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Fanfiction

Das Schaf im Wolfspelz - Schlafstörungen

von HauselfeLilian

Es war bereits Anfang Januar und wieder kurz vor Vollmond. Bald würden die Schüler wieder nach Hogwarts zurückkehren. Im Schloss liefen bereits die Vorbereitungen dafür. Hagrid schaufelte sich seit Tagen durch die anderthalb Meter dicke Schneeschickt bis zum Tor. Professor Longbottom sprengte sich mit kindlicher Freude den Weg zu den Gewächshäusern frei und Professor Flitwick war voll damit beschäftigt, die Hauselfen zu überreden, sich von ihm helfen zu lassen, da das Befeuern der Räume, das Wärmen der Betten und das Kochen und Putzen bei dieser Eiseskälte ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien.
Doch es war sinnlos. Die Hauselfen waren stur. Sie heizten, was das Zeug hielt, mussten sich aber auf die Wohnräume beschränken, weil das ganze Schloss einfach zu groß war. Selbst in den Korridoren hatte es mittlerweile Minusgrade und weil es sich nicht lohnte, die Große Halle zu befeuern, nahmen die Lehrer und die sieben verbliebenen Schüler ihre Mahlzeiten in den Gemeinschaftsräumen ein.
Dabei hatte es sich ergeben, dass Berniece und Bunny, die einzigen Hufflepuffs und Ravenclaws, von den Gryffindors hineingebeten worden waren, um mit ihnen zu speisen.
Ted hatte den Tag mit Molly verbracht, war mit ihr Professor Longbottom besuchen gegangen und durch die Gewächshäuser spaziert, während Leigh sich einem Mädchen-Nachmittag mit Bunny und Berniece gemacht hatte. Jetzt, da es schon später Abend war, lag Molly bereits im Bett und weil Leigh beschlossen hatte mit Berniece bei den Hufflepuffs zu übernachten, war er ganz allein.
Wieder plagte ihn seine Schlaflosigkeit. Schon zum dutzendsten Mal drehte er den Zwei-Wege-Spiegel in der Hand und überlegte, ob er nicht versuchen sollte, mit Victoire zu sprechen. Immerhin schien er ihr auch wichtig zu sein, wenn sie auf diese Weise in Kontakt bleiben wollte. Doch zum dutzendsten Mal legte er ihn wieder beiseite. Diesmal war seine Ausrede, dass Victoire sicher schon schlief und er sie nicht aus dem Schlaf reißen wollte.
Er seufzte und wälzte sich auf dem Sofa herum, um in die allmählich verglimmende Glut des Kamins zu blicken. Die Schlaflosigkeit drängte darauf, ihn allmählich verrückt zu machen. Seine Nerven schienen zu vibrieren, wann immer er die Augen schloss. Und nun war niemand für ihn da, der ihn ablenken konnte. Keine Leigh, keine Oma Andromeda und auch kein Onkel Harry.
Sein Entschluss fasste sich schneller, als er darüber nachdenkken konnte. Er ging leisen Schrittes hinauf in seinen Schlafsaal, packte sich warm in seinen Winterumhang ein und klemmte sich den neuen Feuerblitz unter den Arm. Den Weg zum Astronomieturm legte er schnell zurück, doch lange verweilte er nicht dort. Es war zu bedeckt, um auch nur einen einzigen Stern beobachten zu können, aber als Startpunkt eignete sich die Plattform immer noch sehr gut.e
Ted bestieg seinen Besen, stieß sich kräftig ab und schoss in die Höhe. Wie ein Sektkorken schraubte er sich hinauf, bis die Luft feucht wurde und die kleinen Trupfen auf seinem Gesicht gefroren. Er drückte seinen Feuerblitz in die Senkrechte und blickte hinunter auf das Schloss, das nur wie ein ziemlich großes Haus wirkte. Er drehte leicht ab und unternahm einen kleinen Rundflug über das verschneite Schlossgelände. Lange kurvte er einfach nur herum und hing seinen Gedanken nach, bis er große Lust verspürte, ein bisschen um die Torringe zu fliegen und seine Taktik zu verbessern. Mitten in der Nacht – dafür w+rde ihn sicher jeder für verrückt erklären.
Das Quidditchfeld baute sich langsam vor ihm auf. Seine leeren Holztribünen ragten wie Skelette in den wolkigen Himmel und verbreiteten eine schaurige Atmosphäre. Ted ließ sich ein paar Meter in die Tiefe sinken und steuerte auf die goldenen Torringe zu.
WOOOSH!
Etwas großes Schwarzes rauschte kapp an seinem Ohr vorbei. Ted fiel vor Schreck fast vom Besen. Nur mit Mühe konnte er sich noch auf dem Besen halten. Er sah sich hektisch um, konnte aber nicht erkennen, wo das Ding hin war, oder was es gewesen war.
„Vorsicht! Kopf runter!“, rief eine Stimme aus der Dunkelheit.
Ted überlegte nicht lang und legte sich flach auf den Besen. Kurz darauf sauste ein zweites Ding mit einem pfeifenden Geräusch nur knapp über seine Haarspitzen hinweg. Dann traf Holz auf Metall und er konnte hören, wie sich das Ding mit einem Rauschen durch die Luft entfernte. Jetzt war ihm auch klar, dass es ein Klatscher gewesen sein musste, der da auf ihn losgeschossen war. Er flog rasch zu den gegenüberliegenden Tribünen, wo sich etwas Helles vo, dunklen Holz abhob. Als er näher kam, rief er: „Wer ist da?“
„Ich bin's nir!“, antwortete eine weibliche Stimme. Ted landete auf der Tribüne. Als er den hölzernen Boden berührte, flammte ein Zauberstablicht auf. Er blinzelte dagegen an, weil es ihn blendete.
„Lupin, bit du das?“, fragte das Mädchen.
„Ja, bin ich!“, sagte Ted mit zusammengekniffenen Augen. „Hättest du die Freundlichkeit, deinen Zauberstab aus meinem Gesicht zu nehmen? Ich kann nichts sehen!“
„Oh... natürlich...“, murmelte sie und senkte ihren Stab. Ihm blitzten blonde Ringellocken entgegen und er stammelte verdutzt: „Bagman? Aber – ich – ich dachte, du wärst – ist Bunny nicht als Einzige hier?“
Bagman schüttelte ein paar Schneeflöckchen, die gerade zu fallen begannen, aus ihrem Haar und ihre großen, blauen Augen wurden schmal. „Man übersieht mich eben gerne mal...“
„Dich übersehen?“, prustete Ted und blickte ihr geradewegs in die Augen, die dank ihrer langen Beine mit seinen auf einer Höhe waren. „Du bist die Quidditch-Kapitänin von Hufflepuff! Ich glaube kaum, dass dich irgendjemand übersieht...“
Doch Bagman verschränkte nur mit verbittertem Gesichtsausdruck die Arme und ließ sich auf eine der Tribünenbänke fallen. Ted nahm das als deutlichen Widerspruch zur Kenntnis.
„Was machst du denn Mitten in der Nacht hier draußen?“, fragte er.
„Trainieren“, brummte Bagman und starrte auf das Feld. „Und was hast du noch hier draußen zu suchen?“
„Dasselbe...“, murmelte Ted und erhaschte einen kurzen Blick auf den beinahe vollen Mond, als die Wolkendecke aufriss.
„Allein? Im Dunkeln?“, sagte Bagman mit hochgezogener Augenbraue.
„Du erwartest jetzt nicht, dass ich darauf antworte, oder?“, gluckste Ted.
Bagman verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln. „Wieso bist du-?“
„Kann nicht schlafen. Zu viel Kaffee“, unterbrach Ted sie sofort. „Du?“
„Naja, Bunny feiert mit Hopfkirch und Perkins 'ne Pyjamaparty in unserem Gemeinschaftsraum und das Gekicher war mir einfach zu laut, da bin ich hier raus gekommen“, meinte Bagman schulterzuckend.
„Warum hast du denn nichts gesagt? Sie wären bestimmt auch in den Ravenclaw-Turm gegangen“, sagte Ted mit leicht vorwurfsvollem Unterton, doch Bagman winkte einfach nur ab. Ted stützte ein Bein auf die Bank, lehnte sich mit den Armen auf sein Knie und legte den Kopf schief. „Du hättest nur ein Wort zu Leigh sagen müssen.“
„Perkins kennt doch nicht mal meinen Vornamen“, seufzte sie.
„Doch, natürlich tut sie das!“, sagte Ted vorschnell.
„Ehrlich?“, hakte Bagman mit einer fragend in die Höhe gezogenen Augenbraue nach. Ted wollte nicken, stoppte aber mitten in der Bewegung und kratzte sich verlegen am Kopf.
„Naja, ich weiß nicht... aber ich kenn ihn ja auch nicht“, sagte er.
„Siehst du, das ist genau das, was ich meine“, murmelte sie.
Ted musterte sie einen Moment lang. Die Arme hatte sie abwehrend vor der Brust verschränkt und ihre Beine fast schützend vor den Körper gezogen. Dann fing Ted an, offen zu lächeln und streckte ihr die Hand hin.
„Ich bin Ted!“, sagte er auffordernd. Bagman sah verdutzt auf und legte zögerlich ihre Hand in Seine und murmelte: „Ansley.“
„Ansley“, wiederholte Ted und ließ sich neben ihr auf die Bank nieder. Sie saßen eine Weile da und er betrachtete die stille, abweisende, aber dennoch hübsche Kapitänin der Hufflepuffs.
Er erinnerte sich daran, was sie beim letzten Spiel für ihren Mannschaftskameraden getan hatte. Wie stark sie ihm damals vorgekommen war. Von dieser Stärke war nun allerdings nicht mehr viel zu spüren. Was sie ausstrahlte, war eine kalte Härte, als hätte man einen Stahlträger vor sich.
Mit dem Verlangen sich auch einmal um jemanden zu kümmern, so wie seine beste Freundin es immer bei ihm tat, fasste er sich ein Herz und fragte mit einfühlsamer Stimme: „Was hast du, Ansley? Ist was nicht in Ordnung?“
Ansley antwortete ihm nicht. Sie starrte nur stur geradeaus und zog die Brauen zusammen. Ted wandte sich ab und drehte seinen Besen nachdenklich in der Hand. Womöglich hatte er einfach kein Talent dazu,a dass Leute ihm ihre Sorgen anvertrauten.
Ansley bließ laut die Luft aus den Wangen und sagte, ohne ihn anzusehen: „Wie machst du das nur? Wie hältst du das aus?“
„Wie halte ich was aus?“, fragte Ted irritiert und wandte sich ihr zu.
„Diese ganzen Heuchler! Die Leute, die nur zu dir kommen und sich mit dir anfreunden wollen, nur weil dein Onkel so berühmt ist! Diejenigen, die nur einen Vorteil daraus ziehen wollen, jemand Bekanntes zu kennen!“
Ted runzelte die Stirn und dachte über ihre Worte nach. Kurz darauf zuckte er mit den Schultern und antwortete: „Ich keinne keine solche Leute, du etwa?“
Ansley schien in sich zusammenzufallen und die blonden Ringellocken verdeckten ihre blauen Augen. Ihr ging es wohl anders.
„Genügend davon. Sie kommen alle her und fragen mich nur über meinen Dad aus. Wollen Autogramme von ihm und Quidditch-Karten und Spieltipps. Für mich interessieren sie sich gar nicht.“
„Dabei spielt dein Vater doch schon lange nicht mehr“, bemerkte Ted und musste unwillkürlich grinsen. Ansley schob das Kinn vor und mahlte mit den Zähnen.
„Wie unterscheidest du die Falschen von den echten Freunden?“, wollte Ansley wissen. Ted wurde wieder etwas verlegen und fuhr sich durch die schwarze Stachelfrisur bevor er antwortete: „Oh, eigentlich hab ich nur Leigh und die ist ganz bestimmt echt. Und Berniece und Bunny sind auch in Ordnung. Sie sind wenigstens ehrlich.“
Ansley brummte etwas in sich hinein und sah einer Eule hinterher, die sich durch den allmählich stärker werdenden Schneefall abmühte.
„Nur Leigh, hm?“, sagte Ansley und zog sich die Kapuze über ihre Locken.
Ted nickte langsam. „Naja, und eben alles, was ein Weasley ist...“
Ansley seufzte, drehte sich zu ihm um und durchdrang ihn mit ihren blauen Augen. „Du magst sie sehr, nicht wahr?“
Erneut nickte Ted, diesmal etwas verhaltener als zuvor.
„Das merkt man“, sagte Ansley, die Knie mit ihren Armen umschlingend. Der Schnee fiel mittlerweile schnell und in großen Flocken, doch so wie es Ted nichts ausmachte, schien es auch die Hufflepuff nicht zu stören. „Ihr seht süß zusammen aus.“
Nun stockte Ted der Atem. Er blinzelte ungläubig und lehnte sich auf der knarzenden Holzbank zurück.
„Moment mal, ich glaube, du bist da auf dem ganz falschen Dampfer!“, sagte Ted entgeistert, wobei sich ein leichter Schimmer rosa auf seine Wangen schlich. „Leigh und ich sind doch kein Paar! Wir sind nur beste Freunde! Wir kennen uns schon seit der ersten Zugfahrt! Da läuft nichts zwischen uns!“
Teds sofortige Verteidigung und Rechtfertigung schien Ansley leicht zu irritieren, denn sie lugte mit großen Augen unter ihrer Kapuze hervor und bretrachtete ihn eindringlich. Schließlich, als Ted unter ihrem Blick immer röter anlief, hauchte sie nur: „Oh...“
Sie drehte sich wieder nach vorn und spielte mit ihren Füßen, wohl um etwas warmes Blut hineinzubekommen.
„Mir war so...“, fügte sie noch hinzu. Ted bließ sich in die kalten Hände, dass wabernde Dampfwölkchen um seinen Kopf herum schwebten und seine Augenbraen hoben sich vor Überraschung ein wenig.
„Wie kommst du eigentlich darauf?“, fragte er neugierig.
Die große Hufflepuff zuckte unbeholfen mit den Schultern.
„Wenn man euch zusammen sieht...“, antwortete sie bedächtig. „Ihr steht euch so nah. Und ich meine, richtig nah.“
„Sie ist eben wie eine Schwester für mich!“, sagte Ted rasch.
„Sao wie ihr miteinander umgeht“, fuhr Ansley, seinen Einwurf nicht beachtend, fort. „Ich meine, ihr seid immer miteinander unterwegs. Keinen von euch trifft man mal allein. Und ihr seid immer nur zu zweit. Das kommt irgendwie intim rüber.“
„Intim!?“, quatschte Ted entgeistert dazwischen, doch auch das ignorierte sie. Unbeeindruckt fuhr sie fort: „Da ist so eine Wärme in euren Augen, wenn ihr euch anseht. Auch wie ihr miteinander umgeht, mit so einer Herzlichkeit. Wie ihr euch umarmt und immer zusammen lacht.“
„Wann hast du das denn alles gesehen?“, fragte Ted verdutzt.
„Dazu muss man euch doch nur ansehen, wenn ihr vorbei geht!“, sagte Ansley und musste schmunzeln. „Ihr benehmt euch, als wärt ihr zusammen und das denkt einfach jeder!“
„Aber wir sind nicht zusammen!“, empörte sich Ted.
„Das ist den Leuten doch egal! Die nehmen sich das raus, was sie sehen. Und da kommst du mir jetzt dahergelaufen und willst mir erzählen, da wäre nichts zwischen dir und Perkins?“, sagte die Blonde belustigt und kehrte sich mit Gelassenheit die dünne Schneeschicht von den Schultern.
„Da ist wirklich nichts! Rein gar nichts! Wir sind nur Freunde!“, behauptete Ted steif und streckte trotzig wie ein kleines Kind das Kinn vor und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ja, na sicher doch!“, sagte Ansley und winkte energisch ab. Ted klappte der Mund weit auf und er konnte sie nur noch entgeistert anstarren. Warum glaubte sie ihm bloß nicht?
Ansley seufzte schwer, rollte mit den Augen und drehte sich seitlich auf den Sitz.
„Und du empfindest nichts dabei, wenn sie dich nach den Ferien wieder in die Arme schließt?“, fragte sie.
Ted wollte gerade etwas erwidern, verhaspelte sich aber im Ansatz und brach ab. Er musste daran denken, wie gut es ihm tat, wenn er zum ersten Mal nach acht Wochen ihre Stimme hörte, ihre kleinen Füße über den Boten trommelten, wie ihr Körper voller Elan auf ihn prallte und ihre Augen Funken sprühten. Er rief sich ins Gedächtnis, wie es war, wenn dann diese plötzliche Ruhe eintrat. Die kurze Pause, wenn sich ihre schlangen Arme um seinen Nacken legten und ihre zarte Haut an seiner Wange ganz sacht entlangstreifte. Der Momet, in dem ihre Wärme ihn bis zu den Zehenspitzen durchdrang und er nur noch das Verlangen hatte, sie würde immer bei ihm sein. Wenn sie ihn dann mit ihren weichen, dunkelbraunen Augen voll Herzlichkeit betrachtete und sie sich ein weiteres Mal vorbeugte, nur um ihm etwas liebes zuzuflüstern, wobei sich jedes seiner Nachenhaare aufstellte. Das Gefühl ihrer weichen Fingerspitzen auf seinen Wangen, wenn sie ihn danach betrachtete, um sich zu vergewissern, dass er vollkommen in Ordnung war...
Ansley betrachtete ihn eindringlich, während ihm all diese Gedanken durch den Kopf schossen.
„Vermisst du sie denn nicht in den Ferien?“
Ted blinzelte und wandte den Kopf ab. Ja, er vermisste sie in den Ferien. Wie sehr er sie doch jedes Mal vermisste, kaum dass sie aus dem Zug gestiegen waren. Jeden zweiten Tag schickte er Hunter mit einem so großen Brief zu ihr, dass die kleine Eule ihn kaum zu tragen vermochte. Kam er am nächsten Tag nicht zurück, sorgte er sich schon, ihr könnte etwas zugestoßen sein, dabei war es oftmals nur so, dass sie dem Winzling in ihrer Gutherzigkeit eine Pause gönnen wollte. Und immer wenn sie dann wieder in seiner Nähe war, fiel ihm alles gleich viel leichter.
„Du erzählst ihr doch auch deine Geheimnisse und Sorgen“, sagte Ansley. Intuitiv blickte Ted in den wolkenverhangenen Himmel, hin zu der Stelle, wo sich der beinahe volle Mond verbarg. Er erinnerte sich zurück an die erste Klasse, wo Leigh ihm fast um dieselbe Jahreszeit offenbart hatte, dass sie den Grund für seine allmonatlichen Schwächeanfälle, wie sie es damals betitelt hatte, kannte.
Zuerst war er tief getroffen und geschockt gewesen. Die Angst hatte ihn gepackt und er wäre fast in Panik geraten, aus lauter Furcht seine einzige Freundin, mit der er sich trotz seines Leidens angefreundet hatte, würde ihn von sich stoßen. Doch da hatte er das für sie so typische warme Lächeln bemerkt, das ihre Lippen umspielte. Von dem Moment an hatte er gewusst, dass Leigh und er immer Freunde sein würden, dass Leigh ihn niemals abweisen würde, denn sie hatte keine Angst vor dem, was er war. Sie hatte niemals Angst gehabt. Er hatte ihr seine Geschichte frei von der Leber weg erzählt, allein weil es gut tat, sie jemandem zu erzählen, der nicht mit ihm zusammen sein musste, wie er sich manchmal unter den Verwandten vorkam, sondern weil sie ihn einfach mochte. So wie auch er sie mochte. Seit diesem Tag hatte Leigh ihn immer heimlich „das Schaf im Wolfspelz“ genannt. Mit voller Absicht, weil sie meinte, sein Aussehen war viel furchteinflößender, als sein sanftes Gemüt. Doch das tat sie immer nur im Geheimen, wenn sie weitab von allen Schülern waren, versichert, dass niemand sie hören konnte und selbst dann war es nur ein zarter Hauch ihrer klangvollen Stimme.
„Ted? Träumst du?“, fragte Ansley, mittlerweile ein breites Grinsen im Gesicht tragend. Ted fiel aus allen Wolken und stotterte vergebens unverständliche Silben vor sich hin.
„Glaubst du nicht, dass Perkins auch etwas für dich empfinden könnte?“, fragte sie und klang dabei auf eine Art wissend.
„Wir – sind doch nur – nur Freunde!“, stammelte Ted verunsichert. Er hatte doch bei Leigh noch nie das Kribbeln verspürt, das er bei Victoire bekam, wenn sie in seine Nähe kam.
„Und wenn du mehr für sie bist?“, sagte Ansley. Ted schüttelte heftig den Kopf.
„Vielleicht seid ihr es euch schuldig, es herauszufinden...“


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