von Ginny_Granger
Bald war es soweit. Ja, bald war dieser Monat voller Unterricht und anfänglichen Prüfungen vorbei und der Abend des Abschlussballes näherte sich langsam aber sicher.
Heute war wieder einmal ein Besuch in Hogsmeade angesagt, was hiess, heute war die erste und letzte Gelegenheit, sich ein Kleid zu besorgen. Also hatten Penny, Lucy, Luna und ich beschlossen, ziemlich früh aufzustehen, uns etwas vom Frühstück auf den Weg mitzunehmen und dann auf direktem Weg zu Em 's Laden zu gehen, damit wir nicht die letzten und somit hässlichsten Kleider zum Ball anziehen mussten.
So weit so gut, wir haben bis jetzt noch keine anderen Mädchen gesehen, die sich auch schon auf den Weg ins Dorf machten. Wir suchten schnell den Weg und kamen schliesslich völlig ausser Atem vor dem Schaufenster von Emilias kleinem Laden zum stehen. Darin waren auch schon einige Kleider ausgestellt und auf dem Glas stand in grossen Buchstaben das Wort ,Abschlussballsaison' geschrieben. Wir betraten das Geschäft und umarmten unsere Freundin Em kurz, bevor wir ihr erzählten, wie früh wir aufgestanden und wir sehr wir und beeilt haben, nur um die ersten zu sein, die sich ein Kleid aussuchen konnten.
,, Na dann, herzlichen Glückwunsch. Es war bisher noch niemand da. Ihr habt die freie Auswahl.'', grinste Emilia.
,, Toll, kommt Leute, wir sehen uns gleich einmal um.'', rief Luna völlig begeistert, denn in diesem Laden waren so viele Kleider ausgestellt, sodass wir wahrscheinlich auch noch genügend Auswahl hätten, wenn wir die Letzten gewesen wären.
,, Wie findet ihr dass hier?'', fragte ich nach einiger Zeit. Mittlerweile waren wir nicht mehr die einzigen hier. Die drei Anderen hatten schon lange ihr Wunschoutfit gefunden. Luna hatte ein Lila, Lucy ein Gelbes und Penny ein rosa Kleid ohne Träger ausgesucht. Ich aber konnte mich einfach nicht entscheiden. Es war sonst nie so, dass ich besonders wählerisch war, aber es gab so viele schöne Kleider hier. Letztendlich musste ich zwischen einem langen Roten und einem kurzen Schwarzen wählen. Da ich nicht die einzige aus unserem Quartett sein wollte, die ein Langes trug, entschied ich mich dann doch für das kurze Schwarze. Es gefiel mir schlussendlich auch einfach besser. Blendender Laune und mit unseren Traumhaften Kleidern bepackt machten wir uns nun auf den Rückweg. Morgen Abend war der Ball und wir alle wollten uns heute früh aufs Ohr hauen, um Morgen besonders fit zu sein.
Letzten Monat war es manchmal zu Streit zwischen den Jungen gekommen. Aber auch manche Mädchen starrten Andere eifersüchtig, manchmal sogar richtig mordlustig an. Und das vor allem aus einem Grund: Die Jungen waren voll und ganz in ihrem Element, als sie versuchten, Mädchen auf den Ball einzuladen. Es gab die Verrücktesten aber auch die romantischsten Wege von den Jungen, ein Mädchen zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball gehen wollten. Lee Jordan, ein Fünftklässler aus Gryffindoor, zum Beispiel, hat Angelina Johnson, einer Sechstklässlerin, die ebenfalls in Gryffindoor ist, auf dem Quidditch-Feld vor der ganzen Schule gefragt. Der Arme Lee hat aber ganz zu seinem Bedauern eine Abfuhr bekommen, da Angelina schon mit Nicolas Harper hinging.
Das Romantischste, von dem ich je gehört habe, war aber, als Ritchie Coote Lavender Brown genau 1000 Rosen geschenkt und ihr anschliessend im Raum der Wünsche ihr Lieblingsessen serviert hat. Selbst gekocht! Wir hatten natürlich alle vier auch ein Date, aber wir waren noch lange nicht so romantisch gebeten worden, unsere Jungs auf den Ball zu begleiten. Mich hatte Cedric Diggory, ein gleichaltriger Hufflepuff gefragt und ich habe natürlich ja gesagt. Er sieht ja auch echt umwerfend aus. Lucy ging natürlich mit Blaise hin, Luna war völlig unerwartet von Jason Bradley, einem Gryffindoor aus der 4. gefragt worden und Penny erwies Dean Thomas, einem Drittklässler aus Gryffindoor die Ehre.
So waren wir alle Glücklich und zufrieden. Ach ja, Harry und Ron hatten natürlich auch eine abgekriegt. Ersterer ging mit Cho Chang hin. Sie war eine wirklich hübsche Hufflepuff, aber Harry der Gute hat sie ohne wirklich viel Aufwand dafür mit umso mehr Charme dazu bekommen, mit ihm auf dem Ball zu gehen. Ron jedoch hatte sich an Hermine Johnson die Zähne ausgebissen. Sie hatte wohl einfach nicht kapiert, dass Ron wohl etwas von ihr wollte und hat ihn fast gar nicht beachtet. Erst als Penny und ich etwas nachgeholfen hatten, hat sie Ron dann doch etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser wollte schon fast aufgeben, hat dann aber all seinen Mut zusammengenommen und Hermine einfach gefragt. Und sie hat Ja gesagt. Nun konnte ja nichts mehr schief gehen.
Wir gingen also wieder zur Schule hoch und gingen wie gesagt ziemlich früh ins Bett. Das ging aber nur, da Penny und ich im Ravenclaw-Turm einen Schlafsaal für uns alleine hatten. Die arme Lucy musste sich jetzt wahrscheinlich von Parkinson die Ohren voll jammern lassen, weil diese kein Date hatte. Und Luna war nicht minder schlimm dran. Sie teilte sich ein Zimmer mit Hermine, die inzwischen nur noch ununterbrochen von Ron schwärmt. Er sei ja so romantisch und wirklich sehr zuvorkommend und lieb zu ihr.
Das hat uns jedenfalls Luna erzählt. Tja Glück für Ron. Aber jetzt sollte ich wirklich langsam schlafen. Morgen würde ein langer Tag werden, da der Ball schon um sechs beginnen, aber erst spät in der Nacht enden würde.
,Wenigstens konnten wir ausschlafen.', dachte ich, als ich um halb zehn aus meinem Bett stieg, nur um kurz darauf im Badezimmer zu verschwinden.
,, Na, gut geschlafen?'' Penny war inzwischen auch herein gekommen und stellte sich neben mich vor den Spiegel.
,, Ja, sehr gut. Du auch?''
,, Ja, danke. Was meinst du, sollten wir erst zum Frühstück gehen und danach beginnen, uns fertig zu machen?''
,, Mhm, klingt gut. Ich bürste mir nur kurz die Haare. So kann ich nun wirklich nicht in die Grosse Halle.''
,, Ach ja. Wir müssen in unseren Gemeinschaftsräumen frühstücken. Die Grosse Halle wird gerade von den Lehrern für heute Abend dekoriert.'' Penny begann nun auch, ihre Haare etwas zurecht zu machen.
,, Okay, lass uns nur kurz 'was anziehen, dann können wir gehen.''
,, Gut.''
Zehn Minuten später sassen wir auch schon neben Harry und Ron am Frühstückstisch, der extra für heute aufgebaut wurde.
,, Müssen wir auch hier Mittagessen?'', fragte Ron nun.
,, Glaub schon. Wo sonst?'', antwortete Harry mit vollem Mund.
,, Ihh, Harry! So darfst du dich heute Abend aber nicht benehmen, sonst kannst du deine Zukunft mit Cho ganz schnell vergessen. Mädchen finden es ganz furchtbar, wenn Jungen mit vollem Mund sprechen.'', schärfte ich ihm ein.
,, Okay, wenn du 's sagst.'', sagte Harry und nahm sich noch ein Brötchen.
,, Wir gehen dann rauf, um uns zurecht zu machen. Bis nachher.'', sagte Penny und zog mich von meinem Stuhl hoch.
,, Was denn, jetzt schon? Ihr wisst schon, dass es erst viertel nach Zehn ist, oder'', fragte Ron perplex.
,, Ja wissen wir, Ronald. Aber wir brauchen diese Zeit. Komm Penny.'' Ich nannte Ron immer Ronald, wenn ich ihm etwas erklärte, was er eigentlich wissen sollte. Ich redete dann immer mit ihm, als wäre er ein kleines Kind.
Zwei Stunden später waren Penny und ich noch nicht viel weiter. Wir hatten uns erst geduscht und die Haare getrocknet. Angezogen hatten wir uns erst recht noch nicht. Deshalb mussten wir im Bademantel runter zum Mittagessen. Zum Glück waren nicht so viele Leute dort, wie sonst immer, da die meisten auch, wie wir bis vor einigen Minuten noch, mit ihrem Aussehen beschäftigt waren. Aber ausgerechnet Harry und Ron sassen da und sahen uns fragend an.
,, Wieso tragt ihr nur Bademäntel?'', fragte Letzterer schliesslich.
,, Wir hatten keine Zeit, uns etwas anderes anzuziehen und sowieso sollte bis zum Ball noch niemand unsere Kleider sehen.'', antwortete Penny, als wäre das das normalste auf der Welt.
Wir schlangen unser Essen regelrecht herunter, um ja nicht zu viel Zeit zu vergeuden schnellten danach auch sogleich wieder hoch in unseren Schlafsaal. Alles musste heute genaustes Stimmen. Bis ins kleinste Detail. Vom BH bis zur Haarklammer. Und genau dann, als wir gerade mit dem BH fertig waren, und nur in Unterwäsche in unserem Zimmer standen, klopfte es an der Türe.
,, Wer ist da?'', fragte ich.
,, Ich bin es, Percy. Kann ich rein kommen?'', beantwortete die Stimme vor der Tür meine Frage.
,, Warte kurz.'' Wir schnappten uns den zuvor abgelegenen Bademantel und schlangen ihn eilig um unsere Körper.
,, Okay, jetzt kannst du reinkommen, Percy.'', gab Penny Entwarnung worauf die Tür sich langsam öffnete und Percy zögernd seinen Kopf herein streckte.
,, Oh, gut. Also ich wollte euch nur sagen, dass ihr euch um sechs Uhr vor der Grossen Halle einfinden solltet, man aber erst herein kann, wenn alle da sind.'', sagte er.
,, Gut, sonst noch was?''
,, Nein. Also... bis dann.'' Percy ging aus dem Zimmer und schloss die Tür. Kaum war er weg, warfen Penny und ich uns aufs Bett und lachten laut los.
,, Hast du gesehen, wie peinlich ihm das war?'', fragte Penny immer noch lachend.
,, Ja, aber wir sollten uns echt beeilen, es ist schon zehn nach zwei!''
Wir holten die Kleider sorgfältig aus dem Schrank und zogen sie an. Danach machten wir uns an den Haaren zu schaffen. Ich kämmte alle Haare auf eine Seite und versetzt ihnen ein paar grosse Locken. Penny zog es vor, ihre mit einer Klammer locker hochzustecken, sodass ihr aber doch noch einige Strähne in ihr Gesicht fielen.
Fertig wurden wir beide pünktlich um viertel vor sechs. Wir hatten gestern beschlossen, mit Harry und Ron gemeinsam hinunter zu gehen. Unsere Dates, Luna und Lucy würden wir vor der Grossen Halle treffen. Als wir die Treppe herunter kamen standen alle schon da: Lucy in ihrem Traum von einem Kleid stand da, während Blaise einen Arm um sie gelegt hatte, Cho Chang und Hermine Johnson warteten auf Harry und Ron, Luna und Jason Bradley standen auch wartend vor der Grossen Halle und unterhielten sich währenddessen. Ich ging aber geradewegs zu Cedric, meiner Verabredung für heute Abend. Er lächelte mir zu, als er mich erblickte, kam mir entgegen und umarmte mich kurz zur Begrüssung.
,, Wow – Du siehst toll aus!'',, sagte er anerkennend.
,, Danke. Wäre auch echt ein Jammer, wenn nicht. Ich hab nämlich den ganzen Tag dafür gebraucht.'', antwortete ich.
,, Ach komm, du siehst auch toll aus, wenn du nicht vorher nicht stundenlang vor dem Spiegel gestanden hast.''
,, Wirklich? Danke sehr.'', entgegnete ich verlegen.
,, Sieh mal, die Türen öffnen sich. Wollen wir gleich rein gehen?'', fragte er nach einigen Minuten, in denen wir uns nur angesehen hatten.
,, Ja, komm, suchen wir die anderen. Oh, da vorne sind Harry und Cho. Gehen wir mit ihnen rein?''
,, Ja klar.''
Bei ihnen angekommen begrüssten wir kurz Cho und gingen dann zu viert in die sehr veränderte Grosse Halle. Die Lehrer hatten wirklich ganze Arbeit geleistet; Die vier Haustische waren verschwunden, dafür aber standen nun unzählige kleine, mit Tischdecken und Blumen geschmückte Tischchen da. In der Mitte jedoch war eine grosse Fläche frei gehalten, die sehr wahrscheinlich als Tanzfläche dienen sollte. Wir suchten uns einen Tisch, an dem möglichst viele platz hatten, damit sich die anderen womöglich noch zu uns setzen konnten. Nicht viel später kamen Ron und Hermine zu uns herüber und auch Luna und Penny fanden mit ihren Jungs platz an unserem Tisch. Lucy und Blaise sassen aber mit einigen anderen Slytherins an einem Tisch. Darunter auch Malfoy, der mit Millicent Bulstrode hier war. Sie war ebenfalls eine Slytherin, jedoch schon im vierten Jahr.
Die andern kannte ich nur flüchtig. Zum Beispiel war da Marcus Flint, der Kapitän der Quidditch-Mannschaft von Slytherin mit einem Mädchen, dass ich nicht beim Namen kannte. Auch einige andere Quidditchspieler der Slytherins waren anwesend und dann noch jemand, den ich auch nicht kannte.
,, Soll ich dir 'was zu trinken holen?'', fragte mich Cedric.
,, Oh, ja, gerne.'', antwortete ich.
,, Ich glaube sie haben Butterbier, natürlich alkoholfrei, Kürbissaft und so eine Bowle. Was hättest du gern?''
,, Hm, wie wär 's denn mit einem Butterbier?''
,, Klar, ich bin gleich wieder da.''
Cedric ging zum Buffet, gefolgt von Harry, Ron, Jason und Dean.
,, Wow, Cedric sieht so toll aus in seinem Anzug!'', schwärmte ich begeistert, als er weg war.
,, Ja, sie sehen alle umwerfend aus.'', bemerkte Luna.
Hermine sah währenddessen verdutzt von unserem Tisch zu dem, an dem Lucy sass. Sie hatte wohl bemerkt, dass diese nicht wie üblich bei uns war. ,,Was ist mit Lucy? Warum sitzt sie denn da drüben?'', fragte sie schliesslich.
,, Ach sie sitzt bei Blaise und seinen Freunden. Sie werden sich später sicher noch ein wenig zu uns setzen.'' Luna war wie immer zuversichtlich.
Cedric und die anderen kamen nun zurück und brachten uns die versprochenen Getränke.
Wir redeten eine ganze Zeit lang und beobachteten währenddessen die wenigen Paare, die sich auf der Tanzfläche je nach Musik einmal wild, dann langsam und schliesslich wieder schneller bewegten. Schliesslich schlug ich vor, dass wir alle auch tanzen gingen. Einige, wie Cho, Harry, Cedric und Hermine schlossen sich meiner Meinung sofort an. Andere brauchten etwas länger, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen, kamen aber schlussendlich doch mit. Bei Manchen aber, brauchte es sehr viel Überredungskünste, um sie doch noch auf die Tanzfläche zu zerren. Ron zum Beispiel, strebte sich so lange, bis Hermine ihm dann einen Kuss versprach. So willigte auch er ein und wir gingen zu zehnt auf die schon tanzenden Paare zu. Gerade lief mein Lieblingslied und deshalb zog ich Cedric schnell hinter mir her, um noch so viel des Liedes auszukosten, wie eben noch möglich war.
Nach einigen Liedern aber, waren wir alle ziemlich müde und setzten uns deshalb wieder an unseren Tisch. Bald schon gesellten sich auch Lucy und Blaise ein bisschen zu uns und wir unterhielten uns blendend.
Die Stimmung stieg an, je mehr der Zeiger der Uhr sich Mitternacht näherte. Die Jungen erzählten uns, dass es hier Tradition war, die Zeugnisse um Mitternacht zu verteilen. Und auch noch etwas anderes wurde dann verteilt. Die Jungs wollten uns aber um keinen Preis sagen, was es war. Dumbledore hätte ihnen gesagt, dass sie es nicht weitererzählen dürfen, da es eine Überraschung war. Na da sind wir ja mal gespannt!
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