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Ãœber den Tellerrand - Verkenning

von Winkelgassler

Umgeben von einem vertrauten Wirrwarr aus Farben und begleitet von ohrenbetäubendem Dröhnen flogen sie durch das Nichts.
Dann, nach einer gefühlten Minute, änderte sich das Nichts, bekam Struktur und Farbe, und Geschmack. Salzige Luft strömte in ihre Nasen, und der Strudel aus Licht um sie herum einigte sich auf Blau- und Grüntönen, als Neville ihr Ziel erkannte. Eine Art weißes Dreieck kam rasend schnell näher.

Und schon im nächsten Moment polterten sie gerade noch Balance haltend auf das hölzerne Deck eines Segelschiffes. Um sie herum lag die raue See unter dem bewölkten blauen Himmel, und an Backbord passierten sie gerade ein flaches Inselchen, dessen gelber Strand, grüner Dünenbewuchs und rote Dächer wie ein Sandwich aus dem Meer ragten.
Ihnen gegenüber drehte ein jemand mit kurzen schwarzen Haaren, prominenten Geheimratsecken und einem phänomenalen Ziegenbärtchen seinen Insectator durch die Finger.

»Mister Longbottom, da seid ihr ja endlich, dachte schon ihr lasst mich die ganze Überfahrt alleine. Wo ist Levon, die treulose Tomate?« begrüßte sie der jemand mit einem starken griechischen Akzent.
»Er hatte andere Termine, wir sollen ihm eine Eule schicken wenn es nach Trier geht.«
»War ja klar, nur am faulenzen der Gute. Aber du hast ja jemand anders dabei, wer ist die hübsche junge Dame da an deiner Seite?«
»Hannah Abbot, wir kennen uns schon, ach eigentlich die ganze Schulzeit.«
»Hannah Abbot,« bellte Raloo und gab ihr mit einem leichten Knicks die Hand. »Ich glaube ich habe schon einen von euch Abbots getroffen, wenn das ihr mit dem Pergamenthandel seid. Und bevor ich es vergesse, man nennt mich Raloo Moustakis, reisender Tunichgut und Sabbelkopf aus dem fernen Patras.«
Nach dieser Vorstellung, bei der er wie in jedem bisherigen Satz jedes "U" mit Freude betonte, ließ er Hannahs Hand wieder los, und wandte sich an Neville. »Warum habt ihr beiden mich hier eigentlich so lange warten lassen?«
»Wir hatten doch elf Uhr abgemacht, und jetzt ist es elf Uhr elf, die paar Minuten sind doch wohl nicht so tragisch.« entgegnete ihm Neville.
»Elf? Guck mal genau auf deine Uhr, oder guck besser auf meine, wir haben es schon nach zwölf Uhr.«
Er strecke ihm seine klobige messingfarbene Armbanduhr entgegen und stemmte die andere Hand in die Hüfte, und wirkte dabei fast ein wenig wie Professor McGonnagal, wenn sie einen schlechten Morgen erwischt hatte. Erst jetzt fiel Neville auf, dass Raloo ein ganzes Stück kleiner war als er selber. Ja sogar Hannah dürfte, je nach Schuhwerk, einige Zentimeter größer sein. In Sprachgewalt und Lautstärke übertraf der Grieche dafür wahrscheinlich sogar Hagrid.
»Ach Mist, die Zeitzone habe ich nicht bedacht. Holland ist ja schon eine Stunde weiter.«
»Siehst du mein Freund. Und jetzt kommt am besten gleich mal mit, sonst lassen uns die Kinder nichts vom Mittagessen übrig.«
Kinder? Neville blieb keine Zeit zu fragen, denn schon war Raloo mit strammem Schritt losgegangen. Wie an einer unsichtbaren Leine zog er sie beide vom Bug des Schiffes, wo sie gelandet waren, über die Promenade, vorbei an einer langen Reihe Fenster, hinter der sich dutzende junger Gesichter nach den Neuankömmlingen umdrehten. Am anderen Ende des Schiffes schwenkte der Grieche dann um die Ecke und öffnete eine Tür. Hinter einem kurzen Gangstück mit halboffenen Türen zur Kombüse und zu einem Spülraum landeten sie in genau jenem Raum, an dessen Fensterfront sie gerade vorbeigelaufen waren.
»Warum haben die auch nur an Bug eine Tür, jetzt müssen wir hier extra einmal ganz durch. Naja. Unser Tisch ist da hinten. « murmelte Raloo und bahnte sich seinen Weg durch den offensichtlichen Speiseraum. Neville und Hannah folgten ihm angesichts all der misstrauischen Blicke ein wenig verschämt, und nahmen auch unverständliche Gesprächsfetzen der jungen Leute um sie herum war.
»Wat zijn deze lü? Ze spreken Engels.« tuschelte ein weißblondes Mädchen ihrer Nachbarin ins Ohr, als sie an deren Vierertisch vorbei gingen. Raloo ließ sich von all der Aufmerksamkeit nicht stören, und führte sie zu dem etwas abseits gelegenen Tisch ganz am Ende des Speiseraumes. Wie alle anderen Tische war dieser ordentlich gedeckt. Kartoffeln, Rauchwurst und ein Holzbottich voller weißem Kraut standen dampfend bereit und warteten auf Esser. Raloo zeigte ihnen das kleine mit „Gasten“ beschriftete Papierschildchen, zog Hannah ritterlich den Stuhl zurück, setzte sich dann selber, und begann sich ordentlich den Teller voll zu machen.
»Die holländische Küche ist ein wenig ungewöhnlich, aber ihr als Briten solltet ja schon einiges gewöhnt sein. Auch wenn man bei euch nicht alles in heißem Öl kocht.«

Hinter dem Griechen schmückten vier Wappen die hölzerne Wand. Was sie genau darstellten konnte Neville nicht erkennen, aber offenbar waren bunte Löwen sehr beliebt; jedes der Embleme wurde von mindestens einem geziert. Im Takt der großen Uhr darüber, alle drei Sekunden, wechselten die Wappen ihre Anordnung, gerade so, als ob sie höflicherweise versuchten, einander gleichberechtigt an der Spitze abzulösen.
»Was ist das hier für ein Schiff, und was sind das für Kinder?« fragte er schließlich.
»Ach, habe ich das vergessen zu sagen?« antwortete Raloo überrascht und schluckte erst danach. »Das hier ist die Maandag Ochtend, und die Kinder hier machen genau das, was ihr beide vor kurzem noch jedes Jahr zur selben Zeit gemacht habt.«
Hannah und Neville starrten ihn wortlos an.
»Ihr versteht nur Bahnhof was? Überlegt mal, Anfang September, Bahnhof, große rote Lokomotive, tschuu tschuuu, was habt ihr da gemacht?«
Endlich fiel der Groschen.
»Ach, die fahren zur Schule? Wusste nicht das die holländische Schule per Schiff zu erreichen ist.«
Raloo zog seine Augenbraue hoch, und starrte erst einen Moment wortlos auf Neville, dann auf Hannah, dann wieder auf Neville, und stellte eher ziellos die Frage in den Raum:
»Bringen die den Kindern denn immer noch nichts bei in Hogwarts?«
»Ich muss gestehen, wenn sich in den letzten beiden Jahren nicht allzu viel geändert hat ist der Stoff relativ Großbritannien-fixiert. Von Durmstrang und Beauxbattons hat man immer mal wieder was gehört, aber das war es von Unterrichtsseiten her so ziemlich was andere Schulen angeht.« versuchte Neville sie beide zu entschuldigen.
»Ach, dann hält man da immer noch die Legende der großen Drei aufrecht, wie man es schon vor dreihundert Jahren tat? Immerhin führt man diesen halsbrecherischen Wettkampf nicht mehr aus, der da einst fünfjährig stattfand.«
»Ähm, wenn sie das Trimagische Turnier meinen, ähh, das hat man vor vier Jahren noch ein einziges Mal wiederaufleben lassen.« unterbrach ihn Neville erneut.
»Willst du mich verscheißern? Du meine Güte!« Raloo schüttelte den Kopf.
»Die spinnen die Briten. Aber gut, euch ist kein Vorwurf zu machen, immerhin habt ihr euch gerade von der Insel runtergetraut. Dann wird Papa Moustakis euch jetzt eben eine kleine Einführung geben. « Er legte sein Besteck zur Seite und begann zu erzählen.

»Also, die Niederlande, oder Holland, hat keine eigene Schule, zumindest nicht innerhalb seiner Landesgrenzen. Die Schüler hier fahren zu der Schule, an der schon seit Jahrhunderten Schüler aus den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Deutschland unterrichtet werden.«
»Die muss ja riesig sein-« entfloh es Neville.
»Nanana, lass mich ausreden. Wie ihr es eigentlich von Durmstrang schon kennen könntet, und eigentlich auch von eurer alten Schule, schließlich habt ihr auch fast alle Iren da oben in Schottland, also, die Schulen sind nicht nur Schulen für das jeweilige Land, sondern haben einen viel größeren Einzugsbereich, zumindest hier in Europa. Durmstrang holt sich seine aus dem ganzen Osten, da in der Ecke gibt es dann noch Kotlina Polnoc, fast genauso groß aber weniger berühmt, Tregrensa oben in Skandinavien nimmt die meisten der dänischen Schüler auf und dazu die aus Norwegen, Schweden und Finnland, und die Magistra Pizvadret unten in Lichtenstein holt sich die Österreicher, den Rest der Deutschen und dazu Schweizer, und ein paar Italiener die keine Lust auf Unterricht am Mittelmeer haben, und wir Griechen haben unsere Magefatikós sto Nako, da bei Theodorakio irgendwo. Beauxbatons hat so gesehen alles frankophone, aus der ganzen Welt, und die Franzosen sind eh immer ein bisschen komisch. Und daneben gibt es dann überall verstreut auch noch andere kleinere und größere Schulen, von denen ich die Namen gerade nicht weiß. Aber für jeden Geschmack ist was dabei.«
Mit Genuss tauchte Raloo seine Gabel in das Krautgericht, nahm einen großen Happen, und sprach dann mit vollem Mund:
»Und wir sind nun auf dem Weg zu dieser einen großen nördlichen Schule der deutschen Lande, auf der Insel Nekkepenn.«

Nekkepenn, Nekkepenn, irgendwo hatte Neville diesen Namen schon einmal gehört. Damals, im Gespräch mit Professor Sprout, zu Zeiten eben jenes Trimagischen Turniers, als sie während des zweiten Wettkampfes auf der Tribüne ausgeharrt hatten.
»Da gab es doch um siebzehn-hundert rum diese Konferenz der Meermenschen-«
»Ah, dann ist bei euch ja doch nicht alles verloren!« rief Raloo aus und hüpfte dabei fast von seinem Stuhl. »Du hast recht, dort, auf neutralem Grund, wurde das Friedensabkommen zwischen den Meermenschen der Fens und denen der Nordsee geschlossen. Aber die Schule gab es damals schon fast 400 Jahre. Und im Gegensatz zu Hogwarts hat sich da seit dem so einiges verändert.«
»Na jetzt übertreiben sie es mal nicht. Hogwarts hat sich nicht schlecht geschlagen, wenn man bedenkt welchen Regierungen sie immer unterworfen war.« versuchte Neville sie wieder zu verteidigen, und dachte an Umbridge und die Carrows zurück.
»Woher soll ich genau DAS denn wissen?« platzte es aus Raloo heraus und er rollte mit den Augen. »Wenn man bei eurem Ministerium in den letzten Jahren angefragt hat, wie es denn so steht, kam immer nur ein Alles toll hier, kauft unsere Waren zurück, selbst als eure Leute da drüben einen lupenreinen Holocaust aufgezogen haben!«

Ob es jetzt an Raloos Lautstärke oder an seiner Wortwahl lag, jede Menge Köpfe hatten sich bei seinen letzten Worten zu ihnen umgedreht. Neville fühlte seinen Puls steigen, ballte die rechte Hand auf dem Tisch zur Faust angesichts dieser blinden Verallgemeinerung, aber irgendwie war gleichzeitig raushörbar, dass der Grieche sich mit seinen Worten ein wenig drastischer ausdrückte als er es wirklich meinte, wie es bei temperamentvollen Südländern wie seinem Kollegen Miquiero öfter der Fall war. Raloo schüttelte den Kopf, schluckte einmal tief, und sprach dann gesetzter weiter.
»Es tut mir leid dass ich da so emotional werde, aber ich habe einige gute Freunde verloren in eurem Chaos da vor zwei Jahren. Und ich konnte nicht helfen. Das ist ein Scheißgefühl.«
»Jeder hier am Tisch weiß wie sich das anfühlt.« entschlüpfte es Hannah gedämpft.
Um sie herum hatten immer noch auffällig viele der Schüler ihr Essen für den Moment ignoriert, und schienen den fremdsprachigen Gästen zu lauschen. Entsprechend riss sich Raloo zusammen, und zügelte seine Lautstärke noch einmal ein ganzes Stück.
»Ihr solltet wissen, dass was man euch erzählt hat, was die Welt von euch Engländern für ein Bild hat, ist nicht ganz so gut wie ihr es vielleicht denkt. Gerade dort wo wir jetzt hinfahren, in Deutschland, habt ihr Inselaffen es eher schwer.« Er nahm einen großen Schluck aus seinem Wasserglas, und duckte sich noch ein Stück tiefer über den Tisch.
»Damals, im ersten Krieg, bevor das mit den Potters passierte, da hat die deutsche Zaubergesellschaft eurer Regierung allerhand Hilfe angeboten. Denn die Deutschen haben schon Erfahrung mit den Umständen gehabt, die damals in England geherrscht haben. Etwa vierzig Jahre früher, als in Muggeldeutschland die Hitlerdiktatur herrschte, gab es in Zauberdeutschland leider sehr ähnliche Strömungen, die eine Reinheit des Blutes und solchen Schwachsinn forderten.«
»Als Grindelwald aktiv war.« brummte Neville.
»Genau,« entfuhr es dem Griechen wohlwollend. »Du weißt wirklich mehr als ich erwartet hätte.“
»War aber nicht Teil des Schulstoffes, beziehungsweise ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Unterricht bei Binns war immer etwas … substanzlos.«
»Warum überrascht mich das nicht,« antwortet Raloo kopfschüttelnd. »Na gut, also, nachdem dieser Grindelwald eingesperrt war hat es noch Jahre gedauert bis seine Anhänger und sein Einfluss vollkommen verschwunden waren. Aber die Deutschen Auroren haben dadurch natürlich eine ganze Menge Erfahrung gesammelt. Als dann Ende der Siebziger derselbe Kram bei euch auf der Insel ausbrach, da haben die natürlich sofort bei eurem Minister geklopft, und ihre Hilfe angeboten, weil sie ja wussten, wie schwer das alles werden würde. Aber was haben da eure Chefs gesagt?
Das ist unser Ding, wir erlauben keine Hilfe, alles toll hier, kauft weiter unsere Waren. Dann habt ihr Glück gehabt, weil der böse schwarze Mann plötzlich verschwunden ist, und mit ihm auch der ganze Anhang, und in den folgenden Jahren hat man dann Schritt für Schritt wieder so etwas wie freundschaftliche Beziehungen zwischen euren beiden und all den anderen Ländern aufgebaut. Sogar die Quidditch-Weltmeisterschaft hat man euch überlassen, und für den Moment sah es auch so aus, als hätte sich euer Land endlich von seinem alten Kolonialthron losgesagt, und seinen Platz in der europäischen Zauberwelt gefunden. Doch was dann passiert solltet ihr ja wissen.« Die einzige Frau am Tisch übernahm die Antwort.
»Alles noch einmal, und schlimmer.«
»Bingo, hundert Punkte für die junge Dame.« rief Raloo aus und zeigte mit dem Griff seines Messers auf Hannah.
»Alles passierte wie die nichtmal zwanzig Jahre zuvor, und in einem Ausmaß, das es in Großbritannien oder Deutschland nie erreicht hatte. Sogar die Botschafter wurden verhaftet, und auf ihre Reinblütigkeit untersucht, soviel zum Thema Immunität. Es war unglaublich, könnt ihr euch vorstellen wie schwer es für den Rest dieses Kontinents war weiterzumachen, während es mit eurem Staat bergab ging? Allein das Aufrechterhalten der Geheimhaltungsabkommen, der Reservatsgrenzen. Und weil es nie eine wirkliche Zusammenarbeit gegeben hat gab es auch keine Kanäle, durch die man versteckt Hilfe hätte entsenden können. Ihr habt riesiges Glück gehabt, noch ein, vielleicht zwei Monate, dann hätte es wahrscheinlich einen Einmarsch von Truppen der Europäischen Zaubergemeinschaft gegeben, etwas was es so noch nie gegeben hat. Und das alles vor den Muggeln geheim zu halten, unvorstellbar. Glücklicherweise haben geflüchtete Privatleute im Ausland von eurer Untergrundbewegung, eurem Radiosender und so berichtet, dadurch wussten wir rechtzeitig dass zumindest nicht alles verloren war. Ich denke mal davon habt ihr gehört?«
»Kann man so sagen. Wir waren beide im hogwart`schen Widerstand und haben dort in der Schlacht mitgekämpft. Und überlebt.«

»Oh!« entfuhr es Raloo, und lehnte sich mit überraschten Blick und hochgezogenen buschigen Augenbrauen auf der Sitzbank zurück. »Dann muss ich mich vielleicht doch ein wenig mehr entschuldigen. Levon hier hat mir nur erzählt ihr beide währet ein entdeckungsfreudiger Ministeriumsneuling und eine ebenso neugierige, wunderhübsche junge Dame. Und mit eurem Ministerium hab ich ja so meine Probleme wie ihr gemerkt habt.«
»Tja, da hat Levon ein paar Details vergessen.« stichelte Neville zurück, während Hannahs Wangen ein wenig röter als sonst wurden.
»Ach wie auch immer, wo waren wir, ach ja. Also, vom Image her seid ihr Briten, weil ihr auch beim zweiten Mal nicht lernen wolltet, ziemlich weit unten. Vielleicht sehen die Deutschen ein wenig sich selber von damals in euch, oder sie sehen das, was sie einst hätten werden können, ich weiß es nicht. Wenn euch jemand fragt wo ihr herkommt, sagt am besten Kanada oder so, das macht es einfacher. Aber nicht nachher auf Nekkepenn, die wissen schon Bescheid wer wir sind.«
Hannah blickte wieder ein wenig ernüchterter drein, während sie sich beim Essen auf die Kartoffeln beschränkte, und schien unsicher darüber, worauf sie sich hier tatsächlich eingelassen hatte. Auch der Grieche schien das zu bemerken während draußen ein weiteres flaches Inselchen vorbeizog.
»Mach dir mal keine Sorgen meine Liebe, es ist ja nicht alles schlecht. Eigentlich beobachten all eure Nachbarn gespannt wie sich euer Land nach dem Umschwung entwickelt. Dieser Kingsley, er ist ein guter Mann, hab ihn vor zig Jahren mal in Marokko getroffen. Und ihr mit eurer Widerstandsgruppe, wie nanntet ihr euch noch gleich, Dumbledores Armee? Ihr steht auch super da, genau wie eurer Namensgeber. Albus Dumbledore genießt immer noch ein sehr hohes Ansehen, besonders wegen seinem Kampf und Sieg gegen Grindelwald. Das konnte auch dieses Propagandabuch nicht ändern, dass erstaunlich pünktlich zu eurem Staatsputsch im Laden stand, im Gegenteil. Nur schade das ein so fähiger Kopf jahrelang in der Internationalen Vereinigung von Zauberern vergeudet wurde.«
»Warum vergeudet?« wunderte sich Hannah.
»Nun“, führte Raloo fort, »Die Internationale Vereinigung von Zauberern ist seit zweihundert Jahren ein Rat, eine Gruppe alter Männer aus zig Ländern, die eben genau das tut, sie rät, berät, gibt Ratschläge aus, aber damit haben sie genauso viel Einfluss und Macht auf die internationale Politik wie ein schlechter Kaffee im Vorraum des EZG Sitzungssaales. Genau dort in dem Saal hätte man jemanden wie Dumbledore gebraucht, eine wirkliche Vertretung eures Landes, nicht nur diese jungen Affen und Praktikanten, die da nur ihre Zeit vertrödelt haben. Der den ihr da jetzt habt, dieser Weaselby, der ist auch ein guter Mann. Auch ziemlich unerfahren, aber immerhin weiß er das und versucht es zu ändern.« Das hatte Ron also gestern Abend gemeint als er von Percys neuem Job im Europaministerium erzählt hatte.
»Nochmal zu dem Buch,« meldete sich Neville zu Wort, »Uns wurde erzählt das es weltweit ein richtiger Bestseller gewesen sein soll.«
»Da seht ihr mal was Propaganda so anstellt. Ja, es wurde wirklich überall und in allen möglichen und unmöglichen Sprachen angeboten, aber so läuft das nicht, die Leute waren sofort misstrauisch. Die Quellen waren mehr als schwammig, der Zeitpunkt war einfach zu perfekt. Und wieder seid ihr damit in Deutschland aufgefallen, denn ein gewisser Muggel namens Adolf bracht einst ein genauso angepriesenes und von allen zu lesendes Machwerk heraus - um es kurz zu machen, gelesen hat dieses Buch über Dumbledore kaum jemand, und die die es getan haben konnten nicht unbedingt die besten Kritiken ausstellen.«

Auch wenn sich die meisten Begebenheiten daraus ja tatsächlich als wahr herausgestellt hatten. Ein Wissen das nur wenige teilten, und auch im jetzigen Moment war es wohl eher taktisch klug dieses geheim zu halten. Für einen Moment war es wieder still an ihrem Tisch, ein Moment in dem Neville endlich bewusst wahrnahm wie das Essen das inzwischen halb geleerten Tellers überhaupt schmeckte (ein bisschen zu salzig vielleicht, aber sonst sehr lecker), und auch das fremd klingende Geplauder der Schüler hörte er nun. Wie funktionierte das wohl auf Nekkepenn, welche Sprache sprach man dort? Deutsch, Niederländisch, oder sogar Dänisch? Neville wusste nicht sonderlich viel über diese drei Sprachen, nur das sie eigentlich überhaupt nicht gleich klangen.
Und was wollten sie überhaupt dort? Deutschland war von vornherein als erste Etappe geplant gewesen, jedoch ein vollkommen anderer Ort. Aber so souverän wie ihr griechischer Begleiter hier vorging hatte Neville keine Zweifel daran, dass dieser genau wusste was er tat.


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