts schien darauf hinzuweisen, dass täglich hunderte von Zauberer und Hexen hier ein und aus gingen. Die eiligen Schritte der jungen Hexe hallten durch die hohen, breiten Räume. Sie betrat Fahrstühle, welche kreuz und quer umherfuhren und die senkrecht und waagerecht zum Stehen kamen.

Es war gar nicht so viel Zeit vergangen, als die blonde Frau vor einer breiten, verzierten Tür zum Stehen kam. Sie atmete tief ein und aus, bevor sie sieben Mal gegen die dunkle, massive Tür schlug. Zweimal schnell, einmal kurz und viermal gedehnt. Gleich daraufhin öffneten sich die Flügeltüren, ohne einen noch so leisen Ton von sich zu geben oder dass diese jemand geöffnet hätte.



Zaghaft betrat sie ein dämmerndes Zimmer. Die Wände waren geschmückt mit einer rötlichen Streifentapete und im Kamin gegenüber, vor dem zwei pompöse Sessel und ein einfacher Holztisch standen, knisterte ein gemütliches Feuer. Zu ihrer Rechten standen fünf, mit hunderten Büchern befüllte Regale und direkt neben dem Letzten ruhte, auf einem Glastisch, eine weiße Porzellanschale. Die Wand zu ihrer Linken zierten dutzende von Bildern und gerahmte Dokumente und zwischen zwei großen Truhen aus Korbgeflecht, prangte eine einfache hölzerne Tür.

Ein durch und durch angenehmer Raum. Langsam schritt sie auf die Sitzmöbel zu und bemerkte, dass diese genauso aussahen wie die hohen Wände des Zimmers.



Seit sie den Raum betreten hatte waren ihre zarten Finger ineinander verknotet. Sie kam täglich in das Ministerium, verbrachte viele Stunden hier, doch war sie noch nie in diesem Raum.

Ein Geräusch ließ sie herumwirbeln, die einfache hölzerne Tür wurde geöffnet und ein Mann, den sie nur allzu gut kannte, trat lächelnd auf sie zu.



„Miss Ealain, auf die Sekunde pünktlich“, begrüßte er seinen Gast und griff sichtlich erfreut nach ihrer rechten Hand.



„Minister“, entgegnete sie formell und zog ihre Hand zurück. „Vielen Dank, dass Sie sich für mich Zeit nehmen, zu so später Stunde.“



„Nun, Sie sagten es sei überaus wichtig, auch wenn ich mir bei besten Willen nicht vorstellen kann, was so wichtig sein kann.“ Er zog seinen Zauberstab hervor und deutete auf den kleinen Holztisch. Gleich darauf erschienen zwei dampfende Tassen Tee. „Sie wissen was heute für ein Tag ist.“



„Ich befürchte, dies ist eine Angelegenheit höchster Priorität, Minister Shacklebolt“, fuhr Miss Ealain fort und wäre es möglich gewesen, hätte sie ihre Finger noch fester verkrümmt.



„Nun setzten Sie sich erst einmal“, bat Shacklebolt freundlich und beide nahmen Platz. „Wie läuft es in der Abteilung für Magisches Transportwesen, sind alle Änderungen bereits vorgenommen?“

Er griff nach seiner Tasse und nippte genüsslich an dem warmen Getränk. Mit aufrichtigem Interesse schielte er über den Rand seiner gilben Tasse zu ihr hinüber.



„Es geht gut voran, wir werden die Abänderungen wohl einige Zeit vor dem Termin durch haben“, antwortete sie höflich und auch sie widmete sich ihrem Tee.



„Kaum zu glauben, dass es nicht einmal drei Monate her ist, finden Sie nicht auch?“, fragte er und stellte seine Tasse wieder ab. Er lehnte sich gemütlich in den Sessel und faltete seine Hände übereinander. „Waren Sie in letzter Zeit in der Winkelgasse oder in Hogsmeade? Die Wiederherstellung ist komplett abgeschlossen und die Menschen, ich sage Ihnen, sie sprühen vor neugewonnener Freiheit. Natürlich sitzen Trauer und Verlust noch sehr tief, so viele mussten ihr Leben lassen, aber es geht bergauf, das sieht man.“



Rasch wendete sie ihren Blick ab und nickte schwach. „Die Frage ist nur, wie lange dieser Frieden anhalten wird, Minister.“



„Wie meinen Sie das?“, fragte er und musterte sein Gegenüber mit faltiger Stirn.



Zögernd sah Miss Ealain wieder auf, ihre Augen wirkten streng und doch so leuchtend. „Sie wissen, dass ich aus Ottery St. Catchpole stamme und dort lebe? So wie die Familie Lovegood?“



„Natürlich, dass ist mir bekannt“, entgegnete Shacklebolt verwirrt und lehnte sich vor, seine Ellenbogen auf den Beinen gestützt. „Worauf wollen Sie hinaus?“



Klirrend stellte sie ihre Tasse ab, die einen zarten Grünton hatte und streifte zaghaft eine der blonden Strähnen hinter ihr Ohr. „Meine Mutter war eine enge Freundin von Mrs. Lovegood, noch heute besuchen wir Xenophilius und seine Tochter regelmäßig. Sie kennen Luna?“



„Eine außergewöhnliche Hexe.“



Lächelnd nickte sie und lehnte sich ebenfalls weiter vor. Bevor sie weiter sprach, befeuchtete sie ihre trockenen Lippen und blickte sich kurz im Zimmer um. „Gestern Abend waren wir zu Gast bei den Lovegoods, nun ja, eigentlich war es wie immer. Xenophilius unterhielt sich gerade mit Mutter über die nächste Ausgabe des Klitterers, als ich mir etwas die Beine vertreten wollte. Ich fand Luna in ihrem Zimmer, sie war gerade beim Basteln. Wir unterhielten uns und plötzlich fielen ihre Hände schlaff von ihrem Körper, ihr Blick wurde trüb und sie starrte leer durch den Raum.“

Wieder befeuchtete sie ihre Lippen, lehnte sich weiter entgegen ihres Gastgebers und fuhr flüsternd fort. „Sie sprach mit fremder Stimme.“



Einen Augenblick war es vollkommen still in diesem kleinen Raum und das knistern des Feuers erschien viel zu laut. Die fast schwarzen Augen des Ministers huschten umher und fixierten alles und nichts.



„Sie meinen“, sagte er leise und stierte sie mit großen Augen an. „Sie sprach eine Prophezeiung?“



„Wir beide wissen, dass es Unmengen von diesen Zukunftsaussichten und Vorhersagungen gibt“, setzte Miss Ealain zögernd an. „Das Lager unten quillt über und die Kugeln verstauben, lösen sich irgendwann auf oder werden nie wieder erhört. Ich bin nicht hier um Ihnen irgendwelchen Unsinn zu übergeben. Ich war eine der Hexen, die nicht an die Prophezeiung geglaubt hatte, die Voldemort und Mr. Potter betraf. Das letzte Jahr hat einiges geändert.“



Shacklebolt schloss seine dunklen Augen und zog seine Hände vor seine vollen, geschlossenen Lippen. Sein Gast stierte angespannt auf seine konzentrierte Gestalt.



„Sie stellen diese neue Vorhersage einer sehr jungen Hexe, mit Sybill Trelawneys Prophezeiung gleich?“, fragte er flüsternd.



„Etwas anderes kann ich nicht tun“, gab Miss Ealain ebenso leise von sich. „Sie betrifft ebenfalls Harry Potter.“



Shacklebolt öffnete seine Augen, die Furchen auf seiner dunklen Stirn waren tiefer als zuvor und seine nun gespalteten Lippen brachten keinen Ton hervor.

Miss Ealain erhob sich langsam und schritt näher an den Kamin heran, ihr war bewusst, dass der Minister sie durch und durch musterte.

„Heute Morgen bin ich in die Abteilung für Magische Verzeichnisse gegangen und habe mir das Hogwartsverzeichniss angesehen. Luna wird ihr sechstes Schuljahr wiederholen und ist, selbstverständlich, dort gelistet.“ Sie fixierte die tanzenden Flammen und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Ihnen ist bekannt, dass außergewöhnliche Fähigkeiten, sobald diese sich entfalten, dort erscheinen?“



„Das ist mir neu, aber sehr interessant. Somit nehme ich an, dass Miss Lovegood als Seherin gelistet ist?“

Die junge Hexe wendete sich dem Feuer nicht ab als sie nickte und befeuchtete abermals ihre Lippen.



„Sie konnte sich, nachdem sie die Prophezeiung drei Mal wiederholt hatte, an nichts erinnern. Das nehme ich zumindest an, sie verhielt sich anschließend wie zuvor und bastelte weiter.“ Sorgsam lugte sie zu Shacklebolt hinüber. „Sie sind der Erste dem ich darüber berichte, Minister.“



Beide blickten sich entgegen, beide waren nervös und beide ahnten, dass sich nach den nächsten Worten alles ändern würde.



„Wie lautet die Prophezeiung, Glenda?“



Eine Gänsehaut zog sich durch ihren Körper, als sie nur an die Worte Lunas dachte. Sie erkannte, dass der Minister ihrem Erlebnis Glauben schenkte und diese Tatsache bekräftigte ihren Entschluss, ihm ihr vollstes Vertrauen zu schenken. Glenda Ealain, eine einfache Mitarbeiterin des Ministeriums für Magie, war gerade in Stande das Schicksal eines jungen Mannes ein weiteres Mal in fremde Hände zu legen.

Zaghaft entfernte sie sich der Feuerstelle und trat direkt vor den Mann, der sie immer noch beobachtete. Glenda zog einen einfachen Schnipsel Pergament aus ihrem Umhang und hielt ihn Shacklebolt entgegen.

Zögernd nahm er das Stück Papier und faltete es auseinander.


Ruhe über dem Land liegt, nicht länger, als die Splitter wurden besiegt... ein dunkler Schatten wartet gebannt, von dem Einen mit der Macht nicht erkannt... Schlamm wird Wasser sein, rein und klar von altem Stein... Jahre vergehen, bei Geburt des fünften Monats wird die eine Macht auferstehen... das eine Blut wird fließen, die Macht die der dunkle Lord nicht kennt, umschließen... Der Eine mit der Macht wird siegen, wenn der Dunkle Lord das eine Blut, wird vergießen... der Spiegel, geteilt in zwei, wird Antwort enthalten auf Zeile drei... Ruhe über dem Land wird liegen, wenn der Dunkle Lord über die eine Macht wird siegen.





Als hätte man ihn mit einem Zauber getroffen, ließ sich Shacklebolt gegen die Sitzlehne fallen. Er hielt den beschriebenen Schnipsel in seiner rechten Hand, betrachtete diesen unentwegt und wirkte sichtlich angespannt. „Es ist noch nicht zu Ende.“



„Somit haben Sie dieselben Schlüsse gezogen wie ich“, presste Glenda ehrfürchtig hervor. „Er wird wieder auferstehen.“



„Das befürchte ich auch. Er hält immer noch am Leben fest. Der Eine mit der Macht“, abrupt hielt er inne und umschloss das Papier mit festem Griff. „Er hat doch endlich verdient ein normales Leben zu führen, nach all den Jahren!“

Von einer Minute auf die Nächste konnte Glenda feststellen, dass sich der Zauberer vor ihr gewandelt hatte. Nun saß nicht mehr der freundliche, starke Minister vor ihr. Nun stand sie vor einem sichtlich verzweifelten Mann.



„Sie kennen die Einzelheiten der großen Schlacht nicht, Glenda“, fuhr er andächtig fort. „Aber Sie haben hier etwas verwahrt, das die Zukunft von Harry Potter ein weiteres Mal fest in Händen hält. Sie haben etwas entdeckt, von dem wir glaubten es sei zerstört, von dem wir sicher waren es fand Erlösung und nun sitze ich hier vor Ihnen und muss erfahren, dass ein Stück unbeschadet ist.“

Fest kniff er seine Augen zusammen, ballte seine Hände zu Fäusten und stand auf. Er lief ohne Ziel durch den Raum, an den Regalen vorbei, hinüber zu der behangen Wand und wieder zurück vor den Kamin.



„Bei Merlin!“, rief er aus und trat gegen die gemauerte Wand neben der Feuerstelle. „All die Anstrengungen die der Junge über sich ergehen lassen musste, all die Verluste!“



„Nun, wir sprechen immer noch über eine Prophezeiung, die eine sehr junge Hexe vorher gesagt hat, wahrscheinlich ihre Erste“, warf Glenda mitfühlend ein und trat näher an ihn heran. „Können wir davon ausgehen, dass sie eintreffen wird? Müssen wir gar davon ausgehen?“



„Sie betrifft Harry Potter, ich befürchte, wir müssen davon ausgehen“, entgegnete Shacklebolt mit einem schwachen Lächeln um seine Lippen. Sofort daraufhin richtete er sich gerade auf und fixierte Glenda mit einem ernsten Ausdruck. „Erzählen Sie niemandem davon, ich werde umgehend einigen sehr vertrauenswürdigen Zauberern eulen und sehen, welche Schritte wir nun einleiten werden. Dieses Mal wird das Ministerium nicht die Augen verschließen.“



Glenda schluckte schwer als Shacklebolt dichter an sie heran trat und seine Hände auf ihre Schultern legte. Sie konnte ein steifes nicken zustande bringen, denn alleine diese schwache Berührung reichte aus, um ihr zu verstehen zu geben, dass der Minister für Magie völlig aufgebracht war. Seine Hände zitterten.

Ob es ihr Respekt gegenüber ihm war, oder die Vermutung, dass sie in seinen Augen einen Funken Angst ausmachen hätte können, wusste sie nicht. Aber sie blickte stur an ihm vorbei, wagte es nicht in seine dunklen Augen zu sehen.



„Da wäre noch etwas, dass Sie wissen müssen“, stotterte sie. Shacklebolt zog seine Hände zurück, doch rührte er sich sonst nicht. „Als ich das Ministerium heute Mittag verlassen hatte, bekam ich das Gefühl verfolgt zu werden und als ich auf den Weg zu Ihnen war, verstärkte sich dieses Gefühl. Deswegen bin ich nicht auf direktem Weg hier her gekommen, habe Umwege benutzt und bin nicht appariert.“



„Sie sagten doch, dass Sie alleine mit Miss Lovegood waren und es niemanden erzählt haben“, entgegnete der Zauberer nachdenklich. Doch Glenda hätte schwören können, das sie einen warnenden Unterton bemerkt hatte.



„So ist es auch, Minister!“, gab sie bestimmt von sich. „Ich weiß auch nicht, wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet, aber wenn nicht, wenn irgendjemand davon weiß. Vielleicht hat Luna vorher schon einmal diese Prophezeiung vorhergesagt, vielleicht…“

Sie hielt abrupt inne. Zweifelnd wendete sie sich ab und schritt hinüber zu den fünf Regalen. Langsam ging sie daran vorbei und musterte die hundert Bücher, jedoch vernahm sie keinen einzelnen Titel. „Minister, es wurden nicht alle Anhänger Voldemorts gefangen, viele sind entkommen, vielleicht wissen sie mehr als wir.“



„Glenda, diese Angelegenheit ist von höchster Priorität, niemand, hören Sie? Niemand darf davon erfahren!“, rief er aufgebracht und zog seinen Zauberstab hervor. Erschrocken über diese plötzliche Reaktion trat Glenda einige Schritte zurück. Ruhig hob er seine freie Hand und hielt sie der Hexe auffordernd entgegen. „Ich werde einen kleinen, vertrauenswürdigen Kreis hinzuziehen, Sie jedoch müssen schwören nichts zu erzählen, kein Wort.“



Mit großen Augen betrachtete sie seine ausgestreckte Hand. Glenda wusste was der Zauberer von ihr erwartete, aber war sie dafür bereit? Konnte sie ihm einen Unbrechbaren Schwur leisten? Augenblicklich musste sie an die Menschen denken, die vor drei Monaten ums Leben kamen. Sie kannte einige von ihnen, auch wenn sie nur eine einfache Mitarbeiterin für Magisches Transportwesen war. Auch wenn sie an der großen Schlacht um Hogwarts nicht beteiligt war. Auch wenn sie Harry Potter nicht persönlich kannte. Irgendwie, vernetzt in den Schlingen des Schicksals, hatte sie nur ihm zu verdanken, dass ihre Mutter noch bei ihr war.

Entschlossen, ohne den Hauch eines Zögerns, legte sich ihre schmale, weiße Hand in seine kräftige, dunkle Pranke. Ein Wink seines Zauberstabes, ein paar geflüsterte Worte und leuchtende, blaue Fäden waren genug, um ein Leben an die Klippe des Todes zu geleiten.



„Sie zählen zu dem Kreis, Glenda“, sagte Shacklebolt ruhig, während er die Verbindung löste. „Der Orden des Phönix muss sich ein weiteres Mal zusammenschließen.“



„Werden Sie ihm davon erzählen?“, fragte sie, ohne ihren Blick zu senken.



Dieses Mal war er es, der mächtige Minister der Magie, welcher sich ihrem durchdringenden Blick abwendete. „Nur Feinde sagen die Wahrheit. Freunde und Liebende lügen unendlich, gefangen im Netz der Pflicht.“



„Er ist kein Kind mehr, Minister“, warf sie sachte ein. „Hat er nicht ein Recht darauf zu erfahren, was das Schicksal ihm ein weiteres Mal aufgebürdet hat? Sollte er nicht wissen, dass Er noch immer da draußen lauert?“

Immer noch hielt der Zauberer seinen Kopf gesenkt, auch als er sich der einfachen, schmalen Holztür näherte. „Wenn die Zeit kommt, Glenda. Er hat verdient endlich zu Leben.“

„Also wollen Sie einfach warten?“, entgegnete sie empört. „Warten bis etwas passiert? Warten bis Voldemort ein weiteres Mal Macht erlangt? Warten auf den Tod weiterer unschuldiger Menschen?“

Sie erwartete, dass er sich ihr zuwenden würde, ihr seinen nichtssagenden Entschluss zu verstehen geben würde, aber nichts davon geschah. Als wären ihre letzten Worte an ihm abgeprallt, wie ein Zauber an einem unsichtbaren Schutzschild, öffnete er die Tür.

„Der Orden wird sich mit Ihnen in Verbindung setzten. Wir werden es nicht soweit kommen lassen, wir werden nicht einfach warten“, sagte er bedächtig, verließ das warme Zimmer und zog das Holz hinter sich zu.

Das Knistern des Kamins war zu hören, die hellen Flammen projizierten tanzende Schatten an die gestreiften Wände und die immer noch dampfenden Tassen verschwanden geräuschlos. Immer noch starte Glenda auf das marode Holz und erst in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass Freiheit nicht nur das kostbarste Gut war, sondern auch das unbeständigste.


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