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Fanfiction

Wer möchte ich wirklich sein? - Kapitel 3

von Mrs_Malfoy

Untitled
Kapitel 3
Mit unbewegtem Gesicht betrachtete der junge Mann die weinenden Menschen, die die Toten betrauerten. Die Menschen, die sich freuten, dass sie überlebt hatten. Die sich freuten, dass auch ihre Freunde überlebt hatten. Sie hielten sich in den Armen, sie stützten sich gegenseitig, trösteten sich und lachten gemeinsam. So viele gegensätzliche Gefühle.
Er stand allein. Abseits. Er gehörte nicht zu den anderen. Er bemerkte die feindseligen Blicke, die einige der Schüler um ihn herum ihm zuwarfen. Misstrauisch, was wollte er hier? Er war doch einer von DENEN!
Irgendwie konnte er sie verstehen. Er wusste ja selbst nicht genau, wieso er eigentllich keiner von DENEN mehr sein wollte. In das Misstrauen mischte sich in vielen Augen auch Angst - Angst vor ihm. Früher hätte er sich darüber gefreut, hätte es als Respekt ihm gegenüber missgedeutet. Jetzt freute er sich nicht darüber. Er fühlte sich leer und verloren. Allein.
Sein Blick fiel wieder auf den Bezwinger des Dunklen Lords und die muggelstämmige Gryffindor, die sich noch immer weinend und vertrauensvoll in den Armen lagen. Sie weinten um ihren Freund… und vielleicht auch, weil es endlich vorüber war. Eine kleine stämmige Frau mit einem ebenfalls weinenden rothaarigen Mädchen im Arm, das etwas jünger war als er, wie er wusste, gesellte sich zu ihnen - er glaubte, die Mutter der Weasleys in der älteren zu erkennen. Sie weinte um ihren Sohn. Das Mädchen weinte um seinen Bruder.
Er weinte nicht. Und würde denn jemand um ihn weinen?
Einige seiner ehemaligen Mitschüler, einige Ravenclaws und Gryffindors, ein Hufflepuff war auch dabei, wie er an der Krawatte erkannte, waren dabei, weitere Tote in die Halle zu tragen, die sie anscheinend in den Trümmern des Schlosses oder draußen gefunden hatten, und sie neben die anderen zu legen. Sie taten es einträchtig schweigend und voller Achtung den Toten gegenüber. Einigen liefen dabei, haltlos über so viel Grauen, die Tränen die Wangen herunter. Er bewunderte sie widerwillig für ihren Mut, ihre toten Freunde auf diese Weise zu ehren, ebenso wie für ihren Mut, sich nicht der nachvollziehbaren Tränen zu schämen. Plötzlich hatte er das Bedürfnis, ihnen zu helfen, dann konnte er wenigstens etwas Sinnvolles tun und würde nicht mehr gezwungen sein, sich die Szene um den toten Weasley-Jungen anzusehen. Denn dabei kam er sich vor wie ein Eindringling, als sei das nicht für seine Augen bestimmt. Es war ein intimer Augenblick, die Trauer auf den Gesichtern, das Weinen und der Ausdruck des Todes auf Ron Weasleys Gesicht.
Bevor er es sich noch anders überlegen konnte, trat er zügig an zwei Schüler heran, Cho Chang, die im letzten Jahr ihren Abschluss gemacht hatte, und ein ihm unbekannter Ravenclaw, die eine tote Mitschülerin hereintrugen. Er fasste wortlos die Schulter des toten Mädchens an, um dem Jungen zu zeigen, dass er ihm behilflich sein würde. Die beiden blieben wie auf Kommando stehen. Während der Junge ihn nur mit eisigem und abweisendem Blick anstarrte, hörte er Cho mit hasserfüllter Stimme sagen: „Wag es nicht, sie anzufassen, du dreckiger Verräter!“ Als hätte er sich verbrannt, zog er hastig die ausgestreckten Hände weg und biss sich auf die Lippe.
Was hatte er erwartet? Dass sie ihn strahlend in ihre Mitte aufnehmen würden? Ihn? Einen Todesser? Auch wenn er eigentlich keiner mehr sein wollte?
„Ich möchte helfen.“, versuchte er zu erklären und blickte bittend in die dunklen Augen des Mädchens vor ihm.
Ein bösartiges kaltes Lachen kam über ihre Lippen „DU?“ Sie spuckte ihm vor die Füße und gab ihrem Freund dann ein Zeichen zum Weitergehen. Vorsichtig, darauf bedacht, dass weder sie noch das Mädchen, das sie trug ihn berührten, ging sie an ihm vorbei, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.
Er senkte beschämt den Blick. Viele der anderen Schüler hatten die Szene beobachtet, und schienen zum Teil amüsiert darüber, dass er, ausgerechnet er, endlich mal sein Fett weg bekam. Sein Inneres wand sich. Er schwankte dazwischen, Cho eine unverschämte Beleidigung für dieses Handeln hinterherzurufen oder gar einen Zauber anzuwenden und spöttisch zu grinsen, so wie er es früher gemacht hätte, und zu gehen. So mit ihm umzuspringen hätte sie vor dem Kampf nicht gewagt, auch wenn sie ein Jahr älter war als er. Und er hätte es keinesfalls hingenommen, hätte sie schwer dafür büßen lassen.
Wieder traf er eine Entscheidung - und tat nichts.
Der Trubel um ihn herum machte ihn schwindelig. Er war viel allein gewesen in letzter Zeit. Er wollte auch jetzt allein sein, denn hier fühlte er sich fehl am Platz. Störend, als ginge ihn dieses ganze Geschehen nichts an, als sei er nicht beteiligt und fremd hier. Und die anderen sahen es anscheinend ebenso. Langsam durchquerte er die Halle, bemüht, nicht gegen die Menschentrauben zu stoßen, die überall im Raum verteilt herum standen. Das war nicht schwer, denn sie wichen ihm aus, als hätte er eine ansteckende Krankheit. Sein linker Unterarm juckte - vielleicht hatten sie ja Recht. Er senkte den Kopf noch weiter, um nicht in die feindseligen Gesichter blicken zu müssen und beschleunigte seine Schritte.
Natürlich prallte er doch gegen jemanden, wollte die Person umgehen, die ihm anscheinend nicht wie die anderen ausgewichen war, und raus aus der Halle. Trotzdem blickte er kurz auf und sah in die etwas geröteten grünen Augen von Harry Potter, die Tränenspuren in seinem Gesicht waren noch immer deutlich sichtbar. Trotzdem strahlte er eine tiefe Zufriedenheit und eine Art demütigen Stolz aus, nur zu verständlich, nach der erbrachten Leistung, wie Draco fand. Die beiden jungen Männer blickten sich kurz in die Augen. Grüne in graue. Nur diese Augen… ruhig, fragend, müde. Ohne Feindseligkeit oder Hass.
Dann entdeckte Harry offensichtlich jemanden hinter ihm und ging ohne ein Wort an ihm vorbei.
Nachdenklich führte Draco seinen geordneten Rückzug fort, durchschritt das Schloss auf seinem Weg. Die Trümmer, zu denen in der heutigen Schlacht ein Großteil des Schlosses geworden war, versperrten ihm teilweise den Weg, so dass er darüber klettern oder sogar Umwege nehmen musste. Zum Glück kannte er alle Schleichwege, die Hogwarts zu bieten hatte, hatte er diese doch in den letzten Monaten oft bei seinen fragwürdigen Machenschaften für den Dunklen Lord benutzt, um niemanden mehr als nötig auf sich aufmerksam zu machen. Endlich am Ziel angekommen, lehnte er sich nach dem Schließen der Tür aufatmend an die kühle raue Wand des Slytherin-Gemeinschaftsraumes. Er hatte gehofft, dass der Teil des Schlosses, in dem der Bereich der Slytherins lag, noch intakt war - es hatte anscheinend durchaus Vorteile, im Kerker zu wohnen. Er grinste zaghaft als er sich umsah. Alles hier schien unberührt. Nichts deutete auf die verheerenden Zustände in den oberen Stockwerken hin. Hätte er ein Nickerchen auf dem Sofa gemacht, hätte er wahrscheinlich gar nicht bemerkt, dass der schwärzeste Zauberer aller Zeiten den Rest des Gebäudes fast in Schutt und Asche gelegt hatte und dann vom Auserwählten getötet worden war.
Die aufdringliche Normalität des so vertrauten Raumes beruhigte ihn. Er konnte hier nachdenken. Er MUSSTE nachdenken, über die Entscheidung, die er getroffen hatte. Die wichtigste Entscheidung seines bisherigen Lebens. Er konnte sie nicht mehr rückgängig machen. Wollte es auch nicht. Aber er musste erst lernen, damit zu leben, allein zu sein. Denn ab jetzt würde sich einiges für ihn ändern müssen.


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