von Ginny_Granger
,, Das wird einfach grossartig!!'', rief Luna gut gelaunt. Auch Penny, Lucy und ich freuten uns nicht weniger. Nach dem Spiel haben Harry, Ron und ein paar andere Ravenclaw-Schüler direkt mit den Vorbereitungen für die grosse Party begonnen. Nachdem ich den anderen Dreien vom Gespräch mit meinem Vater erzählt habe, hatten wir keine Zeit verloren und gleich begonnen, uns für die Party vorzubereiten. Luna trug eine knielanges, hellblaues Kleid mit dünnen Trägern, Lucy ging in Schwarz, Penny trug ein bauchfreies Top und dazu die Hotpants, die sie bei Em gekauft hatte, und ich das pinke Partykleid aus Em 's Laden.
Zu der Party waren eigentlich alle Schüler eingeladen, die mindestens in der dritten Klasse waren. Aus Ravenclaw natürlich alle über der 3. Aus Gryffindor kamen auch viele. Bei den Hufflepuff 's war es etwas speziell. Viele, die dort eingeteilt wurden, hielten nicht sonderlich viel von Regelverstössen. Und eine geheime Party gehörte unbestreitbar zu den Regelverstössen. Deshalb kamen aus Hufflepuff vor allem Jungs, die sich etwas mehr trauten. Bei den Slytherins war es noch mal was anderes. Nur die, die sehr gut mit einem anderen Schüler aus einem anderen Haus auskamen, durften kommen. Sie waren ja schliesslich das Team, gegen das wir gewonnen haben. Es wäre wohl kaum eine gute Idee, die Verlierermannschaft zur Siegesfeier einzuladen. Wir hatten natürlich Lucy eingeladen, die aber darauf bestanden hatte, Blaise mitzubringen. Wenn man mich fragt, funkt es zwischen den beiden gewaltig.
,, Da seid ihr ja endlich. Wo wart ihr denn so lange?'', Ron tippte gespielt tadelnd auf seine Uhr.
,, Wir hatten ein Kleidernotfall! Aber das versteht ihr nicht.'', winkte Luna ab. Jungs hatten einfach keine Ahnung davon, Stundenlang im Badezimmer zu stehen, um nur schon erst die Frisur fertig zu haben.
,, Also, wo ist jetzt dieser Raum der Wünsche?'' Langsam aber sicher war ich wirklich neugierig.
Harry und Ron grinsten und schritten uns voraus die Treppen hoch. Zum Glück hatten wir die beiden. Sonst wäre ich noch nicht mal bei meiner eigenen Siegesfeier aufgetaucht.
Wir folgten Harry und Ron bis in den siebten Stock. Da erwartete uns auch schon ein ziemlich aufgestylter Blaise und kam herüber, um uns zu Begrüssen. Erst da fiel mir auf, dass hinter ihm noch eine Person stand: Malfoy!
,, Was zum Teufel macht der denn hier?'', rief ich aufgebracht. Es genügte schon, dass meine Eltern seine Familie zu uns zum essen einluden, aber nun musste er ja auch noch auf UNSERER Siegesfeier aufkreuzen. Das war ja wohl die Höhe.
,, Reg dich ab, Granger. Ich beiss schon nicht. Jedenfalls nicht heute. Wir wollen dir doch dein kleines Fest nicht versauen, oder?'', beantwortete Malfoy selber die Frage.
Ich schenkte ihm aber keine weitere Aufmerksamkeit mehr, abgesehen von einem warnenden Blick. Da hatte er recht. Endlich mal 'ne Party. Da soll er mir die nicht kaputt machen.
Die Jungen gingen nun zielsicher auf eine Wand zu. Was sollte das? War doch nur eine Wand? Aber kaum hatte ich das gedacht, erschien in der Wand eine Tür. Blaise öffnete sie und winkte uns zu ihnen herüber. Zögernd traten wir ein. Es waren schon ein paar Leute da. Fred und George standen an der Bar und unterhielten sich mit Lee Jordan, während sie hin und wieder einen Schluck aus ihren Gläsern tranken. Katie Bell, Cho Chang und Hermine Johnson kamen nun zu uns herüber und gratulierten mir. Sie hatten nach dem Spiel keine Gelegenheit, da ich so schnell weg war. Aber etwas anderes erregte etwa 90% meiner Aufmerksamkeit. Der Raum, in dem wir uns befanden, war festlich geschmückt und mit allem ausgestattet, was man brauchte, um eine Hammer-Party zu feiern.
In der Ecke stand eine grosse Musikanlage, aus der Laute Popmusik dröhnte. An der Decke hing eine Discokugel, welche den ganzen Raum mit kleinen Lichtkugeln übersäte. Überall im Zimmer standen bequem aussehende Sofas, Hocker und Sessel und von den Wänden führten viele Türen in angrenzende Räume. Gerade verschwand Dennis mit einer Fünftklässlerin aus Gryffindor in einer der Türen. Hoffentlich waren diese Zimmer auch mit Stillezaubern belegt. Egal was die beiden nun da drin machten, ich hatte keine Lust ihnen zuzuhören. Aber da die Musik so laut war, würde man wohl eh nichts verstehen können. Gerade wollte ich zur Tanzfläche gehen, als mich Harry aber zu einer der Ecken zog, in denen die Sitzgelegenheiten standen.
,, He!'', protestierte ich lachend. ,, Ich wollte Tanzen!''
,, Später. Ich hohle euch erst mal was zu trinken. Was wollt ihr?'' fragte Harry.
,, Schon okay. Blaise ist schon los, um mir was zu hohlen und Draco hat sich zu ein paar anderen Slytherins verzogen.'', antwortete Lucy.
Dann wandte Harry sich uns anderen dreien zu.
,, Worauf hättet ihr Lust? Soviel ich weiss, gibt es Butterbier mit und ohne Alkohol, Feuerwhiskey, Astoria-Flips, Camurai-Cocktails und Pink Margaritas.'', zählte Harry auf.
,, Ich nehme einen Pink Margarita. Das war der erste Drink, den ich getrunken hab. Seit dem liebe ich ihn!'', erzählte ich.
,, So? Ist aber ganz schön heftig für die ersten Erfahrungen mit dem Alkohol. Harry, würdest du mir bitte einen Astoria-Flip bringen?'', bat Luna.
Penny entschied sich für einen Camurai-Cocktail, erwähnte aber gleich, dass es nur zur Feier des Tages wäre. Harry verschwand zum Buffet und kam kurze Zeit später mit einem schwebenden Tablett und den bestellten Drinks wieder. Für sich selber und Ron hatte er je ein Glas Feuerwhiskey mitgebracht. Wir setzten uns in die Sessel und schon nach kurzer Zeit waren die Gläser leer. Ron stand auf, um eine neue Runde zu holen.
,, Wusstet ihr, dass der Astoria-Flip nach Astoria Greengrass benannt ist? Sie war mal eine Richfield-Schülerin. Sie hat den Drink erfunden. Hat nämlich unzählige Partys gefeiert. Ihren Eltern hat das aber nicht so gefallen. Ihr wisst ja, die Greengrass' sind ja eine der 10.'' Natürlich musste Penny selbst auf Partys immer mit ihrem Wissen angeben.
,,Eine der Was?'', fragte Ron, der gerade mit den neuen Drinks gekommen war.
,, Na eine der 10. Du weisst schon, die 10 ältesten Reinblüterfamilien der Geschichte. Die Familie Greengrass gehört dazu.'', Lucy fing an zu reden, noch bevor Penny den Mund aufmachen konnte, da diese uns sonst wieder einen elend langen Vortrag gehalten hätte.
Lucy und Blaise hatten sich mittlerweile zu uns gesetzt und leider sass nun auch Malfoy mit einem Glas Feuerwhiskey in der Hand, neben Blaise auf den Sofa.
,, Du kannst mir jetzt aber nicht weiss machen, Weasley, dass du noch nie was von den 10 gehört hast.'', sagte Malfoy spöttisch.
,, Natürlich hab ich davon gehört, Malfoy, aber ich hab nicht gleich verstanden, worum 's geht. Du müsstest ja genau darüber Bescheid wissen, so wie du dich immer aufspielst, einer der 10 zu sein. Übrigens bist du nicht der einzige. Harry und auch Ginny stammen auch aus einer dieser Familien. Es gibt auch noch einige andere Schüler, sowie auch Dumbledore.'', erwiderte Ron.
,, Natürlich weiss ich das, Weasley. Ich bin nicht blöd.'' Malfoy wollte aufstehen, aber Blaise drückte ihn wieder auf das Sofa zurück.
In dem Moment kam Seamus zu uns herüber. Penny warf mir sofort einen Blick zu, von dem ich genau wusste, was er bedeutete.
,, Hallo Leute'', kam es von Seamus. ,, Na, was läuft?''
,, Alles cool, und bei dir?'', antwortete Harry
,, Auch. Hey Ginny, hättest du Lust, zu tanzen?'' Seamus wurde ein bisschen rot, als er fragte. Ich nickte, leerte kurz mein Glas und ging hinter Seamus zur Tanzfläche. Währenddessen spürte ich förmlich die Blicke der anderen im Rücken, machte mir aber nichts daraus. Nach ein paar Liedern waren Seamus und ich ziemlich fertig und setzten uns wieder zu den andern, um noch 'was zu trinken. Als wir zurück kamen, sahen uns alle ziemlich merkwürdig an. Seamus schien nichts zu bemerken, aber ich sah, dass Lucy, Penny und Luna mir verschwörerisch zulächelten. Harry und Ron beäugten Seamus kritisch, als würden sie ihn noch gar nich kennen und müssten sicherstellen, dass er mir nichts tut und Malfoy und Blaise mussten sich ein fieses Lachen und eine Menge unangebrachter Kommentare verkneifen, das sah man ihnen an. Deshalb stiess Lucy Blaise auch etwas grob in die Rippen, was diesen beleidigt drein blicken liess.
Nach einiger Zeit hatte jemand die Idee für ein Partyspiel, das eigentlich eher von Muggeln gespielt wurde. Dieses Spiel nannte sich ,Wahrheit oder Pflicht'.
Harry, Luna, Penny, Seamus, Lucy, Blaise, Ron und ich spielten mit und Blaise bestand darauf, dass auch Draco mitspielen sollte. Sehr zu unserem und auch seinem Bedauern.
Luna begann: ,, Harry, Wahrheit oder Pflicht? ''
,, Hm, Wahrheit, schätze ich.''
,, Also, welches der älteren Mädchen findest du heiss?'' Ich wusste, dass Luna so etwas fragen würde. Das tat sie immer.
,, Oh Gott! Muss das sein? Okay, nun ja, Angelina Johnson ist sehr hübsch.'' Harry grinste verlegen.
,, Gut, Harry, du musst weiter machen.''
,, Malfoy.''
,, Oh scheisse, ich wusste es! Also gut, Pflicht. Sonst passiert ja nie 'was.''
,, Okay, du musst ein Getränk aus dem Bauchnabel einer anderen Person trinken. Blaise, Ron und Penny entscheiden, aus wessen Bauchnabel.
Die drei genannten rückten nahe zusammen und berieten sich flüsternd. Dann kamen sie zurück in den Kreis, wobei Blaise und Ron angestrengt versuchten, nicht zu lachen.
,, Nun Malfoy, trink drei Schlücke Butterbier aus Ginny 's Bauchnabel.'' Ron lachte nun laut los.
,, Hey das ist so was von uncool! Warum hast du nichts dagegen getan, Penny?'', rief ich aus.
,, Tut mir echt so was von leid, Süsse, aber ich wurde überstimmt.'' Sie lächelte mitfühlend, wärend sie sich wieder setzte. Blaise hatte inzwischen das Butterbier geholt.
,, Wartet, Harry hat gesagt, einen Schluck!'', warf Malfoy nun verzweifelt ein.
,, Nein Malfoy, ich habe gesagt ,ein Getränk'.'' antwortete dieser, belustigt über Malfoy 's Verzweiflung.
,, Also gut, ich mach 's. Ich bin schliesslich kein Spielverderber.'', gab Malfoy nun nach.
Ich legte mich hin und erst da fiel mir ein, dass ich ja ein Kleid trug. Schnell setzte ich mich wieder auf: ,, Können wir nicht 'ne andere Lösung finden? Ich trage ein Kleid!''
,, Das ist uns durchaus bewusst, Granger.'' Mein Gott, Blaise ist so ein Arsch.
,, Komm mit Malfoy.'' Ich stand auf und steuerte auf eine der Türen zu, die in Nebenräume führten.
,, Ist dir das so peinlich, Granger? Hast du so wenig Busen?'', fragte Malfoy spöttisch.
,, Erstens wirst du niemals in den Genuss kommen, den Teil meines Körpers zu sehen und zweitens möchte ich sehen, wie du mit engen Boxershorts dasitzen würdest.''
Inzwischen waren wir in einem der Räume. Ich ging auf das Bett zu, legte mich hin und versuchte, das Kleid bis zum Bauch hochzuschieben, sodass ich es nicht ganz ausziehen musste. Malfoy sah der Szene interessiert zu und hob dann ganz malfoy-like eine Augenbraue.
Als ich es endlich geschafft hatte, meinen Bauch zu entblössen, kam der Blonde zögernd auf mich zu. In der einen Hand das Butterbier, die andere in die Hosentasche gesteckt, setzte er sich zu mir aufs Bett.
,, Na toll, das gibt wieder eine Sauerei. Butterbier klebt immer so!'', sagte ich, genervt, dass ausgerechnet ich das machen musste.
,, Na na, du scheinst ja Erfahrung damit zu haben.'', Malfoy lachte, als ich ein wenig rot anlief. Da hatte ich mich wohl verplappert. ,, Lass uns das einfach schnell hinter uns bringen!''
,, Ja oke.'' war das Einzige, das er sagte.
Er goss etwas Butterbier auf meinen Bauch und leckte es eilig weg. Das wiederholte er noch zwei mal, bevor er peinlich berührt wieder vom Bett aufstand.
Ich sprach schnell einen Reinigungszauber und stand ebenfalls auf. Malfoy war schon wieder zur Tür raus.
Alles in allem wurde es noch ein lustiger Abend. Lucy musste Blaise mit herbeigezauberten Erdbeeren füttern, was Luna natürlich absichtlich so eingefädelt hatte.
Ron musste offenbaren, was er an Harry am besten fand, nämlich seine Augen. Und schliesslich, sozusagen als Tüpfelchen auf dem i, musste ich Seamus fünf Sekunden lang küssen. Weder ihm noch mir war das peinlich, was Malfoy und Zabini ziemlich öde fanden, da sie sich deswegen über mich lustig machen wollten. Nach all dem war ich wirklich müde und wir gingen alle zusammen aus dem Raum der Wünsche. Blaise, Lucy und Malfoy machten sich auf den Weg zu den Kerkern, wo die Schlafsäle der Slytherins lagen. Luna ging alleine zum Gryffindor-Turm und Seamus begleitete Harry, Ron, Penny und mich zum Ravenclaw-Turm. Wir gingen ein wenig langsamer als die anderen und diese schienen zum Glück zu kapieren, dass wir kurz miteinander reden wollten.
,, Also, das heute Abend... war echt schön.'', sagte ich, nachdem eine Weile niemand 'was gesagt hatte.
,, Ja, also ich wollte dich noch was fragen. Ich dachte, vielleicht hättest du Lust, mal etwas mit mir zu machen?'', fragte er schüchtern.
,, Ja, klar. Warum nicht. Ich hatte gehofft, dass du fragen würdest.''
,, Ja, klar, das verstehe ich natürlich, ich... Warte, hast du gerade ja gesagt?''
,, Natürlich hab' ich das. Was hast du denn erwartet? Dass ich nur mit dir tanzen und dich küssen würde, um dir nachher 'ne Abfuhr zu geben?''
,, Naja, das ist mir schon oft genug passiert'' Er grinste.
,, Tja, nicht heute. Oh wir sind da, ich sollte hoch gehen, immerhin ist es schon ganz schön spät. Wir sehen uns morgen.'', sagte ich und gab ihm zum Abschied einen Kuss auf seine Wange.
Er wurde rot und stotterte: ,, Ja... Ich... Ehm, danke... Bis morgen dann... Und schlaf gut.''
Ich winkte noch mal zum Abschied, nannte dem Bild das Passwort, damit es sich öffnete, und trat dann in unseren Gemeinschaftsraum. Dort sassen auch schon meine drei Klassenkameraden und sahen mich erwartungsvoll an.
,, Was ist passiert? Worüber habt ihr geredet?'', platzte Ron heraus.
,, Das wüsstet ihr wohl gerne oder? Ich werde euch erst etwas sagen, wenn es offiziell ist. Und sowieso haben meine Mädchen das recht drauf, es als Erste zu erfahren.'' Ich nahm Penny bei der Hand und zog sie hinauf in unseren Schlafsaal. Harry und Ron waren dicht hinter uns aber ich würde ihnen heute nichts mehr erzählen. Ich war sowieso viel zu müde, um noch lange wach zu bleiben. Es war etwa vier Uhr morgens. Meine Energie reichte gerade noch aus, um mein Kleid gegen mein Pyjama einzutauschen und Penny das ganze zu berichten. Dann sank ich, erschöpft von meiner ersten Hogwarts-Party, ins Bett und schlief sofort ein.
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