Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Das Schaf im Wolfspelz - Regenwetter

von HauselfeLilian

Ted ging zum Fenster und blickte hinaus in den sumpfigen Garten, dessen Sumpfgras über den verregneten Sommer bestimmt über einen halben Meter in die Höhe geschossen war. An diesem Morgen regnete es wieder. Dunkelgraue Wolkenfetzen fegten über den mattweißen Himmel und tauchten den von dunkelgrünen Pflanzen überwucherten Garten in fahles Licht.
Ted seufzte, als er am Ufer des kleinen Teichs die winzige Zwergohreule sitzen sah, die im Schlamm nach jungen Fröschen pickte. Ihr Gefieder war schon mit braunen Drecksprenkeln bespritzt, die unter den mittlerweile prasselnden Regentropfen zu langen Schlieren verliefen. Er ließ den Blick durch den großen, von den Muggelkindern der Umgebung oftmals auch als unheimlich bezeichneten, Garten seiner Großmutter schweifen. Er hatte so etwas wildes Dunkles an sich, das ihm einfach gefiel. Schon als Kind hatte er jeden Tag dort gespielt, hatte sich Verstecke in den Schilfgräsern und Ranken gesucht und manchmal sogar die warmen Sommernächte am Teich verbracht.
"Teddy, hast du schon gepackt?", wehte die Stimme seiner Großmutter Andromeda den Flur herunter. Ted wandte den Blick vom Garten ab und rief über die Schulter: "Ich bin gleich soweit, Oma!"
Dann sah er auf den Wecker auf seinem Nachttisch. Es war bereits viertel nach zehn und um elf würde der Hogwarts-Express vom Gleis neundreiviertel abfahren.
Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen lehnte er sich aus dem Fenster, sodass ihm die schweren Tropfen in die blauschwarze Stachelfrisur klatschten. Grinsend schüttelte er den Kopf um das Gefühl des kalten Wassers auf seiner Kopfhaut loszuwerden, suchte im verwachsenen Garten nach dem Winzling von Waldohreule, den er vor einigen Augenblicken noch gesehen hatte, und als er ihn nicht entdecken konnte, stieß er einen kurzen, lauten Pfiff durch die Zähne aus und rief: "Hunter! Wo bist du schon wieder?"
Mit einem unterdrückten Kreischen flatterte die kleine hellbraune Eule aus dem Schilfgestrüpp auf und kam durch den immer stärker werdenden Regen auf ihn zugeflogen. Auch der Wind frischte auf und drohte den Kleinen vom Fenster wegzuwehen, doch Ted streckte zielsicher seine Hand aus und umschloss das winzige Federknäuel mit den Fingern. Die kleine Eule fiepste gepresst in seiner Hand und zwängte den Kopf zwischen seinen Fingern hervor. In seinem Schnabel hatte er einen toten jungen Frosch. Ted schnaubte belustigt und meinte glucksend: "Du kleiner Jäger!"
Er drehte sich schwungvoll um und schloss das Fenster. Hunter schuhuhte glücklich, als er durch das Zimmer gewirbelt wurde und das Fröschchen in seinem Schnabel wild hin und her baumelte. Ted steckte ihn in seinen Käfig, wo er den Frosch auf den Boden fallen ließ und anfing an einem Beinchen zu knabbern. Er schaute sich in seinem Zimmer um, um zu sehen, ob er noch etwas vergessen hatte.
Von den Wänden seines Zimmers war kaum noch etwas zu erkennen, denn er hatte sie mit den Postern seiner Lieblingsquidditchmannschaft beklebt. So winkten ihm von allen Seiten Spieler in hellblauen Quidditchumhängen mit einem silbernen Pfeil auf der Brust entgegen. Neben der Tür waren die Spieler vor dem hellblauen Himmel kaum zu erkennen. Die immer dunkleren Poster wiesen auf sein Bett hin, das vor einer schwarzblauen Wand stand, auf die er etliche Sternbilder gemalt hatte genauso wie auf die funkelblaue Decke. So hatte er immer das Gefühl direkt unter dem Nachthimmel zu schlafen.
Er ließ sich rücklings in seine blaue Bettwäsche fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Unzählige Male war er schon bis spät in die Nacht hinein wach geblieben und hatte sich hinausgeschlichen um die Sterne zu betrachten.
"Teddy, kommst du?", ertönte erneut die Stimme seiner Großmutter im Gang. Ted richtete sich mit zerwühltem Haar auf und rief: "Bin in einer Minute da, Oma!"
Sein Blick fiel auf das Lunaskop auf seinem Schreibtisch und das große Silberteleskop, das am Fenster dahinter aufgebaut war. Wie vom Blitz getroffen sprang er auf und riss die oberste Schublade seines Schreibtisches auf, nur um festzustellen, dass er sein Messingteleskop schon vor drei Tagen in den Koffer gesteckt hatte.
Schmunzelnd über seine eigene Vergesslichkeit nahm er seinen Schrankkoffer, klemmte sich seinen neuen Feuerblitz unter den Arm und hob Hunters Käfig hoch. Vollbepackt schlurfte er auf die Tür zu, schaffte es, sie mit dem Ellenbogen zu öffnen und schleifte seine Sachen durch den Flur. Vor der Eingangsstür stellte er alles ab und verschwand im Badezimmer. Er warf einen Blick in den Spiegel und ein mittelgroßer, fast stämmiger Junge von sechzehn Jahren starrte ihm entgegen. Er fuhr sich durchs Haar um die vom Regen geplätteten Stacheln wieder aufzurichten und betrachtete sein Spiegelbild prüfend. Sein linkes Ohr war von oben bis unten gepierct, aber dennoch hatte er in den Ferien noch einen Platz für einen weiteren Ring gefunden.
Mit einem Mal fand er, dass die braunen Augen mit den schweren Lidern, die er instinktiv wählte, wenn er bei seiner Großmutter war, eigentlich nicht zu ihm passten. Er kniff die Augen zusammen und einen Moment später erstrahlten sie in sattem Grün.
"Viel besser!", zwinkerte er sich zu. Er vernahm das gedämpfte Läuten der Türglocke im Flur und ging hinaus um zu öffnen.
"Hallo, Teddy!", begrüßte ihn ein Mann mittleren Alters mit zerstrubbeltem, schwarzen Haar und einer blitzförmigen Narbe auf der Stirn.
"Du sollst mich doch Ted nennen, Harry!", sagte Ted vorwurfsvoll und fuhr sich resigniert durch die schwarzen Stacheln. "Ich bin schließlich keine zwölf mehr!"
Die grünen Augen hinter der runden Brille seines Paten blitzten schelmisch auf und noch ehe er reagieren konnte, hatte sein Pate ihn um die Schultern geschnappt und ihn an seine nasse schwarze Lederjacke gepresst. Ted stemmte sich mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb und Harry löste sich lachend von ihm. Der Jugendliche wischte sich mit angeekelter Miene die nassen Finger an seinem Shirt ab und warf ihm erneut einen vorwurfsvollen Blick zu. Doch Harry grinste bloß und meinte gewitzt: "Siehst du eigentlich immer aus wie ich, oder nur wenn ich da bin?"
Ted sah schmollend auf den Boden und murmelte: "Das war nicht... Das war..."
"...aus Gewohnheit!", beendete Harry verständnisvoll zwinkernd und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Ted hatte die Augen auf die große Vase mit Trockenblumen neben der Tür gerichtet, aber in Wirklichkeit sah er sie gar nicht. Harry hatte ja überhaupt keine Ahnung, wie schwierig es für ihn war, sich und seine Talente unter Kontrolle zu halten. Dass er manchmal gar nicht wusste, wieso er eine bestimmte Gestalt annahm, wenn er es überhaupt bemerkte. Es war dann einfach ein komisches Gefühl, dem er nachgab.
"Hey, ist ja schon gut! Du siehst gesund aus!", sagte Harry und rüttelte ihn leicht. Ted lächelte ihn an. Dann kam auch schon seine Großmutter Andromeda, die langen weichbraunen und mit grauen Strähnen durchzogenen Haare zu einem Knoten hochgesteckt und einer hellblauen geblümten Schürze um die Hüften, aus der Küche gelaufen.
"Harry, mein Lieber! Was stehst du denn noch da draußen im Regen? Komm doch herein!", begrüßte Großmutter Andromeda ihn herzlich und um die dunkelbraunen Augen mit den schweren Lidern kräuselten sich über Jahre eingeprägte Lachfältchen.
"Andromeda!", rief Harry freudig und ließ sich von ihr in die Arme schließen. Sie patschte ihm sanft auf die Wange und meinte: "Du siehst erholt aus! Haben die Auroren gerade Urlaub?"
"Nein, nein, nur sind kaum noch Todesser übrig, die wir noch einfangen müssen!", sagte Harry verlegen lächelnd. Ted versetzte das kurze Gespräch zwischen seiner Großmutter und seinem Paten einen schmerzhaften Stich in den Magen. Er wollte nichts über die Todesser, diese furchtbaren Menschen, die seinen Vater und seine Mutter getötet hatten und wegen denen sein Großvater hatte flüchten müssen und dabei sein Leben gelassen hatte, hören. Es schmerzte ihn einfach zu sehr auf diese Weise an seine Eltern erinnert zu werden.
Mit glühenden Wangen ging er zu seinem Gepäck und nestelte unnötigerweise daran herum, bis seine Großmutter einen spitzen Schrei ausstieß: "Bei Merlins Bart, es ist schon halb elf! Jetzt solltet ihr euch aber schleunigst auf den Weg machen!"
Hektisch kam sie zu Ted hinüber, zog ihn in ihre Arme und drückte ihn fest an sich. Ted tätschelte ihr den Rücken und spürte, wie ein paar großer Galleonen klimpernd in seine Hosentasche fielen.
"Oma, das wär doch nicht-", setzte er dankbar ablehnend an.
"Bap-bap-bap! Widersprich deiner Großmutter nicht!", sagte Andromeda lächelnd und gab ihm einen sanften Klaps, bevor sie ihn zur Tür schob. "Pass gut auf dich auf, mein Schatz! Stell keinen Unsinn an und sei fleißig!"
Andromeda küsste ihn auf die Wange.
"Ich hab dich auch lieb, Oma!", sagte Ted leicht genervt. "Aber wir hatten doch was besprochen..."
"Keine Schmatzer mehr. Entschuldige, Teddy!", sagte sie schmunzelnd und fuhr ihm durchs Haar. Ted rollte mit den Augen. Seine Großmutter würde nie kapieren, dass sie ihn nicht mehr wie ein kleines Kind behandeln sollte.
Harry stieß ihn lachend mit dem Ellbogen an, schwang seinen Zauberstab und beförderte sein Gepäck nach einer kurzen Verabschiedung von Andromeda die Treppen hinunter durch den Garten. Auf der Straße vor dem morschen Gartenzaun stand Harrys großes Motorrad mit dem geräumigen schwarzen Beiwagen. Harry schrumpfte sein Gepäck und Ted sprang, nachdem er sich seine schwarze Lederjacke übergeworfen hatte, voll Freude hinein. Seit seinem ersten Schuljahr hatte sein Patenonkel ihn an jedem ersten September mit seinem eindrucksvollen Gefährt abgeholt und nun kam er schon zum sechsten Mal auf diese Weise zum Hogwartsexpress. Harry stieß den Kickstarter kräftig mit dem Fuß nach unten und der Motor der Maschine röhrte auf. Dann schwang sich Harry auf den Sitz und drehte den Gashebel auf. Sofort bäumte sich das Motorrad mitsamt dem Beiwagen auf und sie erhoben sich in die Lüfte.

Eine Viertelstunde später passierten sie die magische Barriere zum Gleis neundreiviertel. Sie waren zwar durchnässt bis auf die Unterwäsche, aber Ted strahlte trotzdem wie ein kleiner Junge. Auf Harrys Motorrad zu fliegen war schon immer das Größte für ihn gewesen und er musste zugeben, das war es noch.
Der Bahnsteig war überfüllt wie jedes Jahr. Eulen, Katzen und Kröten versuchten sich gegenseitig zu übertönen, Kinder plapperten und riefen wild durcheinander, Freunde begrüßten sich, Eltern verabschiedeten sich von ihren Töchtern und Söhnen und zu kleine Geschwister quengelten oder weinten ihren älteren Brüdern und Schwestern hinterher, immer darauf bedacht sich nicht dem strömenden Regen auszusetzen. Ted schob seinen Gepäckkarren durch die tiefen Pfützen, während Hunter fröhlich zwischen den Gitterstäben seines Käfigs hin und her schoss und aufgeregt schuhuhte. Dann tauchte eine Gruppe Menschen in der Menge neben der dampfenden roten Lok auf. Ted hatte sie schon erkannt, bevor Harry seinen Arm ausstreckte und rief: "Ah, da vorne sind sie ja!"
Im selben Moment drehte sich ein älterer, rothaariger Mann mit vernarbtem Gesicht zu ihnen um und hob grüßend den Arm.
"Bill!", rief Ted und beeilte sich mit der scheppernden Karre zu ihnen zu kommen. Bill patschte ihm zu Begrüßung kräftig auf den Rücken. Sein rotes Haar lichtete sich schon an den Schläfen und die Narben verzerrten seine Gesichtszüge ein wenig, doch er trug immer noch einen langen Pferdeschwanz und von seinem Ohr baumelte ein Ring mit langem Giftzahn. Neben ihm stand seine Frau Fleur, mit hüftlangem, silberblondem Haar und noch immer wunderschön. Und obwohl sie bereits auf die vierzig zuging, sah sie kein Jahr älter aus als an dem Tag, an dem sie Teds dritten Geburtstag gefeiert hatten. Sie diskutierte in schnellem Französisch mit ihrer kleinen Tochter, die mit ihren ebenso silberblonden Haaren und der schimmernden Haut aussah wie Fleur in Kleinformat.
"Dominique, isch disqutiere nischt länger mit dir über dieses Thema!", sagte Fleur streng und stemmte einen Arm in die Hüfte. An der anderen Hand hielt sie den sechsjährigen Louis, der abgesehen von der Haarfarbe seiner Mutter, wie Bills Ebenbild aussah. Er trippelte unruhig von einem Bein aufs andere und sah sich nach den Kindern am Bahnsteig um, die schon in den Zug einstiegen. Dominique atmete tief ein, schüttelte ihr Haar nach hinten und gab nur ein leises, hohes "Hm!" von sich. Dann drehte sie sich schwungvoll um und starrte in eine andere Richtung.
"Hallo, Ted!", grüßte sie beiläufig, als sie ihn bemerkte. Einen Augenblick später erhellte sich ihre Miene um ein Vielfaches, als sie auf einen entfernten Punkt hinter ihm sah. Ted drehte sich neugierig um und erkannte sofort den schlaksigen, rothaarigen Mann mit der dicken Hornbrille, der mit seiner braunhaarigen Tochter auf sie zugehastet kam.
"Molly!", rief Percy in beleidigtem Ton. "Ich verbitte mir noch so eine unverschämte Aussage deinerseits!"
"Aber ich habe Recht, Dad! Lernen ist nicht alles! Vielleicht hab ich ja gar keine Lust mal Untersekretärin des Ministers zu werden!", rebellierte seine Tochter und hielt seinem strengen Blick stand. Die beiden Streitenden verstummten, als sie ihre Verwandtschaft sahen, und machten vor der dampfenden Lok halt.
"Molly!", begrüßte Dominique ihre Cousine in gebieterischem Ton.
"Hallo Dominique!", sagte Molly fast erleichtert und strich ihre nassen Locken aus dem Gesicht. "Komm, lass uns Jamey suchen, der ist bestimmt auch schon gespannt auf die pferdelosen Kutschen!"
Molly winkte ihre Cousine zu sich und dann waren sie auch schon im Gewimmel der Zauberer verschwunden. Percy hatte derweil Harrys Hand ergriffen und schüttelte sie so stark, dass die Verschlüsse seiner Motorradjacke klimperten.
"Harry! Wie schön dich hier zu sehen!", sagte Percy, laut genug, dass man ihn auch drei Waggons entfernt hören konnte.
"Jaah, auch schön dich zu sehen, Percy!", sagte Harry mit einem etwas gezwungenen Lächeln und rieb sich den Arm, als Percy endlich losließ.
"Also dann, ich muss auch schon wieder weg. Hab viel zu tun als erster Sekretär des Ministers. Muss für Kingsley noch die Kostenaufstellung für die Weihnachtsfeier vorbereiten. Sagt Molly alles Liebe!", spulte Percy wichtigtuerisch wie immer herunter und eilte auch schon wieder davon. Fleur starrte ihm entgeistert hinterher.
"Er 'at sisch nischt mal von seine kleine Tochter verabschiedet!", giftete sie und wechselte mit den Blicken zwischen Harry und ihrem Mann.
"Du weißt doch, wie er ist, Fleur", sagte Harry schulterzuckend.
"Nach fünfzehn Jahren solltest du ihn langsam kennen, Liebling!", pflichtete Bill Harry bei und legte den Arm um seine immer noch wutschnaubende Frau. Die legte ihm die Hand auf die Brust und sah ihn mit schmachtendem Blick an.
"Du 'ast Rescht, mon Cheri! Aber isch werde Percy nie verste'en!", säuselte sie und küsste ihn sanft auf die Wange. Um sich das nicht ansehen zu müssen, drückte Ted peinlich berührt das Gesicht in Louis Haar, der sich bei Mollys Ankunft von seiner Mutter losgerissen und sich ihm in die Arme geworfen hatte. Auch sein Pate drehte sich schmunzelnd weg und murmelte irgendetwas, das sich nach "Schleim!" anhörte. Er machte Anstalten sich von ihm zu verabschieden, also löste er sich von Louis, wuschelte ihm kurz durchs Haar und ließ sich dann auch von seinem Paten eine Umarmung gefallen. Noch nicht aus seinen Armen entlassen, bekam er einen dicken, klimpernden Beutel von ihm in die Hand gedrückt.
"Kauf dir ein paar Extras!", zwinkerte Harry. Ted wollte sich gerade bedanken und verabschieden, als ein Ruf ertönte: "Onkel Harry!"
Harry und Ted wirbelten herum und sahen ein silberblondes Mädchen zwischen den Menschen auftauchen. Im Schlepptau hatte sie den schon etwas in die Jahre gekommenen Großvater Weasley, der ihr keuchend zu folgen versuchte. Teds Herz begann sofort höher zu schlagen, als er Victoire erblickte. Sie war wirklich unheimlich hübsch und ihre Anwesenheit brachte selbst jetzt an diesem regnerischen Morgen alles um sie herum zum strahlen.
Victoire stoppte schlitternd vor ihm ab und umarmte ihn zur Begrüßung. Mit einem rosa Schimmer auf den Wangen blickte er sie an, als sie ihn losließ, doch alles was er hervorbrachte war ein schwaches "H-Hallo-oh!"
Während der Rest der Familie Arthur Weasley begrüßte, stand Ted einfach nur da und kam sich ziemlich blöd vor, als er nicht wusste, was er zu ihr sagen sollte. Bill und Fleur bedankten sich gerade bei Großvater Weasley, dass er Victoire über die Ferien bei sich hatte wohnen lassen, weil sie nicht mit zu ihren Verwandten nach Frankreich hatte reisen wollen, und sie direkt zum Zug gebracht hatte, als Molly und Dominique wieder zu ihnen zurückkehrten.
"Das ist ja mal wieder typisch! Hauptsache er kann zur Arbeit abhauen!", maulte Molly, kaum dass sie die Verwandten ohne ihren Vater erblickt hatte.
"Mach nicht so ein Theater, Molly. Du bist ihn jetzt eine ganze Weile los!", entgegnete Dominique teilnahmslos und gesellte sich zu ihrer Mutter, die Louis die patschnassen Haare aus dem Gesicht strich.
Ein leises Räuspern ertönte hinter Ted, als würde ein Stück Kreide zerbrechen. Sofort drängte sich Arthur an ihm vorbei und sagte: "Aber mein lieber Mr Perkins! Wie geht es ihrem Hexenschuss?"
"Perkins?", murmelte Ted und drehte sich langsam um. Bevor er irgendetwas wahrnehmen konnte, ertönte ein lautes Kreischen, er wurde umgestoßen und ging in einem Wirbel langer schwarzer Locken unter.
"Teddy! Oh, Teddy! Ich hab dich so vermisst!", kreischte das Mädchen in sein Ohr und schlang die Arme um seinen Hals.
"Leigh!", flüsterte Ted leise und erleichtert. Er legte die Arme um seine beste Freundin und drückte die Nase in ihr nach Pfirsich duftendes Haar. Gleich wurde ihm leicht ums Herz. Die Blamage vor Victoire war mit einem Mal vollkommen vergessen. Die Unterhaltung zwischen Harry und Großmutter Andromeda war wie weggeblasen. Und eine Vorfreude auf Hogwarts überkam ihn, dass sein Bauch anfing zu kribbeln.
Leigh ließ von ihm ab, löste die Arme und streichelte mit den Fingerspitzen über seine Wangen, während sie ihn aus ihren dunkelbraunen Augen anstrahlte. Wie sehr hatte er sie in den Ferien vermisst! Seine beste Freundin, die immer zu ihm hielt, der er sich anvertrauen konnte, die ihm immer half und ihn jedes Mal aufmunterte, wenn es ihm schlecht ging. Ted lächelte sanft und drückte sie noch einmal fest an sich.
"Du siehst gesund aus!", sagte Leigh leise. Ted kratzte sich mit gequältem Lächeln am Kopf. Das war heute schon das zweite Mal, dass er diesen Satz hörte, allerdings hörte es sich aus Leighs Mund viel besser an, als von Harry.
"Naja, ist ja auch schon ein Weilchen her...", murmele er.
Er half ihr dabei ihren Koffer vom Gepäckkarren zu hieven. Mr Perkins verabschiedete sich von seiner Enkeltochter und winkte ihrem jüngeren Bruder zu, der sich zu Teds Bedauern bereits mit Victoire und ein paar Freunden in ein Abteil des Zuges verzogen hatte um dem Regen zu entkommen. Kurz darauf verließ er mit Arthur den Bahnsteig. Fleur ließ währenddessen Dominiques und Mollys Koffer zum Zug schweben. Die beiden Mädchen waren in eine hitzige Diskussion vertieft. Louis stand eng an seinen Vater gepresst, damit ihm der kalte Regen nicht ins Gesicht prasselte. Bill unterhielt sich mit Harry über die Kobolde von Gringotts.
"Wir sollten dann auch langsam...", sagte Ted unschlüssig zu Harry.
"Ja, ihr habt nur noch fünf Minuten und hier draußen holt ihr euch noch den Tod!", bemerkte Harry erschrocken nach einem Blick auf die große Uhr am Gleis.
"Gerade noch rechtzeitig, Onkel Sturgis!", ertönte eine glockenhelle Mädchenstimme ganz in ihrer Nähe. "Egal wo du mich hinbringen sollst, immer kommen wir zu spät!"
Leigh und Ted wandten sich kichernd um und sahen ein kleines, strohblondes Mädchen, das sich durch die Menschenmenge kämpfte. Neben ihr ging ein großer Mann, dessen Kopf aussah, als wäre er mit Stroh gedeckt.
"Hey, Bunny!", grüßten Ted und Leigh das Mädchen aus ihrem Jahrgang. Kurz darauf dröhnte ihr Onkel auch schon: "Na, wenn das nicht Harry Potter ist!"
"Hallo, Mr Podmore!", begrüßte Harry ihn freundlich.
"Ich muss mich beeilen, Onkel Sturgis!", sagte Teds Mitschülerin laut und schnappte sich einen Griff ihres Koffers, der unter lautem Poltern zu Boden krachte und in einer Pfütze im Asphalt landete.
"Auf Wiedersehen, Berenice!", winkte Sturgis Podmore seiner Nichte zu. Auch Harry, Bill, Fleur und der kleine Louis verabschiedeten sich hastig von Ted.
"Los, beeilen wir uns!", rief Leigh und sie stürmten durch den strömenden Regen auf den Hogwarts-Express zu.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich je etwas anderes als Buchautorin werden wollte.
Joanne K. Rowling