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Fanfiction

Laternenbilder - 1. August 1991: Harmonien (Christiano)

von Winkelgassler

Die erste Saison hatte er mit Bravour gemeistert. Christiano Tallista, Zauberstabfabrikant im spanischen Barcelona, führte seinen eigenen Laden erst seit einem guten Jahr. Und gerade, mit dem Ende des 31. Julis um genau zu sein, hatte er die Einschulsaison für die spanischen Zauberschulen hinter sich gebracht. Dutzende Stäbe hatten in angehenden Erstklässlern ihre neuen Träger gefunden, und ebenso viele ältere Schüler ihre geerbten oder kaputten Stäbe durch neue Werke des jungen Meisters ersetzt. Die Regale waren gelichtet, die Rohmaterialvorräte ebenfalls. Bis der bestellte Nachschub ihn erreichte beschäftigte sich Christiano neben den seltenen Bummelkunden mit einem seiner liebsten Hobbies: Experimentieren.
Sein Lehrmeister hatte ohne Erfolg immer wieder versucht seinem Schüler diese Flausen auszutreiben, doch immer dann wenn die Zeit es erlaubt versuchte sich Christiano daran Stäbe zu fügen die etwas anders waren als die Norm, die zu Hunderten die Regale seines Lagers und die der Konkurrenz füllte.
In einer Truhe lagerten diese besonderen Zutaten, die Christiano aus aller Welt zusammengesucht hatte. Essenzen, Zähne und Haare von magischem Getier, Knochen, Leder. Meteoroxide aus den marokkanischen Wüsten und Kristalle aus den Pyrenäen. Und auch die Auswahl an Hölzern war einfallsreicher als die des Wald-und-Wiesen Stabes, mit dem der gemeine Spanier sich durch sein Leben zauberte. Eiche, Pinie und Kastanie mochten unkompliziert sein, doch gerade für die exotischen Ingredienzien brauchte es Hölzer, die mit deren Eigenarten harmonierten. In der Harmonie lag das Geheimnis, dies meinte Christiano für sich entdeckt zu haben. Denn auch unmögliche oder unkontrollierbare Essenzen konnten gut kontrollierbar sein, wenn man sie nur mit den richtigen Beigaben in Harmonie brachte. Fast ein bisschen wie beim Kochen, wenn das seine Mutter wüsste. In der Küche war Rührei offenbar das einzige was ihm ohne Probleme gelang.

Gerade hatte er begonnen eine Wendel, noch etwas das sein Meister so nie getan hätte, aus Mantikorleder in den Stabkorpus aus kanadischem Ahorn einzufügen. Um das hitzige Gemüt des Leders zu lindern war es in der Wendel mit dünnen Drähten aus Aluminium verzwirbelt. Aluminium führte wunderbar Wärme ab, warum sollte es also nicht auch hier kühlend wirken? Ob seine Kreation funktioniere würde sich erst zeigen wenn sich ein Träger fände. Also kam der Stab zu all den anderen Exoten in die Auslage seiner Verkaufstheke.
Da bimmelte das Glöckchen seiner Ladentür, und eine Familie trat ein. Vater, Mutter und zwei Kinder, der sonnenroten hellen Haut und den unmöglichen Klamotten nach ganz offensichtlich Touristen, so wie man sie gegenüber auf der Rambla fand, aber eigentlich nicht hier auf der Brazo, Barcelonas zauberhafte Handelsmeile. Christiano begrüßte sie trotzdem freundlich, und der Vater begann in brüchigem Spanisch mit ihm zu sprechen. Seine Tochter hier, sie werde in einem Monat auf eine Zauberschule eingeschult, und sie brauche noch einen Stab. Eigentlich machten sie hier nur Urlaub, doch dann sahen sie zufällig das Schild seines Ladens. Hier endet so ziemlich das Spanisch des Vaters. Doch mehr Worte braucht es ja auch nicht.

Christiano bat das Mädchen mit den zwei Zöpfen sich auf die Trittstufe vor seiner Theke zu stellen. Dann brauchte es eigentlich nur einen längeren Blick, und Christiano wusste welche Art von Stab, welches Gemüt zu dem Mädchen passen würde. Wie genau dies funktionierte, wie er dies wissen konnte war nicht zu erklären. Es war einfache ein Gefühl, ein Gespür dass er während seiner Lehrjahre trainiert hatte, und dass eigentlich irgendwie schon immer da war.
Mit wachen Augen begab sich der Zauberstabmacher in sein Lager und griff dem Gespür nach eine Reihe von Stäben, von jenen mit den üblicheren Kombinationen. Der Reihe nach reichte er sie dem Mädchen, doch keiner der Stäbe sprach wirklich auf sie an. Ein zweites und ein drittes Mal schritt er durch das Lager, um ein neues Dutzend zusammen zu suchen. Als er das dritte Mal zurück in den Verkaufsraum kam traf er die Familie über die Auslage mit den Exoten gebeugt an. Einer der Stäbe hat es dem Mädchen besonders angetan.
Es war ein Stab den Christiano etwa drei Wochen zuvor geschaffen hatte, und bei ihm war es anders als sonst gewesen. Es begann mit dem Holz. Beim mittäglichen Bummel durch den Hafen war der Stabmacher mit einem Fischer ins Gespräch gekommen, der gerade einige seiner Fangkörbe reparierte. Aus den Ruten junger Haselnusssträucher hatte er die Rahmen geformt, einem schön flexibles Holz, nur leider nicht endlos haltbar im Salz des Mittelmeeres. Mit der Zeit wurde das Holz heller, härter, und entlastete die Netze nicht mehr ausreichend, und musste wie nun gegen neue frische Zweige getauscht werden. Mondholz nannte der Fischer die alten gebleichten Ruten seiner neuerlichen Farbe wegen, und Christiano kam eine Idee. Vielleicht könne dieses gereifte Mondholz ja mit einer der kompliziertesten Essenzen, der temperamentvollen Mondträne harmonieren. Es war einfach so ein Gefühl, und so kehrte er mit einem Arm voll bleichem, hartem Haselnussholz zurück in seine Werkstatt. Noch am selben Abend entstand daraus mit Mondträne, dem quecksilberartigen, zähflüssigen Harz aus unter Mondlicht reduziertem Mondkalbblut und fixierendem, taktgebendem Quarzsand ein Stab, der Form der Rute folgend am unteren Ende ein ganzes Stück dicker als am oberen, doch fein gedrexelt und poliert. Jener Stab, der es dem Mädchen angetan hatte. Könnte es etwa sein..?

Und so zog er den Stab heraus und reichte ihn herüber. Es dauerte einen Moment, doch dann zeigte ein einzigartiges Leuchten in den Augen des Mädchen Christiano dass der Stab mit dem unmöglichen Kern tatsächlich seinen Träger gefunden zu haben schien. Er spürte dass beide harmonierten, eine Harmonie die etwas anders war, inniger als die der untertänigen Wald-und-Wiesen-Stäbe.
Sie bedankte sich überschwänglich, der Vater zahlte, und zusammen mit dem kleinen Sohn, seiner Frau und der stolz grienenden Tochter verließ er den Laden wieder. Bleiben tat dagegen ein nun wieder leerer Platz in der Auslage. Platz für eine neue unmögliche Kombination.


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